das gefühl, dass meine, unsere wahrnehmung der welt nicht unbedingt viel mit der realität der welt zu tun hat, begleitet mich schon seit dem ich denken kann. wir nehmen einen winzigen ausschnitt des elektromagnetischen spektrums und erklären ihn zur wirklichkeit, wir nehmen unsere kümmerlichen sinne als masstab bei der erforschung der welt und glauben, dass das bild das wir daraus konstruieren die wirklichkeit abbildet. aber jetzt steht dieser wahrnehmung nicht nur die (erkenntnis-) philosophie entgegen, sondern auch ein paar mathematische modelle. toller, verwirrender text über donald hoffman. bei nerdcore gefunden.
in london wurde erstmals ein muslimischer bürgermeister in einer wichtigen europäischen stadt gewählt? naja:
Sitting elected Muslim mayors include Erion Veliaj of Tirana, Ahmed Aboutaleb of Rotterdam, and Shpend Ahmeti of Pristina. Muslim-majority Sarajevo elected Ivo Komši?, a Christian, in 2013.
wie absurd egal den planern in berlin der fahrradverkehr ist, zeigen diese bilder des tagesspiegel. man kann übrigens auch etwas tun um die fahrradsituation in berlin zu verbessern: diesen volksentscheid unterstützen zum beispiel.
also ich mochte the hateful eight und fand den film auch nicht zu lang (ne stunde mehr wär auch OK gewesen) — und das format hätte von mir aus statt ultra-panavision auch 4:3 sein können. ansonsten was man von tarantino halt so erwartet: ultra-gewalttätig und blutig und trotzdem — auf ne art — lustig.
dieser link geht zu einem kapitel aus marc summers buch „everything in its place“, in dem er über sein leben („trials and triumphs“) mit zwangsneurosen schreibt. das buch ist von 1999 und dieses kapitel handelt von summers auftritt in einer frühen tonight show mit jay leno. ich hatte sehr grosses vergnügen erst den folgenden, etwas verstörenden, ausschnitt anzusehen und dann über summers innensicht der dinge zu lesen. ich finde man kann dadrin einiges lernen, vor allem über die haltung, mit der in den USA fernsehen gemacht wird. ( bei boinboing gefunden .)
sehr, sehr guter, sehr, sehr differenzierter text von stefan niggemeier zur journalistischen auseinandersetzung mit der afd.
Die öffentliche Debatte scheint aber im Moment nach dem Muster zu laufen, dass die AfD als Partei bekämpft werden muss – und nicht politische Forderungen, die – zum Beispiel – islamophob, homophob oder xenophob sind, egal wer sie äußert. Und auch diese Forderungen und Ansichten lassen sich nicht bloß dadurch bekämpfen, dass man sie für unzulässig erklärt, sondern indem man sich mit ihnen auseinandersetzt.
tantek çelik mit gar nicht mal so blödem karriere-tipps:
Likes. Figure out the set of things you like doing and get good at them. Reject ”follow your passion“ framing, it’s too limiting. Income. Of that set, start …
cigdem toprak gar nicht mal so sehr über das bekloppte berlin-bild aus dem springer-verlag, sondern eben über das, was die qualitäten von berlin ausmacht. unter anderem eben den einfluss von migranten und zuwanderinnen.
abgesehen davon, kann man berlin natürlich gar nicht verstehen, das ist selbst für tagesspiegel-redakteurinnen zu kompliziert.
kersten augustin lässt sich für die taz ein fahrrad klauen, an das vorher ein verstecktes GPS-ortungsgerät angebracht wurde (von dieser firma, deren geräte hoffentlich besser funktionieren als deren website).
für die vorrecherche hat kersten augustin übrigens fleissig YPS-agenten-handbücher studiert und den YPS-agentenausweis trug er stets am körper.
ich hatte grosse leise hoffnungen, dass das google AMP-projekt eine sinnvolle alternative zu facebook instant articles sein könnte und dafür sorgen könnte, mobile webseiten nicht nur schneller, sondern auch ansehnlicher und benutzbarer machen könnte. die hoffnung habe ich mittlerweile zweifach aufgegeben. einerseits, weil google/AMP, auch fast ein jahr nach dem offiziellen start, lediglich grosse medienhäuser zu unterstützen scheint und andererseits, weil das aufmerksamkeits-missbrauchspotenzial bei AMP-seiten genauso hoch ist, wie bei normalen HTML-seiten. wenn schon ein seriöser verlag, wie die zeit, eine angeblich mobil-optimierte AMP-seite wie diese in die google-suchergebnisse haut, kann man wohl davon ausgehen, dass die verlage das AMP-projekt nicht als accelerated mobile pages ansehen, sondern accerlerated mobile ads, mit denen sie weiterhin benutzern den telefonbildschirm zukleistern können.
die zeit interpretiert das accelerated mobile page (AMP) projekt als ads first project (AFP)
auf der seite ist ohne scrollen nicht eine einzige information sichtbar. weil die werbung auch per AMP, wie gewohnt, etwas langsamer als der rest der seite lädt, erschien die seite beim initialen laden zunächst leer. ich habe das eben mit vier amp-seiten der zeit online ausprobiert, die ich in google-suchergebnissen gefunden habe. alle sahen wie folgt aus:
mit solchen aktionen arbeitet der zeit-verlag an der abschaffung des offenen webs mit, hier sogar explizit und implizit. implizit, indem die zeit nutzern der google-suche zeigt, das sich der werbeirrsinn auch nicht mit an sich sinnvollen projekten wie AMP stoppen lässt und dass das (verlags-) web einfach scheisse aussieht — und explizit, indem es sonne und genuss verspricht, wenn man eine app statt des verseuchten webs benutzt. die zeit schreit in diesem beispiel schamlos ins netz: „siehste wie scheisse unsere webseite im web aussieht? probier doch mal unsere APP!“
solchen missbrauch habe ich in ansätzen auch schon bei den facebook-instant-articles gesehen. dort kann man das obere drittel des bildschirms mit einem artikelbild oder video füllen und der eine oder andere verlag hat dieses bild schon mit werbung gefüllt. aber immerhin ist dann noch die artikelüberschrift und der anreisser sichtbar — und alles sofort da.
wer solchen kaputten scheiss an leser ausliefert, darf sich wirklich nicht über rückgängige aufmerksamkeit und flächendeckendes abblocking beklagen. und wo ich gerade bei worst practices bin, nachdem ich die zeit-startseite eben drei minuten offen stehen hatte, erklärt mich die zeit für zu blöd das web zu bedienen:
die zeit erklärt ihren benutzern, ganz subtil, dass sie dumm sind