Photo by felix schwenzel on November 02, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

prak­tisch, die­se schrank­be­leuch­tung. #ikea #pax


lamm­kebabs aus rind­fleisch im zuc­ci­ni­man­tel

felix schwenzel

wir ha­ben uns zwei neue ot­to­lenghi-koch­bü­cher ge­kauft, weil fast al­les was ich nach ot­to­lenghi ko­che bis jetzt toll ge­schmeckt hat. dies­mal auch eins [ama­zon-wer­be­link] mit fleisch­re­zep­ten. heu­te woll­te ich die lamm­kebabs (oder mei­net­we­gen auch fri­ka­del­len) nach­ko­chen. bei bolu gab’s nur halb und halb hack (rind und lamm) und der beim metz­ger gabs heu­te gar kein lamm — und wenn’s wel­ches gibt, müss­te ich ge­hackt gleich ein kilo kau­fen. also rin­der­hack ge­kauft. ist auch le­cker.

am meis­ten spass hat es ge­macht den fri­ka­dell­en­teig her­zu­stel­len, ne­ben ge­rös­te­ten pi­ni­en­ker­nen, weiss­brot, feta und nem ei sind da über­do­siert wir­ken­de ge­würz­men­gen drin: 1 tee­löf­fel zimt, 1½ tee­löf­fel ge­mah­len­der pi­ment und je ein hal­ber tee­löf­fel pfef­fer und salz.

die zu­ta­ten für den teig laut re­zept:

  • 2 EL pi­ni­en­ker­ne
  • 50 g in was­ser ein­ge­weich­tes weiss­brot ohne krus­te
  • 300 g hack­fleisch (ich hab 400 gramm ge­nom­men)
  • 50 g feta
  • 1 tee­löf­fel zimt
  • 1½ tee­löf­fel ge­mah­len­der pi­ment
  • et­was ge­mah­le­ne mus­kat­nuss
  • 1 zer­drück­te knob­lauch­ze­he (ich hab 4 ge­quetsch­te ge­nom­men)
  • 1 ei
  • 15 g fein ge­hack­te, glat­te pe­ter­si­lie

die pi­ni­en­ker­ne müs­sen na­tür­lich erst ge­rös­tet wer­den, in ei­ner pfan­ne ohne fett. spä­ter kom­men sie dann mit all den an­de­ren zu­ta­ten oben in den teig. wenn der teig gut ver­kne­tet ist, soll man laut ot­to­lenghi zwölf 10 x 5 cm gros­se „röll­chen“ for­men. ich hab mich ver­zählt und ein­fach 8 würs­te ge­macht, die ich dann in re­la­tiv viel son­nen­blu­men­öl von je­der sei­te zwei mi­nu­ten fri­tiert habe.

die zuc­ci­ni­man­tel-ge­schich­te sind ein­fach zwei in dün­ne schei­ben ge­schnit­te­ne und weich­ge­bra­te­ne zuc­ci­nis. weil ich noch fett vom fleisch­frit­tie­ren üb­rig hat­te, hab ich die zuc­ci­ni auch gleich mit­frit­tiert. da­nach sol­len die zuc­ci­ni­schei­ben um die fleisch­würs­te ge­wi­ckelt wer­den und die fri­ka­del­len noch­mal 10 mi­nu­ten im ofen nach­ga­ren. hab ich al­les so ge­macht, das kann aber mei­ner mei­nung nach gut ver­ein­facht wer­den, in­dem man die fri­ka­del­len ein biss­chen nach­schmo­ren lässt oder wie üb­lich in ei­ner pfan­ne mit we­nig fett gart.

die sau­ce be­steht aus ei­ner dose (400g) aldi-piz­za­to­ma­ten mit öl, salz, chil­li­flo­cken und knob­lauch, die sich 20 mi­nu­ten auf klei­ner hit­ze um die hälf­te re­du­ziert. lang­wei­lig, passt aber.

das fleisch war sehr, sehr su­per. es hat­te eine un­de­fi­nier­ba­re, aber an­ge­neh­me schär­fe, ich ver­mu­te vor al­lem vom zimt. trotz­dem schmeck­te der zimt nicht un­an­ge­nehm raus, aber das es­sen mach­te schon ein biss­chen lust auf weih­nach­ten.


links vom 01.11.2014

felix schwenzel

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  digg.com: How La­ser Tat­too Re­m­oval Works   #

wie ta­too-ent­fer­nung funk­tio­niert, enorm fas­zi­nie­rend und aha-ef­fek­tiv.

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink
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  siegs­tyle.de: Con­tent es­sen See­le auf   #

treff­si­che­re be­ob­ach­tung der me­di­en­kri­se von alf from­mer:

Ne­ben den üb­li­chen News tei­len heu­te alle jour­na­lis­ti­schen An­ge­bo­te In­hal­te wie „Ha­bicht greift Droh­ne an“, „Frau läuft 10 Stun­den durch New York und wird über 100mal be­läs­tigt“ oder „Ca­ro­lin Ke­be­kus par­odiert Atem­los von He­le­ne Fi­scher.“ Die­se In­hal­te tei­len dazu noch et­li­che Blogs und na­tür­lich mei­ne Face­book-Freun­de oder die Men­schen de­nen ich bei Twit­ter fol­ge. Ir­gend­wann klickt man vor lau­ter Ver­zweif­lung drauf, weil man denkt: muss ja was dran sein. Doch der Le­ser klickt nur noch auf den In­halt und ver­bin­det ihn kaum noch mit dem An­ge­bot, das ihn ge­pos­tet hat: Habe ich mir bei Spie­gel On­line den Ha­bicht-An­griff an­ge­se­hen? Oder bei bild.de? Oder war's bei den Blog­re­bel­len? Huf­fing­ton Post? Mas­ha­ble? Kraut­re­por­ter? Face­book? Twit­ter? Oder sonst wo? Die Mar­ken ver­schwim­men hin­ter den im­mer glei­chen In­hal­ten, mit de­nen der Jour­na­lis­mus von heu­te ver­sucht, Le­ser auf sei­ne Web­sei­ten zu lo­cken.

in mir ka­men beim le­sen vor al­lem zwei fra­gen auf. war­um nut­zen me­di­en die­se all­ge­gen­wär­ti­gen in­hal­te nicht, um sich ihre fin­ger wund zu re­cher­chie­ren und da­mit ihre kern­kom­pe­ten­zen zu de­mons­trie­ren: re­cher­che, ein­ord­nung, per­spek­tiv­wech­sel. was oder wer steckt hin­ter dem 10-stun­den-new-york-vi­deo, was ma­chen ha­bich­te sonst so, wenn sie kei­ne droh­nen an­grei­fen, wen hat ca­ro­lin ke­be­kus sonst noch so par­odiert oder hat schon­mal je­mand ca­ro­lin ke­be­kus par­odiert? war­um scheint es nicht zu funk­tio­nie­ren vi­ra­le in­hal­te mit hin­ter­grün­den zu ver­se­hen?

und um­ge­kehrt; war­um fehlt bei hin­ter­grün­den oder ab­ge­han­ge­nen ge­schich­ten fast im­mer an ein­ge­bet­te­ten me­di­en­in­hal­ten? zum bei­spiel die­se ge­schich­te über ma­don­nas in­iti­al­zün­dung: „Der Skan­dal macht den Star“. eine ab­satz­lan­ge ab­hand­lung über ma­don­nas auf­tritt bei den MTV vi­deo awards 1984 - aber kein link zum you­tube-vi­deo mit der auf­zeich­nung der sen­dung.

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  gaw­ker.com: In­sta­gram Took Down Chel­sea Hand­ler's Top­less Pic Th­ree Times   #

Hand­ler is the la­test in a small group of ce­le­bri­ties fight­ing for nipp­le equa­li­ty.

wenn fe­mi­nis­ten für die gleich­be­hand­lung von män­nern und frau­en sind, sind war­zis­ten dann für die gleich­be­hand­lung von männ­li­chen und weib­li­chen brust­war­zen?

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  twit­ter.com/Bo­ing­Bo­ing/sta­tus/527950649624125441   #

Tim Cook proud to be gay. Sam­sung said to be working on a lar­ger, che­a­per Gay bo­ing­bo­ing.net/2014/10/30/tim… pic.twit­ter.com/NXLLh­prT­DI

— Bo­ing Bo­ing (@Bo­ing­Bo­ing) 30.10.2014 23:30

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Sri­racha   #

hihi.


chris­ti­an fah­ren­bach nennt „kür­bis-ge­würz-kaf­fee“ ger­ne „kür­bis-kaf­fee“

felix schwenzel

chris­ti­an fah­ren­bach schreibt im kraut­re­por­ter „war­um Kaf­fee nach Kür­bis schmeckt“. das pro­blem ist: der kaf­fee auf den er sich be­zieht, die star­bucks pump­kin spi­ce lat­te, ent­hält nicht ei­nen hauch kür­bis. son­dern ge­wür­ze mit de­nen man in den USA zum bei­spiel kür­bis­ku­chen würzt. der kaf­fee schmeckt also gar nicht nach kür­bis, son­dern nach ge­wür­zen.

der an­reis­ser des ar­ti­kel star­tet mit

Egal ob Ku­chen, Kaf­fee oder Bier: Pro­duk­te mit Kür­bis­aro­ma sind in den USA ein 300 Mil­lio­nen Dol­lar gro­ßer Markt.

das stimmt eben nur halb. in den ge­würz­ten bie­ren kommt es durch­aus vor, dass sie kür­bis-be­stand­tei­le ent­hal­ten, die star­bucks pump­kin spi­ce lat­te eben nicht. in ei­ner au­toren-an­mer­kung am ran­de des ers­ten ab­sat­zes (die nur kraut­re­por­ter-abo­nenn­ten se­hen kön­nen) dif­fe­ren­ziert chris­ti­an fah­ren­bach das dann heim­lich:

Im Pump­kin Spi­ce selbst ist gar kein Kür­bis ent­hal­ten. Es han­delt sich um eine Ge­würz­mi­schung, un­ter an­de­rem mit Zimt, Mus­kat und Ing­wer.

ich re­agie­re ja auf un­nö­ti­ge un­ge­nau­ig­kei­ten im­mer hef­tig kopf­schüt­telnd. wenn sie im ti­tel oder an­reis­ser ste­hen, kann der au­tor zwar meis­tens nichts da­für, aber chris­ti­an fah­ren­bach macht mun­ter wei­ter mit sei­nen un­ge­nau­ig­kei­ten:

2003 hat Star­bucks den Kür­bis-Lat­te erst­mals auf die Kar­te ge­nom­men …

auch hier wie­der nur dif­fe­ren­zie­rung in den ex­klu­si­ven abo­nenn­ten-an­mer­kun­gen. ist es wirk­lich nö­tig aus ei­ner kür­bis-ge­würz-lat­te eine kür­bis-lat­te zu ma­chen und den link zu ei­ner star­bucks-mit­tei­lung zum 200sten ver­kauf­ten pump­kin spi­ce lat­te in den an­mer­kun­gen zu ver­ste­cken? reicht der platz bei den kraut­re­por­tern nicht aus um die din­ge so zu be­schrei­ben, wie sie sind?

ich fand vie­le tex­te bei den kraut­re­por­tern schon sehr gut, aber bei chris­ti­an fah­ren­bachs „Das Kür­bis-Kom­plott“ ist nicht nur die über­schrift gaga.


es gibt üb­ri­gens eine tür­ki­sche ge­wüz­pas­te, me­sir ma­cun, die ge­nau­so wie der star­bucks pump­kin-spi­ce-si­rup viel zu­cker und ganz ähn­li­che ge­wür­ze ent­hält: zimt, nel­ke, pi­ment, ing­wer, schwar­zen pfef­fer, gal­gant, ko­ri­an­der und ne­ben vie­len an­de­ren ge­wür­zen auch „oran­gen­haut“ (so stehts auf mei­ner pa­ckung). die pas­te wird in der tür­kei an­geb­lich löf­fel­wei­se als me­di­zin ver­ab­reicht, aber man kann da­mit auch her­vor­ra­gend kaf­fee süs­sen und wür­zen. pump­kin spi­ce lat­te für arme spar­sa­me so­zu­sa­gen.

ich mag üb­ri­gens so­wohl die me­sir-pas­te, als auch die star­bucks-kür­bis­ge­würz-lat­te, weil sie mich an die pump­kin pies, die ich als 18jäh­ri­ger in ame­ri­ka mit gros­sem ver­gnü­gen in mich hin­ein­ge­füllt habe, er­in­nern.


[nach­trag 01.11.2014]

chris­ti­an fah­ren­bach hat den text trans­pa­rent nach­ge­bes­sert und hier kom­men­tiert. find ich gut.



ios-sa­fa­ri-tabs in os-x-sa­fa­ri schlies­sen

felix schwenzel

eben im #yo­se­mi­te sa­fa­ri tabs vom #ios sa­fa­ri ge­schlos­sen. toll! pic.twit­ter.com/AKKy30QWUj

— fe­lix schwen­zel (@di­plix) 31.10.2014 09:54


Photo by felix schwenzel in Schloßplatz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

küs­sen­de krä­ne


links vom 31.10.2014

felix schwenzel

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  ber­li­non­line.de: Der Künst­ler Ro­bin Thies­mey­er be­rührt mit sei­nen Zeich­nun­gen Stel­len, von de­nen wir gar nicht wuss­ten, dass es sie gibt   #

schö­nes in­ter­view mit ro­bin thies­mey­er:

Da steht auf der ei­nen Sei­te das spre­chen­de Tier. Und das wird in den gro­ßen For­ma­ten wie­der in den Schwarm zu­rück­ge­führt. Bei die­ser Me­tho­de in der Strich­tech­nik ach­te ich ge­nau auf die Po­si­ti­on je­der ein­zel­nen, klei­nen Fi­gur. Leu­te, mit de­nen ich in der Wer­bung zu­sam­men­ge­ar­bei­tet habe, sag­ten: „War­um machst Du das so? Scan’ es doch ein­fach ein, re­pro­du­zie­re den Kä­fer ein paar Mal und ver­zer­re den ein biss­chen, das kommt doch aufs Glei­che raus.“ - aber das tut es eben nicht! Es ist rei­ne Hand­ar­beit. Jede neue Fi­gur muss in ei­ner be­wusst über­leg­ten Be­zie­hung ste­hen zu den be­reits auf dem Blatt be­find­li­chen Fi­gu­ren. Man kann da­bei fa­ta­le Feh­ler ma­chen. Es ist ein un­heim­lich schö­nes Ar­bei­ten, das sehr lan­ge dau­ert: Man baut so ei­nen Or­ga­nis­mus aus vie­len In­di­vi­du­en.

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  ole­reiss­mann.de: Fünf tol­le Web­re­por­ta­gen mit Aus­sicht auf den Re­por­ter­preis   #

ole reiß­mann:

Die­se fünf Web­re­por­ta­gen ha­ben Fa­bi­an Mohr, Dirk von Geh­len, Ste­fan Hei­jnk und ich für den dies­jäh­ri­gen Re­por­ter­preis no­mi­niert. Nun sind die Ju­ro­ren an der Rei­he — die wirk­lich kei­ne leich­te Auf­ga­be ha­ben.

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Le­ben und Tod in Te­xas, NZZ tod-in-te­xas.nzz.ch #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/j9ePROz­qXo

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:50

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Ein­sa­me Spit­ze, Zeit Ma­ga­zin zeit.de/zeit-ma­ga­zin/l… #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/cps8wiGs7A

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:49

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Die Nar­be der Stadt, Ber­li­ner Mor­gen­post mau­er­weg.mor­gen­post.de #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/Nr­Tou3X9va

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:57

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Der Pro­zess, Süd­deut­sche Zei­tung gfx.sued­deut­sche.de/pa­ges/nsu-proz… #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/bIa8UNT75y

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:55

No­mi­niert als "Bes­te Web­re­por­ta­ge": Die Luft­an­grif­fe auf Stutt­gart, StZ ex­tra.stutt­gar­ter-zei­tung.de/luft­an­grif­fe_s… #re­por­ter­preis pic.twit­ter.com/9FLbHvGmaO

— Ole Reiß­mann (@oler) 30.10.2014 13:51

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  ueber­schau­ba­re­re­le­vanz.com: Er­staun­lich un­spek­ta­ku­lär   #

mu­ri­el:

Eine Be­läs­ti­gung ist al­les, was ich mit ei­nem Men­schen ma­che, das ihn be­läs­tigt. Ich gebe an­de­ren nicht vor, was sie be­läs­tigt, son­dern ich muss sie fra­gen, und wenn sie es mir sa­gen, neh­me ich es zur Kennt­nis, und dis­ku­tie­re nicht drü­ber, ob sie sich nicht viel­leicht täu­schen und in Wahr­heit völ­lig un­be­läs­tigt sind.

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  de-bug.de: Al­phon­so, Fefe und die ra­di­ka­len Fe­mi­na­zi­hass­pre­di­ger   #

sa­scha kösch ar­bei­tet sich an din­gen ab, die man ohne ei­nen lan­gen spa­zier­gang durch ei­nen sehr glit­schi­gen und le­se­inten­si­ven trig­ger­park nicht so ohne wei­te­res ver­steht und auch ge­fahr­los igno­rie­ren könn­te. das ist al­les nicht wit­zig oder amü­sant, aber ich möch­te fest­hal­ten, dass fefe sich mehr dif­fe­ren­zie­rung und fein­füh­li­ge wort­wahl er­bit­tet — zu­min­dest, wenn es um die be­wer­tung sei­ner äus­se­run­gen geht. ob­wohl, doch, das ist wit­zig.

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  herms­farm.de: This cra­zy show cal­led Watnn dass   #

will ar­nett bei jim­my kim­mel über wet­ten, dass... ?

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  bild­blog.de: Gra­tis-„Ti­ta­nic“ ge­gen Gra­tis-„Bild“   #

hihi.


links vom 30.10.2014

felix schwenzel

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  frei­tag.de: Der rei­che Mann und das Meer   #

ges­tern mit gros­sem ver­gnü­gen ge­le­sen, die­se ge­schich­te über skla­ven ste­wards an­ge­stell­te auf su­per­yach­ten. toll, dach­te ich da, im frei­tag gibt’s ja rich­tig tol­le re­por­ta­gen. aber dann sah ich, dass es nur eine über­setz­te re­por­ta­ge von ed cum­ming aus dem bri­ti­schen guar­di­an ist und mir ka­men die trä­nen.

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  ex­tra3.blog.ndr.de: Ha­ben Sie sich schon mal ge­fragt...?   #

sehr schön, was der NDR hier mit ei­ner AFD-wahl­wer­bung ge­macht hat. und er­staun­lich wie schlecht die schau­spie­ler schau­pie­lern.

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  er­blogg­tes.word­press.com: Se­xu­al­kun­de für Hass­pre­di­ger II   #

er­blogg­tes de­kon­stru­iert eine jan fleisch­hau­er lü­gen­ge­schich­te ko­lum­ne:

Bei Rea­li­tä­ten, die grund­sätz­lich von je­dem über­prüf­bar wä­ren, etwa in­dem man das „zi­tier­te“ Buch zur Hand nimmt, ist das Pro­blem noch hand­hab­bar. Nun be­rich­ten Jour­na­lis­ten aber auch zahl­rei­che Din­ge, die grund­sätz­lich nicht nach­prüf­bar sind, schon gar nicht von je­dem. Die arg­lo­se Zur­ken­nt­nis­nah­me un­über­prüf­ba­rer Dar­stel­lun­gen an­geb­li­cher Rea­li­tä­ten kann zu schwer­wie­gen­dem Rea­li­täts­ver­lust füh­ren.

das be­schreibt die kri­se des jour­na­lis­mus ziem­lich gut. wenn man die stei­len the­sen von jour­na­lis­ten mal nach­prüft, ist es oft er­schre­ckend zu se­hen wie ah­nungs­los oder bös­ar­tig ver­zer­rend man­che jour­na­lis­ten schrei­ben. be­son­ders un­an­ge­nehm wird das na­tür­lich, wenn sich der au­tor, wie jan fleisch­hau­er, für ei­nen bril­li­an­ten po­li­ti­ker hält, der über­gangs­wei­se im schrei­ben­den fach tä­tig ist und sei­ne on­line-auf­trit­te zur mei­nungs­ma­che, statt zur dif­fe­ren­zie­rung und ab­wä­gung nutzt.

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  spie­gel.de: Ko­lum­ne von Sa­scha Lobo: Über­wa­chungs­kon­ver­tit Otto Schi­ly   #

sa­scha lobo de­kon­stru­iert otto schi­ly:

Jetzt, im Herbst 2014, ver­tei­digt er die To­tal­über­wa­chung durch die NSA und ver­bit­tet sich selbst Kri­tik dar­an und wenn die­se Ent­wick­lung li­ne­ar wei­ter­geht, darf man ge­spannt sein, ob Otto Schi­ly 2016 als Neo­roya­list An­ge­la Mer­kel als Kai­se­rin vor­schlägt oder für die Wie­der­errich­tung des Hei­li­gen Rö­mi­schen Reichs deut­scher Na­ti­on in den Gren­zen von 1512 plä­diert, um dem Is­la­mis­mus et­was ent­ge­gen­zu­set­zen.

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  www.kirk­len­non.com: How Ap­ple Pay Re­al­ly Works and Why You Should Be­gin Using it Im­me­dia­te­ly   #

wie be­zah­len mit kret­id­kar­ten funk­tio­niert.

ich fin­de das be­zah­len in den USA üb­ri­gens, trotz der po­ten­zi­el­len si­cher­heits­lü­cken die kirk len­non hier sehr plas­tisch be­schreibt, er­schre­ckend ein­fach und an­ge­nehm. man kann in ein ki­osk ge­hen, sich ein sni­ckers kau­fen und mit ei­nem swi­pe sei­ner kre­dit­kar­te be­zah­len. kei­ne PIN-pa­nik, kei­ne über­flüs­si­gen war­te­zei­ten.

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  vi­ral­no­va.com: In­cre­di­ble 3D Ef­fect by Ad­ding Two White Li­nes to an Image   #

ja, funk­tio­niert. viel­leicht se­hen wir das ja bald im kino: weis­se li­ni­en auf der lein­wand, statt 3d-bril­len. /bo­ing­bo­ing.net

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: The New Yor­ker, Nov. 3, 2014   #

tol­les ti­tel­blatt.



links vom 29.10.2014

felix schwenzel

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  kraut­re­por­ter.de: Der Ap­fel fällt nicht weit vom Bann   #

ri­chard gut­jahr macht ei­nen auf udo ulfkot­te und be­rich­tet dar­über, dass er mal gren­zen­los naiv war und jetzt er­kannt hat, dass alle jour­na­lis­ten die über ap­ple be­rich­ten ge­kauft sind von app­le's PR-ab­tei­lung ma­ni­pu­liert wer­den. viel­leicht schreibt ste­fan nig­ge­mei­er dem­nächst auch ei­nen ar­ti­kel über ri­chard gut­jahrs ar­ti­kel.

aber mal im ernst, ich weiss nicht was das gen­öle soll. gut­jahr (und an­de­re) be­kla­gen sich dar­über, wenn jour­na­lis­ten von ap­ple ge­pam­pert wer­den, fin­det es aber auch em­pö­rend, wenn ap­ple das ge­gen­teil macht und jour­na­lis­ten von der pam­pe­rung aus­schliesst.

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  kraut­re­por­ter.de: Gol­de­ne Ver­spre­chen   #

third world pro­blems.

(vik­to­ria schnei­der über kor­rup­ti­on in tan­sa­nia und die fol­gen da­von, un­ter de­nen 80 men­schen zu lei­den ha­ben.)

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  ta­ges­spie­gel.de: Kraut­re­por­ter - Jung & Naiv: Ver­rannt im Nah­ost­kon­flikt   #

chris­ti­an böh­me fin­det tilo jungs is­ra­el-rei­se eher un­er­quick­lich:

Der Kraut­re­por­ter Tilo Jung - ei­ner von de­nen, die On­line den Jour­na­lis­mus ge­wis­ser­ma­ßen neu er­fin­den woll­ten, - hat sich mit sei­ner Ru­brik „Jung und Naiv“ gen Na­hen Os­ten auf­ge­macht und sich im dor­ti­gen po­li­ti­schen Di­ckicht hilf­los ver­irrt.

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  first­look.org: Ed Snow­den Taught Me To Smugg­le Se­crets Past In­cre­di­ble Dan­ger. Now I Teach You.   #

mi­cah lee:

A month ear­lier, Snow­den had an­ony­mously emai­led Glenn Green­wald, a Guar­di­an jour­na­list and chro­nic­ler of war-on-ter­ror ex­ces­ses, but Green­wald did­n't use en­cryp­ti­on and did­n't have the time to get up to speed, so Snow­den mo­ved on. As is now well known, Snow­den de­ci­ded to cont­act Poi­t­ras be­cau­se she used en­cryp­ti­on. But he did­n't have her en­cryp­ti­on key, as is ne­ces­sa­ry to send so­meone en­crypt­ed email, and the key was­n't pos­ted on the web. Snow­den, ex­tra­or­di­na­ri­ly know­led­geable about how in­ter­net traf­fic is mo­ni­to­red, did­n't want to send her an unen­crypt­ed email, even if just to ask for her key. So he nee­ded to find so­meone he thought he could trust who both had her key and used en­crypt­ed email.

sehr span­nend. das dürf­te auch wich­ti­ger le­se­stoff sein:

Af­ter the dust sett­led, I sat down to wri­te a simp­le tu­to­ri­al for using the open source tools that al­lo­wed me, Poi­t­ras, Green­wald, and Snow­den to com­mu­ni­ca­te se­cu­re­ly, and I en­ded up with a 30-page white­pa­per cal­led En­cryp­ti­on Works: How to Pro­tect Your Pri­va­cy in the Age of NSA Sur­veil­lan­ce. I took the name from Snow­den's now-fa­mous quo­te: “En­cryp­ti­on works. Pro­per­ly im­ple­men­ted strong cryp­to sys­tems are one of the few things that you can rely on. Un­fort­u­na­te­ly, end­point se­cu­ri­ty is so ter­ri­fi­cal­ly weak that NSA can fre­quent­ly find ways around it."

/auf digg.com ge­fun­den.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Cos­tu­me up­date   #

huh!

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  bo­ing­bo­ing.net: Fur­ni­tu­re from old Ap­ple G5 towers   #

sehr hübsch.


links vom 28.10.2014

felix schwenzel

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  twit­ter.com/neu­raum: Je­den Mor­gen, an dem @di­plix kei­ne Links des Ta­ges auf wir­res.net bringt, stirbt ein Kätz­chen. #Er­pres­sung #UBahn #Mor­gen­kek­tü­re   #

Je­den Mor­gen, an dem @di­plix kei­ne Links des Ta­ges auf http://t.co/jOBJTxv2tF bringt, stirbt ein Kätz­chen. #Er­pres­sung #UBahn #Mor­gen­kek­tü­re

— Ber­lin Cal­ling (@neu­raum) Oc­to­ber 28, 2014

da­bei gib­t's doch so vie­le an­de­re link- und le­se­lis­ten. die­se hier zum bei­spiel.

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  con­nec­ted.tan­te.cc: Ist La­tein das neue La­tein?   #

in­ter­es­san­te fra­ge: sind le­sen, schrei­ben und rhe­to­ri­sche (grund-) fä­hig­kei­ten wich­ti­ger als pro­gram­mie­ren kön­nen?

ich will nicht aus­schlies­sen, dass pro­gram­mie­ren die fä­hig­keit struk­tu­riert zu den­ken stärkt, aber viel­leicht kann man die fä­hig­keit struk­tu­riert zu den­ken und zu ar­gu­men­tie­ren auch (wei­ter­hin) mit den klas­si­chen me­tho­den leh­ren. ich er­in­ne­re mich, dass ich über das ar­gu­men­tie­ren, strei­ten und schrei­ben am meis­ten im po­li­tik-un­tericht ge­le­sen habe. dort ha­ben wir re­gel­mäs­sig ein paar sei­te-eins ko­lum­nen der FAZ ana­ly­siert und dis­ku­tiert. be­mer­kens­wert fand ich da­mals zwei­er­lei: ich habe ge­lernt, dass es sich lohnt zu ver­ste­hen wie an­de­re ar­gu­men­tie­ren, wel­che rhe­to­ri­schen me­tho­den sie ver­wen­den, wie ein text auf­ge­baut wer­den kann und vor al­lem dass es sich lohnt das bei tex­ten zu tun, die eben nicht die ei­ge­ne mei­nung be­stär­ken. html habe ich üb­ri­gens auch ähn­lich ge­lernt, in­dem ich den quell­text an­de­rer sei­ten stu­diert habe und me­tho­den, tech­ni­ken und tricks ge­klaut habe zur in­spi­ra­ti­on ge­nutzt habe.

sich mit ge­schrie­be­nem aus­ein­an­der­zu­set­zen, sei es auf der ti­tel­sei­te der faz, auf ei­ner nach­rich­ten­sei­te, in ei­nem face­book- oder blog­ar­ti­kel oder ein paar such­ergeb­nis-schnip­seln ist eins der wich­tigs­ten werk­zeu­ge die men­schen be­herr­schen soll­ten. ohne die fä­hig­keit sich in­for­ma­tio­nen selbst­stän­dig zu be­schaf­fen und zu be­wer­ten, lernt auch nie­mand ver­nünf­ti­ges zu pro­gram­mie­ren. oder in ei­nem bild aus­ge­drückt: zu wis­sen wie man an­gelt, fisch zu­be­rei­tet und isst ist wich­ti­ger als die fä­hig­keit an­geln, pfan­nen, be­steckt oder ti­sche her­zu­stel­len.

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  wired.com: Why Your Cat Thinks You’re a Huge, Un­pre­dic­ta­ble Ape   #

und wie­der ein kat­zen-in­halt. hier könn­te man gleich nnoch die for­de­rung nach­schie­ben, dass wir in schu­len das fach kat­zen- und in­ter­net-kom­pe­tenz ein­füh­ren soll­ten. nö­tig wärs.

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  soup.fh.vc: schwal­ben kön­nen flie­gen   #

ein fuss­ball­bild das ich mal wit­zig fin­de.

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  bo­ing­bo­ing.net: Brad Pitt, Lou­is C.K., and Zach Ga­li­fia­na­kis on a most awe­so­me epi­so­de of Bet­ween Two Ferns   #

ja. muss­te ein oder zwei­mal laut la­chen.


links vom 27.10.2014

felix schwenzel

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  www.po­li­ti­cal­be­au­ty.de   #

ich habe ge­ra­de 50 euro ge­spen­det, ob­wohl ich die­se wet­te ge­won­nen habe (sa­scha lobo und chris­to­pher lau­er ha­ben den er­schei­nungs­ter­min ih­res buchs vom 27.10 auf den 24.11 ver­scho­ben). die­ser link ist (na­tür­lich) eine auf­for­de­rung es mir gleich­zu­tun.

aufstieg und niedergang der piratenpartei
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  se­ri­en­jun­kies.de: Con­stan­ti­ne vs. Con­stan­ti­ne: Film ge­gen TV-Se­rie   #

ich habe die ers­te fol­ge der se­rie ge­se­hen und für ziem­li­chen schrott be­fun­den. statt mir wie in die­sem ar­ti­kel emp­foh­len den film an­zu­gu­cken, hab ich mir den co­mic auf ibooks ge­kauft. der lies­se sich auf dem ipad si­cher­lich ganz gut le­sen (hab lei­der keins), auf dem desk­top geht’s, aber auf dem ipho­ne macht das nur be­dingt spass.

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  gla­se­rei.blog.nzz.ch: Ge­rä­te, die nicht wol­len   #

pe­ter gla­ser:

UND DAS NETZ hat mir noch eine Ge­schich­te aus Aus­tra­li­en er­zählt. Ein Weis­ser und ein Ab­ori­gi­ne wa­ren ge­mein­sam im Out­back un­ter­wegs und hat­ten sich ver­lau­fen. Der Weis­se fand, das sei nun doch eine gute Ge­le­gen­heit, die ge­heim­nis­vol­len Kräf­te an­zu­wen­den, die den Ab­ori­gi­nes nach­ge­sagt wer­den.

„Okay“, sag­te der Ab­ori­gi­ne, grub ein Mo­bil­te­le­fon aus sei­nem Ruck­sack und rief ei­nen Ver­wand­ten an.

„Ich dach­te, ihr könnt per Ge­dan­ken­über­tra­gung mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren.“

„Klar kön­nen wir das“, sag­te der Ab­ori­gi­ne, „aber so geht es viel ein­fa­cher.“

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  blogs.taz.de/rep­ti­li­en­fonds: Noch mehr Kat­zen-Con­tent: Hier spricht der deut­sche Tier­schutz   #

hei­ko wer­ning sam­melt die re­ak­tio­nen auf ei­nen sei­ner taz-ar­ti­kel. kat­zen schei­nen nicht nur al­ler­lei ge­tier zu tö­ten, son­dern er­schre­cken­der­wei­se auch den denk­ap­pa­rat bei ei­ni­gen kat­zen­be­sit­zern auschal­ten zu kön­nen.

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  ole­reiss­mann.de: Was ich auf #the­conf in Mal­mö ge­lernt habe   #

al­les was ole reiß­mann hier emp­fiehlt wer­de ich mal in ein paar ru­hi­gen stun­den/ta­gen weg­gu­cken.




Photo by felix schwenzel on October 26, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich glaub es wird herbst.




links vom 26.10.2014

felix schwenzel

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  rhe­to­rik­ma­ga­zin.de: Wer darf was wann (nicht) sa­gen: Po­li­ti­cal Cor­rect­ness und Mei­nungs­frei­heit   #

aus ei­ner rede von ant­je schrupp:

Was in ei­ner je­wei­li­gen Ge­sell­schaft ge­sagt wer­den kann und was nicht, ist im­mer das Er­geb­nis ei­nes his­to­ri­schen Aus­hand­lungs­pro­zes­ses. Es hat nichts mit Be­weis­bar­keit oder ab­so­lu­ter, ob­jek­ti­ver Wahr­heit zu tun, son­dern es ist ein Kul­tur­pro­dukt, eine Über­ein­kunft.
[...]
Und auch ein ein­mal er­reich­ter Kon­sens ist nicht in Stein ge­mei­ßelt, er muss im­mer wie­der her­ge­stellt wer­den, in ei­nem stän­di­gen und un­auf­hör­li­chen Pro­zess. Aber eine Ge­sell­schaft, in der al­les ge­sagt wer­den darf, gibt es nicht.

das fas­zi­nie­ren­de ist ja, dass vie­le kon­ser­va­ti­ve zum bei­spiel von ein­wan­de­rern ver­lan­gen, un­se­re kul­tur nicht nur zu repek­tie­ren, son­dern sie zu über­neh­men und zu le­ben. wenn sie sich dann aber über an­geb­lich mei­nungs­ein­schrän­ken­de „po­lit­sche kor­rekt­heit“ be­schwe­ren, tun sie nichts an­de­res als sich über die ei­ge­ne kul­tur zu be­kla­gen. kann na­tür­lich auch sein, dass sie ein paar hun­dert jah­re zu spät ge­bo­ren sind, und sich den kul­tu­rel­len stand von da­mals zu­rück­wün­schen. bei kul­tur­pro­duk­ten wie an­äs­the­sie oder zahn­me­di­zin oder mo­bi­li­tät ha­ben sie dann wit­zi­ger­wei­se oft ei­nen mo­der­ne­ren stan­dard.

das war jetzt nur ein ge­dan­ke, der mir beim le­sen der ers­ten ab­sät­ze von ant­je schrupps vor­trag in den sinn kam. der vor­trag geht aber sehr gran­di­os wei­ter. ich mag die­se her­lei­tung sehr:

Ich habe bis­her von „Ge­sell­schaft“ in ei­nem um­fas­sen­den Sinn - eben der „deut­schen“ Ge­sell­schaft - ge­spro­chen. Man könn­te dazu auch „Main­stream“ sa­gen oder He­ge­mo­nie, oder Mi­ni­mal­kon­sens oder vor­herr­schen­der Dis­kurs. Aber na­tür­lich gibt es „Ge­sell­schaft“ auch auf ei­ner klei­ne­ren Ebe­ne. Wir le­ben stän­dig in zahl­rei­chen ne­ben­ein­an­der und par­al­lel be­stehen­den, sich teil­wei­se über­lap­pen­den oder auch ge­gen­sätz­li­chen Ge­sell­schaf­ten. Am Stamm­tisch ei­ner baye­ri­schen Dorf­knei­pe gel­ten an­de­re Wahr­hei­ten als im au­to­no­men Frau­en­zen­trum, in ei­ner Ge­werk­schaft an­de­re als im Un­ter­neh­mer­ver­band, in ei­ner Duis­bur­ger Mo­schee­ge­mein­de an­de­re als in der Ber­li­ner Par­ty­sze­ne und so wei­ter. All die­se Ge­sell­schaf­ten kon­sti­tu­ie­ren und pro­du­zie­ren je­weils für ih­ren Kon­text auf die oben be­schrie­be­ne Wei­se eine Wahr­heit. In all die­sen Ge­sell­schaf­ten gibt es Din­ge, die ge­sagt und zur Dis­kus­si­on ge­stellt wer­den kön­nen, und an­de­re, die als „in­dis­ku­ta­bel“ gel­ten. Nur sind es eben je­weils un­ter­schied­li­che.

Frü­her, vor dem In­ter­net, wa­ren die­se Sub-Ge­sell­schaf­ten weit­ge­hend von­ein­an­der ab­ge­grenzt. Ein baye­ri­scher Stamm­tisch­be­su­cher ver­irrt sich sel­ten in ein au­to­no­mes Frau­en­zen­trum.

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  zdf.de: Die Zu­kunft der Ar­beit - Precht   #

fri­su­ren­du­ell im 2DF.

das ge­spräch zwi­schen sa­scha lobo und ri­chard da­vid precht fängt et­was ge­stelzt an, im ge­sprächs­ver­lauf lö­sen sich bei­de aber von ih­ren ein­stu­dier­ten for­meln und ent­wi­ckeln sicht­bar lust am dif­fe­ren­zie­ren und streit. auch sehr schön, dass precht ir­gend­wann et­was zu bild­haft und ein­di­men­sio­nal wird und über die ver­über­flüs­si­gung des arzt­be­rufs schwa­dro­niert und an­fängt über sei­nen stuhl­gang zu re­den. statt auf die quat­sch­ar­gu­men­te prechts ein­zu­ge­hen, wischt sa­scha lobo den ge­sam­ten mo­no­log prechts mit ei­nem satz zur sei­te:

das gan­ze stuhl­gang­the­ma wür­de ich un­gern ver­tie­fen.

ins­ge­samt bleibt ein ganz star­ker ein­druck zu­rück: sa­scha lobo und precht ha­ben sich sehr sat­tel­fest ins the­ma ein­ge­ar­bei­tet und sind in der lage prä­zi­se zu dif­fe­ren­zie­ren. aber sa­scha lobo ist im­mer ei­nen ti­cken dif­fe­ren­zier­ter und zwei schrit­te wei­ter.

mitt­ler­wei­le geht es mei­ner mei­nung nicht mehr um die fra­ge, ob wir sa­scha lobo mö­gen oder nicht, son­dern ob wir ihm trau­en oder nicht. ob wir hin­ter ihm ste­hen und ihn für uns spre­chen las­sen oder nicht. denn sa­scha lobo kann für uns spre­chen — und will es auch — und tut es auch. aber ab und zu muss man eben auch sa­gen, dass er das sehr gut tut (auch wenn man im de­tail an­de­rer mei­nung sein mag).

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  ny­ti­mes.com: Alan Eu­stace Jumps From Stra­to­sphe­re, Brea­king Fe­lix Baum­gart­ner's World Re­cord   #

wenn man den un­ter­schied zwi­schen prä­ten­ti­ös und un­prä­ten­ti­ös ver­ste­hen will, muss man ein­fach die stra­to­s­sphä­ren­sprün­ge von fe­lix baum­gärt­ner und alan eu­stace ne­ben­ein­an­der hal­ten. un­ter an­de­rem bei kott­ke.org ge­fun­den.

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  dwdl.de: Ju­gend ohne ei­ge­nen TV-Sen­der: Die li­nea­re Il­lu­si­on   #

peer scha­der kann auch sehr schön dif­fe­ren­zie­ren.


links vom 25.10.2014

felix schwenzel

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  ka­tia­kelm.de: weil ich künst­ler bin!   #

ka­tia kelm in­ter­viewt se­bas­ti­an za­ri­us:

ei­gent­lich sind es erst­mal nur boo­te, von nem künst­ler ge­baut.

aber ich find es gut, wenn mich leu­te auf ge­wäs­sern nach der mar­ke fra­gen und ich sage: „selbst­ge­baut!“. die ha­ben ex­trem re­spekt, weil je­mand, der sich mit boo­ten aus­kennt, weiss, dass es ne har­te an­ge­le­gen­heit ist, son boot zu bau­en.
und wenn die leu­te mich dann fra­gen: „war­um kön­nen sie das denn?“ dann sage ich na­tür­lich: „weil ich künst­ler bin!“ da­mit tu ich dann auch was für die kunst, weil nor­ma­ler­wei­se kön­nen künst­ler so­was ja nicht!

ich fin­de das in­ter­view nicht nur des­halb su­per, weils mei­ne frau ge­führt hat, son­dern weil ich ent­spann­te men­schen sehr ger­ne mag. ich habe se­bas­ti­an za­ri­us zwar nur ein­mal kurz in ham­burg ge­se­hen, aber er er­scheint mir als ein aus­ser­or­dent­lich ent­spann­ter und in sich selbst ru­hen­der mensch.

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  kraut­re­por­ter.de: Die Wahr­heit über die Lü­gen der Jour­na­lis­ten   #

ste­fan nig­ge­mei­er zer­pflückt udo ulfkot­te im neu ge­launch­ten kraut­re­por­ter män­ner­ma­ga­zin jour­na­lis­mus-wun­der­tü­ten-dings. das stück zeigt je­den­falls, dass es sich lohnt für jour­na­lis­mus zu be­zah­len. ich stel­le mir je­den­falls vor, dass al­lein die­ses stück von ste­fan die 60 euro wert war, die ich für 1 jahr wun­der­tü­te be­zahlt habe. und ich freue mich nächs­tes jahr das sel­be zu tun.

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  netz­po­li­tik.org: #10np: Sa­scha Lobo und Frank Rie­ger dis­ku­tie­ren über den NSA-Über­wa­chungs­skan­dal   #

and­re meis­ter ist der ge­win­ner der dis­kus­si­on, auch wenn er nur der mo­de­ra­tor war.