links vom 16.02.2015
mediasteak.com: „Last days here“ Dokumentarfilm #
dokumentarfilm über bobby liebling der fast 40 jahre heroinsüchtig war, 22 jahre crack geraucht hat und ein comeback versucht.
Als er die Chance auf ein Come-back bekommt, nimmt er alle Kraft zusammen und versucht seine Energie wieder in richtige Bahnen zu lenken. Mit Hilfe seiner Freundin und seines Managers, die ihm im Kampf gegen die Sucht beistehen, versucht er seine Dämonen zu besiegen und wieder Musik zu machen. Dabei begleiteten ihn über drei Jahre lang die Dokumentarfilmer Don Argott und Demian Fenton und schnitten anschließend in „Last Days here“ ein sehr berührendes Porträt über Bobby Liebling zusammen.
der film ist beinahe so spannend wie breaking bad, man weiss bis kurz vor ende nicht wie es ausgehen wird. zu sehen in der zdf-mediathek wenn man flash hat. wenn man kein flash hat, kann man diesen link in seinen vlc-player füttern.
bbc.com: The invisible network that keeps the world running #
tim maughan über das netzwerk, dass unsere zivilisation am laufen hält. spoiler: es geht nur am rande um das internet.
notes.computernotizen.de: Bad Data #
torsten kleinz über big und bad data:
Es ist ein Paradoxon: Facebook, Google und Co wollen mich mit Daten möglichst genau erfassen. Doch ihr Geld verdienen sie damit, mich möglichst ungenau zu kennen. Sonst könnte man mir ja nichts verkaufen. Über mein Datenprofil wird ein Weichzeichner gelegt, der mich unkenntlich macht. Ob privat-kommerziell oder staatlich: Die Technik mag big data sein, das Geschäftsmodell ist aber bad data.
heise.de: ConnectedDrive: Der BMW-Hack im Detail #
die c’t hat zusammen mit dem ADAC der eletronik in bestimmten BMW-modellen auf den zahn gefühlt. der von der c’t vermittelte „Sicherheitsexperte“ fand dabei mehrer gravierende sicherheitslücken, die aber wohl mittlerweile behoben sind.
Ein besonderes Highlight ist dabei sicherlich das an einer Stelle äußerst hilfsbereite Steuergerät. Waren fast alle Hindernisse für den Einbruch aus dem Weg geräumt, klappte der noch nicht, weil in der Nachricht des Hackers an das Auto die Fahrgestellnummer des angegriffenen BMW fehlte. Doch anstatt die Kommunikation nun abzubrechen, antwortete die Steuerungsbox mit einer Fehlermeldung - als Absender eingetragen: die vermisste Fahrgestellnummer. Damit klappte der zweite Versuch.
Äußerst problematisch ist außerdem, dass in allen Fahrzeugen mit ConnectedDrive die gleichen symmetrischen Schlüssel für die kryptographischen Funktionen verwendet werden. Die müssen also nur einmal abgegriffen werden und funktionieren dann auch bei anderen Autos.
hier ist der c’t-artikel mit den details zum hack.
das ist auch interessant im zusammenhang mit don dahlmanns artikel zur frage, wer was mit den daten im auto macht (sonntag verlinkt). den artikel relativiert, bzw. differenziert „will“ hier ein bisschen: »Mobile Geeks machen es sich einfach mit “den Daten im Auto”: Alles ist böse
turi2.de: Was macht eigentlich Bulo? #
peter turi interviewt bulo. kurze, stichwortartige zusammenfassung:
„Schokoladeneis“, „Zeichnen“, „Nutte“, „Käuflichkeit“, „Satire“, „Mohammed“, „extatische Hamster“.
printen, koriander, auberginen und perlglanzpigmente
ich bin zwar in aachen aufgewachsen, mochte printen, die aachener lebkuchenvariante, aber nie. zu hart, zu würzig, zu WTF. zum letzten weihnachten haben meine eltern uns wieder ein paar printen in unser reiseproviant gelegt. weil sie der beifahrerin ganz offensichtich sehr gut schmeckten, habe ich mich nach jahren der abstinenz überwunden und auch nochmal probiert. die printen waren zwar etwas fester als zum beispiel die aldi-lebkuchen, aber lange nicht so steinhart wie ich mich errinnere. und auch die würzung fand ich nicht mehr so unangenehm dominant wie ich sie in erinnerung hatte. wir fanden die printen so lecker, dass wir im januar meine eltern gebeten haben, uns die übriggebliebenn weihnachtsprinten nach berlin zu schicken.
so ähnlich erging es mir übrigens mit indischem essen. ich mochte bis vor ein paar jahren die meisten gewürze in indischem essen nicht. teilweise wurde mir von indischem essen sogar ein bisschen flau. das änderte sich vor ein paar jahren, als ich die ersten rezepte von aus dem asiatisch, pazifischen, indischen oder mittel-östlichen raum ausprobierte (und zum beispiel ottolenghi nachkochte). plötzlich konnte ich im essen auch koriander, koriandersamen, piment oder anisnoten tolerieren und schätzen. vielleicht hat es auch mit tim mälzer angefangen, der mir (im fernsehen) beibrachte zimt an kohl zu machen oder kümmel nochmal ne chance zu geben. ingwer habe ich jahrelang gehasst, jetzt liebe ich ingwer.
ich glaube an gewürze und geschmäcke kann man sich gewöhnen, auch wenn es manchmal zeit oder überwindung kostet. aber, ähnlich wie beim design, stecken hinter vielen geschmäcken und aromen die man anfangs gar nicht mag oft überragende qualitäten. beim bier kennt das jeder: bitterkeit, fremdheit oder irritierende vielschichtigkeit zu überwinden und schätzen zu lernen geht mit ein bisschen experimentierwillen oder abenteuerlust. ich glaube das könnte man auch ganz gut verallgemeinern und auf alle lebensbereiche ausdehnen. mach ich jetzt aber nicht.
apropos experimentieren. ein paar rezepte von ottolenghi waren in den letzten wochen ziemliche reinfälle. eine der auberginensuppen, die ich nach seinem rezept gekocht habe, sah aus wie kotze und hatte auch die konsistenz davon. ich hätte das natürlich ahnen können, weil die schaumig-fasrige konsistenz von auberginen alle meine warnlampen angehen lässt. wie erdbeeren. der reine geschmack von auberginen oder erdbeeren stört mich nicht, aber die konsistenz löst bei mir ekel aus. ich vermute auch, dass sich das, anders als beim geschmack, nicht mehr ändern wird. bei geschmack können wir uns umgewöhnen und umlernen, bei der konsistenz wohl nicht. also ich zumindest nicht.
heute gabs gefüllte quitten. bei der ankündigung unserer essensplanung hat uns das kind beinahe vor wut geschlagen. weil die quitten aber mit (lamm) hackfleisch gefüllt waren, akzeptierte das kind das essen widerwillig. heike von au hat das rezept auch mal nachgekocht, fand die farbe der sosse aber unbefriedigend und schlug vor, die sosse mit kurkuma zu färben und würzen und die gefüllten quitten im ofen zu garen, statt im topf. so habe ich das dann auch gemacht. die passierte sosse war dann schön fruchtlastig und lecker, aber die unpassierten, ganzen quitten mochte ich dann auch nicht. weder die konsistenz, noch den geschmack.

das gleiche galt für das „muhallabieh“, einen nahöstlichen milchpudding den ich gestern nachgekocht habe. zuerst dachte ich zufällig das rezept für slime entdeckt zu haben, aber ich fand heraus, dass das nicht aus stärke und milch, sondern aus natriumtetraborat und alkohol hergestellt wird, hier das rezept.
apropos chemie (und eigentlich auch physik): heute wurde bei der sendung mit der maus die herstellung von glimmerbasierten perlglanzpigmenten erklärt. also eigentlich die herstellung von nagellack oder lippenstift. die sachgeschichte habe ich noch nicht einzeln gefunden, aber die sendung selbst ist jetzt eine woche online.
in der sendung wurde die herstellung der perlglanzpigmente mit legosteinen erklärt. ein kleingemahlendenes glimmerplättchen wurde als eine legosteinwürfel gezeigt, auf dass sich „flöckchen“ legen würden, also hier legoplättchen, die eine schicht rund um das glimmerplättchen bilden würden.

wenn man dann „länger wartet“, erzählte armin maiwald, dann bilde sich „ne zweite schicht“ und zwar mit ner anderen farbe.

mir war beim gucken dann klar, dass diese unterschiedlichen farben was mit lichtbrechung und interferenzen zu tun haben müssten und habe nach der sendung nach „glimmer“ und „pigmente“ gegoogelt. in einer ausgabe von spektrum der wissenschaft von 1997 findet sich tatsächlich ein ziemlich guter artikel über perlglanzpigmente. der text von gerhard pfaff benötigt ein bisschen chemisches und physikalisches grundwissen, ist aber ganz gut verständlich — und wie ich finde, total faszinierend.
Glimmerplättchen kann man mit einer Reihe weiterer Verbindungen umhüllen, um neue koloristische Variationen zu erzeugen. Festkörper-Reaktionen und der CVD-Prozeß erweitern die Synthesemöglichkeiten.
Glimmer läßt sich auch mit Metallen wie Silber und Gold beschichten. Dazu löst man Metallsalze in Glimmersuspensionen; bei Zusatz von Reduktionsmitteln scheidet sich das Metall auf den Partikeln in Form dünner Schichten ab. Man erhält so Pigmente, die preisgünstiger als reine Plättchen aus Gold oder Silber sind, aber eine vergleichbare Optik aufweisen.
— Dr. Gerhard Pfaff, Perlglanzpigmente, Spektrum der Wissenschaft 1997
links vom 15.02.2015
theverge.com: Why Tesla's battery for your home should terrify utilities #
was elon musk da in sachen solarenergie und stromakkumulation plant hört sich sehr folgerichtig und spannend an und sollte klassische energieversorger (utilities) in der tat aufschrecken.
Musk, who starts to look less like a carmaker and more like the architect of a vertically integrated energy company, with SolarCity making solar panels that send power to Tesla batteries, both in the home and on the road.
“They’re not just carmakers,” Manghani says. “They’re part of the electricity network. At least folks in the energy industry are very well aware of Tesla as a battery maker.”
thedailybeast.com: Raymond Cruz’s Journey From the Gang Violence of East L.A. to ‘Better Call Saul’s’ Tuco Salamanca #
dieses interview mit raymond cruz, der in den beiden ersten staffeln breaking bad den drogenhändler tuco spielt, enthält ein paar spoiler der zweiten folge better call saul. deshalb, vor dem lesen unbedingt auf netflix better call saul gucken. better call saul ist übrigens grund genug sich ein netflix-konto anzulegen, wenn ich das richtig verstanden habe, läuft das da sogar in bekackter synchronfassung. ansonsten, in den worten von raymond cruz:
Oh, yeah. Albuquerque!
buzzfeed.com: New Video Calls Vice Account of McAfee Geodata Leak Into Question #
das wirft kein gutes licht auf vice, wo man nach dem „leaken“ von geodaten mit dem aufenthaltsort des damals flüchtigen john mcafee aufklärung versprach, aber bis heute nicht geliefert hat:
Two years ago, Vice pledged to get to the bottom of a disastrous journalistic mistake. It never did, and blame for the snafu has trailed a veteran war photographer into some of the most dangerous places in the world.
mobilegeeks.de: Wem gehören die Daten im Auto? #
don dahlmann über datensammelei und viele ungeklärte fragen:
Wenn das System einmal installiert ist, lässt es sich nicht mehr abstellen. Egal ob man Smartphone Verächter und Internet-Abstinenzler sein mag - sobald man in einem Auto mit eCall sitzt, wird man getrackt. Da hilft Daten-Phobikern nur noch der Kauf eines Oldtimers. Am besten aus den 70er Jahren.
kontrollverlust überall. auch wenn man einen weiten bogen ums internet oder smartfones macht. oder um es mit michael seemanns worten auszudrücken:
Es gibt kein analoges Leben mehr im Digitalen. Wer Teil der Welt ist, wird Teil des Internets sein.
www.zdf.de: NEO MAGAZIN ROYALE vom 12.2.2015 #
bei dieser sendung habe ich mehrfach fremdscham empfunden, der standup war sehr holprig und der gast wurde mehrfach „horny“. trotzdem waren ein paar gute gags drin und über die polarkleidung des gasts kann ich mich wahrscheinlich noch tagelang beömmeln.
techniktagebuch.tumblr.com: 15.2.2015 #
franz kafka am bahnschalter.
soup.fh.vc: küchenutensilien #
schön.
buzzfeed.com: 26 Pictures That Will Give You Some Peace For Once In Your Life #
omm.
links vom 14.02.2015
popularmechanics.com: How The New York Times Works #
reeves wiedeman über die herstellung und transformation der new york times. lang und lesenswert wie die sonntagsausgabe der new york times.
atlantablackstar.com: NY Times White-Washed Coverage of Lynching Report Demonstrates How Uncomfortable Mainstream Media Is In Confronting History of W #
nick chiles kritisiert einen artikel von campell robertson in der nytimes über eine studie über die rassistisch motivierte lynchjustiz in den USA (pdf-link):
Not once did Robertson bother to tell the reader that the “group of men," that the “mob," that the “soda-drinking spectators" were white. It's almost as if the always cautious Times was not completely sure of who committed the lynchings and was waiting for officials to come along from 1910 and 1922 and confirm their racial identity.
In addition, though the incredibly detailed report by the Montgomery, Alabama-based Equal Justice Initiative used the words “white terrorism" over and over to describe the effect of the lynchings on America and the Black community, the Times went out of its way to avoid that language, instead calling them “racial terror lynchings."
mit diesem absatz fängt die studie des EJI an:
he United States. Lynchings were violent and public acts of torture that traumatized black people throughout the country and were largely tolerated by state and federal officials. These lynchings were terrorism. “Terror lynchings" peaked between 1880 and 1940 and claimed the lives of African American men, women, and children who were forced to endure the fear, humiliation, and barbarity of this widespread phenomenon unaided.
kann man runterladen und lesen.
links vom 13.02.2015
techdirt.com: Sriracha Boss On Trademark: Mmmmm, No Thanks #
david tran, ein vietnamese der eine thailändische chilisosse in los angeles herstellt und damit de-fakto die klassische sriracha-sosse (neu) erfand, unternimmt nichts gegen plagiateure. er hat sich weder seinen markennamen schützen lassen, noch spielt er mit dem gedanken nachahmer juristisch zu belangen. er sieht nachahmung als werbung für seine sosse -- und der erfolg seiner firma scheint ihm mehr als recht zu geben. im „sriracha-film“ (auf vimeo zu kaufen) oder in diesem blick in die fabrik kann man david tran in all seiner bescheidenheit sehen: „ein rezept? ach. es gibt kein rezept. das können sie selbst machen: frische chilis, essig, so sauer sie möchten, salz, zucker, knoblauch.“
krautreporter.de: „Haha, Schrei nach Liebe“ #
theresa bäuerlein spricht mit „alex“, der zwanzig jahre lang eine bekannte figur in der rechtsextremen szene war. sehr langes, sehr erhellendes interview.
phys.org: No Big Bang? Quantum equation predicts universe has no beginning #
einerseits ist die big-bang-theorie wie ein sack reis in china (big-bag-theory): eher nicht von belang für unseren alltag. andererseits versucht sie zu erklären wo wir, wo die welt herkommt. das interessiert uns irgendwie ja alle. erklären kann sie das aber (mathematisch) nur bis zu einem moment kurz nach dem urknall. was davor war, eine singularität, ist genauso unverständlich und abstrakt wie alles andere, was das universum versucht zu beschreiben oder zu erklären. im prinzip könnten wir uns diese singularität auch als unendlich dichtes, punktförmiges spagettimonster vorstellen.
in diesem artikel wird jetzt ein neues mathematisches modell beschrieben, das singularitäten links liegen lässt und unter anderem schlussfolgert, dass das universum mit spagettisossenkondensat gefüllt ist, das, wenn ich es richtig verstanden habe, bereits einstein und bose postuliert haben.
ohne flash auf safari
vor ner weile habe ich mich darüber aufgeregt, dass spiegel-online browser ohne installiertes flash brüsk abweist und eine kaputte fehlermeldung, statt eines mp4-ersatzfilms anzeigt. versucht man videos auf spiegel.de mit einem flashlosen safari auf einem ipad oder iphone aufzurufen, funktioniert alles ganz prima.
der (sich selbst so nennende) spiegel online mobil-minister matthias streitz meint, einen „lösung“ für flashlose browser zu finden könne „(leider) dauern, weil viele Seiten sich abstimmen“ müssten.
heute bin ich über diesen artikel drauf gekommen, dass man sich auch selbst helfen kann und mit einer änderung des „user agents“ spiegel.de vorgaukeln kann, ein ipad zu benutzen. dann bekommt man statt dieses anblicks:

diesen anblick:

um den user agent umzustellen muss man im safari allerdings erst das entwickler-menü freischalten, dann woraufhin man dann so tun kann, als ob man ein ipad hätte. das müsste auch mit anderen seiten funktionieren.


[nachtrag]
sieht gut aus, funktioniert aber nur so halb, weil die bedienelemente offenbar nicht korrekt auf klicks sondern (vermutlich) nur auf touch reagieren. mit der space-taste kann man die videos aber abspielen.
links vom 12.02.2015
journelle.de: Wo ich verstande weed #
journelle über köln und den karneval:
Wieso auch immer, was zählt, ist dass beim Karneval jedes Jahr der Zusammenhalt der Menschen gefeiert wird, dass Neuankömmlinge herzlich aufgenommen werden und dass sich für eine paar Tage alle einig sind, am schönste Fleckcher zu sein.
ich verstehe den karneval ganz gut, hab ihn in und um meine pubertät auch ein paar mal mitgemacht, kann aber mit meiner ausgeprägten menschenauflauf-, pathos- und euphorieallergie persönlich wenig damit anfangen. aber: jede jeck ist anders.
newsweek.com: Fallon Is the King on YouTube but Not on the Night's Talk Shows #
john walters über jimmy fallon:
Jimmy Fallon is the most versatile talk-show host since Steve Allen. There's just one thing this talk-show host is not very good at: talking.
Watching and listening to Fallon interview a guest is simply more painful and awkward than every conversation that ever took place between Kevin Arnold and Winnie Cooper. Everything a guest has ever done, including the film, TV show or album he or she is there to promote, is either “amazing" or “awesome." Usually, both. A Fallon interview is like watching a tennis match with all aces. There are no rallies, no service returns back across the net. There is no honest to goodness badinage.
stimmt natürlich nur zum teil, manche gespräche von jimmy fallon mit seinen gästen sind durchaus auch „amazing“ oder „awesome“.
aber spass beiseite. der artikel arbeitet die schwächen die fallon, neben all seinen unbestreitbaren stärken, hat ganz gut raus und kommt zu einem ziemlich guten schlusssatz, den man aber im kontext lesen sollte.
youtube.com: Dr Phil with no dialogue, just reactions... #
das ist sehr, sehr witzig ...
nutriculinary.com: Tokio (1): Der Tag, an dem ich aufhörte, außerhalb Japans Sushi zu bestellen : #
stevan paul über sushi. oder tokio. oder eher: beides.
links vom 11.02.2015
telegraph.co.uk: How YouTube Changed The World #
der telegraph über die (kurze) geschichte von youtube. sehr gründlich recherchiert und breit ausgewalzt. hier ist was harry wallop über werbung auf youtube sagt:
Bizarrely, considering our supposed shortening attention spans, adverts on YouTube are longer - the 30 second TV spot has morphed into a three minute online film, with some brands, such as John Lewis and Sainsbury's, hosting lavish dinners to celebrate its unveiling. The TV ad has, in effect, become a trailer for the longer online version. In some instances brands, such as Evian, make adverts exclusively for the internet.
nytimes.com: Jon Stewart Will Be Leaving 'The Daily Show' on a Career High Note #
jon stewart möchte mal was anderes machen:
“I don't have any specific plans," Mr. Stewart said, addressing the camera at the end of his show, at times seeming close to tears. “Got a lot of ideas. I got a lot of things in my head. I'm going to have dinner on a school night with my family, who I have heard from multiple sources are lovely people."
so sehr ich das sitzfleisch von david letterman bewundere, der seine show, glaube ich, nach 30 jahren verlässt, bewundere ich auch, dass jon stewart (oder auch craig ferguson) auf dem vermeintlichen höhepunkt ihrer karrieren nochmal etwas ganz neues probieren wollen.
links vom 10.02.2015
zeit.de: Auf ein Frühstücksei mit: Otto Schily #
moritz von uslar hat mit otto schily gefrühstückt.
fm4.orf.at: Der berühmte Geräuschemacher #
robert glashüttner über den wiener geräuschmacher mario wienerroither und seine sehr witzigen musiklosen videos. mario wienerroithers youtubekanal findet sich hier.
pando.com: The French government can now force ISPs to block websites without a court order #
in frankreich können behörden jetzt ohne lästige gerichtsbeschlüsse websites sperren:
That's the unfortunate irony of the Charlie Hebdo attack: an effort to silence a magazine which has since become an idol for free speech has led France and the United Kingdom to propose or introduce laws that limit speech through direct censorship and intimidation.
die meinungsfreiheit lässt sich nach meinung vieler regierungen offenbar nur durch einschränkungen der meinungsfreiheit verteidigen. und eins plus eins ist drei.
netzpolitik.org: Advanced German Technology: Deutsche Briefkastenfirma will neuen Staatstrojaner „made in Germany“ verkaufen #
andre meister über eine firma die überwachungstechnologie verkauft.
pando.com: TJ Miller's Crunchies disaster shouldn't have surprised TechCrunch, or anyone else #
james robinson über t.j. miller, der in silicon valley erlich bachman spielt (sehr witzig) und kürzlich die crunchies awards moderiert hat (nicht witzig).
links vom 09.02.2015
zeit.de: Ein Jugendlicher berichtet aus seinem Leben #
Hallo, mein Name ist Paul Bühre, und ich werde Sie heute durch den für Eltern und Außenstehende vollkommen unverständlichen Alltag eines Schülers der Klassenstufe neun auf einem herkömmlichen Gymnasium im Zeitalter des Internets führen. Dies ist das wahrscheinlich erste und letzte Mal, dass Ihnen ein derartiger Text vor die Augen kommt, also passen Sie gut auf.
das hat paul bühre vor ungefähr einem jahr in die zeit geschrieben und es liest sich ziemlich amüsant und auch ein bisschen erhellend, wenn man mal ein pubertierender junge war und vergesslich ist. mittlerweile hat paul bühre ein buch geschrieben das „Teenie Leaks: Was wir wirklich denken (wenn wir nichts sagen)“ heisst und den folgenden klappentext hat:
Konsumorientiert, pornoverdorben und jederzeit bereit, das Geschenk von Oma gegen Gras oder Wodka-Energy einzutauschen? Bisher kennen wir den Pubertätsalltag hauptsächlich aus der Sicht von verunsicherten Eltern, überlasteten Lehrern oder gar Familientherapeuten. Jetzt gewährt erstmals ein 15-Jähriger Einblick in das, was ihm und seiner Generation wichtig ist. Er erzählt von Computerspielen, Unterhosenmoden, Mädchenkleidung, Schüleraustausch, Verliebtsein in Zeiten des Internets und diesen Momenten, in denen alles zu viel wird. Und von Eltern, die ständig nur das Beste wollen, aber damit genau das Gegenteil erreichen.
auf der verlagsseite gibt's mehr zu dem buch.
leitmedium.de: »Edward Snowden starb für unsere Sünden« - Märtyrertum und Meritokratie in der Hackerszene #
caspar clemens mierau:
Blog- und Twitter-Kollege Jürgen Geuter hat vor kurzem an der Universität Vechta den Vortrag »Edward Snowden starb für unsere Sünden« gehalten. In dem Vortrag gibt es einige spannende Gedanken, die ein Reinhören sehr empfehlenswert machen. Neben einer Problematisierung des religiös geprägten Hacker-Märtyrertums gibt es Hinweise auf strukturelle Probleme der Hacker-Szene wie zum Beispiel der stark ausgeprägten Meritokratie (Leistungsbezogenheit).
guter vortrag, mit ein bisschen zu viel sarkasmus und stellenweise überdosierter undifferenziertheit. aber, eine portion ccc-skepsis und distanzierte betrachtung was wir im netz so treiben und glauben, kann nicht schaden.
watch-salon.blogspot.de: Watch-Salon: Die Frau fürs Soziale. Allein unter Männern im Spiegel-Büro #
der spiegel als männermagazin.
Ganz anders beim Spiegel: Überall Männer und dazu eine straffe Hierarchie. Ich kann mich an Montagskonferenzen in Hamburg erinnern, bei denen nicht eine einzige Frau zu Wort kam. Während ich bei der Taz für Innenpolitik zuständig gewesen war, landeten jetzt auf meinem Schreibtisch alle Themen, mit denen die Kollegen nichts anfangen konnten: Frauen, Kinder, Homosexualität, Minderheiten ...
blogs.taz.de/reptilienfonds: Martenstein und ich: Ist das noch Wochenenddepression oder schon Midlife Crisis? #
heiko werning über harald martenstein:
Praktisch jede Woche also fußt Martensteins sonntägliche Tagesspiegel-Kolumne auf einer gerade zuvor ausführlich in den Medien widerlegten Falschmeldung. Was zwei Schlüsse zulässt: Entweder verfolgt er damit eine eigenwillige Strategie für irgendwas, was ich nicht durchschaue. Oder ihm geht es einfach besser als mir, weil er offenbar nicht dauernd das ganze Internet durchlesen muss. Wahrscheinlich liest er überhaupt keine Zeitung. Wahrscheinlich muss man sich Martenstein als glücklichen Mann vorstellen, der den ganzen Tag im Kreise seiner Lieben sinnvolle Dinge tut oder Sport treibt und sich gesund ernährt, was ja viel Zeit beim Kochen erfordert, und wenn er mal beim Einkaufen irgendwas aufschnappt, wie dass der Wurstverkäufer ihm sagt, er solle mal schön ein paar Schweinekoteletts kaufen, denn wer weiß, wie lange das noch geht, in England schließlich dürften die Banken jetzt ja nicht mal mehr Sparschweine verteilen wegen der Muslime, dann schreibt er zu Hause schnell eine Kolumne darüber und hat danach ganz viel Zeit, die Koteletts ordentlich zu marinieren, mit selbst herangezüchteten Kräutern, die er im Garten erntet, nachdem er die Pflänzchen noch einmal alle sanft gestreichelt hat, so viel Zeit hat er. Wie soll er denn da noch im Internet gucken, ob seine Thesen überhaupt stimmen?
links vom 08.02.2015
spiegel.de: Darmbakterien könnten Medizin revolutionieren #
leser von darm mit charme haben von den meisten hier angesprochenen dingen schonmal gehört. was aber wirklich erstaunlich ist: wie wenig wir wissen, wie vieles in der welt und unserem körper eben noch #neuland ist.
youtube.com: Anke Engelke flirtet mit James Franco nachdem ihr Veruschka was übers Vögeln erzählt. - YouTube #
wenn es anke engelke nicht gäbe, müsste man sie wohl erfinden.
stefan-niggemeier.de: Die „Tagesschau“-Routine #
stefan niggemeier meint, die tagesschau ersticke den journalismus mit ihrer routine. und er ist nicht der einzige der so denkt.
alles nur geklaut

ich hab mir gestern das neo magazin royale angeguckt. auf dem handy, am frühen abend.
auf dem fernseher und spät nachts, habe ich mir „late night fernsehen“ zuletzt, glaube ich, zu harald-schmidt-zeiten angesehen. das hört sich zunächst mal vollkommen egal an, zeigt aber eine ungereimtheit mit der sich alle late night shows rumplagen: sie werden spät nachts ausgestrahlt, david letterman, jimmy fallon oder jimmy kimmel zum beispiel gegen halb zwölf. im anschluss, gegen halb eins laufen dann noch later shows, wie die von craig ferguson (bis ende 2014) oder seth meyers. die shows werden aber alle am nachmittag aufgezeichnet (auch jimmy kimmel live). craig ferguson hat auch mitunter an einem tag gleich zwei shows aufgezeichnet, die dann an verschiedenen tagen versendet wurden. angesehen werden die shows dann aber nicht nur zur sendezeit, sondern dank sendungs-mediatheken, hulu, youtube oder anderer anbieter eben irgendwann.
man kann also sagen: late night talk shows sind nachmittagssendungen, die spät abends ausgestrahlt werden und irgendwann gesehen werden.
die amerikanischen late night shows dauern ungefähr eine stunde. allerdings ist jeweils ungefähr eine viertel stunde davon werbung. bleibt also jeweils ne knappe dreiviertel stunde sendezeit. die meisten late night shows sind identisch strukturiert: am anfang ein standup, in dem der moderator ein paar witze erzählt oder sich mit seinem sidekick unterhält, oft unterbrochen von kleinen einspielfilmen. danach, nach einer werbepause, ein bisschen plauderei am schreibtisch, oft mit gags oder spielchen, die nicht im stehen funktionieren, wie leserpost vorlesen oder schreiben oder kleinen inszenierungen oder sketchen. danach, wieder nach einer werbepause, der erste gast, nach einer weiteren werbepause der zweite gast, und wenn nach der letzten werbepause noch zeit ist, manchmal noch live-musik. böhmermann hat das ein bisschen gestrafft und zeigt nur ein segment mit gästen, so dass er gut mit einer halben stunde auskommt. die harald schmidt show in der ARD war zwischenzeitlich mal auf vierzig minuten angesetzt, was mir immer viel zu lang vorkam. die 30 minuten die böhmermann für seine sendung hat, kommen mir sehr adäquat vor.
das format von late night shows ist (in amerika) im prinzip total ausgelutscht. late night shows laufen seit vielen jahrzehnten im amerikanischen fernsehen, auf manchen sendern zwei pro abend, die meisten grossen networks haben eigene, pro wochentag laufen derzeit zehn bis zwanzig late night shows. jimmy carson fing mit seiner tonight show 1962 an, seitdem dürften im amerikanischen fernsehen insgesamt so um die hundertausend late night showausgaben produziert worden sein (offenlegung: ich kann nicht besonders gut rechnen, aber okay schätzen). neue late-night-formate wird man heutzutage also eher schwer erfinden können, die amerikaner dürften schon so ziemlich alles ausprobiert haben was geht. so hat auch harald schmidt, als er in SAT1 mit seiner harald schmidt show anfing, erstmal bewährtes übernommen. im prinzip war die harald schmidt show eine gekonnte kopie von david lettermans late show. harald schmidt hat das natürlich nie verheimlicht, sondern ist im gegenteil sogar darauf rumgeritten. in fast jeder sendung war der letterman gast und brachte briefe vorbei, die schmidt dann vorlas. bei böhmermann heisst der letterman jetzt beefträger. das wortspiel erklärt doris akrap in ihrer böhmermanngutfindung auf zeit online. nachdem böhmermann das „beef“ vorgelesen bekommen hat, antwortet er in der sendung natürlich auch, mit exaltierten schreibgesten, und kuschelig-romatischer musik. das wiederum erinnert mich an jimmy fallons (ebenfalls urkomische) thank you notes, hier zum beispiel an academy president cheryl boone isaacs, paddington den bär und benedict cumberbatch, dankenswerterweise mit einer grossen portion fäkalwitzeleien.
auch jan böhmermanns standup kann man als parodie auf die unzähligen grossen und kleinen vorbilder sehen. hände in den hosentaschen, mit gespielter lockerheit und plauderton ein paar vorformulierte gags raushauen, mit dem sidekick reden und am ende mit gespielter euphorie die grossartigen gäste und die tolle show ausrufen. richard weber fand das im tagesspiegel unsouverän:
Wie bei jeder Late-Night-Show kommt jetzt der Stand-Up. Tagesaktualitäten witzig präsentiert. Da zeigt sich, das Böhmermann nicht mal der ganz ganz ganz ganz kleine Bruder von Harald Schmidt ist. Eher der Bruder von Anke Engelke. Stand-Up ist nicht seine Welt. Das Gag-Niveau, höhenmäßig nicht Alpen sondern Berg & Tal. Viel Tal.
ich fand den standup ok, da habe ich schon viel schlimmeres gesehen. böhmermann mit schmidt zu vergleichen ist natürlich unfair, weil schmidt in seiner guten zeit sogar seine amerikanischen vorbilder überflügelt hat und zudem über jahrzehnte überhaupt der einzige deutsche moderator zu sein schien, der vorgefertigte gags vor einer kamera gleichzeitig witzig, lakonisch, distanziert und ungekünstelt abliefern konnte. böhmermann parodiert schmidterman einfach und ist damit auf der sicheren seite. jay lenos standups fand ich übrigens immer grässlich. jeder zweite gag fing mit „hey, have you heard about that …“ und die aufgepumpte jovialität und gute-laune-gymnastik, waren auch nach zwanzig jahren übung und routine unerträglich. böhmermann hat, wie bei fast allem was er tut, bei seinem standup den weg der metaebene gewählt. von dort oben kann man auch mal zwei, drei grottenschlechte gags machen, weil es im prinzip zitate sind. deshalb, wegen der metaebenen, konnte harald schmidt auch polen-witze machen, ohne fremdschäm-attacken zu triggern. und deshalb kann böhmermann auch blöde pädophilen-witze machen.
die einzige amerikanische late night show in der konsequent improvisiert wurde, war craig fergusons late late night show. das funktionierte allerdings auch vor allem deshalb, weil sein sidekick, ein skelett namens geoff peterson, das von josh robert thompson animiert und gesprochen wurde, teilweise noch witziger und spontaner als ferguson selbst war. und wo spontanität und improvisationsgabe fehlen, muss halt gescriptet werden, was völlig ok ist und manchmal auch besser, stringenter und unterhaltsamer. gemeinsam haben böhmermann und ferguson aber offensichtlich ihre tiefe abneigung gegenüber gesprächen mit prominenten. ferguson war stets bemüht, seine gespräche ins absurde abgleiten zu lassen und zu sehen, was passiert. auf den alten showbusiness-deal, ich erzähle ein zwei lustige geschichten und darf dafür werbung für meinen neuen film/buch/sendung machen, wollte sich ferguson nie einlassen. das führte bei nicht wenigen seiner gästen zu offen zur schau gestellter fassungslosigkeit. auf der anderen seite konnte ferguson, wenn ihn sein gegenüber wirklich interessierte, auch die grossartigsten gespräche führen, zum beispiel mit stephen fry oder ricky gervais.
wegen fergusons anarcho-gesprächsführung habe ich auch hoffnung, dass böhmermanns unfähigkeit „wenigstens einmal mit seinen Gästen ein sinnvolles Gespräch aufzubauen“, die christoph behrens in der süddeutschen diagnostizierte, eine ausbaufähige stärke und keine schwäche ist.
im sinne der überschrift hoffe ich, dass böhmermann sich weiter fleissig aus dem late-night-fundus der grossen bedient, zitiert und sich nur in ausnahmefällen von der metaebene entfernt. von mir aus kann das so weitergehen.
links vom 07.02.2015
theoatmeal.com: Should you buy a selfie stick? #
na toll. jetzt überlege ich, ob ich mir vielleicht nen selfie-stick kaufen soll.
schöne luftbilder. /via krautreporter morgenpost und david bauer
links vom 06.02.2015
propublica.org: The World's Email Encryption Software Relies on One Guy, Who is Going Broke #
werner kochs code steckt weltweit hinter vielen email-verschlüsselungsprogrammen. aber er wird schlecht von uns allen bezahlt und ihm droht die pleite. mitte dezember schrieb werner koch den ersten hilferuf (auf den ich damals auch linkte), der aber nicht mal die hälfte der benötigten spenden einbrachte.
dank dieses artikels von julia angwin auf propublica scheint das spendenziel nun seit gestern erreicht, aber das desinteresse an verschlüsselung allgemein und speziell an diesem wichtigen projekt irritiert mich doch sehr.
spiegel.de: Lobo-Kolumne: Pseudoskepsis zweifelt an allem außer an sich selbst #
auf twitter habe ich gestern vermutet, dass diese kolumne mal wieder die beste kolumne von sascha lobo sein könnte. und nicht nur weil er popper zitiert:
Denn die Blüte der Pseudoskepsis ist keine digitale, sondern eine gesellschaftliche. „Unser Wissen ist ein kritisches Raten, ein Netz von Hypothesen, ein Gewebe von Vermutungen“, schrieb Karl Popper 1934 und verband so jedes Wissen mit dem Zweifel.
die kolumne ist deshalb besonders, weil sie etwas macht, was wenige kolumnisten machen: sauber und klug analysieren, gnadenlos differenzieren und danach nicht mit dem finger in eine bestimmte richtung zeigen, sondern in alle, auch die eigene richtung.
zeit.de: Untergang der Bäckerei: Durchbacken #
matthias stolz über die dorfbäckerei ritter im osten brandenburgs.
Wer durch Brandenburg fährt, der sieht nicht selten eine kleine Dorfbäckerei, und wer dort einkauft, stellt fest, dass das Brot dort sehr gut schmeckt. Meist sind diese Bäckereien kärglich eingerichtet, sodass sich der durchreisende Käufer fragt, ob sie wohl kurz vor dem Aus stehen. Einige Anrufe bei Brandenburgs Kleinbäckern ergaben, dass die meisten deshalb keinen Besuch von einem Reporter wollen, weil es ihrem Geschäft nicht gerade gut geht. In fünf von fünf Telefonaten fällt das Wort "aufgeben", nächstes Jahr, bald wahrscheinlich, in zehn Jahren, wenn man Mitte 50 sei. Auch Herr Ritter hatte erst gezögert.
wenn man sich kurz aufregen möchte: einfach den alten trick machen und die kommentare lesen. unter dem artikel vom novemer sind zwar nur drei kommentare, aber zwei davon sind total arschig.
techcrunch.com: The Steve Jobs Movie With Seth Rogen And Michael Fassbender Will Open Oct. 9th #
bei mir ist die vorfreude auf aaron sorkin filme oder serien in den letzten jahren stets grösser gewesen als das vergnügen beim ansehen. newsroom war ein totaler reinfall und ne nullnummer. dieser film erzeugt wieder eine grosse vorfreude in mir, aber ich bin schon fast sicher, dass ich am ende enttäuscht sein werde.
kottke.org: My favorite movie scene of 2014 #
die szene ist aus big hero 6 oder wie er in deutschland heisst: baymax - riesiges robowabohu (filmkritik von rochus wolf). ich fand den film super, und auch wenn er teilweise zu stark mit disney stereotypen gewürzt ist, enthält er alles, was ein guter film enthalten muss. humor, niedlichkeit, menschlichkeit und marvel.
krautreporter.de: Kraut & Rübe: Dieses Huhn ist aus Gemüse #
theresa bäuerlein über fleischersatz, mit einer überschrift die sich reimt. trotzdem lesenswert und teil einer neuen reihe:
In der Serie Kraut & Rübe betrachte ich jeden Monat Phänomene aus der Lebensmittel- und Konsumwelt.
blog.wolfs-fotos.de: Fotograf im Piss-Storm: Warum es beim Urheberrecht nicht nur ums Geld geht #
wolf-dieter roth spielt geschmackspolizei und eskaliert jan böhmermanns urheberrechtsverletzung zur geschmacksverletzung:
Martin Langer ist kein Massenabmahner: Gegen Verwendung des Bilds in einem vernünftigen Zusammenhang geht er nicht vor, auch nicht auf Twitter und Facebook. Auch die TAZ-Titelseite wie oben zu sehen darf so gezeigt werden, wurde auch selbst von der TAZ in den sozialen Netzwerken verschickt.
Wenn er aber den Eindruck hat, jemand verharmlose, was damals geschehen sei, was er unter Lebensgefahr dokumentiert hat, mache sich darüber lustig, dann läßt er das ihm dafür zustehende Honorar eintreiben.
mir ist das ehrlichgesagt zu teuer, um auszuprobieren ob das stimmt was martin langer wolf-dieter roth da offenbar erzählt hat, dass er gegen urheberrechtsverletzungen nur vorgeht, wenn sie ihm respektlos erscheinen. und das mit dem geschmack ist auch so eine sache. martin langer fand meine zusammenfassung und bewertung zu seiner auseinandersetzung mit jan böhmermann offenbar so geschmack- und respektlos, dass er mich auf facebook auf die schwarze liste gesetzt hat und blockiert hat.
links vom 05.02.2015
sueddeutsche.de: Israel: Die leeren Flaschen von Sara Netanjahu #
so wie es aussieht, könnte israels premier benjamin netanjahu bei den wahlen über pfandflschen stolpern. (offenlegung: ich bin auch schonmal über pfandflaschen gestolpert.)
theguardian.com: What happened when I confronted my cruellest troll #
lindy west über persönliche angriffe im netz, wie sie damit umgeht und darunter leidet und wie sie einem ihrer trolle entgegen tritt.
youtube.com: You Are Not A Content Creator #
ich sag ja gerne: „relevanz ist firlefanz“. das könnte man auch differenzieren, damit es präziser ist, zum beispiel: „relevanz die sich aus abrufzahlen speist ist firlefanz“ — aber das würde sich nicht mehr so schmissig anhören.
theawl.com: Microwave the Vegetables #
dieser artikel hat mich dazu inspiriert, mir endlich einen etwas besseren gemüsehobel zu kaufen, mit dem ich wirklich dünne scheiben schneiden kann. bald stell ich dann auch gemüsechips in der mikrowelle her.
kottke.org: The unbearable slowness of light #
tolle überschrift. jason kottke fasst korrekt zusammen:
Nothing is faster than the speed of light. But compared to the unimaginable size of the Universe, light is actually extremely slow.
rooseveltislander.blogspot.de: Person Of Interest Film Crew Transform Roosevelt Island Into Berlin - It's Easy With A Little Bit Of German Signage #
wie man aus dem roosevelt island in new york deutschland macht. oder es zumindest versuchen kann.
thisisnthappiness.com: Under construction #
grosse amerikanische bauten als baustellen.
thisisnthappiness.com: Private lives of comic book characters update, Grég Guillemin #
pop art ist noch lange nicht tot.
annewizorek.de: ROTFL seals #
seehunde die lachen könnten und einem beim betrachten zum lachen bringen.
mein vortragsvorschlag für die #rp15

natürlich habe ich wieder bis zum letzten tag gewartet, um einen vorschlag für einen vortrag für die republica einzureichen. ich habs im januar nicht geschafft, das thema zu etwas sinnvollem oder stringenten zusammendampfen. ich wusste, dass ich im weitesten sinne über medienkompetenz reden wollte und darüber, dass unsere selbstwahrnehmung, persönlich, aber auch gesellschaftlich, eher von wunschvorstellungen, als von distanzierter, nüchterner analyse geprägt ist. das folgende habe ich mir dann am 31. januar aus der nase gezogen und versucht das thema mit buzzwords einzukreisen.
Kognitive Dissonanz
Warum es hilfreich sein könnte, Widersprüche auszuhalten, statt sie aufzulösen
Durch die Vernetzung der Welt nehmen wir plötzlich Gedanken oder Meinungen in einer Vielfalt wahr, die früher nicht so niedrigschwellig zugänglich war. Wie orientieren und positionieren wir uns in einer Welt, die uns lauter, bunter und vielfältiger als jemals zuvor erscheint, aber auch feindseliger und aggressiver als frühere Versionen der Welt?
Sollten wir nicht nur an unserer Medienkompetenz arbeiten, sondern auch an unserer Wahrnehmungskompetenz und der Verarbeitung unserer dissonanten Wahrnehmungen? Hilft uns dabei der gesunde Menschenverstand, und wenn ja, wie und woraus speist und bildet sich in einer vernetzten Welt ein gesunder Menschenverstand? Was ist, wenn es im Sinne des englischen Ausdruck common sense, gar keine gemeinsame Wahrnehmung mehr gibt und damit auch keinen gesunden, sondern nur noch einen pathologischen Menschenverstand?
the o₂ DSL show
email von o₂ von heute früh um sieben uhr:
Sehr geehrter Herr Schwenzel,
eine abschließende Bearbeitung Ihres Auftrags ist leider noch nicht möglich. Ihre Angaben zum Anschluss stimmen zum Teil nicht mit den Angaben überein, die bei Ihrem bisherigen Telekommunikationsanbieter hinterlegt sind.
Es ist wichtig, dass Ihre Angaben vollständig mit den bei Ihrem bisherigen Anbieter hinterlegten Anschlussangaben übereinstimmen. Ohne den erfolgreichen Abgleich dieser Daten können wir Ihren Auftrag nicht ausführen. Wir benötigen die Angaben, um Ihren bisherigen Anschluss zu kündigen und Ihre Rufnummern zu O₂ zu übernehmen.
Wir bitten Sie daher um Ihren Rückruf. Geben Sie dabei bitte die im Betreff genannte Kundennummer und das von Ihnen festgelegte Kundenkennwort an. Unter der oben genannten Rufnummer sind wir an 7 Tagen die Woche gerne für Sie da, rund um die Uhr.
Wir freuen uns, dass wir mit Ihrer Hilfe schon bald Ihren O₂ DSL Anschluss für Sie freischalten können.
Freundliche Grüße
Ihr O₂ Team
den DSL-auftrag habe ich am 19. august 2014 erteilt. in den ersten vier monaten nach auftragserteilung scheiterte die schaltung offenbar an abteilungsinternen widerständen. der o₂-interne umzug war offenbar eine echte organisatorische herausforderung für o₂. ich rief monatlich dort an, um mich nach dem status meines auftrags zu erkundigen; die antworten waren allerdings immer recht ausweichend, deuteten aber massive o₂-interne kommunikationsprobleme an. vor 14 tagen dann ein kleines wunder: o₂ rief mich an, um mir von sich aus ein status-update zu geben. es habe technische probleme bei der telekom gegeben, die jetzt behoben seien. in wenigen wochen müsste mein auftrag abgeschlossen sein. eine mitarbeiterin von o₂ nannte mir einen zeithorizont von 3 monaten, eine andere war zuversichtlich, dass es schneller gehe als 3 monate, auch wenn sie sich nicht zu weit aus dem fenster lehnen wolle.
jetzt, 2 wochen später, scheint der interne umzug wieder ein thema zu sein, statt gegen die telekom, muss o₂ sich wieder seinem grössten gegner stellen, den eigenen abteilungen.
der mann an der hotline drückte es zunächst beim lesen der einträge in meinem kundenprofil so aus: „oh gott!“
dann, nachdem er sich die einträge vorgelesen hatte, sagte er, das sei jetzt eine sache zwischen „alt-o₂“ und „neu-o₂“ und das schreiben sei automatisch erstellt. das sei „schwachsinn“, würde aber immer verschickt, wenn ein datensatz verworfen würde. der interne wechsel liefe jetzt im hintergrund und das schreiben bräuchte ich nicht zu beachten.
ich bin nach wie vor gespannt was jetzt passiert. in zwei wochen feiert mein unerledigter DSL-auftrag seinen halben geburtstag.
previously on the o₂ DSL show:
- o2-telefónica: ein sich selbst blockierender, bürokratischer moloch (06.12.2014)
- 0800 2602601 (20.01.2015)
update, heute per SMS:
der (unerledigte) @o2de-auftrag (vom august) wieder mal.
kann ich mich drüber schekig lachen. wirres.net/7497 pic.twitter.com/MRHY6hMuZG— felix schwenzel (@diplix) 06.02.2015 12:00
links vom 03.02.2015
wolfgangmichal.de: Wie das „Kuratieren“ den Journalismus verändert #
wolfgang michal:
Der neu entstehende Bund zwischen Kuratoren und Autoren (unter Ausschaltung des Mittelbaus Redaktion) sorgt zunächst für einen überaus positiven Effekt: Er führt zu einer Auflockerung der Inhalte, zu mutigen Experimenten, steilen Autorenkarrieren und einer überfälligen Kaltstellung bremsender Redaktionsbeamter. Allerdings führt er auch zu einer die Leser verwirrenden Konzeptionslosigkeit und einer redaktionellen Verwaschenheit, die Autoren-Plattformen und ihre entkernten Redaktionen oft so beliebig, gesichtslos und überfordert erscheinen lassen (ein Problem, das möglicherweise auch die Krautreporter haben).
über den wandel ...
dummy-magazin.de: So, und jetzt kommst du #
arno frank über seine jugend und seinen vater, der von interpol gesucht wurde und mit seiner familie quer durch europa flüchtete.
Ich weiß noch, wie meine Eltern in mein Zimmer kamen, aufgeregt kichernd wie Kinder. Ich hatte schon geschlafen, sie weckten mich: Hey, Großer. Wir ziehen um. Gleich morgen! Na?
- Morgen?
- Ja, morgen früh um vier Uhr. Pack ein, was du mitnehmen willst.
- Umziehen? Wohin?
- Eigentlich wandern wir eher aus ...
links vom 02.02.2015
krautreporter.de: Wie die ungarische Regierung RTL auf Kurs bringen will #
oder wie die ungarische regierung RTL womöglich schon wieder auf kurs gebracht hat.
bildblog.de: Tex Rubinowitz, Titanic, Lizenzen #
6 vor 9 ist wieder da!
umblaetterer.de: Tex Rubinowitz, der Guttenberg des Feuilletons #
tex rubinowitz hat sich ohne quellenangabe bei den umblätterern im archiv für einen sz-magazin-artikel bedient. in den kommentaren meldet er sich dann auch gleich zu wort und wenn man die kommentare gelesen hat, muss man tex rubinowitz doch gleich wieder ins herz schliessen.
sozialtheoristen.de: Übers Internet reden! Nur mit wem und wozu? #
wenn es nach stefan schulz geht (und ich ihn recht verstanden habe), bin ix ein lügender rockstar.
connected.tante.cc: Ja, ich will #
jürgen geuter über die neuen facebook AGB.
independent.co.uk: What I learnt about inequality after spending time with some of the richest people in the world #
jaques peretti über die superreichen:
We should pity their separation from the 99 per cent. But not too much - when the next crash happens, let's not use quantitative easing and the bail-out to super-charge inequality further. Pity democracy, pity people, but don't pity those with too much money.
spiegel.de: Jugendliche in der DDR: Vandalismus und Volkseigentum #
marko schubert über seine jugend in der DDR:
Vor Frank alias „Krank“ war nichts sicher. In den Achtzigerjahren zog der Hüne mit seinem Schulfreund Marko Schubert durch abgelegene Ost-Berliner Klubs. Als ihnen einmal das Geld ausging, riss er kurzerhand einen Fahrkartenautomaten aus der Verankerung.
youtube.com: SIMPSONS PIXELS #
der simpsons vorspann in pixeln und 8bit-musik. sehr grandios. /bei boinboing gefunden.
flickr.com: alexcurrie's Photostream #
alex currie ist 17 jahre alt und fotografiert. /dooce.com
digg.com: All The Super Bowl Commercials That Mattered #
witzig: vor manchen superbowl-werbespots, zeigt youtube werbung. die witzigen superbowl-werbespots sind übrigens witzig und die pathetischen eher pathetisch.
quasi eine verschränkung der virtuellen und physischen welt. /herzdamengeschichten.de