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ad­vents­stim­mung.


links vom 30.11.2014

felix schwenzel

  ne­wyor­ker.com: The As­to­nis­hing Rise of An­ge­la Mer­kel   #

gross­ar­ti­ges por­trait von an­ge­la mer­kel, deutsch­land und eu­ro­pa im new yor­ker (au­tor: ge­or­ge pa­cker). ich glau­be der blick von aus­sen ist bei der in­tro­spek­ti­on im­mer hilf­reich, aber pa­ckers text ist auch ziem­lich gut zu­sam­men­re­cher­chiert (und sehr lang).

was mir be­son­ders ge­fiel, war die be­schrei­bung von an­ge­la mer­kels ge­duld und ih­rer re­la­ti­ven emo­ti­ons­lo­sig­keit. sie nimmt ma­cho-ge­ha­be, ge­spött und nie­der­la­gen nicht per­sön­lich emo­tio­nal, son­dern ana­ly­tisch, per­spek­ti­visch und völ­lig un­ei­tel auf und dreht die an­grif­fe mit ge­duld und ge­schick meist so, dass sie sich ge­gen die an­grei­fer und spöt­ter wen­den.

auch schön, dass ge­or­ge pa­cker be­haup­tet, ger­hard schrö­ders haa­re sei­en am wahl­abend 2005 ge­färbt ge­we­sen:

On Elec­tion Night, Mer­kel, Schrö­der, Fi­scher, and other par­ty lea­ders gathe­red in a TV stu­dio to dis­cuss the re­sults. Mer­kel, loo­king shell-sho­cked and hag­gard, was al­most mute. Schrö­der, his hair co­lo­red chest­nut and com­bed neat­ly back, grin­ned mischie­vous­ly and ef­fec­tively de­clared hims­elf the win­ner. “I will con­ti­nue to be Chan­cell­or,” he said. “Do you re­al­ly be­lie­ve that my par­ty would take up an of­fer from Mer­kel to talk when she says she would like to be­co­me Chan­cell­or? I think we should lea­ve the church in the vil­la­ge”—that is, quit dre­a­ming. Many view­ers thought he was drunk. As Schrö­der con­tin­ued to bo­ast, Mer­kel slow­ly came to life, as if amu­sed by the Chan­cell­or's per­for­mance. She see­med to rea­li­ze that Schrö­der's blus­ter had just sa­ved her the Chan­cell­or­ship. With a slight smi­le, she put Schrö­der in his place. “Plain and simp­le—you did not win to­day,” she said. In­de­ed, the C.D.U. had a very slim lead.

ich bin mal ge­spannt ob ger­hard schrö­der schon sei­ne an­wäl­te ge­weckt hat, und die an­wäl­te per kla­ge wei­ter an sei­nem image als eit­ler go­ckel fei­len lässt.

[nach­trag]
der new yor­ker schreibt be­stimm­te wôr­te wie reë­du­ca­ti­on oder preë­mi­nence oder éli­te oder naï­ve­té ei­gen­tüm­lich. do­mi­nik schwindt wies mich auf die­sen qu­o­ra-strang hin, in dem jus­tin stone das er­klärt:

In ad­di­ti­on to its use of a die­re­sis whe­re others would use a hy­phen, The New Yor­ker spells “theat­re” Bri­tish­ly, in­cludes the se­ri­al com­ma, spells out even re­al­ly long num­bers (so long as they’re round), and dou­bles the con­so­nant be­fo­re a suf­fix (“tra­vel­led”, not “tra­ve­led”).

[W]hat ap­pears to you or me an “out­da­ted” spel­ling (the di­rect re­sult of an out­da­ted style gui­de) is just as li­kely to ap­pear to so­meone else a si­gni­fier of re­fi­ne­ment, in­te­gri­ty, or sta­bi­li­ty—that is, a si­gni­fier of the tra­di­ti­on in which TNY is stee­ped. The lords of the style gui­de would ra­ther de­fer to this tra­di­ti­on than re­vi­se it. It’s like the anti-van­guard.

  re­al­vir­tua­li­ty.info: War­um uns Mo­cking­jay mehr in Er­in­ne­rung blei­ben wird als In­ter­stel­lar   #

ich habe in­ter­stel­lar zwar noch nicht ge­se­hen, aber alex­an­der matz­keit hat (glau­be ich) mit al­lem was er hier sagt recht.

ich woll­te üb­ri­gens als ich nach mo­cking­jay aus dem kino kam ori­gi­nell sein und mei­ner fas­zi­na­ti­on an dem film aus­druck ver­lei­hen, in­dem ich ihn mir wag the dog in eine rei­he stel­le und eine re­zen­si­on des films auf dem bild­blog for­dern wür­de (we­gen me­di­en-kri­tik und -re­flek­ti­on und so). hab ich dann aber ge­las­sen.

  han­dels­blatt.com: Swatch-Chef Nick Hay­ek: Kei­ne Angst vor App­les Com­pu­ter­uhr   #

ich hab kei­ne ah­nung ob die ap­ple watch ein er­folg wird oder das schick­sal des cube oder zune tei­len wird. aber das was nick hay­ek hier sagt, er­in­nert mich fa­tal an das was die füh­rungs­kräf­te von no­kia, mi­cro­soft oder re­se­arch in mo­ti­on (black­ber­ry) 2007 zum ipho­ne sag­ten: lä­cher­lich teu­er, wir sind op­ti­mal auf­ge­stellt (ste­ve ball­mer), zu kom­pli­ziert, kei­ne tas­ta­tur (jim bals­il­lie), kein copy und pas­te (alle):

Von den vor­ge­stell­ten Funk­tio­nen der Ap­ple Watch zeigt sich Hay­ek ent­täuscht. „All die­se Smart Wat­ches wer­den un­se­re Bran­che nicht re­vo­lu­tio­nie­ren“, er­war­tet Hay­ek. Für den kom­men­den Som­mer kün­dig­te er eine ei­ge­ne Fit­ness-Swatch an.

im wall street jour­nal schrie­ben an­ton troia­nov­ski und sven grund­berg 2012 über das schei­tern von no­ki­as smart­phone-stra­te­gie:

And when the iPho­ne emer­ged, No­kia fai­led to re­co­gni­ze the th­re­at.

No­kia en­gi­neers’ “tear-down” re­ports, ac­cor­ding to peo­p­le who saw them, em­pha­si­zed that the iPho­ne was ex­pen­si­ve to ma­nu­fac­tu­re and only work­ed on se­cond-ge­ne­ra­ti­on net­works—pri­mi­ti­ve com­pared with No­kia’s 3G tech­no­lo­gy.

der witz am ipho­ne war: kon­su­men­ten lieb­ten es von an­fang an (ich nicht, weil ich 3G und te­the­ring ver­miss­te) und ap­ple ver­bes­ser­te das ipho­ne von ge­ne­ra­ti­on zu ge­ne­ra­ti­on mas­siv (ir­gend­wann gab es 3G und te­the­ring). es fällt al­len, mich ein­ge­schlos­sen, si­cher sehr leicht, sich über die ap­ple watch ka­putt zu la­chen: täg­li­ches la­den, kläg­li­cher funk­ti­ons­um­fang, teu­er, brauch-kein-mensch-hal­tung (ging mir beim ipad auch so). aber ap­ple und de­ren uhr zu un­ter­schät­zen, dürf­te mit ziem­li­cher si­cher­heit ein gro­ber feh­ler von nick hay­ek sein.

  wort­schnitt­chen.de: Schei­tern   #

das wort­schnitt­chen übers schei­tern:

„Wie­der ver­su­chen. Wie­der schei­tern. Bes­ser schei­tern.“ (Sa­mu­el Be­ckett)

Ge­nau­so ist es. Mein Man­tra: Isso. Auf­ste­hen, wei­ter­ma­chen. Man kann es nur im­mer wie­der ver­su­chen.

auch pas­send zi­tiert:

„Wenn sich eine Tür schließt, öff­net sich eine an­de­re; aber wir se­hen meist so lan­ge mit Be­dau­ern auf die ge­schlos­se­ne Tür, dass wir die, wel­che sich für uns ge­öff­net hat, nicht se­hen.“ (Alex­an­der Gra­ham Bell)

ich habe im­mer ver­sucht mich nicht all­zu sehr zu är­gern über nie­der­la­gen, mei­ne in­kom­pe­ten­zen und schwä­chen oder wenn ich mich in sack­gas­sen be­fand. das sagt sich na­tür­lich leicht, är­ger ver­mei­den in­dem man sich we­ni­ger är­gert, aber ich habe meis­tens das glück, dass es mir ge­lingt. wenn ich mich doch mal är­ge­re bin ich meis­tens nicht nach­tra­gend, vor al­lem mir selbst ge­gen­über. ich habe auch kei­ne ah­nung ob sich mein är­ger ir­gend­wo auf­staut (ich glaub’s nicht), aber das wich­tigs­te fin­de ich, dass ver­puff­ter är­ger die au­gen und al­ter­na­ti­ven öff­net. und wenn nicht: durch. wei­ter hin­ten ist (fast) im­mer licht. und ohne är­ger im bauch, kommt man schnel­ler wie­der ans licht.

  zeit.de: Ge­heim­dienst: Die An­ar­chos vom BND   #

kai bier­mann über das rechts­ver­ständ­nis des BND:

Der BND ist der An­sicht, dass deut­sche Ge­set­ze wie bei­spiels­wei­se das Grund­ge­setz für ihn nur gel­ten, so­lan­ge sei­ne Be­am­ten mit bei­den Bei­nen auf der Erde ste­hen - auf deut­scher Erde. Be­kannt ge­macht hat die­se Hal­tung die Da­ten­schutz­be­auf­trag­te des BND, die un­ter dem Kür­zel „Frau Dr. F.“ im Aus­schuss aus­sag­te. Dort war ihr die Fra­ge ge­stellt wor­den, wo denn die Da­ten­er­he­bung statt­fin­de, wenn Kom­mu­ni­ka­ti­on über­wacht wer­de, die über Sa­tel­li­ten lau­fe. Ihre Ant­wort: „Nach mei­ner Rechts­auf­fas­sung ist das in Bad Aib­ling, da­her im Gel­tungs­be­reich des BND-Ge­set­zes. Das sieht die Lei­tung aber nicht so.“

Wie sich her­aus­stell­te, ist die Lei­tung des BND der Mei­nung, die Da­ten­er­he­bung fin­de im Welt­raum statt, dort sei­en ja schließ­lich die Sa­tel­li­ten. Dort aber wür­den gar kei­ne Ge­set­ze gel­ten. Dass die An­ten­nen zur Er­fas­sung der Da­ten in Bad Aib­ling in Bay­ern ste­hen, sei un­er­heb­lich. Fand die Da­ten­schutz­be­auf­trag­te zwar nicht, aber sie sei „über­stimmt“ wor­den, sag­te sie.


ro­sen­kohl-ri­sot­to nach ot­to­lenghi

felix schwenzel in rezepte

das ri­sot­to habe ich heu­te zum zwei­ten mal ge­macht. es war schon beim ers­ten mal ganz le­cker, aber mit an­lauf, beim zwei­ten mal wird’s dann oft bes­ser. die ge­schmacks­mi­schung ist ziem­lich wild, aber ziem­lich an­ge­nehm. wird auch, wie al­les frit­tier­te, von 17 und 18 jäh­ri­gen ge­ges­sen.

(der hel­le flausch auf dem es­sen ist üb­ri­gens kein schim­mel oder par­me­san, son­dern fein ge­rie­be­ne zi­tro­nen­scha­le.)


wilde ge­schmacks­mi­schung, leckere frittere anteile, typisch ot­to­lenghi und trotzdem bo­den­stän­dig und relativ einfach zu kochen.

zutaten

  • 30 g butter
  • 2 EL olivenöl
  • 2 zwiebeln, fein gehackt
  • 2 knoblauchzehen
  • 2 EL thymianblättchen
  • 2 (bio) zitronen, von einer die schale fein abgerieben, von einer die schale in dünnen streifen abgeschnitten
  • 300 g risottoreis (ich nehm immer milchreis)
  • 500 g geputzter rosenkohl, davon 200 gramm in dünne scheiben geschnitten und den rest geviertelt
  • 200 ml weisswein
  • 900 ml gemüsebrühe (ich hab heisses wasser genommen)
  • 400 ml sonnenblumenöl zum fritieren
  • 40 g parmesan (oder mehr)
  • 60 g dolcelatte (ich hab gotgonzola genommen) in 2 zentimeter-würfeln
  • 10 g frischer estragon, gehackt (ich hab ne handvoll getrockneten aus dem glas genommen)
  • salz und pfeffer

zubereitung

  1. die butter und das olivenöl hab ich 10 minuten lang mit den zwiebeln bei mittlerer hitze ge­schwitzt. danach sollen der knoblauch, die zi­tro­nen­scha­len­strei­fen und der tymian nochmal 2 minuten mit­schwit­zen. die zi­tro­nen­scha­len­strei­fen hab ich übrigens mit dem spar­schä­ler von den zitronen ab­ge­schnit­ten und danach in sehr dünne streifen ge­schnit­ten. ot­to­lenghi lässt die, laut koch­buch­bil­dern, in breiten streifen mit­schwit­zen.

  2. danach habe ich den milchreis eine minute mit­schwit­zen lassen, mit dem wein ab­ge­löscht und in den reis einziehen lassen. erst dann kamen die in scheiben ge­schnit­te­nen ro­sen­köh­le dazu, nochmal ne minute bei hoher hitze mit­schwit­zen.

  3. ein teelöfel salz und viel pfeffer dazu und dann das übliche risotto-gewese: alle 3 bis 4 minuten einen kräftigen schwung wasser, rühren, einziehen lassen, weiter. ich hab ungefähr 1200 mil­li­li­ter gebraucht, bis der reis ok war.

  4. während das risotto köchelt soll man die ro­sen­kohl­vier­tel frit­tie­ren. weil mich mul­ti­tas­king allgemein über­for­dert, heute aber speziell, weil ich die bei­fah­re­rin erstmal milchreis kaufen schicken musste, hab ich das frit­tie­ren vorher erledigt: in einer kleinen pfanne 2 zen­ti­me­ter hoch son­nen­blu­men­öl füllen, sehr heiss werden lassen und dann eine handvoll ro­sen­kohl­vier­tel vor­sich­tig ins fett geben und eine minute frit­tie­ren. das spritzt tierisch, auch wenn der rosenkohl trocken ist. letztes mal hatte ich das fett nicht heiss genug, aber wenn das fett heiss genug ist werden die ro­sen­köh­le in einer minute schön braun, ein bisschen knusprig und garen fast durch. wichtig ist: immer nur eine handvoll, also wenig rosenkohl, ins siedende fett geben. danach den rosenkohl auf kü­chen­pa­pier einen teil der enormen menge auf­ge­so­ge­nen fetts abgeben lassen.

  5. wenn das risotto und die ro­sen­kohl­vier­tel fertig sind, das feuer run­ter­dre­hen, also ausmachen, die beiden käse und den estragon un­ter­rüh­ren und danach die häfte des fri­tier­ten ro­sen­kohls un­ter­he­ben.

  6. ot­to­lenghi empfiehlt die rest­li­chen ro­sen­kohl­vier­tel, den zi­tro­nen­saft und die ab­ge­rie­be­ne zi­tro­nen­scha­le zur deko zu verwenden, es schadet aber meiner meinung nach nichts das alles schon im topf zu­sam­men­zu­rüh­ren.


link vom 29.11.2014

felix schwenzel

  kraut­re­por­ter.de: Groß­flä­chig ver­sie­gelt   #

peer scha­der schaut sich deut­sche quatsch-sie­gel-ver­ge­ber an, die deutsch­land „gross­flä­chig ver­sie­geln“ -- ge­gen ge­bühr:

Das ist ja das Schö­ne an der Emp­feh­lungs­in­dus­trie: Am Ende kann sich je­der als Sie­ger füh­len. Au­ßer den Leu­ten, die das al­les ernst neh­men.

ich wün­sche mir ja sehr, dass peer scha­der sich dem­nächst mal die ma­tra­zen-out­let-in­dus­trie an­sieht, die mei­ner be­ob­ach­tung nach sehr ge­konnt mit ge­ziel­ter kun­den­ver­wir­rung ar­bei­ten und über de­ren prak­ti­ken ei­gen­ar­tig we­nig in den me­di­en zu le­sen ist.


Photo by felix schwenzel on November 28, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mac­a­ro­ni mit cheese und peas. und ein paar möh­ren.


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krä­ne


links vom 28.11.2014

felix schwenzel

  over­co­ming­bi­as.com: Au­then­tic =? Ac­cept­ed   #

ro­bin han­son:

May­be the­re is no real you. The­re are just the yous that you can con­s­truct, and the you that you can make that seems the most ac­cept­ed and re­spec­ted, that is who you pre­fer to see as the “real" you.

in­ter­es­san­te fra­ge: gibt es ein wah­res, au­then­ti­sches ich? oder ver­hal­ten wir uns stets so, wie es uns am vor­teil­haf­tes­ten er­scheint, bzw. so, dass wir in den ge­mein­schaf­ten in de­nen wir uns be­we­gen oder in die wir auf­ge­nom­men wer­den möch­ten ma­xi­ma­le ak­zep­tanz und re­spekt er­rei­chen? ich ver­mu­te auch, aber nicht aus­schliess­lich. und vor al­lem ver­mu­te ich, dass dro­gen wie al­ko­hol oder ko­gni­ti­ve ein­schrän­kun­gen (wie sie manch­mal das hohe al­ter mit sich bringt) durch­aus das wah­re ich ent­blös­sen kön­nen. mich er­schreckt es je­den­falls zu­tiefst, wenn freund­li­che men­schen un­ter al­ko­hol­ein­fluss ge­mein oder ag­gres­siv wer­den.

  das­nuf.de: Ich habe Blut­druck   #

das nuf regt sich über man­fred spit­zer auf:

Da sit­zen in­ter­ne­tu­n­er­fah­re­ne Men­schen (mein Ein­druck nach zahl­rei­chen Ge­sprä­chen), die sich un­si­cher füh­len, die nach ei­nem Um­gang mit ei­nem The­ma su­chen, das ih­nen selbst fremd ist, weil sie da­mit nicht auf­ge­wach­sen sind und dann steht da vor­ne je­mand der Ben­zin in de­ren glü­hen­den Ängs­te schüt­tet.

mein ein­druck nach dem le­sen ist, dass man­fred spit­zer sich gut ein­ge­le­sen hat in das hand­buch für schlan­gen­öl­ver­käu­fer; ein­fa­che lö­sun­gen pro­fi­ta­bel mit gros­ser emo­ti­on­lisie­rung als lö­sung für kom­ple­xe pro­ble­me ver­kau­fen.

  taz.de: Dis­kri­mi­nie­rungs­frei­es Be­lei­di­gen: Na­zis rich­tig be­schimp­fen   #

ich bin nicht ganz si­cher ob die­ser ar­ti­kel ernst, halb­ernst oder iro­nisch gem­int ist. was aber auch egal ist, denn wit­zi­ger­wei­se habe ich ein paar tage vor die­sem taz-ar­ti­kel ge­nau hierd­rü­ber nach­ge­dacht: wie be­lei­digt man ei­gent­lich leu­te, ohne an­de­re, un­be­tei­lig­te zu ver­let­zen oder her­ab­zu­set­zen? oder an­ders­rum ge­fragt, war­um be­kla­gen sich ei­gent­lich aus­ge­rech­net hoch­be­gab­te und gut be­zahl­te au­toren dar­über, dass man von ih­nen ver­langt sich kunst­vol­ler und rück­sichts­vol­ler aus­zu­drü­cken, statt das als her­aus­for­de­rung zu se­hen? soll­te man — ge­ra­de als au­tor — nicht das flo­rett dem schwert vor­zie­hen, um mal die aus­ge­lutsch­tes­te me­ta­pher der welt zu nut­zen?

viel­leicht ist das ei­gent­li­che pro­blem, dass #ulfha­rald­jan­mat­thi­as ein­fach un­fass­bar schreib- und denk­faul sind? oder völ­lig von je­der krea­ti­vi­tät be­freit?

  mee­dia.de: Ein Mo­nat Kraut­re­por­ter: Nut­zer le­sen über­durch­schnitt­lich lang - vor al­lem Nig­ge­mei­er und Gut­jahr   #

jens schrö­der, der alte fuchs, hat sich die traf­fic zah­len von den kraut­re­por­tern an­ge­se­hen, ob­wohl die kei­ne zah­len raus­ge­ben: die auf­merk­sam­keits­kur­ve geht nach ei­nem star­ken start ein biss­chen nach un­ten, aber ich glau­be das geht in ord­nung: die kraut­re­por­ter ha­ben ge­zeigt, dass sie gute tex­te lie­fern kön­nen und der nächs­te knal­ler kommt be­stimmt — und dann stei­gen die zah­len wie­der. /bei turi2 ge­fun­den

  taz.de: Zu­schau­er­mes­sung bei Net­flix & Co.   #

„Aber an­sons­ten sind Quo­te und Al­go­rith­mus ganz un­ter­schied­li­che Mo­del­le.“ Bei Net­flix gehe es dar­um, dem Zu­schau­er zu ei­ner be­stimm­ten Zeit an ei­nem be­stimm­ten Ort ei­nen Vor­schlag zu ma­chen. Die Quo­te kann le­dig­lich im Nach­hin­ein mit der an­de­rer Sen­dun­gen ver­gli­chen wer­den. Sie ist vor al­lem ein In­stru­ment für Wer­be­kun­den. Net­flix, das auf Abon­ne­ments ba­siert, braucht kei­ne Wer­be­kun­den, da­für aber die höchst­mög­li­che Zu­frie­den­heit der Abon­nen­ten - und ei­nen Maß­stab da­für, wel­che Fil­me die Abon­nen­ten zu­frie­den ma­chen. Wenn Net­flix auf Ein­kaufs­tour geht, sind es die agg­re­gier­ten Zu­schau­er­da­ten, die den Preis be­stim­men.

ich fra­ge mich ob se­bas­ti­an es­ser das ge­le­sen hat. ab­ge­se­hen da­von ist die fol­gen­de zahl so fas­zi­nie­rend, dass ich sie nicht glau­ben mag:

Mitt­ler­wei­le be­schäf­ti­gen sich laut The At­lan­tic bei Net­flix 800 Com­pu­ter­in­ge­nieu­re al­lein mit dem Al­go­rith­mus.

/via

  spie­gel.de: Sa­scha Lobo über Tro­ja­ner Re­gin: Die Snow­den-Druck­wel­le   #

sa­scha lobo:

Aber die Psy­cho­lo­gie der füh­ren­den Ge­heim­dienst­köp­fe funk­tio­niert völ­lig an­ders. In den Au­gen die­ser Leu­te han­deln sie selbst völ­lig kor­rekt. Sie füh­len sich ge­ra­de­zu zur To­tal­über­wa­chung ver­pflich­tet. Denn of­fen­sicht­lich ist ein po­li­tisch-ad­mi­nis­tra­ti­ves Sys­tem ent­stan­den, das fast jede ge­sell­schaft­li­che Her­aus­for­de­rung mit Über­wa­chung be­ant­wor­tet. Dass es bis­her prak­tisch kei­ne nen­nens­wer­ten Kon­se­quen­zen aus den Snow­den-Ent­hül­lun­gen gab, lässt den Schluss zu, dass aus der In­nen­per­spek­ti­ve al­les okay ist. Au­ßer den Ent­hül­lun­gen.

Zwar braucht man ein mons­trö­ses Ver­dre­hungs­ver­mö­gen der Rea­li­tät, um das so zu se­hen. Aber das ist ein­deu­tig vor­han­den. Das ist ja das Ge­fähr­li­che an ei­ner der­art ra­di­ka­len Un­kon­trol­lier­bar­keit der Ge­heim­diens­te: zu de­ren Ge­schäft ge­hört zwin­gend die Täu­schung und die Lüge ge­gen­über dem Geg­ner. Und als Geg­ner in die­ser Welt kann tat­säch­lich je­der be­trach­tet wer­den, der eine Macht­be­schnei­dung an­strebt. Auch, wenn die­se Macht­be­schnei­dung de­mo­kra­tisch durch Par­la­men­ta­ri­sche Aus­schüs­se ge­schieht. Oder durch Jour­na­lis­ten. Bri­ti­sche Be­hör­den ha­ben ernst­haft den Hel­fer und Part­ner von Glenn Green­wald als "Ter­ro­ris­ten" ge­brand­markt. Und im­mer wie­der wird ge­droht, ge­gen die Jour­na­lis­ten des "Guar­di­an" we­gen "Ter­ro­ris­mus" zu er­mit­teln.

sa­scha lobo zählt zwei ent­schei­den­de punk­te auf: die über­wa­chung ist po­li­tisch ge­wollt und wi­der­stand ge­gen über­wa­chung macht ei­nen au­to­ma­tisch (frü­her oder spä­ter) zu ei­nem ter­ro­ris­ten. da­mit lö­sen sich zwei wich­ti­ge säu­len der de­mo­kra­tie auf: par­la­men­ta­ri­sche kon­trol­le (die in sa­chen ge­heim­diens­te de­fak­to nicht exis­tiert) und die or­dent­li­che ge­richts­bar­keit, die zu ei­nem po­li­ti­schem (ein­schüch­te­rungs-) in­stru­ment ver­kommt.

  sued­deut­sche.de: „Das letz­te Ver­schwin­den des Wolf­gang Heu­er“   #

sa­rah levy und chris­to­pher piltz habe für die­se re­por­ta­ge den re­por­ta­ge­preis für jun­ge jour­na­lis­ten be­kom­men:

Auf ein­mal war er weg, un­ter­ge­taucht in der Men­schen­men­ge. Er kommt zu­rück, dach­te Ma­ri­an­ne Heu­er über ih­ren de­men­ten Mann. Also such­te sie und war­te­te. Doch wann gibt man ei­nen ge­lieb­ten Men­schen auf?

/in der kraut­re­por­ter-mor­gen­post ge­fun­den

  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: 14.03.2014   #

ich bin auch im­mer wie­der fas­zi­niert von den tech­no­lo­gie­sprün­gen beim zahn­arzt. aber das hier ist schon ganz schön weit vor­ne.

  hu­man­sof­ne­wyork.com: "We took a ten day trip to the Do­mi­ni­can Re­pu­blic, and my plan...   #

ganz nied­li­che, kur­ze ge­schich­te, die of­fen­bar ein hap­py end hat­te.




The per­fect tweet, only 270 cha­rac­ters too long. pic.twit­ter.com/6wun8GgdW7

— Za­cha­ry? (@Gree­nish­Duck) 27.11.2014 0:31


link vom 26.11.2014

felix schwenzel

  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Die ver­roh­te Kom­men­tar­kul­tur des Deutsch­land­funks   #

ste­fan nig­ge­mei­er über die be­un­ru­hi­gen­den pro­ble­me von burk­hard mül­ler-ull­rich.



Photo by felix schwenzel in Rowohlt Verlag. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

NATO-saal




links vom 25.11.2014

felix schwenzel

  zeit.de: Gen­der-De­bat­te: An­schwel­len­der Ekel­fak­tor   #

ro­bin det­je wünscht sich was:

Und des­halb husch, husch, ihr all­män­ner­mäch­ti­gen Dis­kurs­be­herr­scher, zu­rück in eure Eck­knei­pe.

der ar­ti­kel ist ok, aber die for­de­rung am ende, dass #ulfha­rald­jan­mat­thi­as den mund zu hal­ten hät­ten, ist eine bil­li­ge re­tour­kut­sche an eben­je­ne, die an­de­re stän­dig dazu auf­for­dern den mund zu hal­ten, bzw. ihre neu­mo­di­schen ideen für sich zu be­hal­ten.

zu­mal: ich fin­de es gran­di­os zu se­hen, wie sich (zum bei­spiel) ha­rald mar­ten­stein von ko­lum­ne zu ko­lum­ne im­mer wei­ter selbst de­mon­tiert und in sei­nen aus­schei­dun­gen wälzt. am liebs­ten wür­de ich die­se de­mon­ta­ge auf den ti­tel­sei­ten al­ler me­di­en se­hen: män­ner die sich öf­fent­lich ein­näs­sen und da­bei wie die rhe­to­rik­kai­ser von chi­na füh­len.

  netz­po­li­tik.org: Re­zen­si­on: Auf­stieg und Nie­der­gang der Pi­ra­ten­par­tei   #

lo­renz matzat hat sich sa­scha lo­bos und chris­to­pher lau­ers buch an­ge­se­hen.

  to­kyo­fo­to­su­shi.word­press.com: Ohne Brüs­te und Bud­get zu ei­ner hal­ben Mil­li­on Klicks   #

tol­ler er­fah­rungs­be­richt von fritz schu­mann über ir­gend­was mit jour­na­lis­mus und ja­pan.

Als ich beim Ein­che­cken dem Ho­tel mei­nen Na­men nann­te, schau­te mich ein Herr im An­zug von ge­gen­über an. “Sie sind Fritz Schu­mann, rich­tig? Ich bin Chef­re­dak­teur der dpa, ich hal­te nach­her die Lau­da­tio auf sie. Ich habe mir ex­tra Ih­ren Bei­trag aus­ge­sucht, weil er mich so be­ein­druckt hat."
Ich konn­te nur Dan­ke sage und wuss­te sonst nicht, was ein so er­fah­re­ner und er­folg­rei­cher Jour­na­list mit mir will. Ich ging aufs Klo.

/im bild­blog ge­fun­den.

  buzzfeed.com: 7 Pro­mi­nen­te, die zei­gen, wie ho­mo­phob Deutsch­land ist   #

phil­ipp jah­ner outet ho­mo­pho­be und halb­ho­mo­pho­be mit gifs und zi­ta­ten.

  off­the­me­a­thook.com: 13 Ama­zing Food & Life Hacks You Need to Know Right Now   #

gross­ar­ti­ge „life hacks“:

5. To store aspa­ra­gus for up to 2 weeks, first I would sug­gest you con­sider how much you ac­tual­ly like aspa­ra­gus and why you bought so much aspa­ra­gus 2 weeks be­fo­re you plan­ned on ea­ting it.

/ bei kers­tin hoff­mann ge­fun­den


links vom 24.11.2014

felix schwenzel

  faz.net: Schei­tern der Pi­ra­ten: Das Ende der Nerds   #

sehr gross­ar­ti­ges faz-int­wer­view mit sa­scha lobo und chris­to­pher lau­er. ich hof­fe das buch wird noch bes­ser.

  the­eu­ro­pean.de: Über Ge­sell­schafts­kri­tik und freie Zeit: „Der Ur­sprung des Hu­mors liegt im Ba­na­len“   #

in­ter­view mit hel­ge schnei­der.

  turi2.de: Sprin­ger hol­te rech­ten Spit­zel ins Haus.   #

fei­ner kerl, der axel sprin­ger.

  me­qui­to.org: [no­ti­zen, LA/NY]   #

meq war in den USA und hat sich no­ti­zen ge­macht.

  ndr.de: Knast­kar­rie­ren - Le­ben im Ju­gend­ge­fäng­nis   #

da hab ich mei­ne ju­gend ver­bracht. also nicht in der JVA, son­dern in heins­berg. und an der JVA bin ich täg­lich vor­bei­ge­fah­ren. und jetzt konnt ich dank in­ter­net da rein­gu­cken. /in der knast­re­por­ter kraut­re­por­ter-mor­gen­post ge­fun­den

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Have you seen my keys?   #

hey, das ist john­ny haeus­lers schlüs­sel­bund!

  thi­sis­not­porn.net: Ma­ri­lyn Mon­roe and Jane Rus­sell   #

das hät­te auch coke-wer­bung sein kön­nen.


Photo by felix schwenzel on November 23, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kar­tof­fel­sa­lat


links vom 23.11.2014

felix schwenzel

  zeit.de: Ama­zon: Ent­frem­de­te Ar­beit rel­oa­ded   #

alex­an­der gumz:

Die Schrift­stel­le­rin Hei­ke Geiß­ler hat drei Mo­na­te im Ver­sand­la­ger bei Ama­zon ge­jobbt. In „Sai­son­ar­beit“ wirft sie ei­nen ver­stö­ren­den Blick in die ak­tu­el­le Ar­beits­welt.

kann man na­tür­lich auch bei ama­zon kau­fen.

  good­reads.com: Chi­nua Ache­be (Aut­hor of Things Fall Apart)   #

chi­nua ache­be:

Cha­ri­ty ... is the opi­um of the pri­vi­le­ged.

  fast­code­sign.com: The Sony Logo That Never Was   #

In 1981, Sony as­ked the pu­blic to re­de­sign their logo. Then it rea­li­zed it was a huge mista­ke.

viel­leicht war es ein feh­ler des sony-ma­nage­ments zu ei­nem wett­be­werb für die neu­ge­stal­tung des sony-lo­gos auf­zu­ru­fen. aber es war de­fi­ni­tiv kein feh­ler, das alte logo zu be­hal­ten.

  me­di­um.com/mat­ter: How to Get Away with Uber   #

bob­bie john­son:

But the re­por­ters who en­joy the spec­ta­cu­lar ta­les of Uber's ar­ro­gan­ce can also be on the sharp end. Uber hench­men re­gu­lar­ly take it upon them­sel­ves to chi­de jour­na­lists who cri­ti­ci­ze the com­pa­ny, and so­me­ti­mes they -- and Ka­l­a­nick hims­elf -- go much fur­ther. Last year the CEO at­ta­cked a Reu­ters re­port on a push for new in­vest­ment as “com­ple­te­ly fal­se" and the pro­duct of “ex­tre­me­ly poor re­port­ing and jour­na­li­stic ethic." (Reu­ters took the sto­ry down, but th­ree months la­ter, it emer­ged that it was re­al­ly in­ac­cu­ra­te only in one sen­se: It did­n't va­lue the com­pany's stock high en­ough.) Others say Ka­l­a­nick has pri­va­te­ly used this epi­so­de as an ex­am­p­le when th­rea­ten­ed with other in­con­ve­ni­ent­ly-ti­med sto­ries even though they were also la­ter pro­ven true. Then came the la­test back­lash, which star­ted when a se­ni­or exe­cu­ti­ve “jo­ked" to BuzzFeed about hi­ring op­po­si­ti­on re­se­ar­chers to ex­po­se the per­so­nal se­crets of a cri­ti­cal re­por­ter, Pan­do­Dai­ly's Sa­rah Lacy, in or­der to stif­le cri­ti­cism. It was dis­missed by Ka­l­a­nick as “not re­pre­sen­ta­ti­ve in any way of the com­pa­ny ap­proach." In fact, it's en­ti­re­ly ty­pi­cal: BuzzFeed has sin­ce run do­cu­ments show­ing Uber was in­ter­vie­w­ing op­po­si­ti­on re­se­ar­chers with an in­tent to “wea­po­nize facts" against its com­pe­ti­tors.

Ka­l­a­nick's brand of ruthl­ess­ness is not an ac­ci­dent, it's more a core cha­rac­ter trait.

  you­tube.com: aspek­te: Gysi im Ge­spräch mit Schlin­gen­sief   #

gre­gor gysi lässt im in­ter­view mit chrstoph schlin­gen­sief ein­fach schlin­gen­sief re­den. das ist teil­wei­se sehr, sehr wit­zig. /hier ge­fun­den

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Swal­low, Tony Pin­ke­vich   #

das wahr­schein­lich schöns­te gif die­ser wo­che.

  no­te­sof­ber­lin.com: BIO ;)   #

hihi.


Zim­mer­mäd­chen: Oh, sie ha­ben ihr Bett schon ge­macht?
Ich: Ich schla­fe nicht im Bett, ich hän­ge nachts von der De­cke
(Sie wirkt ir­ri­tiert)

— Pa­tri­cia Camma­ra­ta (@das­nuf) 22.11.2014 7:27