links vom 24.12.2011
daringfireball.net: 'Prometheus'
john gruber:
Looks like Ridley Scott still has it.
jep .
netzwertig.com: Wertschöpfung bei Medienproduktionen: Die Spielregeln verändern sich
martin weigert:
Die Spielregeln, nach denen Medienproduktionen finanziert und monetarisiert werden, verändern sich rasant. Drei aktuelle Beispiele illustrieren dies.
ankegroener.de: „Das Schweigen der Hühner“
anke gröner:
Schon etwas älter, aber immer noch sehr lesenswert: ein Bericht des Spiegel, wo Industriefutter herkommt.
berliner-zeitung.de: China: Im Herz der Zensur
Die deutsche Fernsehjournalistin Kirsten Rulf erzählt, was sie in ihrer Zeit beim chinesischen Staatsfernsehen erlebte.
/ via
derstandard.at: "Unsere Leser hassten uns, jetzt lieben sie uns"
anette novak, chefredakteurin der schwedischen regionalzeitung „norran“ hat es erfasst:
Formen von Bürgerjournalismus existieren ja schon seit langer Zeit. Die Debatte war immer, dass man auf diese Weise falschen Informationen Tür und Tor öffnet, sich für politische oder kommerzielle Interessen instrumentalisieren lässt. Wir wollen das Beste von beiden Welten vereinen, nämlich die Macht der Masse nützen.
Auf die Macht der Community zu verzichten, ist ein Fehler im Journalismus, ein Manko im Rechercheprozess.
/ via
thenextweb.com: Getty Images' “unauthorized use fees" border on mobster-like extortion
ein feiner laden.
forschungs-blog.de: Was ist eigentlich das Gottesteilchen (Higgs-Boson)?
don lincoln erklärt in einem video sehr schlüssig was das higgs-boson ist (angesehen und für gut befunden) und sascha lobo paraphrasiert das video auf deutsch (nicht gelesen, aber auch für gut befunden).
baumeister vorher und nachher
vor ein paar wochen hat mir stefan niggemeier zwei ausgaben des baumeisters in die hand gedrückt, weil er keine zeit oder lust hatte etwas über den heft-relaunch des baumeisters zu schreiben. die eine ausgabe war vom september 2011, also noch im alten design, die andere ausgabe vom november, die erste im neuen design. wolfgang jean stock war schonmal alles andere als begeistert vom redesign: er hält die neugestaltung des heftes für eine art selbstmord des baumeisters:
Was sich nun darbietet, ist das reine Desaster. Schon beim Titel […] ein Schriftensalat sondergleichen - mal linksbündig, mal auf Mittelachse gesetzt - umrahmt ein rätselhaftes Foto, das für alles und nichts stehen kann. Im Heft selbst, das bislang übersichtlich, sehr leserfreundlich gegliedert war, macht das hanebüchene Layout selbst die wenigen seriösen Beiträge zunichte.
ich habe mir das november-heft vor ein paar wochen auf dem weg von berlin nach hamburg im zug durchgelesen. andertalb stunden reichen dicke um die knapp hundert seiten durchzulesen. tatsächlich ist mir nicht viel vom heft in erinnerung geblieben. begeisterung erregten gerade mal ein, zwei bilder, eins von vom MVRDV balancing barn und ein eins vom „magic mountain“ in duisburg. die texte waren OK, nett fand ich einen text über eine studie zum selbstverständnis und berufsbild des architekten, der mich vor allem in meiner entscheidung bestärkte, nicht architekt geworden zu sein. in dem text fanden sich auch die einzigen zwei stellen die ich mir mit einem stift und eselsohren markiert habe. eine stelle war ein zitat von fritz schumacher vom anfang des letzten jahrhunderts. schumacher war damals baudirekttor in hamburg und deutete an, dass schon vor hundert jahren der architekt als knecht von unternehmern galt. schumacher klagte:
Nicht der „Konsument“ der Wohnungen ist Bauherr, sondern eine neutrale Macht, der Unternehmer …
hat sich nichts geändert. jan kleihues formuliert das heute so:
Leider gibt es fast nur noch Investorengruppen, die mehr Interesse daran haben, dass sich das Projekt schnell dreht, als an Qualität.
auch hanno rautenberg beklagte das jüngst in der zeit.
ganz anders ging es mir mit der september-ausgabe die ich donnerstag im zug von berlin nach hamburg las. schon nach wenigen seiten fing ich an im heft rumzukrizeln. ich liebe es in rezensionsexemplaren rumzukritzeln und notizen reinzuschmieren, etwas was ich in gekauften heften (der baumeister kostet happige 15 euro) oder büchern nie machen würde. gleich mehrere texte, bildstecken und selbst ein paar anzeigen begeisterten mich und weckten das bedürfnis in mir mich mit den jeweiligen themen näher zu beschäftigen oder selbst etwas drüber zu schreiben oder im web informationen zu suchen, um sie zu teilen. das fing gleich auf seite 6 mit einem unglaublich tollen bild von bernhard ludewig von der moskauer u-bahn an (bild hier, im website-kontext leider nicht verlinkbar, aber hier ist die ganze bildstrecke) und gleich im ersten interview mit vier architekten über die folgen von 9/11 für die architektur, strich ich mehrere absätze an. marc kushner sagte darin unter anderem über new york:
New York gehört auch nicht nur den New Yorkern, sondern letztlich eher der ganzen Welt. Ich unterhielt mich darüber kürzlich mit Neil Denari: Er sagte dass sein Gebäude an der Highline eine Reaktion auf 9/11 ist. Es ist ein Mittelfinger, der Gefahr entgegengereckt.
lauter inspirierendes zeug stand in der septemberausgabe, so viel, dass es mich völlig vom thema abbringt, das neue heft zu beurteilen, weshalb ich das weiter unten fortführe.
fakt ist: die september-ausgabe ist ein ziemlich tolles und inspirierendes heft. der neugestaltete baumeister, zumindest die november-ausgabe ist dagegen ziemlich langweilig. offenbar ist die energie der heftmacher vollkommen in das neue design geflossen und für tolle inhalte war keine kraft mehr da. anzeigen und sonderwerbeformen, oder wie der verlag das ausdrückt, advertorials waren in der september ausgabe auch sehr viel mehr vorhanden, was darauf hindeutet, dass die anzeigenkunden dem relaunch eher kritisch und zurückhaltend gegenüber standen. 29 solche seiten gabs in der september-ausgabe, im november keine einzige. kein gutes zeichen, oder vielleicht doch, denn bei solchen texten läuft es mir kalt den rücken runter:
BAUMEISTER-Portfolio-Advertorials
[…] Die Advertorials werden individuell und passend zum Werbeträger BAUMEISTER gestaltet. Es besteht eine Kennzeichnungspflicht als „ANZEIGE“. Sie liefern uns PR-Texte und Bildmaterial und wir prüfen die Realisierbarkeit. Das Advertorial wird über uns erstellt und direkt mit dem Werbetreibenden abgestimmt. Bitte geben Sie hierfür bei Buchung immer eine entsprechende Kontaktperson an.Vorteile von Advertorials:
Durch die redaktionelle Anmutung wird ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit [sic] erzielt und der Leser erhält die Informationen innerhalb seines gewohnten redaktionellen Umfeldes präsentiert.
die neue gestaltung würde ich nicht wie wolfgang jean stock „hanebüchen“ nennen, sondern eher „irritierend“. man sieht das alles und fragt sich: warum? das design tut so als sei es minimalistisch und arbeitet weniger mit grafik als mit typographie- und layout-spielchen. die sind aber, betrachtet man sie genau, nicht viel mehr als überflüssiges ornament. wem hilft es, wenn der anfangsbuchstbe eines absatzes aus dem absatz herausgezogen und grotesk vergrössert zentriert über dem absatz abgestellt wird? plötzlich prangt da ein A unnütz über einem absatz und fehlt am satzanfang: „lain de Botton ist ein Tausendsassa.“ (der tausendsassa heisst alain de botton.)
ich frage mich auch, warum der fliesstext unbedingt fett gesetzt sein muss. das hat den vorteil, dass die anzeigen neben den fliesstexten plötzlich leicht und gekonnt gesetzt wirken, aber das kann ja nicht der sinn von heftgesatltung sein. bildunterschriften sind mal nach links, mal nach recht gedreht, so dass man mal den kopf nach links, mal nach rechts neigen muss, um zu lesen, was auf dem bild zu sehen ist.
ich würde sehr gerne wolfgang jean stocks kritik widersprechen, vor allem weil ich immer erstmal alles neue grundsätzlich gut finden möchte. ich schätze experiemntierfreude und sehe lesbarkeit, klassische typographische tugenden oder erwartungserfüllung keinesfalls als die topprioritäten bei gestaltung oder layout an (wie man an diesem blog und meiner art zu schreiben gut erkennt). aber das design des baumeisters ist leider total in die hose gegangen. und das schlimmste: offenbar hat die neugestaltung auch das niveau der beiträge mit in den abgrund gerissen.
am ärgerlichsten fand ich tatsächlich die, bzw. eine der titelgeschichten über den spiegel-neubau in hamburg. ein öder, anbiedernder und liebloser text der mit acht PR-fotos des spiegels illustriert ist. sorry, aber sowas ist echt fürn arsch. nein, es ist eine zumutung, denn die baumeister-redaktion ist sich nicht zu schade über die vom spiegel gestellten, von andreas gehrke prima gemachten bilder drüberzuschreiben:
Wir bringen die ersten Bilder des Henning-Larsen-Neubaus in Hamburg — und kontrastieren diese mit Architektur-Headlines aus dem Nachrichtenmagazin.
alexander gutzmer behauptet im editorial, dass sich die neu-konzeption des heftes an drei kernbegriffen orientierte: „Inspiration, Orientierung, Beratung“. das stimmt insofern, als das sicher besser geklappt hätte wenn man sich hätte beraten lassen, nicht die orientierung verloren hätte und inspiration nicht mit typographischem tand verwechselt hätte.
so ist der baumeister eher zu einem sanitärmagazin geworden, dass einen dicken griff ins klo illustriert.
im september-heft war sogar die werbung inspirierender als die inhalte des november-hefts. eine anzeige des entwässerungsspezialisten aco zeigte diesen grandiosen entwurf eines cruise terminals von koen olthuis.
der text über den vater des plattenbaus, ernst may, anlässlich einer ausstellung im deutschen architekturmuseum in frankfurt war interessanter als die gesamte november-ausgabe (ich übertreibe jetzt ein bisschen) und ganz grandios war die fotostreckte und der text über die „norwegischen Landschaftrouten“, für die 18 landstrassen mit hilfe von meist norwegischen architekten an markanten stellen mit zeitgenössischer architektur und installationen aufgehübscht werden, um „Touristen Norwegen als ein noch attraktiveres Reiseziel zu präsentieren“. im heft waren tolle fotos zu sehen, die zumindest auf den ersten blick auch nicht alle einfach PR-fotos der norwegischen tourismusbehörden zu sein scheinen (aber wahrscheinlich doch sind). sie sind nämlich viel besser und aufregender als die die man auf der offiziellen seite sieht.
toll auch das interview mit der architekturtheoretikerin saskia sassen, die zwar auffällig oft die firma cisco erwähnte, aber unter anderem auf die frage der fragen „Wo sind Architekten heute noch gefragt“ antwortete:
Sie können und sollten die vielfältigen räumlichen Formen sichtbar machen, in denen die neuen technologien opereien — sie also für Passanten verständlich machen. Ich bin der Ansicht, dass alle wesentlichen Infrastrukturen vom Abwasser über Elektrizität zu Telekommunikationsverbindungen durch transparente Wände und Flure sichtbar gemacht werden sollten, zum Beispiel an Busahltestellen und Bahnhöfen, in Schulen und Universitäten; überall dort eben, wo Menschen Zeit verbringen. Während man zum Beispiel auf den Bus wartet, kann man zusehen, wie die Stadt funktioniert. Man beginnt so, sich einbezogen zu fühlen. Wenn unsere Wände schon voll mit Computertechnologie sind, warum soll man das nicht transparent machen? Unsere computerisierten Systeme müssen sichtbarer und transparenter werden.
auch schön, die idee das „kritikerpaar“ elisabeth blum und peter neitzke auf zwei grundverschiedene bauten loszulassen, einmal das organische unstudio in groningen von ben van berkel und einmal den eckigen, mies van der rohe weiterdenkenden gebäudekomplex „romeo und julia“ in frankfurt am main von max dudler. zwei solide, in die tiefe gehende und liebevoll geklöppelte auseinandersetzungen mit zeitgenössischer architektur. was mir besonders gefallen hat ist wie peter neitzke die zitate von ben van berkel mit fussnoten belegt:
1 Hier und passim zitiert nach einem Telefonat mit dem Architekten (2. August 2011)
2 http://bit.ly/mTrVv7
3 Ben van Berkel, zitiert nach: ICON. International Design, Architecture & Culture, Heft 097, Juli 2011
ben van berkel rechnet wunderbar mit dem moderenen parametrischen entwurfsmüll ab:
Digital design labs all over the world spew out an interminable stream of inchoate compositions in the form of hectically curvy spaghetti, impenetrable blobs, and, as a last resort, the dune-like shapes that result from morphing blobs into spaghetti. It makes no difference if the topic of the parametric design study is a museum, a school, a railway station, or a rich person’s house; it makes no difference if it is supposed to be situated on a beach, in a city, or in a post-industrial periphery. Spaghetti is always on the menu.
neitzke hat das sauber übersetzt und verfazitet:
Zeitgemäss entwirft, wer Themen und Parameter projektbezogen auswählt, wer deren Zusammenspiel kunstvoll zu organisieren und sie in einem architektonischen Projekt komplex zusammenzuführen weiss.
so gilt das übrigens auch für gestaltung auch in allen anderen bereichen.
etwas unentschlossen und wirr schroben david selbach und sibylle schikora über die neubauten der unternehmenszentralen von google und apple. vor allem ist der titel etwas irreführend und aufbauschend: „So baut das Internet“. nun denn.
einerseits beklagen sich die beiden, dass die pr-abteilung von apple nichts zum neubau sagen möchte, nutzen dann aber nur eins der fünftausend bilder die die stadt cupertino zur planung veröffentlichte. und sie beklagen sich, dass apple nicht mal den architekten nennen möchte und schreiben: „Insider spekulieren, dass bei Norman Foster Seniorpartner Stefan Behling für die Planung verantwortlich zeichnet“ und beschriften eine visualisierung des baus mit „Rendering des Apple-Rondells von Foster + Partners“. was denn jetzt? geheimes insiderwissen oder nicht? thomas knüwer darf in dem artikel auch ein, zwei sätze zu seinem silicon valley insiderwissen sagen: „[In den USA] wachsen Unternehmen nicht in die Höhe, sondern in die Breite, meist indem sie bestehende Gebäude kaufen.“ das gleiche hat steve jobs auch in diesem video gesagt, von dem david selbach und sibylle schikora aber nur screenshots zeigen.
sauber übersetzt und überarbeitet von einer dame die daniela reinsch heisst (sorry, den gag konnte ich mir nicht verkneifen: diesen satz auf KEINEN FALL LAUT VORLESEN!) wurde dieser grandiose und irre lange text von greg lindsay über die gigantische koreanische retortenstadt „new songdo“ (readbility-link). in beiden versionen, der original- und der baumeister-version, sehr lesenswert.
auch beachtenswert, das BMW guggenheim lab in new york.
ich wiederhole nochmal: das alte heft erschien mir vollgepackt mit interessanz und inspiration, das neue heft wie leergesaugt. man kann dem baumeister nur wünschen, dass er wieder seine spur findet. ich schau, wenn es den baumeister dann noch gibt, gerne in einem jahr nochmal rein (wenn ich ein rezensionsexemplar bekomme).
samwer-poesie
»I am the most aggressive guy on internet on the planet« ist das neue »All your base are belong to us«.
links vom 23.12.2011
buy.louisck.net: Anothe Statement from Louis C.K. (December 21, 2011)
louis CK:
I never viewed money as being "my money" I always saw it as "The money" It's a resource. if it pools up around me then it needs to be flushed back out into the system.
The thing is still on sale. I hope folks keep buying it. If I make another million, I'll give more of it away. I'll let you know when that happens because I like you getting to know what happened to your 5 dollars and bringing awareness to the bla bla bla.
What a wonderful thing.
jep.
benjaminnickel.com: Borgen statt Besitzen
wenns ein tweet gewesen wäre, hätte ich es gefavouritet, ist aber zu lang (hab nachgezählt). also verlink ich es.
katiakelm.de: „da kommt noch was“
katia kelm:
dass mein atelier zu klein ist, um größere installationen darin testweise aufzubauen, hat den vorteil dass die eigentlichen probleme dadurch meist erst beim aufbau auftreten und man wenigstens bis dahin noch seine ruhe hat. ausserdem steigert es die spannung wenn man die eigene arbeit am eröffnungabend auch zum ersten mal sieht.
mit tollen fotos von heiko seibel
kottke.org: How Martin Luther's message went viral
artikel im economist („ How Luther went viral “) wie martin luthers thesen sich im 16ten jahrhundert durch die damaligen sozialen netzwerke und medien verbreitete. oder warum dezentrale informationsarchitekturen wie blogs eigentlich schon über 500 jahre alt sind.
eu.techcrunch.com: In confidential email Samwer describes online furniture strategy as a 'Blitzkrieg'
rumpelstilzchen management-style. eigenartigerweise überrascht mich der ziemlich peinliche ton der email gar nicht.
links vom 22.12.2011
boingboing.net: Newt Gingrich bad lip reading
fast so gut wie wie afri-cola-werbung.
whudat.de: Jimmy Kimmel: Unnecessary Censorship “We are going to f*** each other!" (Clip)
alter gag, aber witzig.
ruhrbarone.de: KNDMs Baby heißt Evidero und ist jetzt online
stefan laurin:
Berichte über die Fleischwahl, Mobilität - das hat man alles schon mal gelesen. Eins ist Evidero allerdings nicht: Peinlich. Das wundert, denn in den vergangenen Monaten hat Evidero-Macher DuMont vor allem für Erheiterung gesorgt, wollte sogar mal eine Partei gründen.
uarrr.org: Copycats, heute: Pinspire, eine Abhandlung in Tweets.
eigenartig, an mich wanzen sich die samwer-lohn-ranwanzer nicht ran. bisher. eigentlich auch gut so, muss ich weniger mist ignorieren.
youtube.com: A 40-minute exclusive look at new Flipboard for iPhone
robert scoble unterhält sich 40 minuten lang mit mike mccue, CEO von flipboard. interessant sind die ganzen 40 minuten, aber besonders interessant wirds wo mike mccue über die anzeigen in flipboard redet. scoble stimmt ihm heftig zu, dass die anzeigen, die werbung auf flipboard „nice“ seien. werbung die schön ist! werbung die man wegflippen kann. auch die anzeigen-verkaufszahlen sind laut flipboard befriedigend (die einnahmen werden zwischen den verlegern und flipboard geteilt).
flipboard auf dem iphone konkuriert gerade ganz stark mit reeder und instapaper um den titel meiner lieblings-app. ich bin ja nicht so ein grosser twitter- oder facebook-nutzer, aber als browser und filter für ebendiese feeds ist flipboard wirklich hammer-toll. auch das browsen durch meinen instagram-feed ist auf flipboard tausendmal toller als in instagram selbst.
auch schön was mike mccue zwischendurch mal sagte: „flipboard is a way of celebrating the curator“
ich finde flipboard toll. / via
netzfundbuero.de: Buchsponsoring durch Industrielle: Ein Insider packt aus
sehr witzig. erfrischender weise steht auch nirgendwo drüber oder drunter, dass das satire sei. immer ein gutes zeichen, wenn satire sich nicht als solche kennzeichnet. / via
stefan-niggemeier.de: NDR vernichtet Spuren am „Tatort“
stefan niggemeier:
Verantwortliche in Unternehmen mögen immer noch glauben, dass das erfolgreiche Verschwindenlassen von Vorwürfen ein Beweis dafür ist, dass sie im Recht sind. Das Publikum interpretiert es zunehmend als Beweis dafür, dass sie im Unrecht sind.
links vom 21.12.2011
perlentaucher.de: Netz hat keine Grenzen
thierry chevel erklärt in einer replik auf jürgen neffe (irgendwas mit ebooks) nebenbei den begriff „disruption“ den man in letzter zeit so oft hört.
Der Triumph der Netzkonzerne ist gewissermaßen der Triumph von Einzelunternehmern gegen Industriestrukturen, der Sieg der Idee gegen das System. Schöpferische Zerstörung: Guter alter Schumpeter.
schöpferische zerstörung sollte man immer statt des wortes digitale revolution benutzen. passt besser. [schumpeter-link von mir.]
failblog.org: WIN!: Protest WIN
da ist was dran.
theatlantic.com: What If Kim Jong Il's Successor Isn't Ready?
max fischer:
In February, North Korean state media published a photo of the young heir looking through a pair of binoculars he was holding upside down, which some Pyongyang-watchers suspected might have been a deliberate swipe at Kim Jong Un.
[link zum foto von mir, /via kimjongunlookingatthings.tumblr.com]
freitag.de: Düfte: „Seifengeruch geht nicht“
interview von mikael krogerus mit christophe laudamiel, der angeblich in seiner branche als „Enfant terrible unter den Star-Parfümeuren“ gilt und neben vielen anderem den duft von „lenor“ erfunden hat (gegen das ich allergisch bin).
christophe laudamiel:
Ich glaube, dass Menschen eines Tages weite Wege gehen werden oder lange anstehen, um etwas riechen zu dürfen. Denn das ist das Besondere an Düften: Sie müssen vor Ort sein, um sie riechen zu können. Sie können keine Bilder davon schicken, das Internet ist bedeutungslos für Düfte.
reuters.com: Inside North Korea
fotos aus nordkorea.
surfguard.wordpress.com: Die Pein der Twentysomethings
surfguard:
Am Ende bleiben jedenfalls Eltern, die die gleiche Musik hören, wie ihre Kinder. Es muss so peinlich sein.
och. ich hab damals auch tom jones in der plattensammlung meiner eltern entdeckt. war gar nicht peinlich.
nomnomnom.de: Space Trek - Where No Man ...
philipp jahner:
Mein aktuelles Lieblings-Themenblog ist übrigens seit ein paar Wochen Space Trek. Dort geht es relativ simpel ums Sammeln von Einstellungen aus Raumschiff Enterprise (also Star Trek: The Original Series), die alleinstehend mit der Abwesenheit jeglicher Persönlichkeit glänzen. Und das ist in seiner großen Summe tatsächlich ziemlich ... faszinierend.
esquire.com: Gary Oldman Quotes - What I've Learned Gary Oldman Interview
was gary oldman so gelernt hat.
blogs.taz.de/wortistik: Flauschstorm
zur abwechselung mach flauschen, statt scheissen.
einestages.spiegel.de: Verboten schön
eines tages über nordkoreanische architektur wie sie philipp meuser gesehen und fotografiert hat
uncrunched.com: If We Play By Big Government Rules, We've Lost
michael arrington spricht über das gleiche thema wie lawrence lessig kürzlich bei jon stewart :
His argument is that Silicon Valley has to start playing by the rules if they expect to get what they want from our government. It's a balanced argument, not simply pro-government. But I think it sparks a dangerous idea - that we need to play ball or else.
[...]
[A Congress member's] job is to get reelected and gain power, not help the country or do what's right. Unless you have a lot of money and are willing to spend it lobbying, you're going to lose your fight no matter how righteous your position.
theatlantic.com: I Was Kim Jong Il's Cook - Magazine - The Atlantic
auszüge aus des ehemaligen kochs von kim jong il seinem buch. / via
freitag.de: Ägypten: Entblößen, schlagen, grapschen
ahdaf soueif:
Die Botschaft lautet: Setzt eure Hoffnung nicht in die Revolution oder das Parlament. Wir sind das Regime, und wir sind zurück. Sie vergessen dabei, dass die Menschen mündig geworden sind und die Waffe der Demütigung gegen Frauen stumpf geworden ist. Als sie junge Frauen Jungfräulichkeitstests unterzogen, hat eine sich gewehrt und Anzeige erstattet. Alle jungen Frauen, die brutal behandelt wurden, haben vor einer Videokamera Zeugnis abgelegt.
teamcoco.com: Christoph Waltz Interview 12/14/11
christoph waltz spricht bei conan o'brien unter anderem über deutschen und östereichischen humor. / via
links vom 19.12.2011
medienrauschen.de: The Return of Dr. Kimble
thomas gigold schreibt was über kim schmitz.
herzdamengeschichten.de: Nur zur Klarstellung
merlix schreibt was wahres über weihnachten.
fuenf-filmfreunde.de: The Dark Knight Rises - 6 Min. Prologue
sieht gut aus.
soup.fh.vc: segelkatze
selten so gelacht. (animiertes katzengif)
zeit.de: Stimmt's?: Können Tiere Mitleid empfinden?
spoiler: scheint so.
christianrach.de: Ein Klassiker aus der Tiefkühltruhe.
ich mag das frosta-hühnerfrikasse auch sehr gerne. / via
RT @DJVBB: Wulff hat nicht getäuscht, sondern wegen der Mehrfachbelastung als junger Familienvater den Überblick über die Geldquellen verloren
about 13 hours ago via Twitter for iPhone Reply Retweet Favorite
@Kajo2009 Kajo Wasserhoevel
links vom 18.12.2011
reuters.com: China's abandoned Wonderland
sehr schöne bilder einer verlassenen vergnügungsparkbaustelle in china. / via
kaliban.de: Was ist ein Experte?
herr kaliban hat auf google+ ein zitat von aleks scholz gehoben:
Experten sind diejenigen, die in ihrem Fachgebiet derart orientiert sind, dass sie neue Argumente besser einordnen können als Laien (was einschließt, dass sie neue Argumente mitkriegen müssen). Im Unterschied dazu steht das konventionelle Modell: Experten sind die, die sich vor X Jahren ein möglichst tiefes Spezialwissen angeeignet haben.
ankegroener.de: Rote Bete in Portweinjus mit Parmesan-Polenta-Schnitten
eben nachgekocht, allerdings ohne portwein (stattdessen einen löffel zucker und einen kräftigen schuss rotwein mehr als im rezept angegeben) und wenig fenchelsaat (einen halben teelöffel fenchel aus einem anis-fenchel-kümmel-teebeutel evakuiert). das ergebnis war trotzdem so grossartig, dass auch ich „kinnings“ ausrufen wollte (hatte aber den mund voll).
heise.de: Facebooks Schutzbehauptung
jürgen schmidt:
Erst erklärte uns die Presseabteilung von Facebook: Nein, so was machen wir nicht, vertraut uns. Nachdem der technische Nachweis erbracht war, hieß es: Ja, stimmt schon, wir bekommen die Daten. Aber wir speichern die nicht - vertraut uns. Jetzt erklärt ein Techniker einige Details zur Cookie-Nutzung auf Facebook und heraus kommt: Ja, stimmt, wir benutzen diese Daten. Aber nur zu Eurer Sicherheit - vertraut uns.
wie michael arrington es ausdrückte: brutalst mögliche unehrlichkeit.
links vom 17.12.2011
spreeblick.com: I live by the river! - 15 Geschichten
johnny haeusler:
Mein erstes eBook ist da, kostet EUR 0,99 und ich möchte, dass ihr es alle kauft!
kutter.antville.org: 10 Jahre Kutter
der kutter ist 10 jahre alt:
Dieses Blog war für mich immer ein Geschenk: als Ausdrucksform, deren technische Grundlagen die fabelhaften Antville-Boys einfach so für uns hingestellt hatten, aber auch als Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch oder ins Herumalbern zu kommen, die man sonst nie getroffen hätte.
Heute komme ich fast gar nicht mehr zum kuttern. Es ist nicht nur, aber auch ein Zeitproblem. Es ist vor allem aber ein Ermüdungsproblem: Muss man immer wieder die Beschissenheit der Dinge kommentieren, muss man immer wieder verspielt um die eigenen Befindlichkeiten herumtänzeln?
uarrr.org: Marcel, was hältst du eigentlich von Windows Phone 7.5 und dem Nokia Lumia 800?
marcel wichmann ist schwer begeistert vom nokia lumia 800 und windows phone 7:
Nimm ein iPhone. Wenn du das nicht möchtest, achte darauf, dass es Windows Phone 7 nutzt. Ob nun iPhone oder WP7-Phone, mit beidem wirst du glücklich.
ich bin bei der telefonwahl ziemlich flexibel: es muss alles können was mein vorheriges telefon konnte (am besten mehr und besser als das vorherige), mich nicht warten lassen (also pfeilschnell sein), angenehm (nicht umständlich) zu bedienen sein und meinen laptop mit internet versorgen können. von welchem hersteller das ding kommt ist mir egal.
rebellmarkt.blogger.de: Preisliste Bundesrepublik
fonsi:
Einen Kredit über eine halbe Million Euro ohne jede Sicherheit von einer in der Schweiz lebenden Person, der in Form eines anonymen Bundesbankschecks überreicht wird. Das ist nicht weit weg vom Koffer mit Bargeld.
wenn fonsi nicht schadroniert, sondern auf den punkt kommt, kann man den auch mal linken.
boingboing.net: 3 Things the Higgs Boson can teach you about physics
maggie koerth-baker erklärt was es mit der suche nach dem higgs boson auf sich hat. auch wenn ich nicht alles verstanden habe, erklärt sie das, glaube ich, sehr gut verständlich.
blog-cj.de: Warum Universalcode nicht bei Amazon ist
christian jakubetz:
Die Konditionen, die Amazon “anbietet" (Angebot ist in diesem Fall eigentlich ein Euphemismus), sind schlichtweg so schlecht, dass wir die Bücher dann auch gleich fast verschenken könnten. Amazon verlangt als Umsatzbeteiligung so viel, dass der Amazon-Anteil der mit Abstand höchste (!) Kostenfaktor dieses Buchs wäre. Das ist absurd. Man sammelt also eineinhalb Dutzend Autoren ein, einen Lektor, eine Grafikerin, eine Klassefrau, die den Satz erledigt, arbeitet mit einem innovativen Verlag zusammen, sieht zu, dass man die Kosten weit unten hält -- und bezahlt dann bei jedem Buch einen zweistelligen Betrag dafür, dass Amazon das Buch in eine Tüte packt und verschickt? Da regt sich der zugegeben große Trotzkopf in mir.
in den kommentaren gibts ein paar interessante einwürfe. einer von peter hellinger:
Ich habs heute auf Facebook schon mal gesagt: Das Buch muss dahin, wo der Kunde ist, und nicht der Kunde dahin, wo das Buch ist.
techdirt.com: Lessig On The Daily Show: The Corruption And Extortion Of Congress
sehr sehenswert: lawrence lessig zu gast in der daily show, wo er über sein neues buch spricht und wie wahlspenden das politsiche system korrumpieren. mike masnick:
Larry Lessig was on the Daily Show Tuesday night, talking about his book Republic, Lost, which is an in-depth look at the realities of Congress today: the fact that they spend 30 to 70% of their time raising money for the next campaign, and how they choose which legislation to pay attention to based on how it will drive campaign contributions. The key point is not -- as some assume -- that money buys results, but that money buys access and attention, and Congress knows this.
weltraumer.de: Adblocker - Ein Kollektivgutdilemma
falsch gedacht von daniel raumer:
Je mehr Leute Adblocker nutzen, desto zahlreicher und aggressiver muss die Werbung werden, und umso mehr Leute werden deswegen wiederum Adblocker installieren. Diesen Kreislauf können wir nur durchbrechen, wenn wir als Surfer auf das Blockieren von Werbung verzichten.
das problem ist die werbung selbst. wenn es einen geburtsfehler des internets gibt, dann ist das nicht die angebliche kostenloskultur, sondern die bannerwerbung. nervige, hässliche, resourcenfressende dinger, die nicht durch ihre qualität um aufmerksamkeit buhlen, sondern durch ihre nervigkeit. und das war nicht anders, als es noch keine adblocker gab. als sich alle den schieiss angucken mussten, haben webseiten betreiber keinesfalls darauf hingewirkt, dass die werbung reduziert, weniger nervig oder weniger störend würde — im gegenteil. das motto lautete damals wie heute: mehr, mehr, mehr. ein schönes (aktuelles) beispiel hat don dahlmann dokumentiert.
den kreislauf durchbrechen kann nur ein umdenken bei webseitenbetreibern, werbenden und werbefuzzis. wenn die werber es schaffen werbung so zu gestalten, dass man sie sehen will, dann gehen auch die adblocker weg. werbung will niemand sehen? ich kann mich daran erinnern, dass die leute ins kino gegangen sind um werbung zu sehen. canne-rolle hiess das und war nichts als ein showreel der „besten“ werbung des jahres.
warum das onlione nicht möglich sein soll, frage ich mich schon seit jahren immer wieder. /via
boingboing.net: Banksy's new sculpture: Cardinal Sin
freitag.de: Disziplin der Empörung: Wir sind Wulff
jakob augstein:
Jedes Volk bekommt den Präsidenten, den es verdient. Wenn wir unseren jetzt gerne eine Nummer größer hätten, haben wir eben Pech gehabt
was mich wundert: die kolumnen von augstein im spiegel online sind unerträglich. diese woche hat augsteins kolumne das gleiche thema auf spon und im freitag. die im freitag istauf den punkt, die im spon weit aushohlend und ideologisch.
sethgodin.typepad.com: The most important page on the web is the page you build yourself
seth godin:
We shouldn't be surprised when someone chooses to publish their photos, their words, their art or their opinions. We should be surprised when they don't.
als ich so um 1994 das internet entdeckte, hatte ich sofort das bedürfnis dort hinein zu schreiben. es war für mich die natürlichste sache der welt, das internet genau dafür zu benutzen. für andere dinge auch, aber vor allem um mich mitzuteilen, gedanken, links, bilder zu teilen. teilen: das internet besteht aus teilen.
was mich allerdings doch wunderte war, dass nicht jeder vom internet auf meine art begeistert war, viele schon, viele aber auch nicht. wozu das gut sein solle, was das denn bringe.
geändert hat sich das tatsächlich mit diensten wie twitter oder facebook. einerseits ist das ins internet schreiben wirklich einfach geworden. also wirklich, wirklich einfach. und die eigenen bekannten sind schon alle da. man muss sich sein publikum nicht erst suchen.
viele finden das doof. susanne gaschke sagt zum beispiel, das internet sei voll von „belanglos-plappernden Zeit-Totschlagerei“. so war das bisher nur in der körperlichen welt und in den telefonnetzen. plappern, klatschen, lästern aber auch teilen (von gefühlen, bildern, erlebnissen, erkenntnissen) ist nicht nur in der DNA des internets, sondern auch in unserer DNA.
deshalb ist facebook eine gute sache und auch nur ein kleiner ausblick auf das, was uns bevorsteht. /via
guardian wechselt von delicious zu pinboard
wow. der guardian hat einen linkdump linkbucket in den er links wirft und täglich automatisch einen artikel mit den links des letzten tages produziert. bisher hat der guardian das mit delicious gemacht. seit ein paar tagen mit pinboard. doppelwow.
die gründe für den wechsel lesen sich wie meine und der workflow ist dem meinen auch nicht unähnlich:
We just wanted somewhere we could dump our links and then reconstitute them (via calls to the API and a little bit of PHP scripting using curl) into a post, ready bright and early each morning.
[…]
But eventually earlier this week Delicious began adding even more detail to saved pages (an image of the site; quite why that's thought useful we don't know, but it's their site..) while for hours its servers remained inaccessible for our key task - bookmarking pages.And that's when the relationship had to end. I had set up a Pinboard account some time back, and paid the required amount for it; we'd also kept the account synchronised so that pages bookmarked in Delicious would already be in Pinboard. So we were ready to go.
A few tweaks to the PHP and we were ready; and since Wednesday that's what we've been doing.
ich sollte nochmal erwähnen wie (und warum) ich zufrieden mit pinboard bin:
- ich kann beliebiges HTML in das anmerkungsfeld eingeben, ohne dass pinboard das ausfiltert (delicious macht das). pinboard rendert zwar kein HTML, aber das kann man dann ja auch selbst machen.
- es gab in den letzten tagen ein paar ausfälle des pinboard-API. damit ging das einfüttern der links per iphone-apps (reeder, instapaper) nicht mehr, aber auch die RSS-feeds funktionierten nicht mehr. die ausfälle waren teilweise ein paar stunden lang („database crashes“), aber meine emails an den support wurden von maciej ceglowski innerhalb von minuten beantwortet und daten gingen auch nicht verloren.
- das subscriben von beliebigen nutzern, und damit das einspeisen von deren links in meinen RSS-reader funktioniert ziemlich gut. wirkt gut gegen die die filter-bubble.
wer mir auf pinboard folgen will kann das hier tun, RSS abonieren geht beispielsweise hier. /via
links vom 16.12.2011
scienceblogs.de/astrodicticum-simplex: Die Berliner Piraten und die Esoterik
florian freistetter:
Dass Politiker dumme Sachen sagen oder machen, ist keine große Neuigkeit. Würde man jede Absurdität der politischen Welt kommentieren, dann käme man zu sonst nichts mehr. Aber manchmal sind die Dinge so absurd, dass man nicht umhin kommt, genauer hin zu blicken.
und dann blickt er auf seminare und bücher die die fraktionsgeschäftsführerin der berliner piraten daniela scherler hält und schreibt. und das ist ziemlich erschütternd.
[die überschrift wäre aber besser gewesen, wenn sie in etwa wie folgt gelautet hätte: „Der gefährliche Esoterik-Quark der Berliner Piraten-Fraktionsgeschäftsführerin“]
lasvegasweekly.com: A man, a ball, a hoop, a bench (and an alleged thread)... TELLER!
sehr schöne, sehr lange geschichte über zwei zauberer und einen schwebenden ball.
links vom 15.12.2011
marco.org: HP rebrands
hp ändert sein logo? ich finde den minimalismus des neuen logos gut, aber was amrco arment sagt stimmt auch:
HP definitely has its problems, but this is just a coat of paint. Changing the logo to some diagonal lines is only going to represent something meaningful if HP changes its products and actions more deeply.
[nachtrag 15.12.2011]
ups. das design-konzept das gestern noch hier zu sehen war ist jetzt weg:
We have removed the HP case study per the request of HP, in order to clarify the distinction between the aspects of the work that were setting a creative vision for the brand but were not implemented in the market, and the aspects which reflect the actual in-market applications of the Identity and Design System. The ‘Progress mark’ logo is not the go-forward direction for HP.
Please bear with us whilst we update the case study together with HP. Thank you for your support.
achim schaffrinna erklärts nochmal auf deutsch:
Die Lead Agentur von HP, Moving Brands, veröffentlichte dieser Tage einen Artikel, in dem sie detailliert ein Branding-Konzept vorstellte, das einen möglichen Markenauftritt des Technologiekonzerns aufzeigt. Offenbar gab es für die Entwicklung des Strategiekonzepts einen Auftrag seitens HP. Die Veröffentlichung des Bildmaterials war allerdings nicht mit dem Kunden abgesprochen, denn nun hat die Agentur das gesamte Material (Text, Bilder, Videos) auf Geheiß von HP wieder aus dem Netz genommen
… und hat die meisten der bilder der studie bei sich rumliegen.
jeriko.de: 10 Tipps für bessere Fotos | Jeriko
spiegel.de: PR im Netz: Schlechte Werbung schadet der Demokratie
sascha lobo:
Auf diese Weise schafft Online-Werbung in fast allen Bereichen das Kunststück, gleichzeitig in den Kinderschuhen zu stecken und veraltet zu sein. Eindrucksvoll ist das zu bestaunen, wenn man auf Google nach Hunde-Kot sucht - und von Ebay eine Anzeige präsentiert bekommt "Kot Hund kaufen", mit viereinhalb Sternen bewertet, Riesenauswahl, Mitbieten & Sofort-Kaufen. Falls Google und Ebay mit intelligenten Algorithmen arbeiten, verbergen sie es hier sehr geschickt.
kostenkultur
eben auf daringfireball einen hinweis auf diesen sehr erfreulichen text von louis ck gesehen. der text ist ein bisschen schwer zu lesen, weshalb es ja readability gibt.
louis ck hat in den ersten 3 tagen wohl über 110.000 mal die aufnahme seines auftritts im beacon theater für fünf dollar verkauft:
The show went on sale at noon on Saturday, December 10th. 12 hours later, we had over 50,000 purchases and had earned $250,000, breaking even on the cost of production and website. As of Today, we've sold over 110,000 copies for a total of over $500,000. Minus some money for PayPal charges etc, I have a profit around $200,000 (after taxes $75.58). This is less than I would have been paid by a large company to simply perform the show and let them sell it to you, but they would have charged you about $20 for the video. They would have given you an encrypted and regionally restricted video of limited value, and they would have owned your private information for their own use. They would have withheld international availability indefinitely. This way, you only paid $5, you can use the video any way you want, and you can watch it in Dublin, whatever the city is in Belgium, or Dubai. I got paid nice, and I still own the video (as do you). You never have to join anything, and you never have to hear from us again.
das heisst obwohl, oder besser weil er seinen film ohne kundenverarschung und technischen nutzungsbehinderungen die man gemeinhin DRM nennt verkauft und es sicherlich ein leichtes wäre sich auch mühlos eine kostenlose kopie zu besorgen, waren über 110tausend leute bereit, fünf dollar zu bezahlen. ich habe das auch gemacht und tatsächlich war der prozess so einfach wie man sich das wünscht: email-adresse eintragen, paypal-button klicken, zahlen, runterladen oder im flash-player auf der site ansehen. ein extra login war nicht nötig (ausser bei paypal), aber wer seinen cookie verliert, kann sich mit einem passwort das er zugemailt bekam neu als zahler einloggen und einen neuen cookie holen.
ich bin ziemlich begeistert über diesen weiteren hinweis auf eine ausgeprägte bezahlkultur im internet. wenn sich die benutzer nicht verarscht vorkommen fair behandelt fühlen, verhalten sie sich ebenso fair. und zur fairness gegenüber den benutzern oder kunden fallen mir spontan diese aspekte ein:
- den benutzern weder explizit, noch implizit zu unterstellen dass sie eigentlich diebe sind (und sie nur mit technischen miteln oder warnhinweisen davon abzuhalten seien).
- nicht nur an das gute im menschen appelieren, sondern daran glauben.
- keine mondpreise verlangen, sondern angemessene, niedrigschwellige preise anbieten.
- nicht weinerlich, sondern freundlich und höflich darauf hinweisen, welche arbeit und investitionen in dem zu kaufenden ding stecken.
- keinen müll oder übriggebliebenes verkaufen, sondern einen echten wert, qualität, etwas mit eigenem herzblut.
fast poetisch wird louis ck dann auch noch:
I learned that money can be a lot of things. It can be something that is hoarded, fought over, protected, stolen and withheld. Or it can be like an energy, fueled by the desire, will, creative interest, need to laugh, of large groups of people. And it can be shuffled and pushed around and pooled together to fuel a common interest, jokes about garbage, penises and parenthood.
und jetzt guck ich mir den scheiss erstmal an.
links vom 14.12.2011
blog.metaroll.de: Das Ende des Suchmaschinenzeitalters
sorry, aber das was benedikt köhler hier schreibt ist quatsch. weil man durch soziale netzwerke oder intelligente apps die auf diesen netzwerken und mechanismen aufsetzen tolle sachen findet, heisst das doch noch lange nicht, dass man nicht mehr sucht. das ist in etwa so, als würde man argumentieren, dass es wegen amazon bald keine läden mehr gäbe oder niemand mehr bigmacs essen würde, wenn macdonalds salat anbieten würde.
dass es in der suchmaschinen-landschaft zu umwälzungen kommen wird ist keine frage. beziehnungsnetzwerke, empfehlungsnetzwerke, agenten die den zugang zu informationen vereinfachen, einfacher oder unkomplizierter machen werden am markanteil von klassischen suchmaschinen nagen. aber es ist ja einerseits nicht so, dass suchmaschinen sich nicht weiterentwickelten und diese mechanismen nicht integrieren könnten und ganz sicher nicht so, dass wir nicht mehr suchen, weil wir in empfehlungen ertrinken.
benedikt köhler:
Bei einer Sache bin ich mir sicher. Die Generation der Digital Natives wird sich wahrscheinlich an das Thema Suchmaschine auf ähnlich nostalgische Weise erinnern, wie sich die Generation davor an 14400er Modems und Linkverzeichnisse.
das 14.000er-modem ist tot, linkverzeichnisse unpraktisch und meist sinnlos -- aber gut funktionierende suchmaschinen werden auch in 20 jahren noch eine wichtige rolle spielen.
netzpolitik.org: ZDF-Morgenmagazin: Guttenberg im Auftrag der Netzfreiheit
markus beckedahl steht früh auf (oh?) und trifft cherno jobatey um über die „ Berufung von Karl-Theodor zu Guttenberg als EU-Berater für Internetfreiheit “ zu plaudern, lässt sich von jobatey als den top-blogger-deutschlands bezeichnen und argumentiert sehr gut. (mit video )
techdirt.com: Louis CK: Connecting With Fans & Giving Them A Reason To Buy By Being Polite, Awesome & Human
gestern schon verlinkt , das live-video von einem auftritt von louis ck das man für 5 dollar kaufen kann und ohne DRM-quatsch runterladen kann (eben getan). mike masnick erklärt hier nochmal sehr schön, warum das eine gute sache und eine gute haltung ist.
zeit.de: Douglas Coupland: "Das Smartphone macht alle Menschen gleich"
unfassbar langweiliges und oberflächliches interview mit douglas coupland. frage: wie wird die zukunft aussehen? antwort: man weiss es nicht.
na toll.
kochenmitschwadroneuse.twoday.net: heute mal was zum thema: schuhmode
lawblog.de: Nötigung via Schufa
udo vetter:
Exakt zum Ablauf der gesetzten Frist wurde der Eintrag jetzt gelöscht. Das zeigt wieder mal, wie manche Firmen das Instrument Schufa mittlerweile handhaben. Als Nötigungsmittel. Da passt ins Bild, dass der Protest des Kunden selbst erst mal geschmeidig ignoriert wird. Erst wenn es ernst wird und sich Anwälte melden, wird die Notbremse gezogen.
scripting.com: Why apps are not the future
dave winer:
The great thing about the web is linking. I don't care how ugly it looks and how pretty your app is, if I can't link in and out of your world, it's not even close to a replacement for the web. It would be as silly as saying that you don't need oceans because you have a bathtub. How nice your bathtub is. Try building a continent around it if you want to get my point.
titanic-magazin.de: Neuer Job für Guttenberg
titanic:
In weiteren Meldungen: +++ Neues Sicherheitskonzept: Elefant wird Türsteher in Porzellanladen +++ Bundespräsident Wulff legt sein Amt nieder und wird Berater für Wirtschaftsethik bei AWD
MVRDV wolkendurchstosser
im flipboard fand ich in den „cover stories“ (hab ich schonmal gesagt, dass ich flipboard ziemlich toll finde?) fand ich gestern abend diesen BBC-artikel. in dem artikel steht, dass in seoul ein gebäude gebaut werden soll, dass den brennenden, bzw. zusammenstürzenden twin towers des world trade centers in new york ähnle. insbesondere scheint sich seth abramovitch auf gawker mit der kritik am entwurf hervorgetan zu haben. das ist das bild mit dem gawker den entwurf kommentiert:
ich weiss nicht, wenn ich mir den entwurf von MVRDV und die visualisierungen beispielsweise hier ansehe, finde ich den entwurf wie fast alles von MVRDV, ziemlich grossartig (beispiel gefällig?). natürlich spielt der entwurf mit der idee einer schwabbelden, gasförmigen masse, eben einer wolke. in diesem fall ist die wolke wunderbar pixelförmig aufgelöst, bzw. materialisiert und hält die türme zusammen. und natürlich kann man eine wolke auch als eine rauchwolke ansehen. oder im mond einen mann zu sehen glauben — oder wie ein kommentator unter dem gawker-artikel wunderbar auf den punkt bemerkte, kann man auch ein bild mit koi-karpfen so betrachten, als wirkten die karpfen ein bisschen „nuttenhaft“ (slutty). es liegt im auge des berachters, was er in ein bild oder einen entwurf projeziert.
zumndest scheint auf MVRDV gerade ein herrlicher shitstorm niederzugehen, so dass sie sich mittlerweile sogar auf ihrer facebook-seite für mögliche assoziationsmöglichkeiten entschuldigen:
MVRDV regrets deeply any connotations The Cloud projects evokes regarding 9/11, it was not our intention.
worüber ich mich allerdings wirklich aufregen kann, ist die website von MVRDV. die ist komplett aus flash gebaut und so gut wie unbenutzbar, eine benutzbarkeits-katastrophe.
siehe auch architizer.com.