real,-life prä­sen­ta­ti­ons­pro­fis


  ka­tia­kelm.de/blog: cow­boys und netz­wer­ke   #

die bei­fah­re­rerin über den zwei­ten teil ei­nes tex­tes von holm frie­be, über des­sen ers­ten teil ich mich ges­tern be­reits ge­wun­dert habe. holm frie­be hat den text auf face­book üb­ri­gens so an­ge­teasert:

über Al­ter­na­tiv­lo­sig­keit, Rea­gan, That­cher, Mer­kel, Schäub­le und Ya­nis Va­rou­fa­kis Greek, über Ulf Po­s­ch­ardt, Ste­phen Green­blatt und die Re­nais­sance, ei­gent­lich aber über das Gal­lery Weekend Ber­lin mit ei­ner „Strong buy“-Emp­feh­lung für die Op­po­si­ti­on (ar­tist­weekend.com). Ver­mut­lich der bes­te und rich­tungs­wei­sends­te Text, den ich je­mals ge­schrie­ben habe, auch wenn Tho­mas Ven­ker das na­tur­ge­mäß an­ders sieht. („Sor­ry, aber ich kann das kaum le­sen. Du ver­sucht mich doch zu ver­ar­schen oder?“)

ich fin­de holm frie­be sehr, sehr wit­zig.


links vom 12.05.2015

felix schwenzel

  kraut­re­por­ter.de: Der Herr Bür­ger­meis­ter und ich   #

frie­de­mann ka­rig über den lang­jä­ri­gen bür­ger­meis­ter sei­ner hei­mat­stadt. lang und toll.

  vox.com: The Pro­blems With Sey­mour Hersh’s Osa­ma bin La­den Sto­ry   #

max fi­sher de­kon­stru­iert sey­mour hershs „ver­schwö­rungs­theo­rie“ über osa­ma bin la­dens tod.

  ope­ra­ti­on-ha­ra­ki­ri.de: Das flie­hen­de Klas­sen­zim­mer   #

ralf heimann über die re­pu­bli­ca.

  frie­de­mann­ka­rig.de: re:pu­bli­ca 15   #

frie­de­mann ka­rig über die re­pu­bli­ca, die er­war­tun­gen an die re­pu­bli­ca und vor­trä­ge hal­ten:

Ich glau­be ja fest dar­an, dass man, wenn man eine Büh­ne be­tritt, vor der Leu­te ein paar Mi­nu­ten ih­rer Zeit ver­brin­gen, ver­dammt noch mal un­ter­hal­ten muss. Also: Un­ter­hal­ten MUSS!
Das geht durch In­halt, durch mehr oder we­ni­ger ge­lun­ge­ne Gags oder durch Hal­tung, an der man sich rei­ben kann. Wenn ich al­les drei ein biss­chen ver­bin­de und da­bei nicht zu pein­lich auf der Büh­ne rum­geis­ter, bin ich’s zu­frie­den.

  you­tube.com: Frank Rie­ger: War­um wir auf­hö­ren müs­sen, zu ver­su­chen, Tech­no­lo­gien als sol­che zu re­gu­ie­ren   #

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frank rie­ger mit dem längs­ten vor­trags­ti­tel der re­pu­bli­ca und ei­nem ziem­lich gu­ten blick auf den tech­no­lo­gie­wan­del. un­ter an­de­rem ver­rät er, war­um uns lie­fer­un­ter­neh­men oft sa­gen, dass der pa­ket­bo­te uns nicht an­ge­trof­fen habe, ob­wohl wir den gan­zen tag zu hau­se wa­ren.

aber die ent­schei­den­de the­se von frank rie­ger ist, dass wir uns fra­gen soll­ten wie wir ei­gent­lich le­ben wol­len und nicht wie wir tech­no­lo­gie re­gu­lie­ren könn­ten.

  you­tube.com: Ja­mes Bridle: Li­ving in the Elec­tro­ma­gne­tic Spec­trum   #

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ja­mes bridle macht din­ge sicht­bar, die be­reits sicht­bar sind, sich aber in „plain sight“ ver­ste­cken. kunst als wahr­neh­mungs­schu­lung und hil­fe­stel­lung beim ver­ste­hen der ab­läu­fe und funk­tio­nen der welt. hab ich mir sehr ger­ne an­ge­se­hen.

  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Die „Huf­fing­ton Post” zieht’s nach Kas­sel, Ger­ma­ny   #

hab ich sehr drü­ber la­chen müs­sen, über die­sen ar­ti­kel von bo­ris ro­sen­kranz.

  time.com: Ap­ple Pay Is Cre­a­ming Walm­art in the Mo­bi­le Pay­ment Wars   #

sieht nicht gut aus für den ap­ple-pay-kil­ler von walm­art und freun­den.

  io9.com: Why Is The­re A Hole In Air­plane Win­dows?   #


vor­be­rei­tung

felix schwenzel

  wired.de: Was John­ny Haeus­ler auf der re:pu­bli­ca ge­lernt hat   #

john­ny haeus­ler über die rp15 und was er dort ge­lernt hat (in prak­ti­scher lis­ten­form):

#3 Eine gute 30-Mi­nu­ten-Show braucht 120 Stun­den Vor­be­rei­tung

al­ler­dings. bei mir war es ein biss­chen we­ni­ger, von ei­nem weiss ich, dass es mehr auf­wand war. der hat aber auch fast ne stun­de ge­re­det. wenn man an­de­rer­seits die vor­be­rei­tungs­zeit mit­rech­net, die man ge­mein­hin er­fah­rung oder bil­dung nennt, dann dürf­te sich die sum­me der auf­wän­de die in die vor­be­rei­tung ei­nes vor­trags oder ei­ner büh­nen-prä­sen­ta­ti­on flies­sen noch­mal mas­siv er­hö­hen.

die es­senz ei­nes gu­ten vor­trags ist ei­gent­lich die glei­che wie die ei­nes gu­ten tex­tes: kom­pri­mier­te zeit hat con­stan­tin seibt das mal ge­nannt (quel­le):

Das Kon­zept von kom­pri­mier­ter Zeit ist auch das der Grund, war­um Leu­te gern le­sen: Sie ma­chen ein blen­den­des Ge­schäft. In ei­ner Mi­nu­te ha­ben sie eine Stun­de frem­de Denk­ar­beit oder mehr ge­won­nen.

beim schrei­ben, vor al­lem hier auf wir­res.net, rot­ze ich mei­ne tex­te ja auch ger­ne mal ein­fach so hin. das ist auch gröss­ten­teils OK. wenn ich für tex­te be­zahlt wer­de, geb ich mir meist mehr mühe und über­ar­bei­te das hin­ge­rotz­te. bei vor­trä­gen funk­tio­niert das hin­rot­zen mei­ner er­fah­rung nach nicht. man muss schon sehr bril­li­an­te rhe­to­ri­sche fä­hig­kei­ten ha­ben, um spon­tan so dicht und auf den punkt zu re­den, dass man die zu­hö­rer nicht lang­weilt oder nervt. oder man muss sehr, sehr schnell und prä­zi­se im kopf sein. bin ich bei­des nicht, im ge­gen­teil, ich nei­ge auf büh­nen zum geis­ti­gen black­out, zu geis­ti­ger lee­re, wenn ich nichts habe, an dem ich mich fest­hal­ten kann oder was ich vor­be­rei­tet habe.

von kath­rin pas­sig hab ich auf­ge­schnappt (ich hof­fe ich gebe es ak­ku­rat wie­der), dass die qua­li­tät ei­nes vor­trags äqui­va­lent zur vor­be­rei­tungs­zeit ist. und ich muss sa­gen: stimmt lei­der. /via


to­ma­ten­sa­lat

felix schwenzel

to­ma­ten­sa­lat ist ja ganz ein­fach: ein paar to­ma­ten wür­feln, eine zwie­bel wür­feln, et­was es­sig, et­was öl, salz, pfef­fer — fer­tig.

wenn man dann noch ein paar schwar­ze oli­ven (ker­ne vor­her raus!), ka­pern (grob ge­hackt), et­was ge­mah­le­nen pi­ment, feta, brot­stü­cke und pe­ter­si­lie da­zu­tut schmeckts noch bes­ser und aus­ser­dem hat man dann auch gleich nach ot­to­lenghi ge­kocht.


Photo by felix schwenzel on May 11, 2015. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

schlon­zi­ger ap­fel­ku­chen nach ot­to­lenghi #la­ter­gram #ear­lier­ba­ke


„kei­ne angst vor der wahr­heit“

felix schwenzel

klaus brink­bäu­mer, chef­re­dak­teur des spie­gel im neu­en image-vi­deo des spie­gel:

der spie­gel hat die wahr­heit nicht für sich ge­pach­tet, aber er sucht da­nach.

das image-vi­deo des spie­gel in dem er das sagt, en­det dann mit die­ser ein­stel­lung:

mir ist na­tür­lich klar, dass das brink­bäu­mer-zi­tat als cla­im zu lang ist, aber ich fin­de den un­ter­schied zwi­schen „wir su­chen nach wahr­heit“ und „wir ha­ben kei­ne angst vor der wahr­heit“ schon, nun­ja, auf­fäl­lig.

na­tür­lich be­müht sich der spie­gel, wie kaum ein an­de­res blatt dar­um, jour­na­lis­tisch ein­wand­frei zu ar­bei­ten. aber ich habe grund­sätz­lich ein pro­blem mit dem wort wahr­heit. ich habe da kürz­lich eine hal­be stun­de öf­fent­lich drü­ber nach­ge­dacht (you­tube-link) und ge­gen ende ge­sagt:

wer im po­li­ti­schen, im ge­sell­schaft­li­chen kon­text von „der wahr­heit“ spricht, soll­te prin­zi­pi­ell mit skep­sis be­trach­tet wer­den.

und ich glau­be tat­säch­lich, dass in welt­an­schau­li­chen, po­li­ti­schen fra­gen an die­ser aus­sa­ge was dran ist.

(im zu­sam­men­hang mei­nes vor­trags auf you­tube er­gibt das mehr sinn, als auf der schluss­fo­lie die hier zu se­hen ist.)

et­was dif­fe­ren­zier­ter und tie­fer­ge­hend hat das fried­mann ka­rig kürz­lich im ge­spräch mit phil­ip ban­se be­spro­chen. teil­wei­se plä­diert er für ei­nen prag­ma­ti­schen und kämp­fe­ri­schen um­gang mit dem be­griff der wahr­heit, teil­wei­se mahnt er auch vor­sicht an:

ich glau­be wir ha­ben ver­lernt zu sa­gen: „ich weiss nicht“. wir soll­ten ver­su­chen un­si­cher­heit zu um­ar­men und öf­ter sa­gen: „ich weiss es ein­fach nicht.“
[…]
vor­sicht wenn je­mand sagt: ich hab die ab­so­lu­te wahr­heit und alle an­de­ren lü­gen. da kann man ei­gent­lich si­cher sein, dass er nicht so ganz rich­tig liegt.

un­be­ding­te an­guck-emp­feh­lung, das ge­spräch ist sehr viel dif­fe­ren­zier­ter und klü­ger als mein her­aus­ge­ris­se­nes zi­tat sug­ge­riert:

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und über­haupt, frie­de­mann ka­rigs vor­trag über „di­gi­ta­le lü­gen und die ab­schaf­fung der wahr­heit“ soll­te man sich dann auch gleich an­gu­cken, wenn man un­ge­fähr ne stun­de zeit hat:

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frie­de­mann, ich will noch ganz vie­le vor­trä­ge von dir.

[in­spi­ra­ti­on, bzw. an­stup­ser via turi2.]


links vom 10.05.2015

felix schwenzel

  hei­se.de: re:pu­bli­ca 15: Pan­das in Eu­ro­pa   #

det­lef bor­chers mit ei­nem ziem­lich gu­ten über­blick der re­le­van­ten the­men und vor­trä­ge der #rp15.

  car­ta.info: Re­clai­ming Art   #

knall­har­te, gran­dio­se ver­ar­schung von in­tel­lek­tu­el­len und „trend­for­schern“ aus holm frie­bes fe­der ap­ple-schreib­ma­schi­ne. holm frie­be über­spitzt die sehn­sucht von schrei­ben­den pro­fil­neu­ro­ti­kern, fremd­wör­ter, pro­mi- und in­tel­lek­tu­el­len­na­men in ihre tex­te zu stop­fen bis sie bers­ten, so ge­konnt, dass man ei­nen ab­satz lang glau­ben könn­te, der text sei ernst ge­meint. ge­konnt ist eben ge­konnt.

auch gut mög­lich, dass holm frie­be ein paar aus­ga­ben des kunst­fo­rums und aus­ge­druck­te mat­thi­as-horx-ko­lum­nen ge­früh­stückt zer­stü­ckelt und neu zu­sam­men­ge­setzt hat, um sei­ne fo­tos und kur­zen an­mer­kun­gen vom NGO­RON­GO­RO ar­tist weekend in ber­lin mit text zu fül­len il­lus­trie­ren.

  you­tube.com: #but­ter­bei­die­fi­sche   #

john­ny und tan­ja haeus­ler ma­chen was neu­es, eine tin­con, eine in­ter­net­kon­fe­renz für teen­ager. fin­de ich su­per und ich bin wie im­mer be­ein­druckt vom prag­ma­tis­mus und un­ter­neh­mungs­geist der bei­den.

  zeit.de: Net­flix: Da! Schau! Her!   #

ali­na fich­ter über net­flix und reed has­tings. schon was äl­ter (no­vem­ber 2014) und red­un­dant, wenn man die has­tings-show auf der re­pu­bli­ca ge­se­hen hat (auf der fich­ter has­tings auf der büh­ne in­ter­view­te), trotz­dem hab ichs gern ge­le­sen.

  hackr.de: 596681851009380353 Re­vi­si­ted   #

mar­kus spath er­klärt ei­nen tweet in dem er er­folg­los ver­sucht mir épis­té­mo­lo­gie zu er­klä­ren.


schlon­zi­ger ap­fel­ku­chen mit oli­ven­öl und frisch­kä­se­creme

felix schwenzel

aus ot­to­lenghis das koch­buch. kirs­ten ha­a­ke hat das re­zept dan­kens­wer­ter­wei­se wort für wort für die zeit ab­ge­schrie­ben: re­zept für ap­fel­ku­chen mit oli­ven­öl.

er­staun­lich ist, dass an dem ku­chen we­der das oli­ven­öl stört, noch die sul­ta­ni­nen. den zu­cker­ge­halt wer­de ich beim nächs­ten mal zu­rück­schrau­ben: trotz­dem köst­lich. das kind meint, das sei der zweit­bes­te ap­fel­ku­chen der welt. der bes­te sei im­mer noch die ap­felt­ar­te nach se­bas­ti­an her­mann.


von mir aus kann die re­pu­bli­ca gar nicht be­lie­big ge­nug sein.


  flickr.com/se­ba­so: Men­schen aus dem In­ter­net   #

se­bas­ti­an so­oth’s bil­der von men­schen auf der re­pu­bli­ca. sehr schön. mich hat er auch fo­to­gra­fiert, ein­mal al­lei­ne und (aus­ser­halb der se­rie) mit mei­ner mut­ter und der bei­fah­re­rin.


„di­gi­tal-hips­ter“

felix schwenzel

se­bas­ti­an bau­mer schrob am frei­tag:

Mein Aha-Mo­ment auf der re:pu­bli­ca (#rp15) war der Talk von Chris­ti­ne Cor­bett Mo­ran. Falls euch der Name gra­de nichts sagt: Das war die As­tro­phy­si­ke­rin, die zwei Ses­si­ons nach dem As­tro­nau­ten auf der Haupt­büh­ne ge­spro­chen hat, der sei­ne Welt­raum­bil­der und -sel­fies ge­zeigt hat.
Bei Alex­an­der Gerst war die Hal­le zum Bre­chen voll, bei Chris­ti­ne Cor­bett Mo­ran, die sehr gut und ernst­haft den Welt­raum er­klärt hat, herrsch­te gäh­nen­de Lee­re. In dem Mo­ment habe ich end­gül­tig ge­merkt, dass das Pu­bli­kum der Kon­fe­renz 2015 für mei­nen Ge­schmack zu sehr (i.e. ge­fühlt kom­plett) aus Di­gi­tal-Hip­stern be­steht.

(links und her­vor­he­bun­gen von mir hin­zu­ge­fügt)

die schluss­fol­ge­rung ist na­tür­lich to­ta­ler quatsch. gun­ter dueck wür­de die­se schluss­fol­ge­rung wahr­schein­lich dumm nen­nen („ma­che nie­mals aus ei­ner kor­re­la­ti­on eine kau­sa­li­tät“), ich wür­de sa­gen, sie er­gibt, auch mit gu­tem wil­len, we­ni­ger als gar kei­nen sinn.

das in­ter­es­se an alex­an­der gerst hat­te ganz si­cher nichts da­mit zu tun, dass er „Welt­raum­sel­fies“ ge­zeigt hat, oder dass er aus dem all hat twit­tern las­sen. alex­an­der gerst stiess auf rie­si­ges in­ter­es­se, weil er ei­ner von sehr we­ni­gen men­schen ist, der die erde auf 300 ton­nen kon­trol­liert ex­plo­die­ren­dem flüs­si­gen treib­stoff ver­las­sen hat und ein hal­bes jahr im welt­raum ge­lebt hat. alex­an­der gerst hat ein aben­teu­er er­lebt, von dem vie­le von kind­heits­bei­nen an träu­men, er hat et­was ge­tan, was wir sonst nur aus dem fer­se­hen oder kino ken­nen, er hat sich in le­bens­ge­fahr be­ge­ben und sein aben­teu­er wur­de von ei­ner erst­klas­si­gen pres­se­ar­beit be­glei­tet. ich habe alex­an­der gerst üb­ri­gens nicht zu­erst auf twit­ter wahr­ge­nom­men, son­dern in der di­gi­tal-hipps­ter-sen­dung mit der maus.

wer sich also eher für ei­nen pro­mi­nen­ten as­tro­nau­ten in­ter­es­siert, statt für eine un­be­kann­te theo­re­ti­sche phy­si­ke­rin, die über furcht­bar kom­pli­zier­te din­ge wie „con­cordance cos­mo­lo­gy“ (lei­tet bei der wi­ki­pe­dia auf „Lamb­da-CDM mo­del“ wei­ter), die all­ge­mei­ne re­la­ti­vi­täts­the­rie, den ur­knall, die ex­pan­si­on des welt­alls, dunk­le ma­te­rie und die kos­mo­lo­gi­sche kon­stan­te re­det, out­te sich als „di­gi­tal-hips­ter“?

ich weiss noch nicht mal ge­nau was ein „di­gi­tal-hips­ter“ aus­ser ei­ner be­lei­di­gung sein soll. wa­ren die vie­len kin­der für die die ers­ten rei­hen in der hal­le re­ser­viert wa­ren auch di­gi­tal-hips­ter? mei­ne mut­ter, die sich alex­an­der gerst mit be­geis­te­rung an­ge­se­hen an (nicht aber chris­ti­ne cor­bett mo­ran) wür­de das la­bel di­gi­tal-hips­ter wahr­schein­lich freu­dig als kom­pli­ment an­neh­men, als ges­te, dass sie auch dazu ge­hö­re. und das ist wahr­schein­lich auch die klü­ge­re re­ak­ti­on, als sich über so ei­nen stump­fen, ver­all­ge­mei­nern­den ver­gleich in ei­nem ei­ge­nen blog­ar­ti­kel zu be­schäf­ti­gen.

aber wo ich ge­ra­de da­bei bin, kann ich auch gleich wei­ter­ma­chen. denn wit­zi­ger­wei­se macht se­bas­ti­an bau­mer zwei ab­sät­ze spä­ter ge­nau das, was er vor­her den „di­gi­tal-hip­stern“ vor­ge­wor­fen hat: stolz die ei­ge­ne igno­ranz raus­po­sau­nen:

So wie sie ist, ist die re:pu­bli­ca nur noch ein Zir­kus aus ober­fläch­li­chen An­ris­sen ver­schie­dens­ter The­men, die vor al­lem für die Was-mit-Me­di­en-Leu­te in­ter­es­sant ist. Ich geh dann wohl nächs­tes Jahr lie­ber zum CCC.

viel­leicht hat se­bas­ti­an bau­mer am ein­gang kein pro­gramm mehr be­kom­men, aber mein ein­druck vom pro­gramm der re­pu­bli­ca war die­ses jahr ge­nau das ge­gen­teil von „ober­fläch­lich­keit“ oder „was-mit-me­di­en“-ge­döns. es gab un­ge­wöhn­lich vie­le ar­chi­tek­ten und städ­te­bau­er auf den büh­nen, wie­der vie­le künst­ler die ihre ar­bei­ten oder pro­jek­te zeig­ten, gun­ter dueck hat sich über BW­Ler und busi­ness-kas­per lus­tig ge­macht, se­xua­li­tät, sau­fen und bil­dung wa­ren mehr­fach the­ma auf den büh­nen. (nur ich hab über den glei­chen scheiss wie in den letz­ten jah­ren ge­re­det.)

ich fin­de, dass die re­pu­bli­ca we­der den ver­gleich mit fach­kon­gres­sen, noch mit an­de­ren misch­masch-kon­gres­sen wie dem cha­os com­mu­ni­ca­ti­on con­gress oder (zum bei­spiel) der ars elec­tro­ni­ca scheu­en muss. und auch wenn ich fin­de, dass die or­ga­ni­sa­ti­on und di­ver­si­tät des pro­gramms (na­tür­lich) ver­bes­se­rungs­fä­hig ist, hat die re­pu­bli­ca auch die­ses jahr wie­der mei­ne er­war­tun­gen voll er­füllt: ein pro­gramm bei dem mich nicht al­les in­ter­es­siert, aber ei­ni­ges über­rascht, be­geis­tert oder eu­pho­ri­siert. und das al­les in ei­nem ex­trem an­ge­neh­men und ent­spann­ten rah­men.

reed has­tings hat zu ei­ner kri­tik am pro­gramm von net­flix ge­sagt (wenn ich ihn rich­tig ver­stan­den habe):

we should ce­le­bra­te va­rie­ty.
the in­ter­net is about di­ver­si­ty and tas­te.

mit an­de­ren wor­ten: je­der fin­det im in­ter­net sein plai­sir. ir­gend­wo. nicht al­les muss al­len ge­fal­len. es gibt an­ge­bo­te für den mas­sen­ge­schmack, aber eben auch ge­nau das ge­gen­teil. und wer nichts fin­det was ihm oder ihr ge­fällt, der macht ein­fach sel­ber was. in­so­fern bil­det das pro­gramm der re­pu­bli­ca das in­ter­net — bzw. die ge­sell­schaft — schon ganz gut ab.

ich fän­de es nicht schlimm, wenn se­bas­ti­an bau­mer ver­an­stal­tun­gen be­sucht, die sei­nen be­dürf­nis­sen bes­ser ent­spre­chen. aber bes­ser fän­de ich, wenn se­bas­ti­an bau­mer das was ihm an der re­pu­bli­ca fehlt viel­leicht selbst er­gänzt und zum bei­spiel ei­nen vor­trag hält mit dem „man tie­fer in ei­nen Kom­plex ein­stei­gen kann und dann am Ende auch et­was mit nach Hau­se neh­men kann“. ich wür­de mir das an­gu­cken und mich da­nach wie­der lie­bend gern mit ihm strei­ten. ein paar vor­schlä­ge für the­men gebe ich ihm auch ger­ne gleich mit: „no­ti­zen aus der ver­all­ge­mei­ne­rung­pra­xis“, „war­um hipps­ter so ne seu­che sind“ oder „wie ich es schaff­te, mei­ne schlech­te lau­ne los zu wer­den“.


Bin zu of­fi­zi­el­ler Ver­an­stal­tung ein­ge­la­den. „Um Abend­gar­de­ro­be wird ge­be­ten.“ Na, mei­net­we­gen, dann eben Jog­ging­ho­se statt Jeans.

Lars Rei­ne­ke (@lars­rei­ne­ke13.04.2015 18:06


ge­fun­den in der mo­nats-samm­lung vom nuf.


se­hens­wer­te re­pu­bli­ca vor­trags­kon­ser­ven

felix schwenzel

die lis­te ist noch un­voll­stän­dig und wird si­cher­lich noch mit ein paar wei­te­ren lis­ten von mir er­gänzt. das sind aber ein paar der re­pu­bli­ca-vor­trä­ge, die ich ge­se­hen habe und die mir ge­fal­len ha­ben.


  you­tube.com: Eric Ja­ro­sin­ski: Lo­sing Hope. Fin­ding Eu­ro­pe   #

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die bes­te twit­ter­le­sung ever.
eric „ nein “ ja­ro­sin­ski war ei­ner der we­ni­gen spre­cher auf der #rp15, der das the­ma der #rp15 erst ge­nom­men — und dar­über in­ten­siv nach­ge­dacht und ge­wit­zelt hat.

ich habe mich sehr amü­siert, sehr gute witz­dich­te, ab­ge­run­det mit viel hin­ter­grün­dig­keit und ab­wechs­lung. sehr sym­pa­thisch auch, wie eric ja­ro­sin­ski im­mer wie­der über sei­ne ei­ge­nen wit­ze lacht.

zu­schau­er­fra­gen an­hö­ren ist ja ei­gent­lich im­mer ein biss­chen wie kom­men­ta­re le­sen. in die­sem fall aber nicht, die sehr gu­ten fra­gen aus dem pu­bli­kum (zum be­si­pi­el: „was woll­ten sie ei­gent­lich sa­gen?“) ha­ben eric ja­ro­sin­ski zu noch bes­se­ren ant­wor­ten in­spi­riert.

  you­tube.com: Jus­tin Hall: Self Ex­plo­ita­ti­on on To­day's In­ter­net   #

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jus­tin hall er­zählt wie er seit über 20 jah­ren ins in­ter­net schreibt und dort lebt. habe ich ger­ne ge­se­hen, nicht nur weil ich ihn schon vor über 20 jah­ren ge­le­sen (oder bes­ser: ver­folgt) habe, son­dern weil er auch ein wun­der­ba­res fa­zit aus sei­nen er­fah­run­gen zieht:

le­t's use the in­ter­net to learn in pu­blic.

  you­tube.com: wie alex matz­keit ganz al­lei­ne die deut­sche film-blogo­sphä­re er­schuf   #

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alex matz­keit ( ab un­ge­fähr mi­nu­te 10 ) über die film-blogo­sphä­re, die stär­ke schwa­cher ver­bin­dun­gen und das zu­sam­men­fü­gen von bla­sen. sehr schö­ne, sym­pa­thi­sche und kur­ze auf­hel­lungs­re­de, die man auch gut von der film-blogo­sphä­re weg­ge­ne­ra­li­sie­ren kann.

  you­tube.com: Jour­nel­le: Fremd ge­hen im­mer nur die an­de­ren   #

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sehr tol­le prä­sen­ta­ti­on über’s fremd­ge­hen der an­de­ren, sich vor ste­reo­ty­pen zu hü­ten und die gross­ar­tig­keit des in­ter­nets.

  you­tube.com: Talk with Net­flix CEO Reed Has­tings   #

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reed has­tings er­zählt sei­ne und die ge­schich­te von net­flix. ich bin von sei­ner er­zäh­lung so ge­blen­det, dass ich jede vor­sicht und skep­sis fah­ren las­se und ihm bei sei­ner ver­si­on des ame­ri­ka­ni­schen traums je­des wort ab­neh­me — ob­wohl sei­ne ge­schich­te fast alle ste­reo­ty­pen ent­hält, die so eine ge­schich­te ent­hal­ten kann.

ich bin auch lei­der vor­ein­ge­nom­men, weil ich von net­flix so be­geis­tert bin. ali­na fich­ter in­ter­viewt reed has­tings nach sei­ner rede und stellt trotz of­fen­sicht­li­cher ner­vo­si­tät und merk­li­cher be­wun­de­rung für net­flix und has­tings ge­nau die rich­ti­gen fra­gen und hakt an ge­nau den rich­ti­gen stel­len nach.

ob­wohl has­tings sei­nen auf­tritt als ver­kaufs- und wer­be­show nutzt, ist das an kei­ner stel­le un­an­ge­nehm, wie er ant­wor­tet, er­klärt und be­grün­det zeigt an je­der stel­le, dass er den wan­del, sein ge­schäft und die fern­seh­kul­tur ver­stan­den hat. sehr schön fand ich wie er auf ali­na fich­ter an­mer­kung ant­wor­tet, dass sie bet­ter call saul lang­wei­lig ge­fun­den habe (ich fin­de das ge­gen­teil trifft zu):

we should ce­le­bra­te va­rie­ty.
the in­ter­net is about di­ver­si­ty and tas­te.

ich fand das sehr se­hens­wert und nicht nur die fra­gen von ali­na fich­ter wa­ren gut, auch die aus dem pu­bli­kum.


mein vor­trag auf der #rp15

felix schwenzel

mein 30 mi­nü­ti­ger vor­trag mit un­ge­fähr 100 fo­li­en von ges­tern auf der #rp15 ist jetzt auch auf you­tube.

youtube-video laden, info, direktlink

#rp15 links vom 07.05.2015

felix schwenzel

  flickr.com/re-pu­bli­ca: Alex­an­der Gerst   #

statt ei­ner rede an die na­ti­on, wur­de auf der re­pu­bli­ca die­ses jahr eine rede an die welt ge­hal­ten. alex­an­der gerst hat die gross­ar­tigs­te rede ge­hal­ten, die je­mals auf der re­pu­bli­ca ge­hal­ten wur­de. auch wenn alex­an­der gerst’s prä­sen­ta­ti­on al­les an­de­re als pa­the­tisch war, war ich am ende den trä­nen nahe.

so­bald die vi­deo­auf­zeich­nung on­line ist, ver­lin­ke ich sie hier.

youtube-video laden, info, direktlink

  frau­ruth.tumb­lr.com: #rp15, das ende von dem tag   #

sehr wit­zig, frau ruth über den ers­ten tag #rp15.

  frau­ruth.tumb­lr.com: re-pu­bli­ca, tag 2   #

frau ruth über den zwei­ten tag #rp15.

Nächs­ter Vor­trag: In­ter­net­re­zen­sio­nen.

Hier die schöns­ten For­mu­lie­run­gen der sich ver­bal her­vor­ra­gend aus­drü­cken­den Re­fe­ren­tin­nen Ca­ro­lin Mey­er und Jo­se­phi­ne Matthey:

“Die In­ter­net­re­zen­si­on als Büh­ne, die auch als sol­che ge­nutzt wird.”

“Auf­trit­te er­fol­gen mit der Ab­sicht, in die Sphä­re der Sicht­bar­keit ein­zu­tre­ten, so wer­den Wirk­lich­kei­ten kon­stru­iert.”

“Ge­ne­ri­sches Fe­mi­ni­num”

“In ei­ner Re­zen­si­on wird nicht zwangs­läu­fig im­mer nur das Pro­dukt be­schrie­ben, son­dern auch die per­sön­li­che Freu­de am ge­lun­ge­nen Be­stel­len.”

Wie man hier viel­leicht mer­ken kann, hat man et­was ver­passt, wenn man den Vor­trag nicht ge­se­hen hat.

  re-pu­bli­ca.de: Ko­gni­ti­ve Dis­so­nanz   #

kommt ihr alle zu mei­nem vor­trag heu­te abend um 17:30 uhr auf der büh­ne 2? ich rede zwar gar nicht wirk­lich über ko­gni­ti­ve dis­so­nanz, habe aber 99 sehr ge­schmack­vol­le fo­li­en vor­be­rei­tet, un­ter an­de­rem über ver­dau­ung, die ich in un­ge­fähr 30 mi­nu­ten ab­spu­len wer­de.


#rp15, tag 2, sym­bol­bild re­pu­bli­ca 2015

felix schwenzel

ich glau­be das ist (oder wird) die am häu­figs­ten ver­wen­de­te fo­lie auf der #rp15. pic.twit­ter.com/VvX72gRrF7

fe­lix schwen­zel (@di­plix06.05.2015 12:13


#rp15, tag 1

felix schwenzel


über­kopf pre #rp15 fo­to­gra­fie

felix schwenzel


pre:pu­bli­ca

felix schwenzel

  • fast alle tra­gen schon ihre #rp15-bad­ges um den hals. war­um?
  • mei­ne ipho­ne ka­me­ra boo­tet nicht. nur die sel­fie-ka­me­ra funk­tio­niert. das wird ne sel­fie:pu­bli­ca. das bild ist auch ein sel­fie-ka­me­ra-schuss.
  • jens best trägt die glei­che ja­cket­far­be wie ich. wein­rot.
  • als die son­ne noch schien, litt ich un­ter star­ker mis­an­thro­pie. seit die son­ne we­ni­ger in­va­siv am ho­ri­zont steht, lie­be ich wie­der fast alle men­schen. mis­an­thro­pie scheint also licht­in­du­ziert zu sein. bei mir.
  • tors­ten kleinz hat mir ver­spro­chen schrei­end aus mei­nem vor­trag zu lau­fen wenn ich ein „usafe-word“ sage.
  • es gibt wie­der nur ber­li­ner pil­se­ner. lei­der. schlimm. die tank­stel­le ne­ben­an wird mich öf­ter se­hen.
  • das wlan ist auch schon vor der re­pu­bli­ca löch­rig. lei­der.

Photo by felix schwenzel on May 04, 2015. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

tem­pel­ho­fer feld mit c64.su­per­de­fault.com geC64igt. #c64 #ber­lin #re­tro c64.su­per­de­fault.com