(vie­le) tem­pe­ra­tur­sen­so­ren für das au­to­ma­ti­sche haus

felix schwenzel in artikel

nach dem selbst­ge­bau­ten tem­pe­ra­tur und luft­feuch­tig­keits­sen­sor im bad, habe ich über­legt wie ich am ein­fachs­ten und güns­tigs­ten sen­so­ren in die üb­ri­gen räu­me be­kom­me. das my­sen­sors-pro­jekt bie­tet da in­ter­es­san­te an­sät­ze, aber ich schre­cke ein biss­chen vor dem selbst­ma­chen zu­rück, ins­be­son­de­re weil ich die tem­pe­ra­tur und luft­feuch­tig­keit ger­ne bat­te­rie­be­trie­ben mes­sen wür­de — ohne alle paar wo­chen die bat­te­rien tau­schen zu müs­sen.

also habe ich nach güns­ti­gen tem­pe­ra­tur-sen­so­ren ge­goo­gelt. am viel­ver­spre­chends­ten er­schie­nen mir [-wer­be­link] die­se trans­mit­ter­sen­so­ren für eine [-wer­be­link] FT0073 wet­ter­sta­ti­on. sie kos­ten um die 10 euro, sind klein und bat­te­rie­be­trie­ben. ihre wer­te fun­ken sie per 433 mhz si­gnal zur wet­ter­sta­ti­on, wo­bei mich die wet­ter­s­taion, die die wer­te von 4 sen­so­ren par­al­lel an­zei­gen kann, (na­tür­lich) nicht in­ter­es­sier­te; ich woll­te die da­ten in mei­nen home-as­sis­ten­ten be­kom­men und dort je­weils aus­wer­ten und lang­fris­tig sam­meln.

test­wei­se habe ich zu­nächst ei­nen der sen­so­ren be­stellt und ins wohn­zim­mer ge­hängt, wo er dem stum­men ther­mo-/hy­gro­me­ter zur sei­te stand.

lei­der funk­tio­nie­re das aus­le­sen der da­ten mit die­ser bi­blio­thek nicht und auch der neue sen­sor blieb zu­nächst still. bei ama­zon war le­dig­lich der pro­dukt­na­me der wet­ter­sta­ti­on an­ge­ge­ben (FT0073), aber so­bald ich her­aus­ge­fun­den hat­te, dass die sen­so­ren selbst den ein­gän­gi­gen pro­dukt­na­men F007th tra­gen, war das auf­fin­den der rich­ti­gen bi­blio­thek nicht all zu schwer: die Ar­dui­no F007th Sket­ches von @AM­cA­ner­ney schie­nen viel­ver­spre­chend.

an [-wer­be­link] ei­nen ESP8622 12E schloss ich ei­nen 433-mhz-emp­fän­ger [-wer­be­link] aus die­sem set an und mo­di­fi­zier­te und er­wei­ter­te ei­nen der sket­che von @AM­cA­ner­ney so, dass die da­ten von bis zu sechs mo­du­len per mqtt ins lo­ka­le netz ge­funkt wer­den.

mei­nen ers­ten sketch dazu habe ich auf git­hub ge­la­den. grund­sätz­lich funk­tio­niert der sketch; er hört auf funk­si­gna­le der sen­so­ren, ent­schlüs­selt sie und sen­det sie per mqtt ins heim­netz, wo home-as­sistant sie dann ein­sam­melt und an­zeigt.

mitt­ler­wei­le habe ich vier wei­te­re sen­so­ren ge­kauft und in der woh­nung auf­ge­hängt und ein paar schwach­punk­te des sket­ches aus­ge­bes­sert. ei­ner­seits sen­det der der ESP8622 die mqtt-da­ten jetzt mit dem re­tain flag, so dass pro­gram­me, die die sen­sor­da­ten ein­le­sen, im­mer den letz­ten mess­wert be­kom­men, auch wenn der sen­so­ren­le­ser ge­ra­de off­line ist oder we­gen man­geln­der schwan­kun­gen ge­ra­de nichts sen­det. aus­ser­dem habe ich, um hard­ware zu spa­ren, die auf­ga­be der sen­sor­da­ten­samm­lung dem mi­kro­con­trol­ler über­ge­ben, der auch schon mit ei­nem DHT22 die tem­pe­ra­tur und feuch­tig­keit im bad misst (so­wie die hel­lig­keit und neu­er­dings auch be­we­gun­gen). das ist al­les irre un­ele­gant an­ein­an­der­ge­reiht, aber weil es ja viel­elicht ir­gend­wem hel­fen könn­te, hab ich das auch auf git­hub ge­packt.


das schö­ne an ver­netz­ten sen­so­ren ist ei­ner­seits, dass ich die da­ten se­hen kann, ohne auf­zu­ste­hen. am rech­ner, auf dem han­dy. mit den da­ten im (heim-) netz kann ich mir die da­ten auf ver­schie­de­ne wei­se an­se­hen (bil­der vom home-as­sistant, home-as­sistant-da­sh­board oder in app­les home-app).

wirk­lich span­nend, und der ei­gent­li­che grund war­um die bei­fah­re­rin vor ei­ner wei­le an­ge­fan­gen hat (un­kom­mu­ni­ka­ti­ve) ther­mo­me­ter und hy­gro­me­ter zu kau­fen, war un­se­rer furcht vor schim­mel­bil­dung, wenn wir wä­sche im wohn­zim­mer oder schlaf­zim­mer zum trock­nen auf­hän­gen. die ge­fahr der schim­mel­bil­dung hängt zwar nicht aus­schliess­lich mit der luft­feuch­tig­keit zu­sam­men, son­dern, so­weit ich das ver­stan­den habe, auf (mir) un­ver­ständ­li­che wei­se mit dem tau­punkt und der käl­tes­ten stel­le im raum. das pro­blem löst (wie­der) der home-as­sistant: der hat eine kom­po­nen­te die ei­nem die be­rech­nung (nach ei­ner eich­mes­sung) ab­nimmt, der Mold In­di­ca­tor:

The Mold In­di­ca­tor sen­sor com­po­nent con­su­mes in­for­ma­ti­on of two tem­pe­ra­tu­re sen­sors and a hu­mi­di­ty sen­sor to give an in­di­ca­ti­on for pos­si­ble mold growth in your home.

die aus­sen­tem­pe­ra­tur lie­fert mir die dark sky api, die in­nen­tem­pe­ra­tur und -feuch­tig­keit die in­nen­sen­so­ren. so habe ich im home-as­sistant nicht nur ei­nen in­di­ka­tor für die schim­mel­ge­fahr, son­dern kann auch se­hen wie der wert fluk­tu­iert — oder mir hin­wei­se auf zu hohe wer­te aufs han­dy sen­den las­sen.

noch in­ter­es­san­ter fin­de ich die mög­lich­keit die ge­sam­mel­ten da­ten vom home-as­sistant in eine da­ten­bank zu pu­shen und die­se dann mit graf­a­na aus­zu­wer­ten.

in graf­a­na er­kennt man dann, dass die sen­so­ren ei­ner­seits im­mer wie­der (kurz) fal­sche wer­te fun­ken, aber auch, dass die tem­pe­ra­tu­ren in un­se­ren räu­men be­mer­kens­wert sta­bil sind und meist nur zwi­schen ei­nem bis an­der­t­alb grad fluk­tu­ie­ren. wir ha­ben das glück, dass un­se­re woh­nung ei­ner­seits gut iso­liert ist und an­de­rer­seits kaum fens­ter und aus­sen­flä­chen hat. le­dig­lich das kin­der­zim­mer hat eine wand und ein paar fens­ter zur stras­se, kü­che, stu­be und schlaf­zim­mer ha­ben je ein fens­ter und sehr we­nig aus­sen­wand­flä­che, die zu­dem auch noch gut iso­liert ist. auch die fens­ter sind (re­la­tiv) neu und hal­ten of­fen­bar die käl­te (oder hit­ze) gut draus­sen.

en­er­gie­spar­po­ten­zi­al ha­ben wir ei­gent­lich kaum wel­ches, un­se­re gas-rech­nung ist sehr, sehr nied­rig. trotz­dem möch­ten wir in den nächs­ten wo­chen ger­ne mal pro­bie­ren, was eine elek­tro­ni­sche, ver­net­ze hei­zungs­steue­rung an kom­fort­ge­winn brin­gen könn­te. der­zeit ori­en­tiert sich die hei­zungs­steue­rung näm­lich an ei­nem raum­ther­mo­stat das im kin­der­zim­mer hängt, wes­halb wir dort stän­dig ma­nu­ell nach­re­geln müs­sen, falls es doch mal ein biss­chen wär­mer sein soll.


seit­dem der mann sei neu­es hob­by hat trau ich mich nicht mehr den lüf­ter an­zu­ma­chen weil dann so­fort ne sms kommt: du hast ge­ra­de ge­kackt!

ka­tia (@kne­tag­abo17.10.2016 9:46


ich so: „lüf­ter im bad an“
sie: „‚Lüf­te‘ be­rei­tet mir ein we­nig Pro­ble­me. Ver­su­che es bit­te mit Um­for­mu­lie­ren.“
ich: „BAD LÜF­TER an“
sie: Ba­rack Lyft da an — „Ich sehe kei­ne App da­für. Down­loa­de eine ent­spre­chen­de aus dem App Store.“
ich: „ba­de­zim­mer lüf­ter an“
sie: „Tut mir leid, aber ‚lüf­te‘ ist mir kein Be­griff.“
ich: „lüf­ter im bad an“
sie: Öf­ter im Bad an — „Die Schal­ter sind ein­ge­schal­tet.“
ich: „ven­ti­la­tor im bad an“
sie:

wenn es dann mal klappt, mit un­se­rer kom­mu­ni­ka­ti­on, fühlt es sich wie ma­gie an.


gute ko­lum­ne von @Chris­Stoe­cker (spie­gel.de/wis­sen­schaft/tech­nik/wide…). war­um @SPIE­GELON­LINE sich im­mer neue sa­chen aus­denkt, die das le­sen er­schwe­ren: un­klar (sie­he wir­res.net/10017).


Photo by felix schwenzel in Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

rol­len­kli­schees sit­zen in der wer­bung so tief, dass nicht mal ein rol­la­tor sie auf­bre­chen kann.


rol­len­kli­schees sit­zen in der wer­bung so tief, dass nicht mal ein rol­la­tor sie auf­bre­chen kann.


ein­fach ist re­la­tiv

felix schwenzel in artikel

ein kol­le­ge von mir hat sich vor ei­ner wei­le ei­nen klei­nen mi­kro­con­trol­ler und ein re­lais in die ge­gen­sprech­an­la­ge ein­ge­baut, mit dem er den tür­sum­mer jetzt fern­aus­lö­sen kann. die be­triebs­span­nung für den esp8266 holt er sich aus der ge­gen­sprech­an­la­ge, wan­delt ihn mit ei­nem span­nungs­wand­ler auf ver­träg­li­che 3 volt run­ter. mit dem esp8266 mi­kro­con­trol­ler und dem re­lais, kann er jetzt, über ein paar um­we­ge, den tür­sum­mer der haus­tür mit sei­ner ap­ple watch aus­lö­sen. er nutzt zur haus woh­nungs­steue­rung die FHEM-soft­ware — ich bin ja eher ein freund des home-as­sis­ten­ten — aber bei­de haus­au­to­ma­ti­ons-ser­ver ma­chen im prin­zip das glei­che: ak­to­ren und sen­so­ren ein­bin­den und steu­ern. und weil man die­se haus­au­to­ma­ti­ons-ser­ver re­la­tiv mü­he­los auch über home­bridge zu ho­me­kit über­brü­cken kann (home-as­sistant, FHEM), kann mein kol­le­ge sei­nen tür­sum­mer jetzt auch mit app­les ho­me­kit steu­ern.

ich er­zäh­le das, weil ich auch ge­ra­de sehr viel freu­de dar­an habe un­se­re woh­nung zu au­to­ma­ti­si­se­ren und ich fas­zi­niert bin, wie ein­fach die­se sa­chen dank güns­ti­ger hard­ware und ziem­lich gut ent­wi­ckel­ter soft­ware mitt­ler­wei­le sind. ges­tern fiel mir dann mal wie­der auf, wie re­la­tiv die­ses ein­fach ist. denn ge­nau be­trach­tet ist es na­tür­lich nicht ein­fach ei­nen haus­au­to­ma­ti­ons-ser­ver zu be­trei­ben, zu pfle­gen oder ein­zu­rich­ten, mi­kro­con­trol­ler mit der ar­dui­no IDE zu fla­shen oder sich kon­zep­te zur ein­bin­dung, ver­wen­dung und zum zu­sam­men­bau von ak­to­ren und sen­so­ren zu über­le­gen. es ist, ge­nau be­trach­tet ein elen­des gef­ri­ckel und, ähn­lich wie das bau­en von web­sei­ten, eben so­wohl ein­fach als auch furcht­bar kom­plex. für mich war das kom­ple­xi­tätni­veau für den web­sei­ten­bau ende der neun­zi­ger ge­nau rich­tig, so wie jetzt das ni­veau der heim­au­to­ma­ti­sie­rung. web­sei­ten­bau in den neun­zi­gern war kom­pli­ziert und wur­de im lau­fe der jah­re auch im­mer kom­pli­zier­ter, aber die werk­zeu­ge und die die ma­schi­nen wur­den eben im­mer bes­ser. und man konn­te von an­de­ren ler­nen, weil (mehr oder we­ni­ger) alle quell­tex­te of­fen wa­ren. so wie jetzt bei der heim­au­to­ma­ti­sie­rung: es gibt wun­der­ba­re werk­zeu­ge, le­ben­di­ge ge­mein­schaf­ten, die ihre er­fah­run­gen und ih­ren code tei­len und stän­dig ver­bes­sern.

die an­de­re mög­lich­keit die man der­zeit für die heim­au­to­ma­ti­sie­rung hat, ist viel geld zu be­zah­len. es gibt mitt­ler­wei­le vie­le, ziem­lich aus­ge­reif­te und mäch­ti­ge sys­te­me und platt­for­men, für die man nicht viel mehr ge­schick, als für den an­schluss ei­nes fern­se­hers braucht. der nach­teil die­ser platt­for­men ist ne­ben den an­schaf­fungs­kos­ten, dass man sich an die platt­for­men bin­det und die haus- und woh­nungs­da­ten da­ten meist auf oder über de­ren ser­ver lau­fen. die­se zen­tra­li­sie­rung kann dann auch schnell zu mitt­le­ren ka­ta­stro­phen füh­ren, wenn die in­fra­struk­tur die­ser platt­for­men aus­fällt oder die platt­for­men aus kom­mer­zi­el­len grün­den ein­fach zu ma­chen. jüngst ist das mit den au­to­ma­ti­schen haus­tier­fut­ter­stel­len von pet­net pas­siert. nach­dem die ser­ver von pet­net aus­fie­len, funk­tio­nier­ten auch de­ren ver­kauf­ten, au­to­ma­ti­schen fut­ter­stel­len nicht mehr.

die si­tua­ti­on beim so­ge­nann­ten in­ter­net of things ist der des webs nicht ganz un­ähn­lich. das open web war (und ist) viel­ver­spre­chend und auf­re­gend, aber eben auch kom­plex und an­spruchs­voll. die gros­sen, zen­tra­len web­platt­for­men konn­ten sich durch­set­zen, weil sie die teil­nah­me ein­fach für je­den ma­chen, (fast) ohne tech­ni­sche hür­den. im in­ter­net of things bie­ten zen­tra­le, kom­mer­zi­el­le platt­for­men ge­nau das glei­che: nied­ri­ge ein­stiegs­hür­den und kom­fort. be­zahlt wird mit geld, kon­troll­ver­lust und ab­hän­gig­kei­ten.

die chan­ce, die wir beim of­fe­nen web ver­passt ha­ben (den ver­link­ten text von ja­son kott­ke über das www un­be­dingt le­sen), wie­der­holt sich beim in­ter­net der din­ge wie­der: ge­gen zen­tra­li­sie­rungs­ten­den­zen kommt man mit of­fe­nen, ver­teil­ten an­sät­zen kaum an, weil zen­tra­le platt­for­men (meist) ein viel bes­se­res an­ge­bot in sa­chen kom­fort und nut­zen ma­chen kön­nen.

das glei­che ge­rät, das sich mein kol­le­ge zum sum­mer-be­tä­ti­gen selbst ge­baut hat, kann man üb­ri­gens auch hier für €99 kau­fen (der­zeit €79 für vor­be­stel­lun­gen). wenn man so ein nel­lo kauft, funk­tio­niert der tür­sum­mer künf­tig über den ser­ver der fir­ma nel­lo. die app nutzt die API des nel­lo-ser­vers und je­der öff­nungs­vor­gang läuft eben über den nel­lo-ser­ver. das hat — wenn’s funk­tio­niert — ei­nen gros­sen kom­fort­ge­winn zur fol­ge: man kann frem­den zu­gang ins haus ge­wäh­ren, man sieht je­den öff­nungs­vor­gang in der app und in de­ren ver­laufs­funk­ti­on, man kann den zu­gang au­to­ma­ti­sie­ren. aber wenn der ser­ver von nel­lo nicht mehr funk­tio­niert, ist auch der kom­fort hin. (au­to­ma­ti­sier­tes tür­öff­nen scheint der­zeit ge­ra­de ziem­lich an­ge­sagt zu sein: ding, ring, myd­bell, sky­bell)

ich ver­mu­te, wir kom­men um zen­tra­le platt­for­men nicht her­um, aber ähn­lich wie beim web, soll­ten wir sehr dar­auf ach­ten, uns nicht all­zu ab­hän­gig von die­sen platt­for­men zu ma­chen und mög­lichst viel kon­trol­le zu be­hal­ten. aber das be­deu­tet na­tür­lich auch, dass wir uns tie­fer­gehnd mit der tech­no­lo­gie be­schäf­ti­gen müs­sen. das habe ich zu­min­dest in der nächs­ten zeit vor.


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  taz.de: Und ich so: Was habt ihr ge­gen Oba­ma?   #

auch wenn ich in mei­nem high­school­jahr vor et­li­chen jah­ren nicht ganz so tief zwi­schen mais­fel­dern ge­lebt habe, de­cken sich die er­fah­run­gen die pau­li­na un­fried hier aus ih­rem high­school­jahr auf­ge­schrie­ben hat, ganz gut mit mei­nen. aber ab­ge­se­hen da­von, hat sie das sehr be­ein­dru­ckend auf­ge­schrie­ben.

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  kott­ke.org: WWW: The Way We Were   #

ich dach­te ja schon vor zwei fol­gen, dass die drit­te staf­fel halt and catch fire vor­bei ist. dann ka­men noch zwei fol­gen, die vier jah­re nach der vor­he­ri­gen fol­ge spie­len. und tat­säch­lich, sind die­se bei­den fi­na­len fol­gen noch­mal ei­nen ti­cken bes­ser, als alle vor­he­ri­gen fol­gen. ja­son kott­ke er­klärt war­um, al­ler­dings soll­te man das viel­leicht erst le­sen, wenn man die drit­te staf­fel halt and catch fire kom­lett ge­se­hen hat.

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  the­rin­ger.com: Who Would Ac­tual­ly Go to West­world?   #

gute fra­gen von ja­son con­cep­ci­on zur ak­tu­el­len neu­auf­la­ge von west­world. ich habe mich auch beim zu­se­hen ge­fragt: war­um tun die west­world-be­su­cher das was sie tun, ob­wohl sie rund um die uhr vom park-per­so­nal über­wacht und be­ob­ach­tet wer­den? war­um scheint in der zu­kunft sa­dis­mus of­fen­bar ge­sell­schaft­lich ak­zep­tiert?

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  nzz.ch: Ent­hül­lungs­re­por­ter zu Do­nald Trump: Der Wa­den­beis­ser aus Wa­shing­ton   #

das steht da zwar nicht in die­sem über­sicht­li­chen nzz-ar­ti­kel, aber die wa­shing­ton post scheint un­ter jeff be­zos ganz gut zu flo­rie­ren.

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  hack­a­day.com: Be­co­me Very Un­po­pu­lar Very Fast With This DIY EMP Ge­ne­ra­tor   #

das was man hier sieht, ist auf ge­wis­se wei­se lus­tig und gleich­zei­tig sehr er­schre­ckend.


kla­ro.


Photo by felix schwenzel in Berliner Straße / Breite Straße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kla­ro.


wes­halb ich den ta­ges­spie­gel check­point ger­ne le­se

felix schwenzel in notiert

uner an­de­rem we­gen sol­cher ab­sät­ze:

Ges­tern in der „Mor­gen­post“: „E-Book-Markt in Deutsch­land sta­gniert seit Jah­ren“. Heu­te in der „Mor­gen­post“: „Der Markt für E-Books in Deutsch­land wächst ra­sant.“ Tja, so schnell kann das ge­hen, und das wahr­schein­lich al­les nur, weil ich zwi­schen­durch „Die drei !!! - Das Ge­heim­nis im Düs­ter­moor“ run­ter­ge­la­den habe.

check­point.ta­ges­spie­gel.de.

(mor­gen­post­links von mir hin­zu­ge­fügt)


HIL­LA­RY: i told you he'd fuck the chair
TRUMP: *while fuck­ing the chair* I never fu­cked the chair pic.twit­ter.com/QACRS­ry4SG

mi­cha­el koh (@ugh­Hugs10.10.2016 3:11

mehr da­von: buzzfeed.com/tom­phil­lips/the-re­pu­blic-was-sa­ved-by-a-man-na­med-ken-bone


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  1 Ei­mer voll Schei­ße als Re­pli­ka

Rene Wal­ter:

Von Nas­co Life Form Re­pli­cas, ein Ei­mer voll Schei­ße. You'­re wel­co­me.





三方組仕口 Sam­po-gumi-shi­ku­chi pic.twit­ter.com/OdgpaTBvcs

The Joi­n­ery (@The­Joi­n­ery_jp03.05.2016 13:21

via nerd­core:

Mein fav Twit­ter-Feed für die nächs­ten 5 Mi­nu­ten: The com­ple­te 3D gui­de to joi­n­ery.


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  wired.com: Can West­world Do for Sci­ence Fic­tion What Game of Thro­nes Did for Fan­ta­sy?   #

char­lie jane an­ders:

Ha­ving seen a handful of ear­ly epi­so­des, I’m al­re­a­dy ob­ses­sed; West­world has joi­n­ed a very small list of TV shows that have the ethi­cal and emo­tio­nal com­ple­xi­ty of a gre­at book.

die fra­ge in der über­schrift ist na­tür­lich quatsch. wie ich schon nach ei­ner fol­ge rumm­ein­te, west­world ist fern­se­hen auf al­ler­höchs­tem und al­ler­bes­ten ni­veau. und jetzt, nach zwei fol­gen, mei­ne ich ei­nen wei­te­ren grnd für mei­ne be­geis­te­rung ge­fun­den zu ha­ben. wie we­ni­ge gute fern­seh­se­ri­en, schafft west­world es, den ein­druck zu er­we­cken, dass hin­ter je­dem hand­lungs­strang, hin­ter je­dem cha­rak­ter mehr steckt, als auf den ers­ten blick zu er­ken­nen. hin­ter je­der haupt­rol­le, je­dem er­eig­nis steckt et­was, das wir als zu­schau­er (noch) nicht ken­nen. die­se me­cha­nik lädt die se­rie mit un­ge­heu­rer en­er­gie auf — und die pro­duk­ti­ons­qua­li­tät deu­tet an, dass man am ende nicht ent­täuscht wird, auch wenn die ge­fahr be­steht, dass hier das glei­che pas­siert wie bei lost, dass am ende doch al­les nur furcht­bar pro­fan und platt ist.

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  kott­ke.org: Film Meets Art   #

ja­son kott­ke:

Vu­gar Efen­di has made a pair of vi­de­os show­ing sce­nes from films that have been in­spi­red by fa­mous pain­tings. The se­cond vi­deo is espe­ci­al­ly good, show­ing re­fe­ren­ces in The­re Will Be Blood, Lost In Trans­la­ti­on, and a Jac­ques-Lou­is Da­vid re­fe­rence from About Schmidt.

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  ueber­me­di­en.de: Mo­de­blog­ge­rin­nen's   #

mi­chae­lis pan­te­lou­ris über das apo­stroph in „Sel­fie’s“ und jour­na­lis­mus und war­um man ein über­me­di­en-abo kau­fen soll­te. ab­ge­se­hen da­von dass mir (fast) alle tex­te von mi­ch­a­lis pan­te­lou­ris sehr gut ge­fal­len, ins­be­son­de­re sei­ne zeit­schrif­ten-re­zen­sio­nen, ist die­ser text mit sei­nen ab­schwei­fun­gen und ton­fall ex­trem an­ge­nehm; pan­te­lou­ris ver­sucht am dem gröss­ten schrott noch po­si­ti­ves ab­zu­ge­win­nen, so auch hier.

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  ueber­me­di­en.de: Das biss­chen Dik­ta­tur tut beim Pro­du­zie­ren gar nicht weh   #

ste­fan nig­ge­mei­er regt sich (zu recht) über den dik­ta­tur­ver­nied­li­chen­den fern­seh­pro­du­zen­ten jörg gra­bosch auf.

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  ueber­me­di­en.de: Fürch­tet euch!   #

gute über­schrift, gran­dio­ser text von mo­ritz tscher­mak (nur mit über­me­di­en-abo zu le­sen) über den ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker kon­gress des kopp-ver­lags.

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  ueber­me­di­en.de: Der Traum von et­was we­ni­ger schlech­ter On­line-Wer­bung   #

tors­ten kleinz über on­line­wer­bung und war­um sie scheis­se blei­ben wird.


kurz­kri­ti­ken

felix schwenzel in gesehen

mr ro­bot s02: nach­dem mir die ers­te staf­fel von an­fang an (bis zum ende) aus­ser­ge­wöh­lich gut ge­fal­len hat, war die zwei­te staf­fel eine gros­se ent­täu­schung: blöd­sin­ni­ge, über­geig­te sto­ry, stö­ren­de und zu plat­te ama­zon-ale­xa schleich­wer­bung und über­bor­den­de selbst­ver­liebt­heit des pro­du­zen­ten­teams. über­geigt von vor­ne bis hin­ten und dazu lei­der auch noch stink­lang­wei­lig.

le­thal wea­pon s01: nach zwei fol­gen lau­tet mein ur­teil: so­li­de mit­tel­gu­te se­ri­en­kost. nicht be­son­ders sub­til oder ele­gant, aber un­ter­halt­sam bis es nach wahr­schein­lich fünf oder sechs fol­gen we­gen über­spann­ter ste­reo­ty­pen un­end­lich nervt. aber bis da­hin gu­cke ich ger­ne wei­ter.

penn and tel­ler fool us s01 bis s03: penn and tel­ler las­sen sich von an­de­ren zau­be­rern zau­ber­tricks vor­füh­ren und ver­su­chen die­se da­nach zu er­klä­ren ohne zu viel zu ver­ra­ten. die show hat mir über drei staf­feln gros­ses ver­gnü­gen be­rei­tet, ei­ner­seits weil zum teil wirk­lich gross­ar­ti­ge ma­gie ge­zeigt wird und an­de­rer­seits weil die mi­schung aus scrip­ting und spon­ta­ni­tät im ge­gen­teil zu an­de­ren cas­ting-, pa­nel- oder ju­ry­shows sehr aus­ge­wo­gen und aus­rei­chend au­then­tisch ist. durch und durch un­ter­halt­sam, wenn man hin und wie­der den skip-but­ton be­tä­tigt.

west­world s01 pi­lot: die se­rie zeigt, dass HBO beim fern­seh­se­ri­en­pro­du­zie­ren im­mer noch die nase weit vor­ne hat. die aus­stat­tung, pro­duk­ti­ons­qua­li­tät, er­zähl­struk­tur — das ge­samt­pa­ket — hat eine qua­li­tät, die die new­co­mer net­flix oder ama­zon nur in aus­nah­me­fäl­len er­rei­chen. im ge­gen­teil zum ame­ri­ka­ni­schen ka­bel- oder an­ten­nen­fern­se­hen sind HBO-se­ri­en in der re­gel er­fri­schend sub­til und auch im de­tail er­fri­schend durch­dacht. zu­letzt be­geis­ter­te mich the lef­to­vers von HBO ein­drück­lich, ich habe das ge­fühl, west­world könn­te das auch hin­be­kom­men, wenn die show­run­ner das nicht ir­gend­wann un­er­war­te­ter wei­se ver­ka­cken soll­ten.

ein­zig das flie­gen-the­ma war so dick auf­ge­tra­gen, dass die of­fen­sicht­lich an­ge­streb­te sub­ti­li­tät und tief­grün­dig­keit et­was arg litt. aber ins­ge­samt habe ich bei west­world nach dem pi­lo­ten ein ziem­lich gu­tes ge­fühl.

halt and catch fire s03: das bes­te zum schluss; auch wenn die drit­te staf­fel von halt and catch fire mit ei­ni­gen län­gen und et­was zu de­tail­ier­ter cha­rak­ter­stu­die an­fing und mich über zwei bis drei fol­gen doch ziem­lich lang­weil­te, schaff­te die se­rie es, die qua­li­tä­ten die sie in den ers­ten bei­den staf­feln auf­ge­baut hat­te, in die­ser staf­fel wei­ter aus­zu­bau­en. die­se qua­li­tä­ten sind gar nicht so ein­fach zu um­reis­sen. tat­säch­lich steckt in vie­len se­ri­en, die ich in den letz­ten jah­ren ge­se­hen habe, ein stück­chen die­ser halt-and-catch-fire-qua­li­tä­ten:

  • mr ro­bot war eine der ers­ten se­ri­en die da­für ge­fei­ert wur­de (in der ers­ten staf­fel zu recht), dass sie das ge­sche­hen auf com­pu­ter­bild­schi­remn ei­ni­ger­mas­sen au­then­tisch dar­stell­te. als die ers­te staf­fel von mr ro­bot lief, hat­te halt and catch fire das schon zwei staf­fel lang vor­ge­macht.
  • stran­ger things löst ja der­zeit so­was wie ein acht­zi­ger­jahr re­vi­val aus. auch da­für hat­te halt and catch fire schon 2014 das po­ten­zi­al. al­ler­dings wur­den bei halt and catch fire nicht ein­fach nur acht­zi­ge­rah­re-er­in­ne­run­gen auf­ge­wärmt und wahl­los ab­ge­fei­ert (wie bei stran­ger things), son­dern dar­auf hin ab­ge­klopft, was sie uns über die ge­gen­wart er­zäh­len oder leh­ren kön­nen. wie halt and catch fire das hin­be­kommt ist zum teil wirk­lich kunst­voll. die mo­ti­ve aus den acht­zi­gern wer­den nicht ein­fach auf­ge­wärmt und vor­ge­führt, son­dern syn­the­ti­siert. die fi­gu­ren leh­nen sich nicht ein­fach an ei­nen oder zwei cha­rak­te­re aus den acht­zi­gern an, sie leh­nen sich an dut­zen­de per­so­nen an, spit­zen zu, stel­len in fra­ge und re­gen an.
  • dar­in ist halt and catch fire auch mad men nicht ganz un­ähn­lich. auch bei mad men wur­de pas­sier­tes mit fik­ti­on ver­mischt und auf­ge­mö­belt und in­ter­pre­tiert. aber an­ders als mad men gibt sich halt and catch fire grös­se­re mühe ei­nen be­zug zum jetzt her­zu­stel­len.

was ich ei­gent­lich sa­gen will: wenn man die ers­ten vier fol­gen der drit­ten staf­fel halt and catch fire über­stan­den hat, kann man sich wei­te­re vier fol­gen ei­ner wirk­lich tol­len se­rie an­gu­cken.


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  log­buch.la­be­li­zer.de: Hand­ge­mach­te Ni­xie-Röh­ren   #

das vi­deo ist un­ge­fähr eine hal­be stun­de lang und ich habe jede mi­nu­te ge­bannt auf den bild­schirm ge­se­hen. da­li­bor far­ny baut in sei­ner werk­statt ni­xie-röh­ren, also röh­ren die eine zahl zwi­schen 0 und 9 an­zei­gen kön­nen. je­der ein­zel­ne pro­duk­ti­ons­schritt ist (kei­ne iro­nie) hoch­span­nend.

youtube-video laden, info, direktlink
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  spie­gel.de: Abend­land: Zum Glück gib­t's den Is­lam   #

chris­ti­an stö­cker er­in­nert an die ge­schich­te — und wie der ori­ent un­ser kul­tu­rel­les erbe ge­ret­tet hat.

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  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com   #

weil vol­ker kö­nig mei­ne alte DHL tra­gi­ko­mö­die ver­linkt hat, wie­der mal im tech­nik­ta­ge­buch ge­le­sen. und das kann ich, RSS-feed-le­ser hin oder her, je­dem emp­feh­len: ab & zu mal ein­fach so im tech­nik­ta­ge­buch zu le­sen.


Photo by felix schwenzel in Berlin Tegel TXL International Airport. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

weiss­te be­scheid.


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  zeit.de: Bay­reuth: Über­all spritzt Fett   #

ste­fa­nie sarg­na­gel (und mar­tin witz­mann) fah­ren nach bay­reuth. ich muss­te oft sehr la­chen:

Mar­tin hat sich auf mein An­ra­ten ex­tra eine Flie­ge, schwar­ze Lack­schu­he und ein neu­es Hemd be­sorgt: „Das ha­ben dort alle so an. Hab ich auf den Fo­tos ge­se­hen. An­ders kommt man nicht rein.“ Wir goo­geln, wie man die Flie­ge bin­det. Er sieht ent­zü­ckend aus, groß, blond, statt­lich, ein ger­ma­ni­scher Gott, zärt­lich nen­ne ich ihn „Wo­tan“. Mar­tin wird im­mer ner­vö­ser, des­halb streich­le ich ihm im Auf­zug die Ho­den durch die Hose. Ich weiß, dass auch das ihn be­ru­higt. Das ja­pa­ni­sche Ehe­paar, das mit uns mit­fährt, schaut uns ver­stört an. Ich läch­le be­schwich­ti­gend: „Ger­man tra­di­ti­on.“

(via)

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  bild­blog.de: Der lan­ge Weg vom Homo- zum Pi­ra­ten­mör­der   #

jo­han­nes kram über den ei­gen­ar­ti­ge for­de­rung, an­de­re ver­let­zen zu dür­fen ohne da­für kri­ti­siert zu wer­den und die auf­ge­bla­se­ne echauf­fie­rung (ha­ben wir nichts wich­ti­ge­res?) über die for­de­rung nach rück­sicht­nah­me. sehr gut den na­gel auf den kopf ge­trof­fen.


au­to­ma­ti­sche woh­nung

felix schwenzel in artikel

im mai habe ich der bei­fah­re­rin ein hue-star­ter­set ge­kauft. sie mag die bei­den lam­pen sehr, weil sie dimm­bar sind und in ver­schie­de­nen weiss-tö­nen leuch­ten kön­nen. das dimm- und weiss­le­vel stellt sie sich je nach ta­ges­zeit und stim­mung über den mit­ge­lie­fer­ten und über ih­rem sofa an­ge­brach­ten hue-schal­ter ein. sie wei­gert sich al­ler­dings die leuch­ten per ipho­ne oder siri zu steu­ern. sie drückt halt ger­ne auf tas­ten rum.

bei mir ist das ge­gen­teil der fall. je mehr din­ge ich über mein te­le­fon oder mei­nen rech­ner steu­ern kann, des­to mäch­ti­ger bes­ser füh­le ich mich. zu­ge­ge­be­ner­mas­sen ist das kon­zept eine leuch­te über eine app zu steu­ern eher ge­wöh­nungs­be­dürf­tig: te­le­fon in die hand neh­men, ent­sper­ren, app auf­ru­fen, ein paar mal kli­cken … die hue app bie­tet zwar auch wid­gets an, die sich über den sperr­bild­schirm steu­ern las­sen, aber auch die sind nicht so das gel­be vom ei. seit iOS10 und der neu­en home-app ist das viel bes­ser ge­wor­den. jetzt kann ich die wich­tigs­ten ge­rä­te mit ei­nem wisch steu­ern.

die wich­tigs­ten ge­rä­te zu­hau­se im schnell­zu­griff

433 mhz steckdosen in der home app

aber ich grei­fe vorraus. die hue-lam­pen weck­ten in mir das be­dürf­nis nicht nur stän­dig (zwei) lich­ter per te­le­fon an und aus­zu­schal­ten, son­dern vor al­lem mehr lich­ter steu­ern zu kön­nen. zu­fäl­lig stiess ich auf ei­nen ar­ti­kel, in dem be­schrie­ben wur­de wie man alte funk­steck­do­sen über die home-app steu­ern könn­te. von de­nen la­gen bei uns noch drei stück rum, zwei be­reits im wohn­zim­mer ver­baut, um zwei ikea-schrank­be­leuch­tun­gen per fern­be­die­nung zu steu­ern.

das pro­jekt funk­tio­nier­te so gut, dass ich an zwei wo­chen­en­den nicht nur die drei funk­steck­do­sen app-steu­er­bar mach­te, son­dern auch gleich noch ei­nen bau­markt-funk-be­we­gungs­schal­ter. naja, so gut funk­tio­nier­te der zwei­te teil dann auch wie­der nicht. wäh­rend der ers­te teil re­la­tiv un­kom­pli­ziert war und hier vor al­lem re­la­tiv gut be­schrie­ben war, war der zwei­te teil um ei­ni­ges haa­ri­ger. und wenn ich ge­nau­er nach­den­ke, war auch der ers­te teil gar nicht so un­kom­pli­ziert:

  • ich muss­te ler­nen, wie man die ar­dui­no ent­wick­lungs­um­ge­bung un­ter ma­cos be­nutzt und ein­rich­tet (funk­tio­nier­te da­mals nicht un­ter ma­cos si­er­ra, ich muss­te auf un­se­ren mac-mini-ser­ver aus­wei­chen, auf dem noch el ca­pi­tan läuft),
  • ich muss­te c++ ein biss­chen ver­ste­hen ler­nen,
  • die pin-num­mern und -zu­ord­nun­gen auf dem esp8266 esp-12e ver­ste­hen ler­nen
  • und mich mit bil­li­gen chi­ne­si­schen 433 mhz funk­mo­du­len rum­schla­gen, die nicht im­mer so funk­tio­nie­ren wie an­ge­ge­ben

aber am ende hat­te ich ei­nen esp8266-mi­kro­con­trol­ler der im wlan hing und über ei­nen klei­nen web­ser­ver be­feh­le emp­fing, mit de­nen er funk­steck­do­sen schal­te­te. so ist er jetzt auch nach knapp 30 ta­gen hier im ein­satz, le­dig­lich die be­feh­le die er emp­fängt und wei­ter­gibt habe ich nach und nach ein biss­chen er­wei­tert. ich fin­de al­lein das schon se­n­a­sa­tio­nell: steck­do­sen über http steu­ern! in der fir­ma ha­ben wir für den ser­ver­schrank im re­chen­zen­trum vor ein paar jah­ren eine sack­teu­re, über http steu­er­ba­re steck­do­sen­leis­te ge­kauft, die ich so sen­sa­tio­nell fand, dass ich mit ihr für ein foto po­sier­te, das noch heu­te in der fir­ma in der wand hängt. jetzt habe ich über http steu­er­ba­re steck­do­sen zu­hau­se!

weil die steck­do­sen über http steu­er­bar sind, sind sie auch über apps zu steu­ern. ich habe mir dann noch home­bridge auf un­se­rem macmi­ni-ser­ver in­stal­liert und die steck­do­se per http-mo­dul ein­ge­bun­den. da­mit tau­chen sie dann in der home-app in mei­nem te­le­fon auf oder las­sen sich per siri steu­ern. ein­zi­ger nach­teil: es gab kei­ne lo­gik für den schal­ter-sta­tus. wenn ich oder die bei­fah­re­rin eine der steck­do­sen per fern­be­die­nung schal­te­ten, be­ka­men we­der der ar­dui­no, noch home­bridge, noch die home-app et­was da­von mit. die sta­tus-er­ken­nung habe ich mir aber erst­mal auf die lan­ge bank todo-lis­te ge­scho­ben.

den be­we­gungs­mel­der zum lau­fen zu brin­gen war lei­der irre auf­wän­dig. das teil sen­det mit ei­nem et­was kom­ple­xe­ren pro­to­koll als die steck­do­sen und für die­ses pro­to­koll muss­te ich erst­mal die rich­ti­gen ar­dui­no-bi­blio­the­ken fin­den. die­se bi­blio­the­ken von ran­dy si­mons funk­tio­nier­ten, zu­sam­men mit dem neu­en 433 MHZ-emp­fän­ger, den ich ge­kauft hat­te, nach­dem ich be­merkt hat­te, dass der bil­li­ge chi­ne­si­sche emp­fän­ger den ich zu­erst ge­kauft hat­te, ka­putt war. was ich al­ler­dings we­gen mei­ner ah­nungs­lo­sig­keit nicht hin­be­kam, war die da­ten die der be­we­gungs­mel­der sen­de­te, der funk­emp­fän­ger emp­fing und die bi­blio­the­ken von ran­dy si­mons ent­schlüs­sel­ten, wie­der über http zu ver­schi­cken.

stun­den­lang ver­such­te ich hin­zu­be­kom­men, den ar­dui­no zum re­den zu brin­gen. erst als mir auf­ging, dass die call­backs, die die funk­bi­blio­the­ken beim emp­fang von da­ten auf­rie­fen, von und in in­ter­rupt-zy­klen auf­ge­ru­fen wur­den, ver­stand ich das pro­blem an­satz­wei­se. in die­sen call­backs soll­te man bes­ser kei­ne län­ge­ren ope­ra­tio­nen durch­füh­ren, las ich im netz. bei ei­nem län­ge­ren spa­zier­gang ging mir dann die lö­sung auf: ein­fach in den call­backs eine va­ria­ble set­zen, die die emp­fan­ge­nen da­ten spei­chert und die­se dann im loop ab­ar­bei­ten. mei­ne ers­te be­we­gungs­mel­der-lö­sung war et­was un­be­frie­di­gend: ich liess den ar­dui­no die si­gna­le des be­we­gungs­mel­der gleich wie­der per funk an eine steck­do­se wei­ter­sen­den. das funk­tio­nier­te zwar, aber mit­un­ter dau­er­te es zwei bis drei se­kun­den, bis das licht an­ging. so un­be­frie­di­gend das war, be­liess ich es erst­mal.

home assistant

ich hat­te näm­lich ein neu­es spiel­zeug ent­deckt: den home as­sis­ten­ten, eine soft­ware, die kom­mu­ni­ka­ti­ons­freu­di­ge haus­ge­rä­te ver­netzt und steu­er­bar macht. die lis­te der un­ter­stüt­zen kom­po­nen­ten ist be­ein­dru­ckend und es setz­te ein ma­ni­scher kreis­lauf ein: plötz­lich sah ich, was in sa­chen heim­au­to­ma­ti­sie­rung al­les mög­lich war, lern­te das my­sen­sor-pro­jekt ken­nen, own­tracks, das ähn­lich wie goog­le la­ti­tu­de funk­tio­niert und vom home as­sis­ten­ten zur prä­se­nenz­de­tek­tie­rung be­nutzt wer­den kann, die auch zu­ver­läs­sig funk­tio­niert, wenn man sie mit be­a­cons kom­bi­niert. aus­ser­dem kann man mit home as­sistant netz­werk­scans durch­füh­ren, um zu se­hen, wer zu­hau­se ist, bzw. wes­sen te­le­fon oder lap­top in be­nut­zung ist.

mei­ne prä­senz, ge­trackt mit own­tracks, da­ten­samm­lung von home as­sistant

aus den da­ten die home as­sistant sam­melt kann man sich über­sicht­li­che gra­phen an­fer­ti­gen las­sen oder be­nach­rich­ti­gun­gen per growl, te­le­gram oder sonst­was schi­cken las­sen. na­tür­lich gab es vie­le fal­sche po­si­tiv­mel­dun­gen, so dass die be­nach­rich­ti­gun­gen schnell nerv­ten. aber dar­um ging es mir ja auch gar nicht, ich war ein­fach fas­zi­niert, was man mit die­ser soft­ware al­les ma­chen konn­te.

lei­der muss­te ich dann, be­vor ich home as­sistant wei­ter im de­tail er­for­schen konn­te, in den ur­laub fah­ren.

wie­der zu­hau­se, nahm ich mir vor, den be­we­gungs­mel­der zu ver­bes­sern. statt die lam­pe di­rekt vom mi­kro­con­trol­ler/ar­dui­no zu schal­ten, woll­te ich die be­we­gungs­da­ten per mqtt an den home as­sis­ten­ten über­tra­gen. mqtt hat­te ich schon bei der ein­rich­tung von own­tracks ken­nen­ge­lernt. mei­ne idee war je­weils ei­nen ar­dui­no für den ver­sand von 433-MHZ-si­gna­len und ei­nen für den emp­fang von 433-MHZ-si­gna­len zu ver­wen­den. mei­nen ehr­geiz das al­les mit ei­nem mi­kro­con­trol­ler zu ma­chen, hat­te ich mit prag­ma­tis­mus er­setzt. tat­säch­lich funk­tio­nier­te der an­satz ganz gut. mit hil­fe der bei­spie­le aus ran­dy si­mons bi­blio­the­ken, ein biss­chen mqtt-code aus dem netz und vie­len ex­pe­ri­men­ten hat­te ich bald ei­nen ar­dui­no der 433-MHZ-funk­si­gna­le al­ler art emp­fing und per mqtt ins netz blies. mit die­sen in­for­ma­tio­nen konn­te wie­der­um home as­sistant et­was an­fan­gen. ich konn­te au­to­ma­ti­sie­run­gen schrei­ben, die auf das be­we­gungs­funk­si­gnal re­agier­ten, eine steck­do­se schal­ten und ei­nen ti­mer set­zen, der das licht nach ei­ner mi­nu­te wie­der ab­schal­tet — falls kei­ne wei­te­ren be­we­gun­gen er­kannt wer­den. ge­nau­so konn­te ich aber auch be­tä­ti­gun­gen der 433-MHZ-fern­be­die­nung er­ken­nen und dar­aus auch (end­lich) den sta­tus der steck­do­sen ab­lei­ten. und weil home as­sistant jetzt ei­gent­lich alle funk­si­gna­le emp­fing, konn­te ich die olle 433-MHZ-fern­be­die­nung (von den al­ten funk­steck­do­sen) für die bei­fah­re­rin auch so ein­rich­ten, dass sie da­mit die hue-lam­pen schal­ten kann. so kann sie jetzt alle lam­pen im wohn­zim­mer per fern­be­die­nung schal­ten — und ich (dank home-as­sistant-home­bridge-mo­dul) per home-app oder siri oder home as­sistant.

alte 433 mhz funk­fern­be­die­nung — schal­tet jetzt auch hue-lam­pen

jetzt hat­ten wir also ei­nen be­we­gungs­mel­der im flur, der dort das licht für je­weils eine mi­nu­te an­schal­te­te (und mitt­ler­wei­le auch in we­ni­ger als ei­ner se­kun­de re­agier­te) und fünf schalt­ba­re lam­pen, de­ren sta­tus in der home-app und im home-as­sis­tent kor­rekt an­ge­zeigt wur­de.

sensoren

im ur­laub hat­te ich viel über sen­so­ren nach­ge­dacht. am an­fang je­der au­to­ma­ti­sie­rung (und über­wa­chung) ste­hen na­tür­lich sen­so­ren. vie­le sen­so­ren. das my­sen­sors-pro­jekt hat da­für vie­le gute lö­sun­gen, die vor al­lem nicht ein ver­mö­gen kos­ten, wie die re­gu­lä­ren, kom­mer­zi­el­len „smar­ten“ sen­so­ren für be­we­gung, tem­pe­ra­tur, luft­feuch­tig­keit oder hel­lig­keit. an­de­rer­seits war das al­les furcht­bar kom­pli­ziert. für das nächs­te pro­jekt woll­te ich mir erst noch­mal ei­nen ein­fa­chen sen­sor auf esp8266 12e-ba­sis selbst bau­en — ohne die my­sen­sor-bi­blio­the­ken und -kom­ple­xi­tät. so habe ich ei­nen DHT22 tem­pe­ra­tur- und feuch­tig­keits­sen­sor an den ar­dui­no an­ge­schlos­sen und ihn die da­ten per mqtt in netz bla­sen las­sen.

das funk­tio­nier­te auch auf an­hieb su­per, bis auf die tat­sa­che, dass der sen­sor ei­nen viel zu nied­ri­ge luft­feuch­tig­keit mel­de­te. nach ein paar test­ta­gen, war klar, dass die luft­feuch­tig­keit zu­ver­läs­sig un­ge­fähr 50% zu nied­rig ist. also mul­ti­pli­zie­re ich die sen­sor­wer­te mit 2 und gut ist.

home as­sistant

ei­nen tem­pe­ra­tur- und luft­feuch­tig­keits­sen­sor ha­ben wir schon län­ger im bad, al­ler­dings ist der we­nig kom­mu­ni­ka­tiv und zeigt sei­ne da­ten nur auf ei­nem stil­len LCD-bild­schirm an. die bei­fah­re­rin hat den ins bad ge­stellt, weil sie bei an­hal­tend ho­her luft­feuch­tig­keit schim­mel fürch­tet und nicht müde wird, alle be­woh­ner un­se­rer woh­nung dar­auf hin­zu­wei­sen, nach dem du­schen das licht im bad an­zu­las­sen, da­mit der lüf­ter die feuch­tig­keit raus­bläst. laut DHT22, der ziem­lich schnell re­agiert, ge­hen die luft­feuch­tig­keits­wer­te beim du­schen sehr flott nach oben, fal­len dann leicht ab und blei­ben für eine wei­le auf mit­tel­ho­hem ni­veau. wenn der lüf­ter 30 mi­nu­ten läuft, fällt der wert auf et­was un­ter 70% (sie­he gra­fik wei­ter un­ten).

weil der mit dem licht ge­kop­pel­te lüf­ter uns schon lan­ge ge­nervt hat, vor al­lem we­gen der laut­stär­ke, aber eben auch weil man eben dran den­ken muss­te ihn nach dem du­schen an­zu­las­sen, war mein nächs­tes pro­jekt die­se kopp­lung auf­zu­he­ben. der lüf­ter soll­te sich le­dig­lich bei (zu) ho­her luft­feuch­tig­keit (au­to­ma­tisch) ein­schal­ten. gute sen­sor­wer­te hat­te ich jetzt ja (im home-as­sistant), jetzt brauch­te ich nur noch ei­nen (fern-) schal­ter. auch das woll­te ich mit ei­ner fern­schalt­ba­ren steck­do­se ma­chen. glück­li­cher­wei­se ist un­se­re bad-elek­trik gut zu­gäng­lich. un­ser bad hat eine ab­ge­häng­te de­cke und über eine lu­cke über der spei­se­kam­mer kommt man gut auf die an­de­re sei­te der ab­ge­häng­ten de­cke.

die meis­te ar­beit war dann auch nicht die elek­tro­in­stal­la­ti­on, son­dern die steue­rungs­lo­gik, die ich ex­pe­rie­men­ti­ell mit dem home-as­sistant-app-dae­mon um­ge­setzt habe. der soll das scrip­ten et­was ver­ein­fa­chen, war aber für ei­nen py­thon- und pro­gram­mier-dumm­kopf eine ech­te her­aus­for­de­rung. die lo­gik funk­tio­niert jetzt so, dass der lüf­ter beim über­schrei­ten ei­ner schwel­le (70% luft­feuch­tig­keit) für 15 mi­nu­ten an­springt und sich dann ab­schal­tet. ist die feuch­tig­keit dann noch über 70%, geht der lüf­ter wie­der an, bis es tro­cken ge­nug ist. ma­nu­ell ist der lüf­ter na­tür­lich auch schalt­bar — ent­we­der über die funk-fern­be­die­nung, die home-as­sistant-web­ober­flä­che oder die home-app. weil ich ja noch ei­nen dash-but­ton rum­lie­gen hat­te, habe ich den per da­sher so kon­fi­gu­riert, dass er den lüf­ter ma­nu­ell ent­we­der an oder aus­schal­tet.

dash but­ton als lüf­tungs­schal­ter

ganz be­son­de­res ver­gnü­gen be­rei­tet mir der licht­sen­sor den ich noch zum DHT22-sen­sor hin­zu­füg­te. an die­sen mo­du­len lässt sich ein schwel­len­wert ein­stel­len, mit dem ich gut er­ken­nen kann, ob eins der lich­ter im bad ein­ge­schal­tet ist. auch der licht­sen­sor sen­det sei­ne sta­tus per mqtt an den home as­sistant, wo der sta­tus dann au­gen­blick­lich an­ge­zeigt wird. mein neu­es hob­by ist jetzt am bad-ein­gang zu ste­hen, das licht ein und aus zu schal­ten und fas­zi­niert zu be­ob­ach­ten wie nicht nur das licht im bad an und aus geht, son­dern auch der in­di­ka­tor auf mei­nem bild­schirm.




mit ei­nem klei­nen script schickt mir der home as­sistant jetzt im­mer eine nach­richt, wenn das licht im bad län­ger als 30 mi­nu­ten ein­ge­schal­tet ist.

todos

mei­ne lis­te mit to­dos ist lang. ich hät­te ger­ne mehr be­we­gungs­sen­so­ren, au­to­ma­tisch ge­schal­te­tes licht ist schon toll, ge­ra­de wenn man nachts mal aufs klo muss. ein sen­sor, der den sta­tus der „fer­tig“-LED auf der wasch­ma­schi­ne ans in­ter­ne netz wei­ter­gibt und home as­sistant eine nach­richt schi­cken lässt, ein au­to­ma­ti­sches tür­schloss und eine ur­laubs­schal­tung, die bei ab­we­sen­heit die lich­ter so schal­tet, als wä­ren wir zu­hau­se. mehr steu­er­ba­re lich­ter, ein ma­gic mir­ror.

vor al­lem muss das na­tür­lich al­les et­was war­tungs­freund­li­cher und sta­bi­ler ge­macht wer­den. schon jetzt lau­fen im haus vier mi­cro­con­trol­ler mit wlan und an­bin­dung an ei­nen lo­ka­len mqtt-ser­ver, auf dem mac mini lau­fen un­zäh­li­ge pro­zes­se, die zwar au­to­ma­tisch star­ten, aber hier und da noch ziem­lich feh­ler­an­fäl­lig. in die­ser hin­sicht muss ich die hue-leuch­ten noch­mal lo­bend er­wäh­nen. die lau­fen nach der ein­rich­tung, funk­tio­nie­ren im­mer mit su­per kur­zen la­ten­zen und brau­chen null war­tung. da­für ha­ben sie ei­nen sehr, sehr stol­zen preis und der be­we­gungs­mel­der ist im­mer noch nicht auf dem markt.

die gra­fik ist mit graf­a­na er­stellt. home as­sistant kann alle ge­sam­mel­ten da­ten (die die tem­pe­ra­tur- und luft­feuch­tig­keit im bad) in eine in­flux-da­ten­bank bla­sen, wor­aus graf­a­na dann wun­der­ba­re, ex­plo­rier­ba­re gra­phen er­stel­len kann. fa­bi­an af­fol­ter hat das hier wun­der­bar be­schrie­ben. graf­a­na, in­fluxdb und home as­sistant lau­fen alle auf un­se­rem macmi­ni-ser­ver.

un­se­re ba­de­zim­mer-da­ten

gleich­zei­tig gross­ar­tig und er­schre­ckend fin­de ich das ver­gnü­gen, dass ich an den ge­sam­mel­ten da­ten habe. oben sind die da­ten des tem­pe­ra­tur- und feuch­tig­keits­sen­sor im bad zu se­hen, so­wie die lauf­zei­ten des ven­ti­la­tors. man er­kennt gut, wann ein­zel­ne ein­woh­ner der woh­nung ge­duscht ha­ben, und wenn man ge­nau hin­sieht (rein­zoomt), auch un­se­re stuhl­gang­zei­ten (wenn wir da­nach höf­li­cher­wei­se den ven­ti­la­tor ein­ge­schal­tet ha­ben). die be­we­gungs­mel­der­da­ten zei­gen re­la­tiv zu­ver­läs­sig an, wann je­mand spät nach hau­se geht oder der letz­te das haus ver­lässt. der luft­feuch­te­sen­sor ist (zu­min­dest an der stel­le an der er mo­men­tan an­ge­bracht ist) so emp­find­lich, dass man ihn bei­na­he als prä­senz­sen­sor nut­zen kann, da­für muss man ihn na­tür­lich nicht an­hau­chen, son­dern es reicht ein­fach im bad zu at­men.

der­zeit will ich auf die­se da­ten nicht ver­zich­ten, weil sie auch hel­fen fehl­funk­tio­nen oder un­re­gel­mäs­sig­kei­ten zu fin­den. aber ein biss­chen über­ra­schend fin­de ich es schon, wie aus­sa­ge­kräf­tig die­se tri­via­len da­ten sind und wel­che mus­ter und schlüs­se man aus ih­nen le­sen und zie­hen kann.

was mir auch auf­ällt: das al­les ist über­haupt nicht „smart“ und un­ser heim wird durch die­se ver­netz­ten ge­rä­te kei­nen deut klü­ger. im ge­gen­teil; auch wenn man die ge­rä­te ta­ge­lang schult und eicht und scrip­tet, am ende gibt es dann doch un­men­gen an fal­schen alar­men, fal­schen wer­ten und kei­nes der ge­rä­te denkt ei­nen schritt wei­ter als man selbst. trotz­dem be­rei­tet es mir un­end­li­ches ver­gnü­gen be­stimm­te sa­chen nicht mehr ma­chen zu müs­sen (licht im flur an­ma­chen), aber da­für an­de­re um so mehr (scrip­ten, feh­ler su­chen, haa­re rau­fen, wenn wie­der was nicht funk­tio­niert). noch grös­se­res ver­gnü­gen be­rei­tet es mir, mir sa­chen aus­zu­den­ken die nie­mand braucht und die nie­man­dem hel­fen — ein­fach weil es geht und die um­set­zung mich her­aus­for­dert.


al­les na­zi

felix schwenzel in notiert

mit dem auf­kei­men der afd seh ich in letz­ter zeit auch mehr nazi um mich her­um als üb­lich, aber ich weiss im­mer­hin, dass nicht al­les in ber­lin oder bran­den­burg nazi ist. qz.com hat beim blick auf ber­lin oder bran­den­burg of­fen­sicht­lich ne brau­ne bril­le auf:

qz.com: How the world’s lar­gest tro­pi­cal the­me park en­ded up in­si­de a for­mer Nazi air­plane han­gar

es geht na­tür­lich ums tro­pi­cal is­land, des­sen un­ter­brin­gung qz.com als „ehe­ma­li­ge nazi flug­zeug­hal­le“ be­trach­tet:

Built in the ear­ly 2000s by a Sin­ga­po­re­an bil­lionaire and housed in a for­mer Nazi air­plane han­gar in Bran­den­burg, Tro­pi­cal Is­lands’ gi­gan­tic gray dome hosts thou­sands of vi­si­tors a day, all loo­king to es­cape Ger­ma­ny’s fri­gid cli­ma­te.

die hal­le wur­de al­ler­dings nicht von na­zis, son­dern ab märz 1999 von der car­go­lif­ter ag ge­baut. da­drin soll­ten auch nicht flug­zeu­ge ge­baut und un­ter­ge­bracht wer­den, son­dern luft­schif­fe.

die car­go­lif­ter ag ist 2002 in­sol­vent ge­gan­gen, 2003 wur­de die hal­le dann an die be­trei­ber des tro­pi­cal is­lands ver­kauft.

ich könn­te jetzt noch be­mä­keln, dass die hal­le nicht im „exo­tic ber­lin“ steht, son­dern im bran­den­bur­gi­schen brie­sen, 50 ki­lo­me­ter aus­ser­halb von ber­lin, aber das bringt glau­be ich auch nichts mehr. ab­ge­se­hen da­von sind die tro­pi­cal-is­land-bil­der im ar­ti­kel sehr pri­ma und ein biss­chen trau­rig stim­mend.