shakshuka

felix schwenzel in gekocht

die­ses shak­s­huka, von pe­ter wag­ner im spie­gel on­line auf­ge­schrie­ben, ha­ben wir jetzt schon zum drit­ten mal ge­früh­stückt. sehr sät­ti­gend und sehr be­frie­di­gend. lässt sich auch su­per va­ri­ie­ren, heu­te hab ix statt ca­yenne­pfef­fer zwei mil­de chi­lis und statt spitz­pa­pri­ka nor­ma­le ge­nom­men. schmeckt mit fri­schen, aber auch mit do­sen­to­ma­ten, macht nicht all­zu viel ar­beit, braucht eben nur sei­ne zeit in der pfan­ne.


vor ei­ner wei­le er­wähn­te ein kol­le­ge, dass aale, also alle aale, auch der eu­ro­päi­sche aal, auch aale in eu­ro­päi­schen bin­nen­ge­wäs­sern, imi­gran­ten aus der sar­gas­so­see in der nähe der ba­ha­mas sind. aale wer­den aus­schliess­lich in der sar­gas­so­see ge­bo­ren. ich woll­te das nicht glau­ben (weil ich noch nie da­von ge­hört hat­te) und schlug es nach:

Aale schlüp­fen im At­lan­tik, in der Sar­gas­so­see (in der Nähe der Ba­ha­mas). We­gen ih­rer Form hei­ßen die Aallar­ven Wei­den­blatt­lar­ven (Lep­to­ce­pha­lus-Lar­ve). Etwa drei Jah­re brau­chen die­se Lar­ven, um von der Sar­gas­so­see an die eu­ro­päi­schen Küs­ten zu ge­lan­gen. […]

Wenn die Wei­den­blatt­lar­ven in den eu­ro­päi­schen Küs­ten­ge­wäs­sern an­kom­men, wan­deln sie sich zu den ca. 7 cm lan­gen Glas­aa­len. Im Früh­jahr schwim­men sie in zum Teil gro­ßen Schwär­men von den eu­ro­päi­schen Küs­ten fluss­auf­wärts in die Bin­nen­ge­wäs­ser des Lan­des­in­ne­ren.
(wi­ki­pe­dia)

eben bin ich in mei­nem nach­rich­ten-feed auf die­sen bbc-ar­ti­kel ge­stos­sen: Why baby eels are one of Spain’s most ex­pen­si­ve foods.

wenn die glas­aa­le im no­vem­ber in den eu­ro­päi­schen küs­ten­ge­wäs­sern auf­tau­chen, fi­schen spa­ni­sche fi­scher sie ab und ver­kau­fen sie für um die 1000 euro pro kilo (den ers­ten fang auch für bis zu 5000 euro). al­ler­dings schme­cken sie nicht be­son­ders gut, ha­ben kei­ne be­son­ders an­ge­neh­me kon­sis­tenz. aber of­fen­bar gibt es ge­nü­gend men­schen, die sich ab und an et­was ex­klu­si­vi­tät leis­ten möch­ten, und die din­ger für ein paar hun­dert euro pro por­ti­on in re­stau­rants be­stel­len.

auch wit­zig, seit 1991 gibt’s ba­by­aal-imi­tat aus su­ri­mi-mas­se, statt an­gu­las heis­sen die gu­las. die ver­kau­fen sich so gut, dass es sie in spa­ni­en an­geb­lich je­den le­bens­mit­tel­la­den gibt.

le­sens­wert: bbc.com: Why baby eels are one of Spain’s most ex­pen­si­ve foods


motorisierter vorhang

felix schwenzel in notiert

letz­te wo­che war ich sehr auf­ge­regt. für un­ser ehe­ma­li­ges kin­der­zim­mer habe ich eine mo­to­ri­sier­te vor­hang­schie­ne in chi­na be­stellt. in un­se­rer (ziem­lich) au­to­ma­ti­schen woh­nung sind bis­her kei­ne mo­to­ri­sier­ten ak­to­ren vor­han­den (aus­ser der lüf­ter im ba­de­zim­mer). bis­her läuft al­les eher un­ter dem mot­to sen­so­rik und be­leuch­tung. ge­nau be­trach­tet ha­ben die hei­zungs­ther­mo­sta­te von tado klei­ne mo­to­ren zur ven­til­steue­rung, aber eine gros­se, mo­to­ri­sier­te ges­te fehlt bis­her.

auf­ge­regt bin ich aus meh­re­ren grün­den. zum ei­nen, weil sol­che spie­le­rei­en, au­to­ma­ti­sche vor­hän­ge (oder rol­los), bis­her in un­er­rich­ba­ren preis­klas­sen la­gen. ich bin bei mei­ner re­cher­che auf lö­sun­gen ge­stos­sen, die bei 250-400 euro an­fin­gen (mo­tor chi­ne­si­sche händ­ler auf ama­zon.de) bis hin zu lö­sun­gen für un­se­re drei me­ter fünf­zig brei­te fens­ter­front, von 484,00 euro bis 1120,00 euro. selbst bei ikea kos­tet eine vor­hang­schie­ne für 3,50 me­ter um die 44 euro (3 schie­nen à 8€, 6 hal­ter à 4€, zu­be­hör für min­des­tens 4€).

we­gen die­ser preis­klas­sen habe ich lan­ge über­legt, mir selbst eine me­cha­nik zu bau­en. ge­ra­de war in der c’t ein pro­jekt dazu, die ein­kaufs­lis­te hat die c’t auf ca. 40 euro ge­schätzt, ex­klu­si­ve 3d-druck fürs ge­häu­se. an­ders als in der c’t vor­ge­schla­gen, hät­te ich 3d-dru­cker mo­to­ren­gur­te als zug­seil be­nutzt, aber die kom­ple­xi­tät der mo­to­ren­steue­rung, der ei­chung, der me­cha­nik und das be­fes­ti­gungs- und rol­len­ge­döns fürch­te­te ich, könn­te mich über­for­dern, zu viel zeit kos­ten oder am ende, we­gen des tra­shi­gen aus­se­hens, ei­nen nied­ri­gen waf-, bzw. bei­fah­re­rin-ak­zep­tanz-fak­tor> ha­ben.

weil ich auf ali­ex­press ei­nen händ­ler ge­fun­den habe, der mir eine 3,50 me­ter lan­ge schie­ne, mit mo­tor und gurt und gar­di­nen­rol­lern, in­klu­si­ve ver­sand, für knapp 130 euro ver­kau­fen woll­te, bin ich jetzt, wie ge­sagt, et­was auf­ge­regt (das hier ist der kauf­link, mir wur­de der preis aber auf nach­fra­ge auf 130 euro an­ge­passt).

passt das, lärmt das teil, lässt sich der mo­tor mit dem rfx­trx oder rflink fern­steu­ern und mit dem home-as­sistant au­to­ma­ti­si­ern? schlies­sen und öff­nen die gar­di­nen rich­tig? muss ich noch ein­fuhr- und um­satz­steu­er be­zah­len? kommt dass zeug hei­le an? funk­tio­niert das wirk­lich, wie das mar­ke­ting be­haup­tet, wenn man an der gar­di­ne leicht zieht, dass der mo­tor sie dann au­to­ma­tisch schliesst oder öff­net?

die 130 euro sind noch un­ter mei­ner schmerz­gren­ze, soll­te ich tat­säch­lich (was ich nicht er­war­te) schrott be­kom­men. so oder so, gibt das ein, zwei span­nen­de bas­tel­aben­de. auf­re­gend.


re­cher­che­links


the good fight s02

felix schwenzel in gesehen

die öff­nungs-se­quenz von the good fight haut mich um. mi­ni­ma­lis­tisch und bom­bas­tisch zu­gleich.

youtube-video laden, info, direktlink

seit zwei wo­chen läuft die zwei­te staf­fel und als ich letz­te wo­che die ers­te fol­ge sah, war ich schwer be­ein­drucckt. vom en­sem­ble, von der pro­duk­ti­ons­qua­li­tät, vom dreh­buch, von der er­zähl­wei­se. be­ein­druckt war ich schon in der ers­te staf­fel. die bei­den show­run­ner, ro­bert und mi­chel­le king ha­ben es ge­schafft aus ei­ner oh­ne­hin gu­ten se­rie (the good wife, lief von 2009 bis 2016) ei­nen spin­off zu drech­seln, der bes­ser als das ori­gi­nal ist. al­les was in the good wife ge­nervt hat (vor al­lem zum ende hin zu viel ali­cia-selbst­fin­dungs­ge­döns), ist hier weg, al­les was gut war (aus­ser eli gold), wird bei the good fight kon­zen­triert ser­viert: so­li­de rote fä­den (statt wö­chent­li­cher klein­vieh-fäl­le), ak­tu­el­le. po­li­ti­sche be­zü­ge (sub­ti­le kom­men­ta­re im se­ri­en-for­mat), di­ver­si­tät, sub­ti­ler hu­mor — und kei­ne zeit­lu­pen (aus­ser in der er­öff­nungs-se­quenz).

par­al­lel zu the good fight schaue ich ge­le­gent­lich eine fol­ge jes­si­ca jo­nes auf net­flix. ob­wohl mir die ers­te staf­fel jes­si­ca jo­nes gut ge­fiel, kommt mir die zwei­te ziem­lich tra­shig vor. ich weiss nicht ob das am kon­trast zum strin­gent und trei­bend er­zähl­ten good fight liegt oder ob net­flix bei erst-staf­fel-er­fol­gen die zwei­te staf­fel ein­fach grund­sätz­lich ver­kackt, durch lieb­lo­sig­keit, bud­get­kür­zun­gen oder ver­mes­sen­heit.

ich wünsch­te mir je­den­falls, dass the good fight nicht wö­chent­lich er­schien, son­dern net­flix­mäs­sig ein­fach weg­ge­bin­ged wer­den könn­te.


differenzierter ressentimieren mit dem tagesspiegel

felix schwenzel in artikel

frank bach­ner fragt im ta­ges­spie­gel: „Wird Ber­lin zum Angst­raum?“. als ein­stieg in sei­nen ar­ti­kel wählt er den von po­pu­lis­ten be­reits gut aus­ge­bau­ten pfad der emo­ti­on und re­zi­tiert drei vor­fäl­le, in de­nen „ara­bisch­stäm­mi­gen jun­ge Män­ner“ auf­fie­len oder pö­bel­ten. da­mit man als le­ser nicht den feh­ler macht, ein­zel­fäl­le als ein­zel­fäl­le ab­zu­tun, be­tont er: „Es gibt vie­le die­ser Ein­zel­fäl­le in der Stadt.“

hör­te man nach den ers­ten paar ab­sä­zen auf zu le­sen, könn­te man glau­ben, dass der ta­ges­spie­gel hier ei­nem mo­de­ra­ten AFD­ler eine mei­nungs­platt­form bie­tet. aber nach der gros­sen, emo­tio­na­len ein­stiegs­ges­te, macht frank bach­ner ei­nen klei­nen schwen­ker, zi­tiert die rück­läu­fi­ge kri­mi­na­li­täts­sta­tis­tik, die dem si­cher­heits­ge­fühl „der Men­schen“ wi­der­sprä­che. ber­lin sei schon im­mer von so­zia­len span­nun­gen ge­plagt ge­we­sen, nie ein „rei­ner Wohl­fühlort“ ge­we­sen.

weil ich ja nicht nach ein paar ab­sät­zen auf­ge­hört habe zu le­sen, wird mir lang­sam klar, wor­auf frank bach­ner hin­aus will. die „Ein­zel­fäl­le“ sum­mie­ren sich zu ei­nem von vie­len ge­spür­tem ge­fühl: angst. und des­halb, schreibt er, „ver­schwin­det bei vie­len Men­schen zu­neh­mend die Be­reit­schaft zum dif­fe­ren­zier­ten Blick“. die­sen dif­fe­ren­zier­ten blick ver­sucht frank bach­ner dann auch im lau­fe sei­nes ar­ti­kels schwei­fen zu las­sen; er weist auf die über­las­te­te jus­tiz, den schwin­den­den re­spekt ge­gen­über der po­li­zei hin, er iden­ti­fi­ziert pro­blem-be­zir­ke (her­mann­platz) und be­rei­che in de­nen kon­flikt­be­wäl­ti­gungs­stra­te­gien gut funk­tio­nie­ren (fuss­ball­tur­nie­re, schu­len).

ich bin ein gros­ser fan der dif­fe­ren­zie­rung, auch wenn es mir nicht im­mer ge­lingt aus­rei­chend zu dif­fe­ren­zie­ren oder das grös­se­re gan­ze zu se­hen. aber ge­nau so, wie es wich­tig ist pro­ble­me zu er­ken­nen (und zu be­nen­nen), ist es wich­tig hal­tung zu be­wah­ren und die ver­schie­de­nen mög­li­chen blick­win­kel nicht aus den au­gen zu ver­lie­ren. wer je­mals ein biss­chen in ge­schichts­bü­chern (oder der GEO-epo­che) ge­blät­tert hat, er­in­nert sich, dass es un­zäh­li­ge si­tua­tio­nen gab, in den neu­an­kömm­lin­ge von den frü­her an­ge­kom­me­nen als be­dro­hung an­ge­se­hen wur­den. die iren in den usa („When Ame­ri­ca Des­pi­sed the Irish: The 19th Cen­tu­ry’s Re­fu­gee Cri­sis“) oder die po­len im ruhr­ge­biet (die im 19ten jahr­hun­dert par­al­lel­ge­sell­schaf­ten bil­de­ten). das mus­ter ist im­mer das glei­che: die neu­an­ge­kom­me­nen wer­den als be­dro­hung an­ge­se­hen, es gibt un­zäh­li­ge kon­flik­te und span­nun­gen, aber nach zwei, drei ge­ne­ra­tio­nen wirkt der name schi­man­ski plötz­lich deutsch und die saint-pa­tricks-pa­ra­de in new-york ur-ame­ri­ka­nisch. ir­gend­wann ist die in­te­gra­ti­on der­je­ni­gen, die noch vor ein paar ge­ne­ra­tio­nen für „angst­träu­me“ sorg­ten, so gut ge­lun­gen, dass sie selbst ge­gen neu­an­kömm­lin­ge agi­tie­ren.

man darf von ei­nem ar­ti­kel von ei­nem lo­kal­re­dak­teur in ei­ner lo­kal­zei­tung na­tür­lich nicht zu viel er­war­ten, aber de­noch ha­ben mir his­to­ri­schen per­spek­ti­ven in die­sem ar­ti­kel ge­fehlt, aber auch die ganz kon­kre­ten per­spek­ti­ven, zum bei­spiel die sicht der neu­an­ge­kom­me­nen.

der deutsch­land­funk zi­tiert den his­to­ri­ker phil­ipp ther zu an­ge­la mer­kels wir-schaf­fen-das-satz wie folgt:

Wir? Wer ist hier wir? Ei­gent­lich sind es sie, die es schaf­fen, also die Flücht­lin­ge. Viel­leicht wäre es auch wich­tig, de­nen eine Stim­me in der ge­gen­wär­ti­gen De­bat­te zu ge­ben.

na­tür­lich ist es auch wich­tig den un­zu­frie­de­nen, den angst­träu­men­den, den­je­ni­gen, die dazu nei­gen ein­zel­fäl­le zu ver­all­ge­mei­nern, zu­zu­hö­ren, aber ge­nau­so wich­tig ist es eben auch — im­mer wie­der — auf das gros­se gan­ze, auf die gross­ar­ti­ge idee des rechts­staats hin­zu­wei­sen. in die­sem rechts­staat sit­zen üb­li­cher­wei­se eben nicht die be­trof­fe­nen über tä­ter zu ge­richt, son­dern rich­ter, die (im ide­al­fall) nicht von emo­tio­nen, ängs­ten oder re­sen­ti­ments ge­trie­ben sind. emo­tio­nen und recht füh­ren, wie emo­tio­nen in der po­li­tik, nicht un­be­dingt zu ge­rech­tig­keit.

zur dif­fern­zie­rung ge­hört auch ein hin­weis dar­auf, dass kri­mi­na­li­tät, ge­walt oder pö­be­lei eben nicht nur ein pro­blem mit „ara­bisch­stäm­mi­gen jun­gen män­nern“ ist, son­dern ein pro­blem mit fast al­len jun­gen män­nern — und oft auch mit äl­te­ren.
die ag­gres­si­vi­tät (nicht nur) im stras­sen­ver­kehr ist ein pro­blem, das ge­nau wie die ak­tu­el­len span­nun­gen und pro­ble­me um flücht­lin­ge ein an­lass sein könn­te, jus­tiz und po­li­zei zu stär­ken und bes­ser aus­zu­stat­ten. das ar­gu­ment für die stär­kung des rechts­staats soll­te aber lau­ten, dass sich alle an recht und ge­setz und an­stand hal­ten müs­sen und nicht nur eine be­stimm­te grup­pe. oder dif­fe­ren­ziert aus­ge­drückt: arsch­loch­ver­hal­ten (nach dem ge­setz) muss sank­tio­niert wer­den, egal von wem es ver­übt wird.

auch ro­bert ide ver­sucht im heu­ti­gen check­point zu un­ter­strei­chen, dass frank bach­ner mit sei­nem ar­ti­kel nicht nur emo­tio­nen und ängs­te schü­ren möch­te, oder po­ten­zi­el­len afd-wäh­ler mit ver­ständ­nis über­schüt­ten möch­te, son­dern dass er dif­fe­ren­zie­ren möch­te:

mir fällt es schwer ins­ge­samt schwer hier die­sen dif­fe­ren­zie­rungs­wil­len zu er­ken­nen, ins­be­son­de­re aber an­ge­sichts die­ses schluss­sat­zes, der den le­ser ohne wei­te­re ein­ord­nung zu gros­ser sor­ge auf­for­dert:

Wir müs­sen uns dar­auf vor­be­rei­ten, dass eine neue Wel­le von Ge­walt auf uns zu­kommt.

ich glau­be wir müs­sen uns auf ei­nen rechtsd­ral­li­ge bou­le­var­di­sie­rung des ta­ges­spie­gel vor­be­rei­ten (wird der ta­ges­spie­gel zum bou­le­vard­blatt?) und ich sehe eine me­di­en-wel­le von AFD-um­feld-ver­ständ­nis­be­kun­dun­gen auf uns zu­kom­men.


kliffhänger

felix schwenzel in notiert

vie­le se­ri­en ha­ben so gute cliff­han­ger, dass sie bei mir das ge­gen­teil be­wir­ken: ich schal­te voll be­frie­digt und in­spi­riert ab und schau nie mehr wei­ter. ge­ra­de ist mir das bei der zwei­ten fol­ge manhunt: un­ab­om­ber pas­siert. die haupt­cha­rak­te­re aus­rei­chend de­ckend ge­zeich­net, die ge­schich­te sorg­fäl­tig vom an­fang und ende her be­leuch­tet, nur der ver­meint­lich in­ter­es­san­te mit­tel­teil, die er­mitt­lung von theo­do­re ka­c­zyn­ski, die wohl für die kom­men­den sechs fol­gen vor­ge­se­hen war fehl­te noch. ich fand das ende der zwei­ten fol­ge, die das kra­chen­de schei­tern von ja­mes r. fitz­ge­rald, beim ver­such ein ge­ständ­nis zu er­quat­schen, zeig­te, so in­spi­rie­rend und be­frie­di­gend, dass ich wohl nicht mehr wei­ter­se­hen wer­de.

vor ein paar mo­na­ten ist mir das glei­che mit this is us pas­siert. die gran­dio­se ein­füh­rung in die fa­mi­li­en­sa­ga, die NBC wohl über drei staf­feln er­zäh­len will, reich­te mir voll­kom­men. mehr woll­te ich nicht se­hen und den rest lie­ber mei­ner phan­ta­sie über­las­sen. ich woll­te den gu­ten ge­schmack, den die ers­te fol­ge bei mir im mund hin­ter­liess, un­ver­fälscht be­hal­ten.

über­haupt wäre das ein span­nen­des li­te­ra­ri­schen gen­re — oder min­des­tens ein in­ter­es­san­tes hob­by: fern­seh­se­ri­en, von de­nen man nur eine oder zwei fol­gen ge­se­hen hat, selbst, in der ei­ge­nen vor­stel­lung zu­en­de zu füh­ren.

ge­ra­de fällt mir auf, im rück­blick wün­sche ich mir lost nach der vier­ten staf­fel nicht mehr wei­ter­ge­schaut zu ha­ben, son­dern mir den wei­te­ren ver­lauf selbst aus der nase ge­zo­gen zu ha­ben. wenn ich eins aus lost ge­lernt habe ist das wohl: se­ri­en auf­hö­ren zu gu­cken, wenn sie am bes­ten sind. wie nennt man das dann am bes­ten, cliff jum­ping?


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pin­sel­meer.


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@ka­ti­as_bil­der blät­tert in lein­wän­den.


pax plus

felix schwenzel

vor ein paar jah­ren ha­ben wir ei­nen pax-klei­der­schrank für un­ser schlaf­zim­mer ge­kauft. un­se­re räu­me sind et­was über drei me­ter hoch und der pax nur knapp zwei me­ter vier­zig. um mehr stau­raum zu ha­ben, woll­ten wir den schrank nach oben er­wei­tern. sol­che auf­sät­ze gabs wohl mal von ikea, zu­min­dest auf ebay hat­te ich ein paar sol­cher schrän­ke mal ge­se­hen. aufs sel­ber ma­chen hat­te ich kei­ne lust, nicht nur weil ich kei­ne plat­ten­sä­ge, nut-frä­se, topf-boh­rer hat­te, son­dern vor al­lem weil ich kei­ne ge­duld hat­te mir im bau­markt plat­ten zu­schnei­den zu las­sen, an den rich­ti­gen stel­len lö­cher zu boh­ren und kunst­stoff­kan­ten mit ei­nem bü­gel­eisen an­zu­lei­men.

im in­ter­net gibt es ein paar an­bie­ter bei de­nen man sich schrän­ke mass­schnei­dern las­sen kann. de­inschrank.de, mei­ne-moe­bel­ma­nu­fak­tur.de, schrank­werk.de, schrank­pla­ner.de. schrank­pla­ner und dein schrank bo­ten kei­ne schrän­ke ohne so­ckel an (oder ich hab die op­ti­on nicht ge­fun­den). mei­ne mö­bel­ma­nu­fak­tur war et­was güns­ti­ger als schrank­werk, also ent­schei­den wir uns, den auf­satz­schrank test­wei­se dort zu be­stel­len — auch wenn die in­ves­ti­ti­on, ca. 860 euro in etwa mit dem an­schaf­fungs­preis der pax­schrän­ke drun­ter ver­gleich­bar war. aus­schlag­ge­bend war auch, dass die mö­bel­ma­nu­fak­tur kos­ten­lo­se ma­te­ri­al­pro­ben ver­schickt, die zwar nur so mit­tel aus­sa­ge­kräf­tig sind, aber promt ver­schickt wur­den.


die pla­nungs­werk­zeu­ge, also die web­ap­ps, mit de­nen man den schrank kon­fi­gu­riert, sind im ge­gen­teil zu ei­ner hand­zeich­nung ziem­lich kom­for­ta­bel, ha­ben aber in sa­chen be­die­nungs­freund­lich­keit durch­aus noch luft nach oben. der on­line-pla­ner von der mö­bel­ma­nu­fak­tur war ok, aber auch nicht 100 pro­zent über­zeu­gend. im­mer­hin kann man (of­fen­bar) sei­ne ent­wür­fe dau­er­haft dort spei­chern, das ist un­se­rer. die auf­tei­lung der ein­zel­nen ele­men­te er­for­dert im­mer noch ei­ni­ges an rech­ne­rei und auf­re­gend war das auch ir­gend­wie. was wenn ich mich ver­tan habe? hab ich wirk­lich al­les be­dacht?

nach dem die be­stel­lung ab­ge­schickt ist, dau­ert es ein paar tage und man be­kommt eine kon­struk­ti­ons­zeich­nung des schranks zu­ge­schickt, die man noch­mal frei­ge­ben muss, be­vor der schrank in pro­duk­ti­on geht. am 23. ja­nu­ar ging der schrank in pro­duk­ti­on und am 14. fe­bru­ar schrieb die mö­bel­ma­nu­fak­tur:

Ihre Maß­mö­bel wur­den an un­se­ren Lo­gis­tik­part­ner (DHL) über­ge­ben. Die Lie­fe­rung er­folgt in der Re­gel in den nächs­ten 3- 5 Werk­ta­gen.
An­bei er­hal­ten Sie die Rech­nung Ih­rer Be­stel­lung als PDF.

Vor der Lie­fe­rung stimmt un­ser Lo­gis­tik­part­ner den Lie­fer­ter­min mit Ih­nen ab, dies ge­schieht üb­li­cher­wei­se te­le­fo­nisch in Ein­zel­fäl­len auch schrift­lich. Ihre Sen­dung wird per 2-Mann-Hand­ling ge­lie­fert, d.h. die Pa­ke­te wer­den di­rekt in die Woh­nung ge­tra­gen, auch in den 4. Stock.

das er­staun­li­che an die­ser aus­sa­ge: sie stimm­te vor­ne und hin­ten! frei­tag rief ein sehr freund­li­cher dis­po­nent von dhl an, frag­te ob ein lie­fer­fens­ter am mon­tag zwi­schen 7 und 11 uhr in ord­nung sei und um 10 stan­den zwei män­ner mit un­se­ren pa­ke­ten vor der tür. die pa­ke­te wa­ren or­dent­lich schwer, or­dent­lich ver­packt und ob­wohl ein pa­ket beim um­dre­hen gleich auf­platz­te, ka­men alle tei­le un­ver­sehrt bei uns an.

am mon­tag abend fing ich an das teil zu­sam­men­zu­bau­en. ich baue mö­bel, auch von ikea, wirk­lich ger­ne zu­sam­men, auch wenn ich da­bei ziem­lich schnell an­fan­ge zu schwit­zen und da­nach meis­tens tie­ri­schen mus­kel­ka­ter habe. vor al­lem baue ich schrän­ke ger­ne al­lei­ne auf, auch wenn die ikea-auf­bau­an­lei­tun­gen meist aus­drück­lich da­vor war­nen. aus­ser­dem dik­tiert mir mei­ne ar­ro­ganz, die an­lei­tun­gen le­dig­lich zu über­flie­gen, statt sie sorg­fäl­tig zu stu­die­ren. oft rächt sich das und ich kom­me noch mehr ins schwit­zen.

in mei­ner (schrei­ner-) aus­bil­dung habe ich die ers­te re­gel der mö­bel­mon­ta­ge ge­lernt. sie lau­tet: aus­rich­ten. wenn der schrank nicht 100% ge­ra­de steht, kann man das spä­ter nicht mehr — oder kaum — kor­ri­gie­ren. we­gen un­se­res leicht ab­schüs­si­gen die­len­bo­den hängt un­ser pax auf der ei­nen sei­te auch ziem­lich in der luft, so weit, dass die stell­füs­se im pax-so­ckel nicht mehr ganz aus­reich­ten.

weil das aus­rich­ten so wich­tig ist, habe ich die aus­rich­tung un­se­ren be­stehen­den pax als ers­tes noch­mal ein biss­chen kor­ri­giert. der rest der mon­ta­ge war ei­gent­lich wie bei ikea: die schrank­sei­ten und de­ckel wer­den mit stif­ten, dü­beln und ex­cen­ter­schrau­ben ver­bun­den, rück­wand rein, tü­ren dran, fer­tig. ei­gent­lich.

in der pra­xis wars dann doch ein biss­chen kom­pli­zier­ter, weil ich mich (doch) bei der pla­nung ein biss­chen ver­tan hat­te und ich zwei zwi­schen­wän­de fal­schrum mon­tiert hat­te, was we­gen der (leicht) asy­m­e­tri­schen loch­boh­rung doof war. so hin­gen die tü­ren an zwei zwi­schen­wän­den 5 mm zu hoch. das muss­te ich nach dem zu­sam­men­bau noch­mal än­dern und den hal­ben schrank wie­der de­mon­tie­ren.

der pla­nungs­feh­ler war, dass der schrank eine sei­ten­wand in der mit­te ei­nes ein-me­ter-pax ge­habt hät­te und so sein ge­wicht und sei­ne fül­lung auf ei­ner (knapp) 19 mm di­cken span­plat­te ab­ge­tra­gen hät­te und nicht über eine pax-sei­ten­wand. das liess ich aber kor­ri­gie­ren, in­dem ich den schma­len schrank­teil, der für die mit­te ge­plant war, ein­fach an den an­fang ver­setz­te.

die mit­ge­lie­fer­ten tür­bän­der wa­ren or­dent­lich (von blum), wit­zi­ger­wei­se die sel­be mar­ke die in ikea-kü­chen ver­baut wird, zu­min­dest als wir un­se­re ikea-kü­che ge­kauft ha­ben. ein bissche auf­ge­regt habe ich mich, dass die bän­der kei­ne schliess­fe­der hat­ten, also nicht au­to­ma­tisch zu­fie­len. ich wur­de schon ein biss­chen pam­pig, bis ich be­merk­te, dass die druck­öff­ner klei­ne ma­gne­ten hat­ten, mit de­nen sie die tü­ren zu­hiel­ten. das ge­fiel mir nach der mon­ta­ge tat­säch­lich bes­ser als die ikea-bes­ta lö­sung, wo die tü­ren (ge­dämpft) zu­ge­zo­gen wer­den, dann aber auf den ge­fe­der­ten druck­öff­nern hin und her sprin­gen.

bis auf eine aus­nah­me sind ich und die bei­fah­re­rin su­per zu­frie­den mit dem schrank. das plat­ten­ma­te­ri­al ist ei­nen hauch di­cker als die plat­ten des pax schranks (die schei­nen eher 17 mil­li­me­ter statt 19 zu sein), der schrank pass­te an al­len ecken und kan­ten gut zu­sam­men, die län­ge und tie­fe stimmt auf den mil­li­me­ter, die tü­ren lies­sen sich su­per ein­fach mon­tie­ren (und aus­rich­ten) und der schrank sieht gut aus. bis auf die tü­ren, die zu­ge­ge­be­ner­mas­sen die güns­tigs­ten wa­ren (span­plat­te weiss mit kunst­stoff um­lei­mer): die ver­ar­bei­tung der tür-kan­ten ist aber lei­der eher so mit­tel (beim kor­pus gabs kei­nen grund zur kla­ge).

dass der heiss­kle­ber beim kan­ten­auf­lei­men et­was raus­quillt ist nor­mal, aber mit ei­nem schar­fen stech­ei­sen, kann man das in der re­gel ein­fach säu­bern. bei ei­nem schrank für knapp 900 euro, kann man mei­ner mei­nung nach auch bei den güns­ti­ge­ren tü­ren, et­was mehr er­war­ten. la­ckier­te tü­ren hät­ten etwa 250 euro auf­preis ge­kos­tet, aber das war es uns dann für ei­nen schrank der in zwei me­ter vier­zig höhe sitzt uns eher sel­ten be­trach­tet wird nicht wert.

im wohn­zim­mer wol­len wir dem­nächst even­tu­ell ei­nen la­ger­schrank für die bil­der der bei­fah­re­rin bau­en und nach die­sem test­lauf mit mei­ne-moe­bel­ma­nu­fak­tur.de ist es gar nicht so un­wahr­schein­lich, dass wir den auch wie­der dort be­stel­len.


dark, verdichtung, kopftisch, maschinenempathie

felix schwenzel in notiert

dark ab­ge­schal­tet nach 13 mi­nu­ten und 24 se­kun­den, nach der ers­ten dra­ma­tur­gi­schen zeit­lu­pe. fil­me oder se­ri­en die zeit­lu­pe zur dra­ma­ti­sie­rung ei­ner sze­ne be­nut­zen kann man in 90 pro­zent der fäl­le ver­ges­sen. der ein­zi­ge fil­me­ma­cher dem ich zeit­lu­pen ver­zei­he ist pe­ter sel­lers, wenn er sich mit kato als clou­seau prü­gelt.


beim spa­zie­ren ge­hen drü­ber nach­ge­dacht, war­um ich be­stimm­te ko­lum­nen nicht mag, bzw. an­de­re sehr ger­ne. es lässt sich wohl dar­auf run­ter­bre­chen, dass ich in ge­schrie­be­nen tex­ten kein ge­la­ber mag, auch wenn ich selbst fleis­sig sol­che tex­te ins in­ter­net schrei­be. la­bern ist na­tür­lich nicht ganz das pas­sen­de wort, aber ich glau­be was es be­schreibt ist vor al­lem feh­len­de dich­te. tex­te die ich mag soll­ten ver­dich­tet sein — oder run­ter­ge­kocht aufs we­sent­li­che. wahr­schein­lich ist das auch der grund, war­um dich­tung an­spruchs­vol­les schrei­ben be­zeich­net. das ge­gen­teil ei­nes ge­dich­te­ten tex­tes wäre dem­nach ein ge­bläh­ter text. bei bläh­kunst wird es dann an­de­rer­seits auch wie­der in­ter­es­sant.

beim wei­ter­lau­fen fiel mir dann ein, dass con­stan­tin seibt auch schon­mal, un­end­lich ele­gant, in die­se ker­be ge­schla­gen hat, als er fol­gen­des schrob:

Das Kon­zept von kom­pri­mier­ter Zeit ist auch das der Grund, war­um Leu­te gern le­sen: Sie ma­chen ein blen­den­des Ge­schäft. In ei­ner Mi­nu­te ha­ben sie eine Stun­de frem­de Denk­ar­beit oder mehr ge­won­nen.

ich kann es selbst nicht glau­ben, aber um den ab­satz oben zu schrei­ben, habe ich auch fast eine hal­be stun­de nach­ge­dacht.


ich bin so eine art 1pass­word für gros­se tei­le mei­ner ver­wand­schaft. wenn ich mir de­ren pass­wor­te nicht mer­ke und no­tie­re, hät­ten vie­le ame­ri­ka­ni­sche platt­for­men sehr viel we­ni­ger user en­ga­ge­ment. und ich wür­de sehr viel we­ni­ger mit mei­ner ver­wand­schaft te­le­fo­nie­ren.


ich mag news­let­ter, im­mer­hin ist die­se web­site mehr oder we­ni­ger aus ei­nem news­let­ter ent­stan­den, den ich um die jahr­tau­send­wen­de re­gel­mäs­sig und ohne dou­ble opt-in ver­schick­te. ich lese den check­point nach wie vor mit­tel­re­gel­mäs­sig (sonst wan­dert mor­gens so gut wie al­les in den müll­ei­mer). was ich aber er­schüt­ternd fin­de: die in­hal­te sind spä­ter im netz nicht mehr auf­zu­fin­den (aus­nah­men be­stä­ti­gen die re­gel). man kann die tex­te na­tür­lich ko­pie­ren und wei­ter­schi­cken — oder wie ich, ko­pie­ren und ins no­tiz­zet­tel­pro­gram ein­fü­gen. das habe ich mit ei­nem ab­schnitt aus dem check­point (von lo­renz ma­roldt) vom 1. fe­bru­ar ge­macht und eben noch­mal da­nach ge­goo­gelt: nichts ge­fun­den.

weil mir der ab­schnitt wirk­lich gut ge­fiel und ich fin­de, dass hin­wei­se auf die bi­got­te­rie und heuch­le­rei gros­ser tei­le des sprin­ger-ver­lags ein­fach gut zu goog­len sein müs­sen, habe ich den ab­schnitt jetzt hier­hin ko­piert:

Star­ke Pro­sa. Der Check­point fand die Fas­sa­den­stür­me­rei der Hoch­schu­le ge­gen „Al­leen/Al­leen und Blu­men/Blu­men/Blu­men und Frau­en/Al­leen/Al­leen und Frau­en/Al­leen und Blu­men und Frau­en und/ein Be­wun­de­rer“ ja da­ge­gen eher ein biss­chen al­bern und dich­te­te des­halb, stets die sich er­ei­fern­den, til­gungs­be­rei­ten Gre­mi­en vor Au­gen, ei­nen kon­struk­ti­ven Kom­pro­miss­vor­schlag - Sie er­in­nern sich viel­leicht:
 
Köp­fe
Köp­fe und Bret­ter
Bret­ter
Bret­ter und Nä­gel
Köp­fe
Köp­fe und Nä­gel
Köp­fe und Bret­ter und Nä­gel und
eine Schrau­be (lo­cker)

 
Tat­säch­lich kam das Ge­dicht ganz gut an – so gut so­gar, dass ei­ni­ge Check­point-Ly­rik-Fans es im On­line-Fo­rum der „Welt“ pos­te­ten, wo es wie­der­um viel Zu­stim­mung und neue Freun­de fand. Doch plötz­lich, kaum zu fas­sen - war es weg. Ein­fach ver­schwun­den! Aus­ge­löscht, ja: aus­ge­merzt von der Sprach­po­li­zei ei­ner klei­nen Min­der­heit von Tu­gend­ter­ro­ris­ten, eu­phe­mis­tisch „Com­mu­ni­ty Ma­nage­ment“ ge­nannt. Und wie der Asta der ASH hat auch das CM der Welt eine Be­grün­dung aus dem Setz­bau­kas­ten der Kunst­frei­heits­geg­ner per Mail ei­ner nach­fra­gen­den Le­se­rin über­sandt: „Ihr Kom­men­tar wur­de nicht ver­öf­fent­licht, da er ge­gen un­se­re Nut­zungs­re­geln ver­stößt: Bit­te blei­ben Sie sach­lich im Ton.“ Tja, so weit sind wir jetzt schon ge­kom­men: Bret­ter, Nä­gel, Schrau­ben – nichts darf man mehr sa­gen. Aber ei­nen Ver­such ha­ben wir noch, ok? Wie wäre es da­mit: „Kopf. Tisch.“ Bes­ser? 

 
 


vor ein paar wo­chen bin ich zu fuss vom wed­ding in den tier­gar­ten ge­gan­gen, zum trö­del­markt. auf dem weg da­hin habe ich drei­mal ei­nen mit neon-sport­kla­mot­ten und man-bun aus­ge­stat­te­ten jog­ger über­holt. ein­mal, als er sich in ei­nem haus­ein­gang warm mach­te, streck­te oder au­to­gen vor­be­rei­te­te. ir­gend­wann rann­te er an mir vor­bei, hielt 50 me­ter wei­ter aber wie­der an, um ir­gend­was an sei­ner ap­ple-watch und sei­nem an den ober­arm ge­schnall­ten ipho­ne ein­zu­stel­len. ich er­kann­te: am ober­arm lässt sich ein ipho­ne nicht son­der­lich gut be­die­nen.

da­nach lief (im sin­ne von ge­hen) ich ein bis zwei ki­lo­me­ter wei­ter, bis er (end­lich) wie­der an mir vor­bei­rausch­te. nach 50 me­tern blieb er er­neut ste­hen, sah ziem­lich an­ge­strengt und lei­dend aus, stütz­te sich auf sei­ne knie und keuch­te. als ich mich kur­ze zeit spä­ter um­schau­te, lief er zu­rück auf los.


apro­pos ap­ple-watch. ende de­zem­ber habe ich mir so eine ge­gen gros­se wi­der­stän­de ge­kauft. weil ich arm­band­uh­ren grund­sätz­lich scheis­se un­nütz und ver­un­stal­tend fin­de, habe ich mir lan­ge ver­bo­ten so­was zu kau­fen. vor al­lem zu ei­nem sol­chen preis. ir­gend­wann konn­te ich aber mei­nen wi­der­stand bre­chen, weil die uhr nicht nur die uhr­zeit an­zeigt, son­dern auch zäh­len kann. schrit­te, herz­schlä­ge, ge­lau­fe­ne ki­lo­me­ter und … nee, das wars schon.

das haupt­ar­gu­ment war aber stil­le. mehr noch als arm­band­uh­ren has­se ich klin­gel­tö­ne und vi­brie­ren­de han­dys. die vi­bra­ti­on in mei­ner brust­ta­sche hat mich im­mer in den wahn­sinn ge­trie­ben, weil ich nie un­ter­schei­den konn­te ob das nun ein phan­tom­vi­brie­ren oder ein an­ruf war. mei­ne zwei jah­re gut funk­tio­nie­ren­de lö­sung war blit­zen. wenn ich eine nach­richt be­kam oder je­mand an­rief, blitz­te mein te­le­fon in mei­ner ja­cket-brust­ta­sche. das hat er­staun­lich gut funk­tio­niert, die bei­fah­re­rin muss­te mich nie öf­ter als ein­mal pro wo­che an­schrei­en, war­um ich denn nicht ans te­le­fon gin­ge.

mit der ap­ple watch po­chen nach­rich­ten und an­ru­fe auf mei­nen arm. ich habe zwar 80% al­ler be­nach­rich­ti­gun­gen ab­ge­schal­tet, aber die die ich ha­ben möch­te klop­fen jetzt — bis­her völ­lig ohne phan­tom­klop­fen.


für mei­ne t3n-ko­lum­ne habe ich mir fol­gen­de über­schrift no­tiert, aber lei­der nicht die pas­sen­de ko­lum­ne dazu ge­schrie­ben. muss ich ir­gend­wann mal ma­chen.

ma­schi­nen­em­pa­thie ist die neue so­zi­al­kom­pe­tenz


Photo by felix schwenzel in Dinea Restaurant Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

riecht köst­lich, wie in ei­ner whis­ky-di­stil­le­rie. muss ich jetzt wie­der öf­ter trin­ken.


ja­son kott­ke na­gelt es auf den punkt:

„I kin­da hate mys­elf for lo­ving the­se ads, but dam­mit they’re su­per cle­ver. They used the en­er­gy of their op­pon­ents against them, like in ju-jitsu.“


das fern­seh-la­ger­feu­er ist zwar zeit­ver­scho­ben, wird im­mer trotz­dem im­mer grös­ser; das war auch mein abend­pro­gram (und von ein paar mil­lio­nen an­de­ren):

So: [The Clover­field Pa­ra­dox] its­elf may not be gre­at. (I ha­ven’t seen it yet; I wat­ched “Star Trek: Dis­co­very” and an­o­ther epi­so­de of “Al­te­red Car­bon” last night in­s­tead.) And the deal seems to …

six­co­lors.com/link/2018/02/net­flix-an­noun­ces-re­leases-clover­field-pa­ra­dox/


CO₂-sensor und -indikator

felix schwenzel in artikel

vor ein paar wo­chen las ich hier, dass der MH-Z19 CO₂-sen­sor ganz zu­ver­läs­sig ar­bei­te. vor­her hat­te ich von gas-sen­so­ren ge­hört, die heiz­spu­len ha­ben und beim auf­wär­men ko­misch rie­chen. der MHZ-19 misst mit la­ser­licht, kos­tet da­für aber ein biss­chen mehr. bei ali­ex­pres ca. 15 euro. letz­te wo­che ka­men die bei­den sen­so­ren an, die ich dort ge­kauft habe.

ich woll­te ger­ne ei­nen sen­sor ha­ben, der sei­ne da­ten in mei­nen woh­nungs­con­trol­ler schreibt und loggt, die mess­da­ten aber auch vi­sua­li­siert, am bes­ten mit ei­ner LED-an­zei­ge. vor al­lem soll­te das ding aber auch al­lei­ne funk­tio­nie­ren, also ohne wlan und ohne mqtt-ver­bin­dung sei­ne wer­te an­zei­gen. mit den lö­sun­gen die ich zu­hau­se ein­set­ze, fürch­te­te ich, könn­te das pro­ble­ma­tisch sein. vie­le mei­ner sen­so­ren ba­sie­ren auf esp-easy, was in der re­gel wirk­lich ein­fach ein­zu­rich­ten und zu ver­wal­ten ist, aber eben auf ei­ner wlan und mqtt-ver­bin­dung ba­siert. ohne wlan oder ver­bin­dung zum mqtt-ser­ver strei­ken die esp-ea­sys. bei ho­mie, auf des­sen ba­sis ich auch ein paar sen­so­ren und ak­to­ren be­trei­be, gibt’s wohl tech­ni­sche mög­lich­kei­ten für ei­nen ver­bin­dungs-lo­sen be­trieb, aber das schien mir zu kom­pli­ziert.

weil ich seit ein paar mo­na­ten er­folg­reich und be­frie­di­gend mit der my­sen­sors-platt­form ex­pe­ri­men­tie­re, hab ich mich ent­schie­den die CO₂-sen­so­ren als my­sen­sors zu bau­en. das kon­zept von my­sen­sors zu ver­ste­hen fiel mir an­fangs et­was schwer, weil sich auf der web­site ein wil­des durch­ein­an­der fin­det, von how-tos, bas­tel­an­lei­tun­gen, fo­rums­bei­trä­gen und hard­ware-bau­vor­schlä­gen, -wer­bung, -show­ca­ses. ir­gend­wann habe ich dann her­aus­ge­fun­den, dass die leu­te die die soft­ware-bi­blio­thek schrei­ben und pfle­gen, eben auch die open­hard­ware.io-platt­form be­trei­ben und dass dort, eben des­halb, auch be­son­ders vie­le leu­te ihre my­sen­sor-pro­jek­te vor­stel­len (und zum teil ver­kau­fen).

seit­dem ich ei­nen funk­tio­nie­ren­den my­sen­sors-gate­way an den ho­me­as­sistant an­ge­schlos­sen habe, ist das hin­zu­fü­gen (und bau­en) von sen­so­ren (und ak­to­ren) auch wirk­lich ein­fach.

den MH-Z19 habe ich an ei­nen ar­dui­no nano (ca. 2,50 euro/stück) an­ge­schlos­sen und an den nano eine NRF24L01 sen­der/emp­fän­ger. im prin­zip wars das schon, ei­nen ar­dui­no-sketch habe ich hier ge­fun­den.

lei­der war das noch ein biss­chen fum­me­lei, bzw. de­bug­ging. der MH-Z19 kom­mu­ni­ziert über eine se­ri­el­le schnitt­stel­le mit dem ar­dui­no und sen­det auf an­fra­ge eine se­quenz von 9 byte. die bei­den ers­ten zei­gen den sta­tus an, die fol­gen­den bei­den den ge­mes­se­nen CO₂-ge­halt in ppm und das fünf­te byte die teme­pra­tur. der ar­dui­no sketch er­war­tet in etwa die­se se­quenz:

0xFF 0x86 0x3 0x95 0x42 0x0 0x0 0x0 0xa0

der ar­dui­no las aber für die ers­ten bei­den und manch­mal auch das drit­te byte fol­gen­des aus:

0xFFFFFFFF 0xFFFFFF86 0x3 0xFFFFFF95 0x42 0x0 0x0 0x0 0xFFFFFFA0

theo­re­tisch könn­te man hier die hex-wer­te in strings um­wan­deln, die FFFFFF-se­quenz weg­kür­zen und wie­der zu­rück in ei­nen in­te­ger oder den ur­sprüng­li­chen zah­len­wert um­rech­nen. das ist in c+ aber lei­der (für mich zu­min­dest) furcht­bar kom­pli­ziert. nach ei­ner wei­le be­merk­te ich: der sketch wan­delt die fal­schen hex-wer­te auch in zah­len um, al­ler­dings ne­ga­ti­ve. in die­sem bei­spiel byte 3 (0x3) in 3 und 0xffffff95 in -107. 0x95 ist im de­zi­mal­sys­tem eine 149. 149 + 107 = 256, die dif­fe­renz be­trug im­mer 256, wenn die mess­wer­te mit vor­an­ge­stell­tem FFFFFF aus­ge­le­sen wur­den. da­mit war die kor­rek­tur ein­fach: wenn eine ne­ga­tiv de­zi­mal­zahl raus­kommt, ad­die­re 256. mit die­sem hack ka­men die mess­wer­te dann sta­bil raus, vor­her gabs schwan­kun­gen um 256 ppm. das pro­blem tritt bei bei­den MH-Z19 auf, wahr­schein­lich liegts am zu­sam­men­spiel des ar­dui­no mit den sen­sor und der soft­s­e­ri­al bi­blio­thek. ist mir aber egal, läuft ja. mein ang­pass­ter sketch liegt hier: gist.git­hub.com/di­plix/9b…

die mess­wer­te die der sen­sor aus­spuckt sind ziem­lich flott, die an­we­sen­heit eine sau­er­stoff-at­mers ist mit 1-2 mi­nu­ten ver­zö­ge­rung deutch­lich mess­bar. auf die­sem bild sieht man deut­lich, dass ich ge­gen ein uhr ins bett ge­gan­gen bin und das bett ge­gen halb sie­ben wie­der ver­las­sen habe. die of­fe­ne tür sorgt für ei­nen ra­pi­den ab­fall des CO₂-ge­halts, der sich al­ler­dings nach ein paar mi­nu­ten fängt und ab­flacht. um vier­tel nach neun sieht man deut­lich, dass in bei­den zim­mern für 10 mi­nu­ten ge­lüf­tet wur­de.

ei­nen der bei­den sen­so­ren habe ich mit zwei LEDs aus­ge­stat­tet, die grü­ne LED leuch­tet bis ca. 1500 ppm, ab 1000 ppm schal­tet sich die rote LED dazu. da­mit er­kennt man, dass bei 1000 ppm die luft noch in ord­nung ist und es so ab 1500 ei­gent­lich zeit wird zu lüf­ten. die LEDs las­sen sich auch per my­sen­sor-funk ab­schal­ten und der trick, um den sen­sor auch ohne my­sen­sors-netz­werk funk­tio­nie­ren zu las­sen, ohne durch wie­der­hol­te ver­bin­dungs­ver­su­che blo­ckiert zu wer­den, ist die­se zei­le:

bei ama­zon habe ich für ei­nen der sen­so­ren, auf gut glück, eine dose ge­kauft, in die zu­fäl­lig al­les, in­klu­si­ve ka­bel­la­ge, rein­passt.

der an­de­re sen­sor macht es sich der­weil in ei­nem plas­tik­be­cher ge­müt­lich.


ge­kos­tet hat mich je­der der bei­den sen­so­ren un­ge­fähr 20 euro.

  • MH-Z19: 15,00 €
  • NRF24L01 sen­der: 1,20 €
  • ar­dui­no: 2,50 €
  • dose: 1,76 €
  • schrumpf­schlauch und LEDs la­gen hier noch rum

kom­mer­zi­el­le al­ter­na­ti­ven, wie der El­ga­to Eve Room oder der Netat­mo He­alt­hy Home Coach, kos­ten 70 bis 100 euro, kön­nen da­für aber auch flüch­ti­ge or­ga­ni­sche ver­bin­dun­gen (VOC, sprich, zum bei­spiel, darm­ga­se) mes­sen. sen­so­ren da­für gibt’s auch ei­ni­ge, MP901, GM502B oder der BME680 je­weils für ca. 15 euro oder, auch viel­ver­spre­chend, aber sack­teu­er, der iAQ-core C.

mir ge­nügt erst­mal der MH-Z19 und ich bin ge­spannt was er misst, wenn ich ihn mal in den be­spre­chungs­raum auf der ar­beit mit­neh­me.


currywurst mit pommes (und salat)

felix schwenzel in gekocht

pom­mes sel­ber­ma­chen ist ne ziem­li­che schwei­ne­rei ohne fri­teu­se. ich ver­mu­te, mit fri­teu­se aber auch. trotz­dem habe ich das in den letz­ten wo­chen zwei­mal ge­macht, zu­letzt heu­te abend. kar­tof­feln schä­len, ras­peln, 3-4 mi­nu­ten vor­frit­tie­ren, ab­trop­fen und ein biss­chen aus­küh­len las­sen, spä­ter noch­mal 3-5 mi­nu­ten aus­frit­tie­ren. das er­geb­nis ist furcht­bar le­cker, aber nicht ganz knusp­rig. was an den tem­pe­ra­tu­ren oder der frit­tier­län­ge lie­gen kann. heu­te gabs dazu eine selbst­ge­mach­te cur­ry­sauce auf zwie­bel, ing­wer und chi­li ba­sis mit viel do­sen­to­ma­ten nach tim mä­zers re­zept. die war ein biss­chen salz­arm, aber auch furcht­bar le­cker.

die würst­chen wa­ren von aldi und an­geb­lich „ori­gi­nal ber­li­ner“ cur­ry­würs­te. wir hat­ten je eine mit darm und eine ohne. ich kann mich nicht ent­schei­den was ich lie­ber mag, die bei­fah­re­rin ist ein­deu­tig darm­fan.


Photo by felix schwenzel on January 28, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

schus­ter: schlech­te schu­he
leh­rer: schwie­ri­ge kin­der
gla­ser: ka­put­tes schau­fens­ter


mein vorschlag für einen vortrag auf der republica 2018

felix schwenzel in notiert

ich den­ke ein­mal im jehr ger­ne et­was in­ten­si­ver nach und be­rei­te des­halb (fast) je­des jahr ger­ne in wo­chen­lan­ger ar­beit ei­nen vor­trag für die re­pu­bli­ca vor. vor dem vor­trag, zur be­wer­bungs­zeit, im ja­nu­ar, den­ke ich auch über den vor­trag, bzw. das the­ma nach, aber lan­ge nicht so in­ten­siv, wie bei der kon­kre­ten aus­ar­bei­tung. die­ses jahr merkt man das lei­der mei­nem be­wer­bungs­text an. aber ich glau­be das the­ma, mensch­li­che au­to­no­mie und das ste­ti­ge in­di­vi­du­el­le und kol­lek­ti­ve an­trei­ben durch fra­gen und in fra­ge stel­len, passt zur re­pu­bli­ca und in­ter­es­siert mich. ich hof­fe das in­ter­es­se am the­ma ist nicht nur bei mir vor­han­den.

das ist der be­wer­bungs­text, den ich eben ab­ge­ge­ben habe:

42. warum wir nach fragen, nicht nur nach antworten suchen müssen

wo steht der mensch, wie kann er sich zwi­schen kon­troll­ver­lust, all­herr­schen­den di­gi­ta­len me­ga­kon­zer­nen, au­to­no­men ma­schi­nen, mäch­ti­gen al­go­rith­men als selbst­stäm­dig den­ken­der und agie­ren­der mensch po­si­tio­nie­ren und be­haup­ten? oder be­freit und die di­gi­ta­le re­vo­lu­ti­on be­reits — und wir mer­ken es we­gen lau­ter gries­gram und wut gar nicht?

vor knapp zwan­zig jah­ren hat­te ich das ge­fühl, die wich­tigs­te fra­ge der men­scheit ge­fun­den zu ha­ben. sie lau­tet: „was willst du ei­gent­lich?“

mich in­ter­es­sier­te, wie ver­schie­de­nen men­schen die­se fra­ge be­ant­wor­ten wür­den und stell­te sie (für meh­re­re jah­re) ins in­ter­net. lei­der wa­ren da­mals noch nicht be­son­ders vie­le men­schen im in­ter­net, wes­halb die zwei ant­wor­ten dar­auf eher un­be­frie­di­gend wa­ren und ich sie mir auch nicht ge­merkt habe.

in der rück­schau muss ich zu­ge­ben, dass die fra­ge, ganz ohne kon­text und ein­ord­nung, auch eher be­scheu­ert und even­tu­ell so­gar ein biss­chen ag­gres­siv wirkt, je­den­falls nicht, wie die die wich­tigs­te fra­ge der men­scheit. in mei­nem vor­trag möch­te ich den da­mals feh­len­den kon­text nach­lie­fern und er­klä­ren, was ich mit der fra­ge er­rei­chen woll­te und war­um ich sie nach wie vor, ganz be­son­ders heu­te, für wich­tig hal­te.

das pro­blem ist näm­lich, in al­ler kür­ze, dass es ei­ni­ge men­schen gibt die die­se fra­ge für sich be­ant­wor­tet ha­ben und bei der ar­beit an der ant­wort so viel macht und ein­fluss ge­won­nen ha­ben, dass sie un­se­re ei­ge­ne fä­hig­keit nach ant­wor­ten (und fra­gen) zu su­chen mas­siv be­ein­flus­sen. um nur eins von vie­len bei­spie­len her­aus­zu­grei­fen; mark zu­cker­berg hat die fra­ge be­ant­wor­tet mit: „alle men­schen der welt mit­ein­an­der ver­bin­den“. die fra­ge ist aber nicht nur: wol­len wir das auch? son­dern: wel­che an­de­ren ant­wor­ten gibt es, was wol­len wir (ei­gent­lich), wel­che neu­en fra­gen er­ge­ben sich aus zu­cker­bergs ant­wort?

ich glau­be, pla­ka­tiv ge­sagt, dass wir nicht nur über pri­vat­sphä­re, den schutz von da­ten oder vor über­wa­chung nach­den­ken soll­ten, son­dern ver­mehrt über un­se­re (in­di­vi­du­el­le) vor­stel­lung von zu­kunft und die (di­gi­ta­le) ge­stal­tung un­se­res le­bens, in­di­vi­du­ell und kol­lek­tiv. statt le­dig­lich in au­to­no­me ap­pa­ra­te (fahr­zeu­ge, platt­for­men) for­schung und geld zu in­ves­tie­ren, soll­ten wir un­se­re ei­ge­ne, per­sön­li­che und kol­lek­ti­ve vor­stel­lung von au­to­no­mie er­for­schen, in uto­pien gies­sen und im­mer wie­der (in) fra­ge(n) stel­len. 


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un­ser bal­kon von der stra­ße aus.


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fo­to­ge­ner ne­bel.


ge­nau die­se hal­tung ist es, die ich an vie­len dys­to­pien nicht mag. ei­ner­seits weil das nicht die ein­zi­ge mög­lich­keit ist, die welt­läuf­te zu in­ter­pre­tie­ren, aber auch, weil die­se welt­sicht be­reits min­des­tens 20.000 jah­re alt ist, also kei­ne ein­ma­li­ge (neue) her­aus­for­de­rung ist.


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ich wür­de sa­gen: das stimmt so nicht.