schaufensterkind
links vom 24.03.2012
gizmodo.com: The Case Against Google #
langes undziemlich gutes stück über googles strategische zwickmühlen und wie google an seiner verletzbarsten flanke, dem vertrauen seiner benutzer, an stärke verliert. mat honan:
What Google seems to have forgotten is that we were only willing to give them all that data in the first place because it gave us great products and seemed trustworthy.
designtaxi.com: Artist Shocks Public With Dark, Twisted Human Sculptures #
fotos von skulpturen von mark jenkins, die keineswegs „dark“ und „twisted“, sondern ziemlich witzig sind.
bestatterweblog.de: Termine 2012 - Lesungen #
peter wilhelm:
Was ich nicht mache ist z.B. das hier:
Würstchenbraten beim Firmenjubiläum Sport und Spiel in der Hüpfburg Wohltätigkeits-Marathon Poetry Slam Tanzvorführungen Teilnahme an Fahrten nach Afrika DJ beim Geburtstag des Firmenchefs Standup ComedyNicht lachen, das ist alles dieses Jahr exakt so angefragt worden.
/@dasnuf
larsreineke.de: Armer, alter Mann #
lars reinecke:
Es war nämlich nicht die Musikindustrie, die dafür gesorgt hat, dass heutzutage Künstler im Internet Geld verdienen, es waren Apple, Amazon, Pandora, Spotify und all die anderen Computerfritzen. Genau diese Leute, denen Regener vorwirft, den Künstlern »ins Gesicht zu pinkeln«.
pop64.de: Warum mir, aus völlig anderen Gründen, Sven Regener seit Jahren egal ist #
sven dietrich:
Die Kunst des Jammerns mit einem Becks in der Hand hatte ich in jahrelangem Training perfektioniert, schliesslich ist das eine Art Einstellungskriterium für Berlin.
es geht in dem text um sven regener und nicht um berlin, aber den brüller am ende will ix nicht spoilern.
haste mal ein argument?
ich habe in meinem artikel in der taz.de mal wieder behauptet, dass es gar keine „kostenloskultur“ im internet gebe, sondern im gegenteil, eine ziemlich ausgeprägte bereitschaft im netz für kreative werke zu zahlen. ich habe für meine these in der taz.de nicht so irre viele argumente aufgeschrieben, ebenso wie für meine zweite these, dass gegenseitiger respekt eigentlich nur durch gegenseitigen respekt möglich wird.
mich würde es wirklich mal interessieren, welche argumente oder konkreten hinweise es dafür gibt, dass internetnutzer pauschal nicht zu zahlen bereit sind, also eine kostenloskultur im netz grassiert. kann mir jemand echte argumente oder zahlen dafür nennen oder darauf hinweisen? meiner erinnerung nach existiert die kostenloskultur lediglich als behauptung — ich kann mich gerade zumindest an kein einziges stichhaltiges argument erinnern, das diese these stütze. auch im kommentarbereich zu meinem artikel auf taz.de finde ich lediglich die wiederholte behauptung, dass es eine kostenloskultur gibt oder geben muss, immer ohne auch nur einziges stichhaltiges argument. möglicherweise bin ich aber auch zu blöd um die argumente zu erkennen.
ich sammel mal eben kurz und lieblos linkreich ein paar argumente, warum ich glaube, dass es eine grosse zahlungsbereitschaft im internet gibt:
crowdfunding 1
in letzter zeit gibt es dafür einige beispiele. zefrank hat für seine show, die er neu auflegen will auf kickstarter die dreifache summe an startkapital zusammengetragen als er ursprünglich wollte.
crowdfunding 2
daniel lieske hat vor einem jahr einen comic (kostenlos) ins netz gestellt und sich damit mittlerweile selbststädnig gemacht. rené walther schrob dazu: „Der Mann [hat] sich damit selbständig gemacht, einen Verlag dafür gefunden, eine App per Kickstarter finanziert, das Teil in drölf Sprachen übersetzen lassen und 2012 soll das Comic in Buchform erscheinen.“
crowdfunding 3
tim schafer, adventurespiel-designer von spielen wie monkey island oder day of the tentacle fragte auf kickstarter nach 400tausend dollar um ein neues adventurespiel zu machen (etwas hintergrund bei nerdcore). er konnte keine spielefirma für das projekt begeistern. finanziert haben ihm die anhänger der ksotenloskultur fast 3,5 millionen dollar.
kaufen, kaufen, kaufen
itunes music store, app store, amazon music, netflix, hulu-plus und viele andere dienste die einfache bezahlung, faire preise und guten kundenservice bieten machen ständig steigende schrillionenumsätze. wie kann soetwas bei einer ausgeprägten kostenloskultur passieren?
fairness
louis ck hat eine bühnenshow> aufwändig produziert und abfilmen lassen. auf eigene kosten. er hat die topaktuelle show im dezember zum download angeboten für 5 dollar. ungewöhlich daran war, dass er weder einschränkte von wo die show zu kaufen ist (region code), dass die aufzeichnung keinen kopierschutz oder andere gängelungsmethoden (DRM) beinhaltete, so dass man sie sich ansehen konnte wo und wie man wollte und dass er zwar darum bat die show nicht ohne seine zustimmung per torrent oder download anzubieten, ihm das aber andererseits auch egal war (mehr dazu hier und hier).
louis ck beschimpft sein publikum in seiner show teilweise aufs übelste. als kunden beschimpft er seine fans nicht, im gegenteil, er bietet ihnen einen fairen deal an. der erfolg? louis ck nahm mit der show soviel ein, dass er mehr als die hälfte der einnahmen spendete und an seine mitarbeiter ausschüttete.
was ich eigentlich auch nur fragen wollte: welche argumente gibt es für das existieren einer kostenloskultur? ich freue mich im kommentarbereich oder per email über argumente die über das blosse behaupten hinausgehen (auch gerne links dahin) und ich werde mich bemühen sie gegen meine these abzuwägen.
[nachtrag 24.03.2012]
nina paley (via) hat mit 15-17 jährigen jugendlichen gesprochen und sie gefragt wie sie künstler unterstützen würden. sehr lesenswert. nina paleys lieblingszitat von einer fünfzehnjährigen:
We don’t want everything for free. We just want everything.
[nachtrag 24.03.2012]
jemand schrob mir per mail folgendes:
vorab: ich halte den Begriff "Kostenloskultur" für falsch.
Ich glaube aber, dass er sich schlicht und einfach dem Umstand verdankt, dass die Nutzung gewisser Dienste (Suchmaschinen, Archive ...) nicht auf dieselbe Art und Weise bezahlt werden muss, wie man es vor der Existenz dieser Dienste gewohnt war, für eine Dienstleistung bezahlen zu müssen. Tatsächlich kann ich Informationen erhalten, ohne dafür Geld auszugeben, für die ich früher Geld ausgeben musste.
Mich überzeugen weder Ihre Crowdfundingbeispiele, noch Ihre unermüdlichen Hinweise auf die Bereitschaft im Netz für kreative Werke zu zahlen. Erstens ist ein Beispiel kein Beweis. Zweitens hängt die Bereitschaft, für kreative Werke zu bezahlen, wesentlich vom Einkommen ab.
Mir persönlich wäre es viel lieber, es gäbe tatsächlich eine Kostenloskultur im Sinne von "teilen statt tauschen". Mit "teilen" meine ich nicht nur, dass ich meine Urlaubsfotos auf einer sogenannt "sozialen" Plattform mit anderen Usern teile, sondern dass ich mein kreatives Werk zum kostenlosen Download anbiete. Stellen Sie sich bloß mal vor, wir würden uns alle daran gewöhnen, und es würde vom Netz in die materielle Welt übergreifen, weil wir nicht mehr einsehen wollen, für etwas bezahlen zu sollen. Das wäre doch herrlich. Waren und Dienstleistungen hätten dann keinen Tauschwert mehr, und infolgedessen wären wir alle unermesslich reich, weil uns alles zur Verfügung steht, und niemand könnte sich mehr an der Arbeit anderer, und vor allem auf Kosten jener Arbeitenden bereichern. Aber selbst wenn es nicht auf die materielle Welt übergriffe: Ist doch toll, wenn Menschen Zugang zu kreativen Werken haben, den sie nicht hätten, wenn sie dafür bezahlen müssten.
Und schließlich kann nicht oft genug die Frage "Cui bono?" gestellt werden, in diesem Fall an diejenigen, die so eifrig gegen die Kostenloskultur wettern.
Ich finde, man sollte die Vorzüge der Kostenloskultur, auch wenn sie noch gar nicht richtig existiert, loben, anstatt gegen sie zu argumentieren.
ich habe darauf geantwortet:
ja, das ist auch ein aspekt: was ist schlecht an den vielen dingen die es im internet, mit voller absicht und durchaus trifftigen gründen, gibt. wenn sich also entwickler beispielsweise entscheiden ihre software als lizenzgebührenfreie open source software zu veröffentlichen um so anderen die gelegenheit zu geben, darauf aufzubauen oder sie zu verbessern? wenn leute die etwas zu sagen haben, das ohne bezahlschranke, sondern zum gedankenaustausch und dazulernen machen. wenn musiker ihre musik in CC-lizenz veröffentlichen oder video, wie früher im radio, im dritten auf formel1 oder auf MTV veröffentlichen um aufmerksamkeit und auch geld zu verdienen.
so gesehen, wie ein kommentator unten in den kommentaren schrob, gibt es eben beides. eine ausgeprägte kostenloskultur, ebenso wie eine ausgeprägte bezahl-, crowdfunding- oder sonstwie-bezahlkultur. und, auch wenn sie das bezweifeln, ich glaube es gibt ein bedürfnis dafür, leuten die einem eine freude bereiten, ebenso eine freude zu bereiten. derzeit noch vornehmlich mit geld, eintrittsgeld, kaufpreise, spenden, merchandise. es mag freilich auch sein, dass sich die gesellschaftliche konvention für was man anständigerweise bezahlt stetig ändert. schliesslich bezahlen verleger und fernsehproduzenten interviewpartnern, egal wieviel geistiges eigentum diese absondern, niemals honorare. niemand zahlt (bildende) künstler nach der qualität ihrer arbeit, die preise am kunstmarkt sind spekulationspreise. je teurer die vorherigen arbeiten eines künstlers verauft wurden, desto mehr sind seine aktuellen wert.
ja. möglicherweise sind beispiele keine beweise, aber eben doch starke hinweise auf eine tendenz. die milliardenumsätze von apple und amazon und vielen mehr sind meiner meinung nach aber mehr als beispiele. sie zeigen deutlich: es wird bezahlt wenn der preis stimmt, der komfort und die qualität kostenlos überlegen ist oder wenn man das gefühl hat, dass geld kommt beim künstler und nicht bei irgendwelchen BWL-fuzzis an. tatsächlich sind die einzigen „beweise“ für eine angebliche kostenloskultur die ich bisher gehört habe eben auch beispiele. ja, es gibt viele die nicht für A zahlen wollen, aber vielleicht für B. genauso wie es viele gibt die kokain oder speed oder crystal meth konsumieren — und man trotzdem daraus nicht auf eine ausgeprägte drogenkultur in deutschland schliessen kann.
die vorzüge einer kostenlos-kultur preise ich übrigens ziemlich unermüdlich an (finde ich zumindest). aber vielleicht sollte man das viel aggressiver machen.
kotzen, ins gesicht pinkeln, verarschen, respekt und anstand
zu sven regeners wutanfall kürzlich im radio kann man alles mögliche sagen und das meiste wurde auch schon gesagt. das was dazu gesagt wurde und ich bemerkens- und lesenswert fand, habe ich eben hier verlinkt.
gestern abend hab ich für die taz in ungefähr 5000 zeichen etwas zum thema geschrieben, die eben veröffentlicht wurden: „Das Gefühl, verarscht zu werden“
diesen absatz hab ich mir selbst aus dem taz-artikel rausgestrichen, bzw. nicht mehr im taz-artikel unterbringen können:
Regener sagt, dass Rock’n’Roller wie er jede einzelne Mark (sic!) von Leuten bekommen, die sagen: ja das ist mir das wert, ich gebe 99 Cent für dieses Lied aus. Alles andere sei „Subventionstheater“ oder „Strassenmusik“. Wenn mich mein juristisches Halbwissen nicht ganz trügt stimmt das so nicht. Jeder Mensch in Deutschland der einen Computer oder ein Smartfone kauft, zahlt Abgaben an die Verwertungsgesellschaften. Es gibt Abgaben für CD-Laufwerke, für CD- und DVD-Rohlinge, Speichersticks, für Fernseher und Radios und mittlerweile auch Computer und Smartfones wird sogar eine monatliche Gebühr fällig die anteilig auch Rock’n’Rollern wie Regener zugute kommen. Selbst wenn ich Element of Crime hasste und nie hören wollte, hätte ich bereits mehrfach die eine oder andere Mark an Sven Regener abgegeben.
zum thema urheberrecht hat sven regener schon öfter was gesagt, unter anderem hier.
links vom 23.03.2012
burks.de: Wenn das letzte Gedicht verkauft ist #
burkhard schröder:
Darf man geistiges Eigentum verbreiten, auch wenn man nicht die Rechte daran hat? Je nach Perspektive fällt die Antwort sehr unterschiedlich aus. Vermutllich würden die Hopi heute weissagen: 'Erst wenn das letzte Gedicht verscherbelt, das letzte Foto bei Getty Images, das letzte Buch in Verlagsbesitz und die letzten Filmrechte vergeben sind, werdet ihr merken, dass man Gedanken Anderer nicht verkaufen kann.
11k2.wordpress.com: Sven Regener, du erzählst Unsinn, und ich erklär dir, warum #
fritz effenberger:
Mensch, Alter, mach die Augen auf, die haben dich verarscht. Du warst zu oft mit den Unkreativen beim Biertrinken.
peterbreuer.me: Urheberrecht #
peter breuer (sinngemäss):
Man reiche Sven Regener ein Taschentuch.
ndr.de: Urheberrecht: Selbstbedienung der Verlage #
zapp über das leistungsschutzrecht und das urheberrechtschaos im netz. sehr schön erklärbärig.
internet-law.de: Sven Regener und das Urheberrecht #
thomas stadler:
Und an dieser Stelle müssten Kreative wie Regener auch erkennen, dass sie zumindest formal durch ein Monopolrecht, das wir Urheberrecht nennen, in einer Art und Weise geschützt werden, wie kaum ein anderer Dienstleister, um den Künstler jetzt mal ganz nüchtern auf den geschäftlichen Aspekt zu reduzieren, was Regener aber ebenfalls macht.
dirkvongehlen.de: Lieber Sven Regener! #
dirk von gehlen:
Wie kann eine Gesellschaft anders mit ihren Künstler umgehen? Indem sie eine politische Lösung für die technischen Herausforderungen sucht.
prenzlauerberg-nachrichten.de: Die Ankunft des Präsidenten #
thomas trappe:
Gesagt hat der Bundespräsident heute übrigens nicht.
sag ich doch: würde durch schweigen. tz.
konnexus.net: False and Complicated #
schönes zitat von paul valéry. und das hier ist auch schön, aber nicht von paul valéry.
links vom 22.03.2012
notes.computernotizen.de: Auch INSM-Statisten sind Steuerzahler #
pandodaily.com: Help! I'm Being Forced To Steal An iPhone Against My Will! #
trevor gilbert hinkt.
pandodaily.com: Help! I'm Being Forced To Pirate Game Of Thrones Against My Will! #
mg siegler hinkt.
blog.cebit.de: Twitter Analytics #
wegen solcher sätze liebe ix sascha lobo:
Heut vor exakt sechs Jahren sendete Twittergründer Biz Stone den ersten erhaltenen Tweet ab: “just setting up my twttr“. Ja, damals waren Vokale im Web noch out, es war eine andere Zeit.
fxneumann.de: Lob der Blase. Fragmentierte Öffentlichkeiten #
sehr lang, sehr schwer verständlich, mit ein paar wahrheiten.
lawblog.de: Geburtstagsfeier im Kanzleramt ist keine Privatsache #
errinnert sich noch jemand an die geburtstagsfeier von deutsche-bank-chef josef ackermann im kanzleramt bei angela merkel? udo vetter schreibt:
Gestützt auf das Informationsfreiheitsgesetz hatten die Kläger wissen wollen, wer sich von der Bundeskanzlerin bewirten ließ, wie die Sitzordnung war, was in den Redemanuskripten steht und wie teuer der Abend zu Buche schlug. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg hatte mit all diesen Punkten kein Problem, ebenso wie die erste Instanz. Es liegen nach Auffassung der Richter keine gesetzlichen Gründe vor, um der Öffentlichkeit Details zu dem Abend vorzuenthalten.
gute sache. aber was ist mit der speisekarte?
ak-zensur.de: Zehn Wünsche der Urheberrechtsindustrie #
der kampf der urheberrechtsindustrie gegen ihre kunden tritt in eine heisse phase.
kottke.org: Happy birthday, Big Bird #
bibo (big bird) hat immer am frühlingsanfang geburtstag und wird seit über 40 jahren jedes jahr sechs jahre alt.
boingboing.net: "I'm proud of you," deaf man signs to Obama in ASL. "Thank you," president signs back. #
obama spricht auch gebärdensprache. siehste mal.
guardian.co.uk: Damien Hirst and the great art market heist #
lang aber lesenswert was hari kunzru über den kunstmark allgemein und damien hirst im speziellen schreibt:
A few [investors] have also discovered that many of the regulatory mechanisms that apply in other markets - preventing insider trading, price-fixing by cartels and sundry other abuses - simply don't exist in the art world. It is possible to game the system in many ways, and the careers of certain artists look not unlike a classical Ponzi scheme, where money from new investors is used to pay returns to those further upstream.
nicht im text oben erwähnt erwähnt, leider nicht mehr online, aber passend wäre die grossartige dokumentation „The Great Contemporary Art Bubble “ („Die Millionenblase -- Zerplatzte Träume am Kunstmarkt“) von ben lewis. ein bisschen über das thema hab ich vor zwei jahren geschrieben.
„Will The Real Mitt Romney Please Stand Up“
manchmal gibts tage, da läuft ein video von abends bis morgens (oder umgekehrt) durch meine timeline. und ich ignoriere es. bis eben, da las ich auf onlinejournalismus.de:
Ein beeindruckendes Video aus dem ansonsten internetmäßig nicht so spannendem US-Wahlkampf:
und sah es mir dann doch an. und fand es nicht schlecht.
links vom 21.03.2012
neunetz.com: Apples Selbstkannibalisierung #
kannibalismus als erfolgsrezept. marcel weiss:
Apples anhaltender sensationeller Erfolg liegt auch in der Bereitschaft des Unternehmens begründet, die eigenen Produkte und Erlösströme zu kannibalisieren.
ich fang demnächst an, an mir zu knabbern. mal sehen ob ich damit erfolgreich werde.
surfguard.wordpress.com: Ein Wort sagt mehr als tausend Bilder #
surfguard:
Wenn es um Menschenleben geht, dann verlässt sich der Profi also lieber auf Wörter als auf Icons.
wo er recht hat hat er ✓.
welt.de: Die lieben Nachbarn: Der Mann mit der Krokotasche #
sachen aus protest weglassen
eben las ich auf meedia, dass holger liebs, der chefredakteur von monopol, sich entschieden habe einen artikel über damien hirst mit leeren bildern zu illustrieren, weil das studio von hirst die bilder erst freigeben wollte, nachdem ihnen der komplette, fertige artikel vorgelegt würde. dazu sagte er:
Dass das Unternehmen eines Künstlers unsere redaktionelle Berichterstattung kontrollieren will, bevor es die Bilder zum Abdruck freigibt, überschreitet eine Grenze.
statt bildern, weisse flächen. ich musste mir dann vorstelen wie google auf eine presse-leistungsschutzrecht reagieren könnte:

links vom 20.03.2012
prenzlauerberg-nachrichten.de: Das Ende der Heavy-Metal-Bäckerei #
manchmal, glaub ich, reicht auch ein tweet. oder anders gesagt: die zukunft des lokaljournalismus ist nicht ein auf 3tausend zeichen aufgeblasener satz („heavy-metal-bäcker ist zu, wir wissen auch nicht warum“). wirklich. nicht.
neunetz.com: Jemand muss die Post aufhalten, sie bereichert sich an Verbrechern #
hink, hink. (ich mag den vergleich trotzdem.)
frei.djv-online.de: Eine Klarstellung: Nein, es gibt keine Einigung von Google mit den Autoren #
hier hinkt auch irgendetwas. michael hirschler:
So erwarb [Google] zuletzt die US-Firma Motorola für 12,5 Milliarden US-Dollar. Hauptgrund laut Analysten: Google will die Patentrechte von Motorola erhalten.
12, 5 Milliarden für Patente, also für geistiges Eigentum. Geistiges Eigentum, das ja es laut deutschen Netzpublizisten gar nicht gibt oder geben dürfte.
ich habe patente bisher als etwas ganz anderes wahrgenommen: als ein juristisches instrument um investitionen zu schützen oder wettbewerber an der nutzung bestimmter werkzeuge zu hindern. auch interessant: wenn patente tatsächlich geistiges eigentum wären, liefe geistiges eigentum dann auch nach 20 jahren aus?
blog.stuttgarter-zeitung.de: Nordkoreanische Propagandaplakate bei Glaserei #
bei aller grausamkeit die im kontext solcher propaganda-plakate steckt (oder allgemein: hinter propaganda steckt fast immer grausamkeit und ungerechtigkeit), hab ich mich eben gerfragt warum ich diese plakate ästhetisch so befriedigend finde. es ist wahrscheinlich das gleiche wie bei heiligenbildchen oder popart: minimalismus gepaart mit naiv-brutalem realismus. aber möglicherweise habe ich auch einfach eine schwäche für kitsch.
mondaynote.com: App Cameras #
ich weiss nicht. dezidierte geräte für dezidierte aufgaben waren sinnvoll als die technik noch humpelte. der olle palm-pilot, mein siemens S35 und mein fernseher haben sich damals hervorragend ergänzt. damals konnten telefone noch nicht so gut mit adressen und kalendern, handcomputer noch nicht so gut telefonieren und fernseher waren nicht transportabel und ohne videorekorder konnten sie auch nicht konserven abspielen. mittlerweile kann so ein smartfone all das was mein videorekorder, S35, festnetztelefon, fernseher, palmpilot -- aber auch mein modem, desktop-rechner und meine wetterstation an der wand konnten -- inklusive ziemlich guter fotos.
was ich eigentlich sagen will. für amateure, also für die mehreit, reichen die immer integrierteren und besseren fähigkeiten von smartfones. die geräte für profis (oder profidarsteller) werden natürlich auch immer besser und bedienungsfreundlicher. aber so integriert wie die geräte für amateure können sie per definition nicht werden, weil sie spezialisiert sind und auch bleiben müssen. sprich: das app-ökosystem für solche geräte bleibt irre klein, wenn es sich denn überhaupt entfaltet. glückwunsch und dank an alle die mir bis hierhin gefolgt sind, jetzt aber bitte trotzdem weiter bei jean-louis gassée lesen.
pandodaily.com: Here Are Two Reasons Not to Pay the Samwer Brothers' Ransom #
sarah lacy nennt die samwer-brüder schamlos, nepper (rip-off artists) und lösegeld-forderer. in diesem vorhergehenden artikel nennt sie sie sogar die schlimmste art von unternehmern (worst kind of entrepreneur), sagt aber auch:
They are exploiting the global base of early adopters by getting to people sooner than a startup logically can.
das ist der entscheidende punkt. ideen, aber zum beispiel auch reizfilmchen (teaser-trailer) breiten sich rasend global aus. aber weder startups, noch film- und fernsehfirmen, schaffen es die potenzielle globale nachfrage zu befriedigen. tun sie es nicht, schaffen sie raum und nachfrage für ein angebot unlizensierter kopien.
(ich beantrage hiermit folgende änderungen in meinem wortschatz: „reizfilmchen“ statt „teaser-trailer“, „lizenzfreie“ statt „raubkopierer“)
notes.computernotizen.de: Fakten zählen. Emotionen zählen. Und die Wahrheit? #
torsten kleinz:
Will das Publikum belogen werden? Ist die komplexe Wahrheit zu viel für uns? Als Journalist muss ich mich täglich damit herumschlagen, wie weit man die “Wahrheit" herunterkochen kann. Wenn man immer alle Seiten und Standpunkte wiedergibt, entsteht allzu leicht unverständliches Wischi-waschi, das den Leser ratlos zurücklässt. Wir müssen auswählen, was wir transportieren. Und auf diesem Wege kontruieren wir ein Zerrbild, eine andere Realität. Ist das so viel anders als das, was Mike Daisey tat?
links vom 19.03.2012
nomnomnom.de: Vom Leben und Sterben in Deadwood #
philipp jahner:
Wer wie ich die leider viel zu früh abgesetzte Serie Deadwood geliebt hat, der wird sich wohl auch wie ich so sehr darüber freuen, dass die Wikipedia der tatsächlichen Geschichte der kleinen Stadt in South Dakota einen dicken Absatz widmet. Inklusive Abzweigungen zu den noch viel ausführlicheren Artikeln der Charaktervorlagen von u.a. Sheriff Seth Bullock, Calamity Jane und Al Swearengen. Ja, selbst das Gem Theater hat es wirklich gegeben.
neunetz.com: Bezahlschranken werden oft aus Angst vor Printkannibalisierung errichtet #
marcel weiss zitiert wolfgang blau:
The wish for paywalls - often coming from the print editorial side, not even from the publishers - seems to be driven primarily by the flawed idea of 'protecting' the print business and its societal influence by intentionally reducing the societal visibility, audience and influence of their own online publications.
The obvious risk of making even less money online with a paywall than with an open and ad-based site is being brushed away with the kill-all argument that on the print side there are much higher revenues at stake. This rationale boils down to - maybe - protecting the present a little longer at the cost of having a future.
und hängt einen lehrbuchabsatz hinten dran.
overcomingbias.com: How To Influence People #
tl;dr: klugscheissen mag einem in manchen fällen recht geben, macht einen aber nicht unbedingt beliebt. nebenbei ein schönes zitat von benjamin franklin:
I made it a rule," said Franklin, “to forbear all direct contradiction to the sentiment of others, and all positive assertion of my own.
kenlevine.blogspot.com: Another thing about CHEERS you didn't know #
cheers wurde nicht aufgezeichnet, sondern aufgemalt gefilmt, auf (negativ) filmrollen.
randsinrepose.com: Hacking is Important #
ah. eine ode an hacker und barbaren. genauer, an das hacken und barbarisch sein. so oder so, ein toller text, der zeigt wie wichtig es ist regeln zu durchbrechen oder zu ignorieren, um neues zu entdecken. und wie wichtig es ist, dafür bezeichnungen zu haben und dass die worte „hacker“ und „barbaren“ natürlich nur im kontext (zum beispiel dieses textes) funktionieren.
maltewelding.berliner-zeitung.de: Hinterlassen die ständigen Trennungen keine Wunden? #
malte welding:
Noch in den frühen Fünfzigerjahren war es üblich, dass mit dem Sex auch ein Eheversprechen einherging. Heute geht mit Sex nicht einmal ein Anrufversprechen einher.
malte welding hat ein ratgeber-blog bei der berliner-zeitung.de? schon seit januar? ich bekomme auch nichts mehr mit.
tagesspiegel.de: Nachruf auf Konrad Seeger, geboren 1943: Sie nannten ihn den Waldmenschen #
herzzerreissender nachruf auf konrad seeger von sandra dassler:
"Ich halt' das nicht aus in einem geschlossenen Raum", sagte er. Und lebte viele Jahre im Zelt. Als er krank wurde und die Hilfe der Menschen suchte, sperrten sie ihn ein. Da ging Konrad Seeger zurück in seinen geliebten Grunewald.
forbes.com: Thanks Buttons. Touch, Speech and Gesture Can Take it From Here #
jenn webb:
If you've ever seen a child interact with an iPad, you've seen the power of the touch interface in action. Is this a sign of what's to come -- will we be touching and swiping screens rather tapping buttons? I reached out to Josh Clark (@globalmoxie), founder of Global Moxie and author of “Tapworthy," to get his thoughts on the future of touch and computer interaction, and whether or not buttons face extinction.
Clark says a touch-based UI is more intuitive to the way we think and act in the world. He also says touch is just the beginning -- speech, facial expression, and physical gestures are on they way, and we need to start thinking about content in these contexts.
der knackpunkt waren und sind die sensoren, die mittlerweile schon ganz gut sind. aber ich bin sicher es wird mit der sensoren-entwicklung in einem höllentempo weitergehen. was spricht dagegen, dass es bald näherungs- oder drucksensoren, eyetracking oder mimik- und gestik-erkennung geben wird?
links vom 18.03.2012
freitag.de: Medientagebuch: Der Gast als Problem der Talkshow #
nicht der gast ist das problem der talkshow, sondern der langweilige gast -- und noch mehr, der langweilige gastgeber.
derstandard.at: Vor T. C. Boyles Haustür #
michael freund portraitiert t. c. boyles. /buddenbohm
spektrum.de: Linguistik: Wie die Sprache das Denken formt #
lera boroditsky:
Aber rufen nun Sprachunterschiede unterschiedliches Denken hervor - oder ist es eher umgekehrt? Wie sich zeigt, trifft beides zu: Unsere Denkweise prägt die Art, wie wir sprechen, aber der Einfluss wirkt auch in der Gegenrichtung. Bringt man Menschen zum Beispiel neue Farbwörter bei, verändert dies ihre Fähigkeit, Farben zu unterscheiden. Lehrt man sie, auf eine neue Weise über Zeit zu sprechen, so beginnen sie, anders darüber zu denken. Man kann sich der Frage auch anhand von Menschen nähern, die zwei Sprachen fließend sprechen. Nachweislich ändern bilinguale Personen ihre Weltsicht je nachdem, welche Sprache sie gerade verwenden. Wie zwei Studien 2010 zeigten, hängen sogar grundlegende Vorlieben und Abneigungen von der Sprache ab, in der danach gefragt wird.
/jawl
links vom 17.03.2012
tausendkleinedinge.blogspot.com: Tipps für den Gefängnisaufenthalt #
punkt 17:
Keine Süßgkeiten essen, die man auf dem Bett findet bzw. als Geschenk bekommt. Das wird als Einwilligung zum Sex verstanden.
pixeloekonom.de: Sind Banker schlechte Menschen? #
pixelökonom :
Der Journalist Hans-Ulrich Jörges hat Josef Ackermann einmal gefragt, warum er als reicher Mann überhaupt 14 Millionen verdienen müsse, warum es nicht auch sieben oder neun Millionen täten. Er brauche das Geld gar nicht, habe Ackermann geantwortet, er lebe bescheiden. Aber die ehrgeizigen jungen Leute in der Bank verlören ihre Motivation und den Respekt vor ihm, wenn er nicht nähme, was möglich sei.
media-engine.de: Lego mit genialer Imagekampagne #
in der tat sehr gut.
coffeeandtv.de: Liebe ist ... #
alter schwede, was carsten maschmaeyer da über seien „erfolgsstrategien“ schreibt ist in der tat beängstigend. carsten maschmeyer in der bild:
Es war schon sehr beängstigend, nicht zu wissen, wie die Leute und die Medien reagieren, wenn Veronica Ferres und ich uns als Paar outen würden.
neunetz.com: Nur Polemik und keine Argumente von den freien Journalisten vom DJV zur Urheberrechtsdebatte #
marcel weiss:
Ich glaub, es hackt.
meedia.de: Die IVW-und-AGOF-Tricks der News-Sites #
jens schröder:
Dennoch: Legalität hin oder her, die Methoden, völlig inhaltsfremde Websites zu einem namensgebenden Angebot hinzuzuzählen, verwässern die eigentlich starken Währungen der IVW und AGOF immer mehr und machen die Zahlen auf Dauer irrelevant. Zu den Angeboten, die diese Methodik intensiv nutzen, gehören derzeit N24, Focus Online, Süddeutsche.de, Zeit Online, DerWesten und Welt Online, also viele große Anbieter.
schwanzvergleich mit prothesen. und dann wundern sich die medienheinis, dass die werbepreise im keller bleiben. (werbe-) kunden bescheissen ist als geschäftgrundlage glaub ich nur so eine mittelgute idee. /@chrisstoecker
furzen galore
rené stellt fest, dass „das darmrohr“ von giulia enders „seit ein paar Tagen […] durch die Blogs“ gehe. stimmt. hier auch. aber rené legt nach, mit dem furzenden rambo:
denn leg ich wiederum den absoluten klassiker nach, den furzenden prediger (fating preacher), über den ich mich seit über 10 jahren fast jedes jahr einmal scheckig lache:
links vom 16.03.2012
kottke.org: How to draw Bugs Bunny #
jason kottke:
Watch as legendary animator Chuck Jones draws Bugs Bunny, one of the many characters he helped create during his long career.
das ist fast so faszinierend wie pablo picasso beim zeichnen zuzusehen.
berliner-zeitung.de: Inszenierungen in den Medien: Wie aus Rauchalarm ein Feuerdrama wird #
seitdem ich die „die 13 ½ leben des käpt'n blaubär“ von walter moers las, lautet mein lieblingswort tratschwellen. ich überlege derzeit ob ich „tratschwellen“ künftig als synonym für „journalisten“ benutzen soll.
forschungs-blog.de: Die Brille für die Beine #
sascha lobo:
Wenn also - so noch immer unsere Arbeitshypothese - alle Menschen irgendwie behindert sind, dann ergibt sich daraus nicht nur eine neue, viel freundliche und vor allem selbstverständlichere Sicht auf Behinderung allgemein: die Welt ist von der sich nicht behindert fühlenden Mehrheit so gebaut worden, dass sie ihnen ausreicht, sich nicht behindert zu fühlen. Behinderung ist immer auch eine gesellschaftliche Konstruktion, und die Grenzen zwischen der Zuschreibung “behindert" und “nichtbehindert" sind so fließend, dass man sie eben als willkürlich betrachten und beliebig verschieben kann.
bildblog.de: Bloß keine Neid-Debatte! #
lukas heinser:
Sie leben manchmal in einer sehr eigenen Welt bei der Axel Springer AG.
ted.com: Rob Reid: The $8 billion iPod #
rob reid über „©opyright math“. sehr witzig. /techdirt.com
(spoiler: ein ipod classic kann nach berechnungen der musikindustrie lieder im wert von 8 milliarden dollar enthalten. oder 75tausend arbeitsplätze.)
boingboing.net: This Explains a Lot #
„GOD HATES FACTS“
links vom 15.03.2012
elektrischer-reporter.de: Phase III - 031: ein VZ, eine Verlobung und ein Versuch #
mario sixtus mit neuer frisur, neuem halligen studio, neuer brille und einer rundrum prima sendung mit aufgeräumtem, entmüllten und journalistisch aufgewertetem sendungskonzept.
blogs.msdn.com: Why I left Google #
james whitaker:
The Google I was passionate about was a technology company that empowered its employees to innovate. The Google I left was an advertising company with a single corporate-mandated focus.
[meta-anmerkung: alter schwede sind die msdn.com-blogs scheisse. microsoft ist technisch mit seinen webdiensten echt noch auf dem niveau von 1998.]
georg.pagenstedt.de: Street Photography - das Recht am eigenen Bild #
georg pagenstedt:
Jedenfalls dürfte es viele meiner Lieblingsfotos gar nicht geben nach deutschem Recht. Und die Frage ist auch, ob Fotografieren noch Spaß macht, wenn bei jedem Foto ein Jurist daneben stehen muss. Ich bin hier bei Till Schramm, der sich einen entspannteren Umgang mit der Strassenfotografie und der fotografischen Dokumentation des Alltagslebens wünscht. Bis dahin muss jeder Strassenfotograf sein persönliches Augenmaß finden und ansonsten mit rechtlichen und ethischen Ungewissheiten klarkommen.
heise.de/tr: Sie versteht mich nicht #
gregor honsel ist nicht so begeistert von „alexandria“. wer nicht weiss was alexandria ist und warum es einen interessieren sollte, kann es in gregor honsels artikel erfahren. (spoiler: war teuer, wurde staatlich gefördert und funktioniert nicht richtig)
lead-digital.de: Pinspire: Wenn Copy-and-Paste in die Hose geht #
mir ist jetzt der passende vergleich eingefallen, um die aktivitäten der samwers oder die aktivitäten die sie unterstützen in einen passenden kontext zu stellen ... nein doch nicht.
markus spath:
jedenfalls bedenklich, wie wahrscheinlich es mittlerweile ist, dass ganze kulturen oder landstriche einfach ausgelöscht werden, weil die gründer die eigene position innerhalb ihres metaspiels gewinnen oder zumindest konsolidieren wollen
selber bauen oder zumindest abhängigkeiten von dritten in grenzen halten, ist im netz wichtiger denn je.
dieganzewahrheit.org: Der pöse Daimler #
thomas weiss über marvin oppongs pseudoinvestigativen artikel über irgendwas mit daimler und der wikipedia:
Wenn Scheiße einfach nicht fliegen will...
thisisnotporn.net: Bill Clinton and John F. Kennedy #
kenlevine.blogspot.com: Why people don't laugh #
die meisten deutschen glauben ja (glaub ich), dass das lachen in sitcoms vom band kommt. kommt aber vom publikum. ich war in hollywood mal bei der aufzeichnung einer sitcom dabei, muss so 1986 oder 1987 gewesen sein. was mich sehr beeindruckt hat, war die professionalität und wohlorganisiertheit mit der das alles von statten ging. eigentlich wie theater in gut. ich hab jedenfalls damals gelacht.
pro2koll.de: Handyabzocke durch Burda Wireless GmbH #
tillmann allmer meint
Die Geschäfte von Burda Wireless sind Arschlochgeschäfte [...].
ich neige dieser meinung zuzustimmen, nachdem ich den mailwechsel von tillmann allmer mit burda wireless gelesen habe.
fxneumann.de: Gelesen: Daniel Miller, Das wilde Netzwerk #
lesenswert (das buch, aber auch die rezension) (glaube ich).
sozialtheoristen.de: Nachtrag zur Facebook- und Twitterindustrie #
stefan schulz denkt sascha lobos hervorragenden AGB-elend-artikel dieser woche ein bisschen weiter:
Twitter ist [...] inzwischen weit mehr als nur eine Gemeinschaft (Organisation, Unternehmen). Twitter ist ein besonderer Teil der Gesellschaft geworden. Natürlich ist alles soziale Teil der Gesellschaft, aber der Verlust von Twitter würde einen spürbaren Unterschied bedeuten. Twitter ist, wie Facebook auch, nicht mehr beliebig austauschbar.
Das ist zum einen ein organisationaler Erfolg, aber damit verbunden ist nun eben auch ein gesellschaftliches Risiko. Und der folgende Vergleich liest sich in einem Satz krass, aber er ist wohldurchdacht: Mit Twitter sollte man gesellschaftlich umgehen wie mit Atomkraftwerken (und vielen anderen Einrichtungen, die Organisationen betreiben). Die Organisation darf über ihre Form in der Gesellschaft nicht allein entscheiden. Wenigstens der Rahmen dessen, was in AGB stehen darf muss auch politisch entscheidbar sein.
in die richtung hatte ich vor ner weile auch mal nachgedacht.
heise.de: Folgt der Fall Wowereit auf den Fall Wulff? #
wowereit scheint um einiges geschickter als wulff zu reagieren, steckt aber tief in der scheisse (glaube ich).
sprengsatz.de: Nur noch raus - aber wie? #
michael spreng:
Erst wurde der internationale Terrorismus bekämpft und Deutschlands Freiheit am Hindukusch verteidigt. Dann wurde der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan als eine Art Entwicklungshilfe mit bewaffnetem Begleitschutz dargestellt.
Dann ging es um das Recht islamischer Mädchen, eine Schule besuchen zu dürfen, und ein selbstbestimmtes Leben der Frauen. Und schließlich sollten die afghanische Polizei und die Militärs befähigt werden, aus eigener Kraft dem Terror der Taliban zu widerstehen.
leistungsschutz?
ich gebe zu, ich lese spiegel online gerne. die seite ist voll mit müll, aber es gibt auch sehr viele artikel die mit journalistischer leidenschaft geschrieben oder originell sind und einen guten überblick über die nachrichtenlage geben. ich lese spiegel online fast täglich und ärgere mich trotzdem nur alle 3 oder 4 tage.
als ich dann heute bei spiegel-online diesen artikel („Brandbrief von Goldman-Sachs-Manager — Die Abrechnung“) auf der startseite sah und anklickte, las ich natürlich erstmal das original („Why I Am Leaving Goldman Sachs“, lobenswerterweise prominent von spon verlinkt. [nachtrag 02:40h] für einen link auf diesen the-daily-mash-artikel der später erwähnt wird reichts dann aber schon nicht mehr). durchaus lesenswert, aber halt englisch und ausser 214 kommentaren drunter ohne weiteren kontext.
danach habe ich den spon-artikel gelesen. er bot tatsächlich ein bisschen einordnung, leider etwas arg naheligend („Der Brandbrief sorgte in den USA und Großbritannien prompt für eine Masse an Kommentaren.“). na gut es folgen noch zwei absätze mit zitaten zur einordnung:
"Jeder an der Wall Street hat das gelesen", sagt Erik Schatzker, Moderator beim Wirtschaftssender Bloomberg TV. Seine Kollegin Sara Eisen ergänzt: "Es ist ein Desaster für Goldman Sachs."
In Internetforen, Blogs und auf Twitter wird fleißig über die Bank gespottet. Der Blog "Business Insider" nennt den Abschiedsbrief von Smith "einen weiteren PR-Albtraum" für Goldman. Die britische Webseite "The Daily Mash" veröffentlichte bereits eine Satire: "Warum ich das Imperium verlasse, von Darth Vader".
der rest des artikels belässt es dabei teile des „brandbriefs“ zu zitieren, grossenteils in indirekter rede. was hat spiegel-online also genau getan?
einen absatz geschrieben in dem steht, dass jemand einen brief schrob. ein absatz in dem zusammengefasst steht was in dem brief stand. einen absatz mit einer platitüde („viele reaktionen“) und zwei zitaten von fernsehjournalisten. ein absatz mit weiteren reaktionen. drei absätze übersetzte zitate aus dem brief. ein absatz in dem eine sprecherin von goldman sachs zitiert wird. ein absatz mit einer einschätzung der lage von goldman sachs, wahrscheinlich aus presseagenturmeldungen rausgeschnipselt und ein weiterer absatz mit zitaten aus dem brief.
das soll jetzt keine kritik oder ein text über den spiegelverlag werden, ich finde den spon-brief-agentur-mashup total OK. tägliches journalistisches handwerk („was machst du beruflich?“ „zusammentragen und zusammenstückeln.“).
faszinierend finde ich nur, dass verleger heutzutage für soetwas einen besonderen schutz zu beanspruchen versuchen. die arbeit von zusammenträgern und zusammenstücklern soll nach ansicht der verlage (die mit soetwas hoffen werbung besser verkaufen zu können) von einem „leistungsschutzrecht“ gedeckt werden. die verlage meinen, dass niemand anders ausser ihnen selbst mit solchem patchwork geld verdienen dürfe. das leistungsschutzrecht soll auch für „journalistische inhalte“ gelten, die zu 90 prozent aus zusammengeklauten zusammengetragenen material bestehen. die verleger selbst bezahlen (ausser den nachrichtenagenturen und dem zusammenstücklern autoren) niemanden und bedienen sich freizügig an den inhalten anderer. wenn ihnen das selbst passiert, nennen sie es oft diebstahl oder unrechtmässige kommerzielle nutzung und wollen lizenzgebühren dafür sehen.
mir scheint es absurd, lizenzgebühren für etwas zu verlangen, für das man selbst keine lizenzgebühren zu zahlen bereit ist. vielleicht können wir über das leistunsgschutzrecht nochmal reden, wenn verlage für interviews (also das absaugen von geistigem eigentum aus interviewpartnern), tweets des tages auf dem titelblatt oder paraphrasierungen von fremden inhalten (aus zeitungen, büchern, fernsehen oder blogs) lizenzgebühren oder honorare zahlen.
zumal ordentliche journalistische arbeit heutzutage ja auch bei einer veröffentlichung im internet durch das urheberrecht geschützt ist. auch wenn die verlage auch das sehr eigennützig und selbstverliebt auslegen.
matthias spielkamp stellt sich im handelsblatt ähnliche fragen, allerdings um einiges eleganter als ix.
schwanzvergleich verstorben, totgeburt geplant
jens schröder beerdigt die deutschen blogcharts:
Profi-Blogs mit 20-Mann-Redaktionen und einem Inhalte-Ausstoß von 30 oder mehr Texten pro Tag lassen sich doch eher mit Spiegel Online vergleichen als mit einem 1-Personen-Hobby-Blog, in dem vielleicht alle zwei Tage ein Text erscheint. Zudem wird es oftmals nicht leichter, überhaupt einzuordnen, was ein Blog ist und was schon längst ein Magazin.
stattdessen bastelt jens schröder an einer liste von „deutschsprachigen Internet-Leitmedien“ auf basis seiner monatlichen hyperland charts. ich glaube ja mittlerweile, dass das alles quark ist. die neuen charts sollen auf basis von „Likes, Shares und Tweets bei Facebook und Twitter“ erstellt werden. nur messen likes, shares und tweets ja nicht die beliebtheit (oder gar qualität) eines „mediums“, sondern die beliebtheit eines einzelnen beitrags.
aber selbst das unterfangen die beliebtheit einzelner artikel an drei faktoren zu messen halte ich für quark. rivva hat das früher mal gemacht unter rivva.de/leitmedien. dort wurden damals allerdings, wie bei den deutschen blocharts, nur die verlinkungen von blogs (oder genauer rivva-quellen) gemessen. ich glaube die qualität einer solchen liste wächst nicht durch das hinzufügen oder ändern der rankingfaktoren.
und: wenn also nun likes, shares und tweets gemessen und verglichen werden sollen, was ist mit flattrs, pinterest pins, bookmarks bei delicious oder pinboard, +1, quote.fm-quotes oder der anzahl leser oder kommentare? und selbst wenn jens schröder (oder ein künftiges rivva) all diese faktoren erfassen könnte, wie würden die einzelnen faktoren gewichtet werden?
vor allem frage ich mich aber: wozu oder wem nützen solche listen überhaupt? um irgendeine qualität zu messen? relevanz? interessanz? selbst wenn das gelänge, wen, ausser denen die auf der liste stehen*, interessierte das? kann eine solche liste überhaupt für mich interessante inhalte oder „medien“ finden? ich glaube ausser zu schwanzvergleichen führen solche charts zu nichts, für dass sich die arbeit und mühe lohnen würde.
auch bei rivva hat mich eigentlich nie gross interessiert was nach oben gespült wird, sondern der kontext den rivva aufzeigte. nicht die quantifizierung ist interessant, sondern die kontextualisierung. das war früher schon so und ist es jetzt ganz besonders, wo jedem twitter-, facebook-, pinterest- oder-was-weiss-ich-nutzer die interessanten artikel so oder so in die timeline gespült werden.
quantifizierung ist möglicherweise für outsider interessant um sich einen überblick zu verschaffen, für insider ist sie nur so lange interessant wie sie selbst quantifiziert werden und sich einbilden, sich so vergleichen oder ihre releschwanzlänge messen zu können.
wenn jens schröder jetzt eine liste von „deutschsprachigen Internet-Leitmedien“ erstellt, wird das eine totgeburt. tu es nicht, jens.
*) ich verlor nach dem letzten relaunch der deutschen blogcharts schlagartig das interesse an den blogcharts. interessante blogs fand ich dort nicht, nur blogs die in irgendetwas gut abschnitten oder populär und damit ohnehin bekannt waren.
wie geht kacken?
eckart von hirschhausen kann einpacken, das hier ist im gegenteil zu eckhart von hirschhausen mal ne witzige ärztin medizinstudentin:
/+gregor klar und +ralf hildebrandt