links vom 12.08.2013

felix schwenzel

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  blog.brash.de: Netz­ko­lum­ne: Va­lin über Recht­schreib­na­zis   #

fré­dé­ric va­lin über recht­schreib­fa­na­ti­ker:

... denn was Bis­marck an der Macht hielt, war das Spie­ßer­tum; und das hat sich heu­te die dass/das-Dis­kus­si­on, das wenn/falls-Di­lem­ma und der Ret­tung von dem Ge­ni­tiv ver­schrie­ben. Das in ei­nem Land, das sei­ne so­zia­le Un­ge­rech­tig­keit vor al­lem durch sein Schul­sys­tem ze­men­tiert.

lei­der ent­hält der text kei­ne für mich er­kenn­ba­ren recht­schreib­feh­ler — oder was ich ger­ne auch er­satz­wei­se nut­ze: ty­po­gra­phi­sche feh­ler wie bei­spiels­wei­se die nut­zung von zoll­zei­chen als an­füh­rungs­zei­chen.

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  mon­day­note.com: Cul­tu­re War: Be­zos and The Wa­shing­ton Post   #

ent­spann­tes, gute über­sicht ver­schaf­fen­des stück von jean-lou­is gas­sée über jeff be­zos’ kauf der wa­shing­ton post. so wa­ren für mich frü­her oft die stü­cke in der zeit: et­was ab­ge­han­gen, un­auf­ge­regt und ei­nen gu­ten über­blick ver­schaf­fend.

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  faz.net: Der Bun­des­tag und die Ver­schlüs­se­lung   #

fgrs­na fpuhym haq fgrs­na gbzvx un­o­ra zny trth­pxg, bo zna oha­qrfgntfnotrbe­qar­gra ire­f­puyüf­fry­gr rznvyf fpuer­vo­ra xnaa.

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  po­li­cy­re­view.info: Data re­ten­ti­on might not be pro­por­tio­nal to risks   #

den be­für­wor­ter der vor­rats­da­ten­spei­che­rung fällt es schwer die wirk­sam­keit der vor­rats­da­ten­spei­che­rung zu be­le­gen oder er­mitt­lun­gen in de­nen es um ter­ro­ris­ti­sche ak­ti­vi­tä­ten ging zu nen­nen. von wis­sen­schaft­li­chen un­ter­su­chun­gen ganz ab­ge­se­hen.

Have the op­pon­ents of data re­ten­ti­on al­re­a­dy won? While on Twit­ter many ob­ser­vers high­ly wel­co­med the cri­ti­cal ques­ti­ons, ap­plau­ded the Court and even saw the data re­ten­ti­on di­rec­ti­ve mel­ting away, Rena Tan­gens, co-foun­der of Di­gi­tal­cou­ra­ge, and a spo­kesper­son for Ger­many's working group AK Data Re­ten­ti­on, said af­ter the hea­ring: "No, the op­pon­ents have not yet won. But the ex­tre­me­ly tough ques­ti­ons and harsh tone seem to be good si­gns. The­re is hope."

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  tech­crunch.com: Sys­te­ma­tic Sur­veil­lan­ce Will Eat Its­elf   #

na­ta­sha lo­mas ist vor­sich­tig op­ti­mis­tisch dass das prin­zip „ac­tio et re­ac­tio“ auch das über­wa­chungs­sys­tem der NSA wie­der auf ein ver­nünf­ti­ges mass ein­pen­delt.

Just as our di­gi­tal in­ter­ac­tions and on­line be­ha­viour can be tra­cked, par­sed and ana­ly­sed for pro­ble­ma­tic pat­terns, per­ti­nent key­words and su­s­pi­cious con­nec­tions, so too can the be­ha­viour of go­vern­ments. Tech­no­lo­gy is a dou­ble-ed­ged sword - which me­ans it's also ca­pa­ble of lif­ting the lid on the ma­chi­nery of power-hol­ding in­sti­tu­ti­ons like never be­fo­re. In the case of tech­no­lo­gy-en­ab­led mass sur­veil­lan­ce, the spy be­co­mes the spied upon - as hap­pen­ed the mo­ment Ed­ward Snow­den lea­k­ed data on the NSA's sur­veil­lan­ce pro­grams.

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  faz.net: Kurt-Krö­mer-Show: Da sagt man dan­ke für   #

ich habe mich köst­lich amü­siert. also bei der sen­dung. nicht beim le­sen des kri­tik-ver­suchs von oli­ver jun­gen.


links vom 11.08.2013

felix schwenzel

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  an­ke­groe­ner.de: S. 240/241 und 243 aus „Die Ge­schich­te der Kunst im 20. Jahr­hun­dert: Von den Avant­gar­den bis zur Ge­gen­wart“   #

ich konn­te mit sol­chen tex­ten über kunst noch nie viel an­fan­gen. ich lese sie und den­ke, stimmt wahr­schein­lich al­les, aber hilft mir das jetzt ir­gend­et­was bes­ser zu ver­ste­hen? da­bei ist der text von schnee­de (und wahr­schein­lich auch sei­ne an­de­ren tex­te) na­he­zu be­quem zu le­sen, im ge­gen­teil zu so et­li­chem ver­kopf­ten kunst­theo­re­ti­schem schmu den ich in den letz­ten 25 jah­ren ge­le­sen habe.

was ich aber ei­gent­lich sa­gen woll­te, und was viel­leicht auch schnee­des text aus­sagt: kunst er­fährt, er­lebt man bes­ser als drü­ber nach­zu­den­ken. ich glau­be kunst ist nicht zum ver­ste­hen da, son­dern zum er­le­ben. ge­nau­so wie ro­ma­ne nicht für ger­ma­nis­ten oder die ana­ly­se ge­schrie­ben wer­den, son­dern um ei­nen zu be­rüh­ren, um ei­nem et­was zu zei­gen, was man vor­her noch nicht kann­te. ein gross­teil un­se­rer kul­tur be­steht dar­aus ge­schich­ten zu er­zäh­len, in kunst, li­te­ra­tur oder auch in film und fern­se­hen. auch hier geht es nicht dar­um die form oder die in­ten­ti­on zu er­ken­nen (auch wenn die sich manch­mal sehr leicht er­ken­nen las­sen), son­dern sich in­spi­r­i­ren zu las­sen, et­was zu füh­len, zu ler­nen oder selbst zu ma­chen.

und das ist auch mein er­wei­ter­ter kunst­be­griff: kunst steckt in al­lem was men­schen so trei­ben, aber das wirk­lich wich­ti­ge ist auch selbst ak­tiv zu wer­den, selbst et­was zu ma­chen, zu schaf­fen, zu er­zäh­len oder zu zei­gen.

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  zeit.de: NSA: Die Pro­fi­teu­re   #

die pri­va­ti­sie­rung von krieg und spio­na­ge in den USA ist wirk­lich be­sorg­nis­er­re­gend. auch, weil so kaum je­mand in­ter­es­se hat an frie­den, da­ten­spar­sam­keit oder angst­frei­heit hat. fehlt ei­gent­lich nur noch das fol­gen­de ar­gu­ment um die ab­sur­di­tät die­ser kon­struk­ti­on deut­lich zu ma­chen: ob ed­ward snow­den schon­mal dar­an ge­dacht hat, wie­vie­le tau­send ar­beits­plät­ze er welt­weit in ge­fahr bringt oder be­reits ver­nich­tet hat?

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  face­book.com: Jan Böh­mer­mann - Lie­be, lie­be Freun­de die­ses Nicht-Blogs, hier...   #

jan böh­mer­mann er­zählt, dass die­ser 30-se­kun­den-clip den er für die bun­des­zen­tra­le für po­li­ti­sche bil­dung auf­ge­nom­men hat, der BZpB nicht neu­tral ge­nug ist:

Hal­lo, mein Name ist Jan Böh­mer­mann. Sie ken­nen mich viel­leicht als Mar­kus Lanz aus 'Wet­ten, dass...?' im ZDF. Wenn Sie wol­len, dass Ihr ge­sam­ter In­ter­net­ver­kehr wei­ter­hin von aus­län­di­schen Ge­heim­diens­ten über­wacht wird, un­se­re städ­ti­schen Kin­der­gär­ten schlecht aus­ge­stat­tet blei­ben, wenn Sie möch­ten, dass es in Deutsch­land kei­nen Min­dest­lohn gibt, deut­sche Au­tos noch im­mer mit Ben­zin fah­ren, wie vor 100 Jah­ren, ob­wohl es längst an­ders gin­ge, also wenn Sie möch­ten, dass al­les so bleibt wie im­mer, dann ge­hen Sie am 22. Sep­tem­ber bit­te nicht zur Bun­des­tags­wahl. Vie­len Dank für Ihre Auf­merk­sam­keit.

ste­fan nig­ge­mei­er hat den text in sein blog ge­ho­ben.

30 se­kun­den-spot: Boehm.MP3

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  twit­ter.com/di­plix: ma­tus­sek vs. krö­mer   #

fe­lix schwen­zel @di­plix

ma­tus­sek mein­te ja, er sei un­cool & stolz dar­auf. bei krö­mer zeigt sich, dass er ein­fach un­sou­ve­rän ist. mary roos hin­ge­gen ist su­per.

10.08.2013 23:19  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

sie­he auch ma­tus­seks „War­um ich nicht cool sein will“ und was ich dazu ges­tern schrob und die der­zeit lee­re ARD-me­dia­the­ken­sei­te zur sen­dung.

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  tech­dirt.com: An­o­ther Se­cu­re Email Ser­vice Shuts Down To Avo­id Ha­ving To Do So La­ter   #

mike mas­nick über die fol­gen der hal­tung der us-re­gie­rung, dass sie das recht habe auf be­lie­bi­ge da­ten die ame­ri­ka­ni­sche un­ter­neh­men ge­spei­chert ha­ben zu­zu­grei­fen:

Still, this kind of thing is show­ing how the­se ri­di­cu­lous sur­veil­lan­ce po­li­ci­es from the US go­vern­ment are do­ing mas­si­ve harm to US busi­nesses, ba­si­cal­ly ma­king them eit­her lie to their cus­to­mers and vio­la­te their pri­va­cy, or to shut down com­ple­te­ly. It's go­ing to dri­ve many, many users to over­se­as ser­vices. Is that re­al­ly worth it?

si­cher­heit, ver­schlüs­se­lung, da­ten­spar­sam­keit wer­den jetzt mar­ke­ting­be­grif­fe wie pro­bio­tisch, bio und light. die nächs­ten 10 jah­ren wer­den schreck­lich. das hier ist nur der an­fang.

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  das­nuf.de: Lieb­lings­t­weets so ca. 07/13   #

schö­ne tweets. das black­bird­pie plug­in habe ich beim nuf wie­der zum lau­fen ge­bracht, mit der twit­ter API 1.1. wer das auch ger­ne tes­ten möch­te, nach­richt an mich.

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  spree­blick.com: Hun­de vs. Kat­zen   #

die über­schrift täuscht. es geht um ei­nen hund der skate­board fah­ren kann und ei­nen luft­bal­lon vs. eine kat­ze.


links vom 09.08.2013

felix schwenzel

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  ach­gut.com: War­um ich nicht cool sein will   #

mat­thi­as ma­tus­sek:

Ich bin un­cool.

Ich bin der Spiel­ver­der­ber.

Ich habe kei­ne Lust, mich öf­fent­lich als „hin­ter­vot­zi­ges Arsch­loch“ und „Puff­gän­ger“ be­zeich­nen zu las­sen.

ma­tus­sek er­klärt war­um er ge­gen krö­mer klagt. und war­um er un­cool ist. und ein spiel­ver­der­ber. und dann er­klärt er, dass er hin­ter­fot­zi­ges arsch­loch lie­ber mit v schreibt und nicht so ge­nannt wer­den will. ei­gen­tüm­li­cher­wei­se macht es ihm nichts aus, wenn der hal­be „Me­di­en­sau­hau­fen“ dar­über be­rich­tet, dass krö­mer ihn in der sen­dung die am sams­tag aus­ge­strahlt wer­den wird, ein „hin­ter­fot­zi­ges arsch­loch“ nen­nen wird. wo ist da der un­ter­schied? ach­so. es geht ihm gar nicht um sa­tis­fak­ti­on, son­dern um deutsch­land:

Es geht mir ums Prin­zip. Auch dar­um her­aus­zu­fin­den, was wir in Deutsch­land un­ter Un­ter­hal­tung ver­ste­hen.

aber dann zeigt er sei­ne igno­ranz, als er sagt:

Ich emp­feh­le drin­gend, sich an­de­re Late-Nights rein­zu­zie­hen, For­ma­te wie die Dai­ly Show mit Jon Ste­wart, die be­son­ders die jun­ge Ziel­grup­pe bin­den - die sind tat­säch­lich un­ter­halt­sam und in­tel­li­gent, ohne „Arsch­loch“ und Puff-Wit­ze.

of­fen­bar kennt er jon ste­wart nicht so gut. der nann­te vor ei­ner wei­le hugh grant „HUGH CUNT“ und „big pain in the ass“. ste­wart ist be­kannt da­für, in der show zu flu­chen und zu schimp­fen, dass die zen­so­ren wun­de beep-fin­ger be­kom­men. ache­gal.

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  no­te­sof­ber­lin.com: Sehr ge­ehr­te Van­da­len !!!!!!!!!!!!   #

gran­di­os!

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  hei­se.de: te­le­po­lis.de: Fleisch­los: kli­ma­freund­lich?   #

ruth ber­ger er­klärt das es kom­pli­zier­ter ist als man es manch­mal glaubt:

Ein Ve­ge­ta­ri­er, der ne­ben viel Ge­mü­se und Obst reich­lich Milch­pro­duk­te ver­zehrt, er­nährt sich nach al­le­dem klar we­ni­ger kli­ma­freund­lich und we­ni­ger flä­chen­scho­nend als ein Kli­mam­uf­fel, der Nu­tel­la­brot, Wurst­brot, Brat­hähn­chen, Kar­tof­fel­chips und Wie­ner Schnit­zel liebt, sich aber bei Milch­pro­duk­ten zu­rück­hält. Die pri­mä­ren Kli­ma­sün­der un­ter den Nah­rungs­mit­teln sind eben nicht fleisch­li­che Pro­duk­te an sich. Es sind Nah­rungs­mit­tel vom Rind (oder an­de­ren Wie­der­käu­ern), ganz gleich, ob in Fleisch- oder Milch­form, denn die bei­den Nut­zungs­for­men sind nicht trenn­bar. Man kann all­ge­mein lei­der nicht da­von aus­ge­hen, dass eine als ge­sund gel­ten­de Er­nä­rung auch kli­ma­freund­lich oder res­sour­cen­scho­nend ist.

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  spie­gel.de: Kom­men­tar zu Mer­kel und der NSA-Af­fä­re: An­ge­las zwei Ge­sich­ter   #

ro­land nel­les:

Je­der, der sich mit Mer­kel an­ge­legt und ver­lo­ren hat, weiß um die Dop­pel­ge­sich­tig­keit die­ser Kanz­le­rin. Die Lis­te der Ge­schei­ter­ten ist lang: Ed­mund Stoi­ber, Ro­land Koch, Nor­bert Rött­gen, Fried­rich Merz. Die ken­nen das.

ich fin­de die lis­te die nel­les auf­zählt nicht be­son­ders lang. eher kurz.

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  spie­gel.de: Con­stan­tin Seibt zur Zei­tungs­de­bat­te   #

con­stan­tin seibt an­ly­siert die zei­tungs­kri­se:

Die Hilf­lo­sig­keit der Pres­se lässt sich dop­pelt er­klä­ren. Ers­tens: Hun­dert Jah­re Er­folg. Bis 2001 wa­ren Zei­tun­gen si­che­re Geld­druck­ma­schi­nen in ei­nem ge­schütz­ten Markt - die Ein­tritts­kos­ten für Kon­kur­ren­ten wa­ren enorm, die Kun­den treu.

und löst sie aber auch gleich dar­auf:

Kurz, die Zei­tung von mor­gen braucht: den küh­nen Blick auf die gro­ßen Fra­gen von heu­te.

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  ahoi­pol­loi.blog­ger.de: (1292)   #

„Was ma­chen nur Men­schen ohne In­ter­net?“

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  bo­ing­bo­ing.net: Crooks rip off non­pro­fit rape cri­sis cen­ter, then re­turn the stuff with an apo­lo­gy note   #

nur mal so als bei­spiel; an sol­chen über­schrif­ten sieht man, dass snip­pets über­be­wer­tet sind.

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  bo­ing­bo­ing.net: La­v­a­bit, email ser­vice Snow­den used shuts down   #

la­dar le­vi­son, der sei­nen email-dienst ge­ra­de ein­ge­stellt hat, of­fen­bar um die da­ten sei­ner be­nut­zer nicht her­aus­ge­ben zu müs­sen meint:

This ex­pe­ri­ence has taught me one very im­portant les­son: wi­t­hout con­gres­sio­nal ac­tion or a strong ju­di­cial pre­ce­dent, I would _stron­gly_ re­com­mend against an­yo­ne trus­ting their pri­va­te data to a com­pa­ny with phy­si­cal ties to the United Sta­tes.

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  mo­bi­le­ge­eks.de: Mein di­gi­ta­ler Um­zug und “ver­zwei­fel­ter" Kampf ge­gen PRISM und XKeyscore   #

mar­kus hen­kel zieht ein paar diens­te die er nutzt zu an­de­ren dienst­leis­tern um, kom­me („Mist“) von goog­le aber noch nicht los. das noch schreibt er da­bei wie sei­ne ver­zweif­lung in an­füh­rungs­zei­chen und be­wer­tet sei­nen ak­tio­nis­mus da­nach selbst wie folgt:

Ja, ich bin ein Typ, der ra­di­ka­le Ver­än­de­run­gen sucht.


be­zahl­schran­ken über­all

felix schwenzel

vor acht ta­gen ge­fiel mir ein kos­ten­los les­ba­rer ar­ti­kel auf süd­de­usch­te.de so gut, dass ich da­für et­was be­zah­len woll­te. eine be­zahl- oder spen­den-funk­ti­on fand ich auf der sei­te der süd­de­ust­chen zei­tung nicht. die süd­deut­sche bie­tet zwar print- und di­gi­tal­abos und jede men­ge apps (itu­nes­link) an, aber eine mög­lich­keit ein­zel­ne ar­ti­kel zu be­zah­len, oder der re­dak­ti­on ein­fach geld zu­kom­men zu las­sen habe ich nicht ge­fun­den.

ich habe dann zwar noch eine mög­lich­ket ge­fun­den für den ar­ti­kel zu be­zah­len, in­dem ich das (pa­pier) sz-ma­ga­zin für ex­akt zwei euro be­stellt habe, in dem der ar­ti­kel ur­sprüng­lich er­schien. das fin­de ich su­per güns­tig, zu­mal in den zwei euro auch das por­to für die un­nüt­ze pa­pier-lie­fe­rung ent­hal­ten ist. aus­ser­dem bin ich jetzt „re­gis­triert“, wo­für ich so­gar eine dan­kes-email er­hielt:

Sehr ge­ehr­ter Herr Schwen­zel,
vie­len Dank für Ihre Re­gis­trie­rung bei Süd­deut­sche Zei­tung Shop!

kurz dar­auf be­dank­te man sich er­neut bei mir:

Sehr ge­ehr­ter Herr Schwen­zel,
vie­len Dank für Ihre Be­stel­lung im Süd­deut­sche Zei­tung Shop.

bei fra­gen kön­ne ich mich auch ger­ne an den kun­den­ser­vice wen­den. da ich eine fra­ge hat­te, be­dank­te ich mich also auch und frag­te:

vie­len dank für die prom­te be­stä­ti­gung.
kön­nen sie mir die rech­nung auch gleich per email schi­cken?
ich zah­le dann auch gleich.

dar­auf be­kam ich eine hand­ge­schrie­be­ne email zu­rück, in der sich eine sehr freund­li­che dame auch zu­erst be­dank­te und mir schrieb:

Sehr ge­ehr­ter Herr Schwen­zel,

vie­len Dank für Ihre Nach­richt.

Gern sen­den wir Ih­nen die Rech­nung per Mail, so­bald die­se er­stellt wur­de.

Soll­ten Sie noch Fra­gen ha­ben, ste­hen wir Ih­nen gern zur Ver­fü­gung.

mir brann­te die fra­ge war­um der ma­ga­zin-kauf die ein­zi­ge abo- und app-freie me­tho­de für süd­deut­sche-zei­tungs-in­hal­te zu zah­len sei dann doch zu sehr un­ter den fin­gern, also frag­te ich:

ja, ich habe noch eine fra­ge. das sz-ma­ga­zin habe ich ge­kauft, weil es kei­ne an­de­re mög­lich­keit gab für die re­por­ta­ge von mi­cha­el obert et­was zu zah­len. und ich un­be­dingt et­was für die ge­schich­te zah­len woll­te.
http://sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de/tex­te/an­zei­gen/40203/

jetzt kommt die fra­ge: gibt es kei­ne an­de­re mög­lich­keit (frei­wil­lig) für ar­ti­kel aus der sz oder dem sz-ma­ga­zin die on­line zu le­sen sind zu be­zah­len, als ein heft zu kau­fen? vor al­lem ohne ein abo ab­zu­schlies­sen? wenn nein, war­um nicht?

die hand­ge­schrie­be­ne ant­wort der sehr freund­li­chen dame dau­er­te dies­mal un­ge­fähr ei­nen tag und fing, na­tür­lich, so an:

Sehr ge­ehr­ter Herr Schwen­zel,

vie­len Dank für Ihre Nach­richt.

die ant­wort selbst war et­was un­be­frie­di­gend. die sehr freund­li­che dame er­klär­te mir, dass die ge­sam­te zei­tungs­bran­che der­zeit im wan­del sei und dass mein wunsch, nur für die in­hal­te die ich le­sen woll­te zu zah­len, si­cher­lich auch ir­gend­wann ein­mal mög­lich sein wer­de und der­zeit in der ver­lags­welt aus­gie­big dis­ku­tiert wer­de. sie wies mich dar­auf hin, dass die ver­lags­welt sich der­zeit fra­ge, ob man sich bei ei­nem sol­chen be­zahl­mo­dell dann über­haupt noch leis­ten kön­ne eine zei­tung zu pro­du­zie­ren und ob dann viel­leicht nur noch ar­ti­kel die mas­sen­taug­lich sei­en ver­öf­fent­licht wür­den. das al­les müs­se bei mei­ner fra­gen be­rück­sich­tigt wer­den.

ob­wohl mich die sehr freund­li­che dame ab­schlies­send (wie­der) dar­auf hin­wies, dass ich ihr ger­ne noch mehr fra­gen stel­len könn­te, liess ich das mal so ste­hen. ich hat­te ja nur 2 euro be­zahlt und kein abo ab­ge­schlos­sen und woll­te nicht ner­ven.

ich wies sie also nicht dar­auf hin, dass es mir nicht dar­um gehe nur noch für sa­chen zu zah­len die mir ge­fal­len (wo kä­men wir denn da­hin wenn je­der nur noch für sa­chen die ihm ge­fal­len geld aus­gibt?), son­dern dass ich über­haupt zah­len kön­nen woll­te ohne mich gleich an die süd­deut­sche zei­tung zu bin­den.

ich weiss na­tür­lich, dass eine mit­ar­bei­te­rin des sz-shops nicht für den ver­lag der süd­deut­schen zei­tung spre­chen kann, aber ich fürch­te bei­na­he, dass das was sie mir schrob doch ge­nau der men­ta­li­tät der deut­schen ver­la­ge ent­spricht.

wenn es nach de­nen geht, sol­len die le­ser statt der an­geb­li­chen kos­ten­lo­s­kul­tur nach­zu­ge­hen, die die ver­la­ge der­zeit an­bie­ten, mit je­dem ein­zel­nen ver­lag abon­ne­ments ab­schlies­sen. da ich re­gel­mäs­sig die zeit, den spie­gel, di­ver­se hei­se-ma­ga­zi­ne, die brand­eins, den guar­di­an, die new york times, die FAZ, die wired und ca. 200 an­de­re ver­lags­er­zeug­nis­se lese wä­ren das pi mal dau­men 211 abon­ne­ments die ich ab­schlies­sen müss­te.

man kann die ab­sur­di­tät die­ses abo-ge­dan­kens in ei­ner di­gi­ta­len welt, in der ich zu­griff auf je­des er­denk­li­che ver­lags­er­zeug­nis der welt ha­ben kann, ei­gent­lich kin­der­leicht er­ken­nen — nur kon­se­quen­zen scheint in der ver­lags­welt nie­mand zu zie­hen. statt­des­sen wer­den wei­ter­hin abo-mo­del­le als das nächs­te gros­se ding ge­prie­sen. die welt ist stolz auf 47 tau­send (oder so) di­gi­tal abon­nen­ten, die bild ver­kauft ihr plus auch nur als abo. bei der FAZ habe ich (ne­ben abos) nur die mög­lich­keit ein­zel­ne ar­ti­kel zu apo­the­ken­prei­sen um die zwei euro zu kau­fen oder gar nichts be­zah­len zu kön­nen. wenn ich woll­te, könn­te ich al­ler­dings „rech­te“ er­wer­ben.

ich will das al­les nicht. ich will kei­ne abos ab­schlies­sen, ich will kei­ne rech­te er­wer­ben, ich will nach dem be­zah­len kein pa­pier ge­lie­fert be­kom­men. ich will ein­fach für et­was das ich schät­ze, das mir emp­foh­len wor­den ist oder über dass ich im netz ge­stol­pert bin be­zah­len kön­nen. das muss auch nicht die ein­zi­ge me­tho­de sein, aber mir er­scheint sie im mo­ment lo­gisch und ver­ständ­lich. war­um ist die taz die ein­zi­ge zei­tung die das an­bie­tet? ha­ben die ver­la­ge wirk­lich angst vor der abon­ne­ment-ka­ni­ba­li­sie­rung durch mi­cro­zah­lun­gen für ein­zel­ar­ti­kel? sind es die tech­ni­schen schwie­rig­kei­ten? ist es furcht vor dem miss­erfolg? glaubt nie­mand, aus­ser jeff be­zos, dass man mil­lio­nen durch die ver­eh­rung von lou­sy pen­nies schef­feln kön­ne?


das sz-ma­ga­zin kam ei­nen tag nach der be­stel­lung per post, die rech­nung zwei tage spä­ter. und heu­te, 10 tage nach mei­ner be­stel­lung habe ich die drit­te hand­ge­schrie­ben email der sehr freund­li­chen mit­ar­bei­te­rin des sz-shops er­hal­ten, die mich dar­auf hin­wies, dass ich die rech­nung jetzt per email er­hal­ten habe. men­schen die mal freund­lich be­han­delt wer­den möch­ten, kann ich nur emp­feh­len im shop der süd­deut­schen ein­kau­fen zu ge­hen.


bild von josch­maltz cc li­zen­siert by-nc-sa


ant­wor­ten auf fra­gen die nie­mand stellt

felix schwenzel

ich glau­be das ist eine der her­aus­ra­gen­den qua­li­tä­ten des in­ter­nets; dass es fra­gen be­ant­wor­tet, die nie­mand stellt und die oft auch nie­man­den in­ter­es­sie­ren. zum bei­spiel: wer steckt ei­gent­lich hin­ter peer stein­brück? oder ge­nau­er, hin­ter peer­stein­brueck?

eins ist si­cher: nicht pete sou­za, der das flickr-kon­to des weis­sen hau­ses füllt. aber zur be­ru­hi­gung: das in­sta­dings von ba­rack oba­ma ist auch kreuz­öde.


links vom 08.08.2013

felix schwenzel

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  zeit.de: Der Suhr­kamp Ver­lag und sei­ne Kri­se: Der sie­ben­jäh­ri­ge Krieg   #

Im No­vem­ber 2006 tun sich vier Män­ner zu­sam­men, um den Suhr­kamp Ver­lag zu er­obern. Ei­ner da­von ist Hans Bar­lach. Bis heu­te kämpft er als Min­der­heits­ge­sell­schaf­ter er­bit­tert ge­gen die Ver­le­ge­rin von Suhr­kamp, Ulla Un­seld-Ber­ké­wicz. Der Ver­lag steckt jetzt in ei­nem In­sol­venz­ver­fah­ren - und steht da­mit am Ran­de des Ab­grunds. Neue Quel­len zei­gen, wie es dazu kam.

bodo mro­zek, tho­mas e. schmidt und adam so­boc­zyn­ski er­klä­ren de­tail­iert was hin­ter der kri­se des suhr­kamp-ver­la­ges steckt — ver­ständ­lich oder nach­voll­zieh­bar ist es trotz­dem nicht.

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  an­dre­as­von­gun­ten.com: Wie das Ur­he­ber­recht die kul­tu­rel­len Wer­ke des 20. Jahr­hun­derts zum Ver­schwin­den bringt   #

mar­cel weiss in ei­nem kom­men­tar in ei­nem ins­ge­sammt ganz in­ter­es­san­ten dis­kus­si­ons­strang:

Wer also für ein star­kes Ur­he­ber­recht ist, ist viel­leicht für die Krea­ti­ven von Ges­tern, aber mit Si­cher­heit nicht für die von heu­te und erst recht nicht für die von mor­gen, de­ren Hand­lungs­spiel­räu­me enorm ein­ge­schränkt wer­den. Das ist nur ein Aspekt von vie­len. Ich wünsch­te, es wür­den sich mehr Krea­tiv­schaf­fen­de, die sich in die De­bat­te ein­schal­ten wol­len, da­mit aus­ein­an­der­set­zen, statt mit ei­nem plum­pen "Ihr wollt mir doch nur mein Geld weg­neh­men" um die Ecke zu kom­men.

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Ste­phen Col­bert: Gro­ßes Fern­se­hen   #

tors­ten kleinz ist, sehr zu recht, von ste­phen col­bert be­geis­tert. auch wenn er sich, wie er selbst sagt, et­was von col­bert hat blen­den las­sen.

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  ei­nes­ta­ges.spie­gel.de: John F. Ken­ne­dy: Die Af­fä­ren und Dro­gen des Skan­dal­prä­si­den­ten JFK   #

marc pitz­ke über chris­to­pher an­der­sens buch „The­se Few Pre­cious Days: The Fi­nal Year of Jack with Ja­ckie“ (bei ama­zon).


war­um in­ter­net­fil­ter quark sind

felix schwenzel

Ron­ny Jahn @ron­ny­jahn

@mal­te­wel­ding In Eng­land fal­len dei­ne Bei­trä­ge in die Ka­te­go­rie "Por­no­gra­phy" pic.twit­ter.com/Gx5KdGc9PP

08.08.2013 12:08  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 


Photo by felix schwenzel in Bebelplatz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ups.



Photo by felix schwenzel in Nikolaiviertel. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

erz­ge­bir­gi­scher weih­nachts­markt


links vom 07.08.2013

felix schwenzel

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  zeit.de: BND fil­tert an die NSA wei­ter­zu­ge­be­ne Da­ten nach TLD   #

Der BND gibt mas­sen­haft Me­ta­da­ten an die NSA. Al­les rech­tens, so die Re­gie­rung: Deut­sche sei­en nicht be­trof­fen. Doch dar­an gibt es Zwei­fel.

der witz des jah­res. der BND kann deut­sche fil­tern!

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  kiez­neu­ro­ti­ker.blog­spot.com: ... dop­pel­mo­ral ...   #

war­um kom­men­tiert das beim kiez­neu­ro­ti­ker kei­ner? ich wür­de mir da ger­ne ein mei­nung zu bil­den.

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  maen­nig.de: Ge­fah­ren des Par­la­men­ta­ris­mus   #

jens arne män­nig hat ei­nen de­pri­mie­rend weit­sich­ti­gen hun­der­z­wan­zig jah­re al­ten text über den par­la­men­ta­ris­mus des fran­zö­si­schen so­zio­lo­gen gust­ave le bon aus­ge­gra­ben:

Trotz al­ler Schwie­rig­kei­ten ih­rer Ar­beits­wei­se bil­den die Par­la­ments­ver­samm­lun­gen die bes­te Re­gie­rungs­form, die die Völ­ker bis­her ge­fun­den ha­ben, um sich vor al­lem mög­lichst aus dem Joch per­sön­li­cher Ty­ran­nei zu be­frei­en. [...]

Sie ber­gen ei­gent­lich nur zwei ernst­li­che Ge­fah­ren in sich: die über­mä­ßi­ge Ver­schwen­dung der Fi­nan­zen und die zu­neh­men­de Be­schrän­kung der per­sön­li­chen Frei­heit.

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  faz.net: Ge­spräch mit dem So­zio­lo­gen Dirk Bae­cker: Der Name von Big Brot­her lau­tet Sher­lock Hol­mes   #

ste­fan schulz re­det mit dirk bae­cker und der sagt vie­le klu­ge din­ge. mir ge­fällt der op­ti­mis­mus der aus sei­ner letz­ten ant­wort tropft:

Ste­fan Schulz: Brau­chen wir neue po­li­ti­sche Vi­sio­nen? Und von wem?

Dirk Bae­cker: Wir sind schon mit Pries­tern, In­tel­lek­tu­el­len, Wis­sen­schaft­lern und Päd­ago­gen fer­tig ge­wor­den. So­gar Ma­na­ger ha­ben wir in­zwi­schen auf ihr rech­tes Maß re­du­ziert, von So­zio­lo­gen ganz zu schwei­gen. Die eine oder an­de­re me­dia­le Auf­re­gung hilft bei die­sem Ge­schäft der Stei­ge­rung und Re­duk­ti­on von Deu­tungs­an­sprü­chen ja durch­aus. Wenn es uns ge­lingt, an Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten nicht nur Spra­chen, Ma­the­ma­tik und Na­tur­wis­sen­schaf­ten, son­dern auch Öko­no­mie, Po­li­tik und In­for­ma­tik auf ei­nem an­spruchs­voll neu­gie­ri­gen Ni­veau zu un­ter­rich­ten, ma­che ich mir auch um den po­li­ti­schen Nach­wuchs kei­ne Sor­gen. Denn dann wird man er­ken­nen, dass die fas­zi­nie­ren­den Hand­lungs­fel­der di­rekt vor der Haus­tür lie­gen. Neue po­li­ti­sche Vi­sio­nen brau­chen wir nicht. Gute Schu­len tun es auch.

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  crack­a­jack.de: How to grow a Ham­bur­ger: Mark Post @ TED   #

sen­sa­tio­nell. voll­zi­tat von rené auf nerd­core. un­be­dingt hin­kli­cken und dort die auf­zeich­nung se­hen.

Nach­trag zum Fran­ken­bur­ger ges­tern: Mark Post von der Maas­tricht Uni­ver­si­ty hat­te auf ei­ner TED-Kon­fe­renz in Haar­lem im De­tail er­klärt, wie man ei­nen Ham­bur­ger in ei­ner Pe­tri­scha­le züch­tet.

This ham­bur­ger con­ta­ins 60 bil­li­on cells. Now, tha­t's a lot. You need to cul­tu­re a lot of cells. You need to so­mehow find a way to do that ef­fi­ci­ent­ly be­cau­se, re­mem­ber, we have to be more ef­fi­ci­ent than the cow or the pig...

It has to be ef­fi­ci­ent and it has to also be meat. Not some kind of sub­sti­tu­te. We have more than en­ough sub­sti­tu­tes from ve­ge­ta­ble pro­te­ins. It needs re­al­ly to be meat. Not­hing less, not­hing more...

It ta­kes about 7-8 weeks to grow a mus­cle fi­ber, and so, also 7-8 weeks to grow a ham­bur­ger. You could do it at home if you like ... If you have the right ma­te­ri­als, it's very, very easy to do. And in fact [the] stem cells ... they sur­vi­ve free­ze-dry­ing, so you could en­vi­si­on that over the In­ter­net we would even­tual­ly sell litt­le, sort of, tea bags of stem cells -- from tuna, from ti­ger, from cows, from pigs, from wha­te­ver ani­mal you could ima­gi­ne. Then, in the com­fort of your own kit­chen, you could grow your own tis­sue. You would have to know what you want to eat 8 weeks in ad­van­ce -- be­cau­se it ta­kes a while.

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  bo­ing­bo­ing.net: Judge who ac­cept­ed pri­va­te-pri­son bri­bes to send black kids to jail sen­ten­ced to 28 ye­ars   #

wit­zig: im ame­ri­ka­ni­schen fern­se­hen in­for­miert man sich über die nach­rich­ten­la­ge, in­dem man co­me­dy-nach­rich­ten an­sieht oder fern­seh­se­ri­en wie the good wife an­sieht. die ge­schich­te des rich­ters der be­stechungs­gel­der von ei­nem pri­va­ten ge­fäng­nis an­nahm war zu­min­dest in the good wife mal the­ma.

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  law­blog.de: Der stell­ver­tre­ten­de Re­gie­rungs­spre­cher   #

schö­ner merk­satz zur spä­te­ren ei­ge­nen ver­wen­dung:

... mit al­len ihr zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln auf viel­fäl­ti­gen We­gen mit gro­ßer Be­harr­lich­keit und Sorg­falt, aber auch mit der ge­bo­te­nen Ruhe sehr ziel­stre­big ...

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  law­blog.de: Par­al­lel Con­s­truc­tion   #

udo vet­ter:

Er­geb­nis­se aus der NSA-Über­wa­chung und an­de­ren ge­heim­dienst­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten der USA flie­ßen kei­nes­wegs nur in die Ter­ror­be­kämp­fung. Viel­mehr wer­den Da­ten der NSA auch in nor­ma­len Kri­mi­nal­fäl­len ver­wen­det, ent­hüllt die Nach­rich­ten­agen­tur Reu­ters.

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  ta­ges­schau.de: Re­gie­rung: Stein­mei­er seg­ne­te Ko­ope­ra­ti­on BND-NSA ab   #

der ti­tel auf der sei­te lau­tet: „Stein­mei­er hat an­ge­fan­gen“ — das il­lus­triert das ni­veau der de­bat­te ganz gut: kin­der­gar­ten­ni­veau.

mein ers­ter ge­dan­ke dazu war auch auf kin­der­gar­ten­ni­veau: mög­li­cher­wei­se brau­chen die grü­nen und die SPD noch ein paar jah­re op­po­si­ti­on um zu sin­nen zu kom­men. in re­gie­rungs­ver­ant­wor­tung sind sie zu­min­dest ge­nau so in­kom­pe­tent und ge­fähr­lich (für bür­ger­rech­te) wie die mer­kel witz­trup­pe.

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  gla­se­rei.blog.nzz.ch: Be­mer­kens­wer­tes aus der di­gi­ta­len Welt   #

pe­ter gla­sers neue hei­mat, nach­dem er hier 12tau­send pos­tings lang ge­lebt hat.

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  wimp.com: News re­port from 1981 about the In­ter­net. [VI­DEO]   #

al­les drin. ein jour­na­list sagt be­reits 1991, dass sie im in­ter­net kein geld ver­die­nen woll­ten — aber wohl auch nicht viel ver­lie­ren wür­den (*möööp*). ein le­ser be­merkt wie leicht sich die in­hal­te der zei­tung spei­chern lies­sen und dass das si­cher die zu­kunft der in­ter­ak­ti­on mit me­di­en sein wür­de. und spä­ter, frei nach pas­sigs stan­dard­si­tua­tio­nen der tech­no­lo­gie­kri­tik, weist die mo­de­ra­to­ring dar­auf hin, dass das al­les zu lang­sam, zu teu­er und des­halb na­tür­lich kei­ne kon­ku­renz für die ge­druck­te zei­tung sei.


links vom 06.08.2013

felix schwenzel

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  stern.de: Schnau­ze, Wes­si! Mei­ne Akte. Dei­ne Akte.   #

hol­ger wit­zel:

Und deut­sche Ver­fas­sungs­schüt­zer sind so arg­los, dass sie so­gar die Buch­sta­ben in den Ab­kür­zun­gen ver­schie­de­ner Ge­heim­or­ga­ni­sa­tio­nen ver­wech­seln und ne­ben der NSA of­fen­bar auch jah­re­lang mit dem NSU ko­ope­rier­ten. Aber das ist viel­leicht auch schon zu viel ge­sagt und ich neh­me es hier­mit vor­sichts­hal­ber - aus­drück­lich nicht un­ter Fol­ter - wie­der zu­rück.

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  face­book.com/enn­o­park: Fun­fact   #

enno park:

Fun­fact: Die Er­laub­nis, uns alle im Netz zu über­wa­chen, hat Rot-Grün 2001 der NSA noch *vor* dem 11. Sep­tem­ber er­teilt.

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  thi­sis­not­porn.net: Ro­nald Rea­gan   #

Ro­nald Rea­gan po­ses for a sculp­tu­re class at USC as an
ex­am­p­le of “ide­al male phy­si­que”, 1940.

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  hol­gi.blog­ger.de: Es pas­siert sel­ten, dass ich...   #

hol­gi hat sei­ner mei­nung nach mit ei­ner re­prä­sen­tan­tin der „über­wie­gen­den Mehr­heit“ ge­spro­chen und klingt jetzt sehr pes­si­mis­tisch.

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  krug­man.blogs.ny­ti­mes.com: 1984, Hun­ga­ri­an Edi­ti­on   #

er­schre­ckend, aber auch fas­zi­nie­rend, die­se all­machts­phan­ta­sien von man­chen po­li­ti­kern. /el­fen­gleich


links vom 05.08.2013

felix schwenzel

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  pan­te­lou­ris.de: Lie­ber Jour­na­lis­mus, wir müs­sen re­den   #

wun­der­ba­re ana­lo­gie und ein aus­stieg ein­stieg in eine bran­che, in der man noch et­was ver­nünf­ti­ges ma­chen kann.

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  jens­wein­reich.de: BRD-Do­ping oder: “Schutz des dis­kre­ten Ana­bo­lis­mus" über ein hal­bes Jahr­hun­dert   #

jens wein­reich zi­tiert aus ei­nem buch von 1991 von bri­git­te be­r­en­donk in dem, leicht iro­nisch, fol­gen­de mass­nah­men emp­foh­len wer­den um do­ping­kri­sen­kom­mu­ni­ka­ti­on zu be­trei­ben:

Hier also Be­r­en­don­ks “Gol­de­ner Zehn-Punk­te Plan zum Schutz des dis­kre­ten Ana­bo­lis­mus”:

Aus­sit­zen. Ruhe, Ge­las­sen­heit, kei­ne Emo­tio­nen. Es sei denn ge­gen Stö­ren­frie­de, Selbst­be­zich­ti­ger, Nest­be­schmut­zer, Wahr­heits­fa­na­ti­ker und Mo­ra­lis­ten - d. h. Do­ping-Geg­ner. Grün­dung ver­trau­li­cher Kom­mis­sio­nen, die au­ßer all­ge­mei­nen Fest­stel­lun­gen und Pres­se­mel­dun­gen schon nichts zu­stan­de brin­gen wer­den, das Staats- und Sports­rä­son ge­fähr­den könn­te. Hea­rings vor dem Sport­aus­schuss des Bun­des­ta­ges, mög­lichst als ge­schlos­se­ne Ge­sell­schaft von Duld­ern und stil­len Teil­ha­bern des Do­pings. Vie­le Anti-Do­ping-Grund­satz­er­klä­run­gen (grund­sätz­lich un­ver­bind­lich) von NOK, DSB, den Sport­ver­bän­den bis zum Sport­ärz­te­bund; noch bes­ser ist eine Char­te (na­tür­lich Ma­gna), das bringt wie­der Ruhe ins Volk, ge­nau wie 1977. Täg­li­che Pres­se­mel­dun­gen über vie­le ne­ga­ti­ve Do­ping­kon­trol­len. Bun­des­ver­dienst­kreu­ze, sil­ber­ne Lor­beer­blät­ter und an­de­res staat­li­ches Sup­pen­ge­würz für ver­dien­te Mit­glie­der der ge­hei­men Do­ping­fa­mi­lie. Öf­fent­li­che Grup­pen­bil­der – mit oder ohne Dope-Da­men: der Bun­des­prä­si­dent stellt sich vor die ge­dop­ten Sport­ler, NOK-Prä­si­dent Dau­me hin­ter die do­pen­den Ärz­te. Ver­wirr­spie­le mit Sport­ge­richts­ver­fah­ren, seit 1977 be­son­ders be­währt. Die Sport­jour­na­lis­ten wäh­len eine über 21-Me­ter-Ku­gel­sto­ße­rin zur (un­ge­dop­ten) Sport­le­rin des Jah­res – wie 1977, und die Ka­me­ra­leu­te des Fern­se­hens wer­den in­stru­iert, bei Nah­auf­nah­men von Spit­zen­sport­le­rin­nen ver­rä­te­ri­sche Ste­ro­id-Akne zu ver­mei­den.

das funk­tio­niert auch in vie­len an­de­ren be­rei­chen der po­li­tik.


Photo by felix schwenzel on August 04, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich weiss jetzt wo städ­te her­ge­stellt wer­den


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drin­nen gib­t's büf­fet


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ver­steck


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gras­hüp­fer


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mul­de-deich


ix bin ein pfer­de­mäd­chen

felix schwenzel

ich moch­te pfer­de schon als kind. und pfer­de zu rei­ten fand ich, mög­li­cher­wei­se auch we­gen des fern­se­hens, to­tal fas­zi­nie­rend. wahr­schein­lich ist das auch so ein kind­li­ches macht­dings: auf ei­ner krea­tur sit­zen und be­stim­men wo es lang­geht. wie au­to­fah­ren; hier sit­ze ich und ma­che mir die tech­nik oder das pferd un­ter­tan.

mei­ne ers­ten ver­su­che mit die­sem macht­dings wa­ren nicht be­son­ders er­folg­reich. ich muss so um die 6 oder 7 jah­re alt ge­we­sen sein, als mich mein va­ter auf ei­ner nord­see­insel auf mei­nen aus­drück­li­chen wunsch auf ein miet­po­ny setz­te und das pony mit mir auf dem rü­cken am strand ent­lang­führ­te. ich fand das nach ei­ner wei­le ein biss­chen lang­wei­lig und war der fes­ten über­zeu­gung das biest un­ter mir auch ohne sei­ne hand am half­ter be­herr­schen zu kön­nen. was soll­te auch so schwer sein am rei­ten? gas gibt man in­dem man die bei­ne zu­sam­men­drückt, wenn man den zü­gel recht zieht, geht das pony rechts, zug am zü­gel nach links lenkt nach links und an bei­den zü­geln zie­hen bringt das pony zum still­stand. das wuss­te ich be­reits als kind — wie alle an­de­ren kin­der auch.

also bat ich mei­nen va­ter in­stän­dig, die hand vom pony­ge­schirr zu neh­men und mir die steue­rung zu über­las­sen. als er los­liess schritt das pony folg­sam wei­ter an sei­ner sei­te ge­ra­de­aus. aber auch das wur­de mir nach ei­ner wei­le zu lang­wei­lig und ich gab ein biss­chen gas. er­staun­li­cher­wei­se funk­tio­nier­te das su­per. aus dem schritt be­schleu­nig­te das pony über­gangs­los in den ga­lopp. mit mir oben drauf. ich war der kö­nig der nord­see. als ich mei­nen va­ter von hin­ten ir­gend­was ru­fen hör­te, ver­such­te ich zu brem­sen. aber die brem­se war of­fen­bar ka­putt. das pony ga­lo­pier­te ein­fach wei­ter. so ein ga­lopp ist ziem­lich rüt­te­lig. ich hop­se von hoch und run­ter auf dem pfer­de­rü­cken und da mei­ne bei­ne, ich war ja noch ein kind, zu kurz wa­ren um rich­tig gu­ten halt auf dem pony zu fin­den, wan­del­te sich mei­ne auf­rech­te po­si­ti­on lan­sam in eine seit­li­che po­si­ti­on. ich rutsch­te den sat­tel lang­sam zur lin­ken sei­te her­ab. als mei­ne stel­lung etwa 20 vor 12 zum po­ny­hals ent­sprach, ent­schied ich mich mich fal­len zu las­sen. so­bald ich den po­ny­rü­cken ver­las­sen hat­te, funk­tio­nier­te die brem­se des pony plötz­lich. es hielt an, dreh­te um um ga­lop­pier­te nach ei­ner kur­zen ge­denk­se­kun­de zu­rück zum stall. ohne mich.


als ich 12 jah­re alt war zwang mich mei­ne mut­ter mir ei­nen sport aus­zu­su­chen dem ich künf­tig wö­chent­lich nach­ge­hen soll­te. judo hat­te ich nach zwei jah­ren, dem gel­ben gür­tel und mei­nem ers­ten ver­lo­re­nen wett­kampf ge­ra­de auf­ge­ge­ben. das trai­ning war an­stren­gend, die an­sprü­che des trai­ners hoch. ich woll­te künf­tig ei­nem et­was we­ni­ger an­stren­gen­den und frus­trie­ren­dem sport nach­ge­hen. ei­nen, wo man sich nicht von stär­ke­ren auf den bo­den drü­cken las­sen oder an­stren­gen­des kon­di­ti­ons­trai­ning durch­ste­hen muss­te. ei­nen, wo man sich wie ein kö­nig füh­len konn­te. also sag­te ich mei­ner mut­ter, dass ich rei­ten ler­nen möch­te.

lei­der war das dann doch ziem­lich an­stren­gend, weil ich jede wo­che 10 ki­lo­me­ter von zu­hau­se zu ei­nem rei­ter­hof mit dem fahr­rad fah­ren muss­te. die reit­stun­den fand ich eher lang­wei­lig, mach­te das aber re­gel­mäs­sig für die nächs­ten drei oder vier jah­re. ich lern­te len­ken, gas ge­ben und brem­sen auf stö­ri­schen, ab­ge­stumpf­ten gäu­len, aber auch auf hy­per­sen­si­blen pfer­den, die auf die kleins­ten hil­fen re­agier­ten. ich lern­te flie­gen­de ga­lopp­wech­sel, lern­te wie man bei pfer­den den rück­wärts­gang ein­legt und spä­ter so­gar, wie man auf ei­nem pferd über hin­der­nis­se springt. nur ei­nes habe ich in all den jah­ren reit­un­ter­richt nie ge­macht, aus­ser­halb der reit­hal­le oder des reit­plat­zes „aus­zu­rei­ten“.

mit sech­zehn jah­ren schaff­te ich es aus dem „du musst aber ir­gend­ei­nen sport ma­chen“-pro­gramm mei­ner mut­ter aus­zu­stei­gen. ich glau­be es half, dass mei­ne schu­li­schen leis­tun­gen mi­se­ra­bel wa­ren und ich so tat als wür­de ich dann die schu­le als sport­li­che her­aus­for­de­rung an­neh­men. ich glau­be das war die zeit, in der ich zum ers­ten mal nicht ver­setzt wer­den soll­te und mich auf mei­ne ers­te nach­prü­fung vor­be­rei­te­te. ich sass dann auch sehr lan­ge nicht mehr auf ei­nem pferd, aber mei­ne schu­li­schen leis­tun­gen wur­den trotz­dem nicht bes­ser. ich blieb noch zwei­mal sit­zen¹ und in­ter­es­sier­te mich mehr oder we­ni­ger nicht mehr für pfer­de bis ich 18 jah­re alt war.


zwei bil­der von strän­den in wa­shing­ton sta­te anno 1994

ir­gend­wann im som­mer, wäh­rend ich als aus­tausch­schü­ler in den USA war, war ich auf ei­nem aus­flug mit ein paar an­de­ren aus­tausch­schü­lern ir­gend­wo an der küs­te von wa­shing­ton (dem bun­des­staat). dort gibt es wun­der­schö­ne ur­wüch­si­ge strän­de. und an ei­nem die­ser strän­de konn­te man sich pfer­de stun­den­wei­se mie­ten. wir wa­ren glau­be ich zu fünft und lie­hen uns alle ein pferd. un­ge­fähr 5 mi­nu­ten lang rit­ten wir ge­mein­sam den strand ent­lang, bis vier der pfer­de kei­ne lust mehr dar­auf hat­ten den strand ent­lang zu rei­ten. die pfer­de hat­ten sich of­fen­bar ent­schlos­sen, dass sie zu­rück zu ih­rem stall am strand woll­ten. und ihre vier rei­ter hat­ten of­fen­bar nicht die fä­hig­kei­ten das zu ver­hin­dern.

ich fand, dass die man­geln­den rei­te­ri­schen fä­hig­kei­ten mei­ner kol­le­gen mich nicht da­von ab­hal­ten soll­ten mei­ne vol­le miet­zeit aus­zu­kos­ten und ritt wei­ter den strand ent­lang. das war in der tat ge­nau­so toll wie ich mir das beim be­trach­ten von mal­bo­ro-wer­bung im­mer vor­ge­stellt hat­te. in ame­ri­ka! am strand! ent­lang­ga­lop­pie­ren! mit ei­ner flup­pe im mund!

für die­se hal­be oder gan­ze stun­de am pa­zi­fik-strand hat­ten sich die vie­len jah­re reit­un­tericht, die stun­den­lan­gen an­fahr­ten mit dem fahr­rad und spä­ter mit dem bus zum reit­stall ge­lohnt. so pa­the­tisch sich das an­hört, so ge­noss ich die­se au­gen­bli­cke. die­ser aus­ritt am ge­hört zu mei­nen zwan­zig lieb­lings­er­in­ne­run­gen.

ich ver­mu­te — und fürch­te — dass die hoff­nung auf ge­nau­sol­che au­gen­bli­cke auch der grund für vie­le men­schen ist, sich schnel­le au­tos, ca­bri­os, mo­to­rä­der oder mo­tor­boo­te zu kau­fen. aber auf ei­nem pferd ist es glau­be ich be­son­ders be­frie­di­gend, weil es nicht ohne wei­te­res wil­lig ist, wie ein auto oder ein boot. um ein pferd zu be­herr­schen braucht man ei­nen ta­cken mehr know-how. ei­nem com­pu­ter üb­ri­gens nicht ganz un­ähn­lich.


  • pfer­de sind üb­ri­gens sehr, sehr schwer. ich weiss das, weil mal eins auf mei­nem fuss ge­stan­den hat
  • wenn pfer­de sich auf­re­gen, pup­sen sie
  • spo­ren darf man erst nach ein paar jah­ren er­fah­rung be­nut­zen, eine klei­ne peit­sche (ger­te) von der ers­ten reit­stun­de an
  • mit pfer­den kann man tat­säch­lich re­den, teil­wei­se hö­ren sie sehr auf­merk­sam zu was man gut an ih­ren oh­ren se­hen kann — man darf nur kei­ne ant­wor­ten er­war­ten
  • ich kann pfer­de auf 200 me­ter ab­stand rie­chen — wenn der wind nicht zu un­güns­tig steht

es gibt zum the­ma po­ny­hof eine „blog­pa­ra­de“ von anne schüss­ler. sie­he auch riv­va.


1) ins­ge­samt bin ich drei­mal sit­zen­ge­blie­ben, ahbe aber zwei­mal trotz­dem ver­setzt wor­den, weil ich die nach­prü­fung in fran­zö­sisch schaff­te. beim drit­ten mal durf­te ich kei­ne nach­prü­fung ma­chen, weil ich meh­re­re sech­sen auf mei­nem ver­set­zungs­zeug­nis hat­te.


links vom 03.08.2013

felix schwenzel

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: They just won't stop   #

tors­ten kleinz:

Die G-10-Kom­mis­si­on mag es nicht so se­hen, aber für mich ist mitt­ler­wei­le klar: die par­la­men­ta­ri­sche Kon­trol­le der Ge­heim­diens­te funk­tio­niert nicht. Al­lein schon aus de­mo­kra­tisch-tech­no­kra­ti­scher Sicht: Dass sich der NSA dem GCHQ mal eben 100 Mil­lio­nen Pfund zu­kom­men lässt und die Haus­halts­po­li­ti­ker bei­der Sei­ten des At­lan­tiks mer­ken nichts da­von — das ist eine rote Kar­te. Das Bud­get­recht des Par­la­ments ist eine Keim­zel­le der De­mo­kra­tie. In Deutsch­land wur­de der Ab­so­lu­tis­mus durch die Bü­ro­kra­tie ab­ge­schafft, nicht durch Re­vo­lu­tio­nen. Dass Par­la­men­te den Kö­ni­gen das Haus­halts­recht ent­zo­gen, war das Ende der meis­ten Kö­ni­ge in Deutsch­land.

Es läuft doch al­les nach Ge­setz. Ir­gend­ein Ge­setz. Ir­gend­wo. Die das Ge­setz be­schlos­sen, ken­nen es viel­leicht nicht — egal. Die Diens­te ha­ben viel­leicht nicht recht, aber sie ha­ben das Recht. Sie müs­sen sich nicht schä­men, müs­sen nicht Ab­bit­te leis­ten. Sie müs­sen sich nicht än­dern. Denn nie­mand zwingt sie.

das ist die crux. wenn ge­set­ze im ge­hei­men will­kür­lich aus­ge­legt wer­den — oder von der re­gie­rung nicht be­ach­tet wer­den — herrscht de fak­to will­kür. al­les mög­li­che wird der par­la­men­ta­ri­schen und aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen kon­trol­le ent­zo­gen und die ver­ant­wor­tung mag nie­mand mehr wahr­neh­men. das sys­tem ver­selbst­stän­digt und bläst sich auf. man könn­te zu dem schluss kom­men, dass wir in ei­ner welt der will­kür le­ben. aber da­für in si­cher­heit, es sei denn wir be­ge­ben uns in den stras­sen­ver­kehr oder bla­sen auf der pfei­fe.

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  dave.small­pict.com: Igno­re what you don't un­der­stand.   #

das was man nicht ver­steht zu igno­rie­ren ist nicht nur pro­gram­mier­tech­nisch eine gute stra­te­gie, son­dern auch um durchs le­ben zu kom­men oder um bei­spiels­wei­se fil­me oder fern­seh­se­ri­en im ori­gi­nal an­zu­se­hen. aber ne­ben „Igno­re what you don't un­der­stand“ sagt dave wi­ner dann auch noch eine an­de­re mer­kens­wer­te wahr­heit: „When you make so­me­thing look like so­me­thing it is­n't peo­p­le get con­fu­sed.“

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  ad-si­ni­stram.blog­spot.de: ad si­ni­stram: Die Di­ka­tur me­teo­ro­lo­gi­scher Strah­le­män­ner   #

ro­ber­to j. de lapuen­te echauf­fiert sich herr­lich über das wet­ter und die „be­rufs­be­dingt im­mer fröh­li­chen Arsch­lö­cher“ die das wet­ter an­sa­gen. /@J_Ka­chelm­ann

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  vice.com: Du­schen und der Dick­darm sind über­be­wer­tet: Ein In­ter­view mit Char­lot­te Ro­che   #

jo­sef zorn spricht mit char­lot­te ro­che über den dick­darm und die ver­fil­mung der feucht­ge­bie­te. bei­de sind sehr be­geis­tert von dem film, was ich bei­den auch ab­neh­me und im in­ter­view so­gar ein biss­chen nach­voll­zie­hen kann, aber als ich den trai­ler ge­se­hen habe, habe ich ge­merkt, dass der film wohl so­was von nichts für mich ist. /clip­board.ben­ja­min­ni­ckel.com

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  fi­nert­hings.in: Pinch out in Sa­fa­ri to view tabs as th­umb­nails, swi­pe bet­ween them   #

yep. geht.

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  blogs.wsj.com: Why Goog­le does­n't en­crypt user data while stored   #

war­um goog­le be­nut­zer­da­ten nicht ver­schlüs­selt auf sei­nen ser­vern spei­chert, so dass we­der goog­le, noch ir­gend­wel­che re­gie­run­gen oder ge­heim­diens­te oder po­li­zei­be­hör­den dar­auf zu­grei­fen kön­nen? weil goog­le die da­ten dann selbst nicht mehr für wer­bung aus­wer­ten kann. das ist der deal:

At pu­blic events, Vint Cerf, a Goog­le em­ployee who was an ear­ly ar­chi­tect of the In­ter­net, has said that en­cryp­ting in­for­ma­ti­on while it is stored would pre­vent Goog­le from show­ing the right on­line ad­ver­ti­se­ments to users.

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  crack­a­jack.de: Die Saga vom Off­line-Vor­tex   #

wie rené doch noch zu sei­nem DSL kam. ohne die as­sis­ten­tin der ge­schäfts­füh­rung von vo­da­fone scheint es aber so gut wie un­mög­lich DSL von vo­da­fone ge­schal­tet zu be­kom­men.

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  my­mo­dern­met.com: Pi­xel­a­ted Sculp­tu­re of a Girl In­stal­led at a Train Sta­ti­on   #

/spree­klicks

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  pan­do­dai­ly.com: When our de­vices ea­ves­drop on us   #

wenn man be­denkt, wie mi­cro­soft mit ge­heim­diens­ten zu­sam­men­ar­bei­tet und de­nen — streng nach ge­setz na­tür­lich — zu­griff auf alle mög­li­chen da­ten ge­währt, wie kann dann ein noch bei ei­ni­ger­mas­sen ver­nunft­s­be­gab­ter mensch sich eine xbox one kau­fen, de­ren ka­me­ra und mi­kro­fon stän­dig ein­ge­schal­tet sind und auf be­feh­le war­ten. so­was funk­tio­niert nur, wenn die kun­den ver­trau­en zu dem je­wei­li­gen un­ter­neh­men hat. aber wie soll man mi­cro­soft denn bit­te ver­trau­en?

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  zeit.de: Wahl­wer­bung: Ge­bäu­de­rei­ni­ger über SPD-Wahl­pla­kat er­bost   #

Nach­trag: Die SPD-Pres­se­stel­le legt Wert auf die Fest­stel­lung, dass der auf dem Pla­kat ab­ge­bil­de­te Mann ein Haus­meis­ter ist, kein Ge­bäu­de­rei­ni­ger.

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  spie­gel.de: Fo­to­graf Jupp Dar­chin­ger ge­stor­ben: Das Auge von Bonn   #

bild­un­ter­schrift un­ter ei­nem bild von jupp dar­chin­ger:

Hel­mut Schmidt am Berg: Der Ex-Kanz­ler, Ru­dolf Aug­stein, Erich Böh­me und Wolf­gang Ka­den (v.r.n.l). Dar­chin­ger mach­te die­ses Bild an­läss­lich ei­nes SPIE­GEL-Ge­sprächs 1974 am Brahm­see. Bei Bier und Son­ne er­griff ein leicht auf­ge­kratz­ter Aug­stein zur Axt, mit der Schmidt sonst sein Holz hack­te, und tat so, als ob er Schmidt er­schla­gen wol­le. Ein Leib­wäch­ter des Kanz­lers be­rich­te­te spä­ter, dass er be­reits die Waf­fe ge­zo­gen und ent­si­chert hat­te und nur des­halb nicht feu­er­te, weil zwei Kol­le­gen Augsteins in der Schuss­bahn stan­den.


links vom 02.08.2013

felix schwenzel

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  sla­te.com: How to De­code the True Mea­ning of What NSA Of­fi­ci­als Say   #

sehr gute über­set­zung der ver­bal­akro­ba­tik der ame­ri­ka­ni­schen ge­heim­diens­te und re­gie­rung, lei­der völ­lig un­iro­nisch und eher wü­tend­ma­chen.

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  un­crun­ched.com: Feds Ar­ri­ve In Force Af­ter So­meone Goo­gles Pres­su­re Coo­kers   #

mi­cha­el ar­ring­ton über eine ge­schich­te im at­lan­tic wire über ein ehe­paar das ge­trennt, aber zeit­gleich nach schnell­koch­topf und ruck­sä­cken goo­gel­te und kurz dar­auf die po­li­zei vor der tür ste­hen hat­te:

We are so fu­cked.

man kann für goog­le nur hof­fen, dass die über­wa­chung mit ir­gend­was wie xkeyscore durch­ge­führt wur­de und goog­le nicht alle die nach be­stimm­ten schlüs­sel­wör­tern su­chen bei den be­hör­den an­schwärzt.

[nach­trag 02.08.2013]
of­fen­bar hat die fir­ma in der ei­ner der ver­dächtg­ten ge­ar­bei­tet hat die „ver­däch­ti­gen“ such­an­fra­gen an die be­hör­den ge­mel­det.

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  sci­ence­fa­re.org: Why does salt make (al­most) ever­y­thing tas­te bet­ter?   #

fas­zi­nie­rend. ke­vin liu er­klärt wie salz wirkt und was man über die ge­schmacks­ver­stär­ken­de wir­kung von salz weiss (und was noch nicht). auf der sci­ence­fa­re.org sei­te gibt es noch vie­le an­de­re ap­pe­tit­li­che ar­ti­kel zu le­sen: wie man kla­re eis­wür­fel macht oder wie sich die grund­ge­schmacks­wahr­neh­mun­gen ge­gen­sei­tig aus­blen­den. /via hirn­re­kor­der.de (dort auch gleich den link kli­cken zu den 30 bes­ten cock­tails die nach dem jahr 2000 er­fun­den wur­den)

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  gut­jahr.biz: Mos­sad-Ex­per­te: PRISM-Miss­brauch vor­pro­gram­miert   #

statt mos­sad-ex­per­te wäre es an­ge­mes­se­ner von ei­nem jour­na­lis­ten der sich ziem­lich gut mit dem is­rae­li­schen ge­heim­diens­ten aus­kennt zu spre­chen, aber trotz­dem ist das ein er­hel­len­des ge­spräch das ri­chard gut­jahr mit ro­nen berg­man ge­führt hat. ich mag, dass berg­man kei­nen alu­hut trägt:

Vie­le Men­schen glau­ben, sie wer­den ver­folgt und re­den ger­ne dar­über. Ich den­ke, da ist oft viel Über­trei­bung im Spiel, ge­mixt mit ei­ner Pri­se Nar­ziss­mus und Pa­ra­noia. Je­der, der sich in der Welt der Ge­heim­diens­te auch nur ein biss­chen aus­kennt, weiß, wie viel Res­sour­cen eine sol­che Über­wa­chung bin­det und wie auf­wen­dig es ist, das da­durch ge­won­ne­ne Ma­te­ri­al hin­ter­her aus­zu­wer­ten.

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  spie­gel.de: Hipp ver­kauft Zu­cker­tees für Kin­der un­ter der Mar­ke Be­bi­vi­ta   #

Food­watch zeigt sich em­pört: "Es gibt Pro­duk­te, für die Claus Hipp nicht mit sei­nem Na­men ste­hen will - die ver­kauft er dann eben ein­fach un­ter dem Na­men Be­bi­vi­ta", sagt Oli­ver Hui­zin­ga, Ex­per­te für Le­bens­mit­tel­wer­bung bei der Or­ga­ni­sa­ti­on. "Man möch­te es Herrn Hipp so gern ab­neh­men, dass es nicht nur um Pro­fit, son­dern wirk­lich auch um die Ge­sund­heit der Kin­der geht - die Pro­dukt­po­li­tik bei der Toch­ter­fir­ma Be­bi­vi­ta legt eher den ge­gen­tei­li­gen Ein­druck nahe."

ich fand die­se tees schon als kind wi­der­lich. wer so ei­nen müll für kin­der ver­kauft soll­te mit hef­ti­ger ver­ach­tung be­lohnt wer­den.

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  da­ten-spei­che­rung.de: Die Par­tei­en und die Über­wa­chungs­ge­set­ze   #

die SPD hat im lau­fe der let­zen jahr­zehn­te so ziem­lich alle „über­wa­chungs­ge­set­ze“ mit­ge­tra­gen. ich kann mich des ein­drucks nicht er­weh­ren, dass auch die SPD lie­ber den staats­ap­pa­rat stärkt, als die bür­ger­rech­te. aus­ser na­tür­lich im wahl­kampf. /bur­cks.de

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  ndr.de: SPD zahlt Ge­bäu­de­rei­ni­gern kei­nen Min­dest­lohn   #

SPD und lin­ke sind of­fen­bar nicht in der lage, die ei­ge­nen an­sprü­che auch in die pra­xis um­zu­set­zen. des­halb ist die for­de­rung der SPD-lan­des­ge­schäfts­füh­rer von meck­len­burg-vor­pom­mern mar­cus un­be­nannt (der heisst wirk­lich so) lo­gi­scher­wei­se: die­se an­sprü­che müs­sen in ge­set­ze ge­gos­sen wer­den, da­mit sich auch die SPD kon­se­quent dran hal­ten kann.

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  zeit.de: NSA-Über­wa­chung: Seid kei­ne Mer­kel-Bür­ger!   #

ma­ria ex­ner:

Mer­kels Ant­wort auf die Fi­nanz­kri­se lau­tet bis heu­te: markt­kon­for­me De­mo­kra­tie. Ihre Ant­wort auf die Prism-Af­fä­re: sys­tem­kon­for­me Bür­ger. Aber wol­len wir die­se Bür­ger, die­se Deut­schen, wirk­lich sein?

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  sla­te.com: Prepa­re to Be Sho­cked!   #

What hap­pens when you ac­tual­ly click on one of tho­se “One Weird Trick" ads?

/bo­ing­bo­ing.net