jungklug
ariadne von schirach ist 29 jahre alt, sieht aus und redet wie eine 22 jährige, unter anderem von „jungen menschen“ und pornografie. ich weiss nicht, ich fand dieses video (mov, 46MB) ziemlich unerträglich. man sieht zwar euphorie und ehrliche begeisterung über die eigenen entdeckungen und beobachtungen und schlussfolgerungen, aber nicht die spur eines zweifelns oder die spur einer offenen frage. als ob alle fragen geklärt seien und nur noch erklärt werden müssten.

die locker-flockige anmoderation von daniela krien kann man glücklicherweise überspringen, ihren vor pathos tropfenden teaser-text zum interview in dem sie sich noch altklüger jungklüger als von schirach gibt, kann man auch getrost überspringen:
Und auch typische Jugendwörter wie “hip”, “cool”, “geil” scheinen mir einer studierten Philosophin nicht angemessen zu sein, zumal sie es nicht nötig hätte. Denn das Buch steckt voller scharfsichtiger Beobachtungen und kluger Thesen und am Ende, im letzten Kapitel, gibt es einen Ausblick voller Hoffnung, den einzigen Ausweg aus der pornographisierten Welt gleichzeitig: die Liebe.
nur kriens schlusswort lässt hoffen: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
nur — um das zu erkennen, brauch ich weder von schirach noch krien angucken oder zu lesen.
taz blogs
hab ich schonmal erwähnt, dass ich die taz blogs fast alle mit grossem vergnügen lese? heute gabs beim reptilienfonds eine besonders gelungene überschrift: „Die neuen NPD-Plakate sind da!“
daniel erk hat sich heute ganz zauberhaft vertippt (und korrigiert):

sascha lobo ist unglaubwürdig und zum knutschen
an einem tag als unglaubwürdig „entlarvt“, am anderen zum knutschen: sascha lobo, obwohl er immer das gleiche tut. ein bisschen übertreiben:
Drei grimmeprämierte Blogger im Netzwerk, eine handvoll Lead Award-Auszeichnungen und die Fähigkeit, sich in Pressemitteilungen in der üblichen Form selbst zu überhöhen, unterstreichen den Qualitätsanspruch von adical.
[disclaimer: ich mach bei adical mit und habe schonmal in sascha lobos gegenwart gefurzt]
heisse luft bei beckmann

waffenvernichtungswaffen
schöner tippfehler im tagesspiegel:
Der Lüge am nächsten kommt der Vorwurf, Bush habe bei der Begründung des Irakkriegs die Erkenntnisse über Saddams angebliche Waffenvernichtungswaffen aufgebauscht und auch die behauptete Verbindung zu Al Qaida nicht wahrheitsgemäß dargestellt.
protest und widerstand
arik edelstein im jonet medienlog:
meine palästinensischen Kollegen pochen übrigens darauf, dass Rauchen eine Form von Protest und Widerstand ist - immerhin verbrenne man ja amerikanische Produkte.
eben in der fas gelesen
bov:
Michael Glos (Bundesminister für Wirtschaft und Technologie) hat für sein Eingeständnis, vom Internet keine Ahnung zu haben, viel Kritik geerntet. Doch wie sich jetzt herausstellt, war Glos nur der Anfang!„Zusammenzählen, Malnehmen, ach Gott, da könnense mich jagen mit!“
(Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen)
ausserdem eine hübsche eloge von stefan niggemeier auf jürgen von der lippe anlässlich seines zweiten grimmepreises (von von der lippe, nicht niggemeier). komischerweise las ix da nix davon, dass stefan in der grimmepreis-jury sass und am ende auch für ihn gestimmt hat. hat wahrscheinlich der typ der in der fas die bildunterschriften macht rausgestrichen. transparenz wird heutzutage ja eh nur noch bei blogs und call-in-fernsehen gefordert. ne olle qualitätsjournalistisch etablierte tante wie die fas braucht sowas nicht. irritiert nur die leser.
[nachtrag 28.03.2007]
stefan niggemeier hat den artikel auf seinem blog veröffentlicht und ix hab ihn verlinkt.
auf dem handy entdecken

in der seitenleiste dieses artikels [via] las ich eben dies:
Entdecken Sie Das CIO Weblog auf Ihrem Handy! Geben Sie dazu einfach die URL Ihres Lieblingsblogs in Ihren Handybrowser ein.
ich tat also wie mir geheissen und gab die url meines lieblingsblogs in meinen handybrowser ein. aber was sah ich da? keine spur vom cio-blog. komisch. nix zu entdecken. was habe ich falsch gemacht?
→ weiterlesenbürokratie
packend. erschütternd. moni über homeland security und warum bürokratie meiner meinung nach mindestens genauso menschenverachtend wie terrorismus ist.
ungewissheit und besserwissheit
Gute Bücher werden sowieso eher aus dem Gefühl der Ungewissheit geschrieben als der Gewissheit des Besserwissens.
ich möchte hinzufügen, das gilt auch für kolumnen, blogs, bzw. ins internet geschriebenes. es heisst übrigens „das blog“. mit gewissheit.
berlin-leipzig, leipzig-berlin

auf dem weg nach leipzig habe ix mit sascha lobo im zug hinter günter grass gesessen. sascha hat das höflich paparazziert. jedes wort ist wahr, ich würde noch hinzufügen, dass sein hinterkopf erstaunlich klein ist (der von grass, nicht der von lobo). es wirkt beinahe so, als sei sein massives, breitbackiges gesicht an ein puppenköpchen geflanscht. im taxi von bahnhof zum hotel liefen gleich zwei radios. ein transistorradio vorne beim taxifahrer auf dem amaturenbrett auf dem RTL RADIO lief und das normale autoradio aus dessen fondlautsprechern deutschlandradio plärrte.
das hotelzimmer lag direkt an der strasse und das geschlossene fenster produzierte eine lärmkulisse als ob es offen stünde. wlan kostete fünf euro für zwei stunden, funktionierte aber 4 stunden lang. heute früh um 8 wachte ich auf, weil mich die sonne durch die vorhänge blendete und irgendein bayer bei mir im zimmer anrief und fragte: „mardin?“. ich so: „falsch.“
im badezimmer waren zwei seifenspender mit rosa seife drin, einer neben dem waschbecken, einer in der dusche. die zeiten der kleinen plastikfläschen scheinen vorüber zu sein. was ich mich allerdings frage, bin ich der einzige der diesem starken innerem drang widerstehen muss um nicht in diese seifenspender reinzupinkeln? oder andersrumgefragt, benutzt irgendein vernünftiger mensch die seife aus diesen seifenspendern?
→ weiterlesenlesung leipzig

thomas gigold hat schon alles zusammengefasst und verlinkt, turi hat das schon gelobt, guido von der heldenstadt scheint den ehrgeiz zu haben alle die über die lesung berichten zu verlinken (?) — was bleibt mir da noch?
ich könnte meiner verwunderung ausdruck verleihen, dass thomas gigold auf den lesungsfotos bei allen die klopapierrollen weggeschnitten hat, nur bei mir nicht. die rollen standen ja bei jedem als deko auf dem tisch. aber passt schon, meine beiden geschichten (1,2) handelten ja vor allem enddarm-themen.
soweit ich weiss wird es wieder einen salami-podcast geben, also einen häppchenweise veröffentlichten podcast beim handelsblatt.
→ weiterlesen4 auf einen streich
tobias wurde nach eigenen angaben von einem unternehmen gleich vier mal abgemahnt:
Zu lasten legen wollte man mir insgesamt§4 Nr.8,10 & 11 UWG – Unlauterer Wettbewerb §823 Abs. 1 BGB – Vorsätzliche oder fahrlässige Verletzung von Leben, Körper, Gesundheit, Freiheit, Eigentum oder sonstigem Recht §826 BGB - Sittenwidrige vorsätzliche Schädigung §824 BGB – KreditgefährdungDer Gesamtstreitwert belief sich auf bescheidene 90.000 Euro.
jetzt hat er die klageschrift vorliegen und wird vor gericht ziehen.
100

ganz gradios, toni mahoni wird 100 und enhüllt seine band. ausserdem erstmals weitwinkel — oder so.
→ weiterlesenbetamagazin

heute habe ix die erste (und letzte?) ausgabe des betamagazins bekommen. 18 euro hat mich das inklusive porto gekostet.
das prinzip ist einfach: „wir gehen offline“. die meisten beiträge sind online nicht verfügbar, andere waren ursprünglich mal online und sind einfach mal offline gedruckt worden.
der erste eindruck: hochwertiger druck, ja, aber viele seiten sehen verschmutzt aus. der witz ist offenbar das paradoxe daran: online-artikel offline publizieren, den hochwertigen druck durch gephotoshoppte fusel, knicke, ausgewaschene farben und fusel persiflieren.
gelesen habe ich bisher nur mark pohlmanns elege auf stephan uhrenbacher von qype. der artikel hat mir gefallen, saubere, geerdete pr mit den disclaimern im text und nicht in der fussnote.
morgen im zug nach leipzig les ix mehr dadrin.
→ weiterlesensalma hayek is pregnant
apfel und birne

thomas knüwer fragt: „Sind Blogger die besseren Journalisten?“
mikel antwortet: „Sind Fahrräder die besseren Autos?“
empfehlungsschreiben
“wirres.net” ist ja wohl mehr als unseriös.
wirres.net ist abgelaufen.
Felix Schwenzel ist ein oft amüsanter, sich meist kurz fassender A-Blogger mit Hang zum gelegentlich Besserwisserisch- Pejorativen.
Felix Schwenzel, der vielleicht sanftmütigste Motzblogger der Welt.
wirres.net: der Name ist Programm bei Felix Schwenzel.
Felix Schwenzel ist pfeilgerade auf dem Weg, mein Lieblings-Motzblogger zu werden.
Ganz grauenhaft ist und bleibt wirres.net. Dafür, dass Herr Schwenzel mittlerweile von der WAZ-Gruppe zum Online-Experten ausgerufen wurde, erschließt sich mir auch bei intensivstem Quälen meiner Augen mit dem durchgängig klein und häufig falsch geschriebenen Zeug, welches er als Artikel bezeichnen würde, keine Begründung und zwar gar keine.
Felix Schwenzel ist 36 Jahre alt, arbeitet als Web-Entwickler, leidet unter milder Adipositas und kotzt täglich unter der Adresse wirres.net ins Internet.
Felix Schwenzel ist ein Arschloch.
wirres – gewöhnungsbedürftiges Weblog des Berliners Felix Schwenzel.
Felix Schwenzel ist ein Arschloch.
Felix Schwenzel war ein etwas langweiliger Gast in einer Radiosendung.
taz:
Felix Schwenzel ist ein Blogger.
[Felix Schwenzel hat eine] wunderbar surrealistischen Wirklicheitswahrnehmung […].
Felix Schwenzel nennt das, was er anbietet, eine „verschobene Perspektive“.
Wirres Net - mit seinen Geschichten aus dem Alltag […] ist kurzweilige Lektüre für alle Lebenslagen.
Felix Schwenzel [ist] kein Ausserirdischer, kein Tier und auch nicht arrogant […]: Er verspeist Butterbrote während Futura Bold-Veranstaltungen!
arte:
Felix Schwenzel […] nimmt kein Blatt vor den Mund.
Felix Schwenzel hat Mut und ist rückdatiert mein Held des 11.12.
Ich finde die Frisur von Felix Schwenzel total lässig.
Felix Schwenzel [verwendet das Wort „flickern“] bei wirres.net so selbstverständlich […].
Felix Schwenzel hat Blogs mal als die „längsten Kontaktanzeigen der Welt“ bezeichnet.
Felix Schwenzel [sollte] im Urlaub bleiben.
Felix Schwenzel hat es geschafft und wird von Hal Faber bei Heise Online in einem Atemzug mit William Burroughs und Jean Baudrillard genannt.
[nachtrag 21.03.2007]
herr schwenzel sich mal wieder rasieren
Felix Schwenzel [sieht] im First Life noch unrasierter [aus] als auf youtube.
[Ich würde] gern in mehr Kontexten mit Felix in einem Atemzug genannt werden […].
Ix hat göttlich gelesen.
Ix hat ordentlich Traffic.
[Ich] habe ich von Ix geträumt.
Felix Schwenzel, die zweitschönsten Brusthaare der Welt.
iX ist Autist.
Süüüüüß: ix, Kuschelblogger.
tim:
felix schwenzel diskreditiert sich selbst indem er nicht nur ego-surft, sondern die ergebnisse auch noch veröffentlicht.
Die Leute, die kackende Hunde im Logo führen, schaffen nämlich leider auch nur dementsprechende Werke: die Schöpfungshöhe dieser Werke genügt vielleicht gerade mal für eine Abmahnung und/oder Gegendarstellung.
Denn wer sich mit seinem wirren Geschreibsl so über andere lustig macht, der sollte sich selbst mal waschen und rasieren und wiegen.
top gepflegt
kleiner nachtrag zu diesem eintrag (aus den kommentaren gefischt): alle antworten rund ums klopapier in der zeit:
Der Chemiker empfiehlt eine Dreigang-Reinigung: »Erst trocken, dann feucht, dann wieder trocken. So ist man top gepflegt.« (weiterlesen)
„ärzte“ warnen allerdings vor dieser „top pflege“ und halten sie für übertrieben.