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ge­gen­licht


me­ga-ver­schwö­rungs­theo­rie 2.0

felix schwenzel

ge­ra­de die­sen ar­ti­kel bei tor­rent­freak.com ge­le­sen (/kris­ti­an köhn­topp) und ge­dacht: oha, ver­schwö­rungs­theo­rien 2.0:

Ac­cor­ding to Me­gau­pload’s foun­der it is quite clear that the Mega in­ves­ti­ga­ti­on was a ‘gift’ to Hol­ly­wood, fa­ci­li­ta­ted by cor­rupt forces.

“This Mega ta­ke­down was pos­si­ble be­cau­se of cor­rup­ti­on on the hig­hest po­li­ti­cal le­vel, ser­ving the in­te­rests of the co­py­right ex­tre­mists in Hol­ly­wood,” he says. “Mega has be­co­me a re-elec­tion pawn.”

an­de­rer­seits ist die­se me­gau­pload-ge­schich­te in der tat min­des­tens ir­ri­tie­rend. ein deut­scher wird in neu­see­land auf be­trei­ben des FBI fest­ge­nom­men? die US-re­gie­rung will das be­weis­ma­te­ri­al ver­nich­ten las­sen? an ei­gen­tüm­lich­kei­ten ist die mega-upload-ge­schich­te nicht ge­ra­de arm.

und auch wenn ur­he­ber­rechts-ma­xi­ma­lis­ten si­cher nicht nur in „hol­ly­wood“ zu fin­den sind, dach­te ich mir ge­ra­de, dass man im kampf ge­gen die welt­wei­ten li­zenz-ver­let­zer vor ih­ren tape­decks com­pu­tern viel­leicht nicht nur das die-ar­men-künst­ler-ar­gu­ment nut­zen soll­te, son­dern viel­leicht auch noch das die-ar­men-men­schen-in-afri­ka ar­gu­ment. das be­nut­zen ja auch künst­ler ger­ne.

je­des­mal wenn man eine tor­rent-da­tei run­ter­lädt, stirbt in afri­ka ein künst­ler.

21 mi­nu­tes ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@di­plix fe­lix schwen­zel


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das war mal ein gif


links vom 21.04.2012

felix schwenzel

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  zeit.de: Sa­scha Lobo: Ge­fragt und ge­hasst   #

an­drea han­na hün­ni­ger por­trai­tiert sa­scha lobo:

Wenn man so vor Sa­scha Lobo sitzt, ist es, als säße man vor rei­nem Text. Die Sät­ze sind als Zi­ta­te ein­wand­frei ver­wend­bar. Auf jede Fra­ge er­hält man fünf Ant­wor­ten. Die Mi­mik ist ir­rele­vant und fast nicht vor­han­den. Sa­scha Lobo wirkt wie ein Text. Als jour­na­lis­ti­scher Ge­sprächs­part­ner muss man nur auf die Zei­chen­zahl ach­ten. Er re­det re­la­tiv laut. Als hal­te er ei­nen Vor­trag. Als wür­de er mit­ein­be­zie­hen, dass an­de­re zu­hö­ren.

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  ra­cin­g­blog.de: Hin­ter­grund: Die For­mel 1 und Bah­rain   #

vor­sicht (so nennt sich der au­tor):

Mei­ne Ent­schul­di­gung, wenn das ra­cin­g­blog nun kurz zum po­li­tik­blog wird. Ich habe ver­sucht, den Ab­schnitt über die Hin­ter­grün­de der Pro­tes­te kurz zu hal­ten. Lei­der ist die Lage aber ziem­lich kom­li­ziert, so dass es doch ein paar Ab­sät­ze ge­wor­den sind.

so un­po­li­tisch wie sich die for­mel1 gibt ist sie ganz si­cher nicht. und ich wer­de beim renn trotz­dem wie­der ein­schla­fen.

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  whu­dat.de: Dumt & Far­ligt - Phan­tom Flex High­lights by Mar­tin Gar­de Abild­gaard (Clip)   #

der­by (so nennt sich der au­tor):

Wohl ei­nes der bes­ten Slow-Mo­ti­on Vi­de­os seit lan­ger Zeit: Der Ko­pen­ha­ge­ner Mar­tin Gar­de Abild­gaard hat “Stu­pi­di­ty and Dan­ger" mit 2500 Bil­dern pro Se­kun­de fest­ge­hal­ten. Dar­un­ter Mehl­ex­plo­sio­nen, Ket­ten­sä­gen­mas­sa­ker, Ab­riss­bir­nen­ac­tion und und und....

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  lob­by­con­trol.de: Se­bas­ti­an Tur­ner: ein OB-Kan­di­dat mit Trans­pa­renz-Pro­ble­men   #

Der ehe­ma­li­ge PR-Pro­fi Se­bas­ti­an Tur­ner zieht als par­tei­lo­ser Kan­di­dat der CDU in den OB-Wahl­kampf in Stutt­gart. Auch FDP und Freie Wäh­ler un­ter­stüt­zen ihn - jetzt be­wirbt sich Tur­ner noch als Kan­di­dat der Stutt­gar­ter Pi­ra­ten. Zu­gleich ha­ben CDU, FDP und Freie Wäh­ler ei­nen Un­ter­stüt­zer­ver­ein für Tur­ner ge­grün­det, der auch an­ony­me Wahl­kampf­spen­den er­mög­licht. Eine ko­mi­sche Vor­stel­lung: ein Spin­dok­tor mit Trans­pa­renz-Pro­ble­men als Pi­ra­ten-Kan­di­dat.

hier ist die „be­wer­bung“ tur­ners bei den pi­ra­ten, die stutt­gar­ter-zei­tung und ho­ri­zont hel­fen ein biss­chen bei der ein­ord­nung.


ba­rack oba­ma im bus

felix schwenzel

das ist ba­rack oba­ma, wie er im be­rühmt-be­rüch­tig­ten rosa parks bus im bet­ty ford hen­ry ford mu­se­um sitzt. ich fin­de das bild ir­gend­wie ir­ri­tie­rend und gleich­zei­tig toll.

ganz toll ist es auf je­den fall dem flickr-fluss des weis­sen hau­ses zu fol­gen. oder wie flickr den la­den nennt: „The White House — No real name gi­ven“.


pay­wall vs. ver­wäs­ser­te mar­ke

felix schwenzel

mee­dia be­rich­tet von „macht­kämp­fen“ im spie­gel-ver­lag über die künf­ti­ge on­line stra­te­gie.

Stei­fe Bri­se an der Eri­cus­spit­ze: In der Spie­gel-Chef­re­dak­ti­on ist of­fen­bar ein er­bit­ter­ter Streit um die Print-On­line-Stra­te­gie ent­brannt. Nach MEE­DIA-In­for­ma­tio­nen for­dert Blatt­ma­cher Ge­org Ma­s­co­lo ve­he­ment eine Be­zahl­schran­ke für das über­aus er­folg­rei­che Nach­rich­ten-Por­tal. Da­mit soll der zu­letzt deut­li­che Auf­la­gen­rück­gang ge­stoppt wer­den. Geg­ner die­ser Stra­te­gie ist nicht nur Di­gi­tal-Chef­re­dak­teur Ma­thi­as Mül­ler von Blu­men­cron, son­dern auch Ge­schäfts­füh­rer Ove Saf­fe.

ich hal­te das für sehr plau­si­bel. der print-chef­re­dak­teur macht sich, höchts­wahr­schein­lich zu recht, sor­gen um den di­gi­tal-um­satz der print-aus­ga­be. der sprin­gen­de punkt ist wohl, dass „man fürch­tet, dass das kos­ten­lo­se Nach­rich­ten­an­ge­bot die Heft­ver­käu­fe kan­ni­ba­li­siert.“

ich glau­be, dass die­ser glau­be so­wohl völ­li­ger quatsch, als auch nicht ganz un­be­rech­tigt ist.

ei­ner­seits kau­fe ich mir den ge­druck­ten spie­gel schon seit ei­ner gan­zen wei­le nicht mehr. ma­che ich es doch, bin ich re­pro­du­zier­bar ent­täuscht. der spie­gel ist ein­fach un­er­träg­lich, und das nicht nur we­gen der fräu­lein rot­ten­mei­er-hal­tung der au­toren. an­ders ge­sagt, mir ist es schnurz­pieps­egal, ob es spie­gel.de (on­line) gibt oder nicht, ob er was kos­tet oder wer­be­fi­nan­ziert ist — den spie­gel (print) kauf ich oder abo­nier ich mir nicht, weil ich ihn für ein ten­den­ziö­ses, ar­ro­gan­tes kä­se­blatt hal­te, das mei­nem me­di­en-menü nichts mir re­le­van­tes hin­zu­fü­gen kann.

an­der­seits könn­te man durch­aus eine art ka­ni­ba­li­sie­rung er­ken­nen. denn die aus­sen­stehn­den völ­lig un­nach­voll­zieh­ba­re tren­nung der print- und der on­line-re­dak­tio­nen des spie­gels er­schliesst sich nach aus­sen so gut wie gar nicht. ir­gend­wo las ich kürz­lich, dass aus der print­re­dak­ti­on nur 2-4 ar­ti­kel pro wo­che in das of­fe­ne netz spie­gel.de flies­sen. an den ehe­ma­li­gen print-ar­ti­keln steht zwar on­line ir­gend­was von „ma­ga­zin“ und ne­ben den print-ar­ti­keln wird auch im­mer (glau­be ich) das zu­ge­hö­ri­ge spie­gel-ti­tel­blatt an­ge­zeigt — aber mal im ernst: wer glaubt, dass die le­ser die­se be­klopp­te dif­fe­ren­zie­rung nach­voll­zie­hen lebt in ei­nem el­fen­bein­turm oder ei­ner re­dak­ti­ons­bla­se. in­so­fern kan­ni­ba­li­siert sich der spie­gel na­tür­lich selbst, weil da wo „spie­gel“ drauf­steht auch „spie­gel“ wahr­ge­nom­men wird — und da­mit der spie­gel zu­min­dest im netz den ein­druck ei­ner kom­plett kos­ten­lo­sen ver­füg­bar­keit er­weckt. dass die print-re­dak­ti­on die ver­füg­bar­keit ih­rer ar­ti­kel ver­knappt und erst nach ei­ner scham­frist (von 4 wo­chen) goog­le das kom­ple­te heft zum frass vor­wirft, stört nie­man­den. oder ge­nau­er: mich störts nicht, weil ich nicht über­zeugt bin, nach dem ab­schluss ei­nes (on­line) abos bes­se­re in­hal­te zu be­kom­men als ohne. und ich glau­be, dass ich nicht der ein­zi­ge bin der so denkt.

kurz ge­sagt: on­line fin­det der print-spie­gel so gut wie gar nicht statt (ob­wohl der spie­gel (print) fast kom­plett on­line ist). kommt mal et­was wirk­lich gu­tes aus dem ge­druck­ten spie­gel auf spie­gel.de, schaf­fen es die ar­ti­kel nicht, ir­gend­wen da­von zu über­zeu­gen auf print oder print-HTML5 oder die print-spie­gel-app um­zu­stei­gen. der print-spie­gel hat es 18 jah­re lang ver­passt sich ge­gen den on­line-spie­gel zu pro­fi­lie­ren oder ei­nen ei­ge­nen mar­ken­kern oder qua­li­täts­an­spruch her­aus­zu­bil­den.

die ent­schei­dung des spie­gels vor 18 jah­ren eine on­line-ver­si­on des spie­gels ins netz zu brin­gen war ei­ner­seits bril­li­ant, hat aber die „spie­gel“-mar­ke ver­wäs­sert ve­ronlined. dass jetzt die ver­kauf­zah­len des spie­gels ein­bre­chen, ge­druckt, ve­r­appt und verHTML5t hat si­cher auch mit dem all­ge­mei­nen rück­gang von print­kon­sum zu tun, wahr­schein­lich aber auch mit der wahr­ge­nom­me­nen qua­li­tät des spie­gels, aber vor al­lem da­mit, dass nie­mand aus­ser­halb des spie­gel­ge­bäu­des zwi­schen spie­gel.de und dem SPIE­GEL un­ter­schei­den mag.

da wird auch kei­ne pay­wall hel­fen, son­dern, wenn über­haupt, dass DER SPIE­GEL sei­nen po­ten­zi­el­len le­sern ein­drück­lich klar macht, in­halt­lich et­was bes­se­res zu lie­fern als das was man heut­zu­ta­ge (kos­ten­los) im netz fin­den kann. spie­gel-le­ser wis­sen mehr — die­se zei­ten sind längst vor­bei. wenn ich mehr über die jün­ge­re ge­schich­te er­fah­ren will, kau­fe ich mir ganz si­cher kei­nen spie­gel, son­dern die geo epo­che. zu fast al­len an­de­ren the­men fal­len mir zig al­ter­na­ti­ven ein, kos­ten­los und kos­ten­pflich­tig, die ich eher le­sen oder kau­fen wür­de als den spie­gel.

ich habe mir den HTML5 print-spie­gel vor ei­ner wei­le mal an­ge­se­hen. nett, tech­nisch gut ge­macht. aber war­um ich für den ar­ro­gant, all­wis­send und kä­sig ge­schrie­be­nen mist mehr zah­len soll als für das was ich in mei­nem feed­rea­der, spie­gel.de, zeit.de, geo epo­che, brand­eins, c’t oder sonst­wo fin­de, wur­de mir bis­her nicht klar. da reicht zur ver­ede­lung des print-spie­gels auch nicht der ein­kauf ei­ner nig­ge­mei­er-edel­fe­der, zu­mal der of­fen­bar manch­mal schwie­rig­kei­ten hat, die ar­ti­kel, die er schreibt, über­haupt im heft un­ter­zu­brin­gen und die re­cher­chen dann eben ver­kos­ten­lost.


über­haupt. kann sich noch je­mand an den letz­ten scoop, die letz­te gros­se ent­hül­lungs­sto­ry im spie­gel er­in­nern? ich glau­be das war ir­gend­was mit franz jo­sef strauss. die wiki­leaks-kope­ra­ti­on war in mei­ner er­in­ne­rung we­nig über­zeu­gend und bot kaum ge­sprächs­stoff (ge­re­det wur­de über wiki­leaks, nicht dar­über wie der spie­gel die da­ten auf­be­rei­tet hat­te), den bun­destro­ja­ner gabs bei der FAZ, sa­scha lobo schreibt on­line und nicht im heft, sau­ber re­cher­chier­tes und bull­shit und FUD-frei­es zum in­ter­net schaff­te es in den letz­ten drei jah­ren nicht ins heft — im ge­gen­teil.

und — wer soll sich den di­gi­ta­len spie­gel über­haupt kau­fen? di­gi­ta­le first ad­op­ters ganz si­cher nicht. was der spie­gel bis­her über das in­ter­net schrob war gröss­ten­teils haar­sträu­bend. wer sich in di­gi­ta­li­en aus­kennt kommt doch nicht im traum da­r­uf sich ein heft zu kau­fen, in dem sei­ne le­bens­welt mit un­ver­stän­dins, hass und hohn be­han­delt wird. aber ohne on­line-af­fi­ne first ad­op­ters be­kommt man di­gi­tal auch kei­nen fuss auf den bo­den. ob klas­si­sche spie­gel-le­ser be­reit sind statt ei­nes hefts eine di­gi­ta­le aus­ga­be in die­sem laut spie­gel ach so ge­fähr­li­chen in­ter­net oder die­sen da­ten­schutz­ka­ta­stro­phen von ap­ple oder goog­le für den glei­chen preis wie die pa­pier-aus­ga­be zu kau­fen ist ziem­lich frag­wür­dig. wo soll denn da der mehr­wert sein?


mal zu­en­de ge­dacht: gäbe es eine pay­wall — wie wür­de dann künf­tig zwi­schen on­line- und print-spie­gel un­ter­schie­den? gäbe es viel­leicht so­gar zwei pay­walls, eine für on­line und eine für den di­gi­ta­li­sier­ten print-spie­gel? lä­gen hin­ter der pay­wall print- und on­line-in­hal­te bei­sam­men, war­um dann noch zwei ge­trenn­te re­dak­tio­nen? oder glaubt ma­s­co­lo, dass ein kos­ten­pflich­ti­ger spie­gel-on­line die le­ser zu der über­le­gung führt, wenn ich be­zah­le, dann gleich für den „ech­ten“ spie­gel? eine pay­wall löst das pro­fi­lie­rungs­pro­blem des print-spie­gel wohl eher nicht. ich glau­be im ge­gen­teil, dass das pro­blem da­mit grös­ser wird. bis­her kann ich die bei­den spie­gel an den kos­ten un­ter­schei­den, wor­an soll­te man sie, wenn sie bei­de kos­ten­pflich­tig wä­ren un­ter­schei­den? am in­ter­net-hass? an der fräu­lein-rot­ten­mei­er-hal­tung der au­toren?


ich glau­be um die ver­käu­fe der di­gi­tal-aus­ga­be des spie­gel zu er­hö­hen muss die qua­li­tät des spie­gels hoch, der preis der di­gi­tal-aus­ga­be run­ter und der spie­gel-on­line müss­te um­be­nannt wer­den, zum bei­spiel in die blu­men­cron-post oder das ma­ga­zin oder tmfkas (the ma­ga­zi­ne form­er­ly known as spie­gel).


10 jah­re

felix schwenzel

heu­te sind ex­akt 10 jah­re seit dem ers­ten rich­ti­gen ein­trag auf wir­res.net ver­gan­gen.


wa­ckel­bil­der

felix schwenzel

(mit jit­ter­gram ge­macht.)


Photo by felix schwenzel in Berliner Dom. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

can­dy


DVD­thek-lob

felix schwenzel

ich muss mal wie­der, ohne spe­zi­el­len an­lass, mei­ne DVD­thek lo­ben. ob­wohl ich glau­be, dass die li­zenz­fra­gen zu den game of thro­nes DVDs der ers­ten staf­fel un­ter ju­ris­ten zu­min­dest strit­tig sein könn­ten, gibt sich mei­ne DVD­thek zu­min­dest mühe ei­nem al­ter­na­ti­ven zur un­li­zen­sier­ten nut­zung an­zu­bie­ten. OK, man kann sich die ers­te staf­fel mitt­ler­wei­le auch bei ama­zon ho­len (ama­zon.co.uk 36,00 €, ama­zon.de 59,00 €). aber ich woll­te die vi­deo coll­ec­tion an der star­gar­der stras­se ja eh nur mal eben lo­ben.


links vom 19.04.2012

felix schwenzel

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  spie­gel.de: Netz­welt-Ti­cker: War­um das neue Ärz­te-Al­bum kom­plett auf You­Tube läuft   #

kon­rad lisch­ka:

Wie kann die Band si­cher sein, dass die auf­wen­dig pro­du­zier­ten Clips nicht blo­ckiert wer­den? Das La­bel der Ärz­te, Hot Ac­tion Re­cords, will sich dazu nicht äu­ßern. [...] Ob der Mu­sik­ver­lag PMS und Bela B. ei­nen ent­spre­chen­den Gema-Ver­trag ha­ben, ist un­klar. Die Gema kann dazu aus "Da­ten­schutz­grün­den" nichts sa­gen, aus der Gema-Werk­da­ten­bank geht das nicht her­vor.

weiss­te be­scheid.

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  netz­po­li­tik.org: Streit um Vor­rats­da­ten­spei­che­rung: Die­sen Hor­ror­ka­ta­log will das In­nen­mi­nis­te­ri­um spei­chern   #

die über­schrift ist voll bou­le­var­des­que, aber die ver­schär­fung der ur­sprüng­li­chen plä­ne zur vor­rats­da­ten­spei­che­rung, die das in­nen­mi­nis­te­ri­um plant sind schon hef­tig. vor al­lem dass hinz und kunz auf die da­ten zu­grei­fen dür­fen kön­nen sol­len, emp­fin­de ich als eine frech­heit. das ur­sprüng­li­che ar­gu­ment „ter­ro­ris­mus“ ist aus dem ge­setz­ent­wurf bei­na­he ver­schwun­den. pa­trick brey­er vom ar­beits­kreis vor­rats­da­ten­spei­che­rung hat auch was dazu ge­schrie­ben.

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  rtl.de: Rachs Re­stau­rant­schu­le   #

chris­ti­an rach will jetzt auch ein re­stau­rant in ber­lin auf­ma­chen, in dem bis­her eher chan­cen­lo­se men­schen eine chan­ce zur aus­bil­dung be­kom­men sol­len. die ers­te staf­fel hab ich wie nichts ein­ge­at­met, bei der ers­ten fol­ge der zwei­ten staf­fel fällt es mir schwer sie zu ver­dau­en. ir­gend­wie hat die sen­dung ne un­wucht.

das team um rach, aber auch rach selbst be­müht sich et­was zu of­fen­siv dar­um, den teil­neh­mern ka­me­ra-dra­ma-trä­nen raus­zu­pro­vo­zie­ren, rachs sprü­che kom­men mir teil­wei­se arg re­dak­tio­nell ge­schlif­fen und vor­ge­plant vor (teil­wei­se auch nicht. „wie wird rach ge­schrie­ben?“ „ich kann dir auch eine rein­hau­en wenn du willst ...“).

wenn die zwei­te fol­ge nicht wie­der et­was au­then­ti­scher wirkt, kann rach sei­ne sen­dung von mir aus selbst gu­cken.


links vom 18.04.2012

felix schwenzel

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  ant­je­sch­rupp.com: Wie die Psy­cho­ana­ly­se der De­mo­kra­tie die Po­li­tik aus­ge­trie­ben hat   #

stei­le the­se, aber sehr über­zeu­gend.

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  stutt­mann-ka­ri­ka­tu­ren.de: Dem deut­schen Frak­ti­ons­zwang   #

in dem zu­sam­men­hang viel­leicht nicht ganz un­in­ter­es­sant, was man im nach­hin­ein, nach­dem die ge­plan­ten neu­re­ge­lung des re­de­rechts im bun­des­tag vom tisch ist, so über die in­itia­ti­ve liest. das sind plötz­lich ganz an­de­re töne.

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  ta­ges­spie­gel.de: Was sind uns Tex­te wert?: Kath­rin Pas­sig: Und dann ist da noch mein T-Shirt-Shop   #

kath­rin pas­sig über die­ses ur­he­ber-, auf­merk­sam­keits und geld­dings (bzw. was und wie sie ver­dient):

Am Ende kom­men da­bei im Jahr un­ge­fähr 20 000 bis 25 000 Euro vor Steu­ern her­aus.

sie hat sich spä­ter auch noch et­was de­tail­ier­ter zu den buch­vor­schüs­sen ge­äus­sert (/le­an­der­wat­tig.de)

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  faz.net: Ur­he­ber­rechts­de­bat­te: Wir müs­sen über Geld re­den   #

mal­te wel­ding über die­ses ur­he­ber-, auf­merk­sam­keits und geld­dings:

Er­folg­rei­che deut­sche Bands brin­gen es auf You­tube im Schnitt auf we­ni­ger Klicks als die du­schen­de Nach­bars­kat­ze. Kein Wun­der, dass die nun den­ken, ih­nen wer­de et­was weg­ge­nom­men durch das Netz. Es ist nur an­ders, als sie glau­ben: Sie be­kom­men nicht zu viel Auf­merk­sam­keit (durch il­le­ga­le Down­loads), son­dern zu we­nig (durch Egal­heit).


brand­eins-links vom 16.04.2012

felix schwenzel

mir hat die vor­letz­te aus­ga­be der brand­eins mal wie­der aus­ser­ge­wöhn­lich gut ge­fal­len. und vor al­lem habe ich sie mal wie­der (fast) kom­plett durch­ge­le­sen. prak­tisch wenn man die vor­letz­te brand­eins-aus­ga­be liest: man kann die ar­tiekl gleich ver­lin­ken. ich glau­be ich blei­be jetzt grund­sätz­lich eine aus­ga­be hin­ter­her mit mei­ner brand­eins-lek­tü­re.

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  brand­eins.de: "Un­ter­neh­mer mit Biss"   #

die­ser ar­ti­kel ist in zwei­fa­cher hin­sicht er­staun­lich. zum ei­nen, weil die por­trai­tier­ten „put­zer­lipp­fi­sche“ ei­nen ex­trem fas­zi­nie­ren­den le­ben­wan­del füh­ren und of­fen­bar zu ko­gni­ti­ven höchst­leis­tun­gen, bei­na­he wie zum bei­spiel mensch­li­che fri­seu­re, fä­hig sind und zum an­de­ren wie die brand­eins es schafft ei­nen text der zu hun­dert pro­zent in die GEO pas­sen wür­de, in ei­nen text für ein wirt­schaft­ma­ga­zin um­zu­da­d­deln.

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  brand­eins.de: "Ten­denz stei­gend"   #

schö­ner text über das un­ter­neh­men „günz­bur­ger steig­tech­nik“. ei­gent­lich auch ein pro­to­ty­pi­scher brand­eins-text: zum bers­ten po­si­tiv ge­dreht und da­mit so doll lust-ma­chend auf wirt­schaft, dass man am liebs­ten am nächs­ten tag ei­nen ku­bik­me­ter holz kau­fen möch­te um ein paar lei­ter-pro­to­ty­pen zu bau­en. oder an­ders ge­sagt: brand­eins-tex­te ha­ben die glei­che fä­hig­keit wi ma­nu­fak­tum-ka­ta­log-tex­te: sie kön­nen kon­ser­va­ti­ves ge­döns ex­trem hip er­schei­nen las­sen.

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  brand­eins.de: "Der Com­pu­ter ist nicht ori­gi­nell"   #

in­ter­view mit gun­ter dueck von tho­mas ram­ge;

brand eins: Und so wird es blei­ben, der Com­pu­ter fürs Gro­be, der Mensch für Kunst und In­tui­ti­on?

Gun­ter Dueck: Zu­min­dest, so­lan­ge die In­dus­trie nicht ver­sucht, den Com­pu­ter in die Hö­hen der Kunst zu brin­gen - son­dern eher um­ge­kehrt: al­les auf das Ni­veau des Com­pu­ters. Ich habe das neu­lich in ei­ner Rede am Bei­spiel ei­ner To­ma­ten­sup­pe er­läu­tert. Das Ze­le­brie­ren ei­ner Fünf-Ster­ne-To­ma­ten­sup­pe aus aus­er­le­se­nen Früch­ten ist eine Kunst, die nur we­ni­ge be­herr­schen. Man kann aber auch für 44 Cent im Son­der­an­ge­bot eine Tü­ten­sup­pe kau­fen, die pas­sa­bel rot schmeckt und idio­ten­si­cher ge­lingt, weil auf der Tü­ten­rück­sei­te eine Koch­an­lei­tung steht.

Ich sehe es so: Com­pu­ter schaf­fen heu­te al­les schon auf Tü­ten­sup­pen­ni­veau. Und statt den Rech­ner wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, ver­su­chen das Ma­nage­ment und die Be­triebs­wirt­schafts­leh­re ganz im Ge­gen­teil, alle Kunst so weit auf Tü­ten­sup­pen­ni­veau zu brin­gen, dass sie der Com­pu­ter selbst kann oder we­nigs­tens ein schnell an­ge­lern­ter Mensch mit Min­dest­lohn. Die­se so­ge­nann­te Stan­dar­di­sie­rung oder In­dus­tria­li­sie­rung ist der Haupt­grund für das heu­ti­ge Ab­drif­ten der Men­schen in den Nied­rig­lohn­sek­tor. Es ist der Ver­zicht auf das Ge­nia­le, In­no­va­ti­ve und Neue, das Fünf-Ster­ne-Ni­veau oder das wirk­lich Fei­ne zu­guns­ten ei­nes stan­dar­di­siert Pro­gram­mier­ten.

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  brand­eins.de: "Flot­ter Drei­er"   #

text von mischa täub­ner über drei BW­Ler die in re­kord­zeit (zwei jah­re) stu­diert ha­ben, statt ei­nem gleich zwei ab­schlüs­se (ba­che­lor und mas­ter) mach­ten und ne­ben­bei auch noch eine be­rufs­aus­bil­dung ab­sol­vier­ten.

Zu­gu­te ka­men ih­nen da­bei ihre un­ter­schied­li­chen Stär­ken. Grün­wald ist ma­the­ma­tisch be­schla­gen, Kop­per liegt das Wirt­schafts­recht, Pohl brach­te vom Wirt­schafts­gym­na­si­um eine Men­ge öko­no­mi­sches Wis­sen mit. Grün­wald ist schnell, Kop­per gründ­lich, Pohl aus­dau­ernd. Ge­gen­sei­tig trie­ben sie sich an. Als Pohl am Tag vor ei­ner Klau­sur mit den Ner­ven am Ende war, bau­ten ihn die an­de­ren bei­den am Te­le­fon wie­der auf. "Al­lein hät­te ich auf­ge­ge­ben. Aber in der Grup­pe wird man mit­ge­zo­gen. Man will ja nicht der Ein­zi­ge sein, der schei­tert."

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  brand­eins.de: "Die Ma­trix"   #

ja, das gibts: eine art re­le­vanz-ma­trix:

Co­le­man zeich­ne­te eine Ma­trix mit zwei Ach­sen auf. Die eine si­gna­li­sier­te zu­neh­men­de Wich­tig­keit, die an­de­re zu­neh­men­de Dring­lich­keit. Teil­te man die Ma­trix auf, er­ga­ben sich vier Qua­dran­ten. Ei­ner für Auf­ga­ben mit ho­her Dring­lich­keit und gleich­zei­tig ho­her Be­deu­tung; ihm schräg ge­gen­über ei­ner für Auf­ga­ben von ge­rin­ger Dring­lich­keit und ge­rin­ger Be­deu­tung. Die­se zwei Fel­der sei­en leicht zu iden­ti­fi­zie­ren, so Co­le­man, vie­le Men­schen schaff­ten es, ihr Ver­hal­ten ent­spre­chend zu steu­ern. Die meis­ten schei­ter­ten aber an den bei­den an­de­ren Fel­dern: Ge­fähr­lich sei vor al­lem je­ner Qua­drant, in dem sich Auf­ga­ben von ho­her Dring­lich­keit und ge­rin­ger Wich­tig­keit be­fän­den. Die­sen Tä­tig­kei­ten wid­me­ten sich die meis­ten Ma­na­ger zu häu­fig, fuhr der Coach fort. Gleich­zei­tig ver­nach­läs­sig­ten sie die Auf­ga­ben im vier­ten Qua­dran­ten: "Sol­che, die nicht dring­lich, aber wich­tig sind", sagt El-Eri­an. "Sei­ne Bot­schaft war: Die Men­schen wen­den viel Zeit und Mühe auf, ver­ges­sen aber das We­sent­li­che, das ent­schei­den­den Ein­fluss hat auf den lang­fris­ti­gen Er­folg ih­res Tuns."

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  brand­eins.de: "Haupt­sa­chen und Ne­ben­we­ge"   #

ich bin kein gros­ser wolf lot­ter fan, aber der schwer­punkt-text in der „re­le­vanz“-aus­ga­be der brand­eins hat mir gut ge­fal­len. wolf lot­ter gleich am an­fang sei­nes 300 sei­ten lan­gen ar­ti­kels:

Das Ran­king ist die Kon­ser­ve der Be­deu­tung. Wir hal­ten für wich­tig, was an­de­re für wich­tig er­klä­ren. Was hin­ten raus­kommt, ist das, was an­de­re üb­rig ge­las­sen ha­ben. Das gilt für merk­wür­di­ge Rang­lis­ten, in de­nen die "wich­tigs­ten" Men­schen, Ma­na­ger oder Ideen schön in Reih und Glied ge­bracht wer­den - was zwar der Ord­nung dient, aber nur sel­ten der Ori­en­tie­rung. Wich­tig für wen oder wozu? Die­se Fra­ge und eine Ant­wort dar­auf las­sen die Hit­lis­ten meis­tens ver­mis­sen.

und spä­ter:

Das ist der Preis für an­hal­ten­den Alar­mis­mus. Den Leu­ten wer­den stän­dig Prio­ri­tä­ten vor­ge­setzt, die mit den Din­gen, die für ihr Le­ben wich­tig sind, we­nig zu tun ha­ben. Dar­auf re­agie­ren die Agen­da-Set­ter mit mehr Kra­wall und noch lau­te­rem Alarm. Ge­nervt sa­gen die Leu­te: Okay, okay, ich sehe das Pro­blem. Tat­säch­lich ha­ben sie längst auf Durch­zug ge­schal­tet. Wer sich wich­tig macht, hat noch nicht über­zeugt. Und den Pro­ble­men er­geht es wie den Leu­ten: Sie wer­den nicht ernst ge­nom­men.

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  brand­eins.de: "Eine Fra­ge von Le­ben und Tod"   #

nicht nur ist die not­auf­nah­me des kli­ni­kums in­gol­stadt die am bes­ten or­ga­ni­sier­te, son­dern auch die ein­zi­ge mit brand­eins-lob­ge­sän­gen über­schüt­te­te not­auf­nah­me der welt. mög­li­cher­wei­se auch zu recht.

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  brand­eins.de: "Blick in die Bi­lanz: McCle­ver"   #

falls sich je­mand sor­gen macht: mc­do­nalds geht es gut:

Wie gut es Mc­Do­nal­d's geht, zeigt die hohe Di­vi­den­de. Sie ent­spricht ei­ner Ren­di­te von knapp drei Pro­zent auf den je­wei­li­gen Ak­ti­en­wert. Die Fir­ma kann es sich leis­ten. Seit Jah­ren fährt sie ei­nen ho­hen, ste­tig wach­sen­den Cash Flow ein; er reicht lo­cker aus, um alle In­ves­ti­tio­nen (un­ter an­de­rem die ca­pi­tal ex­pen­dit­ures) zu fi­nan­zie­ren und den Ak­tio­nä­ren zu­sätz­lich hohe Aus­schüt­tun­gen zu­kom­men zu las­sen.

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  netz­po­li­tik.org: Wie ich lern­te, der Brand­Eins nicht mehr zu ver­trau­en   #

von ei­nem ak­tu­el­len ar­ti­kel aus der brand­eins von ulf j. froitz­heim ist mar­kus be­cke­dahl üb­ri­gens gar nicht be­geis­tert:

Mit der üb­li­chen jour­na­lis­ti­schen Qua­li­tät der Brand­Eins hät­te die Re­dak­ti­on auch ei­nen der lei­der we­ni­gen aus­ge­wo­ge­nen Bei­trä­ge zur ACTA-De­bat­te brin­gen kön­nen, mit ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven und Po­si­tio­nen und vor al­lem gut re­cher­chier­tem Hin­ter­grund. Ver­tan. Was aber bleibt ist die Mes­sa­ge der Brand­Eins: ACTA ist voll­kom­men un­ge­fähr­lich und die Kri­tik dar­an voll­kom­men un­be­rech­tigt. Kri­tik­punk­te, die auch von Nicht-Netz­ak­ti­vi­ten wie Re­por­ter ohne Gren­zen, Ox­fam oder Am­nes­ty In­ter­na­tio­nal for­mu­liert wer­den, kom­men über­haupt nicht vor. Es wird mir schwer fal­len, zu­künf­tig bei Bei­trä­gen in der Brand­Eins dar­auf zu ver­las­sen, dass das schon or­dent­lich re­cher­chiert sei. Scha­de.


wired.de 2012/1

felix schwenzel

drei euro acht­zig dach­te ich, da kann man ja fast nix falsch ma­chen und kauf­te mir die neue wired. die­se aus­ga­be wur­de von alex­an­der von streit ver­ant­wor­tet, was sich auch an­ge­nehm im heft aus­wirkt, es fehlt der auf­ge­reg­te, kny­wers­te­ri­sche ton. im heft zu­min­dest.

das co­ver ist ist con­dé-nast-mäs­sig hy­per­hys­te­risch: „DAS WEB STEHT VOR DEM BLACK OUT“, „WETT­RÜS­TEN“, „Der selt­sa­me Fall des KIM DOT COM“. im heft­in­ne­ren ist das dann glück­li­cher­wei­se al­les viel we­ni­ger hys­te­risch und der ar­ti­kel über den dro­hen­den „WEB BLACK OUT“ ist so­gar ziem­lich gut. die fak­ten stim­men (glaub ix), er liest sich gut und ist sach­lich und aus­ge­gli­chen. wer in dem chao­ti­schen lay­out lan­ge ge­nug sucht, fin­det auch die au­toren des stücks, gleich sechs leu­te: fre­de­rik fi­scher, tors­ten kleinz, mi­cha­el moor­stedt, alex­an­der von streit, an­dre­as win­terer, ulf han­ne­mann.

jo­nah leh­rers text über die schwie­rig­kei­ten der wis­sen­schaft kom­ple­xi­tät zu er­fas­sen, ins­be­son­de­re die des mensch­li­chen kör­pers ist eben­falls ein le­se­schmaus. ein paar stun­den be­vor ich sei­nen text in der wired in der ba­de­wan­ne las, hat­te ich ge­ra­de ein in­ter­view mit ihm aus mei­ner time­line ge­fischt und ge­book­markt. klei­ne welt. apro­pos klei­ne welt. auf eng­lisch kann man den text von leh­rer auch on­line le­sen, ge­nau wie den, eben­falls le­sens­wer­ten text von tom che­shire über tumb­lr und den tumb­lr-grün­der da­vid karp.

das spricht jetzt nicht so irre für den qua­li­täts-jour­na­lis­mus-stand­ort deutsch­land, dass von den drei in­ter­es­san­tes­ten tex­ten, nur ei­ner von deut­schen jour­na­lis­ten ge­schrie­ben wur­de. was aber wirk­lich pein­lich ist, ist dass die re­dak­ti­on der deut­schen wired es we­der schafft den text un­fall­frei über­set­zen zu las­sen (war­um wer­den die über­set­zer ei­gent­lich nicht ge­nannt?), noch den na­men des au­tors kor­rekt zu schrei­ben.

so steht im ori­gi­nal des tumb­lr-tex­tes:

At the time, Karp was run­ning his own con­sul­tancy, Da­vid­ville, which built busi­ness web­sites, along with a 24-year-old pro­gramm­er cal­led Mar­co Ar­ment, who would la­ter found In­sta­pa­per.

in deutsch­land kann man die­ses gan­zen ins­ta-dingse of­fen­bar nicht so gut un­ter­schei­den und mach­te doch glatt das hier draus:

Zu je­ner Zeit be­saß er eine ei­ge­ne Be­ra­tungs­fir­ma, die sich ins­be­son­de­re um den Auf­bau von Busi­ness-Web­sites küm­mer­te. Ihm zur Sei­te stand Mar­co Ar­ment, ein da­mals 24-jäh­ri­ger Pro­gram­mie­rer, der spä­ter den Fo­to­dienst In­sta­gram grün­den soll­te.

wired.de setzt da aber noch ei­nen drauf und nennt den au­tor tom che­shire ku­rio­ser­wei­se TOM CHE­SI­RE (ver­sa­li­en von wired.de über­nom­men).

die bes­ten der bes­ten, sir.
(sor­ry für den fe­fes­lang. kommt nicht wie­der vor.)


als ich eben aus der ba­de­wan­ne kroch (ja die wired kann man in ei­ner ba­de­wan­nen-ses­si­on durch­le­sen), hat­te ich ein gu­tes ge­fühl. trotz der vie­len re­dak­tio­nel­len wer­bung mit ton­nen von gad­get-ge­döns (die man gut über­blät­tern kann) fühl­te ich mich gut in­fo­tai­ned. ein paar an­re­gen­de tex­te, ein paar hüb­sche und teil­wei­se in­spi­rie­ren­de bil­der, kei­ne jour­na­lis­ti­schen fehl­leis­tun­gen über die man sich gross auf­re­gen müss­te. noch nicht mal die ko­lum­ne von tho­mas knü­wer nerv­te dies­mal mit neun­mal­klug­heit. echt OK das heft.

na gut, über pe­ter kru­ses ko­lum­ne bin ich bei­na­he ein­ge­schla­fen. das liegt aber dar­an, dass das was er schrob bes­ser ver­ständ­lich ist, wenn er es sagt und dass man, wenn man das was er ge­sagt hat schon kennt, von sei­ner ver­schach­tel­ten art zu schrei­ben schläf­rig wer­den kann. auch das über­am­bi­tio­nier­te lay­out nervt nach wie vor, man kann die wer­bung im­mer noch nicht vom den re­dak­tio­nel­len in­hal­ten un­ter­schei­den, aber für 3,80€ kann man viel­leicht nicht mehr er­war­ten.


viel­leicht ist der an­satz gar nicht mal schlecht. eine gute, lan­ge ti­tel­ge­schich­te von ein paar fä­hi­gen leu­ten schrei­ben las­sen, an­sons­ten gute tex­te aus den in­ter­na­tio­na­len aus­ga­ben über­neh­men, ein paar fri­sche ko­lum­nis­ten mit kur­zen tex­ten ran­las­sen und den rest des hef­tes mit glas­per­len und wer­bung fül­len. ge­fällt mir auf je­den fall bes­ser als die (stück­wei­se) über­am­bi­tio­nier­te und auf­ge­bla­sen­se erst­aus­ga­be.

was (ein biss­chen) fehlt: herz­blut. of­fen­heit im um­gang mit feh­lern (oder dient das wired-blog nur dem mar­ke­ting?). ab­we­gi­ges. lay­out.


[nach­trag 16.04.2012]
chris­toph kap­pes hat be­reits vor ein paar ta­gen über die zwei­te aus­ga­be der wired ge­schrie­ben.


wolf­gang blau über das in­ter­net

felix schwenzel

die kalt­mam­sell schreibt:

Dies hier geht ge­ra­de durch mei­ne Ecke des In­ter­nets, ob­wohl die Ver­an­stal­tung be­reits ei­ni­ge Mo­na­te her ist: Wolf­gang Blau, Chef­re­dak­teur von Zeit on­line, spricht vor Par­la­men­ta­ri­ern der En­quete-Ko­mis­si­on In­ter­net und Di­gi­ta­le Ge­sell­schaft des Deut­schen Bun­des­ta­ges über Sta­tus und Zu­kunft des In­ter­net.
[…]
Der Vor­trag ist auch als Vor­trag selbst emp­feh­lens­wert: Blau ar­gu­men­tiert sehr sach­lich; er hat ein An­lie­gen, und man merkt sei­ne Lei­den­schaft da­hin­ter. Doch er ver­lässst sich ganz auf Ar­gu­men­te, po­le­mi­siert nicht, ver­kneift sich Über­spit­zun­gen. Das Re­fe­rat ent­hält kei­nen ein­zi­gen La­cher, und den­noch habe ich ihm ge­fes­selt zu­ge­hört.

und sie hat recht. den vor­trag kann man sich aber auch un­ge­fes­selt sehr gut an­hö­ren.


links vom 15.04.2012

felix schwenzel

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  spree­blick.com: Ich heb dann mal ur   #

die über­schrift ver­steh ich nicht. den ar­ti­kel schon. manch­mal wirkt das rum­dif­fe­ren­zie­ren von john­ny haeus­ler wie bal­sam.

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  blog.svenk.de: kunst   #

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  mal­te-wel­ding.com: Mo­zart brauch­te kein Co­py­right   #

toll. vier jah­re al­ter text von mal­te wel­ding, der von ges­tern sein könn­te.

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  kott­ke.org: Ori­gi­nal pitch vi­deo for The Mup­pet Show   #

pitch im wahrs­ten sin­ne des wor­tes: im­mer hö­her und schnel­ler zum ende hin.

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  vor­spei­sen­plat­te.de: Sams­tags­lek­tü­re   #

wie die „nach­rich­ten­auf­nah­me“ der kalt­mam­sell so funk­tio­niert:

Mor­gens gehe ich als ers­tes mei­ne Twit­ter-Time­line der Nacht durch und fol­ge in­ter­es­san­ten Links. Wo­chen­tags höre ich da­bei Deutsch­land­ra­dio Kul­tur mit wei­te­ren Nach­rich­ten. Da­nach lese ich auf dem Weg in die Ar­beit den Man­tel der Süd­deut­schen Zei­tung. Am Wo­chen­en­de wird es eher Sams­tag­nach­mit­tag, bis ich die Pa­pier­zei­tung lese. (Mal se­hen, ob ich sie heu­te über­haupt bis Nach­mit­tag be­kom­me.) Sit­ze ich an ei­nem Ge­rät mit In­ter­net­zu­gan­ge, fol­ge ich zu­sätz­lich den gan­zen Tag über Links auf Twit­ter oder über mei­nen Feed­rea­der in Blogs zu Nach­rich­ten.

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  je­ri­ko.de: Der Wert des Fo­tos   #

je­ri­ko:

Dass es in der Kunst­sze­ne nicht nur um das Ob­jekt selbst, son­dern auch um die Rah­men­be­din­gun­gen geht, die letzt­end­lich den Wert aus­ma­chen, das zeigt ak­tu­ell die Kla­ge ei­nes Samm­lers.

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  spie­gel.tv: Hof­bräu­haus Las Ve­gas   #

grau­sam, wenn man sich das nüch­tern an­guckt.

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  usaer­klaert.word­press.com: War­um das Ur­teil zu Oba­mac­a­re so wich­tig sein wird (und was es mit Brok­ko­li zu tun hat)   #

sehr schön er­klärt. jetzt ver­ste­he ich das so­gar.

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  so­zi­al­theo­ris­ten.de: Fra­gen an Ma­ri­na Weis­band   #

ste­fan schulz schreibt fra­gen an ma­ri­na weis­band so in sein blog und die kommt vor­bei und be­ant­wor­tet sie.

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  tech­dirt.com: Why Do Pu­blishers Tre­at Cus­to­mers As Crooks With Scol­ding Co­py­right No­ti­ces?   #

gute fra­ge: war­um?


links vom 14.04.2012

felix schwenzel

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  ka­tia­kelm.de: le­xi­kon   #

ka­tia kelm lässt sich von ei­nem in­ter­view in le­xi­kon­form von ni­co­le bre­nez mit chan­tal aker­man in­spi­rie­ren:

aker­man er­zählt hier zu ver­schie­de­nen al­pha­be­tisch sor­tier­ten be­grif­fen sehr sub­jek­tiv über ihr le­ben, ihr werk und ein­zel­ne ar­bei­ten von kol­le­gen.
und das möch­te ich jetzt na­tür­lich un­be­dingt nach­ma­chen. die ver­bin­dung von vor­ge­ge­be­ner ord­nung, ver­meind­li­cher sach­lich­keit aber ei­gent­lich völ­li­ger sub­jek­ti­vi­tät fin­de ich ganz auf­re­gend. nicht so auf­re­gend wie ich chan­tal aker­mans fil­me fin­de, aber fast.
ein sub­jek­ti­ves le­xi­kon übers kunst­ma­chen, künst­ler­sein und künst­ler­all­tag.

ers­ter be­griff: A wie al­ter.

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  ta­ges­wo­che.ch: «Jetzt schau­en wir mal, wie weit das trägt»   #

in­ter­view mit chris­to­pher lau­er:

Wie gross ist die Ge­fahr, dass Sie schei­tern?

Das wer­de ich im­mer wie­der ge­fragt. Na­tür­lich gibt es die­se Ge­fahr - aber wie soll ich sie aus­drü­cken? In Pro­zent? In Qua­drat­me­ter? In Saar­land? Schau­en Sie, die FDP hat­te bei den letz­ten Bun­des­tags­wah­len 14 Pro­zent, heu­te ste­hen sie in den Um­fra­gen bei drei Pro­zent. Das kann je­der Par­tei pas­sie­ren. Wie gross die Ge­fahr bei uns ist? Ich kann es nicht sa­gen.

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  spie­gel.de: Was ist Hei­mat? Un­ser Zu­hau­se ist das In­ter­net   #

gran­di­os: gün­ter hack über das in­ter­net, „un­ser zu­hau­se“:

Die eu­ro­päi­schen Ge­sell­schaf­ten ver­här­ten auf ih­rem lang­sa­men Rück­zug in sich selbst an der Ober­flä­che. Es ist ein Sym­ptom der Schwä­che, das man­che ger­ne auch aufs Netz über­grei­fen sä­hen, das ja kei­ne vir­tu­el­le Par­al­lel­welt ist, son­dern durch und durch real, so wie Ma­gne­tis­mus und Elek­tri­zi­tät. Der En­er­gie­ver­brauch der Da­ten­cen­ter ist ge­wal­tig, in der Cloud herrscht stän­di­ges Ge­wit­ter.

Das Netz soll ein Kauf­haus­bau wer­den, wenn es nach ih­nen geht, ei­ner aus den sieb­zi­ger Jah­ren, ohne Fens­ter, über­all La­den­de­tek­ti­ve, die auf­pas­sen, dass nie­mand die Lee­re aus den Re­ga­len mit­nimmt.

/ole­reiss­mann.de

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  prenz­lau­er­berg-nach­rich­ten.de: Die Ver­mes­sung des Has­ses   #

schrift­stü­cke mit mehr als drei aus­ru­fe­zei­chen soll­te man grund­sätz­lich igno­rie­ren. tho­mas trap­pe hält sich nicht an die­se re­gel und schreibt über das ge­dicht ei­nes „dorf­trot­tels“:

Ein Ge­dicht for­dert Aus­wär­ti­ge auf, sich zu schä­men. Ein Dorf­trot­tel aus Prenz­lau­er Berg hat in die Tas­ten ge­hau­en.

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  zeit.de: Frei­heit im Netz: "Man kann bis­he­ri­ge Re­geln nicht ein­fach aufs Netz über­tra­gen"   #

kai bier­man in­ter­viewt kath­rin pas­sig.


neu­es kom­men­tar­dings

felix schwenzel

wie ei­ni­ge wis­sen, läuft hier kein word­press, son­dern eine fast zehn jah­re alte soft­ware die zwar ein kom­men­tar­sys­tem mit­brach­te, das aber so un­be­dien­bar war, dass ich seit ca. 2004 zu­erst ha­l­os­can als ex­ter­nes kom­men­tar­sys­tem an wir­res.net an­flansch­te. vor ein paar jah­ren hat dann die fir­ma echo oder js-kit (so ge­nau weiss ich das nicht, die be­nen­nen sich stän­dig um) ha­l­os­can ge­kauft. mit echo war das mit der be­dien­bar­keit auch nicht so weit her, aber echo hat­te zu­min­dest die al­ten ha­l­os­can-kom­men­ta­re über­nom­men, so dass die kom­men­tar­struk­tur seit 2004 er­hal­ten blieb.

al­ter­na­ti­ven zu echo habe ich im­mer wie­der aus­pro­biert. zu­letzt vor 3 jah­ren mal dis­qus. der im­port der da­ten funk­tio­nier­te da­mals aber nicht be­son­ders gut und das ba­ckend von dis­qus trieb mich da­mals mehr oder we­ni­ger in den wahn­sinn. also liess ich al­les beim al­ten, auch wenn sich im­mer mehr leu­te dar­über be­schwer­ten, wie scheis­se die­ses echo-kom­men­tar­sys­tem doch sei. vor al­lem mo­bil war es so gut wie un­be­dien­bar.

vor zwei wo­chen kün­dig­te echo (oder js-kit) nun an, dass sie sich dies­mal nicht um­be­nen­nen wür­den, son­dern ih­ren ge­schäfts­zweck an­ders aus­rich­ten wür­den und des­halb das kom­men­tar­sys­tem im ok­to­ber die­ses jah­res ein­stel­len wür­den. also habe ich mir dis­qus noch­mal an­ge­se­hen und die im­port funk­ti­on noch­mal ge­tes­tet. nach 2 ta­gen war der im­port ab­ge­schlos­sen, lei­der feh­len jetzt von den an­geb­lich 23.000 kom­men­ta­ren ca. 19.000. auch die ant­wort­strän­ge wur­den von dis­qus nicht über­nom­men, pro­fil­bil­der und email-adres­sen lei­der auch nicht. aber auf den ers­ten blick ge­hen die kom­men­ta­re recht weit zu­rück. die feh­len­den kom­men­ta­re schei­nen die al­ten von ha­l­os­can zu sein, de­nen in der ex­port­da­tei von echo kei­ne kor­rek­ten zu­wei­sun­gen zu ein­zel­nen ar­ti­keln an­ge­hef­tet wur­den.

so ist das dann eben, feh­len halt ein paar kom­men­ta­re. da­für funk­tio­niert das kom­men­tie­ren jetzt of­fen­bar auch mo­bil ganz gut, dis­qus hat ein ei­ge­nes mo­bi­les the­me. ich bin mal ge­spannt wie dis­qus auf die le­ser re­agiert, die hier mit de­ak­ti­vier­ten coo­kies von dritt­sei­ten auf­schla­gen und kom­men­tie­ren, in der ver­gan­gen­heit hat das im­mer wie­der zu un­schö­nen drei­fach­pos­tings ge­führt. über re­ges tes­ten wür­de ich mich freu­en.

stan­dard-mäs­sig la­den die dis­qus-kom­men­ta­re und das ent­spre­chen­de ja­va­script üb­ri­gens nicht. erst wenn man den kom­men­tar-slider öff­net oder auf ei­nen kom­men­tar-per­ma­link klickt, wird der ja­va­script-schnip­sel von dis­qus mit­samt sei­nen an­ge­häng­ten web­bugs und zähl­pi­xeln nach­ge­la­den. das heisst aber na­tür­lich auch, dass mit de­ak­ti­vier­tem ja­va­script oder ja­va­script­blo­ckern, die ja­va­script von dritt­sei­ten blo­ckie­ren, wei­ter­hin kein un­fall­frei­es kom­men­tie­ren mög­lich ist. aber track­backs oder tweets mit links zu ein­zel­nen ar­ti­keln wer­den wei­ter­hin an­ge­zeigt. feed­back kommt also an, wenn man sich die mühe macht.


links vom 13.04.2012

felix schwenzel

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  dirk­von­geh­len.de: Wor­um wird in der Ur­he­ber­rechts­de­bat­te ei­gent­lich ge­strit­ten?   #

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  jour­nel­le.de: Das di­gi­ta­le Ar­ti­kel­buch: QUO­TE.fm   #

elle fin­det quo­te.fm gut. ix auch.

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  neu­netz.com: Krea­ti­ve Ar­beit ist auch Ar­beit und wird auch ohne Ur­he­ber­recht be­zahlt   #

mar­cel weiss setzt sich kri­tisch mit ei­nem ar­ti­kel aus­ein­an­der, in dem mar­kus rei­ter sich für die stutt­gar­ter zei­tung kri­tisch „mit den Po­si­tio­nen de­rer aus­ein­an­der­setzt, die ein we­ni­ger re­strik­ti­ves Ur­he­ber­recht for­dern“.

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  je­ri­ko.de: Ju­li­us Shul­man   #

je­ri­ko schreibt ein biss­chen über die bei­den bes­ten ar­chi­tek­tur­fo­tos der welt und de­ren ent­ste­hungs­ge­schich­te.

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  tau­send­klei­ne­din­ge.blog­spot.de: 10 Din­ge, die man als USA-Ur­lau­ber ge­tan ha­ben soll­te   #

al­les er­le­digt.

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  zeit.de: Wirt­schafts­kreis­lauf: Das Kilo für 1,20 Dol­lar   #

schon was äl­ter (no­vem­ber 2011), aber die alt­klei­der­samm­ler kom­men nicht gut weg:

Die Zen­tra­le des Deut­schen Ro­ten Kreu­zes ist üb­ri­gens nicht be­reit, sich zur Pra­xis der Wei­ter­ga­be der Alt­klei­der­spen­den an Efi­ba zu äu­ßern. Das sei al­les eine Sa­che der Kreis­ver­bän­de, heißt es. Nur Frie­del Hütz-Adams, der für das Süd­wind-In­sti­tut für Öko­no­mie und Öku­me­ne an ei­ner Stu­die über die wirt­schaft­li­chen Kon­se­quen­zen der Alt­klei­der­spen­den in Afri­ka ar­bei­te­te, hat ei­nen ganz ein­fa­chen Tipp für alle, die nicht mehr Teil des Ge­schäf­tes mit den Spen­den sein und den­noch ihre Alt­klei­der nicht ein­fach weg­wer­fen wol­len: al­les gründ­lich zer­schnei­den und dann in den Spen­den­sack. So muss Soex re­cy­celn, und das Ma­te­ri­al kommt in den Wert­stoff­kreis­lauf, nicht in die Dum­ping­spi­ra­le der Ex­port­wirt­schaft.

/hawks­ver­wir­run­gen.word­press.com

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  ex­tre­me­tech.com: Just how big are porn sites?   #

The­re are do­zens of porn sites on the sca­le of You­Porn, and hundreds that are the size of Ex­tre­me­Tech or your fa­vo­ri­te news site. It's pro­ba­b­ly not un­rea­li­stic to say that porn makes up 30% of the to­tal data trans­fer­red across the in­ter­net.

The in­ter­net re­al­ly is for porn.


links vom 12.04.2012

felix schwenzel

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  spree­blick.com: Sing me an app   #

john­ny haeus­ler hat recht:

Was zeigt: In­sta­gram-Nut­zer sind Fans. Und Apps sind Pop­kul­tur. Eben­so, wie wir es frü­her der ge­lieb­ten In­die-Band übel ge­nom­men ha­ben, als sie den Ma­jor-Deal un­ter­zeich­net hat, sind Nut­ze­rin­nen und Nut­zer von be­stimm­ten Apps oder On­line-Diens­ten heu­te sau­er, wenn ein wei­te­res „coo­les“ Un­ter­neh­men in den Klau­en von Face­book, Goog­le, Ap­ple oder Ama­zon lan­det und das Spiel nur noch Sold-cial Me­dia heißt.

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  pro­fes­sor­bun­sen.word­press.com: Die ma­gi­sche so­zia­le Al­che­mie mei­ner Time­line   #

pro­fes­sor­bun­sen hat recht:

Of­fen­bar weiß man all­ge­mein zu we­nig über die be­zau­bern­de so­zia­le Al­che­mie ei­ner Time­line. Tech­nisch ge­spro­chen ist die Time­line die in Echt­zeit ak­tua­li­sier­te Lis­te der Sta­tus­mel­dun­gen al­ler Nut­zer, de­nen man folgt. Sinn­voll ge­spro­chen ist es ein rau­schen­der und nim­mer ver­sie­gen­der Strom aus kur­zen Tex­ten, Fo­tos, Vi­de­os und Links, Kom­men­ta­ren, Wit­zen, Hin­wei­sen, Wort­spie­len, Mit­tei­lun­gen, Lie­bes­schwü­ren, Fra­gen, Dis­kus­sio­nen, Be­lei­di­gun­gen, Wun­der­lich­kei­ten und ei­ner gu­ten Pri­se Un­ver­ständ­li­chem. Mit je­der Se­kun­de pul­siert sie wei­ter, tags­über, wenn auf der Welt et­was pas­siert, schnel­ler, nachts ein we­nig lang­sa­mer und ver­spon­ne­ner.

/quo­te.fm

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  bosch­blog.de: in­sta­gr.am: Mei­ne Klei­ne Ge­schich­te der Han­dy­fo­to­gra­fie   #

bosch er­klärt sehr ein­leuch­tend und de­tail­iert, war­um in­sta­gram su­per ist spass macht.

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  cro­nen­burg.blog­spot.de: Hil­fe, ich habe mein Buch ver­schenkt!   #

ver­schen­ken ist ein su­per mar­ke­ting-in­stru­ment, so­lan­ge man nicht „ge­hirn­am­pu­tiert“ ist. /schock­wel­len­rei­ter.de

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  netz­feuil­le­ton.de: Pres­se-Zi­ta­te: Off­line hui, On­line pfui!   #

jan­nis ku­charz hat recht:

Aber es wird deut­lich, dass Goog­le-Zi­ta­te, die ein In­ter­es­se ha­ben, Le­ser wei­ter­zu­lei­ten, aus ir­gend­ei­nem Grund böse sind und die Zi­ta­te an­de­rer Pres­se­ver­la­ge, die die Le­ser bei sich hal­ten wol­len und mög­lichst al­les über­neh­men, aus ir­gend­ei­nem Grund gut und pres­ti­ge­träch­tig sind. Ver­kehr­te Welt.

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  ars­tech­ni­ca.com: Ex­clu­si­ve: a be­hind-the-sce­nes look at Face­book re­lease en­gi­nee­ring   #

/flash­fo­nic.de

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  neu­netz.com: Was ha­ben Goog­le, Face­book, Twit­ter und In­sta­gram ge­mein­sam? Open Source als Ba­sis.   #

mar­cel weiss hat recht.

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  die­lie­ben­es­sy.word­press.com: Er­gän­zen­de Wor­te zu den Pi­ra­ten   #

die­lie­ben­es­sy er­gänzt ih­ren brief an die „lie­be ge­ne­ra­ti­on“
ih­rer el­tern.

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  car­ta.info: Kony? Schon mal ir­gend­wo ge­hört??   #

car­ta zi­tiert jane buss­mann:

It's about time so­meone took Af­ri­ca back from Bono and Bob Geldof. Should­n't be long be­fo­re they find a new pas­ti­me that ful­fils the same mas­tur­ba­to­ry func­tion: I pre­dict they'll end up in a 69, hap­py for the rest of their days.“

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  fisch­markt.de: War­um ein Leis­tungs­schutz­recht für Pres­se­ver­le­ger kei­nen Sinn hat   #

mar­tin re­cke hat eh recht. vor al­lem wenn er clay shir­ky zi­tiert:

Pu­bli­shing is not evol­ving. Pu­bli­shing is go­ing away. Be­cau­se the word "pu­bli­shing" me­ans a cad­re of pro­fes­sio­nals who are ta­king on the in­cre­di­ble dif­fi­cul­ty and com­ple­xi­ty and ex­pen­se of ma­king so­me­thing pu­blic. Tha­t's not a job any­mo­re. Tha­t's a but­ton. The­re's a but­ton that says "pu­blish," and when you press it, it's done.

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  por­no­an­walt.de: Halb­nack­tes vom BGH   #

ich fin­de das wit­zig. ist das nor­mal?

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  iw­drm.tumb­lr.com: “Woke up, felt like shit. Went to work, felt like shit."   #

hach. neu­er stoff von IF WE DON'T, RE­MEM­BER ME.

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  blog.stutt­gar­ter-zei­tung.de: Der Blechrom­mel   #

pe­ter gla­ser dich­tet gün­ter grass was an. reimt sich so­gar.


os­tern (nach­trag)

felix schwenzel

über os­tern war ix off­line. bei mei­nen el­tern. die ha­ben zwar in­ter­net zu­hau­se, aber län­ger als 10 mi­nu­ten am stück war ich nicht wirk­lich on­line. das lag gar nicht mal dar­an dar­an, dass nicht nur mei­ne fa­mi­lie dort war, son­dern auch die mei­ner schwes­ter, dass mei­ne el­tern mir eine el­len­lan­ge todo-lis­te prä­sen­tier­ten (tisch­bein an­lei­men, wohn­zim­mer um­räu­men, plas­tik von joa­chim ban­dau auf­hän­gen, neu­en ofen be­wun­dern und aus­pro­bie­ren ob man da­drin wirk­lich piz­za ba­cken kann (geht), in­sta­gram er­klä­ren und in­stal­lie­ren, fritz­box und ipho­nes ak­tua­li­sie­ren, stän­dig fleisch es­sen), son­dern vor al­lem dar­an, dass wir zwei ta­ges­aus­flü­ge nach hol­land in die nie­der­lan­de und nach bel­gi­en un­ter­nom­men ha­ben. ge­nau­er, nach maas­tricht und nach ant­wer­pen. und in den nie­der­lan­den und bel­gi­en, stellt man das in­ter­net­ge­döns auf dem te­le­fon bes­ser ab, hab ich mir sa­gen las­sen.

ver­passt hab ich in der zeit im in­ter­net, glaub ich, nicht viel. ge­se­hen hab ix da­für aber ei­ni­ges. zum bei­spiel in maas­tricht das wun­der­ba­re bon­ne­fan­ten musuem, in dem ak­tu­ell die ziem­lich viel­sei­ti­ge, et­was sol-le­witt-las­ti­ge aus­stel­lung der samm­lung von mar­tin vis­ser zu se­hen ist. vie­le tol­le ar­bei­ten, be­son­ders wit­zig fand ich aber die sol-le­witt-ar­beit an ei­ner der wän­de, die von 3 mit­ar­bei­tern des „es­tate sol le­witt“ in 7 ta­gen in bunt­stift-stri­chen mit 1,5 mil­li­me­ter ab­stand er­stelt wur­de. aus der ent­fer­nung sah das aus wie meh­re­re pas­tell­far­be­ne farb-flä­chen, aus der nähe wie dia­go­na­le bunt­stift­li­ni­en mit 1,5 mm ab­stand.

fas­zi­nie­rend ei­nert­seits, weil die ar­beit be­ein­dru­ckend ist, an­de­rer­seits weil sie als „ori­gi­nal“ sol-le­witt-ar­beit gilt, ob­wohl sie im jahr 2012 ent­stan­den ist, sol le­witt aber 2007 ver­starb. so ist das mit den ori­gi­na­len in der kunst­sze­ne. auch hier be­stimmt nicht ori­gi­na­li­tät die ori­gi­na­li­tät der ar­beit, son­dern die li­zenz.

eben­so in­spi­rie­rend das mu­se­um van he­den­da­agse kunst ant­wer­pen, ins­be­son­de­re die son­der­aus­stel­lung der be­ein­dru­cken­den vi­deo-ar­bei­ten von chan­tal aker­mann. ent­we­der die ar­bei­ten wa­ren echt gut oder die prä­sen­ta­ti­on über eine gan­ze eta­ge war ex­zel­lent.

ix und yves klein (M HKA ant­wer­pen)
ix und die bei­fah­re­rin und chan­tal aker­mann (M HKA ant­wer­pen)
ix und und chan­tal aker­mann (M HKA ant­wer­pen)
ix und gold (bon­ne­fan­ten mu­se­um maas­tricht)
ix und ne schwar­ze wand (bon­ne­fan­ten mu­se­um maas­tricht)
j. (bon­ne­fan­ten mu­se­um maas­tricht)
j. (bon­ne­fan­ten mu­se­um maas­tricht)
j. (bon­ne­fan­ten mu­se­um maas­tricht)
j. (bon­ne­fan­ten mu­se­um maas­tricht)
buch­hand­lung in ei­ner um­ge­wid­me­ten kir­che in maas­tricht