nach­hal­tig­keit

felix schwenzel

ein pro­fes­sor an der uni, den ich nicht be­son­ders moch­te, mein­te mal, er möge das wort „nach­hal­tig­keit“ nicht. ich glau­be er sag­te er ver­ste­he nicht, was das wort be­deu­ten sol­le und dass es eine lee­re wort­hül­se sei. auch wenn der pro­fes­sor sonst kei­nen blei­ben­den ein­druck bei mir hin­ter­liess, präg­te er doch mei­ne wahr­neh­mung in be­zug auf das wort „nach­hal­tig­keit“. bei mir schril­len seit mei­nem stu­di­um bei dem wort „nach­hal­tig­keit“ die alarm­glo­cken.

äh­nich ver­hält es sich mit dem spruch „kli­nisch ge­tes­tet“. frü­her schrieb man auf pro­duk­te die be­son­ders ge­sund wir­ken soll­ten, „kli­nisch ge­tes­tet“. heu­te schreibt man „bio“ drauf. bei­des be­deu­tet so gut wie gar nichts. wenn auf ei­ner zahn­pas­ta-tube „kli­nisch ge­tes­tet“ steht, kann das ja auch be­deu­ten, dass das pro­dukt in ei­ner kli­ni­schen ver­suchs­rei­he ge­tes­tet wur­de und alle pro­ban­den da­nach aus­schlag be­ka­men. ge­nau­so ist ein knol­len­blät­ter­pilz, der bio­lo­gisch, or­ga­nisch oder gar bio­lo­gisch-dy­na­misch gross­ge­zo­gen wur­de, eben­so gif­tig wie ei­ner, der wäh­rend sei­ner auf­zucht mit künst­li­chen dün­ge­mit­teln oder pes­ti­zi­den be­han­delt wur­de.

ich gebe zu, ich fal­le auch stän­dig auf die­se mar­ke­ting­scheis­se rein. oder an­ders ge­sagt, wenn bei aldi auf der sa­la­mi „gut-bio“ steht, kau­fe ich sie lie­ber als die cer­ve­lats­wurst ne­ben­an für ei­nen euro fünf­zig we­ni­ger. im­mer­hin, dass wort „nach­hal­tig“ kommt in der „gut-bio-sor­ti­ments-be­schrei­bung“ nicht vor, es wird das — mei­nem ein­druck nach — re­la­tiv ver­trau­ens­wür­di­ge „bio-sie­gel“ an­ge­ge­ben und aldi kann man — so scheint es bis jetzt — zu­min­dest bei der pro­dukt­qua­li­tät ver­trau­en.

an­ders ge­sagt, öko­lo­gisch oder mei­net­we­gen „art­ge­rech­te“ pro­duk­te sind längst in der mit­te der ge­sell­schaft, sprich bei aldi, an­ge­kom­men. es gibt kaum pro­ble­me güns­tig und ein­fach an die­se pro­duk­te her­an­zu­kom­men. un­ter­neh­mer die die­se nach­fra­ge be­die­nen und die­se pro­duk­te güns­tig an­bie­ten gibts wie sand am meer. wenn die pro­duk­te auch noch güns­tig sind und bei händ­lern de­nen ich ei­nen ver­trau­ens­vor­schuss zu ge­ben be­reit bin an­ge­bo­ten wer­den, schla­ge ich ger­ne zu. ich bin stamm­kun­de bei bud­ni­kow­ski, aldi, al­na­tu­ra und gut wulks­fel­de.

pro­ble­ma­tisch wirds, wenn die pro­duk­te nicht güns­tig zu be­kom­men sind. dann ver­lan­ge ich ei­nen ti­cken mehr. dann rei­chen mir die mar­ke­ting-sprü­che oder sie­gel nicht mehr, hoh­le sprü­che ha­ben es schwe­rer zu ver­fan­gen und ich schaue und höre ganz ge­nau hin. ich will dann mehr als pro­duk­te die mit ein paar hoh­len plas­tik­wör­tern auf­ge­pimpt wer­den. mich kann dann nur aus­ser­or­dent­li­che trans­pa­renz oder eine gute ge­schich­te zum pro­dukt über­zeu­gen.

wenn ich zum bei­spiel ei­nen beu­tel wä­sche­klam­mern kau­fe, dann kau­fe ich ihn ent­we­der für eins fünf­zig bei ikea (und mir ist egal wo die her­kom­men) oder in ei­nem la­den, der mich über­zeugt, dass ich et­was gu­tes un­ter­stüt­ze, wenn ich den beu­tel für zwölf acht­zig kau­fe. das könn­te bei­spiels­wei­se die le­gen­de sein, dass die wäsch­klam­mern aus wie­der­auf­ge­fors­te­ten tro­pen­wäl­dern stam­men, die von ver­arm­ten in­di­schen wit­wen ge­ern­tet wer­den und von über­ta­rif­lich be­zahl­ten wai­sen­kin­dern in kal­kut­ta mon­tiert wer­den. wenn mir der händ­ler dann auch noch glaub­haft dar­le­gen kann, dass er sich an den klam­mern nicht 90% des kauf­prei­ses ein­heimst und die kal­ku­la­ti­on of­fen­legt, dann bin ich even­tu­ell be­reit ei­nen hau­fen mehr geld aus­zu­ge­ben.

we­ni­ger sar­kas­tisch aus­ge­drückt: wer mich zum kauf von et­was teu­re­ren, ver­nünf­tig her­ge­stell­ten pro­duk­ten über­zeu­gen will, muss nicht nur auf mar­ke­ting-ge­quat­sche ver­zich­ten kön­nen, son­dern eine gute ge­schich­te er­zäh­len kön­nen und ex­trem trans­pa­rent sein.

so­weit das vor­ge­plän­kel. seit ein paar ta­gen ist der avo­ca­do-store on­line. auf die­sem markt­platz wol­len ste­phan uh­ren­ba­cher und phil­ip gloeck­ler „nach­hal­ti­ge“ pro­duk­te ver­kau­fen. ich habe mir vor knapp ei­ner wo­che die prä­sen­ta­ti­on des kon­zept der bei­den an­ge­se­hen, ein paar fra­gen ge­stellt und die­ser tage noch­mal ein biss­chen auf der platt­form rum­ge­schaut. und lei­der über­zeugt mich das kon­zept nicht, ge­nau­er es kit­zelt kaum ei­nen fun­ken neu­gier in mir. hin­zu kommt, dass ich der mei­nung bin, dass die bei­den eine rie­si­ge chan­ce ver­pas­sen.

sitzt wie an­ge­gos­sen“, „mein Lieb­lings­pro­dukt von Ar­me­dan­gels“, „ein rich­ti­ger »eye cat­cher«

die­se chan­ce wäre, auf der platt­form nur din­ge zu ver­kau­fen, die eine ge­schich­te er­zäh­len, et­was be­son­de­res ha­ben, die den be­trei­bern per­sön­lich lieb ge­wor­den sind. zwar sag­te phil­lip gloeck­ler, dass er mehr oder we­ni­ger alle pro­duk­te auf der platt­form ken­ne und gut fän­de, aber aus­ser ein paar al­ber­ner be­nut­zer-kom­men­ta­re die er (ver­mut­lich) un­ter ei­ni­gen pro­duk­ten hin­ter­liess, ist da­von auf der platt­form so gut wie nichts sicht­bar.

die pro­duk­te wer­den mit dem üb­li­chen, er­mü­den­den mar­ke­ting­gesab­bel an­ge­prie­sen: der her­stel­ler ei­nes „wood_stocks“ meint, dass die ver­wen­de­ten höl­zer „aus vor­bild­lich be­wirt­schaf­te­ten Wäl­dern und an­de­ren kon­trol­lier­ten Her­künf­ten“ stam­men und der „wood_stock“ in ei­nem ed­len, schwar­zen schu­ber ge­lie­fert wür­de. „af­fen­tor“ meint, es ver­ar­bei­te „wun­der­schö­ne und fair­ge­han­del­te Rest­stof­fe“. leu­te die sich ge­walt­sa­me auf­stän­de aus­den­ken („Riot­Crea­ti­ons GmbH“) prei­sen ihr 30-euro t-shirt da­mit an, dass „die In­va­si­on der gu­ten Lau­ne nicht zu stop­pen“ sei und dass man „auf der durch­ge­knall­ten Ach­ter­bahn“ mit­fah­ren sol­le. die riot­crea­ti­on-leu­te wei­sen zwar dar­auf hin, dass ihre shirts „fair­m­a­de“ und frei von kin­der­ar­beit sei­en, dass für die „Ar­bei­te­rIn­nen“ auf die „Ge­sund­heit“, „Si­cher­heit“ und das bin­nen-I ge­ach­tet wer­de, ver­ra­ten uns aber nicht wo ge­nau die shirts her­ge­stellt wer­den. da sind an­de­re schon viel wei­ter.

ich will nicht nur wis­sen, dass die bun­te kne­te von „öko­norm“ aus roh­stof­fen aus „bio­lo­gi­schem An­bau“ stammt, son­dern was ge­nau in der kne­te drin ist. ich will nicht wis­sen, dass die kne­te im „Pap­p­etui“ ge­lie­fert wird, son­dern ob ein kind auch schad­los ein, zwei stück­chen der bun­ten kne­te ver­schlu­cken kann.

jede ein­zel­ne pro­dukt­sei­te die ich mir heu­te im avo­ca­do-store an­ge­se­hen habe, ist vol­ler ver­pass­ter chan­cen und blöd­sin­ni­gem mar­ke­ting­gesab­bel bei dem ich mir vor­kom­me, als wol­le mich je­mand nach­hal­tig ver­ar­schen. an­de­rer­seits ist das kind noch jung voll beta. aber ich ver­mis­se ein kon­zept, dass über das gum­mi­wort „nach­hal­tig­keit“ hin­aus­geht. ich fürch­te, hier könn­te sich mal wie­der der gute alte spruch, dass das ge­gen­teil von gut, gut ge­meint ist, be­wahr­hei­ten.


ta­lent ist ge­duld

felix schwenzel

die bei­fah­re­rin sagt im­mer, es gebe kein ta­lent. ein satz, dem ich auf an­hieb nie zu­stim­men woll­te. aber je mehr ich über die­sen satz nach­den­ke, des­to mehr muss ich der bei­fah­re­rin zu­stim­men. wie ich über­haupt letzt­end­lich der bei­fah­re­rin in fast al­lem nach ei­ner wei­le des sträu­bens zu­stim­men muss. sie hat öf­ter recht, als mir lieb ist.

was es tat­säch­lich gibt ist lei­den­schaft. und wer lei­den­schaft für et­was emp­fin­det, hat da­mit auch ge­duld. und ge­duld ist der schlüs­sel. oder ge­nau­er, lei­den­schaft ist der schlüs­sel zur ge­duld, der die tür zu dem, was als ta­lent er­scheint, öff­net. hört sich pa­the­tisch an, ist aber was dran.

ich habe zum bei­spiel un­end­li­che ge­duld mit tech­nik. ich kann stun­den-, nein ta­ge­lang CSS-an­wei­sun­gen oder ja­va­scrip­te aus­pro­bie­ren bis eine die web­sei­te so aus­sieht wie ich möch­te oder das macht was sie soll. ich ma­che da wei­ter, wo an­de­re längst die lust ver­lie­ren — bis es klappt. oder: am wo­chen­en­de war ich bei ei­ner gu­ten freun­din ein­ge­la­den die um die sechs kis­ten tech­nik-kram in ih­rem büro rum­ste­hen hat­te, von de­nen sie kei­ne ah­nung hat­te, was sie da­mit ma­chen soll­te oder wie sie sie an­schlies­sen soll­te. un­ter an­de­rem be­fan­den sich in den kis­ten ein vdsl-split­ter, eine t-home set­top­box und ein wlan-re­pea­ter. nach 10 mi­nu­ten hat­te ich den rou­ter und den re­pea­ter per wps ver­bun­den und die set­top­box an den fern­se­her und re­pea­ter an­ge­schlos­sen. al­ler­dings brauch­te ich min­des­tens drei stun­den bis die scheis­se lief und ein fern­seh­pro­gramm an­zeig­te. am ende stell­te si­cher her­aus, dass der re­pea­ter nur in der glas­vi­tri­ne im wohn­zim­mer aus­rei­chend emp­fang hat­te um vdsl-fern­se­hen auf die set­top-box-zu lei­ten und dass der scart-an­schluss in der rech­ten scart-buch­se des fern­se­hers ste­cken muss­te, um ein bild an­zu­zei­gen.

das her­aus­zu­fin­den brauch­te sei­ne zeit, aber ich ver­lor nicht für eine se­kun­de die ge­duld. ich wuss­te zu je­dem mo­ment, dass selbst die schrott-tech­nik der te­le­kom funk­tio­nie­ren kann — und dass es ei­nen weg dort­hin gab. am ende wa­ren — aus­ser mir — alle an­we­sen­den mit den ner­ven am ende — und es funk­tio­nier­te.

ich habe kein ta­lent im um­gang mit tech­nik, nur ge­duld. wer gut kla­vier spielt, hat kein ta­lent dazu, son­dern stoi­sche ge­duld zu üben. wer gut ma­len kann, hat ge­duld ma­len zu ler­nen.

wer ge­duld hat, er­weckt am ende den ein­druck ta­lent zu ha­ben. ta­lent ist ge­duld.

und: wer eine klu­ge frau hei­ra­tet, lernt nie aus.


mousse au chien

felix schwenzel

[die über­schrift ist voll ge­he­ge­mannt, also von ei­nem pri­va­ten ge­spräch eins zu eins über­nom­men um ruhm mit frem­den fe­dern zu er­lan­gen.]

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mehr weiss­raum

felix schwenzel

die­se sei­ten ha­ben jetzt mehr weiss­raum, kein ta­bel­len-lay­out mehr und den hund hab ich ein biss­chen ver­steckt klei­ner ge­macht.


phö­nix­hal­len, samm­lung falcken­berg

felix schwenzel

höl­lisch was los.

[nach­trag 13.02.2010]
schö­ne aus­stel­lung. schö­ne räu­me.


chris­ti­an stö­cker über das in­ter­net

felix schwenzel

chris­ti­an stö­ckers vor­trag über das in­ter­net und sei­ne 7 the­sen, bei car­ta. sehr le­sens­wert se­hens­wert.


surf­guard vs. la­nier

felix schwenzel

der surf­guard de­kon­stru­iert ja­ron la­nier ganz wun­der­bar und aus­führ­lich.

Was La­nier so vor sich hin re­det, wirkt ein­fach nicht durch­dacht. Es ent­springt kei­nem in sich schlüs­si­gen Kon­strukt der Welt, son­dern es sind Sound Bi­tes, die von sei­nen Mit­apo­lo­ge­ten ver­wen­det wer­den sol­len, um ein­fa­che Punk­te zu ma­chen. Aber ge­ra­de we­gen die­ser man­geln­den Schlüs­sig­keit in Kom­bi­na­ti­on mit La­ni­ers gro­ßem, mis­sio­na­ri­schem Mit­tei­lungs­be­dürf­nis er­wacht in mir der Ver­dacht, dass es ge­ra­de La­nier ist, der eine Agen­da hat, wäh­rend die von ihm an­ge­fein­de­ten In­ter­net­nut­zer ein­fach fröh­lich Mu­sik ver­brei­ten. (wei­ter­le­sen)

mitt­ler­wei­le glau­be ich ja, wenn man eine fri­sur hat und ein buch ge­schrie­ben hat, wird man — so­bald das buch raus­kommt, kreuz und quer durch den blät­ter­wald in­ter­viewt — egal wie ver­wirrt man ist.


die wit­zigs­te mahl­zeit

felix schwenzel

vor ein paar ta­gen schrob nico, dass man nix ver­passt wenn man blogs nicht liest. dem muss ich hef­tig wi­der­spre­chen. wenn man die­se ge­schich­te von mer­lix, ja über­haupt mer­lix nicht liest, ver­passt man so ei­ni­ges. ix kann mich nicht er­in­nern, je et­was wit­zi­ge­res ge­le­sen zu ha­ben.


sur­fen mit dem zei­ge­fin­ger

felix schwenzel

nach­trag und le­sens­wer­te links zur gasch­ke re­zen­si­on:
erst­mal ein text über „Per­spek­ti­ven auf den Um­gang mit di­gi­ta­len Tex­ten und das Me­di­um Buch“, in dem auch über gasch­kes welt­bild ge­spro­chen wird. dann ein le­sens­wer­ter text über „Die Angst vorm rich­ti­gen Le­sen im fal­schen (Me­di­um)“ von pe­ter schu­ma­cher, der sich mit der fra­ge aus­ein­an­der setzt ob le­sen auf pa­pier wirk­lich der weis­heit letz­ter schluss sein muss. aus­ser­dem noch eine „klick“-re­zen­si­on im vor­wärts, bei der ich vor al­lem den ti­tel mag und mal eben ge­lie­hen habe.

und weil ich ja, wie ben_ das aus­drückt, ein gu­ter in­ter­net­kri­ti­ker wer­den möch­te, ein wun­der­ba­rer text von ste­fan schulz, ohne schaum vorm mund, der zu mehr kul­tur­pes­si­mis­mus an­regt.

An­statt den x-ten toll auf­ge­mach­ten Elek­tri­schen Re­por­ter zu gu­cken soll­te man sich lie­ber den Text­wer­ken desCCC, desFoe­Budund derFeuil­le­tonsan­neh­men. Und man soll­te nicht zu schnell ver­za­gen, weil die De­bat­ten dort ohne Ei­gen­na­men aus­kom­men, also kein Goog­le-Face­book-Ap­ple-Bas­hing statt­fin­det, son­dern die Struk­tu­ren selbst the­ma­ti­siert wer­den.

und zum schluss noch ste­ve jobs im jahr 1994, mit ei­nem wich­ti­gen punkt:

Tech­no­lo­gy is not­hing. Wha­t's im­portant is that you have a faith in peo­p­le, that they'­re ba­si­cal­ly good and smart, and if you give them tools, they'll do won­derful things with them. It's not the tools that you have faith in — tools are just tools. They work, or they don't work. It's peo­p­le you have faith in or not. Yeah, sure, I'm still op­ti­mi­stic I mean, I get pes­si­mi­stic so­me­ti­mes but not for long.

tech­no­lo­gie mag neu­tral sein, aber was da­mit ge­macht wird ist es nicht. jede tech­no­lo­gie birgt ge­fah­ren in sich, ent­schei­dend, ist wie wir da­mit um­ge­hen, bzw. dass wir er­ken­nen dass wir bei al­lem gu­ten was die tech­no­lo­gie oder ge­sell­schaft­li­che ent­wick­lung uns bringt, auch kri­tisch und wach blei­ben müs­sen, stän­dig ab­wä­gen müs­sen. oder wie ste­fan schulz es sagt:

Al­les hat Ge­fah­ren. Nichts auf der Welt ent­steht, weil es ein­fach gut ist, son­dern weil die gu­ten Sei­ten über­wie­gen. Und es soll­te be­denk­lich stim­men, dass die schlech­te Sei­te des In­ter­nets so un­er­forscht ist. Un­be­kannt ist sie längst nicht mehr.

su­san­ne gasch­kes stra­te­gien ge­gen ver­dum­mung

felix schwenzel

su­san­ne gasch­ke mag das in­ter­net nicht. das ist nichts neu­es, wenn man schon­mal über ei­nen text von gasch­ke oder ihr au­toren­re­gis­ter auf zeit.de ge­stol­pert ist:

wenn man ihr buch liest, er­fährt man, dass sie auch com­pu­ter­spie­le, fern­se­hen, „kon­su­mis­mus“, zeit­ver­schwen­dung und „über­flüs­si­ge kom­mu­ni­ka­ti­on“ nicht mag. was sie mag sind bü­cher, li­te­ra­tur, kunst, mu­sik und „er­fah­run­gen mit so­zia­lem en­ga­ge­ment“.

„Ich glau­be nicht, dass das Netz mehr De­mo­kra­tie, klü­ge­re Wis­sen­schaft, ver­ant­wort­li­che­ren Jour­na­lis­mus und mehr so­zia­le Ge­rech­tig­keit her­vor­brin­gen wird. Und ich mei­ne, ei­ni­ge An­halts­punk­te da­für zu ha­ben, dass die di­gi­ta­le Kul­tur die­sen Zie­len an be­stimm­ten Stel­len so­gar ent­ge­gen­steht.“

noch we­ni­ger als das in­ter­net, mag gasch­ke al­ler­dings die leu­te, die das in­ter­net gut fin­den. alle die das in­ter­net nicht ent­schie­den ab­leh­nen, nennt sie „Di­gi­ta­lis­ten“ oder „In­ter­net-Apo­lo­ge­ten“. sie wirft alle in ei­nen topf: tech­ni­ker, un­ter­neh­mer, in­dus­tri­el­le, blog­ger, twit­te­rer, such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rer, netz­po­li­tik-ak­ti­vis­ten, mar­ke­ting-fuz­zis, netz­po­li­tik-ak­ti­vis­ten — selbst dif­fe­ren­zie­ren­den kri­ti­kern des in­ter­net oder sei­ner aus­wüch­se un­ter­stellt sie op­pur­tu­nis­mus oder kon­flikt­scheu, wenn sie nicht, wie sie, das in­ter­net un­dif­fe­ren­ziert, klar und deut­lich ver­ur­tei­len. sie wirft alle zu­sam­men in ei­nen ei­mer mit der auf­schrift „Di­gi­ta­lis­ten“. man muss sich nur mal vor­stel­len wer sich al­les in die­sem ei­mer wie­der­fin­det, brin und page ne­ben law­rence les­sig, ste­fan nig­ge­mei­er ne­ben kai dieck­mann, bill gates ne­ben li­nus thor­vald, ba­rack oba­ma ne­ben an­ge­la mer­kel, jeff jar­vis und hu­bert bur­da. al­les „Di­gi­ta­lis­ten“.

gasch­ke ist nicht nur ex­trem un­dif­fe­ren­ziert, was das in­ter­net an­geht, ihr ist auch nichts recht zu ma­chen:

  • ei­ner­seits be­klagt sie die durch­kom­mer­zia­li­sie­rung des net­zes und sei­ne auf­dring­li­chen mar­ke­ting­stra­te­gien, schimpft aber auch dar­über, dass in­ter­net-ko­lum­nis­ten („blog­ger“) ihre bei­trä­ge kos­ten­los, oder wie sie viel­deu­tig sagt, „um­sonst“ ins in­ter­net stel­len. „blog­ger“ nennt sie in­ter­es­san­ter­wei­se auch nicht „au­toren“, son­dern meist „nut­zer“.
  • ei­ner­seits be­klagt sie, dass durch das in­ter­net und mo­der­ne „me­di­en“ die li­te­ra­li­tät und fä­hig­kei­ten zu le­sen ab­neh­me, geis­selt die im in­ter­net ab­lau­fen­de schrift-kom­mu­ni­ka­ti­on von men­schen un­ter­ein­an­der aber ger­ne als pro­fa­ne oder über­flüs­si­ge „sinn­los­kom­mu­ni­ka­ti­on“.
  • ei­ner­seits be­klagt sie die ag­gres­si­vi­tät und die de­ter­mi­niert­heit der netz­be­für­wor­ter („Di­gi­ta­lis­ten“) und welch ver­hee­ren­de fol­gen die er­folg­rei­che pro­pa­gie­rung der netz­ideo­lo­gie habe (sie sieht hier eine „Ideo­lo­gie­ma­schi­ne“ am werk), an­de­rer­seits be­zwei­felt sie rund­her­aus, dass aus dem netz über­haupt et­was po­li­tisch wirk­sa­mes kom­men kön­ne und be­haup­tet, dass das netz ent­po­li­ti­sie­re.
  • ei­ner­seits be­klagt sie sich über leu­te die ge­schich­ten aus ih­rem le­ben mit an­de­ren tei­len („Wer sich in »so­zia­len Netz­wer­ken« selbst welt­öf­fent­lich ent­blät­tert, ist nur eins: sel­ber schuld.“), an­de­rer­seits for­dert sie, dass ge­schich­ten aus dem le­ben an­de­rer die auf pa­pier ge­druckt sind („Bü­cher“) mehr ge­le­sen wer­den soll­ten.

auf der an­de­ren sei­te hat mir auch ei­ni­ges von dem was sie schreibt auch ein kopf­ni­cken ab­ge­run­gen. wer wür­de ei­nem satz wie die­sem wi­der­spre­chen?

Ich bin fest da­von über­zeugt, dass es kei­ne zwei­te Fä­hig­keit gibt, die für das Zu­recht­kom­men in mo­der­nen Ge­sell­schaf­ten so wich­tig ist wie das flüs­si­ge, sou­ve­rä­ne Le­sen, Ver­ste­hen und Be­ur­tei­len von Tex­ten.

ori­gi­nal DDR-soly­an­ka?

felix schwenzel


buch­merk ist das neue le­se­zei­chen

felix schwenzel

heu­te bei der grö­ner das wort „ge­buch­merkt“ zum ers­ten mal ge­le­sen. das wort ist, laut goog­le, zwar nicht ganz neu, aber su­per. hab ich mir gleich mal ge­kopf­merkt.


manch­mal kommt mir ham­burg ziem­lich ge­sta­pelt vor

felix schwenzel


speech and de­ba­te

felix schwenzel

als aus­tausch­schü­ler in ame­ri­ka, habe ich 1986 an der high­school als eng­lisch-kurs „speech and de­ba­te“ ge­wählt. eine mo­ti­va­ti­on da­für war si­cher­lich, dass ich als 17jäh­ri­ger mei­nem schrift­eng­lisch nicht all­zu­viel zu­ge­traut habe. of­fen­bar war die­ser ge­dan­ken­gang auch den an­de­ren drei aus­tausch­schü­lern an der schu­le nicht fremd, so dass in „speech and de­ba­te“ bei mrs. da­vis ne­ben ein paar ame­ri­ka­nern zwei deut­sche, eine schwe­din und eine fran­zö­sin sas­sen. an den ge­nau­en un­ter­richts­ab­lauf da­mals kann ich mich lei­der nicht mehr er­in­nern, aus­ser dass wir re­gel­mäs­sig stark for­ma­li­sier­te (schein-) de­bat­ten führ­ten und re­den hal­ten muss­ten. die for­ma­li­sier­ten de­bat­ten ken­nen wir aus dem ame­ri­ka­ni­schen prä­si­dent­schafts­wahl­kampf; es gibt ei­nen mo­de­ra­tor und je­der de­bat­tant hat ge­nau fest­ge­leg­te zeit­räu­me in de­nen er the­sen for­mu­lie­ren kann. dar­auf folgt dann eine er­wi­de­rung des geg­ners, auf die man bei man­chen de­bat­ten­ar­ten auch noch­mal kurz ant­wor­ten kann — oder eben auch nicht. die for­ma­li­en hab ich alle ver­ges­sen. wich­tig war al­ler­dings, dass wir die po­si­tio­nen die wir in der de­bat­te ver­tra­ten vor­her gut re­cher­chie­ren und vor­be­rei­ten muss­ten. un­ter an­de­rem gab es da­für eine für die grös­se der schu­le her­vor­ra­gend aus­ge­stat­te­te schul­bi­blio­thek, kom­plett mit bi­blio­the­ka­rin und abon­nier­ten zeit­schrif­ten. noch wich­ti­ger: mrs. da­vis leg­te wert dar­auf, dass wir in den de­bat­ten auch po­si­tio­nen ver­tre­ten soll­ten, von de­nen wir ge­ra­de nicht über­zeugt wa­ren.

die­ses kon­zept war mir als deut­schem schü­ler da­mals völ­lig neu. bis zur 10ten klas­se wur­de von uns ei­gent­lich in je­dem fach ver­langt, ein­fach das rich­ti­ge zu schrei­ben oder, al­ter­na­tiv, ein biss­chen rum­zum­einen, also zum bei­spiel tex­te zu in­ter­pre­tie­ren. aber auch beim in­ter­pre­tie­ren ging es we­ni­ger um das be­grün­den, als dar­um, die rich­ti­ge in­ter­pre­ta­ti­on zu lie­fern. auch wenn ich da­mals nicht wirk­lich viel ge­lernt habe, ich bin im­mer noch ein mi­se­ra­bler, öf­fent­li­cher red­ner, fas­zi­niert mich das kon­zept bis heu­te. statt ein­fach nur rum­zum­einen, rum­zu­be­haup­ten oder ar­gu­men­te ab­zu­schmet­tern, zu ver­su­chen die ar­gu­men­te des geg­ner wirk­lich zu ver­ste­hen und nach­zu­voll­zie­hen, am bes­ten so gut, dass man sie selbst ver­tre­ten könn­te.

die­se hal­tung hat mich dazu ver­an­lasst, das buch von su­san­ne gasch­ke zu le­sen. ich woll­te ihre ar­gu­men­te ver­ste­hen und nach­voll­zie­hen, war­um sie das in­ter­net so scheis­se fin­det. ich muss sa­gen, ich bin ein biss­chen ent­täuscht. vie­le ih­rer ar­gu­men­te sind schwach und in­kon­sis­tent und bei­na­he durch­ge­hend wi­der­sprüch­lich. aus­ser­dem hat sie sich of­fen­bar ex­trem we­nig mit dem in­ter­net selbst be­schäf­tigt, son­dern vor­nehm­lich mit ih­ren vor­ur­tei­len und ih­ren ver­meint­li­chen geg­nern, den „in­ter­net-apo­lo­ge­ten“ oder „di­gi­ta­lis­ten“ wie sie sie nennt. das ist in etwa so sinn­voll wie der ver­such den ve­ge­ta­ris­mus, sei­ne sinn­haf­tig­keit, nütz­lich­keit oder sei­ne vor- und nach­tei­le da­nach zu be­ur­tei­len, was ve­ge­ta­ri­er über ve­ge­ta­ris­mus er­zäh­len. hät­te su­san­ne gasch­ke ein buch mit dem ti­tel „friss, stra­te­gien ge­gen fleisch­lo­se er­näh­rung“ ge­schrie­ben, wäre eine ih­rer haupt­the­sen, dass der ve­ge­ta­ris­mus eine qua­si-re­li­giö­se be­we­gung sei, weil ei­ni­ge ve­ge­ta­ri­er be­haup­ten, ve­ge­ta­ris­mus sei ein weg die welt zu ret­ten.

und ich habe ei­nen wei­te­ren ver­dacht. ich glau­be es wäre sinn­vol­ler ge­we­sen, ich hät­te ein oder zwei bü­cher von ni­cho­las carr ge­le­sen. gasch­kes buch ist voll mit carr-zi­ta­ten, ich habe in den knapp 200 sei­ten al­lein 15 er­wä­hun­gen und zi­ta­te von ni­cho­las carr ge­zählt. gasch­ke nennt carr üb­ri­gens be­wun­dernd und mit krea­ti­ven schreib­va­ria­tio­nen mal den „be­deu­tens­ten In­ter­net-Kri­ti­ker Ame­ri­kas“, „In­ter­net­skep­ti­ker“ oder „In­ter­net­kri­ti­ker“. im­mer­hin sind gasch­ke und ich in ei­nem punkt see­len­ver­wandt. auch ich ver­wen­de we­nig sorg­falt dar­auf wor­te und na­men rich­tig zu schrei­ben, auch ich set­ze kom­ma­ta und bin­de­stri­che frei schnau­ze und schrei­be „ap­ple“ eben­falls stets klein.

zur ver­tie­fung mei­ner klei­nen for­schungs­rei­he, war­um fin­den leu­te das in­ter­net scheis­se, was ist an ih­rer kri­tik nach­voll­zieh­bar und wel­che ar­gu­men­te brin­gen sie vor, wer­de ich mich dem­nächst de­fi­ni­tiv ni­cho­las carr zu­wen­den (hat je­mand emp­feh­lun­gen mit was ich da an­fan­gen könn­te?). aus­ser­dem habe ich mich selbst un­ter druck ge­setzt und den re­pu­bli­ca-or­ga­ni­sa­to­ren ei­nen vor­trag mit dem ti­tel „war­um ich das in­ter­net scheis­se fin­de“ vor­ge­schla­gen. bleibt also zu hof­fen, dass ich bis zum april noch ein paar stich­hal­ti­ge ar­gu­men­te fin­de, um das in­ter­net end­lich mal ein biss­chen kri­ti­scher zu se­hen.

[die gasch­ke-re­zen­si­on folgt in den nächs­ten ta­gen.]


ham wir denn schon kar­ne­val?

felix schwenzel

oder war­um ver­sucht sich die­ser EC als ICE zu ver­klei­den?


fo­cus-rant

felix schwenzel

herr­li­cher, klu­ger fo­cus-rant bei print würgt:

Wenn ein auf­ge­klär­ter Le­ser das Ziel des Fo­cus wäre, dann hät­te man im Ta­ge­buch sa­gen müs­sen: “Die Re­dak­ti­on hat in gro­ßer Pa­nik mo­na­te­lang nach We­gen ge­sucht, Ih­nen ir­gend­ei­nen Grund zu ge­ben, die­ses Heft noch zu kau­fen.”

un­be­dingt le­sen. also den rant. nicht den fo­cus.


kos­ten­lo­s­kul­tur, halb ana­log

felix schwenzel

ich habe mir ja kürz­lich sämt­li­che lost-staf­feln, also die staf­feln eins bis fünf, bei ama­zon.co.uk ge­kauft. in­klu­si­ve ver­sand­kos­ten hat mich das € 86,24 ge­kos­tet. heu­te habe ich das DVD-set bei ama­zon.de ver­kauft, für € 99,00. das war ein kampf­preis, da der ama­zon.de-preis bei € 185,99 liegt und das bil­ligs­te fremd­an­bie­ter-an­ge­bot bei € 107,00 liegt (wer lust hat, kann auch € 297,08 aus­ge­ben).

aus­ge­zahlt be­kom­me ich von ama­zon da­für € 82,62. macht in­klu­si­ve ver­sand­kos­ten un­ge­fähr acht euro kos­ten für alle fünf staf­feln. das ist bil­li­ger und prak­ti­scher und le­ga­ler als bei pi­ra­te­bay. oder? und das fast ganz ana­log. hab ich das schon­mal ge­sagt? ich fin­de das in­ter­net ziem­lich su­per.


kunst­schnee­pro­pa­gan­da­män­ner

felix schwenzel


ap­fel-tar­te

felix schwenzel

nach­dem ich in den letz­ten 1,5 jah­ren sechs kilo ab­ge­nom­men habe, habe ich heu­te be­schlos­sen die­se ap­fel-tar­te zu ba­cken. zwei kilo sind jetzt wie­der drauf. wahr­schein­lich.


re­zen­si­ons­exem­pla­re

felix schwenzel

nor­ma­ler­wei­se be­hand­le ich bü­cher noch im­mer so als sei­en sie et­was ganz be­son­de­res, rein­krit­zeln, auch mit blei­stift geht mei­ner mei­nung nach gar nicht. scho­ckie­ren­der­wei­se, wie ich in den letz­ten mo­na­ten mehr­fach sah, ma­chen das man­che leu­te so­gar mit bü­chern aus der öf­fent­li­chen bi­blio­thek. bü­cher schmeis­se ich fast nie weg, selbst das un­fass­bar schlech­te buch „kei­ne gros­se sa­che“ von va­nes­sa „bal­zac“ kull­mann wei­ge­re ich mich weg­zu­schmeis­sen. das schlimms­te was ich bü­chern an­zu­tun wage, ist ein esels­ohr rein­zu­kni­cken oder den rü­cken zu über­deh­nen.

beim re­zen­si­ons­exem­plar von su­san­ne gasch­kes „klick: stra­te­gien ge­gen die di­gi­ta­le ver­dum­mung“ das ich mir vom ver­lag habe schi­cken las­sen (geht ganz ein­fach) fällt es mir leicht alle hemm­nun­gen fal­len zu las­sen.

es gibt aber auch wirk­lich viel zu mar­kie­ren — und hier muss ich su­san­ne gasch­ke schon jetzt voll zu­stim­men: pa­pier hat enor­me vor­tei­le. man kann in­ter­es­san­te oder wi­der­sprüch­li­che zi­ta­te ein­fach mar­kie­ren oder wenn die au­torin die na­men ih­rer kron­zeu­gen mit de­nen sie die di­gi­ta­le ver­dum­mung be­le­gen möch­te, be­reits auf sei­te neun falsch schreibt (jakob niel­sen, nicht jacob niel­sen) ein­fach den feh­ler kor­ri­gie­ren — so­gar in der ba­de­wan­ne! in re­zen­si­ons­exem­pla­ren rum­zu­schmie­ren und no­ti­zen rein­zu­schrei­ben, macht wirk­lich spass.


lost on itu­nes

felix schwenzel

leo schreibt, dass die sechs­te und letz­te staf­fel von lost, die am 2. fe­bru­ar in den USA an­läuft ei­nen tag spä­ter auch im deut­schen itu­nes-store zu ha­ben sein wird. das ist eine mitt­le­re sen­sa­ti­on, fin­de ich. es ist zwar ein biss­chen ab­surd, dass die ein­zel­nen fol­gen nur 4 wo­chen lang zu ha­ben sind und dann aus dem itu­nes-store wie­der ver­schwin­den, aber ein an­fang. ein an­fang der na­tür­lich auch die fra­ge auf­wirft, war­um das nicht für mehr oder alle ame­ri­ka­ni­schen fern­seh­se­ri­en ge­hen soll­te. egal wie klein die ziel­grup­pe der in­ter­es­sen­ten auch sein mag, war­um bie­tet ap­ple nicht alle ame­ri­ka­ni­schen fern­seh­se­ri­en un­syn­chro­ni­siert an? an den li­zenz­kos­ten kann es nicht lie­gen. selbst wenn jede fol­ge nur ei­ni­ge tau­sendnd male ver­kauft wird, kann man doch ver­trä­ge ver­han­deln von de­nen alle pro­fi­tie­ren. die fern­seh­jun­kies be­kom­men ih­ren stoff und zah­len da­für, die pro­du­zen­ten ver­kau­fen — ohne zu­sätz­li­chen auf­wand — ein paar mehr mehr fol­gen ohne sich das ge­schäft mit den nor­ma­len deut­schen fern­seh­sen­dern zu zer­stö­ren. bei lost der be­weis: die sechs­te staf­fel lost läuft ab mit­te märz auch bei fox deutsch­land.

mei­ne er­war­tun­gen an die ver­ant­wort­li­chen des deut­schen itu­nes-store sind nun zu­min­dest imens ge­stie­gen. ich will jetzt alle se­ri­en dort se­hen. so­fort. die kom­men­ta­re un­ter der an­kün­di­gung im itu­nes-store deu­ten dar­auf hin, dass ich nicht al­lei­ne bin mit die­ser for­de­rung. und es zeigt, dass es nicht um kos­ten­los-kul­tur geht, son­dern eben um eine so­fort-kul­tur, bei der die be­nut­zer auch be­reit sind zu zah­len.

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