
(bei robben & wientjes)

(bei robben & wientjes)

berliner in hamburg: bescheuert parken und zu mcd. (bei mcdonald's)
ich finde das motiv super und ich bin weder fan der SPD, noch von müllers politik. aber das plakat ist eben mal genau das nicht, was mich sonst immer an wahlwerbung stört: nichtssagende grinsebackenbilder, sinnfreie, blödsinnige slogans, steif und eindeutig. das motiv von müller ist auch n bisschen steif, aber eben interpretationsoffen, wer will, kann reininterpretieren was er will, so wie don oben (ich könnte noch einen draufsetzen: „links stehen, rechts gehen?“), aber eben auch ganz anders. das zu wagen, aussagen in ein motiv zu bauen, aber die interpretation des motivs dem auge des betrachters zu überlassen, ambiguität zuzulassen, finde ich super.
(bei casa madeira)
problemstoffsammlung (bei recyclinghof st. pauli)
pfannkuchen zum frühstück. ich so: der zweite war sogar noch besser als der erste! @diplix so: du hattest erst einen
Nein. Da ist nix kaputt.
(bei netto filiale)
netter, lustiger kinderfilm über eine pfiffige, kleine, vierzehnjährige detektivin, die ein bisschen zu stereotyp und erwachsen gezeichnet ist. zwei ältere männer spielen auch mit.
das ist natürlich quatsch, denn in echt ist der film wie ein porno aufgebaut: auf einem sehr dünnen, ziemlich blödsinnigen, leicht roten faden, sind witze und kloppereien aufgezogen, die zugegebnermassen ziemlich unterhaltsam sind. die story ist so dünn, dass die beiden hauptdarsteller, glaube ich, mehrfach fragen, warum denn stroh auf dem boden liege. aber wegen der der geschichte guckt man sich solche filme ja auch nicht an, sondern eben wegen der gags und kloppereien.
vorher und nachher, salzgurken, grob nach diesem rezept.
die gurken schmecken ziemlich gut, so lecker wie in russland und polen, wo wir sie quasi kürzlich entdeckt haben.
“Being a good programmer is 3% talent 97% not being distracted by the internet” - @MSFTImagine
"Walking on water and developing software from a specification are easy if both are frozen"- Edward V Berard pic.twitter.com/ZSwiJ6lgxj
zeit.de: Brandschutz: Die Diktatur der Feuermelder
dirk asendorpf über unser überbordendes sicherheitsbedürfnis und die folgen davon — am beispiel des brandschutzes. hört sich trocken an, bietet aber wirklich eine frische, interessante perspektive, unter anderem auf das hauptstadtflughafen-desaster.
spiegel.de: Laurie Penny über Donald Trump, Milo Yiannopoulos und die US-Republikaner
toller text der feministin laurie penny, die den parteitag der republikaner besucht hat. der text ist sehr anständig von eva thöne übersetzt worden, das englische original liegt auf medium.com.
weil sich unter diesem artikel auf facebook eine rege diskussion um die angemessenheit des wortes „verachtung“ und meine widersprüchliche haltung gegenüber werbung entwickelt hat, fiel mir noch diese geschichte ein, die ich bisher nicht aufgeschrieben habe.
vor etwa einem jahr habe ich mich bei blogfoster angemeldet, einem dienst, der bezahlte werbeartikel in blogs vermittelt. ursprünglich wollte ich dort rumrecherchieren, welche blogger an bezahlten kampagnen teilnehmen und die werbung dann nicht ordentlich kennzeichnen. meine verachtung für ungekennzeichnete (schleich-) werbung ist nämlich noch grösser, als die für werbung an sich. statt zu recherchieren blieb ich dann an einem angebot hängen: werbung für glenfidich, einen whisky den ich gerne mochte und dessen destillerie in schottland ich gerade besucht hatte.
statt über schlecht oder gar nicht gekennzeichnete werbung zu schreiben, schrieb ich nun einen artikel über einen drogenhersteller, gegen ein honorar. die einschätzung, ob meine haltung, dass das in ordnung sei, weil ich ja schreiben konnte was ich wollte und dass ich den artikel deutlich als bezahlt kennzeichnete, eine rationalisierung oder bigott ist, überlasse ich gerne anderen. wichtiger war mir, dass ich diese werbung mit meinem gewissen und meinen grundsätzen vereinbaren konnte.
zwei monate später schrieb ich einen weiteren bezahlten artikel und auch den fand ich vereinbar, weil ich ihn auch ohne honorar geschrieben hätte, hätte mich jemand auf die idee gebracht mal dasdong xian center zu besuchen.
was ich sagen will ist mir selbst nicht ganz klar, es geht wohl in die richtung, dass ich glaube verachtung („starke geringschätzung“) von werbung und das schalten und profitieren von werbung lassen sich durchaus vereinen. es mag genauso widersprüchlich erscheinen wie die verachtung von menschen die sich über das image oder die PS-zahl ihres autos zu definieren scheinen und ab und zu selbst ein schickes auto zu mieten. so widersprüchlich wie die verachtung für die steuersparmodelle grosser, multinationaler konzerne und dem bedürfnis, bei der steuererklärung selbst möglichst viel geld zurückzubekommen. so widersprüchlich wie die verachtung schwachbrüstiger, umknickender, prinzipienlos wirkender politiker und meine tiefe dankbarkeit gegenüber der deutschen politik und repräsentativen demokratie als ganzes.
es gibt kein ganz richtig oder ganz falsch, kein schwarz/weiss. alles in unserer zivilisation ist grau und von widersprüchen durchzogen. um in dieser situation ein bisschen halt zu finden und die widersprüche auszuhalten, erscheinen mir grundhaltungen, egal wie widersprüchlich, relativ wichtig — auch wenn sie einer genauen betrachtung nicht immer standhalten. aber auch das ist wichtig, dass haltungen, die der realität oder neuen erfahrungen nicht ausreichend standhalten, anpassbare arbeitshypothesen bleiben. und als arbeitshypothese finde ich das OK, eine branche, die den menschen systematisch falsche versprechungen und hoffnungen macht, die manipuliert und manisch undifferenziert ist, zu verachten oder mindestens stark geringzuschätzen.
@iowaandy von „böse“ hab ix nicht geschrieben, aber mich würde mal interessieren welche werbung nicht einseitig & manipulativ ist.
@iowaandy ein bisschen distanz würde schon helfen. das derzeitige verhältnis werbung & journ. erinnert mich ans stockholm syndrom.






