fern­se­hen im sep­tem­ber, ok­to­ber und no­vem­ber

felix schwenzel in gesehen

die se­rie, auf de­ren ein­zel­nen fol­gen ich mich im ok­to­ber und no­vem­ber am meis­ten freue, ist na­tür­lich west­world. mein ers­ter ein­druck hat sich im lau­fe der ers­ten sie­ben fol­gen voll be­stä­tigt. ein tol­les en­sem­ble, in­ter­es­sant ver­schach­tel­te er­zähl­strän­ge, ein­ge­packt in eine auf­wän­di­ge und sorg­fäl­tig die er­zäh­lung ver­schlei­ern­de in­sze­nie­rung. scha­de nur, dass die in­sze­nie­rung so auf­wän­dig ist, dass die pro­duk­ti­on der nächs­ten staf­fel wohl län­ger als ein jahr dau­ern wird. (läuft auf HBO.)

ähn­lich auf­wän­dig in­sze­niert und gut be­setzt: the crown, eine se­rie, in der (auf net­flix) die ers­ten zehn jah­re von kö­ni­gin eli­sa­beth er­zählt wer­den. die (na­tür­lich) er­fun­de­nen dia­lo­ge sind so gut ge­schrie­ben, dass ich nach die­ser ers­ten staf­fel tat­säch­lich den ein­druck hat­te, et­was da­zu­ge­lernt zu ha­ben. im prin­zip be­wegt sich die se­rie auf the west wing-ni­veau. die­se art von doku-fic­tion ver­mit­telt ver­ständ­nis für po­li­ti­sche vor­gän­ge und die mech­nis­men von macht. vie­le dreh­buch­schrei­ber be­kom­men das nicht hin. aa­ron sor­kin hat das für west wing ge­schafft, pe­ter mor­gan hat das in the queen ge­schafft und eben auch in the crown. zu­erst leicht ir­ri­tie­rend, dann im lau­fe der se­rie im­mer über­zeu­gen­der: der ame­ri­ka­ner john lith­gow als win­s­ton chur­chill. sel­ten habe ich ei­nen 71-jäh­ri­gen ei­nen 80-jäh­ri­gen so über­zeu­gend spie­len ge­se­hen (kei­ne iro­nie). auch clai­re foy und matt smith als kö­ni­gin eli­sa­beth und prinz phil­ip spie­len mehr als pas­sa­bel.

die ers­te fol­ge der drit­ten staf­fel black mir­ror (auf net­flix) fand ich furcht­bar. zu pas­tel­lig, zu dick auf­ge­tra­gen, gräss­lich über­spielt, un­raf­fi­niert, ver­kack­tes ende. auf die zwei­te fol­ge hat­te ich dann gar kei­ne lust mehr und habe über eine wo­che ge­braucht, um mich wie­der auf­zu­raf­fen um sie zu se­hen. die fand ich raf­fi­nier­ter, et­was her­aus­for­dern­der, aber die hin­ter­ge­dan­ken, er­zähl­mus­ter und auf­lö­sung am ende kam mir aus dem weih­nachts­spe­cial von vor zwei jah­ren be­kannt und ein biss­chen aus­ge­lutscht vor. die idee, zeit im kopf durch tech­no­lo­gi­sche ma­ni­pu­la­ti­on zu stau­chen, ist an sich na­tür­lich gran­di­os und aus­wäl­zens­wert, aber sie ver­liert dann auch schnell ih­ren reiz.

ich habe mir dann noch die vier­te fol­ge black mir­ror an­ge­se­hen, weil ich auf den vor­schau­bil­dern ge­se­hen habe, dass dort ma­cken­zie da­vis mit­spielt, die ich in halt and catch fire sehr ger­ne ge­se­hen habe. im ers­ten teil der fol­ge ent­stand der ein­druck, dass ma­cken­zie da­vis in ei­ner art 80zi­ger jah­re be­set­zungs­fal­le steckt und ver­dammt zu sein scheint, bis in alle ewig­keit acht­zi­ger-cha­rak­te­re zu spie­len. nor­ma­lerwei­e­se bin ich kein gros­ser ver­tei­di­ger von hap­py ends, im ge­gen­teil, mich ner­ven die oft, aber im rah­men ei­ner staf­fel black mir­ror, in der nichts und nie­mand hap­py en­det, war das eine gros­se er­leich­te­rung. trotz­dem noch nicht wei­ter­ge­guckt als die­se drei fol­gen.

die ak­tu­el­le staf­fel der gra­ham nor­ton show kommt mir ge­ra­de et­was saft­los vor. es man­gelt (na­tür­lich) nicht an pro­mis, aber in die­ser staf­fel hat die sen­dung bei mir noch nicht zün­den kön­nen. in ei­ner der fol­gen hat rob­bie wil­liams zwar eine wit­zi­ge ge­schich­te er­zählt und tom crui­se die ex­akt glei­che ge­schich­te wie bei jim­my kim­mel — und das wars auch schon so un­ge­fähr, was hän­gen­blieb.

nach­dem ich in der ers­ten staf­fel nach vier fol­gen lu­ci­fer auf­ge­hört habe die se­rie zu gu­cken, dach­te ich kürz­lich: kann ich ja noch­mal rein­schau­en. nach drei fol­gen hat­te ich die nase dann schon wie­der voll. die haupt­rol­len sind zu schön, oder ge­nau­er hol­ly­wood-kli­schee­haft be­setzt, die ge­schich­te win­det sich am bo­den, auf der su­che nach sinn und ge­halt und die dreh­bü­cher ma­chen den ein­druck als wür­den sie nicht ge­schrie­ben, son­dern ge­kotzt. ei­gent­lich scha­de, weil die se­rie ein paar ele­men­te und ideen hat, die ei­gent­lich po­ten­zi­al hät­ten.

po­ten­zi­al hat im prin­zip auch le­thal we­paon, die se­ri­en­ad­ap­ti­on der film­rei­he von da­mals™ mit mel gib­son und dan­ny glover. in den ers­ten paar fol­gen konn­te man die mühe die­se po­ten­zia­le her­aus­zu­ar­bei­ten noch er­ken­nen, nach un­ge­fähr drei fol­gen hat sich das al­les ein­ge­schlif­fen zu ei­nem gräss­li­chen kli­scheesa­lat mit ste­reo­ty­pen­dres­sing. furcht­ba­rer hö­he­punkt ist die mo­ra­li­sie­ren­de fol­ge 6 in der mei­ne sämt­li­chen warn­lam­pen für müll an­fin­gen zu leuch­ten: schwa­che frau­en die von rau­hen hel­den be­schützt wer­den müs­sen, pa­the­ti­sche gar­di­nen­prdig­ten für fa­mi­li­en­wer­te, mo­ral­vor­stel­lun­gen aus den 50er jah­ren, die sel­fie-pos­ten­den kin­dern, ohne iro­ni­schen bruch, an den kopf ge­schleu­dert wer­den und die schen­kel­klop­fen­de ver­herr­li­chung von kor­rup­ti­on und po­li­zei-will­kür und -ge­walt. im prin­zip hat die se­rie jetzt bei mir voll ver­kackt.

auch gräss­lich: ber­lin sta­ti­on, ein ge­heim­dienst-dings des „pre­mi­um en­ter­tain­ment net­work“ epix. in­ter­es­sant ist, dass die se­rie, wie der name na­he­legt, kom­plett in ber­lin spielt und dem­entspre­chend (lei­der) eine men­ge deut­scher schau­spiel­kunst of­fe­riert. mir ge­fiel im pi­lo­ten der wil­de ritt durch ber­lin und das wie­der­erken­nen von spiel­or­ten und dass die haupt­fi­gur der se­rie be­reits nach 10 mi­nu­ten tot auf pots­da­mer platz lag. der rest ist lei­der mies ge­mach­ter se­ri­en­trash. schlim­me dia­lo­ge, ab­sur­de hand­lungs­strän­ge, zwei­fel­haf­te si­cher­heits­be­hör­den- und über­wa­chungs­wahn­ver­herr­li­chung und stumpf­sin­ni­ge in­sze­nie­run­gen wie die­se hier:

hier sieht man die eli­te der ame­ri­ka­ni­schen aus­lands­ge­heim­diens­te, wie sie auf ei­nen im büro lau­fen­den fern­se­her star­ren, in dem ein be­richt über eine zei­tungs­sto­ry (der ber­li­ner zei­tung) zu se­hen ist — und alle schei­nen schwer ge­schockt zu sein. eine se­rie die sug­ge­riert, dass ei­ner der ef­fek­tivs­ten und mäch­tigs­ten ge­heim­diens­te der welt neu­ig­kei­ten, die in ei­ner zei­tung ste­hen, aus dem fern­se­her er­fährt, kann und will ich ein­fach nicht ernst­neh­men. an­sons­ten der üb­li­che, lieb­lo­se in­sze­nie­rung­s­chrott aus hol­ly­wood: com­pu­ter­hack­ing mit ani­ma­tio­nen wie aus tron, ge­hei­me tref­fen in den ab­hör­an­la­gen­rui­nen auf dem teu­fels­berg und ro­meo-agen­ten die je­den und jede, mit dem sie in kon­takt tre­ten in null-kom­ma-nix ins bett und treu er­ge­ben be­kom­men. schrei­en­der un­sinn.

im ver­gleich sehr lie­be­voll in­sze­niert hin­ge­gen: izom­bie. eine ganz gut an­ge­leg­te ge­schich­te mit ei­ner (re­la­tiv) star­ken weib­li­chen haupt­rol­le, nach­voll­zieh­ba­ren zom­bies und kri­mi­nal­fäl­len. über den blöd­sinn, den die sto­ry im­mer wie­der ver­zapft kann ich gut hin­weg­se­hen, weils un­ter­halt­sam und nicht all zu stö­rend ste­reo­typ in­sze­niert und ge­schrie­ben ist. die se­rie be­dient kon­se­quent, aber re­la­tiv ge­konnt, das lieb­lings­re­zept mit­tel­gu­ter fern­seh­pro­duk­tio­nen: ein lan­ger ro­ter fa­den mit ent­wick­lungs­po­ten­zi­al und das ta­ges­ge­schäft wird mit fol­gen­lan­gen kri­mi­nal­fäl­len ab­ge­han­delt. so las­sen sich un­auf­wän­dig vie­le stun­den fern­se­hen ma­chen und zu­schau­er am ro­ten span­nungs­fa­den hal­ten. ich habe bis­her nur zwei oder drei fol­gen ge­se­hen, wer­de aber wohl noch ein biss­chen wei­ter gu­cken.

luke cage (auf net­flix) hat mir hin­ge­gen rich­tig gut ge­fal­len. in we­ni­gen ta­gen weg­ge­guckt und ob­wohl die pro­duk­ti­on teil­wei­se sehr of­fen­sicht­lich ein sehr spar­sa­mes bud­get hat­te, mach­ten das dreh­buch und der gross­ar­ti­ge mike col­ter das al­les mehr als wett. die hand­lung und die mo­ti­ve von luke cage blie­ben in je­dem mo­ment der se­rie nach­voll­zieh­bar, die bö­se­wich­ter ka­men bei­na­he an dare­de­vils wil­son fisk her­an.

mehr als eine fol­ge von tre­pa­li­um (auf net­flix) habe ich nicht aus­ge­hal­ten. an­ge­nehm fand ich das fran­zö­sisch, schlimm die däm­lich und durch­sich­tig auf­ge­bau­te ge­schich­te und die gröss­ten­teils schreck­li­che schau­spie­le­rei. sci­ence-fic­tion wie er mir ge­stoh­len blei­ben kann.

die zwei­te staf­fel nar­cos (auf net­flix) habe ich mir zwar bis zum ende an­ge­se­hen, aber es war ein biss­chen zäh. die se­rie ist wirk­lich gut ge­macht, ich habe das ge­fühl, sie ist zum al­ler­gröss­ten teil ak­ku­rat und im his­to­ri­schen rah­men, aber auch ein biss­chen ein­tö­nig, auch wenn sich buch und re­gie gros­se mühe ge­ben dem wahn von pa­blo es­co­bar und dem ame­ri­ka­ni­schen dro­gen­krieg ein biss­chen far­be ein­zu­hau­chen. das ist al­les lehr­buch­mäs­sig in­sze­niert und dra­ma­ti­siert und schafft es so­gar, wenn man die er­zähl­te ge­schich­te kennt, hier und da über­ra­schun­gen ein­zu­bau­en. an­de­rer­seits ist das al­les auch ir­gend­wie ab­stos­send, weil ich mich stän­dig da­bei er­wisch­te, mich mit arsch­lö­chern zu em­pa­thi­sie­ren. denn, und das ist der ei­gent­li­che witz, die se­rie han­delt fast aus­schliess­lich von arsch­lö­chern, auf al­len sei­ten.


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  blogs.taz.de/riot­ma­ma: iden­ti­ty po­li­tics

gran­di­os, wie ja­c­in­ta nan­di (auf deng­lisch) hier ihre ge­dan­ken zu den grün­den trump ge­wählt zu ha­ben auf­drö­selt.


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  hackr.de: Was man von Big Brot­her über Trump ler­nen kann   #

ich bin im­mer noch über­rascht von trumps wahl­sieg und gleich­zei­tig schon müde, von den er­klä­rungs­ver­su­chen und hand­lungs­auf­for­de­run­gen die jetzt über­all in mei­nen fil­ter­bla­sen auf­tau­chen. das glei­che ober­che­cker­tum wie vor der wahl, mit dem glei­chen all­wis­sen­den un­ter­tön­nen, jetzt nur mit ei­nem an­de­ren vor­zei­chen. die nach­träg­li­chen ein­sich­ten füh­ren auch nicht zu de­mut und be­sin­nung, son­dern zu ei­nem rie­sen­schwall wei­te­rer schnell­schüs­se, schein­ana­ly­sen und, eben, ober­che­cker­tum.

des­halb fin­de ich die­se ana­ly­se von mar­kus spath er­fri­schend. auch wenn ihm das ober­che­cker­tum nicht fremd ist, hier hat er mich mit klu­ger ana­ly­se und be­ob­ach­tung­tung von re­ak­ti­ons­mus­tern, fan­tum und ko­gni­ti­ven dis­so­nan­zen im müll­fern­se­hen sehr nach­denk­lich ge­macht.

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  you­tube.com: Pre­si­dent-Elect Trump: Last Week To­night with John Oli­ver (HBO)   #

kann man sich nicht an­se­hen, weil HBO das nicht in eu­ro­pa ge­se­hen ha­ben will, aber ich habs mir trotz­dem an­ge­se­hen. john oli­ver hat sich eine gan­ze sen­dung über ge­wun­dert und ge­är­gert, dass do­nald trump zum ame­ri­ka­ni­schen prä­si­den­ten ge­wählt wur­de. das pu­bli­kum hat sich amü­siert, auch wenn es we­nig wit­zig war. das war al­les vor­her­seh­bar (und durch­aus se­hens­wert), aber am ende kommt john oli­ver zu ei­ner ein­fa­chen, aber klu­gen schluss­fol­ge­rung, was wir jetzt un­ter an­de­rem tun müs­sen. an­de­re un­ter­stüt­zen die jetzt in ge­fahr sind und de­nen hel­fen die ge­gen all das kämp­fen (und an­schrei­ben), für das trump steht. kurz: so­li­da­ri­tät und vie­le zei­tungs­abos ge­gen trump. hört sich n biss­chen wie ein witz an, ist aber wohl ge­nau das, was jetzt an­steht.

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  cof­fee­andtv.de: Wir müs­sen re­den!   #

ach ja. ne­ben so­li­da­ri­tät und zei­tungs­abos ist dif­fe­ren­zie­ren auch ne gute idee. das macht lu­kas hein­ser hier.

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  me­t­abe­ne.de: #399   #

das ist jetzt schon ein klas­si­ker, ob­wohl die zeich­nung erst ein paar tage alt ist.

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  kott­ke.org: An­tho­ny Hop­kins can still bring it   #

ein biss­chen zu eu­pho­ri­sche ode an an­tho­ny hop­kins’ schau­spiel in west­world. ei­ner­seits hat evan puschak mit sei­nem über­schwäng­li­chen lob recht, an­de­rer­seits war ich in der ak­tu­el­len sieb­ten fol­ge dann doch ein biss­chen ge­nervt von hop­kins’ et­was zu dick auf­ge­tra­ge­ner mi­mik. aber viel­leicht soll­te ich auch ein­fach auf­hö­ren so deut­lich beim spiel hin­zu­se­hen und die ge­schich­te wir­ken las­sen. und die ist in west­world er­freu­lich frisch und über­ra­schend, auch wenn ein­zel­ne span­nungs­ele­men­te furcht­bar flach, durch­schau­bar und bil­lig in­sze­niert sind. bis­her war die se­rie je­den­falls ein gros­ses ver­gnü­gen.

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  dlis­ted.com: Hos­ted By Mc­Do­nald’s Ita­ly In­tro­du­cing The Nu­tel­la Bur­ger   #

jam­jam.


au­to­ma­ti­sie­rung ist kom­pli­ziert

felix schwenzel in notiert

als mei­ne ob­ses­si­on mit der woh­nungs­au­to­ma­ti­sie­rung an­fing, war der grund­ge­dan­ke ei­gent­lich ganz sim­pel: ein paar steck­do­sen per wlan ein und aus­schal­ten und die­se schal­ter in der home-app mei­nes te­le­fons ab­bil­den. kurz nach­dem ich das ei­ni­ger­mas­sen zu­ver­läs­sig zum lau­fen ge­bracht hat­te, bro­del­ten neue be­gehr­lich­kei­ten in mir. ich woll­te ste­cker und (vor­han­de­ne) lich­ter ger­ne (ein biss­chen) au­to­ma­ti­sie­ren, op­ti­ma­ler­wei­se mit ei­nem be­we­gungs­mel­der. ein pro­blem da­bei: die home-app wei­ger­te sich, mir bei die­sem vor­ha­ben zur sei­te zu ste­hen.

für au­to­ma­ti­sie­rung, meint ap­ple, soll­te ich mir ein neu­es ap­ple tv kau­fen — oder ein ipad, das aber dann op­ti­ma­ler­wei­se im­mer zu­hau­se lie­gen sol­le. die op­ti­on, so­was mit der von ap­ple seit vie­len jah­ren stief­mütt­ler­lich be­hand­le­ten os-x-ser­ver-soft­ware, die auch auf un­se­rem mac-mini läuft, ist of­fen­bar nicht vor­ge­se­hen.

mitt­ler­wei­le ver­ste­he ich in an­sät­zen war­um das so ist. au­to­ma­ti­sie­rung ist kom­pli­ziert — und zwar auf meh­re­ren ebe­nen. der wich­tigs­te punkt: um ei­ni­ger­mas­sen wirk­sam zu sein, müs­sen au­to­ma­ti­sie­run­gen fle­xi­bel und kom­plex sein. das habe ich beim an sich ein­fa­chen vor­ha­ben ei­nes au­to­ma­ti­schen lichts im flur be­merkt. ei­gent­lich ein­fach: mel­det ein be­we­gungs­mel­der be­we­gung, schal­te das licht ein. op­ti­ma­ler­wei­se nur wenn es dun­kel ist oder kei­ne an­de­ren lich­ter bren­nen. aus­ser­dem soll­te das licht nicht aus­ge­hen, so­lan­ge be­we­gung im flur de­tek­tiert wird. da­mit ist man aber schon bei po­ten­zi­ell 2-3 pa­ra­me­tern: dem sta­tus vor­han­de­ner lich­ter, hel­lig­keit (ta­ges­zeit oder son­nen­stand) und zeit (ak­ti­vie­rungs­zeit­raum, der bei be­we­gung ver­län­gert wird). man kann die kom­ple­xi­tät aber be­lie­big in die höhe schrau­ben: was ist wenn nie­mand zu­hau­se ist und der be­we­gungs­mel­der aus­schlägt? soll­te das licht nachts we­ni­ger hell leuch­ten und zwi­schen mit­ter­nacht und 6 uhr mor­gens viel­leicht auch gleich das bad­licht mit ein­schal­ten? soll­te es für das put­zen eine son­der­schal­tung ge­ben, die hel­ler leuch­tet und das licht nicht stän­dig au­to­ma­tisch aus­schal­tet? soll­te das flur­licht nicht schon an­ge­hen, wenn ich nach­hau­se kom­me und vor der tür ste­he?

noch kom­pli­zier­ter wur­de es im wohn­zim­mer, in dem ich ei­nen selbst­ge­bau­ten be­we­gungs­mel­der in­stal­lier­te, vor al­lem um das nacht­licht­pro­blem zu lö­sen: wenn ich nachts aufs klo ge­hen muss, hät­te ich ger­ne ein (biss­chen) licht für den weg durchs wohn­zim­mer. nicht zu viel, nur ein biss­chen ge­dimm­tes licht. ei­gent­lich ein­fach: wenn das wohn­zim­mer dun­kel ist und die son­ne un­ter­ge­gan­gen ist (und nur dann) schal­te die steh­lam­pe mit der hue-bir­ne nach de­tek­tier­ter be­we­gung für 5 mi­nu­ten auf 20% hel­lig­keit. mit dem ho­me­as­sistant sind das stol­ze 24 zei­len code und zwei mit­ein­an­der ver­schach­tel­te scrip­te:

das er­geb­nis war für mich (ei­gent­lich) sehr be­frie­di­gend: nachts, wenn ich die tür zum wohn­zim­mer auf­ma­che, geht ein ge­dimm­ter licht­kor­ri­dor vom wohn­zim­mer ins bad an und nach ein paar mi­nu­ten wie­der aus. jetzt hat­te aber die bei­fah­re­rin das pro­blem, dass ihre steh­lam­pe mor­gens, wenn sie sich ins wohn­zim­mer setz­te, nur ge­dimmt an­ging, wenn sie ihre hue-lam­pen ein­schal­te­te. aus­ser­dem ging die steh­lam­pe mor­gens und abends ge­le­gent­lich nach 5 mi­nu­ten ein­fach aus. also habe ich eine zu­sätz­li­che au­to­ma­ti­on ge­schrie­ben, die mor­gens, kurz nach son­nen­auf­gang, ein­mal bei­de wohn­zim­mer­lich­ter auf 100% hel­lig­keit schal­tet und dann wie­der aus­macht. die­se hel­lig­keit mer­ken sich die hue-lam­pen und die bei­fah­re­rin hat es mor­gens aus­rei­chend hell. das aus­schal­ten lag dar­an, dass ich ein sze­na­rio über­se­hen habe: dass je­mand das dunk­le wohn­zim­mer nach son­nen­un­ter­gang be­tritt und nicht auf dem weg zum klo ist, son­dern im wohn­zim­mer blei­ben will. mei­ne ein­fa­che au­to­ma­ti­sie­rungs­re­gel oben hat das nicht be­dacht, son­dern schal­tet nach be­we­gung, nach son­nen­un­ter­gang die steh­lam­pe kon­se­quent wie­der aus, auch wenn zwi­schen­zeit­lich an­de­re lich­ter ein­ge­schal­tet wur­den. auch das liess sich mit 8 zei­len zu­sätz­li­chem code be­he­ben (bis ein wei­te­res sze­na­rio auf­taucht, dass ich auch über­se­hen habe. was ist zum bei­spiel, wenn wir gäs­te ha­ben, die im wohn­zim­mer schla­fen?):


die heim­au­to­ma­ti­sie­rung ist voll mit sol­chen bei­spie­len, de­ren lö­sung man sich nur lang­sam anäh­ren kann, durch aus­pro­bie­ren, nach­den­ken, be­ob­ach­ten und ler­nen. ent­schei­dend ist al­ler­dings, dass man das ge­lern­te nach wie vor kom­plett ma­nu­ell au­to­ma­ti­sie­ren muss. ent­we­der mit ei­ner vom schwei­ne­teu­ren ap­ple-tv-un­ter­stüt­zen ap­ple lö­sung oder ei­ner open source lö­sung wie home-as­sistant oder fhem, open­hab, domo­tics oder sons­ti­gen. nur ist das er­geb­nis dann eben kein smart home, son­dern ein an­ge­lern­tes heim. je kom­ple­xer man die au­to­ma­tis­e­rung kon­zi­piert, des­to fle­xi­bler wird die steue­rung und des­to mehr wird der ein­druck er­weckt, hier sei smart­ness oder in­tel­li­genz am werk. ist es aber nicht. al­les was smart ho­mes heu­te leis­ten ist ak­ti­on, re­ak­ti­on, kom­mu­ni­ka­ti­on und fern­be­die­nung.

ich stö­re mich ganz of­fen­sicht­lich am be­griff smart home. denn der ist wirk­lich ir­re­füh­rend, aus­ser man in­ter­pre­tiert ihn so, dass man re­leativ smart sein muss, um au­to­ma­ti­sie­run­gen ei­ni­ger­mas­sen be­frie­di­gend zum lau­fen zu be­kom­men.

aus­ser­dem bin ich mir auch noch nicht ganz si­cher, ob ich ein wirk­lich smar­tes, also selbst­ler­nen­des zu­hau­se über­haupt ha­ben möch­te. ei­ner­seits weil an­satz­wei­se ler­nen­de sys­te­me der­zeit, wenn über­haupt, nur über eine clou­dan­bin­dung an­ge­bo­ten wer­den und an­de­rer­seits weil ich aus ei­ge­ner er­fah­rung weiss, wie feh­ler­an­fäl­lig das al­les sein kann und zu wel­chen un­vor­her­ge­se­he­nen er­eig­nis­sen und stö­run­gen be­stimm­te re­geln po­ten­zi­ell füh­ren. selbst hoch­prei­si­ge lö­sun­gen von phil­ips (und nicht etwa nur bil­li­ge chi­ne­si­sche im­port­wa­re) ha­ben feh­ler oder schwach­stel­len ins sys­tem ein­ge­ba­cken, die ver­her­ren­de fol­gen ha­ben könn­ten. von vier fa­brik­neu­en tado-ge­rä­ten, die ich zum tes­ten er­hielt, muss ich mitt­ler­wei­le ge­nau die hälf­te we­gen leich­ter oder schwer­wie­gen­der de­fek­te zu­rück­schi­cken (ne­ben dem de­fek­ten heiz­kör­per­ther­mo­stat, scheint auch die in­ter­net­bridge de­fekt zu sein und spo­ra­disch jede lust auf kom­mu­ni­ka­ti­on zu ver­lie­ren). den home-as­sis­tent und sei­nen ei­gent­lich grund­so­li­den py­thon-code zer­fa­sert es bei je­dem zwei­ten ver­si­ons-up­date. manch­mal schla­gen die be­we­gungs­mel­der auch bei luft­be­we­gung aus. manch­mal geht un­ser flur­lich an statt aus und nicht an, wenn ei­ner von uns den flur be­tritt.

trotz­dem, auch wenn das al­les über­haupt nicht smart ist und stän­dig nach­ge­steu­ert, neu­ge­star­tet oder nach­ge­bes­sert wer­den muss: das macht al­les im­mer noch gros­sen spass. das nächs­te pro­jekt auf das ich mich nach weih­nach­ten freue: ein per wlan steu­er­ba­rer, per but­ton aus­lös­ba­rer oder au­to­ma­ti­sier­ba­rer gong-schlag-me­cha­nis­mus mit ei­nem schritt­mo­tor (grob nach die­sem vor­bild). im rah­men des­sen wer­de ich wohl nicht nur ein biss­chen elek­tro­nik zu­sam­men­flan­schen müs­sen, son­dern auch ent­we­der ein paar tei­le 3D-dru­cken oder CNC-frä­sen müs­sen. da­für habe ich ges­tern test­wei­se mal das hap­py­lab in ber­lin an­ge­schnüf­felt und das sieht al­les sehr viel­ver­spre­chend aus.


noch­mal zu­rück zu ap­ple, de­ren au­to­ma­ti­sie­rungs­lö­sung ich we­gen man­gel an ei­nem neu­en ap­ple-tv oder ipad nicht aus­pro­bie­ren kann. ich ver­mu­te, dass auch die ap­ple lö­sung au­to­ma­ti­sie­rungs­pro­ble­me nur in an­sät­zen be­frie­di­gend löst und kom­ple­xi­tät ein­fach aus­sperrt und de­ren lö­sung ent­we­der an die an­ge­schlos­se­nen ge­rä­te aus­la­gert — oder auf spä­ter ver­schiebt. aber wer die­se nuss, bie­die­nungs­freund­li­che und trotz­dem nicht un­ter­kom­ple­xe oder un­si­che­re heim­au­to­ma­ti­sie­rung, lö­sen kann, der wird sehr, sehr viel geld ver­die­nen. bis da­hin bas­te­le ich fröh­lich wei­ter.


la­sa­gne

felix schwenzel in gekocht

(nach die­sem re­zept, al­ler­dings hab ich noch ne pa­ckung cham­pi­ons in die bo­lo­gne­se ge­schnit­ten.)


heu­te früh sind sehr, sehr vie­le fil­ter­bla­sen ge­platzt.


oli­ver kalk­ofe ist ge­gen ei­gen­wer­bung

felix schwenzel in notiert

auf spie­gel on­line die­sen „klas­si­ker“ von oli­ver kalk­o­fes matt­schei­be ge­fun­den und an­ge­se­hen. dar­in macht er sich (zu recht) über bibi und ih­ren „tasty do­nut“ dusch­schaum lus­tig.

ich konn­te mich für kalk­o­fes matt­schei­be noch nie be­geis­tern und ich glau­be in die­sem vi­deo wur­de mir auch klar war­um: er per­si­fliert sei­ne op­fer nicht, er äfft sie nach. das kann auch wit­zig sein, kalk­o­fes hu­mo­ris­ti­sches ta­lent reicht da­für aber nicht ganz aus. un­term strich fin­de ich bei­de gleich­schlimm, bibi und olli. bi­bis ekel­haf­te und durch­schau­bar be­rech­nen­de ei­gen­wer­bung, ihre halb­wahr­hei­ten („ich habe mei­ne ei­ge­ne be­au­ty­mar­ke ent­wi­ckelt“) und ihr ge­drech­sel­tes mar­ke­ting­deutsch („das pro­dukt ist zu 100% ve­gan, das pro­dukt hat von dem der­ma­test note sehr gut be­kom­men, […]“). al­les ek­lig. aber kalk­ofe auch. er tri­via­li­siert bu­le­mie, nennt die zu­schau­er von bibi dumm und nennt bibi (in­di­rekt) raff­gie­rig („gree­dy bitch“). na­tür­lich ist die art und wei­se wie bibi (und an­de­re you­tuber, blog­ger, zeit­schrif­ten und zei­tun­gen) wer­bung be­trei­ben oft kri­ti­sie­rens­wert und zum über­wie­gen­den teil ver­ach­tens­wert. aber statt poin­tier­ter kri­tik (oder wit­zen) über die me­tho­den, über­zieht kalk­ofe al­les mit klas­si­schem, deut­schem neid­de­bat­ten­lack:

wer­bung ma­chen bringt schon rich­tig koh­le, aber wer­bung für ei­ge­ne pro­duk­te ma­chen … und dann noch ver­die­nen an den vi­de­os die all die dum­men tee­nie mä­dels an­kli­cken, das ist … bin­go!

wer­bung ma­chen für ei­ge­ne pro­duk­te ist ver­ach­tens­wert? kurz nach sei­ner bibi-nach­äf­fung kann man im vi­deo se­hen, wie kalk­ofe wer­bung für sei­ne sen­dung auf dem pre­mi­um-ka­nal tele5 macht, sei­ne twit­ter- und face­book-ka­nä­le an­preist und (sei­ne „dum­men“ fans?) dazu auf­for­dert sei­nen you­tube­ka­nal zu abon­nie­ren.

das hat mich al­ler­dings nicht vor­nehm­lich des­halb ir­ri­tiert, weil er kurz nach sei­ner (im­pli­zi­ten) kri­tik an klick­hei­sche­rei, selbst um klicks bit­tet, son­dern weil die bibi-stim­me of­fen­bar gar kei­ne nach­äf­fe­rei ist, son­dern sei­ne na­tür­li­che stim­me zu sein scheint.


wirk­lich wit­zig fin­de ich, dass dm den bibi „Dusch­schaum Tasty Do­nut“ mit fol­gen­dem warn­hin­weis ver­sieht:

Rutsch­ge­fahr. Nicht zum Ver­zehr ge­eig­net. Au­gen­kon­takt ver­mei­den.
Darf nicht in die Hän­de von Kin­dern ge­lan­gen.


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fas­zi­nie­rend. ein vo­gel der vor­gibt aus holz zu sein und auch nicht da­von ab­lässt, wenn ein tier­fil­mer sich auf we­ni­ge me­ter nä­hert.


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  spie­gel.de: Elb­phil­har­mo­nie: Jac­ques Her­zog über Kos­ten und Auf­trag­ge­ber   #

der ar­ti­kel ist kos­ten­pflich­tig, aber ich habe ihn sehr ger­ne ge­le­sen, weil ja­ques her­zog er­fri­schend ehr­lich und auf ge­wis­se art auch be­schei­den wirkt. klug so­wie­so.

Her­zog: […] Es gibt aber ins­ge­samt kein Rich­tig und kein Falsch.

SPIE­GEL: Nicht?

Her­zog: Nein, auch nicht in äs­the­ti­schen Fra­gen. Ich zum Bei­spiel habe kaum ir­gend­wel­che äs­the­ti­schen oder sti­lis­ti­schen Prä­fe­ren­zen. Der so­ge­nann­te gute Ge­schmack ist doch oft nichts an­de­res als das Re­sul­tat ei­nes ein­ge­schränk­ten Blicks auf die Welt. Heu­te fällt es doch al­len viel schwe­rer, ab­wei­chen­de Mei­nun­gen, Men­ta­li­tä­ten, Ge­schmä­cke, eben Viel­falt gel­ten zu las­sen. Statt­des­sen Aus­gren­zung, Leu­te, die un­ter sich blei­ben. So ent­ste­hen dann auch Städ­te, die aus­gren­zen, Gated Ci­tys.

© Her­zog & de Meu­ron Ba­sel Ltd., Ba­sel, Schweiz mit Vogt Land­schafts­ar­chi­tek­ten AG, Zü­rich/Ber­lin

apro­pos gu­ter ge­schmack. der­zeit läs­tern vie­le über den ent­wurf von her­zog de meu­ron für das mu­se­um des 20. jahr­hun­derts. den ar­chi­tek­ten ste­phan braun­fels er­in­nert der ent­wurf an ei­nen zweck­bau von aldi. mich nicht, aber selbst wenn er das täte, fän­de ich das ziem­lich gross­ar­tig. die idee et­was ab­ge­lutsch­tes, all­täg­li­ches, nicht be­son­ders er­quick­li­ches zu neh­men, zu zi­tie­ren und dann eben bes­ser zu ma­chen, es aus­zu­rei­zen, zu ka­ri­kie­ren und mit neu­er be­deu­tung auf­zu­la­den, fin­de ich be­stechend.

am klars­ten ha­ben her­zog und de meu­ron das mei­ner mei­nung nach mit dem haus ru­din um­ge­setzt. die ku­ba­tur ei­nes klas­si­schen ein­fa­mi­li­en­haus ge­nom­men, von al­lem über­flüs­si­gen be­freit und ge­schaut, was als qua­li­tät üb­rig­bleibt. die­se her­an­ge­hens­wei­se ist üb­ri­gens auch nicht iro­ni­sie­rend oder ver­ächt­lich­ma­chend, son­dern, in mei­ner wahr­neh­mung, re­spekt­voll. und trotz­dem schaf­fen her­zog und de meu­ron es mit sol­chen ent­wür­fen ihre bau­ten und ihre vor­bil­der auf meh­re­re me­ta­ebe­nen zu he­ben, die ei­nen dann nicht nur auf­mer­ken las­sen, nach­denk­lich wer­den las­sen, son­dern auch hel­fen, ver­steck­te qua­li­tä­ten zu ent­de­cken.

kurz ge­sagt, ich fin­de den ent­wurf für das mu­se­um des 20. jahr­hun­derts span­nend und das in­ter­view mit ja­ques her­zog le­sens­wert.

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  frau­ruth.de: Volks­büh­nen­dis­kurs Teil 4   #

… aber ich habe nichts ge­sagt, son­dern mich ein­fach nur dar­an er­freut, wie sie sich über­le­gen fühlt, weil ich mich da­durch auch über­le­gen füh­len konn­te, denn am über­le­gens­ten füh­le ich mich im­mer dann, wenn die an­de­ren mich für doof hal­ten.

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  tech­crunch.com: El­ga­to in­tros a stan­da­lo­ne mo­ti­on de­tec­tor for Ap­ple Ho­me­Kit   #

ich habe lan­ge­auf den be­we­gungs­mel­der für die hue ge­war­tet und sehn­süch­tig auf lö­sun­gen wie die­se von el­ga­to ge­schaut. bis ich dann in der war­te­zeit zu­erst für €20 ei­nen 433mhz-funk be­we­gungs­mel­der ge­kauft habe und dann mit ein­zel­tei­len für et­was über 10 euro selbst meh­re­re gen­baut habe. jetzt wo ich sehe wie güns­tig und gut die­se selbst­ge­mach­ten din­ger sind, rage ich mich ernst­haft, wo­her die her­stel­ler die chuz­pe ha­ben, die din­ger für 40, 50 oder über 100 euro euro zu ver­ti­cken.

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  kott­ke.org: The wes­tern rock co­vers in West­world   #

ja­son kott­ke ver­gleicht west­world ein biss­chen mit lost. sehe ich ge­nau­so. die leicht mys­ti­sche auf­la­dung al­ler hand­lungs­strän­ge, die an­deu­tun­gen und aus­las­sun­gen um den ein­druck zu er­we­cken, dass hin­ter al­lem of­fen­sicht­li­chen, noch jede men­ge ver­bor­ge­nes liegt, funk­tio­niert in west­world per­fekt. und die angst, dass die au­toren von west­world nach ein paar staf­feln den fa­den ver­lie­ren habe ich auch.

noch in­ter­es­san­ter und sehr schlüs­sig, kott­ke’s link auf die­ses vi­deo, das eine mög­li­che mul­ti­ple zeit­strang theo­rie pos­tu­liert.

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  face­book.com: Mal­te Klauck - Ham­bur­ger Un­ter­neh­men den­ken an ihre Mit­ar­bei­ter …   #

mit yelp bin ich nie warm ge­wor­den und kann mich auch nicht er­in­nern, das je­mals sinn­voll ge­nutzt zu ha­ben. gute tipps in frem­den städ­ten habe ich im­mer an­ders­wo be­kom­men (zum bei­spiel über fours­qua­re oder trip ad­vi­sor). und jetzt, nach ei­ner rau­schen­den ein­wei­hungs­par­ty, macht yelp das ham­bur­ger büro (und an­de­re) dicht, um sich auf den ame­ri­ka­ni­schen markt zu kon­zen­trie­ren.

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  face­book.com: Luca Ca­rac­cio­lo shared Matt Or­fa­le­a's vi­deo.   #

frap­pie­rend.

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  chef­koch.de: Grieß­pud­ding   #

der war sehr, sehr le­cker.


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  se­ri­en­jun­kies.de: Play By Day: Deutsch­land­pre­mie­re von The Ex­pan­se bei Net­flix

heu­te star­tet auf net­flix die un­ge­fähr ein jahr alte se­rie the ex­pan­se. ich habe die se­rie vor 9 mo­na­ten ge­guckt und zu fast je­der fol­ge eine kurz­kri­tik ver­fasst und am ende fol­gen­des fa­zit ge­zo­gen:

nach 10 fol­gen the ex­pan­se muss ich nach dem staf­fel­fi­na­le sa­gen: das war or­dent­li­che sci­ence-fic­tion, auch wenn es am ende et­was ins mys­tery-gen­re ab­rutsch­te und sehr „die hard“ wur­de. aber ab­ra­ten das an­zu­se­hen, wür­de ich nie­man­dem.


war­um der check­point nach wie vor mei­ne lieb­lings­mor­gen­lek­tü­re ist

felix schwenzel in notiert

Auch Check­point-Le­ser Hart­mut Land­wehr muss noch was zur Elb­phil­har­mo­nie sa­gen - er schreibt: „Hal­lo Sie klei­ner Klug­schei­ßer“ (of­fen­bar meint er mich), „als ehe­ma­li­ger Ham­bur­ger, der sich seit drei Jah­ren das ost­deut­sche und ber­li­ne­ri­sche Elend als Neu­pots­da­mer an­sieht, weiß ich ge­nau­er als Sie um das Ge­sche­hen in Ham­burg.“ Es folgt eine län­ge­re Ab­hand­lung, die Ein­drü­cke ver­mit­telt von der be­rühm­ten han­sea­ti­schen Höf­lich­keit - Quint­essenz: Das Pro­jekt star­te­te nicht mit der „Bier­tisch-Schät­zung“ von 77 Mio, wie im CP be­haup­tet, son­dern von 78 Mio, also be­trägt die Stei­ge­rung auf 789 Mio nur 923 Pro­zent. Don­ner­lütt­chen! Und wei­ter: „Ob Sie in der Lage sind, das ein­mal öf­fent­lich zu kor­ri­gie­ren, Sie schwa­ches On­line-Bürsch­chen, be­zweif­le ich stark!“ Nun, ich den­ke drü­ber nach.

check­point.ta­ges­spie­gel.de


blogs sind tot — und quick­le­ben­dig

felix schwenzel in notiert

andy baio über das blog­gen (2012 ge­schrie­ben):

It’s gi­ven me ex­po­sure, a place to share my pro­jects and cra­zy ex­pe­ri­men­ta­ti­on with tech­no­lo­gy. It’s crea­ted new op­por­tu­ni­ties for me, di­rect­ly or in­di­rect­ly re­spon­si­ble for every ma­jor pro­ject I’ve got­ten in­vol­ved in. It’s a place to play and ex­pe­ri­ment with ide­as, some of which led to big breakth­roughs and pas­si­ons. And it con­nec­ted me to peo­p­le who cared about the things I did, many of whom be­ca­me li­fel­ong fri­ends.

was andy baio ak­tu­ell über das blog­gen ge­schrie­ben hat schät­ze ich kom­plett ex­akt so ein. der (bal­di­ge) tod von vine zeigt es wie­der ein­mal. wer nicht (auch) auf sei­ner ei­ge­nen, selbst kon­trol­lier­ten platt­form ver­öf­fent­licht, ver­liert un­ter um­stän­den sei­ne da­ten — oder min­des­tens ein paar sei­ner links und urls. viel wich­ti­ger als die kon­trol­le über mei­ne in­hal­te, ist mir aber das was baio oben über das blog­gen schrieb: die mög­lich­keit ma­chen zu kön­nen was ich will und trotz­dem, egal wie ab­sei­tig das the­ma ist, an­stös­se und „con­nec­tions“ zu fin­den, die leicht pa­ra­do­xe mög­lich­keit, ei­ner­seits ra­di­kal ego­zen­trisch und in­tro­ver­tiert al­les ma­chen zu kön­nen, was ich ge­ra­de möch­te und das gleich­zei­tig mit an­de­ren, po­ten­zi­ell in­ter­es­sier­ten tei­len zu kön­nen. mir ist das ein quell gros­ser freu­de.

wit­zig und gleich­zei­tig in an­sät­zen frus­trie­rend fand ich das er­geb­nis ei­ner an­fra­ge kürz­lich, die ich ei­nem her­stel­ler schrieb, um an (mög­li­cher­wei­se) kos­ten­lo­se test­ge­rä­te zu kom­men. ich be­schrieb aus­führ­lich mein blog und des­sen ziel­rich­tung und le­ser­schaft (kei­ne be­son­ders gros­se an­zahl von le­sern, al­ler­dings ein recht ho­her RSS-abo-an­teil, und un­ter den le­sern ein paar po­ten­zi­el­le mul­ti­pli­ka­to­ren, dar­un­ter auch ein paar in­ter­es­sier­te an ab­sei­ti­gem tech­nik-ge­döns) und dass mein blog durch­aus in der lage ist ge­le­gent­lich leich­te vi­ra­le wel­len zu schla­gen. die ant­wort war gleich­zei­tig er­freu­lich und frus­trie­rend:

Auf­grund Ih­rer Twit­ter-Reach kann ich Ih­nen ein Test­ge­rät an­bie­ten.

blog­ger-re­le­vanz wird nicht auf­grund ih­res blogs ge­mes­sen, son­dern an­hand des „twit­ter-reachs“? so is­ses dann wohl — und ich kann, trotz leicht ver­letz­tem blog­ger-stolz, ganz gut da­mit le­ben.


an­ne will 30.10.2016

felix schwenzel in gesehen

aus ir­gend­ei­nem grund habe ich mir ges­tern die gan­ze sen­dung von anne will am 30.10 an­ge­se­hen. ich glau­be vor al­lem habe ich mir das an­ge­se­hen, weil ab­seh­bar war, dass zwei der gäs­te an­ein­an­der­ge­ra­ten wür­den: sa­scha lobo und man­fred spit­zer. je­mand schrieb mir, dass die sen­dung sehr wit­zig sei, weil sa­scha lobo spit­zer stän­dig bret­ter hin­hiel­te und er je­des ein­zel­ne mal sprän­ge.

spit­zers punkt sei, leg­te er in sei­nem er­öff­nungs­stem­ent aus­führ­lich dar, dass wenn es um kin­der und ju­gend­li­che gehe, „man“ sich fra­gen müs­se, wie lan­ge „man“ sie „da­vor“ schüt­zen müs­se. mit die­sem omi­nö­sen „da­vor“ meint er „di­gi­ta­le me­di­en“. die wür­den, und das sei to­tal klar, star­ke ri­si­ken und ne­ben­wir­kun­gen ha­ben: angst, ag­gres­si­on, auf­merk­sam­keits­stärung, de­pres­si­on, de­menz, sucht, „dia­be­tes noch da­zwi­schen“, schlaf­stö­run­gen, schul­ver­sa­gen. dar­über habe er „auch noch ein buch ge­schrie­ben“ und das sei wich­tig und nie­mand rede dar­über. die­se war­nung wie­der­hol­te er im lau­fe der sen­dung im­mer wie­der, le­dig­lich un­ter­bro­chen mit der auf­zäh­lung von „stu­di­en“ und re­gel­mäs­si­gen zwi­schen­ru­fen wie „falsch, ganz falsch“.

was dann tat­säch­lich amü­sant war: spit­zer da­bei zu be­ob­ach­ten wie er alle 10 mi­nu­ten in rage ge­riet und sei­ne ag­gres­si­on, auf­merk­sam­keits­stö­rung und talk­show­ver­sa­gen nicht mal in an­sät­zen ver­heh­len konn­te. sa­scha lobo konn­te spit­zer tat­säch­lich im­mer wie­der mit kur­zen, prä­gnan­ten sät­zen und punkt­ge­nau­en an­mer­kun­gen ge­zielt zur ex­plo­si­on brin­gen: „sie dif­fe­ren­zie­ren nicht“, „sie wol­len bü­cher ver­kau­fen und schü­ren da­für ge­zielt angst“, „sie ha­ben schlech­te um­gangs­for­men“. bei je­der ein­zel­nen die­ser an­mer­kun­gen hat­te ich das ge­fühl, dass man­fred spit­zer ger­ne auf sa­scha lobo los­ge­gan­gen wäre.

ne­ben ein paar be­find­lich­kei­ten und ab­seh­ba­ren state­ments („ich ver­su­che nicht nach halb sie­ben ein­kau­fen zu ge­hen!“ (leni breyt­mei­er), „wir brau­chen nicht mehr re­gu­lie­rung und bü­ro­kra­tie!“ (chris­ti­an lind­ner), „wir brau­chen mehr qua­li­fi­zier­te ar­beits­kräf­te!“ (bern­hard roh­le­der)) wars das im gros­sen und gan­zen auch schon. anne will ver­such­te hel­den­haft ab und zu fra­gen zu stel­len, de­ren ant­wor­ten si­cher er­hel­lend ge­we­sen wä­ren („was wür­den sie denn kon­kret vor­schla­gen?“), aber es wur­de schnell klar: be­ant­wor­ten woll­te ihre fra­gen nie­mand, nicht­mal in an­sät­zen. statt­des­sen ab­seh­ba­re state­ments, for­de­run­gen nach mehr und bes­se­rer bil­dung, be­find­lich­kei­ten und schreie von spit­zer, dass al­les falsch sei und alle kei­ne ah­nung hät­ten. ge­le­gent­lich ver­such­te sa­scha lobo (ver­geb­lich) „pflö­cke“ ein­zu­schla­gen und die dis­kus­si­on weg von theo­re­tisch-kon­stru­ier­ten sze­na­ri­en auf kon­kre­te pro­ble­me zu len­ken.

zum sen­dungs­the­ma „Schö­ne neue Ar­beits­welt - Ist der Com­pu­ter der bes­se­re Mensch?“ habe ich eine stun­de vor­her sehr viel mehr denk­an­stös­se und stoff zum nach­den­ken be­kom­men, als ich mir die fünf­te fol­ge west­world an­ge­se­hen habe.


Photo by felix schwenzel on October 31, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

glück­wunsch zum 110-jäh­ri­gem fir­men­be­stehen, hem­pel.


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  jour­nel­le.de: Po­li­ti­sche Kor­rekt­heit ist nicht das Pro­blem   #

jour­nel­le er­klärt, war­um po­li­ti­sche kor­rekt­heit nicht das pro­blem ist (son­dern die ver­harm­lo­sung von rück­sicht­lo­sig­keit):

Es geht um die he­ge­mo­nia­le Deu­tungs­macht. Wenn man jahr­zehn­te­lang ge­wohnt ist, dass man ohne Kon­se­quenz tun und sa­gen kann, was man will, dann ir­ri­tiert ei­nen dau­er­haf­te Kri­tik. Dann wir­ken die­je­ni­gen, die ei­nen auf­for­dern, das ei­ge­ne Han­deln zu über­den­ken wie eine Be­dro­hung. Man wünscht sich zu­rück in eine Zeit, in der ein wei­ßer Mann nur durch ei­nen an­de­ren wei­ßen Mann kri­ti­siert wer­den konn­te.

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  ueber­me­di­en.de: War­um ich über den Schwar­zen Mann als böse Über­ra­schung nicht la­chen kann   #

ali schwar­zer er­klärt, war­um er ei­nen schwarz an­ge­mal­ten, mit „schlauch­boot­lip­pen“ ver­klei­de­ten gui­do cunt cantz nicht wit­zig fin­det und war­um rück­sich­lo­ses ver­hal­ten von pri­vi­li­gier­ten oft gar nicht be­merkt wird:

Denn aus wei­ßer Sicht fühlt sich die Be­rück­sich­ti­gung von Schwar­zen Be­dürf­nis­sen wie ein Macht­ver­lust an. Ein Satz, der in Kom­men­tar­spal­ten ty­pi­scher­wei­se (auch die­ses Mal) zu fin­den ist: „Man darf ja neu­er­dings nichts mehr …“ Was darf man denn nicht mehr? Sich rück­sichts­los ver­hal­ten? Also das soll­te nun wirk­lich zum Klei­nen Ein­mal­eins des ge­sell­schaft­li­chen Mit­ein­an­ders ge­hö­ren. Nur hal­ten sich die Pri­vi­le­gier­ten nicht dar­an. Sie mer­ken es oft auch dann nicht, wenn man sie auf das Fehl­ver­hal­ten hin­weist. Im Ge­gen­teil: Oft sind sie schwer be­lei­digt und be­neh­men sich wie Kin­der in der Trotz­pha­se. Ich will, ich will, ich will!

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  blend­le.com: Das Mär­chen von der gu­ten Avo­ca­do (DIE ZEIT)   #

leicht ag­gres­si­ver, aber sehr gu­ter text über den avo­ca­do­an­bau. den text kann man auf die­se un­dif­fe­ren­zier­te aus­sa­ge run­ter­ko­chen: avo­ca­dos sind schlim­mer als nes­pres­so-kap­seln. weil der text das aber viel dif­fe­ren­zier­ter aus­drück, emp­feh­le ich ihn ein­dring­lich.

um den ruf der avo­ca­do nach­hal­tig zu stö­ren, ist der text al­ler­dings viel zu lang und auch noch hin­ter ei­ner pay­wall. liest also kei­ner und alle es­sen wei­ter avo­ca­dos und füh­len sich bio und nach­hal­tig da­bei.

[nach­trag 31.10.2016]: hier ist der ar­ti­kel wer­be­fi­nan­ziert zu le­sen. dan­ke cars­ten.

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  me­di­um.com: The Berg­hain Back­story: Buil­ding Ber­lin’s Most Le­gen­da­ry Night­club   #

mats wur­nell er­klärt (auf eng­lisch) das berg­hain. gut zu le­sen. auf amy und pink ge­fun­den.

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  bo­ing­bo­ing.net: Do­nald Trump per­forms Mahna Mahna   #

das ist jetzt schon ein biss­chen äl­ter, aber per­fekt ge­macht. über­haupt soll­te man die me­lo­die von ma­na­ma­na min­des­tens ein­mal pro mo­nat hö­ren. wenns sein muss auch mit bil­dern von do­nald trump. wit­zig und ge­ni­al ist es so oder so.

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  ny­ti­mes.com: Pat­ton Os­walt: ‘I’ll Never Be at 100 Per­cent Again’   #

ich konn­te das nicht zu­en­de le­sen, ich fand das zu trau­rig und na­he­ge­hend. soll aber le­sens­wert sein.

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  das­nuf.de: Black Mir­ror – I love to hate you   #

das nuf ist (auf eine art) sehr be­geis­tert von black mir­ror. ich habe mich bis­her le­dig­lich durch zwei fol­ge ge­quält. black mir­ror ist schwe­re kost, so­wohl in­halt­lich als auch von den da­hin­ter­lie­gen­den ideen dis­kus­si­ons­wür­dig und nach­den­ken­sert. mein ein­druck der ers­ten bei­den staf­feln war eher ge­mischt.

mein ein­druck die­ser drit­ten staf­fel ist auch ge­mischt. die ers­te fol­ge war eine qual, weil sie viel, wirk­lich viel zu dick auf­ge­tra­gen hat und die ste­reo­ty­pi­sie­rung des like- und fav-phä­no­mens für die in­sze­nie­rung und dra­ma­ti­sie­rung et­was zu weit ge­trie­ben hat. durch die­sen kniff, wirk­te die bot­schaft der fol­ge her­ab­las­send und klug­scheis­se­risch. auf eng­lisch wür­de das wort con­de­s­cen­dingpas­sen. die zwei­te fol­ge war et­was sub­ti­ler in ih­rer ge­sell­schafts­kri­tik und klü­ger, nicht ganz so durch­schau­bar in­sze­niert.

nach der ers­ten fol­ge hat­te ich das ge­fühl, dass net­flix, dass die pro­duk­ti­on der se­rie vom chan­nel 4 über­nom­men hat, die pro­duk­ti­on völ­lig ver­kackt hat. die zwei­te fol­ge hat die­sen ein­druck dann wie­der aus­räu­men kön­nen, die gräss­li­che in­sze­nie­rung kann auch am epi­so­den-re­gis­seur joe wright ge­le­gen ha­ben, der in die­ser staf­fel zum glück nur eine fol­ge in­sze­niert hat.

ich bin mir je­den­falls nicht si­cher, ob ich die­se staf­fel wei­ter schau­en möch­te.

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  spie­gel.de: Der Letz­te von Os­kar Schind­lers Lis­te   #

tim prö­se über ei­nen der letz­ten über­le­ben­den von os­kar schind­lers lis­te — und ein biss­chen auch über os­kar schind­ler. nach dem le­sen macht sich bei mir der ein­druck breit, dass wir deut­schen auch in der nach­kriegs­zeit noch sehr re­ni­tent wa­ren, was leh­ren aus der na­zi­zeit an­geht.


ear­ly start in eh­ren, aber ich habe den ver­dacht, dass mein tado die zeit­um­stel­lung ges­tern ver­pennt hat.

ein­ge­stellt sind 24° für heu­te früh um 7 uhr. jetzt ist es gleich 6 uhr und es herr­schen be­reits ku­sche­li­ge 25° im wohn­zim­mer.

tado hat um 5:05 uhr an­ge­fan­gen den ear­ly start vor­zu­be­rei­ten. was lo­bens­wert ist, aber nach der ak­tu­el­len uhr­zeit eben auch ge­nau eine stun­de zu früh.

ich bin ja um je­des ge­rät froh, dass ich zur win­ter-/som­mer­zeit­um­stel­lung nicht per hand um­stel­len muss. aber ein ge­rät das sich nicht um­stel­len lässt und gleich­zei­tig nicht um­stel­len mag, das ist neu.


[nach­trag 02.11.2016]
schnel­le re­ak­ti­on des sup­ports (die vom tado-twit­ter-kon­to in­iti­iert wur­de): die zeit­um­stel­lung hat ge­klappt, nur der auf­heiz­gra­di­ent war et­was weit ein­ge­stellt. das wur­de kor­ri­giert und jetzt fängt der ear­ly start im wohn­zim­mer un­ge­fähr eine hal­be stun­de vor der ziel­zeit an und ist pünkt­lich um 7 auf der ziel­tem­pe­ra­tur.


[wer­bung] ta­do api aus­le­sen, da­ten in home as­sistant schau­feln und mit graf­a­na aus­wer­ten

felix schwenzel in artikel

mit vie­len da­ten kann man viel ma­chen. des­halb habe ich über­all in der wo­hung sen­so­ren an­ge­bracht. so kann ich die da­ten nicht nur sam­meln und aus­wer­ten, son­dern eben auch tei­le der woh­nung au­to­ma­ti­sie­ren. mit den tado-ther­mo­sta­ten die ich neu­er­dings in der woh­nung habe, ka­men vie­le neue sen­so­ren in die woh­nung. über die tado-ser­ver und apps habe ich auch (ein­ge­schränk­ten) zu­griff auf die­se da­ten, aber na­tür­lich will ich die da­ten kom­plett ha­ben und in mein heim­au­to­ma­ti­sie­rungs­sys­tem (home-as­sistant) ein­spei­sen, um sie dort zen­tral zu ver­wal­ten und aus­wer­ten zu kön­nen.

tado hat vor über ei­nem jahr sei­ne API an­ge­kün­digt, die­se aber bis­her nur mit ifttt (so­wie zum ei­gen­ge­brauch mit den tado web- und smart­phone-apps) nutz­bar ge­macht. eine of­fe­ne, do­ku­men­tier­te API, die man nut­zen kann um ei­ner­seits die da­ten die tado sam­melt aus­zu­wer­ten oder an­de­rer­seits die tado ther­mo­sta­te zu steu­ern, steht noch aus.

na­tür­lich gibt es in­of­fi­zi­el­le an­sät­ze und do­ku­men­ta­tio­nen. oder man kann be­ob­ach­ten, wie die tado-api funk­tio­niert, wenn man im brow­ser die web­app mit den ent­wick­ler­werk­zeu­gen an­schaut.

dort sieht man dann, dass die web-app sich beim tado-ser­ver au­then­ti­fi­ziert und dann sta­tus­in­for­ma­tio­nen ab­ruft. der sta­te der ver­schie­de­nen sen­so­ren und ther­mo­sta­te wird un­ge­fähr alle 10 se­kun­den ab­ge­ru­fen und dann im brow­ser dar­ge­stellt. ste­phen c phil­lips hat auf­ge­schrie­ben, was man da im ein­zel­nen sieht, al­ler­dings noch mit der API v1. mitt­ler­wei­le nutzt die web-app die ver­si­on 2 der API.

den sta­tus ei­ner zone kann man ent­we­der mit ein­fa­cher be­nut­zer­na­me- und pass­wort­über­ga­be ab­fra­gen, bei­spiels­wei­se so:

die HOME_ID fin­det man über die­se ab­fra­ge:

theo­re­tisch kann man die sen­so­ren und ther­mo­sta­te so be­reits re­gel­mäs­sig ab­fra­gen. ich habe das hier mal im home-as­sistant-fo­rum auf­ge­schrie­ben. prak­tisch scheint das tado ein biss­chen aus dem tritt zu brin­gen, wenn home-as­sistant alle 30 se­kun­den die API mit mei­nen zu­gangs­da­ten ab­fragt. zum ei­nen muss ich mich dann in der web-app im­mer wie­der neu an­mel­den, zum an­de­ren scheint die­se art der API-ab­fra­ge bei den tado-sys­te­men et­was durch­ein­an­der zu brin­gen. nach ein bis zwei stun­den dau­er­ab­fra­gen, mel­de­ten sich mei­ne drei tado ge­rä­te als nicht er­reich­bar ab. ein neu­start je­des ein­zel­nen ge­räts (bridge, ba­sis, heiz­kör­per­ther­mo­stat) brach­te die ge­rä­te zwar wie­der dazu sich als er­reich­bar aus­zu­wei­sen, aber der zu­stand hielt nicht lan­ge und ein, zwei stun­den spä­ter ver­ab­schie­de­ten sie sich wie­der alle und ver­ban­den sich auch über Nacht nicht neu.

als nächs­tes habe ich dann ver­sucht, die tado-API über die­se py­thon-li­bra­ry ab­zu­fra­gen. das scheint ein biss­chen bes­ser zu klap­pen, weil die au­then­ti­fi­zie­rung nicht über die rei­ne pass­wort-über­ga­be in der url, son­dern per o-auth funk­tio­niert. so au­then­ti­fi­ziert sich auch die web-app und die Py­Ta­do-bi­blio­thek gibt sich eben als die tado-web-app aus. aus tech­ni­schen grün­den und we­gen mei­ner man­geln­den kom­pe­tenz war es ein ziem­li­ches ge­fum­mel die tado-sen­sor­da­ten über Py­Ta­do in home-as­sistant zu be­kom­men, aber am ende ge­lang es mir über ein paar scrip­te, die da­ten re­gel­mäs­sig, alle zwei mi­nu­ten ein­zu­le­sen und an home-as­sistant zu über­ge­ben.

so sehe ich im home-as­sistant jetzt nicht nur die tem­pe­ra­tur und luft­feuch­tig­keit, die mei­ne ver­netz­ten sen­so­ren in der raum­ecke sam­meln, son­dern auch die da­ten der tado-sen­so­ren. weil sich die tado-sen­so­ren im wohn­zim­mer di­rekt am heiz­kör­per (und dem fens­ter) be­fin­den, wei­chen die wer­te ein biss­chen ab. ich sehe auch die bei tado ein­ge­stell­te ziel­tem­pe­ra­tur und den von der zone an­ge­for­der­ten heiz­wert (hea­ting power). mit die­sem wert, den die ver­schie­de­nen zo­nen-sen­so­ren der tado-ba­sis über­mit­teln, steu­ert die tado-haupt­ein­heit den heiz­kes­sel. dazu wei­ter un­ten mehr.

messen und regeln

die da­ten mit dem home-as­si­satnt aus der tado-API aus­zu­le­sen ist na­tür­lich kein selbst­zweck. weil home-as­sistant alle da­ten­punk­te spei­chert, kann ich die da­ten vi­su­al­asie­ren, also tado bei der ar­beit zu­se­hen. ich hat­te ja schon in mei­nem in­itia­len tado-ar­ti­kel an­ge­merkt, dass mir die art und wei­se, wie die tado-zen­tral­ein­heit den heiz­kes­sel steu­ert sehr viel we­ni­ger ra­bi­at vor­kommt als vor­her, mit dem jun­kers TR200. ein blick in de da­ten scheint das zu be­stä­ti­gen.

auf dem bild sieht man in lila die ein­ge­stell­te ziel­tem­pe­ra­tur des wohn­zim­mers. ges­tern abend 23°, ab 23 uhr ab­sen­kung auf 18° (die kur­ze spit­ze um kurz nach elf war ich) und mor­gens die er­neu­te er­hö­hung auf 24°. in blau sieht man die vom tado-ther­mo­stat ge­mes­se­ne tem­pe­ra­tur, in grün die vom ver­net­zen ther­mo­me­ter in der raum­ecke ge­mes­se­ne tem­pe­ra­tur. die tem­pe­ra­tur in der raum­ecke ist of­fen­sicht­lich sehr sta­bil. man er­kennt, dass sie im lau­fe des ta­ges ste­tig steigt und ab 11 uhr abends wie­der leicht ab­fällt. die vom ther­mo­stat ge­mes­se­ne tem­pe­ra­tur schwingt hin­ge­gen pe­ri­odisch und deut­lich sicht­bar um den ziel­wert her­um. im er­geb­nis führt das aber zu ge­nau dem ge­wünsch­ten er­geb­nis: eine tem­pe­ra­tur im wohn­zim­mer die dau­er­haft um die 23,5° liegt. wie tado das steu­ert sieht man, wenn man die an­ge­for­der­te „hea­ting power“ des wohn­zim­mer-ther­mo­stats mit­be­trach­tet.

wenn die nenn-tem­pe­ra­tur lang­sam un­ter den wert der ziel­tem­pe­ra­tur zu fal­len droht, for­dert das ther­mo­stat erst 10 bis 20 pro­zent heiz­leis­tung an. je wei­ter die tem­pe­ra­tur fällt, des­to hö­her der wert. da das wohn­zim­mer­ther­mo­stat der­zeit der ein­zi­ge sen­sor ist, der heiz­leis­tung an­for­dert, igno­riert die steue­rungs­ein­heit die an­for­de­rung meist eine gan­ze wei­le lang. im kin­der­zim­mer, in dem sich auch ein sen­sor be­fin­det, herr­schen dau­er­haft 23°, die seit ta­gen über dem ziel­wert von 22° lie­gen. das kin­der­zim­mer mel­det der steue­rungs­zen­tra­le also stän­dig: ich brauch kei­ne heiz­leis­tung.

hat das wohn­zim­mer lan­ge ge­nug ge­war­tet oder den „hea­ting power“-wert hoch ge­nug ge­schraubt, feu­ert tado die ther­me an. da­bei kann ich be­ob­ach­ten, dass die ther­me ei­ner­seits nur 10-15 grad hoch­ge­heizt wird (von 25° auf ma­xi­mal 45°) und an­de­rer­seits das feu­er vor er­rei­chen der ziel­tem­per­tur wie­der ab­stellt. das funk­tio­niert im er­geb­nis ziem­lich gut. der ein­zi­ge nach­teil die­ser sehr spar­sa­men heiz­wei­se ist, dass une­rer bad jetzt meist ei­nen ti­cken zu kühl ist. das (alte) ther­mo­stat dort ist voll auf­ge­dreht, aber um das bad wirk­lich zu hei­zen, reicht die heiz­leis­tung, die tado ab und zu dem wohn­zim­mer gönnt, nicht aus.

das wird si­cher­lich bes­ser, wenn im bad auch ein ver­netz­tes tado-ther­mo­stat an der hei­zung hängt und ent­spre­chend in der lage ist, bei be­darf heiz­leis­tung für das bad ab­zu­ru­fen. lei­der ist das zwei­te ge­lie­fer­te heiz­kör­per­ther­mo­stat von tado ja de­fekt bei uns an­ge­kom­men und das zu­stel­len ei­nes er­satz­ge­räts ist, laut sup­port-ti­cket-sys­tem von tado, noch im­mer in be­ar­bei­tung. mei­ne be­stel­lung von zwei wei­te­ren ther­mo­sta­ten habe ich eben­falls noch nicht be­stä­tigt be­kom­men.

ich fin­de auch in­ter­es­sant zu se­hen wie die tado-steue­rungs­zen­tra­le heu­te früh die ziel­tem­pe­ra­tur hoch­ge­re­gelt hat. ein­ge­stellt ist eine ziel­tem­pe­ra­tur von 24° ab 8 uhr (we­gen der zeit­um­stel­lung im gra­phen wohl als 7 uhr an­ge­zeigt nach­trag: tado scheint die zeit­um­stel­lung ver­passt zu ha­ben). ab 5:45 uhr for­dert das ther­mo­stat heiz­leis­tung an, die die steu­rungs­zen­tra­le aber erst nach ca. 10 bis 20 mi­nu­ten frei­gibt. pünkt­lich um kurz vor sie­ben ist dann die ziel­tem­pe­ra­tur er­reicht (so­gar ein biss­chen mehr) und erst als die tem­pe­ra­tur ge­gen 8 uhr wie­der un­ter 24° zu sin­ken droht, for­dert das wohn­zim­mer wie­der ve­he­men­ter heiz­leis­tung an.

da­für, dass ich mit der hei­zung ei­gent­lich nichts zu tun ha­ben will und er­war­te, dass sie ein­fach ih­ren dienst ver­rich­tet, be­schäf­ti­ge ich mich (of­fen­sicht­lich) ei­nen ti­cken zu in­ten­siv mit ihr. tat­säch­lich macht mir die ver­füg­bar­keit von mess­da­ten es aber über­haupt erst mög­lich, die funk­ti­on der hei­zung nach­zu­voll­zie­hen und zu ver­ste­hen. das alte sys­tem war mir zu in­trans­pa­rent und schwer nach­voll­zieh­bar. vor al­lem fällt mir jetzt auch auf, dass es ziem­lich in­ef­fi­zi­ent war, bzw. das tado sehr auf ef­fi­zi­enz ach­tet (und das nicht nur im mar­ke­ting be­haup­tet).

warten auf die API

in ei­ner pres­se­mit­tei­lung vom märz letz­ten jah­res, liess sich der tado-ge­schäfts­füh­rer chris­ti­an deil­mann wie folgt zi­tie­ren:

Un­se­re IFTTT In­te­gra­ti­on und die Part­ner und Ent­wick­ler API tra­gen zu ei­nem bes­ser nutz­ba­rem und of­fe­ne­rem In­ter­net der Din­ge bei und hel­fen so­mit eine kom­for­ta­ble­re, ef­fi­zi­en­te­re und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te­re Welt zu schaf­fen.

das ist jetzt 593 tage her und ich muss mei­ne sen­sor­da­ten für mei­ne ei­ge­ne nut­zung und aus­wer­tung im­mer noch über in­of­fi­zi­el­le wege be­sor­gen. noch ver­schliesst tado sei­ne in­ter­net­din­ge sorg­fäl­tig und auch die zwei­te op­ti­on ne­ben ifttt, die ho­me­kit-in­te­gra­ti­on ist nach mei­nem ein­druck noch aus­bau­fä­hig. ich glau­be auch, dass eine hof­fent­lich bald er­schei­nen­de, of­fe­ne und gut do­ku­men­tier­te API auch für tado gut ist. so­bald sich tado in be­lieb­te heim­au­to­ma­ti­sie­rungs­sys­te­me in­te­grie­ren lässt und et­was kom­mu­ni­ka­ti­ver wird, dürf­te das auch der be­liebt­heit und ver­brei­tung des sys­tems gut tun. vor al­lem aber möch­te ich ein­fa­chen zu­griff auf mei­ne da­ten ha­ben.

ab­ge­se­hen da­von: die kon­ku­renz (a, b, c, d, e, f, g) schläft nicht und hat (kon­trol­liert) zu­gäng­li­che da­ten auch als ver­kaufs­ar­gu­ment ent­deckt.


weil ich das tado-raum­ther­mo­stat und zwei heiz­kör­per­ther­mo­sta­te von tado kos­ten­los zum tes­ten be­kom­men habe und die ge­rä­te be­hal­ten kann, steht auch über die­sem ar­ti­kel wer­bung. tado nimmt kei­nen ein­fluss auf mei­ne tex­te und hat auch bis jetzt mei­ne an­fra­gen zur API oder ob ich der ein­zi­ge bin, bei dem ge­rä­te dead on ar­ri­val an­kom­men, nicht be­ant­wor­tet.


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

Der net­te kol­le­ge von ne­ben­an hat uns ein schö­nes, neu­es schild an die tür ge­klebt.


Photo by felix schwenzel in Berliner Schloss - Humboldtforum. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

na dann gute un­ter­hal­tung.


[wer­bung] ta­do au­to­ma­ti­sche hei­zungs­steue­rung

felix schwenzel in artikel

ei­gent­lich will ich mit der hei­zung nichts zu tun ha­ben. die bude soll warm sein, nicht zu warm, aber nie kalt, aus­ser im schlaf­zim­mer. aus­ser­dem soll das hei­zen na­tür­lich am bes­ten nichts kos­ten. das mit den heiz­kos­ten ist in un­se­rer ber­li­ner woh­nung per­fekt; un­se­re woh­nung hat we­nig aus­sen­flä­che und die ist re­la­tiv gut iso­liert. das führ­te zu ziem­lich nied­ri­gen heiz­kos­ten in den letz­ten drei oder vier jah­ren. pro­ble­ma­tisch war aber bis­her, im­mer wie­der, die ver­füg­bar­keit der hei­zung. der bei­fah­re­rin wur­de es abends oft zu kalt, weil die hei­zung zu früh in den spar­be­trieb ging oder das ba­de­zim­mer liess sich nicht hei­zen, weil es in dem raum in dem die hei­zungs­steue­rung hängt (der „leit­raum“) warm ge­nug war - und des­halb die hei­zung nicht mehr auf­heiz­te.

mit an­de­ren wor­ten: un­se­re hei­zungs­steue­rung war ziem­lich un­kom­for­ta­bel und ich hat­te kei­ne lust mehr, mich mit die­sem ge­rät aus­ein­an­der­zu­set­zen.

ge­nau be­trach­tet ist die­se kom­fort­er­war­tung in ei­nem haus, in dem im hin­ter­haus noch ei­ni­ge leu­te mit koh­le hei­zen na­tür­lich in an­sät­zen de­ka­dent. aber weil die prei­se von mo­der­ne­ren hei­zungs­steue­run­gen mitt­ler­wei­le in re­gio­nen an­ge­kom­men sind, die mir be­zahl­bar er­schei­nen, fing ich an mich um­zu­schau­en und ein­zu­le­sen. da­bei stiess ich un­ter an­de­rem auf tado und de­ren raum­ther­mo­sta­te. ich wuss­te, bis ich den ers­ten test in ei­nem blog las, gar nicht, dass man raum­ther­mo­sta­te ein­fach er­set­zen kann und tado hat of­fen­bar ei­nen ganz gu­ten selbst­in­stal­la­ti­ons­up­port, ich glau­be hier las ich erst­mals da­von.

aus­ser­dem bie­tet tado sei­ne ge­rä­te auch zur mie­te an, was nach mei­ner rech­nung für un­se­re woh­nung so um die 15 bis 19 euro mo­nat­li­che kos­ten be­deu­tet hät­te. beim durch­rech­nen und le­sen des klein­ge­druck­ten er­schien mir das miet­an­ge­bot dann aber nicht mehr so at­trak­tiv (nach 2-3 jah­ren zahlt man im ver­gleich zum kauf drauf, miet­ge­rä­te kön­nen nach ab­lauf der ver­trags­lauf­zeit — üb­li­cher­wei­se min­des­tens ein jahr — ge­kauft wer­den, aber es gibt dann nur 6 mo­nats­mie­ten preis­nach­lass).

knapp 600 euro an­schaf­fungs­preis (1 raum­ther­mo­stat plus 4 heiz­kör­per­ther­mo­sta­te) schien uns dann aber (im mo­ment) eine zu gros­se aus­ga­be zu sein. nach ei­ner an­fra­ge bei tado über­liess man mir dann dan­kens­wer­ter­wei­se ein raum­ther­mo­stat und zwei heiz­kör­per­ther­mo­sta­te kos­ten­los zum tes­ten, wes­halb jetzt über dem ar­ti­kel auch wer­bung steht. zwei heiz­kör­per­ther­mo­sta­te habe ich heu­te noch auf ei­ge­ne kos­ten be­stellt, die test­ge­rä­te kön­nen wir be­hal­ten.

jetzt war ich ge­spannt, ob tado mei­ne er­war­tun­gen er­fül­len konn­te: eine hei­zung die heizt wenn sie hei­zen soll, nur dort heizt, wo sie hei­zen soll und mir mei­nen wunsch er­füllt, mit der hei­zung mög­lichst nichts zu tun ha­ben zu müs­sen. ge­nau­so ge­spannt war ich, wie die (neue an­ge­kün­dig­te) in­te­gra­ti­on von tado in ap­ple’s ho­me­kit funk­tio­niert. mit ho­me­kit habe ich mich in den lez­ten wo­chen, eher mo­na­ten, in­ten­siv be­schäf­tigt und selbst ei­ni­ge un­se­rer ge­rä­te so ver­netzt, dass ich sie über ho­me­kit, also übers han­dy, über den brow­ser aber na­tür­lich auch wei­ter­hin über schal­ter und knöp­fe steu­ern kann. ums gleich vor­ab zu spoi­lern: die grund­funk­tio­nen und mei­ne min­des­ter­war­tun­gen er­füllt tado su­per, es gab ein paar stol­per­stei­ne und die ho­me­kit-in­te­gra­ti­on von tado ist sehr un­be­frie­di­gend. aber der rei­he nach.

(nach­trag 10.11.2016: of­fi­zi­ell hat tado der­zeit kei­ne ho­me­ki­t­in­te­gra­ti­on. die aus­lie­fe­rung der neu­en bridge er­folg­te nur an tes­ter, re­gu­lä­re kun­den sind da­mit bis­her nicht be­lie­fert wor­den. aus­ge­lie­fert wird jetzt die alte bridge mit ei­nem gut­schein für eine neue, ho­me­kit­fä­hi­ge bridge, so­bald die pro­ble­me mit der ver­si­on drei der bridge be­ho­ben sind. die pro­ble­me schei­nen tech­ni­scher na­tur, aber der zer­ti­fi­zie­rungs­pro­zess auf sei­ten von ap­ple scheint auch zu sto­cken. mehr dazu un­ten.)

installation

der in­stal­la­ti­on­pro­zess und die füh­rung durch die ein­zel­nen in­stal­la­ti­ons­schrit­te ist er­freu­lich gut ge­macht, bei­na­he ex­em­pla­risch. ich will nicht sa­gen idio­ten­si­cher, aber im grun­de ist er das. je­der ein­zel­ne schritt ist gut er­klärt, auf je­wei­lig vor­han­de­ne hei­zungs­sys­tem ab­ge­stimmt und bis zur be­schrif­tung der ka­bel mit bei­lie­gen­den auf­kle­bern sehr, sehr gut durch­dacht. an kei­ner stel­le des in­stal­la­ti­ons­pro­zes­ses fühl­te ich mich al­lein­ge­las­sen oder rat­los. selbst die dü­bel­lö­cher des al­ten raum­ther­mo­stats konn­te ich mit dem neu­en ther­mo­stat be­nut­zen, DIN sei dank. ein­zig an ei­ner ein­zel­nen stel­le mei­ne ich ei­nen klei­nen feh­ler oder un­ge­nau­ig­keit in der an­lei­tung ent­deckt zu ha­ben, näm­lich beim ab­schrau­ben des al­ten heiz­kör­per­ther­mo­stats.

auf dem schau­bild sieht es aus, als kön­ne man das ther­mo­stat mit ei­ner dre­hung der mut­ter im uhr­zei­ger­sinn vom heiz­kör­per ent­fer­nen, tat­säch­lich ist es aber (sagt das in­ter­net) stets eine dre­hung ge­gen den uhr­zei­ger­sinn. da­für, dass wir kei­ne rohr­zan­ge im haus ha­ben, kann tado nichts. ist aber aus un­er­find­li­chen grün­den so. ich habe mir dann ein­fach aus ei­nem hand­tuch und ei­ner klei­nen schraub­zwin­ge selbst eine rohr­zan­ge ge­baut. das lö­sen der mut­ter der vor­han­de­nen ther­mo­sta­te funk­tio­nier­te dann auch ohne rohr­zan­ge.

das nächs­te pro­blem tauch­te dann nach dem ab­schrau­ben des al­ten heiz­kör­per­ther­mo­stats auf, bzw. bei der mon­ta­ge des neu­en. auch das ist al­les sehr ver­ständ­lich, schritt für schritt er­klärt, öff­nen, bat­te­rie ak­ti­vie­ren, pai­ren mit der tado-bridge, auf­schrau­ben auf den heiz­kör­per …

ob­wohl das neue ther­mo­stat ord­nungs­ge­mäss auf der hei­zung steck­te, me­le­de­te das sys­tem: „ge­rät noch nicht mon­tiert“. also hab ich die in­stal­la­ti­on des zwei­ten ther­mo­stat im wohn­zim­mer vor­ge­zo­gen: das ging jetzt ei­nen ti­cken schnel­ler und als ich die bat­te­rie ak­ti­vier­te, sag­te das ther­mo­stat „HI“ zu mir (auf dem ele­gant ver­bau­ten dis­play). ah, das hat­te das an­de­re ther­mo­stat nicht ge­tan. nach der be­grüs­sung hab ich das freund­li­che ther­mo­stat dann auf den heiz­kör­per ge­schraubt — und fer­tig. das an­de­re ther­mo­stat liess sich nicht über­re­den mir „HI“ zu sa­gen, aber als ich den sup­port an­rief um zu klä­ren was ich noch tun könn­te, mel­de­te sich das ther­mo­stat im por­tal plötz­lich doch als mon­tiert und über­mit­tel­te sei­ne um­ge­bungs­tem­pe­ra­tur und die luft­feuch­tig­keit. aber der dis­play woll­te ein­fach nichts an­zei­gen — und steu­ern liess sich das ther­mo­stat auch nicht.

ich glau­be zwar nicht, dass es künst­li­che in­tel­li­genz oder smar­te ge­rä­te gibt, er­lie­ge aber im­mer wie­der der hoff­nung, dass ka­put­te ge­rä­te sich auf wun­der­sa­me wei­se selbst hei­len. des­halb woll­te ich das de­fek­te ther­mo­stat eine nacht in sei­nem an­ge­stamm­ten zu­hau­se (der pro­dukt­ver­pa­ckung) ru­hen las­sen und dann am nächs­ten mor­gen noch­mal nach dem wohl­be­fin­den schau­en.

das ru­hig­stel­len des the­mo­stats ir­ri­tier­te dann aber das web­por­tal. oder eher mich, denn die web-app mel­de­te plötz­lich, dass die zone 1, das kin­der­zim­mer in dem das ver­netz­te raum­ther­mo­stat hängt, nicht mehr per „fern­zu­griff“ er­reich­bar sei. das raum­ther­mo­stat mach­te aber ei­nen ganz zu­frie­de­nen ein­druck, be­haup­te­te ver­bun­den zu sein und ver­rich­te­te auch brav sei­nen dienst. erst am nächs­ten mor­gen kam ich dann dar­auf, dass das de­fek­te ther­mo­stat eben­falls stan­dard­mäs­sig, wie das raum­ther­mo­stat, der zone 1 zu­ge­wie­sen wird und bat­te­rie­los in sei­ner kis­te in der tat nicht er­reich­bar war. dass das my.tado.com-por­tal dann aber gleich die gan­ze zone als nicht er­reich­bar an­zeigt, soll­te tado schnell in ord­nung brin­gen und aus­dif­fe­ren­zie­ren.

am mor­gen hat­te ich dann zum zwei­ten und drit­ten mal das ver­gnü­gen (kei­ne iro­nie) mit der hot­line zu te­le­fo­nie­ren um ein aus­tausch­ge­rät zu or­ga­ni­sie­ren. alle te­le­fo­na­te mit der hot­line wa­ren an­ge­nehm freund­lich, es wur­de aber deut­lich, dass mein ers­ter ge­sprächs­part­ner deut­lich mehr be­fug­nis­se und tech­ni­sches know-how hat­te, als die bei­den mit de­nen ich heu­te früh sprach. von de­nen sprach ei­ner kein kaum deutsch (deutsch erst ab 8:40 uhr) und bei­de konn­ten nicht viel mehr tun als mir zu­zu­hö­ren und sup­port-ti­ckets an­zu­le­gen.

homekit integration

das mit dem de­fek­ten, halb­funk­tio­nie­ren­dem ther­mo­stat war är­ger­lich, weil es zu ei­ner ir­ri­tie­ren­den feh­ler­mel­dung führ­te an der ich lan­ge zu kna­cken hat­te. noch län­ger knack­te ich nur an der ho­me­kit-in­te­gra­ti­on. zu­erst dach­te ich ich bin zu blöd, dann hoff­te ich, dass das de­fek­te ge­rät in mei­nem set­up al­les durch­ein­an­der­brach­te, aber nach­dem der sup­port die ver­bin­dung des de­fek­ten ge­räts aus mei­nem set­up ent­fernt hat­te, habe ich das ge­fühl, dass die ho­me­kit-in­te­gra­ti­on von tado noch nicht aus­ge­reift ist.

nach dem ers­ten ver­bin­den mit ho­me­kit, tauch­ten in mei­ner ipho­ne home-app 9 neue ge­rä­te auf, drei re­gel­ba­re ther­mo­sta­te (auch das de­fek­te ther­mo­stat), drei ther­mo­me­ter und drei hy­gro­me­ter. die wer­te des in alle ge­rä­te ver­bau­ten licht­sen­sors gibt tado nicht preis. die ein­ge­stell­ten tado-zo­nen wer­den nicht über­nom­men, aber ich konn­te die ge­rä­te leicht mei­nen be­reits ein­ge­rich­te­ten räu­men zu­wei­sen. so weit so gut. in­iti­al dau­er­te es sehr lan­ge, bis die neu­en ge­rä­te in der home-app ihre wer­te an­zeig­ten und als sie die wer­te dann an­zeig­ten, stimm­ten die nicht im­mer mit de­nen auf my.tado.com ge­zeig­ten über­ein. was aber funk­tio­nier­te: wenn ich die wunsch­tem­pe­ra­tur für das wohn­zim­mer­ther­mo­stat ver­stell­te, kam die­ser wert dort und in der web-app an. um­ge­kehrt klapp­te es mal, mal gar nicht, mal nach län­ge­rer ver­zö­ge­rung.

wer, wie ich, an selbst­hei­lungs­kräf­te von ma­schi­nen glaubt, glaubt auch dar­an, dass zu­rück­set­zen oder neu­starts hel­fen. also habe ich die tado-bridge wie­der aus der home-app ent­fernt und dann lei­der ver­geb­lich ver­sucht, sie wie­der hin­zu­zu­fü­gen. ir­gend­wo auf den sup­port­sei­ten von ap­ple las ich dann, dass man even­tu­ell das ehe­mals ver­bun­de­ne ge­rät zu­rück­set­zen müs­se, um es er­neut zu ho­me­kit hin­zu­zu­fü­gen. dan­kens­wer­ter­wei­se stand auf der rück­sei­te der bridge (in weis­ser schrift auf weis­sem grund) eine but­ton-be­schrif­tung: „fac­to­ry re­set“. weil ich zu blöd war den knopf so zu drü­cken, dass die bridge auf mei­nen wunsch re­agier­te, öff­ne­te ich das ge­häu­se der bridge. in­nen drin ein wun­der der mi­nia­tu­ri­sie­rung, ein wun­der­ba­rer an­blick deut­scher in­ge­nieur­kunst (kei­ne iro­nie); viel luft und sehr vie­le, sehr klei­ne din­ge:

in der lin­ken mit­te sicht­bar, der fac­to­ry-re­set-schal­ter. nach ca. 8 se­kun­den be­tä­ti­gung, fing die bridge an zu blin­ken und liess sich dann klag­los wie­der mit ho­me­kit ver­bin­den. lei­der mel­de­te mir die home-app im­mer wie­der, dass die tado-bridge nicht er­reich­bar sei. aus un­er­find­li­chen grün­den scheint die tado-bridge nicht den er­war­tun­gen an re­ak­ti­ons­zeit und ant­wort­ver­hal­ten die ho­me­kit an sie stellt ge­wach­sen zu sein. eine sol­che nicht­er­reich­bar­keit er­le­be ich hin und wie­der mit der open-source und bas­tel­lö­sung home­bridge, die das ho­me­kit-pro­to­koll re­ver­se-en­gi­nee­red hat und für nicht von ap­ple zer­ti­fi­zier­te ge­rä­te öff­net. die hue-bridge habe ich hin­ge­gen nicht ein ein­zi­ges mal (seit 5 mo­na­ten) zö­ger­lich oder un­er­reich­bar ge­se­hen. das ver­hal­ten der tado-bridge, also die nicht­er­reich­bar­keit und un­be­frie­di­gen­de ak­tua­li­sie­rungs­in­ter­val­le, lässt sich auch nach dem drit­ten zu­rück­set­zen der tado-bridge-ver­bin­dung re­pro­du­zie­ren. ich hof­fe sehr, auf ein bal­di­ges firm­ware­up­date für die bridge, denn so ist die ho­me­kit-in­te­gra­ti­on so gut wie un­be­nutz­bar.

tado kernfunktionalität

ta­del­los (bei­na­he tado­los ge­schrie­ben) hin­ge­gen sind die grund­funk­tio­nen von tado, so­wie die tado-ei­ge­nen apps, sprich die web-app die über my.tado.com er­reich­bar ist und die ipho­ne-app, die iden­tisch wie die web-app aus­sieht und funk­tio­niert. das was ich hier ein­stel­le, egal ob in der web- oder ipho­ne-app, egal ob am dreh­knopf des heiz­kör­per­ther­mo­stats oder den touch-but­tons des raum­ther­mo­stats, kommt auf al­len ge­rä­ten an und wird kor­rekt dar­ge­stellt. sehr zu­frie­den bin auch auch da­mit, wie das raum­ther­mo­stat (das „smar­te ther­mo­stat“) die hei­zung re­gelt. im ge­gen­teil zum al­ten ther­mo­stat er­scheint mir das al­les viel sanf­ter und we­ni­ger ra­bi­at zu sein. steu­er­te das alte ther­mo­stat den heiz­kes­sel auch ger­ne mal hoch auf 90°, steu­ert tado den kes­sel meist auf nied­ri­ge­re tem­pe­ra­tu­ren. das hat auch zur fol­ge, das die heiz­kör­per nicht mehr vor hit­ze bol­lern, son­dern sich ru­hig auf­wär­mend, lang­sam und si­cher auf ihre ziel­tem­pe­ra­tur hin­ar­bei­ten.

end­lich ist es auch mög­lich ei­nen heiz­kör­per bei be­darf hoch­zu­dre­hen und da­mit, egal zu wel­cher uhr­zeit, heiz­leis­tung aus der ther­me ab­zu­ru­fen. der ein­zi­ge wer­muts­trop­fen ist, dass wir das bis­her nur mit ei­nem heiz­kör­per ma­chen kön­nen. aber auch die al­ten ther­mo­sta­te funk­tio­nie­ren mit tado be­frie­di­gend. wenn wir die ein­fach auf der mitt­le­ren stel­lung be­las­sen (3), bleibt die raum­tem­pe­ra­tur in al­len räu­men auf an­ge­neh­men 22°.

bei al­ler lie­be zur heim­au­to­ma­ti­sie­rung, ich fin­de es enorm wich­tig alle schal­tun­gen auch wei­ter­hin kon­ser­va­tiv, also per schal­ter oder reg­ler durch­füh­ren zu kön­nen. das klappt mit tado auch wun­der­bar, nach der grund­kon­fi­gu­ra­ti­on (sie­he wei­ter un­ten), läuft al­les mehr oder we­ni­ger per­fekt op­ti­miert und bei be­darf dreht man am stell­rad am ther­mo­stat um kurz­zei­tig ein biss­chen mehr oder we­ni­ger wär­me zu be­kom­men. oder beim lüf­ten ein­fach eine voll­dre­hung ge­gen den uhr­zei­ger­sinn und das ven­til ist zu. das dis­play der heiz­kör­per­ther­mo­sta­te (na gut, des bis­her ein­zi­gen heiz­kör­per­ther­mo­stats) ist sehr gut les­bar und — neu! — zur ab­wechs­lung auch ver­ständ­lich. ich habe nie ver­stan­den (trotz fun­dier­ter hil­fe) was jetzt ei­gent­lich die bes­te ein­stel­lung für ein an­ge­neh­mes raum­kli­ma ist 1, 2 oder 3? 4 oder 5? jetzt steht da klipp und klar 22°. oder 24°. so ge­fällt mir der fort­schritt wie­der ein biss­chen, auch wenn er mit cloud­bin­dung da­her­kommt.

grundkonfiguration und apps

oben hab ich es schon ge­sagt, mit der web- und der ipho­ne-app (und al­len an­de­ren tado-apps) las­sen sich die hei­zungs­wer­te ver­ständ­lich ab­le­sen und ein­stel­len und das vor al­lem so, das eine än­de­rung in der app, auch gleich sicht­bar am ther­mo­stat oder ei­ner an­de­ren app ist. ge­nau­so las­sen sich die grund­ein­stel­lun­gen in den apps über­sicht­lich ein­stel­len. für jede zone (= raum) die man ein­rich­tet, kann man eine grund­tem­pe­ra­tur fest­le­gen — oder ge­nau­er drei (oder vier?) grund­tem­pe­ra­tu­ren. die tem­pe­ra­tur für die ab­sen­kung nachts oder bei ab­we­sen­heit kann man auf dem stan­dard­wert (18°) be­las­sen oder an­pas­sen. die ab­we­sen­heits­ab­sen­kung kann man dem sys­tem über­las­sen (au­to­ma­tisch eher spar­sam oder kom­for­ta­bel oder aus­ba­lan­ciert) oder selbst fest­le­gen. das ist al­les über­sicht­lich und be­die­nungs­freund­lich und eben für je­den raum ein­zeln ein­stell­bar.

hat man auf der app die an­we­sen­hei­ter­ken­nung, also das track­ing ak­ti­viert, senkt tado die tem­pe­ra­tur bei ab­we­sen­heit ab und fängt auf dem weg nach­hau­se wie­der an, die ein­ge­stell­te tem­pe­ra­tur ein­zu­pen­deln. bei mei­nem bis­her ein­zi­gen test, schien das ganz gut zu funk­tio­nie­ren.

die bei­fah­rein und ich tra­cken uns so­wie­so ge­gen­sei­tig (über die ap­ple-freun­de-app), wis­sen also im­mer wo wir sind (aus­ser wir de­ak­ti­vie­ren das track­ing mal aus­ver­se­hen). das kind lehnt die­se form der über­wa­chung strikt ab. das track­ing der tado-app scheint mir aber kind-kon­form zu sein, die app zeigt le­dig­lich ob man zu­hau­se ist, ab­we­send oder (mut­mass­lich) auf dem weg nach hau­se. mal schau­en wie das geht, ob das kind die­se app und die­ses track­ing auf dem te­le­fon zu ak­zep­tie­ren be­reit ist. an un­se­re über­wa­chungs­woh­nung ge­wöhnt sich das kind ge­ra­de, wenn wir ihm mor­gens sa­gen wann er nach­hau­se ge­kom­men ist, seit­dem wir ei­nen be­we­gungs­mel­der im flur ha­ben, der sei­ne be­we­gungs­da­ten per­ma­nent spei­chert und so­mit jede nächt­li­che ak­ti­vi­ät auf­zeigt.

teamfähigkeit

auch wenn tado jetzt ho­me­kit und ale­xa kann, seit ei­ner wei­le auch ifttt, so rich­tig mit an­de­ren ge­rä­ten spielt tado noch nicht mit. von an­de­ren ver­netz­ten ther­mo­me­tern will tado nichts wis­sen, sei­ne licht­sen­sor­wer­te blei­ben ver­bor­gen und an­we­sen­heits­er­ken­nung will tado nur per tado-app zu­las­sen. vor al­lem: eine of­fe­ne, zu­gäng­li­che und do­ku­men­tier­te API gibt’s noch nicht. in­of­fi­zi­ell ist das eine oder an­de­re be­kannt. wann sich das än­dert woll­te mir die pres­se­stel­le bis jetzt noch nicht ver­ra­ten, aber ich bin ge­spannt ob es bald of­fi­zi­el­le wege gibt, tado in an­de­re sys­te­me zu in­te­grie­ren, die tado-sen­so­ren mit­zu­nut­zen oder steue­rung aus an­de­ren heim­au­to­ma­ti­sie­rungs­sys­te­men zu er­lau­ben. an­de­rer­seits soll­ten viel­leicht zu­erst ein paar wei­te­re ent­wick­lungs­stun­den in die ho­me­kit-in­te­gra­ti­on flies­sen.

fazit

ins­ge­samt bin ich sehr zu­frie­den mit tado. auch wenn der in­stal­la­ti­ons­pro­zess an sich ma­kel­los und re­la­tiv pro­blem­los war, sum­mier­ten sich dann im lau­fe des ers­ten test­a­bends und der ers­ten test­nacht so vie­le klei­ne­re pro­ble­me auf, dass ich mich we­gen der stän­di­gen feh­ler­su­che bei­na­he ein biss­chen so fühl­te, wie die arme sau, die ei­nen tag lang ver­sucht hat ei­nen „smar­ten“ was­ser­ko­cher zu ver­net­zen und zu au­to­ma­tise­ren.

na­tür­lich las­sen sich mei­ne spe­zi­fi­schen pro­ble­me, die zum gros­sen teil auf das de­fek­te ther­mo­stat zu­rück­zu­füh­ren sind, nicht ver­all­ge­mei­nern — auch wenn sie in die­sem ar­ti­kel die tat­säch­lich reich­lich vor­han­de­nen po­si­ti­ven aspek­te von tado ein biss­chen über­schat­ten. ich glau­be am ende, wenn alle ther­mo­sta­te da sind und funk­tio­nie­ren, wenn die tado-bridge ein paar firm­ware­up­dates er­lebt hat, wird sich mei­ne zu­frie­den­heit zu be­sorg­nis­er­re­gen­der be­geis­te­rung fort­ent­wi­ckeln. denn tat­säch­lich bin ich jetzt schon an­ge­tan von tado. ich brau­che zum an­for­dern von heiz­leis­tung nicht mehr mit ei­ner ta­schen­lam­pe ins kin­der­zim­mer zu ge­hen, die wohn­zim­mer­tem­pe­rie­rung funk­tio­niert be­reits ta­del­los und be­nut­zer­freund­lich, die ther­mo­sta­te se­hen toll aus und ich kann die hei­zung nicht nur von über­all aus steu­ern, son­dern auch bei ih­rer ar­beit be­ob­ach­ten. der gröss­te und ei­gent­lich ein­zi­ge wirk­li­che schwach­punkt, die ho­me­kit-in­te­gra­ti­on, lässt sich per soft­ware-up­date lö­sen und ist wahr­schein­lich nur noch ei­ni­ge firm­ware­up­dates der tado-bridge ent­fernt.


[nach­trag 10.11.2016]
ein paar wo­chen nach mei­nem test, hat mich tado wis­sen las­sen, dass die ho­me­ki­t­in­te­gra­ti­on von tado noch nicht ab­ge­schlos­sen ist. tado sagt, dass man noch an der zer­ti­fi­zie­rung ar­bei­tet — und auch an den tech­ni­schen pro­ble­men die ich bei der in­te­gra­ti­on be­ob­ach­tet habe. wann die­se ar­bei­ten und die zer­ti­fi­zie­rung ab­ge­schlos­sen sind weiss bei tado nie­mand. bis da­hin lie­fert tado die ther­mo­sta­te mit ei­ner äl­te­ren ver­si­on der bridge aus, legt je­doch ei­nen gut­schein für eine kos­ten­lo­se, neue ho­me­kit-fä­hi­ge bridge bei. ich habe den text oben an zwei stel­len ein biss­chen an­ge­passt und auf bit­ten von tado ei­nen screen­shot der home-app ent­fernt, auf dem man die nicht funk­tio­nie­ren­de ho­me­ki­t­in­te­gra­ti­on von tado se­hen konn­te. der witz ist, dass ich die ho­me­ki­t­in­te­gra­ti­on nicht be­son­ders ver­mis­se. eine of­fi­zi­el­le, of­fe­ne API zum zu­griff auf mei­ne da­ten und te­le­me­trie, wür­de mich viel mehr in­ter­es­sie­ren. die nut­zung der in­of­fi­zi­el­len API funk­tio­niert zwar, aber ich fürch­te stän­dig, dass tado mir da den saft ab­dreht.