pein­li­che ge­stal­ten im fern­se­her

felix schwenzel

in den letz­ten ta­gen habe ich mal wie­der mehr fern­se­hen ge­guckt. un­ter an­de­rem litt ich an ei­ner selt­sa­men, sucht­ar­ti­gen lust „holt mich hier raus, ich bin ein star“ zu gu­cken. ek­lig fand ich da al­ler­dings we­der die „prü­fun­gen“ oder die art der mo­de­ra­ti­on, oder gar, wie ei­ni­ge, ei­nen der mo­de­ra­to­ren, son­dern die schrei­end pein­li­che selbst­über­schät­zung und selbst­ge­fäl­lig­keit man­cher c-pro­mis. ne­ben die­sem ekel und hef­ti­gen fremd­schäm-at­ta­cken, wur­de ich beim dschun­gel­camp aber auch da­von über­rascht, wie sym­pa­thisch ei­nem ver­meint­li­che freaks oder dep­pen oder alte omas wer­den kön­nen, wenn man ih­nen eine wei­le bei ih­rem trei­ben zu­sieht. eben­so über­ascht wur­de ich da­von, nach jah­ren der ent­halt­sam­keit mal wie­der über mo­de­ra­to­ren-wit­ze la­chen zu kön­nen.

eine wie­der­keh­ren­de er­kennt­nis der letz­ten tage, war aber die be­ob­ach­tung, dass selbst leu­te die ver­meint­lich ei­ni­ges an er­fah­rung vor der ka­me­ra ha­ben, es schaf­fen, sich vor lau­ter selbst­schutz und furcht schwä­chen zu zei­gen, un­glaub­lich und ir­repa­ra­bel ent­blös­sen. bei pe­ter bond und gui­lia sie­gel hat das je­der ge­merkt der „holt mich hier raus, ich bin ein star“ ge­se­hen hat, bei jörg pi­la­wa in „wet­ten, dass?“ war die ma­cker­haf­te und viel zu dick auf­ge­tra­ge­ne cool­ness so pein­lich, dass so­gar ei­nem fern­seh­jour­na­lis­ten der kra­gen ge­platzt ist. das ver­hal­ten von jörg pi­la­wa in „wet­ten, dass?“ hät­te bei ei­nem teen­ager zur straf­ver­set­zung auf die son­der­schu­le ge­reicht. da­ge­gen wirkt ein mit „fot­zen­se­kret“ und stauf­fen­berg-kos­tü­men han­tie­ren­der oli­ver po­cher wie ein bra­ves, de­mü­ti­ges milch­ge­sicht.

was we­der dem me­di­en­jour­na­lis­ten „cla­ris­sa“, noch dem blog­ger john­ny haeus­ler auf­fiel (oder nicht wei­ter er­wäh­nens­wert er­schien), war, wie pein­lich hen­ryk m. bro­der sich in die­ser sen­dung an kai diek­mann ran­wanz­te, um bei ihm an­er­ken­nung zu er­hei­schen. wie ein streb­sa­mer schul­jun­ge der sei­nen leh­rer be­ein­dru­cken möch­te bal­ler­te er diek­mann sorg­sam vor­be­rei­te­te gags, ver­klei­dun­gen, bon­mots und ge­sin­nungs­auf­sa­ät­ze vor den latz, lei­der all­zu of­fen­sicht­lich, nur um diek­man zu be­ein­dru­cken und ein biss­chen von ihm zu­rück­ge­liebt und -be­wun­dert zu wer­den. ganz of­fen­sicht­lich be­fürch­te­te er, dass sein ran­wan­zen als sol­ches wahr­ge­nom­men wer­den könn­te und be­rei­te­te des­halb auch das eine oder an­de­re kri­ti­sche wort vor. trotz die­ser halb­her­zi­gen ge­gen­mass­nah­men war das of­fen­sicht­li­che ran­wan­zen nicht zu über­se­hen. und es war un­er­träg­lich, nicht nur weil bro­der diek­mann of­fen­kun­dig nicht die boh­ne in­ter­es­sier­te und er mit tau­send an­de­ren sa­chen, nur nicht bro­der be­schäf­tigt war. diek­mann liess bro­der ein­fach re­den sich prä­sen­tie­ren und stock­te das ge­spräch, brach­te er es mit kur­zen fra­gen wie­der in den fluss.

was treibt men­schen dazu, sich im fern­se­hen hin­zu­stel­len und zu ver­su­chen sich durch un­ver­blüm­tes ei­gen­lob, durch pein­li­ches und eit­les ma­cker-ge­ha­be, tap­si­ge, ar­ro­ganz- und igno­ranz-ge­tränk­te pro­fi­lie­rungs­ver­su­che zu ent­blös­sen?

das mit der ei­tel­keit scheint ein ech­tes pro­blem zu sein. und die ek­ligs­ten auf­trit­te fin­den of­fen­bar nicht un­be­dingt im pri­vat­fern­se­hen statt.


claus schenk graf von stauf­fen­berg

felix schwenzel

das SWR-rund­funk­rats­mit­glied the­re­se wie­land:

Und es ist nicht hin­nehm­bar, dass man den Hel­den des deut­schen Wi­der­stan­des so ins Lä­cher­li­che zieht. (quel­le)

der bri­ti­sche his­to­ri­ker ri­chard j. evans:

[…] Vor al­lem an­ge­sichts der Tat­sa­che, dass es ge­ra­de Her­ren wie Stauf­fen­berg wa­ren, die das Hit­ler­re­gime, den Ho­lo­caust und ins­be­son­de­re den Zwei­ten Welt­krieg erst mög­lich ge­macht und bis 10 Mo­na­te vor sei­nem Ende un­ter­stützt ha­ben, ver­bie­tet es sich, Stauf­fen­berg und die Her­ren des 20. Juli als Hel­den zu ver­eh­ren. (quel­le)

der schau­spie­ler tom crui­se:

ha­ha­ha­ha­ha! (quel­le: ge­däch­nis)

don dah­l­mann

felix schwenzel

ist min­des­tens so klug wie die­ser dirk bach.

[und mark pohl­mann ist auch nicht doof. nicht nur weil er mich ge­le­gent­lich in key­notes zi­tiert.]


dirk bach

felix schwenzel

chris­ti­an ja­ku­betz:

Ir­gend­wann ges­tern abend, als Dirk Bach im In­ter­view Giu­lia Sie­gel hin­rich­te­te, dach­te ich mir für ei­nen kur­zen Mo­ment, dass die­ser Dirk Bach nicht nur ei­ner der wit­zigs­ten, son­dern auch der klügs­ten und char­man­tes­ten Köp­fe im deut­schen TV ist.

ich kann mich über dirk bach ka­putt­la­chen wenn ich ihn nur lau­fen oder sit­ze sehe. aber auch sonst. und ich war auch be­ein­druckt, wie er auf dem draht­seil ba­lan­cier­te als er giu­lia sie­gel hin­rich­te­te in­ter­view­te.

und nicht erst seit die­sem in­ter­view von ste­fan nig­ge­mei­er mit dirk bach bin ich be­reit je­dem be­lie­bi­gen dirk-bach-fan­club bei­zu­tre­ten, von mir aus auch mit chris­ti­an ja­ku­betz.


auch spon kann wit­zig sein

felix schwenzel

Zu­letzt brach Sie­gel ei­nen „Ba­na­nen-Streit“ vom Zaun: Dass nur die 77-jäh­ri­ge Schau­spie­le­rin In­grid van Ber­gen eine Ba­na­ne zu­ge­teilt be­kam, weil sie Ve­ge­ta­rie­rin ist, er­zürn­te die Blon­di­ne über die Ma­ßen. Sie selbst esse auch kein Fleisch („Nur Huhn, Pute, Fisch und Rind“), be­schwer­te sie sich und for­der­te eben­falls eine Ex­tra­por­ti­on. (quel­le)


rein­heit und so

felix schwenzel

vor ei­ni­gen ta­gen hat der künst­ler jake chap­man dem ta­ges­spie­gel ein in­ter­view ge­ge­ben und un­ter an­de­rem fol­gen­des ge­sagt:

Neh­men Sie den Wi­der­stand ge­gen gen­ma­ni­pu­lier­te Nah­rung. Es ist ein na­tür­li­cher Pro­zess bio­lo­gi­schen Le­bens, sich selbst zu ver­än­dern. Die Idee, Leu­te da­von ab­zu­hal­ten, hat mit dem Glau­ben zu tun, dass je­des ein­zel­ne Gen eine rei­ne DNA hat, dass es eine rei­ne Spe­zi­es dar­stellt, die man schüt­zen muss. In der Wirk­lich­keit gibt es aber kei­ne rei­ne Spe­zi­es, nichts ist rein. Al­les ist in fort­wäh­ren­der Ver­un­rei­ni­gung. Al­les ist eine fort­wäh­ren­de Krank­heit. Ich den­ke, die­se ab­so­lu­ten Wer­te sind auf be­un­ru­hi­gen­de Wei­se wie Rein­heits­ge­set­ze, der Öko­lo­gie­dis­kurs ist sehr er­schre­ckend.

ich er­schre­cke im­mer wie­der über die­se „rein­heits­dis­kus­sio­nen“ die auch oft in dis­kus­sio­nen über das in­ter­net oder das blog­dings auf­tau­chen. da wird manch­mal vom „stre­ben nach rein­heit“ ge­spro­chen, der müll, der kom­merz sol­le „draus­sen“ ge­hal­ten wer­den, man­chen blog­ger for­dern ein neu­es in­ter­net weil das alte zu kom­mer­zi­ell oder zu we­nig sub­ver­siv sei und man­che pod­cas­ter be­kla­gen sich, dass die öf­fent­lich recht­li­chen sen­der die ka­nä­le mit ih­ren in­hal­ten „ver­stopf­ten“. ich mag „viel­falt, cha­os, frei­heit“, ich mag den misch­wald, den müll und den schmutz. zu­min­dest den­ke ich, sau­ber­ma­än­nern, egal aus wel­cher ecke sie nun kom­men, aus der öko-, der wer­be­has­ser- oder möch­te­gern-punk-sze­ne (mit riem­chen), aus der po­li­tisch lin­ken oder rech­ten ecke, man soll­te ih­nen im­mer mit ganz viel skep­zis be­geg­nen.

p.s.: na­tür­lich ist „sub­ver­siv“ gut, ein biss­chen ord­nung auch, aber ohne viel­falt, schrott und schmutz ist das al­les nix wert und wird kon­trast­los.

p.p.s: ich habe mal ei­nen kol­le­gen der mir sag­te „ord­nung ist das hal­be le­ben“ ge­fragt, was denn die an­de­re hälf­te sei. er mein­te „auch ord­nung“. wit­zig kann man das frei­lich nur fin­den, wenn man sei­ne woh­nung kennt.


kri­tik bit­te hin­ten rein

felix schwenzel

der­ren brown im vor­wort zu „tricks of the mind“:

That is all, i think: I hope you en­joy this nif­ty, ben­dy litt­le num­ber and if you spot any mista­kes, be sure to wri­te them all out in an email, print it out, fold it up an pop it up your bot­tom.

von arsch­lö­chern nix weg­neh­men las­sen

felix schwenzel

lu­kas dif­fe­ren­ziert wun­der­bar her­um:

Der grund­sätz­li­che Ge­dan­ke, dass man sich be­stimm­te Be­rei­che des All­tags nicht von ir­gend­wel­chen Arsch­lö­chern weg­neh­men las­sen soll­te, ist aber ein klu­ger. [wei­ter­le­sen]

der nie­der­gang der zei­tun­gen

felix schwenzel

zei­tun­gen wer­den nicht we­gen dem in­ter­net oder der wirt­schafts­kri­se oder we­gen dem bou­le­var­des­quen schrott mit dem sie ihre le­ser lang­wei­len un­ter­ge­hen. sie wer­den un­ter­ge­hen, weil sie — oder ge­nau­er ihre ma­cher — ihre le­ser tief im in­ne­ren für dumm hal­ten und ih­nen das auf eine zwar ver­lo­gen-ver­deck­te art, aber doch mit ei­nem col­ga­te-lä­cheln di­rekt ins ge­sicht sa­gen.

sie schrei­ben ih­ren le­sern brie­fe, auf de­nen aus­sen steht: „ihre mei­nung ist uns wich­tig“ und in­nen ein als fra­ge­bo­gen ge­tarn­tes abo-an­ge­bot steht. oder sie schi­cken all de­nen de­rer adres­sen sie hab­haft wer­den konn­ten sug­ges­tiv for­mu­lier­te emails, in de­nen steht, das man „aus­ge­wählt“ wur­de an ei­ner wich­ti­gen um­fra­ge teil­neh­men kön­ne und dass man auch noch ein han­dy oder ein „rei­se­set“ ge­schenkt be­kom­men könn­te. und auch das ist, bei ge­naue­rem le­sen, wie­der nichts an­ders als abo-wer­bung.

im­mer das glei­che mot­to: per­sön­li­che an­re­de, schmie­ri­ges, an­bie­dern­des bild des chef­re­dak­teurs (samt un­ter­schrift), ek­li­ges an­schlei­men mit wor­ten wie „wich­tig“, „aus­ge­wähl­ter per­so­nen­kreis“ oder ge­spiel­ter wert­schät­zung, ge­schick­te for­mu­lie­run­gen, die vor­tei­le oder ge­schen­ke sug­ge­rie­ren — al­les um am ende nur ein abo zu ver­ti­cken.

heu­te zum bei­spiel in mei­nem post­fach:

nicht nur das grin­se­ba­cken-bild nervt, vor al­lem der un­voll­stän­di­ge und fehl­lei­ten­de satz­bau:

Als Dan­ke­schön bie­ten wir Ih­nen die FI­NAN­CIAL TIMES DEUTSCH­LAND 6 Wo­chen lang mit 33% Er­spar­nis!

Zu­sätz­lich schen­ken wir Ih­nen ein LG KP100 Cal­lYa Pre­paid-Han­dy
oder ein 3-teil­i­ges Rei­se­set.

klar er­kenn­bar, dass es die ge­schen­ke nur mit ab­schluss des pa­pier-abos gibt, ist es aus der for­mu­lie­rung nicht. is ja auch ei­gent­lich nicht wei­ter schlimm, von ge­gel­ten ver­trieb­lern und ver­käu­fern an der haus­tür ist es ja be­kannt, dass man de­ren an­ge­bo­te und ver­spre­chen min­des­tens eine nacht über­schla­fen soll­te oder am bes­ten mit ei­nem an­walt be­spre­chen soll­te, dass sie ei­nem vor dem kauf das blaue vom him­mel vor­schwär­men und da­nach nicht mehr zu spre­chen sind.

nur war­um gibt sich je­mand für sol­che halb­sei­de­nen wer­be­ver­su­che her, der sich jour­na­list oder „chef­re­dak­teur“ nennt, ein be­ruf dem es — so dach­te ich nai­ver­wei­se lan­ge — auf glaub­wür­dig­keit an­kommt, dar­auf, dass die le­ser ihm ver­trau­en schen­ken? war­um un­ter­schreibt so je­mand ein an­schrei­ben, dass ganz of­fen­sicht­lich auf die dumm­heit des le­sers baut oder ihm zu­min­dest fal­sche in­ten­tio­nen vor­spielt (ex­klu­si­vi­tät, in­ter­es­se, be­reit­schaft et­was zu ver­schen­ken)?

auch wenn ich pau­scha­li­sie­ren fast so scheis­se fin­de wie an­schlei­men, manch­mal habe ich den ein­druck, dass jour­na­lis­ten noch ver­lo­ge­ner sind als po­li­ti­ker und au­to­po­li­tur-ver­käu­fer.


mein dank

felix schwenzel

geht an die grö­ner. da­für. wozu noch selbst fern­se­hen gu­cken?


schlimm …

felix schwenzel

… die­se stän­di­ge und im­mer stär­ker wer­den­de selbst­re­fe­ren­tia­li­tät der blogos­sphä­re. ganz schlimm.


bir­cher-müs­li

felix schwenzel

mail von lucy:

gu­ten abend. ich esse seit dem 1.ja­nu­ar auch je­den mor­gen bir­cher müs­li, selbst­ge­macht. gute vor­sät­ze und so. jetzt hängt es mir schon aus den oh­ren raus und ich wür­de gern nach dei­nem re­zept fra­gen, viel­leicht va­ri­iert es ja und ist le­cke­rer als meins. und viel­leicht könn­te das dann doch noch was wer­den mit mir und dem früh­stü­cken...
vie­le grü­ße, lucy

also, wenns je­man­den in­ter­es­siert: ich rei­be mir abends ei­nen ap­fel (grob) und streue 3-4 ess­löf­fel 5-korn-flo­cken-mi­schung und 3 ess­löf­fel ko­kos­ras­peln (bei­des von al­na­tu­ra/bud­ni­kow­ski) drauf. dazu kommt milch, bis al­les be­deckt ist. die scha­le stel­le ich über nacht in den kühl­schrank. mor­gens quet­sche ich mir ent­we­der eine ba­na­ne dazu oder pür­rie­re mir eine ba­na­ne in ein we­nig milch (ba­na­nen mag ich, aber ich mag nicht auf ba­na­nen kau­en). wenn ich wel­che da habe, streue ich 3-4 ess­löf­fel tief­ge­fro­re­ne hei­del­bee­ren oder him­bee­ren dazu, aus­ser­dem 2 ess­löf­fel geschro­te­ten lein­sa­men. sehr le­cker, aber lei­der fast nie im kühl­schrank ist auch en hal­ber be­cher man­go las­si dazu. oder ge­le­gent­lich ein paar ha­fer- oder wei­zen­k­ei­ne. manch­mal auch ge­trock­ne­te und klein­ge­wür­fel­te apri­ko­sen oder dat­teln. aus­ser­dem ein paar kräf­ti­ge sprit­zer süss­stoff und ganz am ende ent­we­der korn­flakes oder pseu­do-voll­korn-„ha­fer­kis­sen“ von aldi. zur not auch die smacks vom kind, wen nix an­de­res knusp­ri­ges da ist.

mon­tags bis mitt­wochs kauf ich mir das bir­cher-müs­li fer­tig bei ca­ras am ha­cke­schen markt. das hat den nach­teil, dass da im­mer eck­li­ge erd­bee­ren drin sind die ich vor­her ent­fer­nen muss und manch­mal ze­hen-gros­se ba­na­nen-stück­chen, die ich nur ge­nies­sen kann, wenn ich sie zer­tei­le oder zu den erd­bee­ren lege.


le­sen

felix schwenzel

auf die weih­nachts-rei­se nach ame­ri­ka habe ich drei bü­cher mit­ge­nom­men (die­ses pro­kras­ti­na­ti­ons­buch, ir­gend­ein fach­buch aus der ab­tei­lung „mal le­sen wenn man ein biss­chen zeit hat“ und ei­nen las-ve­gas-rei­se­füh­rer), ein geo-epo­che mit dem the­ma „ger­ma­ny“ „ger­ma­nen“ (seit­dem ich die geo-epo­che-hef­te be­vor­zugt in der ba­de­wan­ne lese, bade ich neu­er­dings knapp ein bis zwei stun­den), eine am frank­fur­ter flug­ha­fen ge­kauf­te ZEIT (nicht ein­mal auf­ge­klappt, habe ich zu­hau­se un­ge­le­sen weg­ge­schmis­sen) und die (da­mals) ak­tu­el­le c’t (auf dem hin­flug durch­ge­le­sen). im las ve­gas-rei­se­füh­rer habe ich ein ein­zi­ges mal auf dem weg zum frank­fur­ter flug­ha­fen ge­le­sen, das pro­kras­ti­na­ti­ons­buch und das fach­buch habe ich nicht an­ge­rührt, da­für aber et­was über 100 sei­ten in der jer­ry-le­wis-au­to­bio­gra­fie die ich in palm springs ge­kauft habe. das geo epo­che habe ich, wie ge­wohnt, zwei­mal in der ba­de­wan­ne ge­le­sen, aler­dings nur je­weils 10 mi­nu­ten lang.

kurz: auf pa­pier le­sen ging in ame­ri­ka so gut wie gar nicht. selbst von den drei USA-TO­DAY die ich dort ge­kauft habe, habe ich nur je­weils die ers­ten paar sei­ten ge­le­sen.

aber auch das elek­tro­ni­sche le­sen woll­te mir kei­nen so rech­ten spass ma­chen. zwar hat­ten wir zum nach­hau­se-sky­pen und adres­sen und ho­tel­be­wer­tun­gen nach­schla­gen ei­nen ee­ePC und mein wlan-fä­hi­ges han­dy mit­ge­nom­men und vorm ins bett ge­hen ging ich abend im ho­tel meis­tens noch­mal 30 bis 60 mi­nu­ten ins netz um emails und feeds zu le­sen, was ich aber ir­gend­wie müh­sam und vor al­lem lang­wei­lig fand.

in den knapp zwei wo­chen rei­se habe ich ne­ben spei­se-, ein­tritts- und land­kar­ten, preis- und orts­schil­dern ei­gent­lich nur zwei sa­chen ge­le­sen, die mich wirk­lich in­ter­es­sier­ten. die be­sag­te jer­ry-le­wis-au­to­bio­gra­phie und ein blog­ar­ti­kel von anke grö­ner zum the­ma le­sen.

kaum bin ich wie­der in deutsch­land, lese ich wie­der wie ein bes­sesse­ner je­den scheiss. fast al­les in mei­nem feed­rea­der, rück­sei­ten von corn­flakes-pa­ckun­gen, zei­tun­gen und tweets — nur kei­ne bü­cher — ob­wohl ich mir an­kes 2008er le­se­lis­te nach­her noch kom­plett bei ama­zon be­stel­len wer­de.

ab­surd.


diet ho­pe

felix schwenzel

ix fand die­ses dings von pee­kas­so schön viel­schich­tig. ir­gend­wie.


jah­res­end­zeit­fra­ge­bo­gen 2008

felix schwenzel

Zu­ge­nom­men oder ab­ge­nom­men?
letz­tes jahr um die­se zeit wog ix so um die 10, 12 kilo mehr. also wohl ab­ge­nom­men. so­gar über weih­nach­ten (in den USA) hab ich un­er­klär­li­cher­wei­se zwei kilo ab­ge­nom­men.

Haa­re län­ger oder kür­zer?
mal län­ger, mal kür­zer. kommt im­mer drauf an wie oft und wie­viel ich ab­schnei­den las­se. mei­ne kör­per­be­haa­rung wird al­ler­dings im­mer län­ger.

Kurz­sich­ti­ger oder weit­sich­ti­ger?
im­mer noch kei­ne bril­le. auch kei­ne son­nen­bril­le.

Mehr aus­ge­ge­ben oder we­ni­ger?
ich geb im­mer ein biss­chen mehr aus, als ich habe. das war auch 2008 so.

Der hirn­ris­sigs­te Plan?
am 25.12.2008 zum grand can­yon sky­walk zu fah­ren. ers­tens zo­cken ei­nen die hu­al­apai-in­dia­ner ei­nen ge­die­gen ab ($20 park­ge­bühr, dann pro nase $35 zwangs-shut­tle ge­bühr zum sky­walk, dann $35 pro nase ein­tritt auf den sky­walk), zwei­tens war es stür­misch, sau­kalt und sehr, sehr, feucht und drit­tens bin ich so­was von nicht schwin­del­frei, dass ich schon mit drei me­ter si­cher­heits­ab­stand zur fels­kan­te fast vor schwin­del kot­zen muss­te. denn der knapp 1000 me­ter tie­fe ab­grund am weg zum sky­walk ist kom­plett un­ge­si­chert (kann man auf die­sem bild gut er­ken­nen). so sind wir nach 5 stun­den fahrt, teil­wei­se über feuch­te und schlam­mi­ge lehm­we­ge, feucht und kalt wie­der zu­rück­ge­fah­ren, ohne auf die glas­platt­fom ge­gan­gen zu sein, ohne sou­ve­nirs ge­kauft zu ha­ben und ohne et­was zu es­sen. nach wei­te­ren 4 stun­den fahrt durch öde wüs­ten­käf­fer ha­ben wir im nächst­grös­se­ren ort „king­man“ ein mo­tel­zim­mer ge­nom­men, ha­ben im dor­ti­gen tru­cker­stop-re­stau­rant schuh­soh­len-ar­ti­ge steaks ge­würgt und uns dann im mo­tel­zim­mer um 21 uhr den strom von ei­nem un­wet­ter aus­knip­sen las­sen. war hirn­ris­sig, aber auch ir­gend­wie schön.

Die ge­fähr­lichs­te Un­ter­neh­mung?
un­ter ver­meint­li­cher le­bens­ge­fahr, auf glit­schi­gem grund, bei sturm, mit 5 me­tern si­cher­heits­ab­stand, ein pho­to am knapp 1000 me­ter tie­fen ab­grund des grand can­yon an­fer­ti­gen.

Der bes­te Sex?
„Star­ke Bul­len, schö­ne Kühe, schlech­ter Sex“, NDR-fern­se­hen, 01.03.2008.

Die teu­ers­te An­schaf­fung?
eine fa­mi­lie.

Das le­ckers­te Es­sen?
selbst­ge­mach­tes bir­cher-müs­li. je­den mor­gen.

Das be­ein­dru­ckends­te Buch?
ich fin­de alle bü­cher be­ein­dru­ckend. in palm springs hab ich mir die au­to­bio­gra­phie von jer­ry le­wis ge­kauft. das war das ein­zi­ge buch 2008, in dem ich mehr als 100 sei­ten ge­le­sen habe. ob­wohl. stimmt gar nicht. ich hab 2008 drei har­ry-pot­ter bü­cher ge­le­sen, zwei da­von laut vor­ge­le­sen.

Der er­grei­fends­te Film?
the west wing. ist zwar kein kino ge­we­sen, aber das be­ein­dru­ckens­te was ich je auf ei­nem bild­schirm sah.

Die bes­te CD?
2008 hab ich mir kei­ne ein­zi­ge CD ge­kauft. zu­min­dest kei­ne an die ich mich er­in­ne­re.

Das schöns­te Kon­zert?
es ist schon sehr lan­ge her, dass ich mich über­re­den liess in ein kon­zert zu ge­hen. wenn ich mich über­re­den hät­te las­sen, wäre es wohl knor­ka­tor ge­we­sen. viel­leicht.

Die meis­te Zeit ver­bracht mit …?
mei­nem mac­book, dem ko­chen und dem bett.

Die schöns­te Zeit ver­bracht mit …?
Fa­mi­lie.

Vor­herr­schen­des Ge­fühl 2008?
kei­ne zeit.

2008 zum ers­ten Mal ge­tan?
in las ve­gas ge­hei­ra­tet, bahn­card 100 ge­kauft, DRM-ver­seuch­te fil­me und fern­seh­se­ri­en ge­kauft, am hei­lig­abend kein weih­nach­ten ge­fei­ert, eine schlamm­pis­te mit dem auto ent­lang­ge­fah­ren, oat­me­al ge­ges­sen (und ge­mocht), in ei­ner stretch­li­mo ge­fah­ren.

2008 nach lan­ger Zeit wie­der ge­tan?
nach ame­ri­ka ge­fah­ren, con­ver­se ge­kauft, root-beer ge­trun­ken, kau­gum­mi das nach klo­rei­ni­ger schmeckt ge­kaut, pe­li­ka­ne in frei­er wild­bahn ge­se­hen.

3 Din­ge, auf die ich gut hät­te ver­zich­ten mö­gen?
steu­ern, com­pu­ter­ab­stür­ze und mi­cro­soft.

Die wich­tigs­te Sa­che, von der ich je­man­den über­zeu­gen woll­te?
es fällt mir schon aus­rei­chend schwer mich selbst von wich­ti­gen sa­chen zu über­zeu­gen.

Das schöns­te Ge­schenk, das ich je­man­dem ge­macht habe?
da müsst ich mal je­man­den fra­gen.

Das schöns­te Ge­schenk, das mir je­mand ge­macht hat?
zu­nei­gung.

Der schöns­te Satz, den je­mand zu mir ge­sagt hat?
„OK.“

Der schöns­te Satz, den ich zu je­man­dem ge­sagt habe?
auch da müss­te ich mal je­man­den fra­gen.

2008 war mit 1 Wort…?
kurz.

[via]


wut

felix schwenzel

ich glau­be ich hab ir­gend­wann ein­mal ge­sagt, dass das auf­re­gen eine der trieb­fe­dern des blogens sei. die wut, der „rant“ sind die es­senz des blog­gens. mei­ne auf­re­gung wur­de in den letz­ten jah­ren zwar im­mer wie­der durch papp­na­sen die mei­ne auf­re­gun­gun­gen via goog­le fan­den und ihre an­wäl­te fan­post schrei­ben lies­sen ge­zü­gelt, so dass ich mei­ne wut seit­dem an­ders ka­na­li­sie­re, aber ich fin­de wut­aus­brü­che, kla­gen oder eben „rants“ ma­chen, ne­ben ca. 2000 an­de­ren sa­chen, das in­ter­net ent­schei­dend aus.

lan­ge vor­re­de, kein sinn: ich fand die­sen wut­aus­bruch von „will“ enorm herz­er­fri­schend.


das …

felix schwenzel


pa­pier wim­pern

felix schwenzel

vor ner wei­le habe ich kle­be­zet­tel aus pa­pier von den netz­pi­lo­ten ge­sche­knt be­kom­men. jetzt, ein jahr spä­ter, weiss ix wozu die gut sind: zum wim­pern pim­pern.


Der Tag an dem ich ein Blog las

felix schwenzel

hab ges­tern im In­ter­net ge­le­sen und muss sa­gen, dass ba­sic­thin­king.de gar nicht ein­mal sooo übel war, wie es vie­le dar­stel­len. Le­sen kann man es, rich­tig är­gern wird man sich nicht des­we­gen. Es gibt viel schlim­me­re Blogs.

Wenn es nach Bei­trä­gen gin­ge, hät­ten es ru­hig noch viel we­ni­ger sein kön­nen. Da­für hät­te man der schrot­ti­gen Aus­drucks­wei­se et­was mehr Schliff ge­ben kön­nen, aber vaD die gan­zen Abk, die viel mehr Stoff im Grun­de ge­nom­men bie­tet. Hr. Ro­bert Ba­sic als ei­ner der Haupt­fi­gu­ren kommt ziem­lich höl­zern da­her, der of­fen­sicht­lich zu kom­ple­xe­ren Satz­kon­struk­tio­nen nicht fä­hig zu sein scheint (das ist aber nicht so wild). In ei­nem Kom­men­tar steht “Rob” zB Mal­te Wel­ding ge­gen­über. Und Mal­te for­mu­liert mit sei­nem blo­ßen Sät­zen Rob förm­lich an die Wand. Da­bei dau­ert der Wort­wech­sel nur recht kurz. So fehlt es dem Ba­sic­thin­king-Blog an mehr Tie­fe, die Schrei­be ist so lala.

Also, für ei­nen net­ten Zeit­ver­treib reichts, doch ists wie bei der BILD: Oben rein und das be­lang­lo­se Kurz­ver­gnü­gen im Kurz­zeit­ge­dächt­nis ver­ar­bei­ten.

[na­tür­lich nur ge­klaut, wie­der.]


er­cl­air­bear

felix schwenzel

in der fern­seh­se­rie „he­roes“ ist im­mer die rede von „the che­ar­lea­der“ „clai­re bear“. rich­tig muss es na­tür­lich heis­sen: er­klär­bär.


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felix schwenzel

argh:

weil man sich kei­ne na­men mehr merkt, son­dern sich men­schen an­hand an­de­rer ar­te­fak­te ein­prägt, die sich viel­leicht in der form von den ehe­ma­li­gen un­ter­schei­den, aber doch nicht im zweck.
[…]
und weil man eben von all dem weiß, der in­sze­nie­rung, und von der mög­lich­keit von echt­heit. weil man so sehr ver­in­ner­licht hat, nir­gend­wo hun­dert pro­zent zu er­war­ten. weil be­re­chen­bar­keit lang­weilt.