Photo by felix schwenzel in Piazza San Marco Venezia. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mein lieb­lings­wet­ter.


Photo by felix schwenzel in Tronchetto. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die was­ser­far­be hier ist viel ita­lie­ni­scher als die im ham­bur­ger ha­fen.


Photo by felix schwenzel on October 29, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

FYI: mit dem ipho­ne kann man au­tos lö­schen!


Photo by felix schwenzel in Schrevenpark. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kiel


Photo by felix schwenzel in Muthesius Kunsthochschule. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kiel


Photo by felix schwenzel in Französische Straße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

auf dem zet­tel steht: „kei­ne kunst ist auch kei­ne lö­sung“. da ist was dran.


Photo by felix schwenzel in Alexanderplatz Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

manch­mal frag ich mich: la­ckie­ren spa­ni­er schwei­nen die fuss­nä­gel?


Photo by felix schwenzel in Schlossplatz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

häu­fi­ger grund für deng­lish: hört sich bes­ser an. hier bes­ser als: „mach groß!“


frei­luft­chor



  stra­te­chery.com Good­bye Gate­kee­pers   #

ben thom­son nimmt den wein­stein-miss­brauchs-skan­dal zum an­lass über gate­kee­per nach­zu­den­ken und zeigt auf, was das ra­di­ka­le ver­schwin­den der gate­kee­per gu­tes und we­ni­ger gu­tes mit sich bringt.

[T]he end of gate­kee­pers is ine­vi­ta­ble: the In­ter­net pro­vi­des ab­un­dance, not sc­ar­ci­ty, and power flows from dis­co­very, not dis­tri­bu­ti­on. We can re­g­ret the ch­an­ge or re­lish it, but we can­not halt it: best to get on with ma­king it work for far more peo­p­le than gate­kee­pers ever hel­ped — or ha­ras­sed.

ich fand den text sehr le­sens­wert und hat­te beim le­sen meh­re­re aha-er­leb­nis­se.

  nau­til.us: Why Fu­tu­rism Has a Cul­tu­ral Blind­s­pot   #

le­sens­wer­ter text über den blin­den fleck von zu­kunfts­pro­gno­sen: un­ser ver­hal­ten und kul­tu­rel­le nor­men. kier­an hea­ly er­klärt war­um das so ist:

Un­til re­cent­ly, cul­tu­re ex­plai­ned why things stay­ed the same, not why they ch­an­ged. Un­ders­tood as a mo­no­li­thic block of pas­si­ve­ly in­ter­na­li­zed norms trans­mit­ted by so­cia­liza­ti­on and ca­no­ni­zed by tra­di­ti­on, cul­tu­re was nor­mal­ly seen as in­hi­bi­ting in­di­vi­du­als.

der glau­be, dass kul­tur eine kon­stan­te sei, dass es kul­tu­rel­le tra­di­tio­nen gäbe, die iden­ti­tät stif­ten oder in sich sta­bil, ge­ge­ben oder na­tür­lich sei­en, wird ja auch in der po­li­tik im­mer wie­der als ar­gu­ment ge­nutzt. aber jede tra­di­ti­on war ir­gend­wann auch mal neu und pro­gres­siv — und meis­tens vor gar nicht so lan­ger zeit. wir ten­die­ren dazu nicht nur zu ver­ges­sen dass sich un­ser kul­tu­rel­ler rah­men stän­dig ver­än­dert, son­dern auch wie schnell das pas­siert. der text nennt ein schö­nes bei­spiel: das spu­cken. in der öf­fent­lich­keit zu spu­cken war noch vor kur­zen so nor­mal, dass es teil­wei­se hef­tig re­gu­liert war, wo man spu­cken dürf­te und wo nicht. kon­ser­va­ti­ve ver­wei­sen ger­ne auf alle mög­li­chen tra­di­tio­nen, de­ren ver­schwin­den an­geb­lich un­se­re iden­ti­tä­ten oder un­se­re kul­tur ver­wa­schen oder ge­fähr­den wür­den, aber die we­nigs­ten wün­schen sich spuck­näp­fe, kau­ta­bak, pfer­de­kut­schen oder die me­di­zi­ni­schen stan­dards von vor 80 jah­ren zu­rück.

un­se­re un­fä­hig­keit zu er­ken­nen wie wech­sel­voll kul­tur und tra­di­tio­nen sind, er­schwert nicht nur den blick in die zu­kunft, son­dern auch ver­nünf­ti­ge po­li­ti­sche de­bat­ten.

  spie­gel.de: Wor­an „die Me­di­en“ wirk­lich Schuld sind - Sa­scha-Lobo-Ko­lum­ne   #

ein wei­te­rer ein­leuch­ten­der me­di­en­theo­re­ti­scher text, hier von sa­scha lobo. der text be­nö­tigt kei­ne er­gän­zun­gen, aber ich will es doch ver­su­chen: das ver­schwin­den der gate­kee­per-funk­ti­on der me­di­en war be­reits am an­fang der di­gi­ta­li­sie­rung gut zu an­ti­zi­pie­ren und vor­aus­zu­se­hen. die wah­ren fol­gen, wie zum bei­spiel das phä­no­men das sa­scha lobo hier als „Epo­che des Me­di­en­ni­hi­lis­mus“ um­schreibt, hin­ge­gen nicht. im ge­gen­teil, das ver­schwin­den der gate­kee­per wur­de (auch von mir) eher naiv oder ein­di­men­sio­nal als be­frei­ung und be­rei­che­rung er­hofft.

der tech­no­lo­gi­sche wan­del ist (oft) schon schwer ge­nug vor­aus­zu­se­hen, aber die di­rek­ten und in­di­rek­ten kul­tu­rel­len fol­gen noch um ein viel­fa­ches schwe­rer. und wenn sie da sind, sind sie un­fass­bar schwer zu be­grei­fen, selbst wenn sa­scha lobo beim ver­ste­hen hilft.

  mar­co.org: The im­pos­si­ble dream of USB-C   #

die­ser text ist noch er­nüch­tern­der als der prak­ti­sche tech­ni­sche stand von usb-c, den be­sit­zer von usb-c an­schlüs­sen der­zeit im all­tag er­le­ben dür­fen. usb-c ist fast noch schlim­mer als das SCSI-vo­doo, das ich in sa­chen pe­ri­phe­rie­ge­rä­te vor 20 jah­ren er­le­ben durf­te. manch­mal geht’s, manch­mal nicht und oft pas­sie­ren un­er­klär­li­che din­ge.

im büro habe ich mir ei­nen usb-c ad­ap­ter für schlap­pe 80 euro kau­fen las­sen, der mir strom, ether­net, ein paar klas­si­che usb-an­schlüs­se und ei­nen mo­ni­tor­an­schlüss (per hdmi) auf ei­nen usb-c-an­schluss lei­tet. stöps­le ich das hdmi-ka­bel aus, hört der com­pu­ter auf zu la­den, auch wenn ich es wie­der ein­ste­cke. schlies­se ich ein hdmi-zu-mini-dis­play­po­rt-ka­bel an den ad­ap­ter an, ver­wei­gert der gan­ze ad­ap­ter sei­nen dienst.

wahr­schein­lich müs­sen wir noch 2-3 jah­re war­ten, bis das usb-c-ge­döns ei­ni­ger­mas­sen zu­ver­läs­sig funk­tio­niert und be­zahl­bar wird, aber dann gibt’s si­cher schon den nächs­ten stan­dard, der uns mit sei­nen kin­der­krank­hei­ten und mond­prei­sen nervt.


Photo by felix schwenzel in EsPresto AG. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

in je­dem bla, bla, bla steckt auch mu­sik.


Photo by felix schwenzel in Steglitz-Zehlendorf. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

schwä­bi­sche APP-schmie­de: AP­Ple


Photo by felix schwenzel in Steglitz-Zehlendorf. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

re­spekt, xa­vier.


Photo by felix schwenzel in Krumme Lanke. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ho­cker im wald. toll! (foto von @sim­ply­saym)


Photo by felix schwenzel in Krumme Lanke. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

i live by the ri­ver


Photo by felix schwenzel on September 23, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich mag die­ses pos­ter sehr.


Photo by felix schwenzel in CRCLR. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kru­zi­fix @ vol­le­hal­le


Photo by felix schwenzel on September 22, 2017. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

zu­erst ge­le­sen: ber­lin wäh­len, mul­ti lie­ben. ist aber, wie im­mer, kom­pli­zier­ter.


humorkritik

felix schwenzel in artikel

es ist jetzt so weit, auch lin­ke be­zeich­nen jetzt hu­mor oder wit­ze, die ih­nen nicht ge­fal­len, als fake-news:

Es ist viel­leicht nicht die bes­te Stra­te­gie, ge­zielt auch links mit Faken­ews zu ver­sor­gen. Was soll da­mit er­reicht… twit­ter.com/i/web/sta­tus/9…

Cas­par C. Mier­au (@leit­me­di­um21.09.2017 14:12

ab­ge­se­hen da­von, dass ich kon­kret den hu­mor die­ser die-par­tei-ak­ti­on nicht tei­le und ge­ne­rell den hu­mor der par­tei we­der un­ter­halt­sam noch wähl­bar fin­de, soll­te man sich da­vor hü­ten sa­ti­re ernst zu neh­men und zu po­li­ti­sie­ren.

das spiel treibt die ti­ta­nic seit jahr­zehn­ten er­folg­reich mit selbst­ver­lieb­ten ego­zen­tri­kern, po­li­ti­kern, bild-zei­tungs-le­sern: mal mit klu­gem, mal mit üb­len wit­zen pro­vo­zie­ren und dar­auf hof­fen, dass die wit­ze, die sa­ti­re so gut sitzt, dass die zie­le der hu­mor­at­ta­cke den witz ernst neh­men. dann näm­lich gibt’s auf­merk­sam­keit und neu­en sa­ti­re-stoff, in­dem man die re­ak­tio­nen wie­der in die sa­ti­re ein­ar­bei­tet. in­so­fern ist die vor­ge­hens­wei­se der ti­ta­nic und der par­tei de­ckungs­gleich (kein wun­der, sie kom­men ja aus dem glei­chen stall): sie er­näh­ren sich bei­de von auf­merk­sam­keit, die sie mit mehr oder we­ni­ger wit­zi­gen pro­vo­ka­tio­nen er­zeu­gen.

dass die­se stra­te­gie mitt­ler­wei­le von po­li­tisch rech­ten, kon­ser­va­ti­ven und na­zis um ein viel­fa­ches er­folg­rei­cher an­ge­wandt wird (pro­vo­ka­ti­on, auf­merk­sam­keit, ab­gren­zung von den an­de­ren, ak­ti­vie­rung der ei­ge­nen ba­sis) ist be­dau­er­lich, aber kein grund sa­ti­re, ti­ta­nic, AFD oder trump in ei­nen topf zu wer­fen. der ent­schei­den­de un­ter­schied ist näm­lich, dass die rech­ten es ernst mei­nen und es ent­spre­chend ver­die­nen ernst­ge­nom­men zu wer­den, die sa­ti­re-blatt oder sa­ti­re-par­tei-ma­cher aber nur dar­auf hof­fen ernst ge­nom­men zu wer­den.

jetzt kann man na­tür­lich noch ei­nen schritt wei­ter­ge­hen und hu­mor und un­ter­hal­tung (oder sa­ti­re) in die­sen schwe­ren zei­ten als ge­fähr­lich oder sub­ver­siv zu se­hen. man könn­te der mei­nung sein, dass es de­mo­kra­tie­ver­wäs­sernd sei, po­li­ti­sche dep­pen auf die büh­ne zu zer­ren und sich über sie lus­tig zu ma­chen (oder sie über sich selbst lus­tig ma­chen zu las­sen).

nach­dem ste­phen col­bert den ehe­ma­li­gen pres­se­spre­cher von do­nald trump bei der emmy-ver­lei­hung auf der büh­ne die ge­le­gen­heit gab sich über sich selbst lus­tig zu ma­chen und sich „me­lis­sa mc­car­thy“ nen­nen zu las­sen und ich den schluss­gag als wit­zig ein­stuf­te, fand der surf­guard, dass das nicht wit­zig sei, weil es eine „Nor­ma­li­sie­rung und Iro­ni­sie­rung ei­ner po­li­ti­schen Per­ver­si­on“ sei.

macht hu­mor das, nor­ma­li­siert hu­mor den schre­cken, hu­ma­ni­siert hu­mor des­po­ten und ihre hel­fers­hel­fer? sind sa­ti­ri­ker die steig­bü­gel­hal­ter der neu­en rech­ten? die­sen ein­druck kann man in der end­pha­se des bun­des­tags­wahl­kamp­fes durch­aus be­kom­men, in der klu­ge men­schen al­len erns­tes die exis­tenz und die ernst­neh­mung der sa­ti­re-par­tei die par­tei für ein er­star­ken der AFD ver­ant­wort­lich ma­chen (oder zu­min­dest die po­ten­zi­el­len wäh­ler der par­tei für mög­li­che man­dats­zu­wäch­se der AFD im bun­des­tag ver­ant­wort­lich ma­chen).

ich glau­be — im fall der par­tei — dass das wo­mög­lich so­gar stimmt. sa­ti­re (hu­mor) ge­winnt, wenn sie es schafft den geg­ner dazu zu brin­gen die ri­di­küli­sie­rung ernst zu neh­men. das stärkt dann den zu­sam­men­halt der­je­ni­gen, die den witz ver­ste­hen und der un­ter­hal­tungs­wert steigt, je hu­mor­be­frei­ter (erns­ter) die re­ak­tio­nen sind. der witz an sa­ti­re ist, dass die geg­ner sie ernst neh­men und das pu­bli­kum, die ei­gent­li­che ziel­grup­pe den witz (ver­meint­lich) ver­steht. kai diek­mann fin­de ich doof, aber er hat das mit der sa­ti­re letzt­end­lich, nach ein paar fehl­ver­su­chen, ver­stan­den. als sich die taz vor vie­len, vie­len jah­ren mal über sei­nen pe­nis lus­tig mach­te, ver­lor dieck­man zu­nächst. er nahm die sa­ti­re erst und be­hand­le­te die wie „fake-news“: er klag­te da­ge­ge­gen. ir­gend­wann merk­te er, dass er doch noch ge­win­nen könn­te, wenn er die kla­ge zu­rück­zieht und den witz zu­rück­spielt — in­dem er selbst zum sa­ti­ri­ker wur­de. er ent­zau­ber­te den witz, in­dem er ihn nicht mehr ernst nahm und so die ei­gent­li­che in­ten­ti­on der taz, diek­mann-hass, of­fen­leg­te. be­vor sich diek­mann selbst über sei­nen pe­nis lus­tig­mach­te, wirk­ten diek­mann-pe­nis-wit­ze wit­zig, da­nach ver­bis­sen.

die po­li­tik und das es­tab­lish­ment re­agie­ren mo­men­tan so wie dieck­mann an­fäng­lich auf die taz-sa­ti­re re­agier­te: mit hei­li­gem ernst und staats­tra­gen­der weh­lei­dig­keit. aus ge­nau die­sem grund funk­tio­niert die par­tei (noch). sie funk­tio­niert auch, weil vie­le wäh­ler schwe­re hu­mor­stö­run­gen ha­ben und die par­tei (al­len erns­tes) als eine wähl­ba­re al­ter­na­ti­ve (und nicht ei­nen bier­se­li­gen män­ner­witz) wahr­neh­men. vie­le neh­men die wit­ze, die sa­ti­re der par­tei so ernst, dass sie ihr nicht nur auf­merk­sam­keit schen­ken wol­len, son­dern so­gar eine stim­me bei der bun­des­tags­wahl.

der witz ist: wer die par­tei wählt (oder mit hei­li­gem ernst be­kämpft) ist das ei­gent­li­che ziel (und op­fer) ih­rer sa­ti­re.