Für Quellen die unter das Leistungsschutzrecht fallen, und eine Anzeige eines Snippet in den Suchergebnissen wünschen, erheben wir eine Listungsgebühr in Höhe der dadurch im Rahmen des Leistungsschutzrechts entstehenden Kosten.
ob ein opt-in per erweitertem robots.txt ne lösung ist weiss ich nicht:
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copyright='Freedom of Citation License v1.0: Free manual and/or automatized citation is granted for the content hosted on this domain, within the restrictions defined in disallowed, titleLength, snippetLength, imageSize, speakingUrlDisplay as long as there is a link to the original source. All rights from the German Leistungsschutzrecht are waived.'
aber machbar ist das bestimmt — wenn es von google unterstützt wird, ziehen anbieter und andere suchmaschinen ruckzuck nach. /quote.fm
ich bin auch beeindruckt. moves zeichnet im hintergrund alle meine (grösseren) bewegungen auf. wenn und wann ich los zur u-bahn gehe, wenn ich fahre, wenn ich laufe, falls ich renne. im hintergrund, immer, einfach so — und das beste — es funktioniert.
Deutschland ist das Land des Rechthabens. Aber nicht nur das. In Deutschland reicht es nicht aus, bloß recht zu haben. Man muss auch schon immer recht gehabt haben. "Ich habe es schon immer gesagt", dieser Satz gilt in Medien wie auf politischen Bühnen als Ausdruck des Triumphs, quer durch alle Parteien. Und nicht nur dort, diese Haltung zieht sich durch die Bevölkerung.
und ich möchte das zitat oben noch mit einem anderen zitat von ascha lobo ergänzen, aus einem interview mit der ftd:
Internetexperte zu werden ist leichter, als Internetexperte zu bleiben: Das Netz wandelt sich enorm schnell.
ein boom der schwanzvergleiche. dirk olbertz versucht mit der reanimierung des blogscouts das messverfahren etwas anzureichern und nicht nur twitter, facebook und google+ erwähnungen, likes und plusse auszuzählen. wie das habe ich noch nicht verstanden. ich frage mich aber warum die schwanzvergleiche likezähler nicht auch dienste wie flattr, quote.fm, digg oder delicious und pinboard auswerten. eine API haben die alle. obwohl nein, die antwort ist wahrscheinlich ganz einfach, weil diese dienste nicht relevant genug sind.
router und routing-protokolle sind komplizierter scheiss. aber ohne den scheiss gehts nicht.
At CloudFlare, we spend a significant amount of our time immersed in the dark arts of Internet routing. This incident, like the incident in Syria, illustrates the power and importance of the these network protocols.
(den blogartikel habe ich niur gelesen, weil wirres.net auch durch cloudflare geroutet wird und ich am sonntag, wei alle cloudflare-nutzer, von einem 30 minütigen ausfall betroffen war.)
Mit dieser Recherche werde ich für den Rest meines Lebens meiner Frau erklären können, warum in der Suchhistorie meines Computers der Begriff “Porno" auftaucht.
[W]as passiert eigentlich, wenn Politiker gegenüber Journalisten direkt übergriffig werden? Die Frage stellte ich mir und zahlreichen Kollegen, nachdem im Zuge des Pattonviller Finanzskandals gleich mehrere CDU-Politiker mir ganz offen drohten. Sie legten mir nicht nur nahe, meine Recherchen dazu einzustellen, sondern es ereigneten sich - nicht ganz plötzlich, sondern nach Ansage - merkwürdige Zwischenfälle in meinem Büro und Hörfunkstudio.
„übergriffig“ ist kein sonderlich schönes wort. man sagt ja auch nicht angriffig oder überfallig. oder arschlochig. obwohl. warum eigentlich nicht?
ich finde diesen text in dem michael seemann sich anlässich der leistungsschutzrechts-für-presseverlger-verabschiedung im bundestag seine gedanken zu „systemimmanenten Problemen“ macht. etwas fefeesque (etwas polemisch eben. ein bisschen zu verschwörungstheoretisch. eine prise zuviel OMG), aber gut zu lesen.
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion haben Bauarbeiter am Freitag damit begonnen, einen der letzten Mauerreste niederzureißen, damit dort Luxuswohnungen entstehen können.
An dieser Botschaft stimmt so gut wie nichts. Aber sie zündet. Und sie wird von Journalisten inzwischen weltweit weiterverbreitet.
was haben die leute eigentlich gegen luxuswohnungen? werden dort jetzt mittelmässige wohnungen gefordert? schrottwohnungen? ein campingplatz? oder gar luxus-brachland?
einige abgeordnete der opposition sind der abstimmung zum leistungsschutzrecht ferngeblieben und haben so der regierung geholfen das #lsr durch den bundestag zu bringen. eine der abgeordneten ist andrea nahles. wieder die nahles. andrea nahles hat damals schon der ihrer meinung nach verfassungswidrigen vorratsdatenspeicherung zugestimmt, mit „bauchschmerzen“, wie sie sagte. die opportunitätsmanöver von andrea nahles machen sie mir noch unsympathischer als ihr bräsiges auftreten. der abstimmung fern blieben aber auch einige andere fern. wolfgang michal auf carta:
Es haben auch nicht irgendwelche Abgeordneten „geschwänzt“, es waren die Spitzenleute der Oppositionsparteien. Von der SPD haben sich nicht beteiligt: Sigmar Gabriel, Andrea Nahles, Gernot Erler, Wolfgang Thierse, Heidemarie Wieczorek-Zeul und Barbara Hendricks. Bei den Grünen fehlte das Spitzen-Trio Jürgen Trittin, Claudia Roth und Katrin Göring-Eckardt. Bei den Linken fehlten Sahra Wagenknecht, Ulrich Maurer, Stefan Liebich und Katja Kipping. Es fehlten sozusagen die Parteivorsitzenden. Also jene Wahlkämpfer, die eine gute (Springer-)Presse brauchen. Könnte man denken. Aber ein solcher Gedanke wäre viel zu simpel. Zu verschwörungstheoretisch! Obwohl es eine “Verschwörung" ganz offensichtlich gegeben hat. Sagen wir: eine kleine Verabredung.
Ich bezahle einen Preis für eine Ware. Und ich bezahle dazu neunzehn Prozent, unter vielen anderen Steuern, daß sich ein Haufen Leute darum kümmert, daß alles mit rechten Dingen zugeht. Und für mich zeigt sich hier vor allem eines: Ich bezahle für Aufgaben, die nicht erledigt werden. Ich bezahle dafür, daß sich die Leute eben nicht überlegen, wie man diese Wirtschaft in Bahnen lenken kann. Sagen Sie mir nicht, das sei nicht möglich: dann dürfen Sie mir auch nichts vorwerfen.
Und das stört mich am meisten.
/maximilian buddenbohms wirtschaftsteil, in dem er sagt, dass es in dem text darum gehe, „dass der Verbraucher eben nicht an allem Elend des Marktes und der Welt Schuld hat und sich auch nicht unbedingt strengen Exerzitien unterziehen muss, bevor er etwas kauft.“
Wolfgang Liebeneiner hat in den fünfziger Jahren mal gesagt: „In Amerika wird Film hergestellt wie Kunst und verkauft wie Ware, und in Deutschland ist es genau umgekehrt.“
Since The Magazine had no ads, and people could only subscribe in the app, I figured there was no reason to show full article text on the site — it could only lose money and dilute the value of subscribing.
That was the biggest mistake I've made with The Magazine to date.
jetzt gibts das magazin auch im web mit einer porösen aboschranke. ein artikel pro monat lässt sich im volltext anzeigen, danach muss man ein (jederzeit kündbares) abo für $1,99 pro monat abschliessen. ausserdem:
I even implemented a crazy passwordless login system. Check it out. You can create an account on the site without subscribing if you want to see it.
ich habe so ein gefühl, dass diese datenkrake-geschichte nicht von den grossen verlagen aufgegriffen wird. oder zu einem datenkraken-cover des spiegels werden wird.
[das lobbyplag kann und sollte man bei krautreporter unterstützen.]
Michael Moss is a Pulitzer-winning investigative journalist for the NY Times and he's written a book called Salt Sugar Fat. [...]
Moss researched the book for four years, interviewing hundreds of current and former processed-food industry employees and reviewing thousands of pages of industry memos. This weekend's NY Times Magazine has a lengthy excerpt from the book that's well worth a read.
stimmt. abgesehen davon, was ich auch mal sagen wollte: kottke.org ist ganz irre toll.
Denn, was bei Vine nicht übersehen werden darf, bei all der moderner Technik, die uns eine solche Möglichkeit einfach so in die Hand gibt: [...] was wir sehen, das hat einen ganz und gar analogen Ursprung. Keine Computeranimation, keine Tricks, keine Filter. Es sind Bilder, die quasi genauso eingefangen werden, wie dies auch schon vor 100 Jahren der Fall war. In dem wir Bildausschnitte wählen, Zeiten bestimmen, Kameraeinstellungen und -winkel.
kann ich gut verstehen, dass die katholische kirche versuchte die ausstrahlung von aufnahmen von kardinal meisner zu stoppen. so richtig vorzeigbar ist der alte mann in der tat nicht. immerhin hat er eine traumwandlerische sicherheit bewiesen in fettnäppchen zu treten die er irritierenderweise stets bei sich führt.
Ich bin jedenfalls sehr froh darüber, dass mir der Inhalt dieser lieb gewordenen Buchruine schon seit einigen Jahren als Textdatei zur Verfügung steht: Lesbar auf jedem System und Bildschirm, schnell nach bestimmten Textstellen durchsuchbar und formatierbar in Schriftart und -größe nach persönlicher Tagesform.
warum glauben so viele menschen, dass ebooks keine haptischen qualitäten haben? textdateien fühlen sich anders an als pdf-dateien. eine pdf-datei fühlt sich auf einem apple laptop anders an als auf einen mobiltelefon oder windows-rechner. vermisst eigenlich jemand die haptischen qualitäten von 5,25" oder 3,5"-disketten oder kinofilmen? /marcel weiss
auch wenn das „riot game“, das ein „kleines italienisches Entwicklerteam“ gerade entwickelt, für mich etwas doll nach krawall-verherrlichung aussieht und damit eher haarsträubend auf mich wirkt, empfinde ich die 8-bit-klötzchen-ästhetik sehr beeindruckend. trotz der niedrigstauflösung wirken die bilder, vor allem im promo-video, fast hyperrealistisch. aber wahrscheinlich bin ich nur nostalgisch.
man sollte ja besser nicht dabei sein, wenn gesetze und würste gemacht werden. aber was macht man, wenn die würste die hinten rauskommen total verhunzt sind?
„Gesetze sind wie Würste, man sollte besser nicht dabei sein, wenn sie gemacht werden“, oder „Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie!“ wird gern Otto von Bismarck zugeschrieben. Das Bonmot geht jedoch auf den amerikanischen Dichter John Godfrey Saxe (1816-1887) zurück und wird erst seit den 1930er Jahren mit Bismarck in Verbindung gebracht
Die Trennung von nicht-digitaler Welt und digitaler Welt hebt sich immer mehr auf. Ein Leben ohne Internet ist mittlerweile für den Großteil der Gesellschaft weder vorstellbar noch lebbar. Deswegen ist die Herausforderung, die Grund- und Bürgerrechte der ehemals nicht-digitalen Welt verlustfrei in die digitale Welt zu übertragen. Alles andere bedeutet, dass eine technische Entwicklung die Bürger um ihre hart erkämpften Rechte bringen würde.
grandiös! ein musik-video aus stock footage.
(„stock footage“ wie in „stock photos“, also vorproduziertes, universell einzusetzendes bild- und filmmaterial).
Die Abscheu und Faszination für die Zunge als werbewirksames Gestaltungsmittel trieb mich neulich in einen großen Supermarkt mit der Mission, alle Zungen, die mir beim Einkaufen begegnen, fotografisch zu dokumentieren. Hier die Ergebnisse.
stefan niggemeier über das ausscheiden von christopher lauer aus diesem twitter-dings:
[Lauer] habe in den vergangenen dreieinhalb Jahren »166 Acht-Stunden-Arbeitstage« auf Twitter verbracht, rechnet er vor, und den Gegenwert von 800 mittellangen Gastbeiträgen in der Zeitung verfasst. Das soll wohl schockierend klingen, wobei er leider die entscheidenden Fragen offen lässt, was er in dieser Zeit hätte Sinnvolleres tun können anstatt auf Twitter rumzuhängen oder wer diese 800 mittellangen Gastbeiträge von ihm hätte lesen wollen.
erstaunlich platte rechnung für jemanden den ich eigentlich nicht für doof gehalten habe. die rechnung erinnert mich ein bisschen an die auch nicht ganz ernst gemeinten rechnungen der unterhaltungsindustrie, die jeden unlizensierten download als verlust von zwei bis 50 dollar verbuchen und behaupten, dass dieses geld jetzt fehle um die künstler vor dem hungertuch zu bewahren. wenn alle journalisten, blogger oder politiker auf solchen strunzdummen rechenspiele in ihren artikeln und reden verzichten würden, könnten mit der gewonnenen denkenergie ein paar tausend schöne gedichte entstehen.
je länger ich jetzt aber über lauers entscheidung nachdenke, desto genialer erscheint sie mir. wenn ich aufhören würde zu twittern und stattdessen nur noch gastartikel in der FAZ verfassen würde und in öffentlich-rechtlichen talkshows auftreten würde, könnte ich viel mehr leute erreichen als über dieses scheiss-twitter.
Tumblr provides its users with the oldest privacy-control strategy on the Internet: security through obscurity and multiple pseudonymity. Its users prefer a coarse-grained scheme they can easily understand over a sophisticated fine-grained privacy control -- such as Facebook provides -- that requires a lot of time and patience. To quote Sweet Brown, Ain't nobody got time for that.
Tumblr proves that the issue is less about public vs. private and more about whether you are findable and identifiable by people who actually know you in real life.
malte welding erklärt telekommunikation in deutschland und stellt die richtigen fragen:
Haben Schwarz und der Berlin Story Verlag nun ihre neue Macht bewiesen? Weil sie die Möglichkeit nutzten, eine Öffentlichkeit zu schaffen, die groß genug war, dass sie nach sechs respektive zwölf Monaten Abnutzungskrieg tatsächlich das bekamen, was man eigentlich durch ein (in Zahlen 1) Telefonat für erledigt hätte halten müssen?
Triumphe sehen anders aus.
das hört sich alles sehr deprimierend an, was malte da schreibt. aber es gibt auch ne menge die funktioniert. mein DSL-umzug von hamburg nach berlin hat zum beispiel wunderbar funktioniert. und an die neuen zugangsdaten die ich brauchte, kam ich schon nach dem zweiten anruf bei der hotline, wo mich beim ersten versuch ein misanthroper miesmuffel abbügelte und mir beim zweiten versuch ein hilfsbereiter, geduldiger und entspannter telefonator die zugangsdaten diktierte.
joachim rohloff dekonstruiert die rechtschreibung, zeichensetzung und stringenz in frank schirrmachers buch payback:
Obwohl aus der Studie auch hervorgeht, dass der »electronic flow of new information« im ehrwürdigen Drahttelefon 2002 noch dreißigmal so groß war wie im Internet, insinuiert Schirrmacher, es gehe bei diesen gigantischen Datenmengen um Informationen von Print bis Internet, die wir alle irgendwie bewältigen müssen. Denn kaum jemand fühlt sich wohl von dem Umstand überfordert, dass sein Nachbar ständig telefoniert und achthundert Familienfotos besitzt.
Eine andere Quelle solcher vorgeblich verbindlichen Definitionen sind die Gesetzbücher. In einer früheren Kolumne schrieb ich über Differenzen zwischen „Eigentum“ und „Besitz“. In der Diskussion wurde an verschiedenen Stellen kritisiert, dass die Bedeutung der Begriffe in der Kolumne nicht mit der, die das Bürgerliche Gesetzbuch vorschreibt, übereinstimmen. Aber warum sollte sich eine Kolumne an die Begriffe halten, die ein Gesetzbuch für die Regelung von Vertragsverhältnissen benötigt?
klar müssen wir uns präzise ausdrücken, aber das darf nicht zu fachsprachen-kauderwelsch führen, wie sebastian heiser das kürzlich in taz-hausblog eindrucksvoll erklärt hat. den mittelweg zwischen der fachsprache und der strassensprachen zu finden ist oft mühsam und schwierig, etwas kompliziertes allgemeinverständlich, differenziert und einfach -- und trotzdem präzise -- auszudrücken, ist warum wir journalisten und erklärbären wie sascha lobo und jörg friedrich brauchen. hoimar von ditfurth haben wir ja leider nicht mehr.
wer chinesisch spricht, muss damit rechnen, nur von chinesen verstanden zu werden.
ein kapitel von jens bergmanns neuem buch „ich, ich, ich“ (den titel hab ich gekürzt):
Die Pooth plauderte mit dem Reporter dann über ihre Work-Life-Balance - "von sieben Tagen die Woche arbeite ich vier, und zwei nehm ich frei". Dass dies auch gedruckt wurde, gefiel ihr gar nicht, sie verlangte mithilfe ihres Anwalts eine Gegendarstellung und Wiedergutmachung, allerdings ohne Erfolg.
oliver lysiak findet den neuen stirb langsam nicht so toll:
Stirb langsam stirbt. Hoffen wir das Bruce noch rüstig genug ist einen sechsten Teil zu drehen, der besser ist damit diese lieblose Gurke nicht das Finale eines bis jetzt zurecht legendären Franchise bleibt. Yippie-kay-yay, indeed.
joshua oppenheimer (unter anderem) über seinen film „The Act of Killing“:
Es ist eine Herausforderung, anzuerkennen, dass die Täter Menschen sind, auch wenn wir mit ihren schlimmsten Gewalttaten konfrontiert sind. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass sie Menschen sind. Hitler war nicht grün, hatte keine Schuppen und keine scharfen Zähne. Er war ein menschliches Wesen. Wir neigen dazu, Menschen wie ihn als Monster abzustempeln. Aber wenn wir das tun, versichern wir uns lediglich selbst, dass wir nicht so sind wie sie.
!function(d,s){var js,fjs=d.getElementsByTagName(s)[0];js=d.createElement(s);js.src="https://quote.fm/embed.js?id=76114";js.charset="UTF-8";fjs.parentNode.insertBefore(js,fjs);}(document,"script");
später im interview sagt joshua oppenheimer, dass alle gesellschaften auf massengewalt aufgebaut seien. manchmal vergessen wir glaube ich, in welchen paradiesisch, friedlichen zuständen wir seit fast 70 jahren in europa leben — zumindest im vergleich zu den letzten 5000 jahren.
der verleger christopher schroer schreibt jeff bezos, dass er nicht mehr mit amazon zusammenarbeiten möchte. das liest sich ziemlich pathetisch und ist teilweise sehr ungenau:
Sie sind, waren es nie und werden es auch wohl zukünftig nicht werden: ein Unternehmen, das Menschen wie Menschen, das Verlage wie Partner, das Kunden wie Könige und Kaiser behandelt. Ein Unternehmen, welches sich u.a. dem Kulturgut „Buch“ verschreibt und soziale und ethische Grundsätze beachtet.
in sachen kunden irrt schroer. amazon behandelt kunden wie könige und kaiser. amazon schreit in der werbung nicht rum, dass es billig sei, es ist einfach billig und gibt kosteneinsparungen konsequent an kunden weiter. amazon nimmt fast immer alles ohne rumzumaulen zurück, anrufe und emails bei amazon haben bisher immer zu meiner zufriedenheit geführt. amazon ist für viele waren die ich gerne kaufe die einzige quelle: zum beispiel englischsprachige DVDs, günstige bücher in originalsprache. händler mit denen ich in den letzten 20 jahren zu tun hatte, wenn ich mir bücher oder filme im original kaufen wollte, haben mich stets wie ein blödes arschloch behandelt, die preise verdoppelt, mich schlecht oder gar nicht beraten, den scheiss bei problemen nicht zurückgenommen und von mir verlangt, dass ich stundenlang zu ihnen hinfahre. zudem nehmen viele händler nur bargeld an (rechnung geht nicht, wir kennen uns doch kaum, kartenterminal ist zu teuer). möglicherweise konnten sie mit dieser praxis ihre angestellten und lieferanten gut bezahlen, mussten ihre geschäftprozesse nie optimieren oder beschleunigen und konnten sich repräsentative innenstadtlagen leisten, aber wie ein könig oder kaiser kam ich mir in diesen läden sehr selten vor.
andererseits ist das natürlich ein problem. wenn man seine kunden wie kaiser behandelt, behandelt man seine angestellten und lieferanten schnell wie frohnarbeiter oder mundschenke.
das problem mit dem heutigen klassischen einzelhandel oder auch dem verlagswesen ist aber, dass sie ihre angestellten, produzenten, autoren oder zulieferer oft genauso schlecht behandeln wie beispielsweise amazon, dazu aber auch noch mit ihren kunden umgehen als seien die blöde. eher spezielles beispiel, aber der bioladen in der kameruner strasse kann sein zugegebenermassen köstliches demeterbrot behalten, weil die beifahrerin keine lust hat sich von den mit sich selbst beschäftigten angestellten wie ein bittsteller behandeln zu lassen.
wie das funktionieren könnte zeigen die dm-märkte. gute produkte, gute preise, die angestellten werden gut und fair behandelt, die angestellten sind ausnehmend freundlich und sympathisch. da zahle ich, wenns drauf ankommt, auch gerne mal ein paar euro mehr, weil ich meine zu wissen, dass weder die angestellten, noch die zulieferer noch die kunden (ich) schlecht behandelt werden. auch meine apple-produkte habe ich lange zeit immer gerne in kleinen, mittelständischen fachgeschäften gekauft, auch wenn der gesamtpreis mal etwas höher war als im versandhandel.
was ich sagen wollte: verleger, händler oder dienstleister die ihren laden nicht um ihrer selbst betreiben, sondern für ihre kunden (oder ihren kunden zumindest dieses gefühl vermitteln), müssen keine angst vor amazon haben.
andere frage: hat schonmal jemand was vom schroer-verlag gehört?
dass detlef guertler nicht den unterschied zwischen „disclaimer“ und „disclosure“ kennt oder das wort „offenlegung“ nicht benutzen will, ist schon ein bisschen disclaimend erschütternd.
mike masnick fasst nochmal das hin und her zwischen tesla und der new york times in sachen tesla-s-modell-test zusammen und zitiert am ende dan frommer, der sagt, dass „everyone's a media company now“. keine besonders neue erkenntnis.
tetsuro matsuzawa sagt, dass wir teile unserer gedächnisleistung während der evolution verloren haben, um „andere kognitive Fähigkeiten zu entwickeln“:
Denn ein allzu gutes Gedächtnis könnte ein tieferes Verständnis der Welt womöglich sogar behindert haben. "In unserem Denken gibt eine Zukunft und eine Vergangenheit", sagt Matsuzawa. "Die Schimpansen dagegen leben im Hier und Jetzt."
verstehe ich das richtig? schimpansen nutzen so eine art inkonsistenz im zeit-raum-kontinuum um dinge aus der vergangenheit ins hier und jetzt zu retten?
die new york times schrob einen wenig schmeichelhaften artikel über das neue tesla-s model, ein elektroauto, mit dem man von a nach b kommt. der gründer von tesla, elon musk, war mit dem testergebnis, oder dem was in dem artikel stand, nicht einverstanden:
NYTimes article about Tesla range in cold is fake. Vehicle logs tell true story that he didn't actually charge to max & took a long detour.
jetzt folgte ein längerer blogartikel in dem elon musk die behauptungen der nyt zu widerlegen versucht.
patrick george ist auf jalopnik.com ein bisschen skeptisch:
Numerical data doesn't always illustrate real-world driving conditions and what actually happens on the road.
darrell etherington ist auf techcrunch weniger skeptisch:
But overall, Musk's evidence is pretty damning, especially backed up as it is by solid data from the Model S itself. He ends by calling for the NYT to launch an investigation into the article and its writing, and after an attack like this, I'd guess the NYT would have to do just that in order to be able to come up with a satisfactory response.
ich finde bemerkenswert, dass tesla jede aktion der autotester aufzeichnet und welches medienecho kritik an kritischen artikeln in etablierten medien heutzutage hervorrufen kann.
der mitgründer von AOL steve case am 13.02.2013 vor einem senats komitee zur us-einwanderungspolitik:
Today, 40 percent of Fortune 500 companies in the United States were started by immigrants or the children of immigrants, employing 10 million people across the globe and doing $4 trillion in revenue. Of the 10 most valuable brands globally, seven of them come from American companies founded by immigrants or their children. In the past 15 years, immigrants founded one quarter of U.S. venture-backed public companies.
History teaches us that the most open and inclusive societies tend to be the most successful: Spain in the early 1400s pioneering navigation and global trade; Italy in the 1500s advancing science and learning. But no country has benefited more from immigration than the United States. We began as a startup founded by immigrant settlers who left a difficult situation to build a better life. What distinguishes us is that we have always been a magnet for risk-taking men and women from across the world hoping to start businesses, innovate, and contribute. That is part of our DNA. It is why in the 20th century we created more wealth, opportunity, and economic growth than any other nation.
das wort „pissflitschen“ war bis heute fast aus meinem wortschatz verschwunden. heute fiel es mir aus unerfindlichen gründen wieder ein, als ich diesen artikel las.
Aber es gibt sehr gute Gründe täglich 10000flies zu lesen. Zum einen ersetzt es für mich (beinahe) die Tageszeitung. Texte zu aktuelle Themen wie aufgebende Päpste, Bildungsministerinnen mit verlorenen Doktoren oder Abstimmungen über die Ehe zwischen Homosexuellen in Frankreich finde ich dort. Meine Tageszeitung ist für gewöhnlich auch einen Tag “zu spät" aber wesentlich unhandlicher als mein iPhone.
Darüber hinaus finde ich es sehr spannend zu sehen, welche Themen, welche Medien, welche Blogs, welche Autoren viele Fliegen haben. Durch 10000flies schaue ich einmal täglich über den Rand meine Filterbubble. Immer wieder bin ich überrascht, was die Leute lesen, was sie spannend finden, sowohl im positiven wie im negativen.
Flattr-Klicks freuen mich ganz besonders, selbst wenn ein Klick nur ein paar Cents ausmacht. Ich finde, das ist ein wenig so, als wäre man digitaler Straßenkünstler und jemand würde, nachdem er hier vorbeikam und ein wenig zugehört hat, beim Weggehen eine Münze in meinen Hut werfen. Das ist doch eine äußerst ehrbare Art, mit einem Text zu Geld zu kommen, ich verstehe gar nicht, wie man das nicht toll finden kann.
der rest des textes geht darum, wie man sein bloggen professionalisieren kann ohne zum arschloch seelenlosen businessblogger zu werden. ich drück die daumen, dass das was die GLS-bank und maximilian buddenbohm probieren gut funktionieren wird.
katia kelm sammelt jetzt gelegentlich links zur kunst in ihrem blog. eine klare leseempfehlung gebe ich für An Open Letter From a Dancer Who Refused to Participate in Marina Abramovic's MOCA Performance, einem offenen brief einer tänzerin der $150 geboten wurden um vier stunden nackt und ohne zu sprechen auf einem sich langsam drehenden tisch zu liegen und dabei jede art von ansprache, berührung oder erniedrigung zu ignorieren, fünzehn stunden proben durchzuführen und ein „Non-Disclosure Agreement“ zu unterschreiben, dass ihr androhte eine million dollar schadensersatz plus anwaltskosten zu zahlen, sollte sie über das casting sprechen.
archeologische haarmode. mit film. nachdem ich den film gesehen habe, glaube ich, dass die kurzhaarfrisur eine der grössten errungenschaften des 20ten jahrhunderts ist.
sehr inspirierende gedankengänge von michail vanis zu unserem verhältnis zur natur:
The ideology that we have created to define nature as human beings actually stops us ethically from experimenting with new technologies. For example, if we collectively agreed to save a species from extinction, maybe we could genetically modify it to survive the new conditions that we have introduced. This seems far from possible at the moment because you have two parallel schools of thought: the scientists and the romanticists. The scientists are prepared to take risks and talk openly about modifying organisms, the climate, the natural world. On the other hand, the romanticists protect the ideological, paradoxical nature that they believe in truly on ethical, emotional and guilt-driven grounds. This disagreement is a huge problem in conservation.
natürlich will niemand die pandas aussterben lassen, aber der gedanke genau daran hilft vielleicht, zu erkennen was für ein verschrobenes bild wir von „natur“ haben.
detlef guertler fragt sich auch, wie der spiegel-dokumentation die mutmasslich völlig quatschige geschichte durchgerutscht sein kann, die ralf hoppe im spiegel erwähnte:
Eigentlich passt es ja nicht zu meinen bisherigen Erfahrungen mit dem Spiegel, dass dort komplett erfundene Geschichten gedruckt werden. Eine reale Geschichte überdreht, oder aufgeblasen, oder missdeutet - das passiert oft genug. Aber eine glatte Erfindung kriegt man doch niemals durch die Dokumentation durch. Den Spiegel-Faktcheckern muss der Redakteur doch irgendeine Quelle vorgelegt haben, irgendetwas, was zumindest so sehr als Beleg gelten kann, dass der Dokumentar seinen Haken dranmachen kann. Wenn hingegen auf die Frage “Woher haben Sie das?" nur ein “Das hab ich mal irgendwo gelesen" kommt, fliegt die entsprechende Passage eben wieder raus. So läuft da meines Wissens das normale Geschäft, und das ist auch gut so. In diesem Fall muss da etwas Anormales passiert sein. Aber was??
stimmt alles, was der kiezneurotiker über den kaisers in der pappelallee schreibt. bis auf die frischtheken. da hab ich in den 10 jahren in denen ich den markt besuchte nicht einmal eingekauft, weil mir sowohl die inhalte der theken, als auch die thekensituation angst machten.
es fehlt auch so einiges. zum beispiel, dass der pfandautomat im pappelalleekaisers wahrscheinlich der am übelsten stinkende im ganzen universum ist oder dass die kassen fast komplett von verhippten studenten betrieben werden, die im schnitt 20 mal langsamer arbeiten als die kollegen von aldi.
ich hab den text nicht kapiert. den letzten satz des tl;dr habe ich nach 15 mal lautem vorlesen entschlüsseln können, aber nicht verstehen:
Burnout ist ein politisches und technosoziales Problem. Die langfristige, gesellschaftliche Lösung heißt wählen, die kurzfristige, persönliche ignorieren lernen.
die langfristige lösung heisst also wählen lernen, die kurzfristige ignorieren lernen. abgesehen davon, dass auch dem ignorieren eine wahl vorausgeht, ist ignorieren lernen und können bereits seit ein paar hunderttausend jahren eine erfolgreich angewandte überlebensstrategie. und ob man probleme bei der informationsverarbeitung nun neurasthenie, burnout, jagdunfall oder hysterie nennt, bei der benennung politischer und gesellschaftlicher probleme hilft einem das nur bedingt.
Es geht abermals um die Geschichte des Redakteurs, der sich im Spiegel beklagt, dass sein Sohn keine Zeitung mehr liest. Ralf Hoppe führt gegen das Internet an, die Isländer hätten die Finanzkrise ihres Landes deshalb nicht verstanden, weil es dort keine guten Journalisten mehr gegeben habe, sondern »Blogs und Volksreporter«.
alexander svensson recherchiert eine geschichte nach, die ralf hoppe zur illustration eines mangels an „guten Journalisten“ in island nutzt. erstaunlicherweise könnte man den eindruck bekommen, dass ralf hoppe sich die geschichte ausgedacht oder aus der P.M. abgeschrieben hat. und ich dachte, die spiegel-dokumentation sei so gut wie unfehlbar?
Von der New York Times über The Telegraph bis hin zur Zeit - alle berichten über die Brüsseler Lobby-Flut gegen die Datenschutzreform. Nach der ersten Abstimmung im EU-Parlament wurde jetzt aufgedeckt, wie sehr die Wünsche der Unternehmen dort auf fruchtbaren Boden fallen.
ich fand den text nicht schlecht, tue mir aber schwer bei themen wie feminismus, urheberrecht, wirtschaftsförderung oder verteidigungspolitik eine klare politsiche meinung zu bilden. ich habe meine eigene persönliche meinung, teilweise detailierte handlungsmaximen und einzelüberzeugungen, aber fast nie ein klares, zusammenhängendes politisches bild. bei allen diesen themen freue ich mich aber immer wieder über texte die unideologisch und nachvollziehbar geschrieben sind, sauber argumentieren und mich so teilweise von meinen alten überzeugungen zu neuen ansichten ziehen. antje schrupp und kathrin passig können solche texte schreiben. vor vielen jahren auch mal harald martenstein. und noch ein paar andere.
wo ich aber eine dezidierte meinung habe ist in sachen RSS. und dass kathrin passig kein RSS auf ihrer seite anbietet finde ich empörend. wie soll ich denn den ganzen tollen sachen die sie dort verlinkt und beschreibt ordentlich folgen? (zum bespiel den lessons learned für vorträge)
zwei dinge meine ich im laufe meines studiums gelernt zu haben und im weiteren verlauf meines lebens immer wieder bestätigt gesehen zu haben:
kopieren entfaltet kreativität und märkte
verknappung von resourcen oder einschränkung von optionen erst recht
jetzt habe ich gelernt: kopieren verkauft auch klamotten.
die piratebay-doku von simon klose hab ich mir in den letzten beiden tagen genauso wie den letzten james bond (skyfall) gekauft und angesehen. beide boten aussergewöhnlich tolle bilder (besonders beeindruckend bei skyfall: die bilder aus shanghai), aber inhaltlich nicht viel neues. beiden filmen gemeinsam schien mir auch, dass ihr inhaltlicher fokus vornehmlich darauf gerichtet war, auf die fortsetzung neugierig zu machen; nach beiden filmen sitzt man im sessel und denkt: „so — und was nu?“ (siehe auch nerdcore.de)
sehr amüsantes harald martenstein-bashing von heiko werning:
So unterschiedlich diese Diskussionen im Detail auch sind, immer gleich sind die Reaktionen des prototypischen deutschen, weißen Mannes, den wir im Folgenden einfach Max Mustermann nennen wollen. Ach nein, das ist irgendwie zu abgegriffen, also: Nennen wir ihn doch einfach Harald Martenstein.
ich mag martenstein nach wie vor gelegentlich sehr. auch weil er manchmal wunderbar abseitig denkt und schreibt. aber wenn er wütend ist, oder etwas zu doll meint, dass seine überzeugungen den gesunden menschenverstand repräsentierten, wird er leider meist sehr langweilig und zuweilen auch unerträglich.
Zusätzlich, weil keine direkten Geldflüsse zum Endnutzer existieren, wird der Wohlfahrtszuwachs von Wikipedia über Linux bis Google auch nicht im Bruttoinlandsprodukt sichtbar. Deswegen kommen die kulturkonservativen Kräfte von CDU bis Handelsblatt auch mit der Aussage durch, das Internet und seine Ökonomie würden nur zerstören ohne zu schaffen.
traue keiner statistik, die du nicht selbst gefälscht hast bei der du nicht selbst entscheidende parameter übersehen hast.
Umso mehr verblüfft es mich, dass sich jemand die Dissertation dieser Frau vornimmt, einer langjährigen Politikerin, die nunmehr 57 Jahre alt ist und deren Arbeit vor 33 Jahren entstanden ist. Solch eine Arbeit zu prüfen, 35, 40, 50 Jahre alte Literatur zu beschaffen, jede Fußnote zu vergleichen und zusätzlich all jene Textstellen zu kontrollieren, die keine Fußnote haben - das ist ein Vollzeitjob. Für Wochen. Wer macht sowas? Und warum? Cui bono?
Meine Einschätzung zu Herrn Guttenberg war seinerzeit: Jeder, der täuschen möchte und es auch tut, stellt sich, selbst wenn ich ihm wohlwollend an Debilität grenzende Blödheit unterstelle, nicht so dumm an wie Herr zu Guttenberg. Solch ein plumpes Kopieren fabriziert man nicht selbst.
The explanation behind Coke's complicated new orange juice scheme is nothing short of ironic. Basically, all of their customers are realizing the soda is really bad for you, so demand is shifting to healthy -- or at least healthy-seeming -- alternatives like juice. Coke also figured out that people are willing to pay 25 percent more for juice that's not processed, that is, not made from concentrate. Enter Simply Orange. It is indeed just oranges, but boy have those oranges been through hell and back.
In conclusion, if you want that freshly squeezed orange juice experience, buy a juicer.
die hauptthese (alles wird ein strom) von david gelernter halte ich für quark — oder mindestens extrem verwaschen. natürlich ist das leben ein steter strom von ereignissen und damit auch grosse teile des webs. aber der witz im leben ist ja gerade, sich gegen diesen strom zu stemmen, mal innezuhalten, pflöcke einzurammen, bleibendes, grosses, schönes zu schaffen. oder anders gesagt, wer die ganze zeit in einem wildbach stromabwärts rast, sehnt sich nach dem ufer.
trotzdem, diesen absatz mag ich sehr:
Today's operating systems and browsers — and search models — become obsolete, because people no longer want to be connected to computers or “sites” (they probably never did).
One of the things for which Michael Dell will be best remembered is a famous quip he made about Apple back in the 1990s when Apple was struggling to stay alive and Steve Jobs had just returned to turn the place around. Asked what he'd do if he were in Jobs's shoes, Dell said, "I'd shut it down and give the money back to the shareholders." Not long after that, someone at an Apple all-company meeting asked Steve Jobs about that comment, and Jobs delivered one of the best lines in the history of tech: "Fuck Michael Dell."
Yes indeed. Fuck Michael Dell. That was our Steve, and guess what? He was right. Apple's recovery and rise to world dominance has been well chronicled. In all the excitement nobody noticed how Dell was over in the corner, quietly fading away. In the end, nobody needed to fuck Michael Dell, because he fucked himself.
Ich habe nie verstanden was an Fließbandarbeit sonst verächtlich sein soll, ich habe die Horrorbilder auch nie verstanden, wo man Menschenmassen zeigte, wie sie im Akkord Waren von Fließband zu Fließband verschieben. Ich habe nur jene Horrorbilder verstanden, wo ein ganzes Büro voller Menschen am Computerbildschirm sitzen mussten. Ein ganzes Büro voller Menschen am Computerbildschirm, das muss man sich einmal vorstellen.
erik stein in einem interview mit philipp hindahl:
Es ist wie mit dem Fernsehen. Das hat man ja auch irgendwann aufgegeben. Es glaubt ja keiner ernsthaft, dass sich das Programm noch mal bessern wird. Vielleicht ist die Kunst bereits in ein ähnliches Stadium getreten. Aber noch sind wir stur und schreiben dagegen an. Und es gibt ja auch immer wieder mal Überraschungen, wo man denkt: Verdammt, genau das ist es! Dann blitzt es eben doch noch mal auf, das ganze Potential.
annika bender:
Heute missversteht man Kunst oft als etwas, dass es generell zu feiern gelte. Was für ein Unsinn! Kunst ist kein Selbstzweck und schlechte Kunst nicht besser als gar keine. Kunst muss sich ihre gesellschaftliche und ihre ästhetische Bedeutung immer wieder aufs Neue erspielen.
erik stein und annika bender sind die autoren des donnerstag-blogs, einem blog das sich mit zeitgenössischer kunst beschäftigt. mir gefällt der ton fall dort ziemlich gut, vor allem weil man dort nicht zu ängstlich ist, ausstellungen auch ordentlich zu vereissen. erstaunlicherweise ist das etwas, was in der kunstszene eher unüblich ist. in einem blogeinrag über das ausscheiden von florian waldvogel als direktor des kunstvereins hamburg, nennt annika bender die hamburger kunstszene „wie kaum woanders politisiert und integriert“. gut geschmiert, integriert, kompakt, zusammengeschweisst.
Wir zeigen Ihnen jetzt einmal einen Film, damit Sie sehen, was wir für Sie gegooglet haben.
Der Grundfehler aller Talkshows - sie würden sagen, es sei der Grundpfeiler - ist die Idee, alle Meinungen seien vertretbar und gleichberechtigt. (Fair! Not balanced! So sollte Politik gemacht werden bei Politiksendungen, wie man aus The Newsroom weiß.)
wie oft bei malte weldings texten, viel richtiges und noch mehr brilliant formuliertes.
sehr erschütternd; wenn man das liest fühlt man sich furchtbar hilflos, obwohl man serotonic helfen möchte. und dann merkt man, wie unangenehm das alles für serotonic sein muss. nämlich ungefähr immer zehnmal mehr.
super idee, wenn auch etwas unübersichtlich umgesetzt. und noch so ein gedanke: mit fotos klappt die geolocalisierung ja mittlerweile schon ganz gut, entweder weil die fotos von gps-fähigen kameras mit geokoordinaten versehen werden oder weil dienste wie instagramm diese daten noch mit daten von foursquare kombinieren. eigentlich sollte es für sowas doch auch blog-plugins geben, mit denen man artikel geotaggen kann und diese daten suchmaschinen zur verfügung stellen kann. weil wenn ich drüber nachdenke, fast jder blogartikel hat doch mindestens auch einen ort an oder von dem er handelt. /maximilian buddenbohm
Meine Bloggerei ist eine Einladung zum Diskurs. Zum scharfen Gespräch. Zum Austauschen und Lachen. Aber nicht zum Schweigen. Alles was ich tun kann, ist einzuladen, dass Betroffene den Mund aufmachen.