das re­zept heisst süss­kar­tof­fel-sup­pe mit ko­kos­milch, war aber eher cre­mig. aber su­per-le­cker. aus ma­ria el­las ve­ge­ta­ri­sche kü­che.

laut re­zept be­steht die sup­pe nur aus 700 gramm süss­kar­tof­feln (40-50 mi­nu­ten ganz im ofen bei 180° ge­gart) und 800 mil­li­li­tern ko­kos­milch mit ei­nem ess­löf­fel „thai­län­di­scher ro­ter cur­ry­pas­te“.

die ko­kos­milch mit der cur­ry­pas­te soll man im topf er­wär­men und dann mit den ge­gar­ten süss­kar­tof­feln im mi­xer ver­cre­men. hab ich ge­macht (al­ler­dings mit der lila-cur­ry­pas­te), dach­te dann aber nur mit ko­ri­an­der gar­nie­ren ist ein biss­chen öde und hab su­ri­mi-stäb­chen (die haus­mar­ke von real,- sind nach mei­nung der bei­fah­re­rin die bes­ten su­ri­mi-sticks), et­was thai-ba­si­li­kum und (sehr) fei­ne zwie­bel­rin­ge dazu ser­viert (statt deko-ko­ri­an­der, wie im koch­buch an­ge­ge­ben). dazu ein biss­chen so­ja­sos­se war das sehr le­cker und ex­trem sät­ti­gend.

die bei­fah­re­rin und ich ha­ben jetzt je­weils 350 gramm süss­kar­tof­fel und 400 mil­li­li­ter ko­kos­milch in­tus.


das tol­le an den (fer­ti­gen) ra­die­run­gen, also den dru­cken von @kne­tag­abo ist: man sieht ih­nen die hand­werk­li­che qua­li­tät und die sorg­falt, die im her­stel­lungs­pro­zess steckt, in je­der pa­pier-pore an.

ka­tia­kelm.de/blog/2018/11/13/wie-ich-ra­die­re/


aus (be­dau­er­li­chen) tech­ni­schen grün­den müs­sen wir ivan­ka (aka #snips) „ale­xa“ ru­fen. aber vie­les kann sie schon viel bes­ser als die ale­xa von ama­zon.


Photo by felix schwenzel on November 07, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gna­den­brot für ale­xa: ohne mi­kro und mit ge­sperr­tem in­ter­net als blue­tooth­laut­spre­cher für #snips ar­bei­ten.


Photo by felix schwenzel in Urania Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

rechts am rand das Ka­De­We, links das Ka­DeNe (kauf­haus der nerds).


Photo by felix schwenzel in Berliner Schloss. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das teil ist so der­mas­sen aus der zeit ge­fal­len, dass es gar nicht mal gut ist.


Photo by felix schwenzel in Amtsgericht Wedding. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wuss­te gar nicht, dass hog­warts in ber­lin ist.


ivanka test-setup

felix schwenzel in artikel

letz­te wo­che kam der raspber­ry und ein ps3 eye ka­me­ra/mi­kro­fon, das ich ne­ben den an­de­ren kom­po­nenen­ten für ivan­ka be­stellt hat­te. auf die lie­fe­rung von eck­stein, mit dem auf­steck­mi­kro­fon-hat und laut­spre­cher, war­te ich noch im­mer. ich ver­su­che ja eher we­ni­ger bei ama­zon zu be­stel­len, aber wenn man sich an­guckt wie eck­stein mei­ne be­stel­lung hän­del­te, füh­le ich mich in­spi­riert dann doch wie­der lie­ber bei ama­zon zu be­stel­len. von eck­stein wur­de vor al­lem stil­le ge­lie­fert, erst als ich nach über ei­ner wo­che nach­frag­te, ant­wor­te­te man mir, dass es stö­run­gen im zu­lie­fe­rungs­pro­zess gäbe (mei­ne wor­te) und ich mich noch min­des­tens eine wo­che ge­dul­den müs­se.

trotz­dem konn­te ich mir mei­ne neue sprach­as­sis­ten­tin, die ale­xa ab­lö­sen soll, zu­sam­men­bau­en. an den raspber­ry schloss ich, ne­ben den ka­me­ra/mi­ko­ro­fon von sony, dass ge­ra­de mal 10 euro kos­tet aber 4 richt­mi­kro­fo­ne ver­baut hat und ex­zel­len­te emp­feh­lun­gen für sprach­as­sis­ten­ten hat, ei­nen bat­te­rie­be­trie­be­nen mini-laut­spre­cher, der noch bei uns rum­lag, an den kopf­hö­rer­aus­gang an. auf eine SD-kar­te ko­pier­te ich raspbi­an, so wie die her­vor­ra­gen­de snips-doku das emp­fiehlt, der ich schritt für schritt folg­te.

das be­trieb­sys­tem und snips selbst zu in­stal­lie­ren ging schnell und war nicht über­mäs­sig an­spruchs­voll. die tools, ins­be­son­de­re das snips ei­ge­ne sam, macht die in­stal­la­ti­on wirk­lich ein­fach — wenn man min­des­tens weiss was eine kom­man­do­zei­le ist. ein biss­chen knif­fe­lig war ein kon­fi­gu­ra­ti­ons­aspekt, der eher schlecht do­ku­men­tiert ist. seit ein paar re­leases lässt die snips kon­fi­gu­ra­ti­ons­da­tei () näm­lich zu, dass man, statt des mos­quit­to mqtt-ser­vers auf dem raspber­ry, auch sei­nen vor­han­de­nen, ei­ge­nen mos­quit­to nut­zen kann. das pro­blem (bei mir) war al­ler­dings, dass mit dem ex­ter­nen, also dem vor­hand­nen mqtt-ser­ver, nichts mehr rich­tig funk­tio­nier­te. die sprach­er­ken­nung funk­tio­nier­te noch, aber we­der der demo-cli­ent noch nach­in­stal­lier­te apps woll­ten rich­tig funk­tio­nie­ren. nach ei­ni­gen stun­den de­bug­ging war klar, mit ex­ter­nem mqtt geht’s nicht. zu vie­le kom­po­nen­ten, vor al­lem aber zu vie­le fer­ti­ge ac­tion-scrip­te ha­ben den lo­ka­len mqtt-ser­ver hard­ge­codet auf .

das ist aber auch kein pro­blem, ich habe den lo­ka­len snips-mos­quit­to ein­fach in mei­nen ei­ge­nen mos­quit­to ge­brid­ged. in der habe ich fol­gen­des er­gänzt:

da­mit lei­tet der snips-mos­quit­to alle re­le­van­ten to­pics an mei­nen ho­me­as­sistant-mqtt-ser­ver wei­ter und emp­fängt al­les was ho­me­as­sistant zu­rück­schickt.

snips nutzt mqtt als bus. das heisst, alle snips-kom­po­nen­ten kom­mu­ni­zie­ren über mqtt. der snips-au­dio­ser­ver sen­det stän­dig au­dio­sam­ple-schnip­sel über mqtt, die wie­der­um von der snips wake-/hot­word-kom­po­nen­te auf­ge­fan­gen und ana­ly­siert wer­den. schlägt die hot­word kom­po­nen­te alarm, schnappt die ASR-kom­po­nen­te (Au­to­ma­tic Speech Re­co­gni­ti­on) die au­dio-samples auf und ver­sucht ge­spro­che­nen wor­te aus den au­dio-samples zu ex­tra­hie­ren. die ex­tra­hier­ten, ge­spro­che­nen sät­ze wer­den dann wie­der über mqtt an die NLU-kom­po­nen­te (Na­tu­ral Lan­guage Un­der­stan­ding) wei­ter­ge­ge­ben, die aus den wor­ten den sinn zu ex­ra­hie­ren ver­sucht. da­nach über­neh­men scrip­te, ak­tio­nen oder dia­log-kom­po­nen­ten und am ende die tts-kom­po­nen­te (Text to Speech). al­les über mqtt.

be­vor ich wei­ter in tech­ni­sche de­tails gehe, fang ich mal mit dem fa­zit an: das funk­tio­niert al­les sehr, sehr gut, mit ein paar ab­stri­chen.

so­wohl das ein­ge­bau­te, mit­ge­lie­fer­te hot-/wa­ke­word (auf deutsch nur eins: „hey snips“), als auch die sprach­er­ken­nung und ana­ly­se funk­tio­nie­re so­li­de. die stan­dard­mäs­si­ge sprach­aus­ga­be, die, wie al­les an­de­re, lo­kal auf dem raspber­ry statt­fin­det, ist ein biss­chen er­bärm­lich. hört sich noch schlim­mer an, als die un­heim­li­chen, von ap­ple mit­ge­lie­fer­ten tts-stim­men (auf deutsch „Anna“, auf eng­lisch „Alex“, „Fred“, „Sa­man­tha“ und „Vic­to­ria“).

eben­so ent­täu­schend wie die sprach­syn­the­se, ist die per­so­na­li­sier­te, „cus­tom“ hot­word-er­stel­lung. ein biss­chen war das ja der witz, eine sprach­as­sis­tin zu ha­ben die wir nicht mit „ale­xa“ auf­ru­fen müs­sen, son­dern mit „ivan­ka“. snips lie­fert ein py­thon-script mit dem die auf­nah­me von au­dio-schnip­seln wirk­lich ein­fach ist und die­se per­sön­li­chen mo­del­le re­agie­ren dann auch auf „ivan­ka“, aber eben auch auf ge­schirr­klap­pern, na­se­schnäu­zen, hus­ten oder wenn die bei­fah­re­rin et­was lau­ter re­det. auf was die­se per­sön­li­chen mo­del­le nicht re­agie­ren: wenn die bei­fah­re­rin „ivan­ka“ sagt. um uni­ver­sel­le hot­word-mo­del­le zu bau­en, die mit ver­schie­de­nen, mög­lichst al­len stim­men und dia­lek­ten funk­tio­nie­ren, be­nö­tigt man tau­sen­de ver­schie­de­ne sprach­samples mit de­nen dann das mo­dell trai­niert wird.

die schwä­chen der weck­wort-er­ken­nung, so­wie der stan­dard text-zu-spra­che-kom­po­nen­te, las­sen sich aber dank der ex­trem mo­du­la­ren bau­wei­se von snips gut be­he­ben. weil eben al­les über den mqtt-bus geht und die kom­po­nen­ten nicht di­rekt, son­dern eben über über mqtt-nach­rich­ten kom­mu­ni­zie­ren, kann man ein­fach kom­po­nen­ten er­gän­zen oder aus­tau­schen. dazu in ei­nem an­de­ren ar­ti­kel mehr.

der rest von snips funk­tio­niert aber, wie ge­sagt, enorm be­frie­di­gend. die sprach­er­ken­nung, das an­le­gen, pfle­gen von skills, in­tents, slots und die in­te­gra­ti­on in home-as­sistant funk­tio­nie­ren so gut, dass ich die ori­gi­nal ale­xa be­reits vor vier ta­gen aus­ge­stöp­selt habe. die von uns am häu­figs­ten ge­nutz­ten ale­xa-funk­tio­nen (licht­steue­rung in der kü­che, ti­mer, ein­kaufs­lis­te (via bring), wet­ter) konn­te ich be­reits alle in snips nach­bau­en. dazu in se­pa­ra­ten ar­ti­keln mehr.

was mich an der ori­gi­nal-ale­xa da­mals sehr be­geis­tert hat war, dass sie mich auch hör­te (wenn’s ru­hig war), wenn ich ne­ben der kü­che auf dem klo sass und sag­te: „ale­xa, licht im flur aus­schal­ten!“ ich fand das gleich­zei­tig (tech­nisch) be­ein­dru­ckend, aber auch ein biss­chen cree­py. wenn ale­xa mich bei ge­öff­ne­ten tü­ren (und ruhe) auch auf dem klo hört, was hört sie sonst noch al­les? mein pro­vi­so­ri­scher snips-set­up mit dem ps3 eye ka­me­ra/mi­kro­fon funk­tio­niert aber er­staun­li­cher­wei­se ge­nau­so gut! ohne son­der­lich laut zu wer­den, kann ich snips auch auf dem klo sit­zend sa­gen, das licht im flur an (oder aus) zu schal­ten.

ich bin ge­spannt, ob der et­was kom­pak­te­re mi­kro­fon-hat, wenn er denn ir­gend­wann mal von eck­stein ge­lie­fert wird, ge­nau­so be­ein­dru­ckend funk­tio­nie­ren wird.

von links: alexa (offline), ps3 eye kamera/mikrofon, raspberry und ein lautsprecher. dazwischen bastelkram.

die ori­gi­nal ale­xa liegt noch in der kü­che, al­ler­dings off­line und ka­bel­los, als kan­dis-do­sen-be­schwe­rer. so rich­tig ver­misst habe ich sie in den letz­ten ta­gen, seit dem sie off­line ist, nicht. snips ist toll!


flucht­punkt.


flucht­punkt.


Ist euch schon mal auf­ge­fal­len, dass @di­plix und der Hund von @nig­gi nie zu­sam­men auf ei­nem Bild sind? 🤔

Quark­kro­kett­chen (@an­ne­schuess­ler04.05.2018 14:05

nur der voll­stän­dig­keit hal­ber.


ivanka

felix schwenzel in notiert

ich mag ale­xa. sie sitzt seit etwa über ei­nem jahr bei uns auf dem kü­chen­tisch und hilft mir und der bei­fah­re­rin da­bei un­se­re ver­schie­de­nen an­sich­ten dar­über aus­zu­tra­gen, was die rich­ti­ge be­leuch­tungs­stär­ke ist. die bei­fah­re­rin braucht in der kü­che fest­be­leuch­tung und sagt im­mer: „ale­xa, licht an“. ich re­du­zie­re das dann ger­ne: „ale­xa, kü­che 70%“, da­mit es in der kü­che nicht all­zu gleis­send ist. vorm ins bett ge­hen sage ich „ale­xa, al­les aus“ oder drü­cke auf den licht­schal­ter, aber in bei­den fäl­len sagt ale­xa dann auch „gute nacht“.

ich habe ale­xa auch bei­gebracht sich in mei­nem na­men bei der bei­fah­re­rin zu be­dan­ken, wenn ich nicht da bin und sie die spül­ma­schi­ne ein­schal­tet (ei­gent­lich mei­ne auf­ga­be). ale­xa be­grüsst uns auch, wenn wir nach hau­se kom­men.

wenn gäs­te da sind sage ich im­mer: „ale­xa, pups­ge­ne­ra­tor“ und auch wenn ich der ein­zi­ge bin der dann lacht, fin­de ich das eine gross­ar­ti­ge krö­nung von 40 jah­ren for­schung in den be­rei­chen KI und ma­schi­nel­lem ler­nen.

was ale­xa nicht kann: den vor­hang öff­nen (weil „öff­nen“ für schlös­ser vor­ge­se­hen ist und das schloss­öff­nen der­zeit aus si­cher­heits­grün­den von ama­zon de­ak­ti­viert ist). auch „ale­xa, das es­sen ist fer­tig“ will ale­xa nicht ver­ste­hen, wes­halb ich im­mer selbst auf den es­sen-ist-fer­tig-knopf un­ter dem tisch drü­cken muss, der den es­sens­gong be­tä­tigt und das licht run­ter­dimmt.

letz­te wo­che hat die bei­fah­re­rin ci­ti­zen­four ge­se­hen. seit dem möch­te sie ale­xa nicht mehr in der kü­che ha­ben. ich fin­de das nur mit­tel­trau­rig, mir ist ale­xa auch zu­neh­mend un­heim­lich und wi­der­spricht mei­nem be­st­eben, un­se­re woh­nung ohne cloud-ge­döns zu au­to­ma­ti­si­ern und zu be­die­nen.

grund­sätz­lich klappt das be­reits ganz gut, die woh­nungs­au­to­ma­ti­sie­run­gen funk­tio­nie­ren auch ohne in­ter­net: vor­letz­te wo­che bin ich (sehr) früh mor­gens wach ge­wor­den, und wie ge­wohnt leuch­te­ten mir fun­ze­li­ge nacht­lich­ter den weg zum klo, die kü­che mach­te sich ge­ra­de so hell, wie es mei­ne schlaf­trun­ke­nen aug­ne aus­hal­ten — ohne dass ich auch nur ei­nen schal­ter be­tä­ti­gen oder mit ir­gend­wem re­den muss­te.

nur die (selbst­ge­mach­te) uhr an der wand zeig­te die fal­sche uhr­zeit an. das lag dar­an, dass die fritz­box mein­te, es läge eine ka­bel­stö­rung „18 me­ter“ von ihr ent­fernt vor (ge­nau­so hat es die fritz­box aus­ge­drückt) und kei­ne in­ter­net­ver­bin­dung her­stel­len könn­te. die wand­uhr hat of­fen­bar ei­nen klei­nen feh­ler, sie fragt ei­nen ex­ter­nen zeit­ser­ver ab, statt die fritz­box nach der zeit zu fra­gen (die fritz­box kann man als NTP-ser­ver nut­zen, wie ich seit kur­zem weiss). nach ei­nem neu­start der fritz­box schien die ka­bel­stö­rung dann auch be­ho­ben, aber wich­ti­ger war: alle sen­so­ren und ak­to­ren hier in der woh­nung konn­ten pro­blem­los wei­ter mit­ein­an­der über das lo­ka­le netz­werk re­den, so­lan­ge das in­ter­net weg war.

je­den­falls, ale­xa muss weg aus der kü­che. weil die bei­fah­re­rin das so will und ich ihr im prin­zip (lei­der) recht ge­ben muss. des­halb habe ich mir jetzt bei ama­zon (sic!) ei­nen raspber­ry pi 3 für 32,00 € ge­kauft und bei eck­stein ei­nen mi­kro­fon hat für 10,00 €. mit netz­teil und ei­nem klei­nen laut­spre­cher und ver­sand­kos­ten mach­te das ge­nau 60,04 €, ge­nau 5 cent mehr als der ak­tu­el­le echo dot.

auf den raspber­ry soll snips, eine (re­la­tiv) quell­of­fe­ne stimm-but­ler ap­pli­ka­ti­on, die sprach­er­ken­nung auch off­line und nach ei­ge­nen be­dürf­nis­sen an­pass­bar an­bie­tet. ei­nen na­men für den ap­pa­rat ha­ben wir auch schon ge­fun­den, sie soll ivan­ka heis­sen.

ich bin sehr ge­spannt und auch noch sehr op­ti­mis­tisch, was ich ivan­ka al­les bei­brin­gen kann.


kon­fron­ta­ti­on zwi­schen bus und durch­fahrt-ver­bo­ten-schild. am ende gab der grö­ße­re nach. wie sich das ge­hört.


eisensack

felix schwenzel in notiert

ich hat­te im­mer den ein­druck, dass eng­lisch als vor­her­schen­de spra­che in der po­pu­lär­mu­sik vor al­lem ei­nen zweck hat: die pein­lich­keit der tex­te zu ka­schie­ren. spä­tes­tens wenn man lied­tex­te auf deutsch über­setzt, fällt ei­nem ihre schwach­sin­nig­keit auf. über den um­weg der fremd­spra­che lässt sich auch auf den gröss­ten quatsch sou­ve­rä­ni­tät pro­je­zie­ren. über den um­weg des deng­li­schen, kön­nen wir sa­chen sa­gen, die uns in der mut­ter­spra­che pein­lich wä­ren.

an­de­rer­seits ist das auch un­sinn: mit ei­ner ge­wis­sen hal­tung oder sou­ve­rä­ni­tät, lässt sich gros­ser quatsch auch mut­ter­sprach­lich aus­drü­cken — ohne all­zu pein­lich zu wir­ken. udo lin­den­berg zeigt das be­reits seit ge­fühlt zwei­hun­dert jah­ren.

aber trotz­dem flüch­ten wir, egal ob ge­sun­gen, ge­schrie­ben oder ge­spro­chen, im­mer ger­ne ins deng­li­sche um pro­fa­nes, lang­wei­li­ges auf­zu­pep­pen: wir ma­chen aus dem be­trach­ten von lein­wän­den oder gross­bild­schir­men er­eig­nis­se, in­dem wir von pu­blic vie­w­ing spre­chen. statt je­man­den zu schmä­hen, dis­sen wir, ab­stim­men hört sich als vo­ten viel di­gi­ta­ler und mo­der­ner an.

und wenn wir män­ner da­für lo­ben wol­len, dass sie ih­ren be­ruf ganz gut aus­üben, sa­gen wir balls of steel, weil sich ver­här­tun­gen im ge­schlechts­be­reich ein­fach nicht so be­ein­dru­ckend an­hört.

weil ich aber auch ein gros­ser freund der ak­ku­ra­tes­se bin, habe ich über­legt, wie man balls of steel über­set­zen könn­te. eier aus stahl liegt nahe, zeigt aber gleich war­um das aus­ser jan böh­mer­mann nie­mand sagt: ohne iro­ni­schen bruch spü­len die eier aus stahl viel zu viel pa­thos nach oben. und pa­thos bei der be­schäf­ti­gung mit männ­li­chen ge­schlech­t­or­ga­nen möch­ten die meis­ten män­ner nach kräf­ten ver­mei­den, wes­halb die aus­flucht ins eng­li­sche lo­gisch er­scheint.

stahl­nüs­se fän­de ich ganz nied­lich, aber ge­gen­über bäl­len sind nüs­se na­tür­lich auch eine her­ab­set­zung, aber ge­ra­de das macht die­ses lob sym­pa­tisch.

ent­hiel­ten der ho­den­sack tat­säch­lich tes­ti­kel aus ge­här­te­tem ei­sen, wäre das frag­los sehr un­prak­tisch, aber so rich­tig fällt ei­nem die­ser um­stand erst auf, wenn man die si­tua­ti­on im schritt mit ei­sen­sack be­schrie­be.

ganz ab­ge­se­hen da­von habe ich mich beim schrei­ben ge­ra­de ge­fragt, ob man auch aus der me­ta­li­sie­rung an­de­rer männ­li­cher kör­per­tei­le ver­meint­li­che kom­pli­men­te kon­stru­ie­ren könn­te. schon die ers­ten ver­su­che zei­gen — eher nicht:

anus aus stahl, ei­sen­fin­ger, me­tall­kopf, sil­ber­ohr, blech­zun­ge, kup­fer­schwanz.


ach­so, ich bin ab­ge­schwif­fen. ei­gent­lich woll­te ich nur die­ses vi­deo ver­lin­ken:

Balls of steel. twit­ter.com/Cra­zy­Globle/st…

Jan-Piet MENS (@jp­mens15.10.2018 18:58


es war nicht al­les schlecht in der SPD.


mons­ter-trucks sind ei­gent­lich nur über­di­men­sio­nier­te trak­to­ren mit ein biss­chen glas­fi­ber-deko.


Photo by felix schwenzel in Osram. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

bei os­ram in ber­lin mag man of­fen­bar das kon­kur­renz­pro­dukt @na­no­le­af au­ro­ra so ger­ne, dass man­che es sich ins büro hän­gen.


gross­ar­ti­ger xkcd!.

"The cli­ma­te has ch­an­ged be­fo­re." XKCD to the res­cue: xkcd.com/1732/

And­res Gua­d­a­muz (@tech­noll­ama10.10.2018 10:49


die bei­fah­re­rin dar­über, dass kunst pro­mo­ten (und ver­kau­fen) schwer ist. was ich aber den knal­ler fin­de, ist der screen­shot am ende, in dem face­book ihr 6 aus­spie­lun­gen für 43 ta­cken ver­kau­fen will.


die faz ver­öf­fent­licht ei­nen text von alex­an­der gau­land, der durch­wirkt ist von ideen, die hit­ler 1933 in ner rede ge­pitcht hat. ja­kob aug­stein fin­det den text „klug“ und zi­tiert in­di­rekt hit­lers ideen. so schlei­chen fasch- & po­pu­lis­mus ins es­tab­lish­ment. (via)


@di­plix @Aug­stein Was ist nun mit den Ähn­lich­kei­ten des Bei­trags von See­mann vom 26.10.2016? Die sind noch frap­pie­ren­der. Oder zi­tiert See­mann da nur über lan­ge Stre­cken?

To­bi­as Staub (@To­bi­as­Staub10.10.2018 14:47

ix sehe es ähn­lich wie @ms­pro: er hat das „feind­bild der afd re­kon­stru­iert“ und ana­ly­siert und da­mit das fa­schis­to­ide ge­dan­ken­bild der afd pass­ge­nau pa­ra­phra­siert. die­se pa­ra­phra­sie­rung zeigt jetzt eben auch, dass die­se „klu­gen“ ge­dan­ken schon 1933 po­pu­lär wa­ren und aufs die po­pu­lis­ti­sche stra­te­gie der afd be­schrei­ben, so dass gau­land oder sei­ne ghost­wri­ter sich of­fen­bar der ein­fach­heit hal­ber gleich bei mi­cha­el see­mann be­dient ha­ben.

oha. es sieht so aus als hät­te alex­an­der gau­land fast wört­lich bei mir ab­ge­schrie­ben.al­ler­dings habe ich mit der „glo­ba­len klas­se“ ja auch ex­pli­zit das feind­bild der afd re­kon­stru­iert.twit­ter.com/Phil­ipP­li­ckert…

Mi­cha­el See­mann (@ms­pro10.10.2018 10:10

ich fin­de üb­ri­gens auch, dass mi­cha­el see­mann sich, an­ders als aug­stein, sehr viel dif­fe­ren­zier­ter von die­sem ge­dan­ken­bild di­stan­ziert. das lieb­äu­geln von aug­stein mit dem po­pu­lis­mus (der für ihn ger­ne von links kom­men kann) sehe ich eher kri­tisch.

wit­ze­lei­en von @six­tus zum the­ma wie hier fin­de ich da we­nig hilf­reich, ob­wohl er spä­ter auch die­sen text get­wit­tert hat, in dem mi­cha­el see­mann noch­mal aus­führ­lich sei­ne ein­schät­zung dar­stellt — was dann eben auch ziem­lich hilf­reich ist bei der ein­schät­zung der gan­zen sa­che ist.

kurz: hut up @ms­pro!


Photo by felix schwenzel in Telekom Hauptstadtrepräsentanz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

glück­wunsch! kein #glitch mehr, die dis­plays dis­play­en ein­fach