vor ein paar wochen habe ich mir ripley‘s game in meiner lieblingsvideothek an der schönhauser, ecke stargarder strasse ausgeliehen.
der film ist nicht schlecht, man muss auch (wie ich) nicht wissen, dass es eine art sequel zu the talented mr. ripley ist, diesmal allerdings nicht von matt damon gespielt, sondern vom grossartigen john malkovich. der film spielt in italien, berlin und sonstwo.
sehr viel in berlin. unter anderem auch in der stargarder strasse, ecke greifenhagener strasse, eine ecke die mir auf meinem nachhauseweg oder zur DVDhek auch schon auffiel weil sie auf der einen seite einen typischen blick auf eine „mitte-strassenschlucht“ und den fernsehturm bietet, auf der anderen seite eine schöne evangelische kirche, in der beim kirchentag die evangelen kekse mit katholen assen und sich ganz viele katholen darüber aufregten.
schön fanden das wohl auch die location scouts von „ripley's game“ und drehten dort eine szene mit 360° kamerafahrt für den vollen blick.
witzig, und deshalb schreibe ich das eigentlich auch nur, die videothek, die location einer „schlüsselszene“ und meine wohnung liegen alle auf einer geraden, stargarder strasse genannt. das kommt nicht allzu oft vor, dass man an einer filmlocation vorbeikommt, wenn man die DVD zurück zur DVDhek bringt. oder?
weblogs sind nicht böse. höchsten zäh, öde, verwurstet, zu bunt oder zu gepierct.
3. Warum schreibst Du ein Weblog?
gleiche antwort wie auf fast alle anderen fragen; weil es geht.
aber auch, weil ich dann nicht so viel reden muss, weniger gute links in den bookmarks aus den augen verliere und sicher auch weil ich gerne gelesen werde und so selten sex habe (sublimieren).
4. Was ist die beste/persönlichste/schönste Geschichte in Deinem Weblog?
die beste geschichte? ich finde ab & zu kurze, schnell formulierte, hingerotzte gedankenblitze — ob mit oder ohne bildchen — gut, aber am besten ist wahrscheinlich mein brief an vöslauer. die besten geschichten werden von der werbung geliefert und brauchen oft nur einen kurzenkommentar um sie ins gegenteil zu verkehren.
sehr persönlich ist sicherlich die geschichte von nele, auch weil sie frei von witzelsucht ist. überhaupt sind geschichten die tödlich enden meist ganz persönlich.
schön finde ich auch heute noch die geschichte, in der ich erzähle wie ich über frauen sprang. schön deshalb, weil es auch im echten leben ne schöne geschichte war und mir beim aufschreiben — wie ich in aller bescheidenheid behaupten möchte — ein paar lustige formulierungen einfielen.
wenn ich sowas lese, dass anlässlich des kinostarts von „der untergang¡“ in sämtlichen McDonalds-filialen das spezial-menü „hitlerburger royal SS“ sowie „eva brownies mit haselnussgeschmack“ angeboten würden, dann vergeht mir die lust am schreiben: so witzig sein ist mir unmöglich. [via rochus]
man könnte fast mitleid bekommen mit den bigotten von der bild-„zeitung“; sie nennen pressemitteilungen mittlerweile „geheimpapiere“ und „geheimbriefe“.
erinnert mich ein bisschen an meine zeit in der grundschule. einige meiner mitschüler behaupteten felsenfest ihre väter seien astronauten.
wie verzweifelt muss ein „journalist“ sein um solchen kinderkram zu fabrizieren, nur für ein bisschen aufmerksamkeit?
seit tagen denkt peter praschl über ein paar sätze von mirja du mont nach. unter anderem hat sie gesagt: „[in sneakern] sieht man immer jung, sportlich und trotzdem sexy aus.“
jung, sportlich und trotzdem sexy? jetzt muss ich auch ein bisschen nachdenken...
gestern ausversehen in „anke late night“ gezappt. folgendes bild bot sich mir:
anke engelke ist mit den sat1-polizisten toto und harry unterwegs im grün-weissen vw-bus. sie sieht einen der an ne wand pinkelt. die polizisten steigen aus, stellen den pisser zu rede. reden mit dem pisser. anke stellt sich unaufällig dazu. der pisser: „boah. anke late night.“ der pisser stürmt auf anke engelke zu und will ihr die hand geben. anke engelke: „nee! die ist nicht gewaschen!“
ein brüller. wenn doch bloss chris geletneky sowas schreiben könnte...
nett im gespräch später auch, wie der polizist harry zu anke engelke sagt: „du bist ne ganz schöne petze.“ eine frage bleibt offen; warum tragen die eigentlich immer uniform? waren die gestern bei „anke late night“ im dienst?
es gibt einen einfachen weg die werbung auf wirres.net abzuschalten, einfach als benutzer bmg („be my guest“) mit dem passwort bmgeinloggen. dann sollte die werbung weg sein. sonst ändert sich nix.
die session des logins sollte auch rechner-neustarts überleben, werden aber nach 2 tagen inaktivität gelöscht.
das heisst also stammleser, bzw. jeder der lesen kann, muss die werbung nicht sehen, alle anderen schon.
noch einfacher geht es mit dem „werbung aus“-link oben rechts. damit wird die werbung per javascript ausgeschaltet. das geht auch mit der taste „w“. die werbung per link oder der taste „w“ auszuschalten setzt einen cookie, der den zustand (an/aus) speichert.
allerdings: ohne javascript sieht man (seit märz 2010) eh keine werbung.
der erste preis „wider der intelligenz“ geht dieses jahr an uli hoeness. bisher dachte ich lediglich sein bruder, dieter, sei geistig verharzt, aber wer solchen stuss von sich gibt, sollte als moderator zu 9live gehen. heute früh im N24-morgenreport sagte FC bayern münchen-manager uli hoeness zur bemerkung, dasss die FC-spieler in letzter zeit „deprimiert“ wirkten:
...ich glaube eher, dass unsere Spieler im Gegensatz zu früher ein bisserl müder sind abends und dann früher ins Bett gehen müssen, weil sie plötzlich vom Training sehr müde sind. Und das führt dazu, dass sie vielleicht nicht immer so gut gelaunt sind.Aber was wir im Moment erleben ist Hartz V in München - die Spieler müssen mehr arbeiten für das gleiche Geld.Das ist ein Gewöhnungsprozess den wir sehr unterstützen von der Clubführung. Am Ende werden sie spüren, dass sie mit der Fähigkeit mehr zu laufen, die anderen über ihre überragenden Fähigkeiten nieder zu spielen und zu laufen plötzlich Erfolge haben und dann wird sich das alles in Wohlgefallen auflösen.
[den N24-morgenreport hab ich (natürlich) nicht geguckt, danke an jens für den tipp]
[nachtrag] morgen steht bestimmt „hoeness verhoent (oder verhoenesst) 5 millionen arbeitslose“ in der bild-„zeitung“.
der wohlorganisierte schwabe wird zur vorausplanung angehalten: jetzt schon an sylvester denken! (die weihnachtssaison läuft jetzt ja auch schon seit ein paar wochen):
heute in stuttgart von danijela fotografiert
ich stand an der tür der überfüllten u-8 als links von mir zwei
eltern mit einem kinderwagen und drei kindern die bahn am
alexanderplatz verliessen. in der ecke aus der die fünf und der
kinderwagen kamen, haben normalerweise nur vier personen ohne
kinderwagen platz. für mich war ohne nachdenken und -gucken klar
dass dort keiner mehr sitzen konnte und begann mich zu setzen.
ich spürte eine hand an meinem hintern und eine leise stimme:
"heeey!". ich hatte mich beinahe auf eine oma gesetzt. wie
peinlich. sie lächelte mich freundlich an, als ich mich
entschuldigte. mir war das ein bisschen unangenehm, es gehört sich
ja schlieslich nicht, sich auf fremde menschen zu setzen.
als ich dann neben der oma wieder in mein buch blickte, fing sie an
wild mit dem kopf zu wackeln. wackeln nicht im sinne von "so ein
arsch, wollte sich auf mich drauf setzten", sondern eher im sinne
von parkinson. ein schütteln das ihr selber unangenehm zu sein
schien.
ich blickte weiter in mein buch und versuchte beim lesen meine
augenwinkel zu verschliessen.
sie möchte ein stück kuchen und ein kännchen kaffee. sie ist anspruchsvoll, deine oma. sie will keinen kaffee mit komplizierten, ausländischen namen, einfach nur filterkaffe, frisch gefiltert, mit kondensmilch. du steigst in den aufzug und fährst mit ihr in den vierten stock im kaufhof.
dieser laden ist uncool zum umfallen. absolut trendfrei. hundertprozentig unstylisch — und das konsequent. aber deiner oma gefällt er und es gibt ihn in jeder stadt, ganz oben im kaufhof: es ist also egal, wo du dich mit deiner oma triffst, bei dir oder bei ihr in der stadt. „dinea“ heissen die restaurants im kaufhof, obwohl man dort auch morgens essen und trinken kann.
dineas sind voller silberner köpfe, durchschnittsalter 62, sie ist in ihrem biotop. die küche ist oldfashioned; wiener schnitzel, jägerschnitzel, zigeunerschnitzel, schweinebraten, sehr fetthaltig alles. einziges eingeständnis an den zeitgeist und die aterienverkalkung ist die salat- und gemüsebar, die kalt- oder warmgehaltenen speisen zum abwiegen, natürlich ohne kontrollwaage, damit es an der kasse kleine senioren-überraschungen gibt. die bedienungen hinter den theken entsprechen knapp dem durchschnitsalter der gäste, gekleidet sind sie wie in einer besseren mensa oder einer krankenhaus-kantine: im sommer mit ärmlelosem weissem kittel mit nix drunter.
das dinea am alexanderplatz hat den reiz eines wiener kaffeehauses, das mit plastik und lackiertem holz in vorgeblichen trendfarben kaputtrenoviert wurde. man erkennt den vergeblichen versuch die reste der DDR-einrichtung zu kaschieren und ein jüngeres publikum anzusprechen. statt wie „früher“ in düsterer, rustikal-eichiger umgebung, sitzen du und deine oma jetzt in düsterer pseudomoderner, türkis-eschiger umgebung. aber es gibt auch handfeste reize: wie die meisten dineas sitzt auch der dinea am alexanderplatz fast ganz oben auf dem kaufhof („galeria kaufhof“ — what a name!) und man hat hier an einigen tischen einen erfreulichen blick durch die wabenfassade auf ostberlin. die waben werden bald vom büro kleihues durch eine stein/glas fassade ersetzt, der kaufhof folgt also weiterhin der bewährten linie des konsequent kaputtrenovierens.
du sitzt dort oben mit ihr, ihr lauscht gesprächen über krankheiten und krankenhäuser, harz und riester und bei schweinebraten mit gestampften kartoffeln und 6-stündig gegartem sauerkraut kannst du einen vorgeschmack aufs rentendasein kosten. das geht auch ohne deine oma, das wird mit ziemlicher wahrscheinlichkeit auch dann noch gehen, wenn du selbst 62 bist. ganz sicher. auch was auf das man sich freuen kann.
For the upcoming volume of M Council 04 we have chosen the brand Hot Wheels to experiment with. This project is open to artists tosubmittheir designs. Entries should be appropriate for replication on t-shirts.