bigotte fernsehplage
die fernsehplage fliege nervt wieder:
Fliege appellierte an die Bürger, „von Luther zu lernen und wirklich einen Apfelbaum zu pflanzen - in jedem Garten, vor jedem Seniorenheim, in jeder Gemeinde“. Klagen allein mache nicht glücklich. Es müsse etwas getan werden. „Pflanzt einen Baum und Ihr kommt glücklich nach Hause“, versprach der evangelische Theologe.
ich empfehle: schlagt eine fliege tot, auf dem klo, in der küche, in der speisekammer und ihr fühlt euch besser.
[dieser typ mit dem apfelbäumchen war übrigens klasse, ein bisschen pathetisch war er zwar auch, aber wenigstens nicht so bigott wie die fernsehplage]
viagra
irgendwo im krankenhausfernseher gesehen: ein t-shirt mit der aufschrift:
viagra is for pussies
trés chic
je nachdem wie man »trés chic« ausspricht, hört es sich an wie »trashig«. fiel mir gestern auf.
ich bin die susan stahnke des blogdings

zwei gute nachrichten: ich habe internet im krankenhaus, im bett gar und heute hatte ich das vergnügen den längsten furz meines lebens am eigenen leib mitzuerleben. ich hatte leider keine stoppuhr zur hand, aber ich wage zu behaupten er war 15 sekunden lang.
wie es dazu kam? da muss ich wohl mal kurz ausholen. ich habe mir ja pünktlich, kurz vor der lesung, eine oberschenkel-thrombose besorgt. leider konnte ich die nicht kurzzeitig verdrängen, wie man das bei einem todesschnupfen kann. das ging deshalb nicht weil mir alle zuriefen: „keine spässe“, „ernst nehmen“, „lungen-embolie“, „sterben“, „vorsicht“, usw. pp. dieser chor und dann am montag das gesicht meiner phlebologin (venenärztin) verleiteten mich dann dazu selbst in panik zu geraten. weil ich mich nicht mit frau gröner, herrn dahlmann, frau beat und frau katze im prassnik treffen konnte, setzte ich mit vor ärger feuchten augen in den ICE nach köln um mich im kreiskrankenhaus heinsberg mal anständig behandeln zu lassen. einzige lichtblicke an diesem tag: ich habe noch ein 50 euro ticket zum selbstausdrucken bekommen und gita das goldstück, die meinen koffer schleppte und mich fuhr.
im zug fand ich einen platz an dem ich mein thrombotisches bein hochlegen konnte und verliess berlin. im zug packte mich dann einmal ganz kurz die verfickte panik mit der mich die ärzte, eltern und das bein infizieren wollten: kurz vor hannover juckte und zuckte es mich kurz an der rechten brustinnenseite. ich dachte: „atemnot? habe ich atemnot? embolie? atemnot?“ - schweissausbruch, ein bisschen hyperventilieren, schwitzen wie sau und einmal kurz das leben vor dem inneren auge ablaufen lassen. der film vor dem inneren auge war allerdings so schlecht, dass ich schnell merkte, dass es sich um einen falschen alarm handeln musste. scheiss, verfickte, überflüssige panik.
in köln angekommen konnte ich die panik wieder an diejenige abgeben zu der sie besser passt: meine mutter. obwohl die plötzlich gar keinen bock mehr auf panik hatte: „haste abgenommen? siehst gar nicht mehr so fett aus...“ mein vater hatte auch keinen bock auf panik, hatte aber schon alles für meine stationäre aufnahme am nächsten tag arangiert.
die aufnahme war ähnlich wie bei brainpool ein grosses vergnügen: dieselben fragen zum hunderstenmal beantworten: fuss angeknackst, nach zwei wochen krämpfe, danach schwellung des unterschenkels ... — regelmässig alkohol? die frage war neu — gewicht (die ärztin war fetter als ich, also keine na-wir-wiegen-schon-ein-zwei-kilo-zuviel-blicke), grösse, alter, eltern haben keine bekannten venenleiden, usw. zwischendurch kam eine 16jährige praktikantin rein um mir den verband wegzuschneiden und für ein EKG zwei unnötige löcher in meinen brustpelz zu rasieren.
danach wurde (mir unerklärlich, motto wahrscheinlich: sicher ist sicher) meine lunge geröngt und mein bauch von der assistenz- oder oberärztin sonografiert: „sie habe eine fettläber. da müsse aufpasse.“ „fettleber?“ „ja. fettläber. ihre milz ist auch zu gross.“ als ich sie fragte ob sie auch noch mal die thrombose untersuchen wollte kam der chef rein und untersuchte meinen bauch erneut. er fand keine fettleber — oder sagte nix dazu — fand meine milz nicht zu gross aber dafür „eigen“ und hielt sich auffällig lange an der stelle auf, an der ich sonst immer bemerke: „es ist ein elefantenbaby, der rüssel guckt schon raus“. die bemerkung verkniff ich mir dann aber doch, ich hatte noch die stimmen im hinterkopf die mir einflüsterten: eine thrombose muss man ernst nehmen!
der chef guckte sich dann auch nochmal die thrombose an und verordnete mir sofortige bettruhe bis ich einen stützstrumpf angefertigt bekommen hätte. ausserdem würde ich bald marcumar bekommen, dass müsste so eingestellt werden, dass mein blut nur noch 25% der normalen gerinnungsfähigkeit besässe, mich also zum künstlichen bluter machen würde. das „einstellen“ der richtigen dosis würde ein paar tage in anspruch nehmen und ausserdem würde er gerne sicherstellen dass ich keine inneren blutungen hätte.
mir glaubt ja eh nie jemand, also glaubte er mir auch nicht als ich ihm versicherte nicht an inneren blutungen zu leiden. er wolle selbst gucken. warum? weil internisten nunmal gerne in menschen reingucken. genauso wie chirurgen gerne menschen aufschneiden und hunde gerne ihre eier lecken: es ist das was sie können, also machen sie es.
so kam es also, dass ich mich daruf einliess mir in den magen und zwölffingerdarm gucken zu lassen und eine koloskopie (darmspiegelung) machen zu lassen — um zu gucken ob ich innen blute. im prinzip verwandle ich mich hiermit in eine art männliche susan stahnke, die sich ja bekanntlich live im fernsehen hat darmspeigeln lassen. ich nur im blog, nachgetragen.
ich will aber eigentlich gar nicht ins detail gehen. nur ein bisschen. das unangenehme am darmspiegeln ist eigentlich das vorherige abführen, den darm entleeren. am tag vorher musste ich literweise eklige flüssigkeiten in mich hineinkippen was dazu führte, dass ich literweise noch ekligere flüssigkeiten abführte — und das über den nachmittag und die nacht hinweg ziemlich oft. zum frühstück bekam ich nochmal 3 liter eklige abführungsflüssigkeit, die ich dann beinahe oral abgeführt habe. beinahe. die darmspiegelung selbst ist ziemlich unspektakulär (wenn der arzt sein handwerk versteht). ein bisschen unangenehm sind zwei dinge:
- der arzt bläst einem luft in den darm und die assistentin drückt auf dem bauch rum um das koloskop „um die ecke“ zu drücken und für bessere sicht) — unangenehm!
- dass der arzt fotos von meinem enddarm macht - das ist eine region meines körpers bei der mir die existenz von fotos peinlich ist
um die geschichte jetzt endlich abzuschliessen, mein fünfzehnsekünder war natürlich eine direkte folge der vielen luft die mir während der untersuchung mit dem koloskop in den darm geblasen wurde. was mich jetzt allerdings doch noch interessieren würde: ob die stahnke nach ihrer darmspiegelung in stern.tv auch so einen prachtfurz hinbekommen hat?
werbung

was macht denn der arafat da? etwa werbung für den neuen otto-film?
[siehe auch ivy (!)]
→ weiterlesenwenn dann
wenns hier länger nix zu lesen gibt, dann gibt im kreiskrankenhaus heinsberg kein internetz.
wenn ich nicht in heinsberg wäre, dann wäre ich heute abend im roten salon der volksbühne (volksbühne? volkspc? volks-fonts?).
wenn ich jetzt nicht aufhöre, verpasse ich das frühstück.
google it
die antwort ist beinahe schon ein mantra, aber jeder der mir bestimmte fragen stellt während er am breitband sitzt bekommt ein freundliches „google das doch mal“ zurückgeschleudert.
keiner hat das so gut verstanden wie hans:
The magic of a Google Search is only surpassed by the miracle of having someone do it for you.
privathospital gita & holger
was sind das für menschen, die einen übergewichtigen und verfressenen, nicht immer wohlriechenden, meist unrasierten, chronisch an geldmangel leidenden, ständig „ins internet“ wollenden, lara schlecht vorlesenden typen bei sich aufs sofa und bett legen, durchfüttern, täglich zweimal wickeln (kompressionsverband, nicht das andere!) und seit fast zweieinhalb wochen immer wieder durch die gegend fahren? das sind wohl sehr, sehr gute freunde.
mein problem demnächst: wie kann ich mich revanchieren? in meiner stinkebude als kranker zu liegen wäre keine revanche, sondern eine strafe, ich kann also nicht mit gleicher münze zurückzahlen.
ich stehe voll aufm schlauch (aka der schlauch hat ne trombose) : keine ahnung was ein dankbarer patient seinem pflegepersonal und ärzten so zu schenken pflegt. ne packung merci?
soso
im st. elisabeth krankenhaus meinte der arzt der die sonographie gemacht hat, ich hätte keine unterschenkel-, sondern eine obenschenkel trombose (ragt ein drittel in den oberschenkel). aha. alle wollten mich da behalten, an meinem wesen und aussehen kanns nicht gelegen haben. der arzt der die sonographie gemacht hatte liess mich trotzdem gehen unter der bedingung dass ich jemanden hätte der mir zweimal täglich die kompressionsverbände neu verlegte. in „amerika“ würde man das auch ambulant machen. so behandle ich meine trombose jetzt also amerikanisch mit kompressions-verbänden (danke holger!) und spritze mir zweimal täglich clexane in mein bauchspeckwarten.
im st. eleisabeth krankenhaus hat man im übrigen eine ganz eigene form von humor: meine erste untersuchung fand in einem raum statt, auf dessen tür in grossen lettern stand: „reanimation“. im raum selbst mehrere schilder, dass man für die eigene garderobe selbst verantwortlich wäre. sehr subtiler, katholoscher humor. respekt.
sonst gehts mir gut.
aha
frau fabrizius meint ich hätte eine unterschenkel-trombose und ich solle mal zum radiologen. das mach ich jetzt. bin mal gespannt was morgen passiert: da finde ich evtl. victoria beckham gut und bekomme gicht diagnostiziert.
aischa

eben auf RTL II (oder so) supermamas geguckt. irre. eine von den sogenannten „supermamas“ ist eine grosse, dicke, pechschwarze frau mit noch pechschwärzerem pagenschnitt und einer riesigen (schwarzen) brille und riesen (mit ziemlicher sicherheit auch schwarzen) titten. ihre stimme scheint sie von vera entveen geliehen zu haben (oder wie heisst die grosse, dicke, blasse frau mit der komischen frisur und den riesen titten die mittags mit asozialen redet nochmal?).
die riesige pechschwarze „supermama“ trägt sehr robertoblanquesque bunte kleider und schwarze, lange lederstiefel über ihren pechschwarzen ziemlich kräftigen waden. alter schwede ich fand die frau so faszinierend, dass ich drei, viermal in diese scheiss-sendung reingezappt habe. jaja. ich gehe morgen zum arzt. wirklich.
franziska becker

noch nicht besonders fertig, aber franziska beckers webseite gibts jetzt auch auf englisch. bilder gibts noch nicht viele, aber einen text über sie von titus billings. ich fand den text von titus billings über sie so nett, dass ich ihn übersetzt habe. demnext dann auf der deutschen seite.
treo

notiz an mich selbst: demnächst einen treo 600 kaufen, etwas drüber schreiben und nach 2 wochen wieder zurückgeben.
das hab ich vor 24 jahren schonmal gemacht, da konnte man sich für 250,- DM einen ZX81 per mailorder (hiess damals noch versand) bestellen und nach einer woche zurückgeben. das habe ich gemacht und hatte so mit 12 meinen ersten computer, für eine woche. ich habe aber auch ungefähr eine woche gebraucht zu begreifen was LET A=2 und LET A=A+2 bedeutet.
[via vowe]
exklusiv interview

wenn das ein interview ist, dann ist wirres.net eine politische wochenzeitung.
zeitlesen
silber wirkt antibakteriell und seymour m. hersh sein buch die befehlskette ist auf deutsch erschienen. nein, nein kein lesebefehl... aber bei amazon kaufen kann man es.
schmidt vs. engelke
beim ersten absatz habe ich mehrfach gelacht, der rest ist eine mischung aus lottmanscher genialität und lottmannscher dummschwätzerei. aber durchaus analytisch-visionär in mehreren punkten den nagel sowas von auf den kopf treffend: joachim lottmann am 26. mai 2004 in der jungle world:
Am Spiegel war doch immer so schön, dass man sich auf ihn verlassen konnte. So wie auf Harald Schmidt. Diese beiden, Spiegel und Schmidt, machten den Unterschied. Durch sie lebten wir nicht in Österreich.
[...]
Anke verhält sich zu Harald wie Juhnke zu Brecht. Und eben wie Focus zum Spiegel, um es nochmal abzurunden.
ich bin hin und her gerissen; das beste was ich jemals über schmidt vs. engelke gelesen habe oder die blödeste hasstirade eines mannes der frauen über 27 hasst? von allem etwas. lesebefehl (sic!).
[via ivy]
geld, ehre oder vergnügen
irgendwo aufgeschnappt, ich glaube es soll lessing gesagt haben:
kein mensch unterzieht sich gerne arbeiten von denen er gar nichts hat, weder geld, ehre oder vergnügen.
und warum wird bitteschön gebloggt?
fear, doubt, uncertainty

vizeprez cheney sagt, wenn george w. nicht wiedergewählt wird könnten us-amerikanische städe mit nuklearbomben und biologischen waffen attackiert werden. verhindern könne man das nur, wenn die bush regierung wiedergewählt wird. warum: weil die sich das vorstellen könne:
"The biggest threat we face now as a nation is the possibility of terrorists ending up in the middle of one of our cities with deadlier weapons than have ever before been used against us - biological agents or a nuclear weapon or a chemical weapon of some kind to be able to threaten the lives of hundreds of thousands of Americans," Cheney said."That's the ultimate threat. For us to have a strategy that's capable of defeating that threat, you've got to get your mind around that concept," Cheney said.
ein haufen irrer. wenn sie doch bloss alle von peter sellers gespielt würden...
→ weiterleseninternet laut SpOn überflüssig
spiegel online bringt mal wieder ein paradebeispiel für wohlrecherchierten qualitätsjournalismus. vor lauter begeisterung über das puschen beim blackberry wird das internet für überflüssig erklärt:
Doch der eigentliche Clou ist die so genannte Push-Funktion. Der Nutzer kann jederzeit E-Mails abrufen, ohne sich ins Internet einwählen zu müssen.
demnächst im SpOn: telefonieren ohne kabel - die grosse serie in 40 teilen. quatschköppe.
[via vowe]
CDU fraktionsvorsitz

mutiger schritt von merkel: sie nominiert präsident lukashenko für den bundestags-fraktionsvorsitz.
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