ja

felix schwenzel

ja. ja. ja.


sar­ko­zy nutzt rus­si­sches flat­rate-sau­fen

felix schwenzel

und bo­ris jel­z­int sich da­nach der pres­se. das ist dann fast so wit­zig wie „di­ner for one“.

[via]

[nach­trag 21.06.2007]
sar­ko­zy meint er wäre aus­ser atem ge­we­sen und trin­ke kei­nen trop­fen al­ko­hol, weil es ihm nicht schme­cke.

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nor­bert bolz

felix schwenzel

ei­gen­tüm­lich wie sehr sich klu­ges er­ken­nen und dump­fe igno­ranz bei nor­bert bolz mi­schen. le­sens­wert ist es trotz­dem, das in­ter­view mit ihm im han­dels­blatt:

Kom­mu­ni­ka­ti­on ist im­mer ex­trem auf­wen­dig, und In­ter­ak­ti­on ist das Auf­wen­digs­te über­haupt. Bis­her wa­ren alle Fort­schrit­te der mo­der­nen Ge­sell­schaft sol­che, die uns In­ter­ak­ti­on er­spart ha­ben.
[…]
Web 2.0 ist eine Form der Ju­gend­kul­tur, und je­der Or­ga­ni­sa­ti­on droht im­mer die Lä­cher­lich­keit, wenn sie ver­sucht, mit ei­ner Ju­gend­kul­tur Kon­takt auf­zu­neh­men. Die Pein­lich­keit ist sehr wahr­schein­lich, das er­spart aber nicht das Ex­pe­ri­ment.
[…]
Bei al­len Er­schei­nun­gen wirkt die Lo­gik der Netz­wer­ke, die man am bes­ten mit der Pa­re­to-Ver­tei­lung mo­del­lie­ren kann. 20 Pro­zent der Blogs zie­hen 80 Pro­zent al­ler Auf­merk­sam­keit auf sich. Dann gibt es ei­nen un­end­lich lan­gen Schwanz an Blogs, die mit im­mer ge­rin­ge­rer Auf­merk­sam­keit rech­nen müs­sen, bis hin zum Sen­den ins Nichts.

beim letz­ten ab­satz ver­kennt bolz die dy­na­mik die­ser netz­wer­ke. blog x kann von ei­nem mo­ment zum an­de­ren die auf­merk­sam­keit von null auf hun­dert stei­gern. blog a ver­liert die­se bei man­geln­der lei­den­schaft in we­ni­ger als 6 mo­na­ten. die dy­na­mik soll­te man nicht un­ter­schät­zen. ge­nau­so­we­nig wie das po­ten­zi­al. aber das zu­min­dest scheint bolz er­kannt zu ha­ben.


aus ak­tu­el­lem an­lass

felix schwenzel

sel­ten so sehr fremd­ge­schämt wie ges­tern abend am fern­se­her. ich muss­te um­schal­ten, so sehr hat es mich ge­schüt­telt. na­tür­lich ge­hört but­ter nicht hin­ter den lap­top, na­tür­lich soll­te man bei ei­nem pro­mi-din­ner auch pro­mis da­bei ha­ben und nach dem fern­seh­gu­cken fremd­schä­men hab ich mir erst­mal die hän­de haa­re ge­wa­schen. mor­gen ra­sier ix mich auch. echt.


ver­druss

felix schwenzel

he­ri­bert prantl über das neue ge­sicht des staa­tes:

Hier ver­dich­tet sich der Un­geist, der die Po­li­tik der in­ne­ren Si­cher­heit be­herrscht. So sieht es aus, wenn der Zweck die Mit­tel hei­ligt. (quel­le)

ei­gent­lich höchs­te zeit po­li­tik­ver­dros­sen zu wer­den, falls man es nicht schon längst ist. aber glück­li­cher­wei­se ha­ben wir ja noch die (qua­li­täts-) me­di­en und eine star­ke op­po­si­ti­on.

ganz im ernst. der zweck hei­ligt nie­mals die mit­tel. alle die das ge­gen­teil be­haup­ten, möch­te ich ger­ne hef­tig be­schimp­fen.

[nach­trag 19:55]
toni ma­ho­ni meint, zei­tun­gen sol­le man viel­leicht lie­ber für zum druff­scheis­sen be­nut­zen.


das kacka­bet

felix schwenzel

das kacka­bet als in­stal­la­ti­on. so ein scheiss.

[hin­weis von marc]


fin­ger­nä­gel

felix schwenzel

kann ich mich auch drü­ber öm­me­lig la­chen: frau­en die sich eine be­hin­de­rung an den fin­gern wach­sen las­sen.


na­me von max ge­än­dert

felix schwenzel

könnt ich mich öm­me­lig drü­ber la­chen, max än­dert ei­nen na­men:

Ralf (aus Man­gel an Re­dak­ti­on muss­te ich den Na­men selbst än­dern) wur­de ge­ra­de mit etwa 250 an­de­ren De­mons­tran­ten von ei­ni­gen Was­ser­wer­fern weg­ge­spült.

schwit­zen mit jour­na­lis­ten 2

felix schwenzel

ich weiss nicht was ges­tern an­stren­gen­der war, die hit­ze oder die er­mü­den­de dis­kus­si­on. am ende war ich zu­min­dest kom­plett feucht und leer. un­fass­bar wie ei­nem jour­na­lis­ten die bir­ne weich re­den kön­nen. die dis­kus­si­on der ber­li­ner-jour­na­lis­ten.de fand im ber­li­ner taz-café statt und hat­te den spa­cki­gen ti­tel „Bür­ger­jour­na­lis­mus - Was bringt’s den Ta­ges­zei­tun­gen?“. an­we­send wa­ren se­bas­ti­an ba­se­dow vom haupt­stadt­blog.de, chris­toph kee­se, chef­re­dak­teur von welt.de, mat­thi­as ur­bach, lei­ter taz.de, mer­ce­des bunz, on­line­che­fin vom ta­ges­spie­gel.de und an­dre­as k. bitt­ner der zur ein­füh­rung ei­nen kur­zen vor­trag hielt. den vor­trag fand ich fa­cet­ten­rei­cher und in­tel­li­gen­ter als ich vor­her er­war­tet hat­te, aber bitt­ner fuhr spä­ter schwe­re rüf­fel vom po­di­um ein. nach dem vor­trag, der im schnell­durch­gang al­les vom on­line­jour­na­lis­mus, reich­wei­ten, web2.0 zeug wie you­tube, flickr und my­dings, mei­nungs­platt­for­men und blogs hin zum lo­kal­jour­na­lis­mus streif­te (links zum vor­trag im haupt­stadt­blog), ver­brach­te das po­di­um erst mal 40 mi­nu­ten da­mit sich ge­gen­sei­tig zu ver­si­chern, dass das was die gros­sen ta­ges­zei­tun­gen ma­chen, on­line wie off­line, to­tal knor­ke sei. chris­toph kee­se, wie­der­hol­te fast wort­gleich alle sei­ne be­kann­ten the­sen die be­le­gen soll­ten, dass print ja ei­gent­lich viel tol­ler als on­line ist, vor al­lem weil man nix run­ter­la­den müs­se. aus­ser­dem, das wis­se ja wohl je­der, wol­len die le­ser sich on­line-ar­ti­kel im­mer aus­dru­cken. plötz­lich ent­brann­te eine kreuz­lang­wei­li­ge dis­kus­si­on dar­über, was on­line­jour­na­lis­mus und print­jour­na­lis­mus ei­gent­lich aus­ma­che, was qua­li­täts­jour­na­lis­mus sei und wie toll die re­laun­ches der ei­ge­nen blät­ter ge­lun­gen sei­en oder ge­lin­gen wer­den.

über bür­ger­jour­na­lis­mus oder was das ei­gent­lich sei oder was es den ta­ges­zei­tun­gen brin­ge: kein wort. nicht dass ich mich da­für son­der­lich in­ter­es­sie­re was „bür­ger­jour­na­lis­mus“ ta­ges­zei­tun­gen brin­ge, ich muss ja mit ta­ges­zei­tun­gen kein geld ver­die­nen, aber man hät­te die ver­an­stal­tung ja von an­fang an „on­line­jour­na­lis­ten sind toll“ nen­nen kön­nen. ich for­mu­lier­te die­sen ein­wand als zwi­schen­ruf und ver­such­te die fra­ge zu for­mu­lie­ren, wie sich denn nun ta­ges­zei­tun­gen und ihre on­line­auf­trit­te und das was sich in den letz­ten jah­ren im in­ter­e­n­et tue, be­fruch­ten könn­ten, bzw. ob die zei­tungs­ma­cher ideen hät­ten wie und ob sie da­von, bei­spiels­wei­se von blog­gern, et­was ler­nen könn­ten. mer­ce­des bunz be­ant­wor­te­te die fra­ge in etwa so, dass sie ih­rer re­dak­ti­on (alle drei tage) sage, sie soll­ten zur in­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung nicht nur „den ti­cker“ le­sen, son­dern auch blogs. blogs als zu­sätz­li­che in­for­ma­ti­ons­quel­le, so wie aus­län­di­sche oder an­de­re zei­tun­gen oder fern­se­hen. kom­men­ta­re, füg­te sie hin­zu, sei­en üb­ri­gens nix neu­es, dass habe es on­line schon im­mer ge­ge­ben, da­mit kön­ne man heu­te ei­gent­lich kei­nen mehr be­ein­dru­cken.

mat­thi­as ur­bach, von der taz, sag­te die taz selbst sei ei­gent­lich ein pro­dukt des bür­ger­jour­na­lis­mus, wenn sie jetzt und nicht vor dreis­sig (?) jah­ren ge­grün­det wor­den wäre, wür­de sie si­cher ein on­line-pro­jekt sein. wie bür­ger­jour­na­lis­ten an der taz teil­neh­men könn­ten? sie könn­ten ar­ti­kel ein­schi­cken und wenn sie gut sei­en wür­den sie „ge­druckt“ und be­zahlt.

chris­toph kee­se wie­der­hol­te im we­sent­li­chen das was er im sz-in­ter­view ge­sagt hat:

Gute Re­dak­tio­nen le­sen Tex­te in drei, vier oder fünf un­ter­schied­li­chen Stu­fen ge­gen, be­vor die­se ver­öf­fent­licht wer­den. Was am Ende in der Zei­tung oder on­line er­scheint, ist Team­ar­beit. Ge­nau das er­war­ten Le­ser von uns: ein sorg­sam be­grün­de­tes Ur­teil auf­grund sach­lich kor­rek­ter In­for­ma­tio­nen. Blogs ar­bei­ten völ­lig an­ders - es sind sub­jek­ti­ve Ta­ge­bü­cher.

er stelll­te die stei­le the­se auf, re­dak­tio­nel­le struk­tu­ren und hier­ar­chien stell­ten si­cher, dass das was am ende im blatt ste­he rich­tig und wahr sei. ich kann mich an vie­le bei­spie­le er­in­nern in de­nen völ­li­ger mum­pitz in der welt oder welt.de stand. nicht nur dass der ipod kei­en mp3-da­tei­en ab­spieln kön­ne las ich in der welt, auch die falsch-mel­dung der dpa ti­cker­te un­ge­prüft auf welt.de. auch den fall po­se­ner sprach kee­se an. er ver­tei­dig­te ve­he­ment sei­ne über­zeu­gung, dass das was un­ter dem la­bel „welt.de“ er­schei­ne zu­min­dest von ihm ge­gen­ge­le­sen wer­den müs­se und sich den re­dak­tio­nal­len grund­sät­zen beu­gen müs­se. nie­mand kann kee­se dar­an hin­dern un­ter welt.de nur kal­ten kaf­fee zu ser­vie­ren und so wie er sei­ne über­zeu­gung dar­leg­te, wird ihn auch kei­ner dar­an hin­dern. eben­falls be­ein­dru­ckend an kee­se: er wirk­te die gan­ze zeit le­viert, von sei­nen über­zeu­gun­gen und ab­nei­gung ge­gen on­line-ge­döns so sehr ge­tra­gen, dass er zwei bis drei zen­ti­men­ter über dem po­di­um zu schwe­ben schien. ein kla­rer vor­teil ge­gen­über den zwei­feln­den und un­si­che­ren „68ern“ die ihn um­ga­ben.

ich hat­te mir vor der ver­an­stal­tung zwei (ei­gent­lich vier) the­sen zu­recht­ge­legt. die ers­te the­se war, dass in­sti­tu­tio­na­li­sier­ter bür­ger­jour­na­lis­mus (oder ins in­ter­net schrei­ben) nicht funk­tio­niert. ei­ner­seits ist es viel zu ein­fach selbst zu pu­bli­zie­ren — war­um soll man sich dem tech­nik- oder re­dak­ti­ons­sta­tut ei­ner wie auch im­mer ge­ar­te­ten in­sti­tu­ti­on un­ter­wer­fen? we­gen der reich­wei­te? viel­leicht, aber das ist dann auch nix neu­es: ich kann theo­re­tisch je­der zei­tung mein ma­nu­s­tript schi­cken und hof­fen dass sie es neh­men — oder eben nicht. nur war­um ich all die­se bü­ro­kra­ti­schen hür­den neh­men soll, wenn ich selbst ohne hür­den ver­öf­fent­li­chen kann, hat mir noch kei­ner er­klärt. mei­ne zwei­te the­se lau­te­te, dass jour­na­lis­mus durch­aus et­was von „lear­ning by do­ing“ hat und kei­ne ex­klu­siv­ver­an­stal­tung ist. wenn ich re­gel­mäs­sig schrei­be lege ich mir ein per­sön­li­ches sta­tut und stil zu, ich bil­de mir mei­ne re­geln und grund­sät­ze und un­ter­schei­de mich theo­re­tisch nicht mehr von jour­na­lis­ten. mei­ne bei­den lieb­lings­ar­chi­tek­ten ta­dao and? und pe­ter zum­thor ha­ben bei­de kei­nen uni­ver­si­täts-ab­schluss in ar­chi­tek­tur. durch ihr werk sind sie aber bei den eta­blier­ten, stu­dier­ten ar­chi­tek­ten durch­aus an­er­kannt. blog­ger, von a-z, müs­sen sich von ver­meint­lich pro­fes­sio­nel­len jour­na­lis­ten im­mer noch stän­dig vor­hal­ten las­sen, sie sei­en ta­ge­buch­schrei­ber, sub­jek­tiv, un­ge­nau und feh­ler­an­fäl­lig. der prä­si­dent des bun­des­ver­bands deut­scher zei­tungs­ver­le­ger (BDZV), hel­mut hei­nen meint pfrün­den ge­gen un­aus­ge­biil­de­te schrei­ber ver­tei­di­gen zu müs­sen und for­mu­liert mei­ner mei­nung nach ge­nau das was die meis­ten jour­na­lis­ten den­ken:

Re­le­van­te In­hal­te ge­ne­rie­ren, struk­tu­rie­ren, auf­be­rei­ten und die De­bat­ten in den ver­schie­de­nen Le­bens­be­rei­chen mo­de­rie­ren, das sei ein kom­pli­zier­tes Hand­werk, wel­ches nur von ta­len­tier­ten und gut aus­ge­bil­de­ten Jour­na­lis­ten er­le­digt wer­den kön­ne. (quel­le)

mei­ne bei­den the­sen von der ar­ro­ganz der eta­blier­ten me­di­en und de­ren un­ver­mö­gen das po­ten­zi­al von ei­gen­ver­lag, von blogs, vom sel­ber­ma­chen­kön­nen zu er­ken­nen, lös­ten sich im lau­fe der dis­kus­si­on in rei­nen schweiss auf. selbst chris­toph kee­se, der den blog­gern ja ger­ne vor­wirft aus­schliess­lich ta­ge­buch zu schrei­ben, be­haup­te­te steif und fest, wer re­gel­mäs­sig schrei­be sei da­mit au­to­ma­tisch jour­na­list, zu­mal die be­rufs­be­zeich­nung nicht ge­schützt sei. alle an­de­ren an­we­sen­den on­line-chefs bil­li­gen den „bür­ger“ als ma­xi­mal-be­tei­li­gung le­ser­brie­fe oder kom­men­ta­re zu und be­stau­nen das was sich im netz so tut als et­was völ­lig von ih­nen los­ge­lös­tes, wenn­gleich auch fas­zi­nie­ren­des.

ein et­was un­ra­sier­te­rer und noch fül­li­ge­rer mann als ich warf fol­gen­des in die dis­kus­si­on: „es gibt leu­te die müs­sen je­den tag schrei­ben, auch wenn sie nichts zu sa­gen ha­ben, das sind jour­na­lis­ten und es gibt leu­te die ha­ben et­was zu sa­gen und schrei­ben es auf. das sind bür­ger­jour­na­lis­ten.“ das hät­te eine zu­stim­mungs­wür­di­ge the­se wer­den kön­nen, wenn der herr nicht noch fünf mi­nu­ten eso­te­ri­sches ge­schwa­fel hin­ter­her­ge­wor­fen hät­te.

am ende der dis­kus­si­on in der be­grif­fe wie „me­di­en­kom­pe­tenz“, „auf­rich­tig­keit“ oder „ex­pe­riem­tier­freu­de“ gar nicht fie­len, da­für aber stän­dig von „reich­wei­ten“, „pa­ge­im­pres­si­ons“ und „re­de­signs“ ge­re­det wur­de, stand als fa­zit so et­was wie: al­les ist gut, wir ma­chen un­ser ding, aber kei­ne ex­pe­ri­en­te, ihr macht euer ding, aber das hat nix mit uns zu tun. schlimm ist das, bis auf die deut­lich mit­schwin­gen­de ar­ro­ganz, nicht. aber ein biss­chen trau­rig, wenn man zei­tun­gen mag, ist es schon. starr­köp­fig­keit und furcht vor neu­em führt nicht zwangs­läu­fig ins grab, aber de­fi­ni­tiv zu ei­nem star­ren kopf.

[die­ser ar­ti­kel ist eine er­gän­zung zum bei­trag „schwit­zen mit jour­na­lis­ten“]

[nach­trag 23.06.2007]
es gibt auch ein vi­deo von der ver­an­stal­tung.


ich bin glo­ba­li­sie­rung

felix schwenzel

klar kann man ge­gen die glo­ba­li­sie­rung sein und trotz­dem ihre pro­duk­te schät­zen. es geht ja auch nicht dar­um die welt bes­ser zu ma­chen, son­dern dar­um welt­ver­bes­se­rung zu for­dern und zu be­schlies­sen.

und weil wir alle selbst (nicht „die“) glo­ba­li­sie­rung sind, fang ich bei mir selbst an und pro­tes­tie­re hier­mit scharf ge­gen mich selbst, ge­gen mei­ne in­kon­se­quenz und blin­de fle­cken, mei­ne un­ter­stüt­zung der „chi­ne­si­schen mör­der­ban­den“ durch das tra­gen von puma-schu­hen, die aus­beu­tung von nä­he­rin­nen in asi­en durch den kauf von enorm güns­ti­gen tex­ti­li­en, … — ich glau­be ich un­ter­bre­che mei­nen pro­test an die­ser stel­le. ich be­stehe zu neun­zig pro­zent aus pro­duk­ten die ich mir dank der glo­ba­li­sie­rung und der un­ge­rech­tig­keit der wirt­schafts­kreis­läu­fe über­haupt erst leis­ten kann. wür­de ich glo­ba­li­sie­rung kon­se­quent ab­leh­nen, ich müss­te mein le­ben be­en­den.

ich bin glo­ba­li­sie­rung. glo­ba­li­sie­rungs-pro­tes­te aus­nahms­wei­se mal in die kom­men­ta­re.

[nach­trag 08.06.2006, 18:18]
mei­ne ers­ten sät­ze oben wa­ren zy­nisch ge­meint. ohne zy­nis­mus gehts aber viel bes­ser und deut­li­cher, wie cems ge­dan­ken zum the­ma glo­ba­li­sie­rung zei­gen.


schwit­zen mit jour­na­lis­ten

felix schwenzel

ich habe heu­te abend sehr ge­schwitzt. sehr. ich über­le­ge ob ich ab­neh­men soll, wei­ter das wet­ter ver­flu­chen oder zur ab­wech­se­lung in ge­schlos­se­nen, über­hitz­ten räu­men das ja­cket aus­zu­zie­hen soll­te.

ich habe aber ne­ben schwit­zen auch zu­ge­hört, ge­filmt und ein biss­chen ge­re­det, auf die­ser ver­an­stal­tung. da ich nach der ver­an­stal­tung ganz weich in der bir­ne war, müde und leer­ge­re­det, tue ich heu­te et­was ich nor­ma­ler­wei­se to­tal doof fin­de: ich ver­öf­fent­li­che das was ich heu­te abend zur ver­an­stal­tung auf­ge­schrie­ben habe erst spä­ter und kün­di­ge gleich­zei­tig an, dass es von der ver­an­stal­tung even­tu­elll ei­nen film auf watch­ber­lin.de ge­ben wird und das das künf­tig öf­ter pas­sie­ren wird.

das ei, also der ver­trag mit watch­ber­lin, ist zwar noch un­ge­legt, aber wenn al­les klappt be­kom­me ich auf watch­ber­lin.de mei­ne klei­ne, re­gel­mäs­si­ge vi­deo-ko­lum­ne. vor all­lem aber fra­ge ich mich ob die schnitt­künst­ler von watch­ber­lin aus den zwei voll­ge­film­ten mi­ni­DV-kas­set­ten (wie­der) et­was brauch­ba­res zu­sam­men­schnei­den kön­nen und ob ich zu der ver­an­stal­tung noch et­was brauch­ba­res zu­sam­men­schrei­ben wer­de kön­nen. jetzt erst­mal aus­schla­fen und die flau­sen die mir heu­te ein hau­fen jour­na­lis­ten in den kopf ge­la­bert hat ver­dau­en.

[nach­trag 08.06.2007]
eine kur­ze zu­sam­men­fas­sung der ver­an­stal­tung im haupt­stadt­blog.

[nach­trag 09.06.2007]
ich habe hier et­was mehr zur dis­kus­si­ons­run­de ge­schrie­ben.


be­die­nung mit fri­scher wurst

felix schwenzel

ich fin­de trans­pa­renz ja im­mer lo­bens­wert, aber was soll man von ei­ner be­die­nung hal­ten, die nur ein­mal pro wo­che, frei­tags, eine fri­sche wurst in sich hat? ich habe fast täg­lich eine fri­sche wurst in mir — aber ich schreib das nicht auf ein pla­kat!


„ich war­te auf die agen­tur“

felix schwenzel

das der so­ge­nann­te „qua­li­täts­jour­na­lis­mus“ zu ei­nem nicht un­er­heb­li­chen teil am tropf der agen­tu­ren hängt und agen­tur-mel­dun­gen kaum prüft hab ich schon mehr­fach ge­hört. dass die agen­tu­ren auch nicht im­mer al­les prü­fen (kön­nen) und auch mal feh­ler ma­chen hab ich mir auch ge­dacht. trotz­dem nett mal im näh­käst­chen zu le­sen: „dpa war in dem Fall aber ich.


ma­cken mit mar­ken­na­men

felix schwenzel

jour­na­lis­ten, bzw. de­ren kor­rek­to­ren mö­gen mar­ken­na­men nicht nach mar­ke schrei­ben. die brand­eins etwa wei­ger­te sich noch vor ein paar jah­ren stand­haft:

Wir schrei­ben Mar­ken nie nach Logo.

Zum ei­nen ist es nicht un­ser Job, in re­dak­tio­nel­len Tex­ten Mar­ken­wer­bung zu ma­chen. Zum an­de­ren gilt bei uns - wie in vie­len an­de­ren Me­di­en - die schlich­te Re­gel: Wo ein Mar­ken­na­me nur aus drei nicht als Wort zu le­sen­den Buch­sta­ben be­steht, schrei­ben wir den Mar­ken­na­men in Ver­sa­len (BMW, AOL); alle an­de­ren Na­men wer­den ge­schrie­ben, wie es der Du­den be­sagt: Groß­buch­sta­be am An­fang, der Rest klein.

des­halb schrob die brand­eins also „I-Pod“. mitt­ler­wei­le schreibt sie aber auch „iPod“. macht der ge­wäh­nung oder so. war­um „ssu“ auf spie­gel on­line heu­te aber schrieb

Am Frei­tag dann er­halt­ten die Ver­an­stal­ter eine Nach­richt und meh­re­re FlickR-Fo­tos.

er­schliesst sich mir nicht. we­der der du­den, noch flickr le­gen nahe den letz­ten buch­sta­ben des mar­ken­na­mens gross zu schrei­ben. der au­tor be­müht auch noch an­de­re wor­te die na­he­le­gen das er an ah­nungs­lo­sig­keit oder in­kon­sis­tenz lei­det:

Da er die Next Web Con­fe­rence schon ab­ge­sagt hat­te, sei er ein­fach auf der Re­boot-Kon­fe­renz ge­blie­ben.

war­um ist dei „next web“ eine „con­fe­rence“, die „re­boot“ aber eine „kon­fe­renz“? und dann:

Den ät­zen­den Blog­post vom Sonn­tag ziert in­zwi­schen die Strik­eth­rough-Schrift.

wie­so kann man zu „Strik­eth­rough-Schrift“ nicht ein­fach sa­gen „durch­ge­stri­chen“? zu­mal der „ät­zen­de blog­post“ mitt­ler­wei­le auch nicht mehr durch­ge­stri­chen son­dern ge­löscht ist, we­gen „some jour­na­lists [who] still use it as in­spi­ra­ti­on to wri­te ar­tic­les“.

man kann am spie­gel on­line ja viel rum­mä­keln. hab ich oben ja nu auch aus­gie­big ge­macht. was mir trotz­dem re­spekt ein­flösst, ist wie spon manch­mal auf kri­tik re­agiert und sei­ne has­tig er­stelll­ten falsch­mel­dun­gen klar­stellt und kor­ri­giert. als in­for­ma­ti­ons­quel­le mag ich spon trotz­dem nicht (mehr) nut­zen. da lie­fert mir mein rss-rea­der meist ein aus­ge­gli­che­ne­res bild und we­ni­ger klick­gei­len pan­ora­ma-scheiss.

scheis­se for­mu­lie­ren kann aber be­kann­ter­mas­sen auch die bild-zei­tung:

In Un­garn stell­te eine Leh­re­rin pri­va­te Sex-Fo­tos in den Schul­com­pu­ter. Aus Ver­se­hen!

wie, bit­te, stellt man denn fo­tos in „den“ schul­com­pu­ter? aus­dru­cken, zu­schnei­den, com­pu­ter auf­schrau­ben, fo­tos rein­stell­len und aus­rich­ten, zu­schrau­ben? oder be­nutzt man in un­garn noch schrank­gros­se zuse-com­pu­ter in die man wä­sche, pau­sen­bro­te und fo­tos stel­len kann?

[nach­trag 06.06.2007]
das mit dem re­spekt vor spon muss ich wohl zu­rück­neh­men (). über­prü­fen, könn­te man mei­nen, möch­te man dort nichts von dem was man dort ti­ckert. lie­ber schnell und falsch ab­ge­schrie­ben und wenn die ente durch den blät­ter­wald ge­flat­tert ist, schnelll ne kor­rek­tur hin­ter­her­schie­ben.


ups

felix schwenzel

ich hät­te nicht ge­dacht, dass mich je­mals ir­gend­ein pro­dukt von mi­cro­soft eu­pho­ri­sie­ren könn­te, aber das was an­dre­as hier aus­ge­gra­ben hat, haut mich fast um. da steckt po­ten­zi­al drin. fas­zi­nie­rend.


die tratsch­trötsche ist kö­ni­gin

felix schwenzel

am don­ners­tag in­ner mit­tags­pau­se war ix bei c und a. an­zü­ge von h und m sind mir mitt­ler­wei­le zu „slim­fit“. die pas­sen nie, selbst in 56, müss­te also „slim­tight“ heis­sen. bei c und a gibt es ent­ge­gen an­ders­lau­ten­der ge­rüch­te tat­säch­lich auch an­zü­ge die nicht aus hun­dert pro­zent po­ly­es­ter be­stehen. meis­tens ha­ben die auch noch ein paar mo­del­le in 56 vor­rä­tig. am don­ners­tag hab ich dann drei an­zü­ge die mit 56 aus­ge­zeich­net wa­ren an­pro­biert, ei­ner sah scheuss­lich aus, ei­ner war zu eng (ver­fluch­ter „slim­fit“), ei­ner sass wie ne eins. vor den umkklei­de­ka­bi­nen war eine sitz­bank auf der zir­ka 80 kilo wä­sche aus­ge­legt wa­ren und ein roll-stän­der der mit 160 kilo wä­sche be­han­gen war. ich habe die bei­den an­zü­ge die nicht pass­ten sorg­fäl­tig auf den wä­sche­hau­fen ge­legt, der stän­der schien mir zu voll und wur­de aus­ser­dem von zwei tratsch­trö­ti­gen ver­käu­fe­rin­nen ver­stellt.

gros­ser feh­ler: von den zwei ver­käu­fe­rin­nen un­ter­brach eine die un­ter­hal­tung mit ih­rer kol­le­gin und er­mahn­te mich, ob ich das nächs­te mal bit­te so freund­lich sein kön­ne die sa­chen die nicht pass­ten an den hän­ger zu hän­gen. da ge­hör­ten die näm­lich hin. ich ent­schied mich, sie nicht als fau­le, doo­fe tratsch­trötsche zu be­schimp­fen, son­dern ver­sprach ihr, das nächs­te mal so freund­lich zu sein.

als ich dann noch ei­nen an­zug fand des­sen hose be­son­ders gut pass­te und zur kas­se eil­te, kam zu­erst eine prak­tii­kan­tin an­ge­schli­chen und nahm mei­ne bei­den an­zü­ge in emp­fang. sie wur­de nach 5 mi­nu­ten rum­ge­fal­te an den an­zü­gen von ei­ner äl­te­ren kol­le­gin ab­ge­löst. die frag­te dann „hast du die grös­sen kon­trol­liert?“ ich so: „ja, klar, passt su­per!“ sie so: „nein ich mein­te mei­ne kol­le­gin. wir müs­sen näm­lich die grös­sen kon­trol­lie­ren.“ ich so: „aha. dannn kon­trol­lie­ren sie mal.“

sie kon­trol­lier­te also die grö­sen und fand, oh schreck, dass die eine an­zugs­ho­se nicht wie das ja­cket grös­se 56 hat­te, son­dern 57. so dür­fe sie mir das lei­der nicht ver­kau­fen. „ding dong“ (sie be­tä­tig­te die klin­gel). nach 10 mi­nu­ten kam die eine tratsch­trötsche aus der lee­ren her­ren­ab­tei­lung an­ge­wat­schelt. sie sol­le doch mal eben sche­cken, ob die hose noch in 56 da sei. nach 20 mi­nu­ten kam die trötsche zu­rück und mein­te sie habe we­der an­zug noch hose von der sor­te in 56 mehr fin­den kön­nen. das hät­te ich ihr auch sa­gen kön­nen, denn sonst hät­te ich den auch ge­kauft. aber ich bin ja nur ein kun­de und habe von sol­chen din­gen kei­ne ah­nung.

nach 35 mi­nu­ten an der kas­se, liess mich die kas­sie­re­rin von c und a tat­säch­lich die bei­den an­zü­ge die ich kau­fen woll­te be­zah­len. also fast. vor­her woll­te sie noch ein bild von mir ha­ben. be­zah­len kann man bei c und a mit der eu­ro­scheck-kar­te näm­lich nur mit gül­ti­gem bild. das bild auf mei­nem aus­weis sei un­gül­tig, be­lehr­te mich die kas­sie­re­rin, bil­der auf ab­ge­lau­fe­nen per­so­nal­aus­wei­sen sei­en un­gül­tig. mein füh­rer­schein­bild (mehr bil­der) war so ge­se­hen nicht un­gül­tig, denn mein füh­rer­schein ist le­bens­lang gül­tig. das foto sei zwar wit­zig, mein­te sie, aber ich sei nicht zu er­ken­nen, so kön­ne ich nicht be­zah­len. das bild auf der bahn-card ak­zep­tier­te sie dann schwe­ren her­zens.

dass man tratsch­trötschen als ver­käu­fe­rin­nen be­schäf­tigt ver­steh ich ja noch. ver­käu­fe­rin­nen die das wort ku­lanz oder freund­lich­keit ken­nen sind in ber­lin wahr­schein­lich nur mit ma­na­ger-ge­häl­tern zu be­kom­men. aber dass ein la­den wie c und a sei­ne trötschen per dienst­an­wei­sung in­stru­iert, kun­den vor­trä­ge über dienst­an­wei­sun­gen zu hal­ten wun­dert mich dann doch. ob­wohl, ei­gent­lich wun­dert mich bei c und a gar nix mehr. dem­nächst ver­kau­fen die wahr­schein­lich eh nur noch ver­si­che­run­gen und kre­di­te. in der bran­che sind die kun­den es ge­wohnt ver­sarscht nicht be­dient zu wer­den.

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usw.

felix schwenzel

heu­te im café-ein­stein un­ter den lin­den ein paar ti­sche wei­ter oli­ver gehrs ge­se­hen. sei­ne toch­ter trug ein kopf­tuch. hen­ryk m. bro­der wür­de das si­cher po­li­ti­sie­ren, ix nicht.

ges­tern trotz mil­der ho­mo­film­pho­bie „bro­ke­back moun­tain“ an­ge­guckt. als die bei­den zum zwei­ten mal ge­mein­sam an­geln gin­gen hab ich die dvd we­gen ei­nes an­falls von schmerz­haf­ter lan­ge­wei­le aus­ge­wor­fen. ich lang­wei­le mich ja schon bei fil­men in de­nen he­te­ro-män­ner ge­mein­sam an­geln.

quel­len­an­ga­ben ste­hen auch auf mi­ne­ral­was­ser­fla­schen.


to­ni ma­ho­nis bü­cher drei­klang

felix schwenzel

eben hab ix ne alte fol­ge von toni ma­ho­ni ge­se­hen und ich schwör er hat ge­sagt: „die­ses buch ist von heinz strunk und heisst »fleisch ist mei­ne möse«“.


sprin­ter

felix schwenzel

er­staun­li­che ähn­lich­kei­ten: sprint eins, sprint 2.


ber­lin gu­cken

felix schwenzel

heu­te hab ich mal wie­der bei watch-ber­lin rein­ge­schaut. oli­ver gehrs hat die­se wo­che blau ge­macht und nicht den spie­gel ge­le­sen, da­für war der „blatt­schuss“ von letz­ter wo­che sehr amü­sant. un­ter an­de­rem er­zählt er wie der spie­gel auf der letz­ten sei­te — wie im­mer — ei­gen­lob zu ei­nem sei­ner ar­ti­kel ab­druckt. lei­der hat man dies­mal den kri­ti­schen teil des ar­ti­kels, der den spie­gel hef­tig kri­ti­siert, weg­ge­las­sen. die sixt-an­zei­ge im spie­gel er­kennt gehrs nicht und hält sie für eine an­zei­ge der bun­des­wehr. ups.

dass ka­mi­ner auf watch ber­lin auf­taucht hab ich ja schon lan­ge ge­sagt, jetzt stellt er sei­nen kiez, eins sei­ner kin­der und ka­nin­chen vor. sehr schön sei­ne lie­bes­er­klä­rung an ber­lin: ber­lin sei eine mi­schung aus grös­sen­wahn und klein­ka­riert. in ber­lin sei al­les für alle, aber nicht je­der müs­se je­den scheiss mit­ma­chen. das sei eine gros­se an­samm­lung von in­ter­es­sens­ge­mein­schaf­ten, die ein­an­der nicht wirk­lich an­ge­he. […] in ber­lin kön­ne man 10 ok­to­ber­fes­te, 20 kar­ne­va­le und 5 love­pa­ra­den ver­an­stal­ten, das in­ter­es­sie­re kei­ne sau. das habe et­was sehr dörf­li­ches au­ber auch sehr gross­städ­ti­sches.

fried­mans auf­ruf auf die stras­se zu ge­hen man­gelt es nicht an pa­thos, aber bes­ser hat mir sein ge­spräch mit rein­hard grin­del von der CDU ge­fal­len. er ist sich nicht zu scha­de sich wie ein kind zu be­neh­men. ir­gend­wie sym­pa­thisch, aber eben auch kin­disch.


wah­re glaub­wür­dig­keit nur in schwarz/weiss?

felix schwenzel

anke grö­ner im po­li­tik-di­gi­tal-chat:

glau­be, das hängt auch mit der Neu­ig­keit des Me­di­ums zu­sam­men. Wahr­schein­lich gab es bei den ers­ten Zei­tun­gen auch Dis­kus­sio­nen wie „Du hast ja gar kei­ne Le­ser­brief­sei­te, du bist ja gar kei­ne rich­ti­ge Zei­tung.“ Oder beim Fern­se­hen: „Iiiihh, du sen­dest ja jetzt in Far­be ... wo bleibt die Glaub­wür­dig­keit?“ Und die Au­ßen­ste­hen­den ha­ben sich ge­wun­dert, war­um die Jungs sich so ernst neh­men.