Fast dreißig Jahre hat der Sicherungsverwahrte Hans-Peter Müller im Gefängnis gesessen. Dann brachte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ihm und siebzig anderen Verwahrten die Freiheit. In Hamburg versucht Müller seither, in die Gesellschaft zurückzukehren. Aber die will ihn nicht.
Die Lebensplanungen ändern sich, die sozialen Rituale, die ökonomischen Bedingungen ändern sich - nur die architektonische Hülle bleibt. Nicht nur Wulff ist Opfer dieser Diskrepanz geworden. Dass keine Alternativen in Sicht scheinen, hat seine Gründe auch in den kommerziellen Interessen einer Bauindustrie, die gut an den Einfamilienhauswürfeln auf der Wiese und den deprimierenden Apartmentriegeln in der Stadt verdient und nichts mehr fürchtet als die Frage: Wie könnten wir noch wohnen?
sehr gute gedanken zur spiessigkeit unserer architektur (visualisiert am symbol für spiessig- und verklemmtheit schlechthin: christian wulff) und dass es nötig ist das verhältnis von öffentlichkeit, öffentlichem raum, privatheit und intimität nicht nur im virtuellen, sondern auch im stadtraum neu zu denken.
Der Trend zu Responsive Design und Progressive Enhancement wird übertragen von der rein technischen Laufzeitumgebung auf die Nutzungssitaution des Menschen. Sensoren, dynamische und statische Parameter und Erkenntnisse aus Targetting-Daten werden auf Inhalt und Funktion von Angeboten, Apps, Diensten Einfluß nehmen. Warum einem Nutzer Videos anbieten, der gerade im (z.B.) O2-Netz in der Großstadt ist, wenn man doch aus den Sensorendaten und Erfahrung weiß, dass sie das Video nicht sehen will oder kann. Das passiert natürlich schon heute, wenn ein Shop einer Rentnerin abends ein anderes Angebot macht, als einem Teenager am Vormittag. Doch es wird eine neue Dimension erreichen und durch nun zunehmend individualisierte SERPs wird sich SEO gründlich neu erfinden müssen.
eine wunschvorstellung. eine wunderschöne. „responsive design“ ist die beste erfindung seit CSS. „progressive enhancement“ habe ich noch nie vorher gehört, wenn es aber das ist, was ich glaube (wozu recherchieren wenn man sich alles zusammenreimen kann), ist es das beste seit „degradation in grace“.
andererseits: seit mich die apple-kino-trailer-seite gestern fragte, ob sie meinen standort erfahren dürfe, um mir kinos mit dem film in der nähe anzuzeigen, habe ich kurz geglaubt, dass das mit dem passenden targeting vielleicht doch kein wunschtraum bleibt. als die kinoanzeige dann aber einen fehler meldete merkte ich: das dauert noch.
auch wunderschön formuliert sind kosmars followups:
Apple erfindet Google TV neu und mischt TV und Hollywood komplett auf.
was avos tun hätte sollen: delicious als dropbox für bookmarks zu reetablieren; ein rocksolides backend und eine hochperformante API, mehr hätte es nicht gebraucht; auf der webseite hätten sie sich austoben können, für die traditionalisten hätten sie ja das alte interface als option behalten können, für die geeks hätten sie scripts zum diy von interfaces bereitstellen können; und mit ein wenig zucker für entwickler und geduld hätten sie vl. den delicious button überall dorthin gebracht, wo jetzt send to twitter oder instapaper lauert, und zwar als universeller schaltkreis im strom, wofür es sich aufgrund der offenen struktur ja seit jahren aufdrängt, das hat ja nur yahoo versemmelt
API, schnittstellen, entwicklerfreundlichkeit hinten, klicki-bunti vorne. das wärs gewesen. jetzt isses pinboard. fehlt eigentlich kaum noch einer von den üblichen verdächtigen.
Falls Sie sich in den vergangenen Tagen etwas über meine penetranten Postings in diversen sozialen Netzwerken gewundert haben, würde ich Sie jetzt erstmal gerne beruhigen: Nein, ich suche keinen Job, ich will mich beruflich nicht verändern. Lieb von Ihnen, wenn Sie an mich gedacht haben -- und sorry, wenn ich Ihnen ggf. etwas Mühe bereitet haben sollte, aber das war ein Fake. Ein Selbstversuch. Über die Wunderwirkungen von Social Media, Networking und die Versprechungen, man müsse beinahe nichts mehr tun, weil durch soziale Netze alles von alleine zu uns kommt.
mit dem feedback war er nicht zufrieden:
Ausbeute an halbwegs ernsthaften Jobs: null.
ich habe meine frau, meinen job und vorgestern ein wirklich interessantes wohnungsangebot über social media das internet gefunden. und ein paar sehr gute freunde auch. oder sie mich. und ich kenne viele, denen es ähnlich ergangen ist oder ergeht. das internet ist eine soziale wundertüte.
mir fiel zu christian jakubetz' artikel spontan ein alter witz ein:
erzählt ein mercedes-fahrer einem manta-fahrer in ner kneipe, dass er sich für das amaturenbrett ne kristallkugel gekauft hat. die sei super, immer wenn er ne anhalterin mitnähme, würde die irgendwann fragen, was das denn für eine kugel sei, man käme ins gespräch und meistens lande man dann später zusammen im bett.
der manta-fahrer in begeistert und kauft sich die gleiche kristallkugel, montiert sie aufs amaturenbrett und wartet auf die nächste gelegenheit. irgendwann nimmt er tatsächlich eine anhalterin mit. betretenes schweigen. minutenlang. irgendwann, nach 10, 20 minuten räuspert sich die anhalterin und fragt: „was ist denn das für ne kugel?“. der manta-fahrer entgegnet: „willste ficken?“
ja, man kann abends ausgehen und manche finden jedesmal jemanden zum one-night-standen. ist mir nie passiert, obwohl ichs manchmal probiert habe. trotzdem würde ich kneipen und alkohol nicht ihre potenzielle one-night-stand-fördernde wirkung absprechen. im gegenteil.
oder anders gesagt: wer es nicht schafft mit nem hammer einen nagel in die wand zu kloppen, sollte weder dem hammer, noch der wand die schuld daran geben.
heise.de/tr: Wie Europa beinahe das Internet erfand behörden und staatliche regulierung sind gift für innovation. notiz an mich selbst: gute argumente für staatliche regulation des internets suchen. (der technology-review-artikel ist aber sehr lesenswert.)
auch wenn der folgende text wenig fragezeichen beinhaltet, so glaube ich, dass das vor allem fragen und kaum antworten sind die ich anzubieten habe. konkret geht es um ein ziemlich bescheuertes foto, das laut google-bildersuche auf ein paar tausend webseiten veröffentlicht wurde und dessen fotograf das nicht OK fand und ein paar blogger die das bild benutzt haben eine rechnung schrob. ole reissmann hat das für spiegel-online aufgeschrieben. carsten herkenhoff ist einer der betroffenen blogger die das foto benutzt haben, hat seine sicht der dinge hier aufgeschrieben.
"Stimmt schon, es gibt kein Unrechtsbewusstsein. Aber es gibt auch keine Bemühungen, eines zu schaffen." schreibt +Felix Schwenzel . Wir haben "kein moralisches Problem"? Die Kommentare zu einem aktuellen Fall sprechen da leider eine ganz andere Sprache.
Als Beispiel genannt: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,806756,00.html
es gibt ein super beispiel dafür, wie man es schafft ein unrechtsbewusstsein zu schaffen — oder genauer, wie man es schafft den wert digital vertriebener schöpfungen zu visualisieren. louis ck hat gezeigt wie es geht: etwas anbieten was nicht kaputtgeDRMt ist, überall abspielt (wert) und darauf hinzuweisen, dass man an das gute im menschen glaubt (respekt) und die das die menschen freiwillig zahlen (bereitschaft), wenn man sie drum bittet und es ihnen einfach macht (komfort).
genau so erreicht man unrechtsbewusstsein, bzw. respekt vor dem künstler und dem werk: indem man die kunden ebenso respektvoll behandelt, ihnen den wert der eigenen arbeit klarmacht und ihnen so eine motivation und grund zu zahlen gibt.
das was der fotograf bei carsten herkenhoff macht wirkt eher kontraproduktiv auf das unrechtsbewusstsein. ja, klar, der fotograf, sein werk wurde respektlos behandelt, aber er behandelt seine kunden, also leute die seine bilder nutzen wollen auch tendenziell respektlos. der hinweis auf die unrechtmässigkeit der bildnutzung erscheint vor dem hintergrund der tausendfachen urheberrechtsverletzung (laut google bildersuche) ein bisschen weltfremd. defakto ist sein urheberrecht nicht durchsetzbar. es doch zu tun — auf eine art und weise die den eindruck vermittelt ein paar doofe die virtuelle rechnung für tausende zahlen zu lassen — hilft weder bei der schaffung von unrechtsbewusstsein, noch bei der schaffung von respekt gegenüber den werken von fotografen. es ist die gleiche taktik mit der sich die musik- film- und neuerdings auch buchindustrie in die scheisse reiten: nicht mit respekt, verständnis und auf augenhöhe den kunden gegenübertreten, sonderm drohen, klagen, auf seinen rechten bestehen und mondpreise verlangen.
juristisch ist das alles ein nobrainer. der fotograf ist im recht, so wie die unterhaltungsindustrie. langfristig durchsetzen können urheber ihre rechte aber nur, wenn sie ihre kunden überzeugen, dass es gute gründe gibt sie für ihre arbeit zu entlohnen und sie so von einem unrechsbewusstsein überzeugen, statt wie bisher (vergeblich) zu versuchen, sie zu einem unrechtsbewusstsein zu prügeln. werte bieten und nachvollziehbar darstellen, respekt zeigen, zahlungsbereitschaft motivieren und es einfach machen, anders geht es meiner meinung nach nicht.
gesetze schaffen kein unrechtsbewusstsein. dafür braucht es gründe. louis ck hat welche genannt. gesetze die sich nicht durchsetzen lassen, erscheinen lächerlich. gesetze die sich nicht durchsetzen lassen mit unverhältnismässigen massnahmen (filter, überwachung, massenabmahnungen, DRM) durchzusetzen zu versuchen erregt unverständnis und zerstört im schlimmsten falle bürgerrechte. so gehts auf dauer ganz sicher nicht.
dass er das bild nicht auf seinem server liegen hatte, sondern es nur eingebettet hätte. dass sich der fotograf doch über soviel werbung freuen solle. dass der fotograf keine verluste erlitten hätte.
einerseits feixt die halbe blogossphäre, wenn eine bloggerein dem burda verlag eine rechnung schreibt, weil die sich einfach, ohne zu fragen, ein bild von ihr geklaut haben, andererseits soll die ungefragte nutzung von bildern aber irgendwie auch OK sein, wenn sie auf tumblr oder blogs erfolgt?
ich glaube man kann die tatsache, dass andere mit den eigenen werken geld verdienen, durchaus als verlust bezeichnen. das argument des burda-redakteurs, die fotografin solle sich über die abgedruckten bilder freuen, die seien ja werbung für sie und vielleicht, wenn sie nicht klagt, kämen auch folgeaufträge raus, ist genauso bigott und verlogen wie die argumente einiger kommentatoren auf toomuchinformation.de. ich erleide auch keinen verlust, wenn die bildzeitung eines tages ungefragt mit meinem portrait wirbt. trotzdem ist es eine schweinerei. wächst urheberunrechtsbewusstsein nur im zusammenhang mit grossen verlagen?
Mit bemerkenswerter Plumpheit machte "Bild" Reklame für Wulff und fragte: "Regierungschef, Vater, Geliebter und Noch-Ehemann - wie kriegt Christian Wulff das bloß so prima hin?" Wulff dankte es dem Blatt mit Exklusiv-Informationen und Homestorys. Im Sommer 2006 öffnete er den Reportern seine "schneeweiße Jugendstil-Villa": "Liebes-Glück unterm Dach: CDU-Wulff und seine schöne Bettina". Ende 2007 konnte "Bild" jubeln: "Baby! Und jetzt wird geheiratet. In BILD lüften Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) und seine Freundin Bettina ihr schönstes Geheimnis." (Zu diesem Zeitpunkt war Wulff immer noch mit seiner ersten Ehefrau verheiratet.)
ich weiss nicht wie man nach diesem artikel nicht zu einem stefan niggemeier fanboy werden kann.
Für alle, die keine Fans der „Bild“ sind, ist es schon schwer erträglich zu lernen, dass der Bundespräsident das Blatt als eine Art Verfassungsorgan behandelt. Besonders deprimierend aber ist der Umstand, dass er auch in dieser einseitigen und insgesamt übersichtlichen Kommunikation zu keinem klaren Wort fähig ist.
Das Deprimierende an der ganzen Kredit-von-Edith-Geschichte ist der völlige Mangel an politischem Instinkt und symbolischem Gespür. Darin gleicht Wulff dem früheren Verteidigungsminister zu Guttenberg. Beide versuchten, sich trotz unzureichender Mittel einen bürgerlichen Aufstiegstraum zu verwirklichen. Guttenberg fehlte die Zeit für eine Dissertation, Wulff fehlte das Geld für sein Haus.
nils minkmar bringt das ganze elend des bundespräsidenten-darstellers wulff auf den punkt. das hauptproblem ist meiner meinung nach aber gar nicht der „Mangel an politischem Instinkt und symbolischem Gespür“ bei wulff, sondern seine kleingeistigkeit. es sind gar nicht die unzureichenden finanziellen mittel, es ist wulffs unfähigkeit selbstbewusstsein ohne machtinsignien zu spüren. es ist nicht die macht (seiner) worte oder oder seiner taten oder seines könnens die ihm selbstbewusstsein verleihen, sondern seine ämter, sein haus, seine frau, seine vermeintliche stellung. dahinter verschanzt er sich und verklagt oder bedroht kritiker.
er merkt nicht, dass das amt ihm keine würde verleiht, sondern die art in der er es ausfüllt. und da er das amt nicht ausfüllt, ist da auch kein würde.
zuletzt habe ix im august einen blick auf meine flattr-einnahmen geworfen. und was soll ich sagen? danke an all jene die den knopf geklickt haben und weiterhin klicken.
trotzdem ist nicht abzustreiten, dass das interesse an flattr oder die nutztung von flattr stark abnimmt. das kann auch an mir liegen, dass ich es halt nicht geschafft habe eine spendierwillige fan-„community“ aufzubauen, wie zum beispiel tim pritlove, holgi oder stefan niggemeier das geschaftt haben. es kann aber auch daran liegen, dass flattr sich einfach nicht etabliert hat, sei es weil es immer noch zu kompliziert ist oder weil es für den longtail einfach nicht funktioniert.
mein flattr-konto löschen, wie thomas wiegold, mag ich nicht. aber thoams wiegold hat natürlich recht. flattr lohnt sich eignetlich nur für ein paar grossverdiener leute die es schaffen grosse menschenmassen zu mobilisieren. oder anders gesagt: thomas wiegold und ich könnten auch keine 500tausend downloads von einem unserer bühnenauftritte verkaufen, wie louis ck das kann. für manche funktioniert flattr, für andere funktionierts DRM-freie downloads zu verticken, für andere funktioniert beides nicht.
ich finde flattr nach wie vor toll und ich flattre nach wie vor sehr gerne, wenn auch immer seltener (im dezmeber hab ich so wenig geflattrt, dass ein flattr von mir 50 cent wert war). auch weil es so wenige gibt, die den button haben. auch die flattr-chrome-extension funktioniert nicht so recht. es ist einfach alles noch zu kompliziert.
ich habe den flattr-button nicht ganz entfernt, aber zu den anderen webbugs gepackt:
man kan artikel von mir also weiterhin flattrn, entweder per klick auf den link „flattrn“ oben, oder indem man den flattr „slider“ öffnet.
die erfahrung zeigt, dass die meisten social-dings-buttons eh nur sehr selten geklickt werden. hin und wieder gibts ein paar +1-klicks, die aber wohl eher aus der google+-integration in den reader oder eben google+ selbst kommen. es gibt durchaus artikel die wie wild geflattrt werden, dass sind aber meist artikel über die piraten, über flattr oder netzpolitische themen. ein paar meiner artikel werden auch wie wild auf auf facebook geshared, aber nicht wegen der buttons die unter dem artikel sind, sondern weil die leute das witzig finden und die url wohl direkt bei facebook reinpasten oder direkt in facebook weitersharen.
anders gesagt: dieses button-gedöns ist eigentlich überflüssig. wenn die leute etwas sharen wollen, dann sharen sie es, auch ohne buttons. deshalb glaube ich, dass meine versteckten buttons eine gute lösung sind. unsichtbar für die 99% und für das eine prozent der benutzer da, die sie nutzen wollen.
hier eine darstellung meiner flattr-einnahmen der letzten monate und drunter nochmal eine tabellarische auflistung des elends.
The ”cloud“ model is becoming popular first and foremost because it enables new forms of profit. However with just a tiny amount of work and responsibility, we can make the Cloud’s few advantages redundant, re-possess our information, and finally move to an era of worldwide, decentralized, participatory digital democracy.
ich glaube tatsächlich, dass sich technische entwicklungen und was wir von technik erwarten, in kreisbahnen bewegt (unbedingt lesen was dave winer dazu sagt). das heisst, die jetzige bewegung hin zu intransparenten cloud-diensten die einfach funktionieren („idiotensicher“) wird spätestens dann enden, wenn die ersten grossen datenpannen passieren (fukuchima-effekt). dann heisst es in der welt der technik für ein paar jahre: leck mich, kontrollverlust. /via
was aber nicht erklärt (oder ich habs nicht kapiert), warum, wenn der ton ganz hoch ist und viel luft entwichen ist, einmal umrühren den ton wieder tief macht.
kann ich mit einer rührbewegung so viel luft in die flüssigkeit bringen? ich glaub ja eher, dass es etwas mit der grösse der eingeschlossenen luftblasen zu tun hat. klopfen lässt die luft nicht „entweichen“, sondern zerstört luftblasen in kleinere fragmente (die höher klingen). rühren bildet wieder grössere lufteinschlüsse.
gegenüber: sitzparty. fünf oder sechs junge eltern sitzen auch weit nach mitternacht an einem tisch und amüsieren sich offenbar. noch um halb eins umarmen sich diese offenbar sehr mögigen menschen noch und wünschen sich ein gutes neues jahr. so sind menschen nach der balz.
schräg gegenüber: stehparty. bis elf haben die jungs mit vor den mädels rumgetanzt, danach stehen die jungs unten (knallend) und die mädels schauen runter. so sind menschen während der balz.
unten: ein älterer mann steht auf dem bürgersteig, zündet einen knaller an, wartet, wirft ihn nach rechts. zündet einen weiteren knaller an, wartet, wirft ihn nach links. 2 stunden lang. auf balz hat der herr definitiv keine lust mehr.
oben: um zehn zieht langsam nebel auf. nicht rauch von den feuerwerkskörpern (auch), sondern echter dicker, klebriger nebel. gegen mitternacht ist der höhepunkt erreicht, man sieht wirklich fast nichts mehr. raketen fliegen in eine weisse suppe und nur mit glück sieht man die weisse masse ein bisschen aufflackern.
unten rechts: bis zwölf strömen menschenmassen aus der s-bahn. gegen zwölf — soweit man erkennen kann — stillstand. die leute bleiben einfach stehen. ab halb eins strömen die menschenmassen wieder in die sbahn. die polizei-hundertschaften verschwinden im nebel. ix weiss nicht ob sie noch da sind oder ob ich sie einfach nicht mehr sehe.
ganz ehrlich finde ich die fragen in diesem fragebogen der seit vielen jahren rituell von vielen bloggern ausgefüllt wird ziemlich bescheuert. deshalb beantworte ich sie teilweise auch ebenso bescheuert. oder ändere sie.
zugezogen oder aufgezogen?
abends zu, morgens auf.
leitung länger oder kürzer?
kommt immer drauf an. kapiere das mit den steuern immer noch nicht, habe aber endlich verstanden wie man webseiten mit „responsive design“ bauen kann.
kurz- oder longdrinks?
bier.
mehr bewegt oder weniger?
„ich bewege meinen arsch jetzt jede woche ins fitnessstudio.“ (zitat von der beifahrerin. mit „arsch“ meint sie mich)
mehr ausgegeben oder weniger?
wenn ich die frage beantworten könnte, wen interessierte die antwort?
der hirnrissigste plan?
2011 habe ich ausschliesslich vernünftige pläne geschmiedet.
die gefährlichste unternehmung?
2011 habe ich nichts gefährliches unternommen. so hab ich das die letzten 43 jahre gemacht.
der beste sex?
fragen sich bonobos das eigentlich auch?
das beeindruckenste buch?
wenig bücher, auch wenig ebooks gelesen. einige waren gut, beeindruckend fand ich aber eher sämtliche geo-epoche-ausgaben die ix gelesen habe, ganz besonders die china-ausgabe.
der ergreifendste film?
das kino- und DVD-jahr 2011 war ziemlich mittelmässig. vieles gesehen was OK war, nichts was ergreifend war. dafür aber viel fernsehen gesehen das ziemlich super war. die 2011er staffel von boardwalk empire zum besipiel oder the good wife oder breaking bad waren ziemlich super. big bang theory ist mit die beste unterhaltung die ich 2011 eingeatmet habe. ergreifend, im sinne von einem bild das einem noch tage später im hinterkopf klemmt, war eine szene aus dem piloten von „boss“. ich sag aber nicht welche.
die beste CD?
ich glaub ich hab 2011 keine musik gekauft und auch keine musik geklaut. aber zum ersten mal seit langer zeit mal wieder musik gehört. im fitnessstudio. da funktioniert der alte mp3-scheiss. im november hab ich mir spontan nach einer sendung der küchenkonzerte ein album von kreisky gekauft und es im fitnessstudio nicht bereut.
das schönste konzert?
ich habe noch keine schönes konzert erlebt.
die meiste zeit verbracht mit …?
atmen.
die schönste zeit verbracht damit …?
atmen.
vorherrschendes gefühl 2011?
im januar: wie? schon januar? im februar: wie? schon februar? und so weiter …
2011 zum ersten mal getan?
mukibude.
2011 nach langer zeit wieder getan?
kräutertee trinken.
3 dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
kamillentee, pfefferminztee und salbeitee.
die wichtigste sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
dass kräutertee nichts bringt.
das schönste geschenk, das mir jemand gemacht hat?
eine teekanne.
der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
genauso weitermachen.
2. Eintrittspreise sind zu hoch. Die Menschen haben immer Diese Beschwerde gemacht, aber die Filme sind historisch günstig zu Knochen-Konzerte, Major League-Sportarten und Restaurants verglichen. Nicht so viel mehr. Egal, was Ihre Meinung zu 3D ist, hat den Charme der Zahlung einer saftigen Aufpreis off für das hypothetische vierköpfige Familie getragen.
Wir werden diese Welt nach den kommenden fünf Jahren nicht mehr wiedererkennen. Ob es zu mehr Demokratie oder ob es zu einer Atomisierung und Balkanisierung der Gesellschaft führt, oder ob sich wieder neue Herrschaftsstrukturen bilden, liegt auch entscheidend an uns.
ich glaube wir werden die welt auch in fünf jahren ganz gut wiedererkennen. es wird sich sicher einiges ändern, aber sehr vieles auch nicht.
was ich mir allerdings vorstellen kann: wir werden sascha lobo in fünf jahren nicht mehr wiedererkennen.
Here are three Star Trek-themed things that have come up recently. All of them made me laugh so hard I pooped a little, so they need to be preserved here for the ages.
Eine Vorratsdatenspeicherung würde mit Sicherheit die Anzahl der Verdächtigen erhöhen. Dass sie auch die Aufklärungsquote verbessern würde, steht bisher als Behauptung dahin. Sicherheit bedeutet nicht, mehr Verdächtige zu produzieren.
caschy (carsten knobloch) zeigte heute (bis ca. 22:40h) unter der warnung vor am router aktivierten WPS das bild einer fritz-box (mittlerweile hat er das bild ausgetauscht):
unter dem bild steht stand:
AVMs FritzBoxen sind nicht betroffen, es handelt sich bei der Abbildung oben nur um ein Symbolfoto, welches ich noch hatte.
caschy habe ich übrigens kürzlich in berlin getroffen:
[es handelt sich bei der abbildung oben nicht um caschy, sondern einen anderen laubhaufen nur um ein symbolfoto, welches ich noch hatte. und getroffen hab ich caschy auch noch nie, das war nur eine symbolbehauptung.]