notquitelikebeethoven findet die einleitung die hans ulrich gumbrecht in seinem blog vor einen text seines freundes klaus birnstiel geschrieben hat gut, weil sie ehrlich sei.
ich fand die einleitung gut, weil sie voller zuneigung und tiefem respekt gegenüber dem freund geschrieben war. aber ich finde auch gut, wie notquitelikebeethoven auf den text hinweist.
wir haben es hier also mit einer hyperverlinkten gutfind-kette zu tun.
Diese Berge. Abgeschieden. Unter sich. Unnahbar. Früher haben sie jeden Angreifer daran gehindert, die Basken zu bezwingen. Heute fährst Du in wenigen Stunden durch die Berge durch. Irgendwas stimmt nicht mehr an meiner leichten Einstellung, dass sie früher abweisend, heute zahm sind.
ein typischer bosch-blogartikel. ein schönes bild, ein zitat und ein mild deprimierter text, der sich liest wie sich früher die lieder von the cure anhörten. hört sich paradox an, ist aber so; die frühen lieder von the cure und die texte von bosch machen mich gutgelaunt.
maximillian buddenbohm wünscht sibylle berg den nobelpreis für kolummnen. ich nicht. ich präferiere kolumnen deren bedeutung ich nicht erst entschlüsseln muss. wenn ich sibylle berg lese, komme ich mir vor wie ein autist: meint sie das ernst, im spass, ironisch, sarkastisch? ich kann sie im wahrsten sinne des wortes nicht lesen.
PR ist der Parasit einer unabhängigen Presse, und damit es dem Parasiten gut geht, muss das Wirtstier bei Kräften sein. Das ist immer weniger der Fall.
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Ich kaufe Gemüse gern, sobald es mit einem leichtem Schimmel überzogen ist. Dann brauch ich es nicht so lang lagern, bevor ich es wegwerfe.
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Es scheint einen inoffiziellen Wettbewerb zu geben, den der Nudelhersteller gewinnt, der die Garzeit ambesten auf der Packung versteckt.
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Was ich tun wollte: Einen Apfel schälen u. essen. Was ich erreicht habe: Messer unterm Schrank, Teller kaputt, keine Ahnung wo der Apfel ist
irre langes, ziemlich gutes portrait von michael lewis über barack obama.
He shook his head. He doesn't watch cable news, which he thinks is genuinely toxic. One of his aides told me that once, thinking the president otherwise occupied, he'd made the mistake of switching the Air Force One television from ESPN, which Obama prefers, to a cable news show. The president walked into the room and watched a talking head explain knowingly to his audience why he, Obama, had taken some action. ”Oh, so that's why I did it,“ said Obama, and walked out. Now he said, ”One of the things you realize fairly quickly in this job is that there is a character people see out there called Barack Obama. That's not you. Whether it is good or bad, it is not you. I learned that on the campaign.“ Then he added, ”You have to filter stuff, but you can't filter it so much you live in this fantasyland.“
Om Malik argues that Bezos is the inheritor to Steve Jobs's crown. I agree. Not because Bezos has copied anything Jobs did, but because he has not. What he's done that is Jobs-like is doggedly pursue, year after year, iteration after iteration, a vision unlike that of any other company -- all in the name of making customers happy.
was wir in deutschland frisuren-marketing nennen, eine vermarktungs-technik um auf sich aufmerksam zu machen und zu interviews oder buchervertragsverhandlungen eingeladen zu werden, nennt man in den USA stupid hat tricks. teilweise mit der selben wirkung. /bildblog.de
I remember the first week after I started meds, Anne and I were out for a walk. I felt her hand in mine, and realized that I didn't have any lingering tension or unhappiness just buzzing around in my skull. I was just enjoying a walk with my wife, and holding her hand.
And I began to cry, because I was so happy.
ups, da sind mir doch kurz die tränen in die augen geschossen.
Den entscheidenden Satz aber hat der Literaturwissenschaftler und Texttechnologe Benjamin Birkenhake geschrieben: "Hinter jeder Zeile Code steckt im Zweifel eine Agenda". Technologie im Allgemeinen und das Netz im Besonderen sind vollständig ausgedacht. Das Internet hat keinen Naturzustand, es ist ein durch und durch menschliches Konstrukt. Jeder Pixel, jedes Bit ist an seiner Stelle, weil irgendjemand es so wollte (oder die technischen Konsequenzen nicht ganz überblickt hat). Deshalb gibt es schlicht keine neutralen oder objektiven Suchergebnisse - höchstens solche, deren Einflüsse selbst dem Schöpfer der Suchalgorithmen verborgen sind. Es ist aber ohnehin eine Unverschämtheit, von Objektivität zu sprechen, denn die Erschaffung der Suchalgorithmen basiert auf einer riesigen Anzahl völlig willkürlicher Annahmen [...].
es gibt dinge, von denen man sich wünscht dass man sie nie erfahren hätte. zum beispiel, wie kreide auf einer schiefertafel quietscht. oder eben, was leute unter welt-artikel drunter schreiben.
juliane leopold hat beobachtet, dass jens best es verwerflich findet mit christoph keese zu reden und das dann ins internet zu schreiben. wer sowas macht, den streicht jens best von seiner (RSS) leseliste. jens best hat allerdings nichts dagegen freundlich lächelnd mit christoph keese zu reden und sich von ihm auf die schulter klopfen zu lassen. so habe ich das zumindest auf der republica im mai beobachtet.
abgesehen davon: tolle überschrift. /bildblog.de
Bescheidung ist die selbstgewählte Form der Beschränkung und ein Motor der Kreativität. Der Schwarzweiß-Fotograf verzichtet auf Farbe, Ton, Bewegung und schafft doch ebenso Kunstwerke wie der Filmer. Kurzgeschichte und Roman unterscheiden sich im Umfang, nicht im Niveau.
ich würde ja statt beschneidung bescheidung einschränkung oder zwänge sagen, aber trotzdem stimmt das natürlich alles was das haekelschwein sagt.
Ich hatte nach der Lektüre aber trotzdem noch Lust, mitzumachen. Und zwar weil ich glaube, dass diese merkwürdige Praxis, sich morgens vor dem Spiegel zu vergewissern, wie man aussieht, auf welche Weise man den eigenen Körper in die Öffentlichkeit bewegt, eine wichtige Kulturpraxis ist.
robert scheer sieht bill clinton nicht so euphorisch wie der rest der welt (und ix) nach seiner parteitagsrede:
Bill Clinton bears as much responsibility as any politician for the worst economic crisis since the Great Depression, and the wild applause for his disingenuous speech at the Democratic National Convention last week is a sure sign of the poverty of what passes for progressive politics.
constantin seibt fürchtete mit seinen kolumnen und der nebenamtlichen übernahme des medienressorts potenzielle künftige arbeitgeber gegen sich aufzubringen:
Zu meiner Verblüffung passierte das Gegenteil. Zwar ärgerten sich einige mächtige Leute. Aber fast alle schlugen mir mal Monate, mal Jahre später komplizenhaft auf die Schulter. Ich entdeckte, dass es eine pure Frage der Arithmetik war: Sie ärgerten sich, wenn sie selbst das Thema waren. Aber freuten sich die nächsten 40 Mal, wenn jemand von der Konkurrenz Thema war.
ich habe im laufe der jahre auch eine einfache faustregel bemerkt: mit vielen leuten, denen ich im laufe der jahre ans bein gepinkelt habe, verbinden mich heute freundschaften oder sympathie. das klappt gut mit leuten die eine gewisse innere grösse haben. bei leuten denen es an grösse, interessanz, humor oder der fähigkeit über eigene schatten zu springen mangelt, klappt das nicht.
mit anderen worten, sich über andere leute lustig zu machen oder sie (gerne auch heftig) zu kritisieren ist ein extrem gut funktionierender arschlochfilter.
holger schmale hat offenbar schon das neue wulff-buch gelesen. bettina wulff muss in der amtszeit ihres mannes wahnsinnig gelitten haben. unter anderem war die dienstvilla in keiner weise „warm und kuschelig“, ein grosses stück selbstbestimmung hat sie in der zeit auch verloren und teilweise wurde sie mit ihrem mann „über einen kamm geschoren“.
Nun weiß Spitzer zweifellos eine ganze Menge, nur kann er diesen Informationswust nicht kohärent ordnen und strukturieren. Damit zeigt er in seinem Buch aufs anschaulichste jene dissoziativen Symptome, die seiner Theorie zufolge durch übermäßigen Medienkonsum drohen: Oberflächlichkeit und fehlende Orientierung.
damit deckt sich werner bartens analyse weitgehend mit der von martin lindner.
By making debt the centerpiece of his campaign, Romney was making a calculated bluff of historic dimensions - placing a massive all-in bet on the rank incompetence of the American press corps. The result has been a brilliant comedy: A man makes a $250 million fortune loading up companies with debt and then extracting million-dollar fees from those same companies, in exchange for the generous service of telling them who needs to be fired in order to finance the debt payments he saddled them with in the first place.
That same man then runs for president riding an image of children roasting on flames of debt, choosing as his running mate perhaps the only politician in America more pompous and self-righteous on the subject of the evils of borrowed money than the candidate himself. If Romney pulls off this whopper, you'll have to tip your hat to him: No one in history has ever successfully run for president riding this big of a lie. It's almost enough to make you think he really is qualified for the White House.
Take a typical Bain transaction involving an Indiana-based company called American Pad and Paper. Bain bought Ampad in 1992 for just $5 million, financing the rest of the deal with borrowed cash. Within three years, Ampad was paying $60 million in annual debt payments, plus an additional $7 million in management fees. A year later, Bain led Ampad to go public, cashed out about $50 million in stock for itself and its investors, charged the firm $2 million for arranging the IPO and pocketed another $5 million in "management" fees. Ampad wound up going bankrupt, and hundreds of workers lost their jobs, but Bain and Romney weren't crying: They'd made more than $100 million on a $5 million investment.
also ich bilde mir ja ein, dass mark beneke in der sendung von heute zu charlotte roche „fotze“ sagte. einfach so.
ich habe die sendung gerne geguckt, bin mir aber noch nicht sicher wen ich in dieser sendung besonders doof fand. ich tendiere ausnahmsweise mal dazu diesmal niemanden auszunehmen.
Und es wäre ein – hoffentlich – abschreckendes Beispiel, wenn neben den Verursachern auch Google zu einem hohen Schadensersatz verurteilt werden würde.
mit „verursachern“ meint michael spreng menschen, die gerüchte in den umlauf gebracht haben, dass bettina wulff eine rotlichtvergangenheit hätte. warum google zu einem hohen schadensersatz verurteilt werden soll ist nicht ganz klar. michael spreng meint, weil eine google suchanfrage nach „bettina wullf“ oder den den drei buchstaben „bet“ bestimmte suchvorschläge macht:
das problem dabei ist, das google genau das gleiche wie michael spreng macht. google zeigt an, dass viele seiten im internet die worte „bettina wulff“ und „prostituierte“ oder „escort“ benutzen. michael spreng macht exakt das gleiche, er schreibt, dass viele seiten im internet diese worte im zusammenhang benutzen (und nennt das, anders als google, „Verleumdungen und üblen Nachreden“). sucht man auf michael sprengs webseite nach den worten „Bettina Wulff Prostituierte“ zeigt google an, dass michael spreng laut google in drei verschiedenen artikeln (und derzeit auf der startseite von sprengsatz.de) die worte „Bettina Wulff“ und „Prostituierte“ benutzt hat.
nach michael sprengs meinung müsste google für ein solches verhalten bestraft werden. nach den gesetzen der logik müsste aber auch michael spreng dafür bestraft werden. michael spreng sagt:
Und williger Helfer ist immmer die Suchmaschine Google, die – völlig neutral natürlich – jedem Verleumder die Plattform verbreitert und die Verleumdung ins Unendliche potenziert.
nun ist michael spreng aber eben einer der „willigen helfer“, der den google-algorithmus davon überzeugt, dass die wortkombination „Bettina Wulff Prostituierte“ derzeit relevant ist. wie hunderte anderer journalisten und blogger: denn der suchwort-vorschlag „Bettina Wulff Prostituierte“ gewinnt derzeit an relevanz, weil leute journalisten wie michael spreng (und ix) in ihrer berichterstattung über bettina wulffs vorgehen gegen google und günter jauch dieser wortkombination relevanz geben.
hinzu kommt, warum möchte michael spreng nur google bestraft sehen? warum nicht auch microsofts suchmaschine bing oder yahoo, die exakt das gleiche machen?
der begriff der neutralität scheint für viele journalisten, verleger und politiker unverständlich zu sein. sie möchten dinge in der öffentlichkeit sagen, regen sich aber furchtbar darüber auf, wenn diese aussagen über suchmaschinen, aggregatoren oder hyperlinks auffindbar und auswertbar gemacht werden. aber vielleicht ist es gar nicht der begriff „neutralität“, mit dem menschen wie michel spreng probleme haben, sondern der begriff der öffentlichkeit.
nur damit keine missverständnisse entstehen. ich kann es gut verstehen und nachvollziehen, gegen die urheber von haltlosen gerüchten vorzugehen. aber gegen die berichterstattung über dieses vorgehen oder die auffindbarkeit dieser berichterstattung vorzugehen geht zwei bis drei schritte zu weit.
für die suchwortkombination „bettina wulff katzenpisse“ findet google übrigens neun resultate. eins davon wurde aus „rechtsgründen“ entfernt.
[nachtrag 09.09.2012, 8:36 uhr]
das mit der neutralität und der autovervollständigenfunktion nimmt google wohl doch nicht so ernst (wie ich anfangs annahm). marcus schwarze macht darauf aufmerksam, dass google für begriffe rund um die menschliche sexualität kaum vervollständigungsvorschläge macht. google selbst sagt dazu:
Warum werden für ein bestimmtes Thema keine Vervollständigungen angezeigt? […] 3. Der Suchbegriff verstößt gegen die Richtlinien der automatischen Vervollständigung. Wir möchten Ihnen möglichst relevante Suchanfragen anbieten, schließen jedoch Begriffe aus, die in engem Zusammenhang mit Pornografie, Gewalt, Hassreden und Urheberrechtsverletzungen stehen.
das hört sich keinesfalls neutral an, sondern danach, als griffe google ohnehin nach gutdünken und eigenem ermessen in den algorithmus ein. je länger ich drüber nachdenke, desto unverständlicher finde ich, dass google hier den prinzipienreiter macht. genauso wie google in deutschland gelegentlich suchergebnisse entfernt, wenn ein anwalt darauf besteht, könnte google doch auch begriffe für die autovervollständigenfunktion auf eine schwarze liste setzen.
in das gleiche horn stösst auf blog.beck.de auch henning ernst müller:
Wenn sich also die Google-Anwälte darauf berufen, das Autocomplete gebe eben nur die häufige Suche nach bestimmten Wortkombinationen objektiv wieder, dann argumentieren sie glatt an der Wahrheit vorbei. Redaktionelle Eingriffe finden statt, Google nimmt Einfluss.
Während Ihrer Eingabe werden mithilfe des Google-Algorithmus basierend auf den Suchaktivitäten anderer Nutzer und auf Inhalten der von Google indexierten Webseiten Suchanfragen vervollständigt und angezeigt. Wenn Sie in Ihrem Google-Konto angemeldet sind und das Webprotokoll aktiviert haben, können Sie auch Suchanfragen von relevanten Suchen sehen, die Sie in der Vergangenheit durchgeführt haben. Darüber hinaus können auch Google+ Profile in der automatischen Vervollständigung erscheinen, wenn Sie nach dem Namen einer Person suchen. Mit Ausnahme der möglicherweise vorgeschlagenen Google+ Profile wurden alle vervollständigten Suchanfragen in der Dropdown-Liste zuvor von Google-Nutzern eingegeben oder erscheinen im Web.
[nachtrag 09.09.2012, 11:33 uhr]
nur mal so zur klarstellung: ich habe michael spreng, wie ich finde zu recht, für sein mangelndes differenzieren angegriffen und dabei selbst ein bisschen zu wenig differenziert. auch weil ich die löchrige, leicht verlogene argumentation von google noch nicht ge- und erkannt hatte. bettina wulffs klageschrift kenne ich nach wie vor nicht, aber wenn es so ist, dass sie tatsächlich lediglich gegen die vorschlagsfunktion von google (und nicht die suchergebnisse) im zusammenhang mit ihrem namen vorgeht, kann ich dafür verständnis aufbringen. für michael sprengs undifferenzierte google-rage kann ich nach wie vor kein verständnis aufbringen.
[nachtrag 12.09.2012] das hatte ich übersehen, dass ich ein s zuviel in der überschrift hatte. jetzt nicht mehr.
sky mausert sich für harald schmidt zu einer art kleinem finnischem club. jens schröder:
Das dürfte nun endgültig der Tiefpunkt in seiner Karriere sein: Nicht einmal mehr 5.000 Leute wollten am Donnerstagabend "Die Harald Schmidt Show" bei Sky Hits sehen. offizielle Zuschauerzahl daher: 0,00 Mio., Marktanteil logischerweise 0,0%.
Die Schweiz ist vermutlich einer der ganz wenigen Orte in der Welt, in der man als Deutscher erfahren kann, wie es ist, wenn man als Fremder nach Deutschland kommt: Alles ist unglaublich ordentlich und geordnet und die Straßen sind voller neuer, großer und teuer Autos.
Idee
Jahr für Jahr ertrinken Tausende Flüchtlinge in den Sterbezonen an den Außengrenzen Europas. Deutschland errichtet 1.000 schwimmende, festverankerte Inseln auf dem Mittelmeer.
beispielhafte rede von bill clinton auf dem parteitag der demokraten. so macht man das. der mann ist wirklich begabt und hat mir jetzt erfolgreich eingeredet, dass barack obama die präsidentschaftswahl im november gewinnen wird.
[nachtrag 09:52 uhr]
eben gesehen, bill clinton hat die rede selbst geschrieben und während der rede kräftig improvisiert.
nach der rede von bill clinton hatte ich einfach nicht mehr die kraft auch noch die rede von obama anzugucken. glücklicherweise hat die nyt die zusammengefasst.
der beste text seit mindestens zwei wochen zum thema angeblicher internetsucht. die überschrift fasst das was sascha lobo in dem text zuspitzt schon gut zusammen: das internet besteht nicht nur aus menschen, es macht für viele menschen auch einen grossen teil ihres lebens aus. das internet ist ein lebensraum. wer das nicht verstehen will und „aus historischen Gründen [seine] nicht digital begründeten Lebensentwürfe zu verteidigen und als besser hinzustellen“ versucht, ignoriert und erhebt sich über die lebenswirklichkeit von millionen menschen.
sascha lobo dosiert in diesem text pathos so geschickt, dass ich beinahe nach noch mehr pathos in sascha lobos texten rufen möchte.
von sascha lobo in seiner kolumne verlinkter text von der bedrückend ist, aber auch sehr lesenswert. sascha lobo:
Ein 25-jähriger Pirat schrieb auf, wie er in der Schule von einem Lehrer gemobbt wurde und wie seine Mitschüler schwiegen oder lachten. Wie er unter den vernichtenden Beschimpfungen und Drohungen des Sportlehrers Herrn H. vor Publikum litt. Bis er schließlich nicht mehr in die Schule gehen konnte, weil ihm schon die Nähe des Gebäudes körperliche Schmerzen bereitete. Wie er kurz davor war, sich zu töten.
Und er schreibt auch, wie er Zuflucht fand an einem Ort, an dem er Freunde fand, die ihm zuhörten und ihn so retteten: im Internet, in Online-Spielen. Aber seine Eltern verwechselten Ursache, Wirkung und Linderung und zogen den Schluss, den der andauernde mediale Beschuss nahelegt: "Das Internet ist die Gefahr!"