bedingungsloses rumstreiten um grundloses einkommen
ganz offenbar ist die diskussion um das bedingungslose grundeinkommen in den letzten wochen am hochschwappen. obwohl diskussion mag ich das nicht nennen; die blogger haben wieder mal ein thema gefunden, wegen dem sie sich mal wieder die köpfe einschlagen können.
ich bin vor ein paar jahren, als ich götz werner zum thema bedingungsloses grundeinkommen reden hörte nicht zum anhänger des bedingslosen grundeinkommens geworden, sondern zum anhänger von götz werner. die art und weise wie er für seine idee (die er im übrigen gar nicht als seien idee verkauft) wirbt ist bemerkenswert. er fordert nicht das bedingungslose grundeinkommen in deutschland einzuführen, sondern darüber nachzudenken. und zum nachdenken liefert er ein menge guter argumente, aber auch gleich ein bisschen skepsis mit dazu. ich halte seine strategie die leute zum nachdenken zu bewegen, statt sie zu versuchen zu überzeugen für mehr als einen rhetorischen trick. er pflanzt damit ein langlebiges virus in die köpfe seiner zuhörer.
dieses virus wütet nun schon seit einigen jahren in meinem kopf. ich bin in sachen wirtschaft und steuerrecht jemand der absolutes unwissen und ignoranz für sich reklamiert. mehr noch. wenn ich verträge oder steuerbescheide lese, muss ich nach 2-3 sätzen meine aufmerksamkeit anderen dingen zuwenden oder schlafe ein. ich habe quasi eine finanzallergie (oder genauer eine behördendeutsch-allergie). deshalb würde ich mir auch nicht anmassen zu behaupten ich wüsste was für auswirkungen die einführung eines bedingungslosen grundeinkommens hätte. ich masse mir aber an, zu behaupten, dass das aktuelle steuerrecht exakt folgende wirkung hat: es ist der blanke horror, nicht nur für menschen mit behördendeutsch-allergie.
diese einschätzung setzt sich zusammen aus beobachtungen und eigenen erfahrungen. letzte woche zum beispiel habe ich meinen einkommensteuerbescheid für das jahr 2007 bekommen. einerseits finde ich es grossartig, dass sich ein hochqualifizierter und gut bezahlter steuerbeamter mehrere stunden mit mir und meinen finanzen bschäftigt, sich die angaben, die mein ebenfalls hochqualifizierter und gut bezahlter steuerberater, gemacht hat durchliest, bewertet und mir danach bescheid sagt, was er darüber denkt. meine finanzen sind nicht sonderlich komplex, im gegenteil. ich hatte hier und da ein wenig einkommen, ein paar ausgaben, kein vermögen, wenig abschreibungen oder steuerspargedöns. trotzdem war der bescheid sieben seiten lang.
das problem ist, dass der bescheid mein einkommen für die jahre 2008 und 2009 aus dem einkommen des jahres 2007 hochrechnet, was aber ungefähr rein gar nix mit meiner einkommensituation im jahr 2008 und 2009 zu tun hat. in zwei jahren ändert sich ja manchmal einiges. ich werde dem bescheid natürlich widersprechen. da ich aber nicht weiss wie man das macht, wird mein steuerberater das machen müssen. dem muss ich die sachlage erst wieder erklären, damit er die situation in beamtendeutsch übersetzen kann. dann wird der hochqualifizierte und gut bezahlte steuerbeamte sich wieder einige stunden mit meiner finanzsituation beschäftigen und mir erneut bescheid sagen. wahrscheinlich werden wir uns — über bande — einige zeit lang streiten. mehrere tage wertvolle arbeitszeit und ein paar hundert euro für beratung gehen für diesen quark drauf, nur weil wir so ein kompliziertes steuerrecht haben.
was ich sagen will: unser steuersytem ist so dermassen aufgeblasen, so intransparent und unverständlich, so verästelt und vollgestopft mit ausnahmen und sonderregelungen, dass man es noch nichteinmal im vollrausch als gerecht oder angemessen bezeichnen könnte.
allein schon wegen des steuersystems, aber auch wegen den ungerechtigkeiten und schikanen im schatten von harz IV und allen möglichen anderen bürokratiemonstern muss man sich wünschen, dass menschen weiterhin über einfache, gerechte und verständliche alternativen zum status quo nachdenken.
und auch wenn es nur eine von vielen alternativen ist, die idee des bedingunglslosen grundeinkommens halte ich nach wie vor für sehr nachdenkenswert und diskussionswürdig. nicht nur, aber auch, weil sie tonnenweise bürokratie, sonderregelungen, schlupflöcher und beamtendeutsch überflüssig machen würde.
trust
 david gergen (wikipedia eintrag:
many people don’t believe this, but trust remains the coin of the realm in politics. a presidet who is trusted by the people, by the congress, by the press, by foreign countries, is a president who can get a lot of good things done. you break that trust, violate that trust, everything else tumbles around you.
gesagt im west wing bonus material der staffel 3, „documentary special“.
fragen-pops
aha. die „kellog company“ erhebt anspruch auf das wort „POPS“ wie in „Dinkelpops“, „Amaranth-Pops“, „Schokopops“ oder „Weizenhonigpops“. diese kombinationen „seien geeignet, zu Verwechslungen zu führen.“ zu verwechselungen mit kellogsprodukten aus puffgetreide.
beim oberflächlichen lesen (vor allem bem einsatz von versalien), verwechsle ich das wort „POPS“ oft mit „POPOS“ oder „PUPS“. gibts gegen solche verwechselungen ein juristisches mittel?
ix frage mich gerade, was mit worten wie „POPStars“ oder „alkoPOPS“ oder „PUPSflocken“ ist. verletzen die auch kellog-markenrechte?
und heissen die „weizenhonigpops“ aus zucker von kellogs nicht eigentlich „smacks“?
da fällt mir gerade ein, heisst „popcorn“ auf deutsch nicht eigentlich puffmais? wie wärs mit da mit markenrechtsfreiem „puffweizen mit honig“, „puffamaranth“ und „puffdinkel“? oder ist „PUFF“ auch eine geschützte bezeichnung für kellogs?
hardware reset
mittlerweile mache ich mit meinem XDA fast monatlich einen hardware-reset. der hardware-reset am XDA setzt das gerät komplett in den auslieferungszustand zurück, eine dankenswerte funktion, wenn man das handy wegschmeissen oder weggeben möchte, weil danach alle persönlichen daten weg sind. aber eine qual, wenn man liebevoll daten in sein handy eingibt und die wegen firmwareupdates, startverweigerung und mangelhafter, bzw. fehlender backupfunktion verliert.
gestern habe ich den XDA (mal wieder) zurückgesetzt, weil mir die dame an der o2 „daten-hotline“ sagte, dass mit einem hardware-reset der schwarze fleck und die weissen linien die meinen xda seit einer woche zieren weggehen würden. obwohl sie sprach wie eine frühstücksradio-moderatorin, schenkte ich ihr glauben und drückte die windows- und die OK-taste während ich den stift in das reset-loch steckte.
der hardwarefehler blieb, die daten waren wieder weg. immerhin brachte der nächste anruf bei der hotlne dann das versprechen, dass GLS mir innerhalb von 48 stunden ein ersatzgerät bringen würde und das alte mitnehemn würde.
mittlerweile bin ich nach dem jungfräulich-machen des XDAs ziemlich flott darin das ding wieder einigermassen brauchbar zu machen. dank googles und nueva syncs active-sync-dings, sind meine adressen und termine nach 10 minuten wieder so wie vorher auf dem XDA und meine drei IMAP-mail-konten kann ich mittlerweile auch im halbschlaf konfigurieren. nur dass ich alle lesezeichen und passwörter immer wieder neu in den browser geben muss nervt.
aber dafür hat microsoft windows mobile ja auch erfunden. zum nerven.
[nachtrag 17.02.2009, 23h]
o2 hat heuet tatsächlich einen neuen XDA geliefert. das windows dadrauf ist nach wie vor scheisse zu bedienen, aber der bildschirm hat keine flecken. kalender und adressen sind drauf, das tomtom auf der speicherkarte funktioniert und telefonieren und den mac in internet bringen geht auch nach 10 minuten konfiguration.
android auf dem absteigenden vormarsch?
manchmal wenn ich im zug sitze und es draussen dunkel ist, weiss ich auch nicht in welche rcihtung der zug fährt. ich nenne mich aber auch nicht journalist. würde ich mich journalist nennen, würde ich immer behaupten zu wissen in welche richtung ich fahre.
        
        [quellen turi2, daring fireball]
e-paper ist fürn arsch
das ist …
kein witz. ix musste trotzdem ein bisschen lachen.
was ich noch zum spreeblick-interview mit peter müller sagen wollte
ideen
vor etwa 6 jahren hatte ich die idee für die huffington post. quasi. wir sollten damals die webseite für ein neues magazin konzipieren und bauen und ich dachte, es könne eine gute idee sein auf der site autoren, aber auch prominente, dazu zu motivieren, über das was sie kennen, lieben oder hassen schreiben zu lassen und so etwas über das gedruckte heft hinausgehende zu schaffen. die idee scheitererte nicht nur an unserer mangelnden vernetzung mit prominenten oder interessanten, schreibwilligen personen, sondern überlebte auch das erste brainstorming nicht. es blieb eine idee von vielen anderen, die auf der hand lag, in den letzten 6 jahren wahrscheinlich von 2000 menschen gedacht wurde und nur von frau huffington so umgesetzt wurde, dass sie am ende zu einer realisierten, grandiosen idee wurde.
das ist das elend an ideen. wenn man nicht weiss wie man sie umsetzt, aus ihnen geld melken kann oder sorgfältig grosszieht dass sie relevant und wahrnehmbar werden, sind sie nicht viel wert. ideen müssen umgesetzt, ausformuliert und grossgezogen werden um zu einer echten, brauchbaren idee zu werden.
anfang dezember hatte ich eine idee, diskutierte sie mit ein paar leuten die ich schätze, vergass sie über weihnachten und meine hochzeit wieder und wurde heute wieder von meinem feedreader und ein paar assoziationen daran erinnert. da ich von anfang an nicht wusste, was ich mit der idee machen sollte und vor allem nicht wusste ob ich die kraft und energie hätte sie grosszuziehen, dachte ich von anfang an darüber nach sie einfach aufzuschreiben und zu veröffentlichen. heute riet mir jemand genau das zu tun, also mache ich es jetzt.
die idee kam mir beim durchblättern irgendeiner FAS im dezember. den artikel finde ich natürlich bei faz.net nicht mehr, macht abr auch nix. es ging um die auf lebensmittel aufgedruckte nährstoff-ampel gegen die sich die lebensmittelindustrie seit jahren erfolgreich wehrt. und um irgendeine nährwert-formel die ein wissenschaftler sich ausgedacht hat, die einfach signalisiert „gesund“ oder „fettmachend“ und die natürlich auch nicht in naher zukunft auf lebensmitteln erscheinen wird.
ix hatte dann die idee, analog zu einer android applikation, die einem glaube ich preise und vergleichstests liefert, sobald man den strichcode scannt, bzw. fotografiert. warum nicht eine mobile applikation bauen die die strichcodes von lebensmitteln scannt und in einer (online-) datenbank nachschaut wie die nährwerte sind und einem das nach dem scan sofort anzeigt.
in der datenbank könnten dann, beispielsweise, die nährstoff-ampel abgespeichert sein, aber auch die kalorien pro packung, portion oder 100 gramm, weight-watcher-punkte oder andere zauberformeln. also quasi point’n’click um an neutrale nährstoffinformationen zu kommen.
die datenbank wird aus vorhandenen (strichcode-) datenbanken und benutzer-eingaben generiert. vielleicht kann man auch partner gewinnen wie foodwatch, das gesundheistministerium, weight-watchers, whatever. aber vor allem sollten die benutzer (eine community) die daten pflegen, modifizieren und anpassen können.
und huch, wie das mit ideen so ist, manchmal hatte sie schon jemand anders. bei codecheck.info muss man den EAN-code noch per hand eingeben, statt ihn fotografieren oder scannen zu können (oder nen laptop mit webcam und installiertem flash dabeihaben). aber es geht im prinzip.
was natürlich fehlt, ist die einfache benutzung und die einfache präsentation der ergebnisse ohne viel blahblah.
in späteren ausbaustufen der plattform und der mobilen applikation könnte man auch per einfachem strichcode-scan alles was man an einem tag gegessen hat zusammenklicken, fotos von sachen die man ass und die noch nicht in der datenbank sind in sein account hochladen und am ende seine kalorien-, ballaststoff- oder vitamin-statistik abrufen. kalorien-zählen mit dem handy.
faszinierend find ich vor allem die kernidee. so ein gerät kann — einfache bedienung vorausgesetzt — eine art „augmented reality“, einen virtuellen overlay aus dem internet auf die realität erzeugen.
naja. wie gesagt ist halt ne idee. vielleicht sollte ich mal anfangen programmieren zu lernen?
lesen und gucken
* watchmen gekauft, weil wil weaton es sehr eindringlich empfohlen hat.
[die ersten seiten machen lust das ding in einem rutsch durchzulesen. ich frag mich nur, ist es klug erst die vorlage zu lesen und dann ins kino zu gehen?]
* dasFreitag gekauft und beinahe wegen der blödsinnigen anglizismen, bläh-worten und sprachlicher spackigkeit wieder weggeschmissen.
[allein schon der untertitel „Das Meinungsmedium“, überall steht „Bloggen Sie mit!“ und überall wird „das blog“ „der blog“ genannt. überall hinweise darauf, dass man in der „Community“ leser beim diskutieren beobachten könne oder selbst diskutieren könne. ein proboabo wird unerklärlicherweise „Das meinungsstarke Kurzabo“ genannt, eine stinknormale kolumne von adriane seliger, die einem als in berlin lebenede publizistin vorgestellt wird, wird „Blogkommentar“ überschrieben, wohlgemerkt in der printausgabe. in der eigenwerbung für die freitag.de-site steht ungelogen „Sie wollen mehr als nur kommentieren? Setzen Sie eigene Themen und Akzente! Füllen Sie Ihr Profil aus und starten Sie ihre eigenen Blog.“
klar, das sind alles kleinigkeiten, aber gerade die zeugen normalerweise von der leidenschaft der macher eines dings. details sind wie herpes, wer auf sie scheisst, wird ruckzuck von ihnen zugedeckt. andererseits; auf einige details haben die macher vom freitag sehr sorgfältig geachtet, das layout und format ist enorm liebevoll zusammen- und abgekupfert.
auch die texte selbst, die die ich bis jetzt in der printausgabe gelesen habe, sind ganz ok. selbst der spiegelfechter wirkt im print nicht mehr so langatmig und ausschweifend wie in seinem blogdings. das klugscheisserische und erklärbärige hat er sich freilich beibehalten, passt damit aber auch ganz wunderbar in den print-journalismus.
was ich mich allerdings wirklich frage, wer soll den ganzen meinungsscheiss auf freitag.de lesen? wozu dienen die vielen neuen blogs bei freitag.de? wie und wo erkenne ich relevantes, herausragendes, lesenswertes? nach spätestens 10 klicks auf freitag.de bin ich müde, verloren, verwirrt und habe die schnauze voll vom schrillen und beliebigen rumgemeine auf der site.]
* mal wieder glaser gelesen. ich frage mich wie man solchen massen an text produzieren kann, bei gleichbleibend hoher qualität. sätze die ich in stein meisseln möchte:
- „Bei manchen Mobiltelefonen muss man fast schon aufpassen, sie nicht unabsichtlich einzuatmen.“
 - „Dieses sonderbare Bedürfnis, es sich schwerer zu machen als nötig, findet sich in fast jedem modernen Gerät.“
 - Lewis Mumford: „In der ganzen organischen Welt beruht Entwicklung auf Anstrengung, Interesse und aktiver Teilnahme - nicht zuletzt auf der stimulierenden Wirkung von Widerständen, Konflikten und Verzögerungen. Selbst bei den Ratten kommt vor der Paarung die Werbung.“
 
* bauerfeind geguckt. nein, ich habs nicht geguckt, ich hab mich durchgequält.
[allein als katrin bauerfeind ganz am anfang sagte „bäräck obama“, rollten sich schon meine fussnägel hoch. wenn sie schon aus den ersten beiden „a“ ein „ä“ macht, warum nicht auch mit dem dritten „a“? wenn schon falsch, dann bitte ganz falsch, „bäräck obäma“. dann diese blöde nummer, dass sie, offensichtlich von ihrer redaktion getextet und von ihr auswendig aufgesagt, behauptete, in der sendung alles alleine zu machen: „und weil gerade krise ist, haben wir ein paar leute gar nicht erst eingestellt, das heisst ich mach jetzt hier alles selber, bin die personalunion, ich starte beiträge, ich stoppe beiträge […].“ was zur folge hat, dass sie so tut als ob sie mit einer maus und retorten-mausklick-geräuschen beiträge startet, beiträge unterbricht oder beiträge stoppt.
rumfaken, so tun als ob — das ist nicht innovativ, modern oder authentisch, das ist nicht auszuhaltendes, prätentiöses posen.
ich frage mich warum es dem deutschen fernsehen so schwer fällt echte improvisation, echtes mogulusartiges diletieren zu zeigen, statt es zu glätten und zu faken? müll finde ich ok, aber hochglanzmüll läuft im fernsehen ohne dass ich zugucke.]
ichwill.net
der gesundheit frühzeitig vorbeugen
manchmal habe ich das gefühl, xing ist kein „business“-dings, sondern ein guck-mal-wie-peinlich-ich-bin-dings.
        was treibt leute dazu sich einer gruppe die mit „Gesundheitsprävention“ wirbt beizutreten? warum wollen leute die „Lebenszufriedenheit“ erreichen wollen der gesundheit vorbeugen?
ich dachte immer gesundheit sei für esoterik- und psychoschmu-affine was gutes?
„redaktionelle inhalte“ an werbung
hier las ix heute, dass irgendeine news- oder topnews-seite von irgendeinem textilhändler abgemahnt worden sei, weil der textilhändler die werbung auf der news-seite für irgendwie unlauter oder unpassend oder doof hält. also zumindest auf der seite wo laut news-seiten-betreiber „redaktioneller Berichterstattung“ über den textilhändler steht.
beeindruckend finde ix vor allem das verhältnis dieser „redaktionellen Berichterstattung“ (rot) zur geschalteten werbung (grün):
        im gegenteil zum abgemahnten news-seiten-betreiber, glaube ich nicht, dass der textilhändler mit der abmahnung „das weltweit bedeutendste Geschäftsmodell für Online-Werbung in Frage“ stellt. ich glaube so ein geschäftsmodell, das kaum erkennbar adsense in pseudoredaktionelle-winztexte mischt und damit auf vornehmlich auf verwirrung des klickviehs setzt, stellt sich selbst in frage. textilhändler die wegen solcher lapalien ihre anwälte losschicken, allerdings auch.
fernsehkosten
entourage auf kauf-DVD gucken, staffel 1, £8.98 (1,22 euro pro folge, als uk.import im deutschen amazon-store 3,24 euro), staffel 2 £9.58 (0,74 euro pro folge, als uk.import im deutschen amazon-store 1,99 euro pro folge), im itunes store kostet jede folge $1.99 (1,52 euro pro folge) oder in der DVDthek kostet die erste staffel 6 euro (0,21 euro pro folge) und die zweite staffel 9 euro (0,64 euro pro folge).
- der vorteil der DVDthek-filme ist: ich kann sie rippen.
 - der vorteil der kauf-DVDs ist: ich kann sie wieder verkaufen.
 - der vorteilder kauf-DVDs und der itunes-episoden: ich kann staffel 3 und 4 bekommen.
 
was mach ich jetzt um an die staffeln drei, vier und fünf zu kommen?
[stand der amazon-preise 03.02.2008, preise der DVDthek: eine DVD am abend ausgeliehen und am morgen zurückgebracht: 3 euro]
focussierte werbung auf focus.de
comedy-dienstag auf bahn.tv
abmahnungen zu bekommen oder ganz allgemein, mit juristen zu reden, ist nicht unbedingt lustig. im gegenteil. genau wie bei schreiben vom finanzamt, bekomme ich beim öffnen und lesen von anwaltspost meistens ein unangenehmes ziehen in steissbein-nähe, so in etwa vergleichbar dem gefühl dass ix bekomme, wenn ich an der kante vom grand canyon oder aus dem fenster vom berliner fernsehturm nach unten gucke. ausserdem steigt der blutdruck fühlbar und hält sich für ein paar tage auf hohem niveau.
das eigentlich schockierende bei abmahnungen oder anrufen von anwälten die einen unter druck setzen wollen sind die drohungen. explizit, zwischen den zeilen oder beim ausmalen der konsequenzen die jeder schritt nach der abmahnung bedeuten könnte. genüsslich wiesen mich bisher alle anwälte die sich die mühe machten mich für ihre mandanten zu kontaktieren darauf hin, dass unter umständen nicht unerhebliche kosten auf mich zukommen würden. das ist das eigentlich unangenehme an abmahnungen. dass da jemand ist, der einem einfach droht, einen versucht einzuschüchtern und es, manchmal allzu offensichtlich, geniesst in einer position der stärke zu stehen — statt einen einfach um etwas zu bitten.
durch die wahl einer sprache die ungefähr alle die nie jura studiert haben nicht verstehen, zwingen einen anwälte auch meist ihre spielregeln auf. sie entziehen ihrem schreiben jeden rest von erkennbarer menschlichkeit und zwingen einen sich hilfe und rat einzuholen, bei jemandem der diese sprache versteht.
trotz alle dem, obwohl ich weiss wie unangenhem es ist, eine abmahnung zu bekommen, habe ich eben laut losgelacht, als ich las, dass die deutsche bahn markus beckedahl heute abgemahnt hat um ein internes memo, dass er veröffentlicht hat, „verschwinden“ zu lassen.
fiete stegers weist zwar in einem kommentar darauf hin, dass das schreiben der bahn „für einen Juristenschrieb […] sachlich, fast schon nett formuliert“ erscheine, unter anderem weil da „keine besonderen Drohungen drin oder so etwas“ stünden. trotzdem. wie machttrunken muss man sein, zu meinen, mit einer solchen aktionen erfolg zu haben. als ob die aktuelle öffentlichkeitswirkung nicht schon schlecht genug sei, lässt man die juristen, ohne besondere, sondern nur mit normalen drohungen (einstweilige verfügung, vorbehalt von geltendmachung von schadensersatzansprüchen) in den porzellanladen laufen. als ob man das nicht mit ein paar erfahrenen presse- oder PR-fuzzis und ein paar freundlichen telefonaten lautloser und eleganter hätte machen können.
ich fand das witzig. noch witziger fand ich robin meyer-luchts empfehlung an die bahn zur verbesserung der öffentlichkeitsarbeit:
Pleon, fischerAppelt übernehmen Sie. (*
abgesehen davon, erklärt er nochmal sehr anschaulich in 10 punkten, warum die bahn keine chance gegen markus beckedahl hat.
[nachtrag 20:16]
spon, der westen berichten mittlerweile (irre. früher hat es vier tage gedauert bis abmahnungen von bloggern auf spon auftauchten. jetzt gehts in 5 stunden.) und markus beckedahl lässt das memo vorerst online.
[nachtrag 07.02.2009]
markus beckedahl schreibt, dass die bahn aufgebe. erstaunlich trotzdem die sperrigkeit mit der ein nicht namentlich genannt werden wollender „sprecher“ der bahn im gespräch mit matthias schindler rumdruckst. lesenswert ist auch die nun überflüssige antwort von markus beckedahls anwälten an die bahn.
google-phone für arme
als ich zu weihnachten in amerika war, hat mein xda in las vegas einen neustart nicht überlebt. er wollte einfach nicht mehr booten. das hat mich leicht in panik versetzt, da ich mir extra für das tomtom-navigationssystem auf dem xda eine USA-karte besorgt hatte und ich im glauben an die technik auch keine papier-backup-karten dabeihatte. wie sollte ich da den weg zum grand canyon oder nach san diego finden? ausserdem hatte ich alle meine pins und adressen und emails auf dem teil. immerhin, in weiser voraussicht hatte ich die wichtigsten pins und passwörter in eine google-docs datei kopiert, aber trotzdem. es fühlte sich an, als ob mein halbes leben sich weigerte zu booten.
schliesslich liess sich der xda doch noch zum booten überreden, mit einem hard reset, der allerdings sowohl alle einstellungen, als auch alle auf dem telefonspeicher installierten programme, adressen und kalenderdaten löschte. der xda war nach dem reset quasi jungfräulich und leer. immerhin funktionierte das tomtom noch, da es alle daten auf der speichrkarte ablegt. alle einstellungen, alle kontakte und alle im telefonspeicher abgelegten programme hatte ich kurz vorher schon einmal vom xda verloren, als ich dem xda eine neue firmware gegönnt habe. durch diesen kranken microsoft-scheiss verlor ich endgültig die lust das handy zum zweiten mal komplett neu zu konfigureren und lebte seitdem mit einem unkonfigurierten handy. na gut, mit missing sync hab ich nochmal ein paar adressen und kalenderdaten versucht draufzusyncronisieren. aber auch das war eine dermassene qual, dass ich es auch sein liess — und es mir auch egal war.
heute las ich bei volker weber, dass NuevaSync „direct, over-the-air, native synchronization of certain smart phones and PDA devices“ erlaube. also angemeldet, nuevasync.com den zugriff auf meine google-kalender- und kontakt-daten erlaubt, den xda konfiguriert und — boom — waren die daten auf dem handy. durch die luft, automatisch. dank busysync, das ich mir vor einer weile geleistet habe um mit meiner freundin frau ex-freundin ein paar kalender lokal zu synchronisieren (klappt auch supa), synchronisieren auch meine lokalen kalender automatisch mit google-calendar. das adressbuch synchronisiert ja sein 10.5 auch mit google, wenn auch nur über ein paar umwege.
jetzt bin ich zwar google auf gedeih und verderb ausgeliefert (die wissen jetzt wirklich alles von mir), aber dafür muss ich mich nicht mehr mit dem holprigen „missing sync“ rumschlagen, meine handy-termine und adressen sind immer mit denen von meinem laptop synchron.
ich fühle mich wie in einer wolke.
meinungen und arschlöcher
grandioses ja-aber-befindlichkeits und rumdifferenzierungs geblogge beim kutter zum freitag relaunch. ausserdem ein zitat nach meinem geschmack:
Der Magnum-Philosoph Harry Calahan sagte einmal: Opinions are like assholes. Everybody has one. Aber möchte man auch damit behelligt werden?
[gestern geschrieben, heute ans veröffentlichen erinnert von malo]
politiker und so
suedwild.de hat mir ein paar fragen gestellt und ich habe sie beantwortet:
1. wie würdest du den typischen blogger beschreiben?
typisch an bloggern ist vornehmlich, dass sie nicht typisch sind. blogger sind genauso heterogen wie die menschen auf einem marktplatz. jeder kann bloggen. wie und warum sie das tun ist nicht auf einen nenner zu bringen. kurz: blogger sind ein enorm heterogener haufen.
2. was unterscheidet ihn vom typischen politiker?
der unterschied zwischen bloggern und politikern ist in etwa vergleichbar mit dem unterschied zwischen wählern und politikern. beide teilmengen überschneiden sich mitunter, unterscheiden sich aber auch an vielen stellen. deshalb würde ich lieber die frage beantworten, welche motive politiker haben, zu bloggen, zu twittern oder  allgemeiner  das internet zu nutzen. da ist die antwort nämlich relativ einfach: politiker nutzen das internet meinem eindruck nach eher um wahlkampf zu machen als zu kommunizieren. so wie man schauspieler in talkshows nur dann sieht, wenn sie gerade für etwas werbung machen können, sieht man politiker eher auf dem marktplatz oder im internet, wenn sie gerade wahlkampf machen. andererseits: politiker machen ja eigentlich immer wahlkampf.
3. sollten politiker ihren wahlkampf in blogs, bei twitter, youtube & Co führen?
na klar. politiker sollten wahlkampf dort führen, wo sie die menschen erreichen. ob das nun auf marktplätzen, im fernseher, auf youtube, twitter oder auf abgeordnetenwatch.de stattfindet ist nicht das entscheidende. entscheidend ist nach meinem politikverständnis, dass sie glaubhaft verständlich machen, für was sie stehen, was sie vorhaben und dass sie für ihre entscheidungen öffentlich rede und antwort stehen und verantwortung übernehmen.
4. Glaubwürdigkeit von Politikern: Steigt oder sinkt sie im Web?
rein theorhetisch ist das internet ein prima werkzeug um sich zu profilieren, schwierige sachverhalte und entscheidungsprozesse transparent darzustellen und grosse menschenmassen zu erreichen. so, wie das im prinzip, bei allen massenmedien der fall ist. ein unterschied zu klassischen massenmedien ist allerdings, dass man im web mit relativ geringem aufwand grosse menschenmassen direkt und ungefiltert erreichen kann. das ist einerseits eine grosse chance um unfassbar viele menschen zu erreichen und zu überzeugen, andererseits wird diese chance meist nur dazu genutzt, um unfassbar viele menschen unglaublich zu langweilen und in ihrem vorurteil zu bestärken, dass politiker von einem anderen stern sind.
ob allerdings ein politiker nun im fernsehen blödsinn redet, in einem interview unglaubwürdiges, unverständliches oder peinliches zeug von sich gibt, ist unterm strich ja eigentlich egal. andererseits ist ein tweet oder ein blogeintrag, der im eifer des gefechts veröffentlicht wurde, nicht so leicht zurückzuziehen wie das bei einem interview zu machen ist. bei klassischen interviews kann man durch seinen mitarbeiterstab bei der autorisiersierung alle spitzen rausnehmen lassen, später alles auf missverständnisse schieben und leugnen oder sich aus dem zusammenhang zitiert sehen. einmal ins internet geschriebenes jedoch bleibt dort in der regel lange erhalten, selbst wenn es gleich gelöscht wieder gelöscht wird. siehe dazu beispielsweise dieses kleine tsg-missgeschick.
kurz: die glaubwürdigkeit von politikern hängt nicht vom medium ab, über dass kommuniziert wird, sondern vor allem davon, wie glaubwürdig dies geschieht. es ist aber durchaus möglich, dass sich politiker in einem für sie neuen medium so unbeholfen bewegen, dass sie sich damit blamieren.
5. gehen politische inhalte beim wahlkampf im web verloren?
ich glaube, politische inhalte gehen im wahlkampf sowieso verloren. oder anders gesagt: politische inhalte werden seit jeher im wahlkampf auf worthülsen, knappe sprüche und leere formeln reduziert.
die frage könnte aber auch lauten, ob durch das fernsehen politische inhalte verloren gingen und durch die konzentration auf die vermeintliche persönlichkeit, die ausstrahlung, das charisma oder den teint nicht bereits alles substanzielle aus der politik entweicht. im web zumindest ist das potenzial vorhanden, dass wieder politische inhalte in den vordergrund gerückt werden und sich echte dialoge entwickeln. ob diese potenziale allerdings genutzt werden ist, wie gesagt, weniger eine frage des mediums, als des wahlkampf- oder politischen stils.
6. wahlkampf im web als zukunft?
das internet ist sicherlich eines der wichtigen massenmedien der zukunft. deshalb wird sich kein politiker, der eine breite masse von menschen erreichen möchte, leisten können, dem internet fern zu bleiben.
7. ist obama eine ausnahme? gibt es eine vergleichbare person in deutschland?
obama ist sicherlich eine ausnahme. allerdings nicht nur deshalb, weil er früher und vor allem besser als seine konkurrenten begriffen hat, dass man sich im internet nicht nur wahlkampfspenden besorgen kann, sondern auch seine wahlkampfhelfer besser und effektiver als je zuvor bei einem wahlkampf organisieren kann. er hat anders als mccain begriffen, dass er im netz mehr menschen direkt erreichen kann als mit klassischen dialogmedien (postwurfsendungen, automatisierte oder durch callcenter durchgeführte telefonanrufe), dass er einseitige medienberichte und kampagnen im netz einfacher abfedern konnte als durch die klassischen massenmedien und vor allem hat er erkannt, dass man im internet tolle fotos und filme von sich selbst veröffentlichen kann. nur: ohne obamas fähigkeit menschen zu beeindrucken, zu euphorisieren und dazu zu inspirieren, sich für ihn einzusetzen, ohne seine fähigkeit sich glaubwürdig darzustellen und vor allem ohne sein unglaublich professionell und diszipliniert organisiertes und agierendes wahlkampfteam, hätte ihm das ganze internet-web2.0-brimborium auch nichts geholfen.
politikern die sich (heimlich) als kommenden obama sehen, nur weil sie twittern, eine eigene homepage mit abgerundeten ecken haben oder yes we can sagen können, würde ich sagen: wenn man einen weissen kittel und gummihandschuhe anzieht ist man noch lange kein chirurg.
obwohl willi brandt bereits tot ist, glaube ich, dass es in deutschland mindestens eine vergleichbare person gibt. da bin ich ganz sicher. nur hat sie bisher keiner gefunden. diese person müsste viele eigenschaften in sich vereinen, mit denen sich politiker derzeit eher schwer tun. humor zum beispiel oder die fähigkeit sich über sich selbst lustig zu machen [siehe barack obamas auftritt bei jay leno oder david letterman] oder die fähigkeit nicht nur zu reden, sondern zur abwechslung auch etwas zu sagen.
8. was hälst du von durchgeplanten wahlkampf-strategien im netz, besonders in „web 2.0“-anwendungen (so wie obamas wahlkampf)?
ich habe es ja oben schon angedeutet. wer glaubt, einfach die werkzeuge von obama zu benutzen ohne sie auch nur ansatzweise verstanden zu haben, wird den erfolg von obama nicht wiederholen können und sich eine blutige nase holen. zumal der amerikanische wahlkampf schwer mit dem deutschen zu vergleichen ist und es sehr fraglich ist, ob man mit amerikanischen wahlkampfstrategien in deutschland erfolg haben wird.
andererseits ist es natürlich toll, wenn deutsche politiker das potential des internets erkennen und sich damit auseinandersetzen. wenn sie dann erkennen, dass das internet nicht nur für pornografie, urheberrechtsverletzungen oder nazipropaganda genutzt wird. je mehr sich politiker mit dem internet beschäftigen, desto weniger politiker werden sich künftig ihre emails noch ausdrucken lassen, PDF-dateien faxen oder versuchen das internet „sperren“ zu lassen.
und gegen einen professionell organisierten wahlkampf, eine überzeugend umgesetzte wahlkampf-strategie, zur not auch mit web 2.0-gedöns ist auch nichts einzuwenden. im gegenteil, ich wäre begeistert. doch selbst wenn die parteien es schaffen sollten, im netz gute arbeit zu leisten (was ich stark bezweifle), gibt es noch ein anderes, viel grösseres problem: der grossteil des politischen establishments, quer durch alle parteien, hat in den letzten jahren und monaten jeden funken glaubwürdigkeit, kompentenz und sympathie beim wähler verspielt – fast ganz ohne web 2.0 und internet.
[das interview kann man jetzt auch auf suedwild.de lesen, kräftig offentlich-rechtlich redigiert (danke!) und mit gross- und kleinschreibung.]
voss schreibt holprig
ich kann mich über solche überschriften und erste sätze ja scheckig lachen. ix weiss nur nicht ob jochen voss das witzig gemeint hat:
        „über Wechseljahre“ drehen, ein „Thema“ angehen, ein „weibliches“ auch noch — wie kommt man auf solche benachteiligten sätze? ist „voss“ vielleicht so eine art pseudonym für „schlämmer“?