links vom 02.07.2014
serienjunkies.de: The Leftovers: Pilot - Review #
mir hat die erste folge auch gefallen. andreas borcholte ist auch sehr hoffnungsfroh.
zeit.de: TTIP und Medikamententests: Was nicht wirkt, soll keiner wissen #
offenbar ist der industrie und den verhandlungsführern des freihandelsabkommen „geistiges eigentum“ wichtiger als öffentliche gesundheit. ich will nicht in einer industriokratie leben.
buzzfeed.com: 34 Things You Probably Didn't Know About "Breaking Bad" #
mit spoilern.
1/ you can recognize genuinely smart people by their ability to say things like “I don't know" “Maybe you're right" and “I don't understand"
— Fred Wilson (@fredwilson) 1. Juli 2014
netzwertig.com: Linkwertig: Orkut, Swartz, Startnext, Facebook #
hihi, markus spath:
Facebook
Irgendwie lustig: Facebook, die mit dem Psycho-Experiment herausfinden wollten, wann Emotionen hochkochen, kann überhaupt nicht verstehen, warum die Emotionen ob dieser Studie hochkochten.
» Facebook Doesn't Understand The Fuss About Its Emotion Manipulation Study
links vom 01.07.2014
leitmedium.de: Meine Laudatio für Jung&Naiv: Die konservative Konterrevolution hat Youtube erreicht #
caspar clemens mierau sagt, dass „niemand“ jung & naiv schaue, dass tilo jung sich nicht für seine zuschauer interessiere und dass tilo jung frauen vor allem als „Befriedigungs-Objekte“ sieht und offenbar mit müttern „untenrum“ ein problem hat.
ich würde das differenzierter ausdrücken: es ist doch schön, dass google, die krautreporter und die grimme-online-preis-jury tilo jung ein paar gelegenheiten gegeben haben, sich selbst irre toll zu finden. ich gönne ihm das.
netzpolitik.org: Piraten - Am Rande der Spaltung #
lorenz matzat empfiehlt den piraten die spaltung. keine ahnung ob das ne gute idee ist, eine gelegenheit den namen los zu werden, wäre es aber.
vorgestern habe ich mir das video von christopher lauers rede zur kandidatur als politischer geschäftsführer angesehen. lauers mischung aus selbstironie und arroganz, analytischer schärfe und schwerverständlichem zynismus und sein unnachvollziehbares pendeln zwischen quatsch, ironie und ernst ist unterhaltsam und erfrischend, aber auch verstörend.
hätte ich die wahl zwischen sonneborn und lauer, würde ich allerdings lauer wählen.
siehe auch: „Seid fruchtbar und spaltet euch“ (eine bessere und passendere überschrift wäre natürlich gewesen: „seid furchtbar und spaltet euch“)
forbes.com: Facebook Added 'Research' To User Agreement 4 Months After Emotion Manipulation Study #
abgesehen davon, dass ich die emotional manipulative verarschungsscheissse von heftig & co. sehr viel abstossender finde, als die bescheuerten und offenbar nutzlosen experimente die facebook hier durchgeführt hat, verstehe ich die aufregung darüber nicht. die facebook-timeline wird ja schon seit jahren von facebook manipuliert und algorithmisch gefiltert. vermutlich hilft das auch ganz gut, irrelevantes und uninteressantes auszublenden, aber ein bisschen mehr transparenz darüber würde facebook auch ganz gut stehen.
warum bietet facebook zum beispiel nicht mehr an, die timeline auf ungefiltert umzuschalten? ich vermute die meisten würden dann deutlich sehen, dass die filter ein segen sind.
das facebook die AGB erst monate nach den experiementen um eine forschungsfreikarte ergänzt hat, erscheint mir ein bisschen wie eine verdeckte bitte von facebook, sie doch bitte mal wieder zu verklagen.
markus pfeifer erinnert nochmal daran zeigt, warum das bloggen dem facebooken oder twittern vorzuziehen ist.
boingboing.net: Internet's Own Boy, free CC-licensed download on Internet Archive #
gestern abend die erste hälfte gesehen, aber ich möchte den film trotzdem jetzt schon zum ansehen empfehlen.
superlevel.de: Werbung: eBay-Kollektionen #
fabu zieht ein fazit der ebay-kollektionen-kampagne, an der ich auch beteiligt war. der wichtigste punkt ist die frage, warum die kollektionen nicht mit einem anreiz verbunden sind, wie beispielsweise einer beteiligung an verkaufserlösen. denn so wie die kollektionen derzeit umgesetzt sind, sind sie sehr pflegeintensiv (bilder verschwinden, artikel sind nach dem verkauf nicht mehr verfügbar). die anreize für ebay-normalnutzer solche kollektionen anzulegen und zu pflegen sind hingegen wenig intensiv.
erster, erster
Angeblich wird in Hamburg-Altona die weltweit erste Innenstadt-Filiale von Ikea eröffnet:
Äh… nö. Zumindest hier in Taipeh gibt es das schon lange.
ich so:
in stuttgart habe ich bereits vor 16 oder 17 jahren in einer innenstadtfiliale von ikea eingekauft. die filiale war zwischen der uni und dem hauptbahnhof, was ich damals enorm praktisch fand. ich konnte sozusagen auf dem weg nachhause teelichter kaufen. paul katzenberger war dort auch vor 15 jahren.
laut google schreiben also reuters, dpa, die welt, sat1, das handelsblatt, aber witzigerweise auch ikea selbst quatsch:
Wachstum und Innovationskraft
Mit der Eröffnung des Einrichtungshauses in Eching bei München hat IKEA 1974 den deutschen Markt betreten. Mittlerweile gibt es 46 IKEA Einrichtungshäuser in Deutschland. Heute ist IKEA Marktführer im Möbelhandel, Trendsetter und gleichzeitig Innovationstreiber.
Im Sommer 2014 wird in Hamburg-Altona das erste innerstädtische IKEA Einrichtungshaus eröffnet.
links vom 29.06.2014
tsi.github.io: inlineDisqussions - Inline comments for your site #
ein kleines jquery-dings, mit dem ich die links hier kommentierbar gemacht habe. ok. kommenterbar waren sie schon länger, hat nur kaum jemand genutzt. und vor allem kaum jemand gesehen. jetzt sollte das besser sichtbar sein, zumindest mit desktop-browsern. auf mobilden browser habe ich es ausgeblendet. möglicherweise gibt es andere probleme, aber am HTML habe ich nichts verändert. für feedleser oder leser in privat-aggregatoren sollte sich nix ändern.
xkcd.com: People are Stupid #
im durchschnitt sind die leute durchschnittlich intelligent.

zeit.de/zeit-magazin: Bandidos: Forster fühlt sich verraten #
längerere, lesenswerte reportage im zeit magazin, die mich daran erinnert, dass sons of anarchy im september weitergeht.
mutterseelenalleinerziehend.de: Die Gesellschaft bin zum Beispiel ich #
meike von wengen denkt darüber nach, was andreas bernard in einer sendung sagte, in der sie auch anwesend war:
Und das ist das, was schon irritierend ist. Dass wir jetzt das freiwillig und selbständig machen, wofür vor 80 Jahren ein totalitärer Staat notwendig war.
netzpolitik.org: Grimme Online Award für netzpolitik.org #
wohlverdienter preis.
hauckundbauer.blogspot.com: Die 3 Phasen des Menschlichen Nicht-Verstehen #
grossartigst.
von oben nach unten bauen, leerstand und ne siedlung
am gendarmenmarkt konnte man vor ein paar tagen beobachten, wie praktisch kräne sind. dank moderner technik, kann man heutzutage von oben nach unten bauen.

in tempelhof, richtung neukölln, bin ich ausversehen in die monopol-siedlung gelaufen. die wurde 1922/23 vom architekten wolfgang binder gebaut und zaubert ein bisschen kleinstadt nach berlin. erinnerte mich ein bisschen an die eisenbahnersiedlung in der meine oma früher wohnte. dort konnte ich als kind noch aus dem fenster alte dampflokomotiven in betrieb sehen. daran, dass ich als kind noch dampflokomotiven in betrieb gesehen habe, kann man entweder sehen wie alt ich bin oder wie lange die russschleudern nach dem krieg noch in betrieb waren.

die siedlung steht unter denkmalschutz, der aber offenbar nicht aktiv wahrgenommen wird. die häuser sind nicht im besten schuss, ebenso sind die plätze der siedlung sehr zugewuchert. eigentlich super.

um die colditzbrücke ist ein riesiges gewerbegebiet, in dem man sich in ansprechender umgebung das auto polieren lassen kann oder sich riesige veranstaltungsräume mieten kann. beim schlendern durch das gewerbegebiet macht sich der strukturwandel gut bemerkbar, ein paar alte industriegelände werben beinahe verzweifelt um „kreative“ die sich hier bitteschön einmieten mögen. ich habe das gefühl, die gentrifizierung ist in manchen ecken von tempelhof noch weit weg.


ein stückchen weiter, auf dem weg nach neukölln dann viele grüne blicke.



noch weiter dann in neukölln der riesige, leerstehnende komplex der ehemaligen neuköllner frauenklinik im mariendorfer weg. mehr oder weniger jede fensterscheibe ist eingeschlagen, durch die fenster sieht man, dass fast alles mit graffitis vollgemalt ist.
der neuköllner stadtrat für stadtentwicklung, thomas blesing (SPD), sagte vor ungefähr einem jahr im tagesspiegel, das der investor dem das gelände gehört „in naher Zukunft mit der Entwicklung des Geländes beginnen“ möchte. davon sieht man derzeit ungefähr gar nichts.
derweil erzählt uns die SPD aber, dass günstiger wohnraum nur am tempelhofer feld zu bauen ist. manchmal fragt man sich dann schon, was solche stadtentwickler den lieben langen tag tun oder ob die stadt überhaupt ein stadtentwicklungskonzept hat. leerstand gibts in berlin jedenfalls mehr als genug. die frauenklinik steht seit 5 jahren leer.

links vom 26.06.2014
carta.info: Steingarts große Offensive #
ordentlicher scoop von netzpolitik, der laut gabor steingart aber gar nicht passiert sein kann, weil im deutschen internet relevante texte nur von deutschen verlagen kommen.
frau-dingens.de: Die falsche Debatte #
apropos deutsches internet. frau dingens hat da auch drüber nachgedacht.
spiegel.de/karriere: Schrott-Immobilien: Überteuerte Wohnung statt Job #
ein bisschen witzig an dieser traurigen geschichte ist, dass sie im „karriere“-teil von spiegel-online steht.
medium.com/matter: This Is What It's Like To Be a Journalist in an Egyptian Prison #
schlechteste idee von allen: ein land vom militär organisieren lassen.
(was ich nie verstehen werde, wie amerikanisch-englische überschriften funktionieren: „Is“ und „Ii“ gross, aber „in“ und „an“ klein?)
friedemannkarig.de: Fassung #
norbert lammert:
Im Unterschied zu Ihnen trage ich das [die Totalüberwachung der deutschen Bevölkerung, inklusive mir] mit Fassung, Herr Kollege Gysi.
bielinski.de: Der Newsletter lebt - 5 Empfehlungen #
erstaunlich. hab mich zu zwei neuen newslettern angemeldet. hätte nicht gedacht, dass mir das zu lebzeiten nochmal passiert.
annewizorek.de: IS THAT DOG TEACHING A HUMAN PUPPY TO CRAWL? #
offenbar ja.
kottke.org: Kill Bill as an 8-bit video game #
ich weiss auch nicht, was mich so sehr an 8bit-grafik fasziniert.
kottke.org: Soccer: 55 vs. 2 #
55 kinder gegen zwei professionelle fussballspieler.
alfred biolek — nett sein, viele freunde haben, kochen, essen und trinken.

noch fünf tage online, sandra maischbergers portrait-ode an alfred biolek in der ARD-mediathek: Mensch, Bio!
manfred klimek wars zu lang und episch und irgendwie auch zu undistanziert. mir hat’s gefallen. alfred biolek kommt mir seit langem vor wie ein alter bekannter. möglicherweise weil er im fernsehen auf eine art „hemmungslos privat“ ist. das sind auch nicht meine worte, sondern die eines seiner redakteure, dem ich mal vor 20 jahren beim essen gegenübersass und der von den ersten aufzeichnungen von alfredissimo sprach. ich glaube das beschreibt bioleks haltung vor der kamera ganz gut. und deshalb dürfte das gefühl von mir, alfred biolek vom fernsehen fast ein bisschen privat zu kennen, ganz gut.
irgendwann mal wollte ich biolek auch in echt sehen und besorgte mir karten zu einer aufzeichnung von boulevard bio und fuhr mit zwei freunden, die auch grosse biolek-fans waren nach köln. die sendung war nett und biolek auch, mein kumpel karsten konnte sogar ein autogram abstauben. näher hab ich biolek nie kennengelernt, ich bin aber sicher: hätte ich es, hätte es keine überraschungen gegeben. das wäre wahrscheinlich genauso gewesen wie bei den bloggern die ich gerne lesen. wenn man jemanden lange und gerne liest, gibts beim ersten treffen auch keine überraschungen — ausser der überraschung, dass man die person wirklich gut übers blog kennen gelernt hat.
nett ist wohl die beste und passenste beschreibung von alfred biolek. in allem was biolek tut und tat war und ist er nett. manchmal offenbar auch zu nett, wie es auch ein zwei mal in dem film von maischberger anklang. nach maischbergers film fiel mir auch auf, dass biolek lange zeit eine art idol von mir war und das ideale leben führte, dass ich irgendwann auch führen wollte: nett sein, viele freunde haben, gerne auch prominente, wenn sie nett sind, kochen, essen und trinken. ein leben, das alfred biolek auch noch im hohen alter von 80 jahren zu führen imstande ist.
ich habe mich bei maischbergers film keine sekunde gelangweilt und stellenweise sogar vom stellenweise zu dick aufgetragenen pathos anstecken lassen.
kann ich empfehlen: Mensch, Bio! im ersten.
[Werbung] Meine eBay-Lieblinkskollektionen
ebay.de/spreeblick_berlin: Best of DEFEKT Kollektion #
Lauter kaputte Sachen, unter anderem ein 200-Euro-Schein Fehldruck für 16tausend Euro und 50 gebrauchte Rasenmäherteile für 180 Euro.
ebay.de/hermsfarm: Exotische Instrumente Kollektion #
Zum Beispiel dieses „Otamatone“ hört sich bescheuert an, sieht aber witzig aus.
ebay.de/intruder-001: Elektroschocker Kollektion #
Ungefähr 50 Varianten kleine Elektroschocker in Plastikmüll unterzubringen.
ebay.de/hermsfarm: Gruß aus den 90ern Kollektion #
Ich kann mich nicht erinnern Capri-Sonne jemals gemocht zu haben. Muss aber so gewesen sein. Und „slime“ gibts immer noch?
ebay.de/der_schlossfreund: interessante Hangschlösser Kollektion #
Ich hab mir mal ein Schloss in Schottland gekauft.
ebay.de/spreeblick_berlin: Sehr große ... Sachen Kollektion #
Unter anderem eine „Amethystdruse“ die 3 Tonnen wiegt. Druse?
ebay.de/hmeamoelberg: Hubsteiger Kollektion #
Eine Kollektion mit Hubsteigern. Wir haben auch so einen Zuhause, um die Kerzen an unserem Kristallleuchter austauschen zu können.
[Für die Erstellung und Bewerbung von ein paar Ebay-Kollektionen habe ich ein (pauschal) Honorar bekommen. Etwas mehr zu den Ebay-Kollektionen habe ich hier geschrieben.]
„under the skin“

imdb.com: Under the Skin (2013) #
rottentomatoes.com: Under the Skin #
eigenartiger, aber ganz guter film. der film entblättert von viertelstunde zu viertelstunde mehr an bedeutung und sinn, scarlett johansson entblättert sich den ganzen film über. ich mochte den film sehr, auch wenn er wenig unterhaltsam ist. aber man merkt die leidenschaft, die die filmemacher in das projekt gesteckt haben. jedes detail stimmt, die bilder sind teilweise umwerfend realistisch, beinahe naturalistisch — und dann wieder, plötzlich, hyper-ober-ästhetisiert. das gleiche spiel zieht sich durch alle aspekte des films, musik, geräusche und die geschichte.
der beinahe bizarre naturalismus im film kommt wohl auch daher, dass viele szenen mit versteckter kamera gedreht wurden und viele protagonisten nicht von anfang an wussten, dass sie in einem film mitspielen. eine szene, in der scarlett johansson hinfällt, wurde mit versteckter kamera aufgenommen und von einem paparazzo fotografiert. wired schreibt über die hintergründe, die zu einem kleinen meme-phänomen geführt haben.
genauso faszinierend wie den film selbst, fand ich die extras, also die interviews der filmemacher (ich hab den film im US-itunes-store gekauft). einerseits redeten die teilweise genauso witzig wie die schotten im film und andererseits half das sehen ein bisschen beim verstehen. da hilft der film nämlich nur in kleinster dosis.
der film wird in deutschland nicht (regulär) im kino laufen, dafür aber ab 24. september im verleih und ab dem 10. oktober im handel.
links vom 24.06.2014
faz.net: Google-Debatte: Waffen im digitalen Freiheitskampf #
gabor steingart:
Von den vielen Millionen deutschen Dokumenten, die das Google-Archiv auf seinen Servern bereithält, stammt kein einziger Text von einem Google-Mitarbeiter, sondern alles, was da an Artikeln begeistert, polarisiert, langweilt oder einfach nur informiert, ist von den Autoren deutscher Verlage in deutscher Sprache erstellt worden und - Vorsicht: jetzt kommt die Täterbiographie des späteren Opfers zum Vorschein - den Google-Suchmaschinen freiwillig überreicht worden.
Die Inhalte werden sogar für Google optimiert, auf dass sie sich geschmeidig in die Algorithmenparade einfügen. Wir haben Google nicht nur unsere Augen und Hände, sondern auch unsere Autorenhirne und Leserherzen zur Verfügung gestellt; so dass dem Vorgang der Google-Ermächtigung zunächst alles Zwanghafte fehlt.
die erste behauptung von steingart ist eine glatte lüge und in ihrer absolutheit so grössenwahnsinnig und realitätsfern dass man den eindruck hat, steingart wäre ein schüler muhammad as-sahhafs. mir kam aber noch ein ganz anderer gedanke. wenn steingart hier mal wieder das alte lied der erbsünde der verleger singt, die ihre inhalte angeblich kostenlos vor die säue leser und crawler warfen, ist es vielleicht auch mal zeit ein anderes lied zu summen: nämlich zu überlegen, ob es klug von google war, verlagen die dienstleistung der erschliessung, indexierung und zugänglichmachung von verlagswaren kostenlos anzubieten. natürlich war es klug, aber es zeigt eben auch, wie sehr wir alle oft den wert von kostenlosen und allgegenwärtigen angeboten unterschätzen. mehr noch: kostenlose dienstleistungen führen in vielen fällen nicht zu lobeshymnen, sondern zu bitteren klageliedern.
es zeigt aber auch wie absurd die argumentation der verleger ist. verlage haben jahrelang gut davon gelebt, die informationen oder anzeigen von dritten zu exponieren und potenziell interessierten zugänglich zu machen. die älteren werden sich erinnern, früher haben zeitungen das gemacht, was google heute macht. davon haben zeitungen und zeitschriften relativ prächtig gelebt und grosszügig dafür kassiert. die leistung für die die verleger in der vergangenheit viel geld haben wollten, für diese leistung sollen suchmaschinen jetzt geld geben. das ist in etwa so, als ob man für eine kleinanzeige die man in den aachener nachrichten schaltet nicht vier euro achtzig zahlen müsste, sondern 10 prozent der einnahmen der aachener nachrichten ausbezahlt bekäme.
medium.com/matter: Francis's Holy War #
die mexikanische journalistin alma guillermoprieto über papst franziskus:
“May God protect us from the fear of change,” said Francis on his way to his diplomatic visit to the Middle East last month. He was undoubtedly referring to the need for peace in the region, but also to the mess waiting for him back home.
das ist ein langes und differenziertes portrait eines priesters, von dem andere konservative einen entscheidenden aspekt lernen können: menschlichkeit, also menschenliebe, statt institutionenliebe.
meine begeisterung für das journalismus-projekt matter (wikipedia-link dazu) ist übrigens auch sehr, sehr gross. lange, gut recherchierte und geschriebene, alle paar tage, ohne aktualitätszwang veröffentlichte artikel. wenn krautreporter auch nur halb so gut wird, wird alles gut.
kleinerdrei.org: Hauptsache, raus! (2): New York City #
juliane in new york:
Ganze drei Mal falle ich dem Express Train zu Opfer. Ich steige in einen Zug, er fährt kilometerweit weiter, als er sollte. Ich steige aus, fahre zurück, wieder viel weiter als ich sollte. Das ganze wiederholt sich ein paar Mal. In den Stunden, die ich in falschen Zügen verbringe, perfektioniere ich mein Poker Face. Keiner soll wissen, dass ich hier falsch bin.
realvirtuality.info: „Ygritte“ - Die Zeitschrift für die moderne Wildlingsfrau #

boingboing.net: This weird map shows the world's countries drawn according to population size #

links vom 23.06.2014
boingboing.net: CS Lewis explains why you should be proud to read children's books #
cs lewis meint im erwachsenalter kindisch zu sein, sei ein zeichen von erwachsen-sein:
When I became a man I put away childish things, including the fear of childishness and the desire to be very grown up.
das gilt übrigens für sehr viele andere dinge auch. wer klug ist, sollte keine angst davor haben dumm zu wirken, wirklich mutige menschen müssen ihren mut nicht ständig beweisen.
facebook.com: mathias richel vergleicht erika steinbachs tweets mit vollgerotzten taschentüchern auf dem esstisch ... #
... und erika steinbach stellt ihn von ihrem platz.
zeit.de: Hermes Phettberg: Der Elende aus Gumpendorf #
manfred klimek über einen zerfallenden hermes phettberg.
"Mir geht es besser als vielen anderen", wiegelt Phettberg ab; wissend, dass er für das letzte bisschen Autonomie dankbar sein muss; der dankbar ist, dass man ihn noch besucht, nicht zur Gänze ins Aus drängt, ihn weiterhin als unerzogenen Buben, Schwulen, Masochisten und Intellektuellen wahrnimmt.
zeit.de: Pflanzenkommunikation: Das Flüstern der Föhren #
burkhard strassmann über den molekularbiologe ian baldwin, der pflanzen bei der kommunikation zuhört.
netzpiloten.de: Mediasteak — Filetstücke der Mediatheken #
ein paar mediathek-perlen von anne krüger und laura pohl.
blogs.faz.net/wost: Ökonomisierung der Bildung #
katrin rönicke sehr lesenswert über bildung.
soup.fh.vc: even this very young specimen of cat has already mastered the “I totally meant to do that" save. #
hihi.
twitter.com/golan: Just learned about Japanese visual multiplication (counting intersections); #
yep, funktioniert.
links vom 22.06.2014
fuenfbuecher.de: Fünf Bücher von Felix Schwenzel #
meine fünf lieblingsbücher bei fuenfbuecher.de.
ign.com: Dominion: "Pilot" Review #
raum für entwicklung ist da. die pilot-folge hat mich zwar nicht irre neugierig gemacht, vieles an der geschichte war so stereotyp und vorhersehbar wie in einer talkshow, aber die nächsten paar folgen werde ich mir wohl noch ansehen, bevor ich mich möglicherweise gelangweilt anderen herausforderungen serien widme.
instagram.com/glassofwhiskey: Hands down the greatest photo of all time. #
hihi.
meine videofavoriten im mai
youtube.com: How to Break the Internet: Cory Doctorow at TEDxOxbridge #
youtube.com: Fartzenegger : The Most Ridiculous Schwarzenegger Compilation Ever #
youtube.com: 椅子に座る猫 Cat sitting in a chair #
youtube.com: Game of Thrones Theme - Swamp Donkeys at BB King's #
youtube.com: The Cat Machine Gun Knocker Cat #
youtube.com: 'Q' The TV Show #
youtube.com: Double Amputee Cat Flying Handstand #
youtube.com: Grand Theft Auto V (Commodore 64) #
youtube.com: What a dance by a chubby Korean baby! #
inklusionslinks vom 21.06.2014

vor zwei tagen habe ich den ahnungslosen, unsäglichen und hetzerischen text von jan fleischhauer zum thema inklusion an schulen auf spiegel online verlinkt. dankenswerterweise gibt es auch menschen, die offenbar spass am nachdenken, reflektieren und differenzieren haben. wenn man die liest, fällt einem auf, was für ein flachdenker und vorurteilsaffiniciado jan fleischhauer ist und wie lieblos er mit seinem intellekt umgeht.
drmutti.wordpress.com: Henrinklusionichtmöglichenrinklusw. #
dr. mutti über inklusion und (unter anderem) über die vermeintliche lösung kinder in förderschulen, raus aus den „normalen“ schulen, zu schaffen:
Deshalb scheint mir - wenn Segregation in homogene Lerngruppen das Erfolgsrezept für individuelle Förderung und Chancengleichheit sein soll - die Förderschule keineswegs als eine echte Lösung. Denn dort bleibt zunächst der individuelle Rest - lernbehindert, geistig behindert, körperbehindert, verhaltensauffällig - heterogener kann man sich eine Lerngruppe kaum ausdenken. Dass diese Lösung immer noch als Endpunkt in der Debatte genannt wird, ist nur plausibel, wenn dann dieser “Rest", die Förderschule, aus dem Blickfeld ist. Nur dann scheint alles in Ordnung.
halbtagsblog.de: Inklusion und Parallelgesellschaften #
der lehrer jan-martin klinge über inklusion:
Mein Leben wäre einfacher, wenn ich die Hauptschul- und Realschulkinder nicht in meiner Klasse hätte. Wenn ich nur die Katharinas und Magdalenas und Hendriks und Friedrichs unterrichten müsste.
Das Problem ist nur:Ich wäre nicht dabei.
Denn ich war ein Klassenkasper, die nur mit viel Geduld und Förderung der Lehrer durch die Schule getragen wurde.
christian fischer, sehr lang, sehr differenziert, über inlusion:
Und da wir ja alle wissen, das Schule viel, viel mehr ist, als reine Wissensvermittlung, freuen wir uns, dass so alle, egal ob ob mit oder ohne Beeinträchtigung irgendeiner Art miteinander lernen und miteinander leben. Jeder lernt von andern. Immer.
/via @journelle
ankowitsch.de: Wie Krautreporter in Person von Andrea Hanna Hünniger daran scheitert, wenigstens eine konsistente These zu formulieren #
offenbar wurden viele gedanken der inklusion auch bei den krautreportern umgesetzt. so ist es offenbar kein problem, jemanden, der nach ansicht von christian ankowitsch „daran scheitert, wenigstens eine konsistente These zu formulieren“, in die redaktion zu integrieren.
(den text von andrea hanna hünniger habe ich auch vor ein paar tagen verlinkt, aber christian ankowitsch kritisiert dekonstruiert den text sehr viel differenzierter.)
meine lieblingstweets im juni
Surrealismus in der Bahn. Ich hoffe nur, dass sie sich nicht gleichzeitig umdrehen. ? pic.twitter.com/tXZ6Jfs9vs
— Daniela Bender (@DanielaBender) 17.06.2014 09:16
"Und ditte essense gleisch? Könnwa da zuschauen?", folgend von irrem Gelächter.
(Handwerker besichtigen meine Kochtöpfe)— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 19.06.2014 09:37
Inventors of the #selfie at it again. #ThelmaAndLouise pic.twitter.com/1yvbF8j4fF
— Susan Sarandon (@SusanSarandon) 19.06.2014 21:24
Biomarkt,
Deutschland 2014. pic.twitter.com/5u5J2MlvoA— Benjamin Nickel (@benjaminnickel) 18.06.2014 15:25
OH: “I could agree with you, but then we'd both be wrong."
— Jeremy Keith (@adactio) 17.06.2014 13:56
Mind. Blown. pic.twitter.com/iFQxv7Tm2k
— Doug Mataconis (@dmataconis) 18.06.2014 00:36
Roald Amundsen erreichte am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den Aldi Süd.
— Peter Breuer (@peterbreuer) 18.06.2014 13:34
To design better, write better. To write better, read more. To read more, give yourself quiet time.
— Randy J. Hunt (@randyjhunt) 17.06.2014 17:21
"Justin Bieber is the future of R&R". A man will say anything under torture. Love the @amnesty ad featuring @IggyPop pic.twitter.com/pZIgj9lQuQ
— Talia So (@Taliassima) 17.06.2014 10:05
Sind wir hier nicht alle abgestürzte Höhlenforscher in einem Riesending?
— Hans Huett (@HansHuett) 17.06.2014 12:15
Here at Apple, we believe in spreading three things: great products, beautifully filmed shorts about people using apps, and .DS_Store files
— Horse iOS (@Horse_iOS) 17.06.2014 00:08
Craigslist's design from 1999 to 2012, presented without commentary. pic.twitter.com/3XQP8qaeH2
— Sam Gerstenzang (@gerstenzang) 16.06.2014 19:48
My wife just yelled "We wipe our butts in this family!" at our 3 yr old. News to me.
— rob delaney (@robdelaney) 14.06.2014 02:46
lol sob pic.twitter.com/VVgQ49G3lt
— David Zhou (@dz) 13.06.2014 17:40
This is at one at the same time comforting and uncomfortable, don't we feel? pic.twitter.com/0zHuZHeBOB
— Stephen Fry (@stephenfry) 13.06.2014 10:56
For a non-sports person, this is sorta what it's like to be on the internet today pic.twitter.com/zjCy5NGDJW
— Matthew Inman (@Oatmeal) 13.06.2014 01:18
FREE HUGS! pic.twitter.com/FavdKD0sAt
— words like swords (@Weltregierung) 13.06.2014 09:12
Is this a perfect cartoon? pic.twitter.com/Ddc6JqHkos via @budgie in @PrivateEyeNews
— Jonny Geller (@JonnyGeller) 11.06.2014 20:06
Program your microwave oven they said, use python they said pic.twitter.com/wxxJGMoxN9
— Domingo Suarez (@domix) 14.05.2014 01:06
Might be the best tat on earth right now. RT @AnthraxJones: pic.twitter.com/i6H7EuPPMR
— Arian Foster (@ArianFoster) 07.06.2014 04:14
I never realized that the Chicago Bulls logo flipped upside-down looks like a robot reading the bible... pic.twitter.com/jrOJNiUmjH
— Tom Read (@traread) 06.06.2014 04:38
Street tweet from Herr Wittgenstein. #Berlin # Germany #deutsch pic.twitter.com/qnleYq3Ukj
— Sarah Archer (@Sarcher) 07.06.2014 14:33
„Wer hätte das gedacht: Dank des neuen Gurkensafts von Voelkel avanciert die Gurke in diesem Sommer zum absoluten Trendgemüse!“
— Nerdcore (@NerdcoreBlog) 05.06.2014 16:01
David Foster Wallace's annotated copy of Ulysses by James Joyce > pic.twitter.com/u8ccn7mXHb
— Literature & Books (@Lit_Books) 17.05.2014 14:28
"Soll ich dir die Fresse interpolieren?!"
— Florida-Magnus (@grindcrank) 21.05.2014 13:52
Ich bin Internetpassivistin.
So wie fast alle.— Ute Weber (@UteWeber) 15.05.2014 13:38
Dude. pic.twitter.com/BtrvqHokH9
— Courtnee Papastathis (@TweetOfNee) 07.06.2014 04:08
You _think_ the iOS 8 Family Sharing icon is a man, woman, daughter and son. Look again. Gender neutral! ? pic.twitter.com/KxRLZNFEiV
— Matt Gemmell (@mattgemmell) 05.06.2014 10:22
If Game of Thrones has taught us anything, it's that you can keep events secret from the majority of people simply by putting it in a book.
— MostDeaf (@SnoozeActive) 05.06.2014 12:05
Why has no one thought of this before. WHY. pic.twitter.com/fmT3azBVzG
— Techmog (@Techmog) 05.06.2014 17:19
Wir haben schon einen Termin beim Psychologen gemacht: “pic.twitter.com/a37ezDt0TT"
— phantomschmerz (@Phantomschmerz) 06.06.2014 06:28
Der junge Mann am Bahnsteig, von Kopf bis Fuß in Tracht gekleidet, mit komplett tätowierten Unterschenkeln.
— ankegroener (@ankegroener) 06.06.2014 07:16
Le Pens Sieg in Frankreich: ein Affront national. #kalauer
— Matt Wagner (@Matt_Wagner) 05.06.2014 12:53
Zu Scheidungen gratuliere ich ja fast noch herzlicher als zu Hochzeiten.
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 05.06.2014 12:29
"Wenn ich morgens bei Lidl bin, denke ich an dich"
Is das romantisch oder was?— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 05.06.2014 08:13
alles als gelesen markieren

eben ausversehen in meinem feedreader auf „alles als gelesen markieren“ geklickt. deshalb gibts heute keine links. ich habe zwar offiziell alles gelesen, kann mich aber an nichts lesenswertes erinnern.
dafür könnte ich beispielsweise von einem film erzählen, den ich in den vergangenen tagen gesehen habe. auf englisch heisst er the french minister (nyt-kritik), da er aber aus frankreich kommt, heisst er eigentlich quai d’orsay (imdb-link). mir fielen beim sehen verschiedene dinge auf:
- ich mag französisch. wieder. zu franzosisch habe ich eine art hassliebe. in der schule war ich in französisch ein 5er-kandidat. in der tat bin ich wegen französisch drei mal sitzengeblieben. zweimal habe ich die nachprüfung in französisch geschafft, in dem ich mit einem genialen nachhilfelehrer den stoff des schuljahres in den sommerferien reinpaukte. zweimal hab ich die nachprüfung geschafft und wurde versetzt, beim dritten mal hatte ich neben ein paar fünfen, zwei sechsen auf dem zeugnis, was die versetzung verunmöglichte.
- ich kann mich nicht entscheiden ob quai d’orsay (wikipedia-link) eine satire oder ode an die politik und bürokratie ist. wahrscheinlich schwingt beides mit, eine gewisse bewunderung für die herkules-aufgabe ein ministerium zu führen und gleichzeitig etwas zu bewirken und der wunsch den ganzen zirkus ironisch zu dekonstruieren (neudeutsch, zu debunken).
- der running gag mit dem minister, der überall wo er hineinrauscht, papier in die luft fliegen lässt und sich immer mit mindestens 30 kilometer pro stunde geschwindigkeit und 6000 umdrehungen dreht, liess mich auch noch nach 80 minuten lachen.
- ich konnte the west wing trotz des dauerpräsentem pathos gut ertragen, sogar ein bisschen lieben. aber wie quai d’orsay die inneren abläufe von politik zeigt, lässt the west wing auf der stelle verblassen und zu einem ungeniessbaren, pathos-gefüllten und realitätsfernen kitschmüll werden.
ich war bis eben unentschieden, ob ich den film empfehlen kann (zumal er legal und im original in deustchland wohl schwer zu beschaffen ist). kann ich aber. zumdest leuten die the west wing gerne gesehen haben oder sich für politik interessieren und nichts gegen leicht verhohlene bewunderung von politikern haben.
apropos scherzartikel. klopapierrollen sind auch so eine art scherzartikel, inwiefern steht hier (bei boingboing gefunden).