links vom 19.10.2013
boingboing.net: Jellyfish born in space get vertigo on Earth #
schlechte nachrichten für die raumfahrt: „Space-Born Jellyfish Hate Life On Earth“ und können offenbar ihren sinn für die schwerkraft nicht ausbilden. möglicherweise gilt das auch für menschen die in schwerelosigkeit geboren werden und aufwachsen.
zeit.de: Bahn-Managerin erschlich sich Doktortitel #
vor einer weile habe ich mich mal über den offensiven gebrauch akademischer titel im bahn werbeblättchen „mobil“ gewundert. ich fand (und finde) das auf der einen seite (die der gemieteten blattmacher) unangenehm devot, auf der anderen seite (die der bahn-manager) unangenehm profilneurotisch.
jetzt stellt sich heraus, dass das gefühl mit der profilneurose möglicherweise gar nicht mal so weit hergeholt ist und der doktortitel einer bahn-managerin möglicherweise, wie es die zeit ausdrückt, „erschlichen“ war.
facebook.com: Peter Breuer - Was ich an dieser „Huffington Post" Sache neben der... #
peter breuer über die huffington post:
Für mich als Unbeteiligten sieht das Ergebnis wie eine ziemlich verzweifelte Schicksalsgemeinschaft von Aufmerksamkeitsjunkies aus und nicht wie ein Medienprodukt, dessen Unverwechselbarkeit irgendwann zu einer Marke werden kann.
faz.net: Wie das Fernsehen Autoren vernichtet #
drehbuchautor markus stromiedel:
Die Kunst besteht darin, die Lücken im System zu entdecken und die richtigen Menschen zu finden, mit denen Projekte möglich sind, die sich abheben vom täglichen Einerlei. Es gibt diese Menschen. Sich gegenseitig zu finden braucht Beharrlichkeit und Zeit. Doch es lohnt sich.
Solche Begegnungen führen immer wieder zu großartigen Filmen, es könnten aber noch viel mehr sein. Es könnten Dinge entstehen, die wir nicht erwarten, es könnten Filme und Serien realisiert werden, die uns von den Socken hauen. Es müsste nur - so wie in den Vereinigten Staaten - die Bereitschaft geben, Autoren Verantwortung zu überlassen. Und es bräuchte den Mut, Projekte an den Start zu bringen, die anders sind als das, was bisher erfolgreich war.
[nachtrag] gerade erst bei markus stromiedel gesehen, der artikel ist vom oktober 2008. heute schrieb stromiedel:
… eigentlich ist die Sache total traurig. Es hat sich nichts geändert.
torsten kleinz hat dazu auch was geschrieben:
Vielleicht gäbe es weniger über das verpiefte deutsche Fernsehen zu klagen, wenn der kreative Prozess etwas kreativer und arbeitsteiliger gestaltet werden könnte.
hubert jobatey huffington

ich bin mal gespannt, welcher blogger als erstes leistungsschutzrechte gegen hubert jobateys huffington-post gelten machen wird. ich fände das, obwohl ich eine schwere jura-allergie habe, sehr amüsant. möglich müsste das ja sein, wenn verleger jetzt sogar für satzfetzen ihrer kritiker auf buchrücken schutzgeld erpressen¹ wollen.
als ich das schrieb, fiel mir ein, hat cherno jobatey eigentlich nochmal was in die huffington post geschrieben? hat er, schon das zweite stück.
über der autorenseite von cherno jobatey steht:
Begann bei der taz. Gesellenzeit beim Frühstücksfernsehen (20 Jahre). Schreibt für viele Publikationen von Wirtschaftswoche bis Zeit.
schreibt für die zeit? laut zeit-archiv stimmt das:
- 1988: Born in the DDR
- 2001: Großrechner unterm Arm
- 2001: Mac OS X
müsste das aber nicht korrekter heissen: … schrob für die zeit?
als ich cherno jobateys artikel von heute 14:34 uhr (!) las, fragte ich mich: was kann der mann eigentlich, ausser floskelreich zu plaudern?
(dieser artkel war mal ein facebook-status)
1) den text hinter dem link relativiert, bzw. differenziert wolfgang michal auf carta
links vom 18.10.2013
blickgewinkelt.blogspot.de: Warum ich nicht mehr für die Huffington Post schreibe #
inka chall:
Ich unterstelle der HuffPo gar nicht unbedingt, hier Blogger über den Tisch ziehen zu wollen, sondern hauptsächlich schreiende Unprofessionalität, die sehr peinlich anmutet.
spiegel.de: Münchner Medientage: Verleger gruseln sich vor Google und der Jugend #
christian stöcker war auf den medientagen in münchen.
jens arne männig über einen PR-artikel in der nyt über irgendein buch über ausgedachte deutsche worte:
Spätestens seit Mark Twains Essay The Awful German Language haben die Amerikaner ihre Freude an der deutschen Sprache, insbesondere aber an deutschen zusammengesetzten Hauptwörtern entdeckt.
akademie.de: Einbau von VG-Wort-Zählpixeln auf Webseiten verletzt geltendes Datenschutzrecht #
stimmt wahrscheinlich alles. aber eben auch nicht. jeder hat die möglichkeit aus der erfassung durch zählpixel auszuopten: indem er sich einen tracking-blocker wie ghostery installiert. und würde sich die VG wort an die „do not track“-anweisung halten, liesse sich der opt-out sogar mit einem industrie-standard, der standardmässig auf fast allen browsern funktioniert, umsetzen.
mit solchen aktionen scheint mir dem datenschutz — und vor allem der glaubwürdigkeit der datenschützer — nicht gedient.
links vom 17.10.2013
sieht so aus, als sei einer der hauptgründe für lizenzverstösse im internet die künstliche verknappung von legalen angeboten um die kinos zu schützen. die filmindustrie meinte ja jahrelang, dass es eine gute idee sei, filme erst 6 monate (oder mehr) nach der kinoverwertung auf DVD oder VHS anzubieten. mittlerweile sind diese fristen etwas kürzer geworden, aber ich frage mich nach wie vor: WTF? warum? warum soll ich mir als zahlender kunde vorschreiben lassen, wo und wie ich einen film sehe? siehe auch: techdirt.com: When Will Hollywood Stop Blaming Everyone Else And Help Itself?
pantelouris.de: Jetzt doch: Kostenlos-Kultur im Netz - die deutsche Huffington Post #
michalis pantelouris über die deutsche huffington post -- oder genauer über den journalismus:
Ein Gastbeitrag setzt eine Struktur voraus, in der der Gast die Ausnahme ist - die unabhängige Stimme. Nico Lumma zum Beispiel ist eine solche unabhängige Stimme, und er erhebt sie regelmäßig zum Beispiel auf seinem Blog. Er schreibt dort und für die HuffPo, weil er bestimmte Vorstellungen davon hat, wie die Welt sein sollte, und dafür hat er natürlich lieber viel Publikum als wenig. Das ist alles gut. Aber kein Journalismus, sondern politische PR.
ansonsten würde ich sagen: abwarten. schauen wir doch nochmal in 100 tagen, ob die huffington post genügend müllliebhaber findet um ihr ehgeiziges ziel zu erreichen, in 5 jahren profitabel zu sein.
aachener-nachrichten.de: Die Geschäfte mit den Rettern vom Roten Kreuz #
es ist alles furchtbar kompliziert. auch die kommunalpolitik.
qz.com: Jellyfish are taking over the seas, and it might be too late to stop them #
das hatte hollywood nicht auf dem radar, weltuntergang durch quallen.
wired.com/design: 12 Wild GIFs That Bring Ancient Art to Life #
gifs von zack dougherty. kann ich mich kaum satt dran sehen.
youtube.com: DJ Koze funny Into #
grusswort vom vater von DJ koze, der rechtsanwalt ist war.
20 dinge die isabel bogdan heute mal nicht über sich geschrieben hat
- Ich wurde mal als „Artist in Residence“ an die Universität Nanjing eingeladen
- Ich bin auf der Buchmesse dreimal Bastian Sick über den Weg gelaufen
- Ich stand mal in einer Runde mit Detlev Buck, Moritz Rinke, David Wagner, Daniel Kehlmann und Thomas Glavinic
- Ich bin für die verpflichtende Einführung von Namensschildchen
- Ich kaufe lokal, bio und fair
- Ich war mal Model
- Ich hab vom Carlsen-Verlag mal ganz viele Bücher geschenkt bekommen
- Ich habe mal ein Interview mit Elisabeth Rank geführt
- Ich bin mal um die Alster gelaufen
- Ich habe bekanntermaßen das schlechteste Gedächtnis der Welt
- Als ich in die Schule kam, konnte ich bereits lesen
- Ich war nie Fan irgendwelcher unerreichbarer Stars
- Manchmal würde ich gern die Figuren aus Büchern kennenlernen, beispielsweise die Männer aus Wilhelm Genazinos Romanen, oder Alina Bronskys tatarische Großmutter
- Ich war mal beim Folkfestival in Stonehaven
- Ein Buch von mir war mal nach einem Jahr in der ersten Auflage ausverkauft
- Ich habe mal Orkas gesehen. Orkas! Einfach so! Am Strand bei St. Cyrus!
- Mein Mann ist Lehrer
- Ich bin eine Banausin, meist verstehe ich Kunst einfach nicht
- Ich war mal auf einer TEDx-Konferenz Bloggerin vom Dienst
- Das Rhönrad ist mein Markenzeichen
das hat isabelle bogdan zwar alles geschrieben, aber eben nicht in eine liste. sie hat sich stattdessen entschieden, die eitelkeit, das selbstdarstellertum und die ICHigkeit solcher listen ironisch und schlechtgelaunt mit einer total uneitlen liste aufzubrechen.
mir scheint das sowieso ein neuer trend in meinen filterblasen zu sein, wenn man den kommentarspalten glauben schenken darf: sehr viele leser fühlen sich von schlecht gelaunten und miesepetrigen texten glänzend unterhalten. zum beispiel ingrid, die „die tendenziell peinliche Selbstauskunfterei“ in listen von isa „adäquat und unterhaltsam“ kommentiert sieht.
abgesehen davon habe ich heute gelernt, unter jede miesepeterei folgendes zu schreiben: das ist sonst gar nicht meine art.
links vom 16.10.2013
katiakelm.de/blog: 20 behauptungen über mich #
über meine frau kann ich mich manchmal, nein, ziemlich oft, kaputtlachen. hier mindestens sieben mal.
youtube.com: Craig Ferguson 10/11/2013 Rashida Jones and Brian McKim #

mein problem in amerika, wenn ich in einem restaurant aufs klo gehe, warte ich immer 10 minuten, aber es kommt nie ein angestellter vorbei, der mir die hände wäscht. /gag geklaut von brian mckim bei einem auftritt bei craig ferguson .
meedia.de: Boris Beckers Twitter-Rache an Stefan Raab #
In seiner “TV total"-Sendung vom Montag spottete ProSieben-Entertainer Stefan Raab in der üblichen Manier über einen tölpelhaften Auftritt von Boris Becker auf der Frankfurter Buchmesse. Becker sagte dort bei der Präsentation seines Buches “Das Leben ist kein Spiel": “Ich möchte Freunde, Fans und andere auf den neuesten Punkt bringen. Ich sage auch ganz klar in diesem Buch, dass ich stolz Deutscher zu bin."
boris becker ist sehr, sehr witzig.
newyorker.com: Two-Hit Wonder #
schon wieder was über jack dorsey. /kottke.org
treppenhaus im martin gropius bau
meine lieblingstweets anfang oktober

(einige) meiner quellen (neben meiner timeline) bei pinboard.in. ein paar favs habe ich auch über stellar gefunden, wo ich stellar interesting abonniert habe (RSS). was ich bei leere im feed-reader sehr empfehlen kann.

Alexander Svensson @wortfeld
Jetzt, wo die FAZ die Baupläne des Bischofssitzes veröffentlicht hat, ahne ich, was Weihnachten unter dem Baum liegt. pic.twitter.com/Wfqnhxb5vO
13.10.2013 9:16 Antworten Retweeten Favorit

Peter Serafinowicz @serafinowicz
Remember: You can do anything you want, go anywhere you like. The only thing stopping you is your mind. Set yourself free! There are no limi
12.10.2013 10:43 Antworten Retweeten Favorit
Michael Seemann @mspro
wenn man sich mal überlegt, dass vor den piraten nerds als besonders "intelligent" galten.
11.10.2013 10:33 Antworten Retweeten Favorit
Jörg Breithut @joergbreithut
Sieht ein bisschen so aus, aus würden auch unbezahlte Webdesigner für die #HuffPostDe arbeiten. huffingtonpost.de
10.10.2013 9:26 Antworten Retweeten Favorit

Michael Prayon @ichglaubeshackt
Kleiner Tipp an @HuffPostDE: Urzeitkrebse gehen immer.
10.10.2013 10:47 Antworten Retweeten Favorit
Thomas Renger @dentaku
Kind.eins hat sich in der Brombeerhecke festgehakt, und ich darf nicht lachen.
28.09.2013 15:19 Antworten Retweeten Favorit

p47r1c14 c4mm4r474 @dasnuf
Einmal leichtsinnig auf die Frage "Wo gehst du hin?" mit "Saufen" geantwortet.Jetzt jedes Mal wenn ich gehe "Gehst du wieder saufen, Mama?"
25.09.2013 16:12 Antworten Retweeten Favorit

klatschrose @klatschrose
nicht vom beckenrand in die dusche springen.
07.10.2013 6:29 Antworten Retweeten Favorit
Andy Borowitz @BorowitzReport
I wasn't happy about the country being controlled by the richest 1 percent, but I really hate it being controlled by the dumbest 1 percent.
04.10.2013 2:20 Antworten Retweeten Favorit
bov bjerg @bov
(Beim Wort "Flüchtlingsdrama" denkt halb Deutschland an einen Pferdewagen mit Frau Furtwängler drauf, der die Schminke verläuft.)
03.10.2013 21:16 Antworten Retweeten Favorit

Herm @hermsfarm
hat sich sinead o'connor schon zu dem pfandautomaten hier im lidl geäußert, der nie funktioniert?
04.10.2013 8:56 Antworten Retweeten Favorit
Biergit @wuckerbattezart
Lacosteintoleranz
20.09.2013 9:28 Antworten Retweeten Favorit

Garp @Garpswelt
Ich entwickele ein geruchloses Parfum und nenne es Chanel Nr. 404.
07.09.2013 16:18 Antworten Retweeten Favorit

Wolfgang Unglaub @littlewisehen
Die AfD hat fast 10 % Also in DM gerechnet...
22.09.2013 19:59 Antworten Retweeten Favorit
Max Scharnigg @Schrngg
Wie das wohl ist, sein ganzes Leben lang Didi Hallervorden zu sein?
02.10.2013 9:26 Antworten Retweeten Favorit
bov bjerg @bov
Was fehlt. Twitterbio: "Hartz IV-Empfänger. Mag Spaziergänge, Doppelkopf, Hertha. Hier privat unterwegs."
18.09.2013 9:57 Antworten Retweeten Favorit

CGP Grey @cgpgrey
5, 4, 3, 1 unlock: i.imgur.com/jtVtUQS.jpg
29.09.2013 21:14 Antworten Retweeten Favorit

Der Qualitätsmensch @Spandauer81
Starbucks Kaffee selbermachen1. 0,5l Kaffee kochen.2. "Starbucks" auf den Becher schreiben.3. Einen 10€ Schein verbrennen.Fertig!
06.09.2013 11:34 Antworten Retweeten Favorit
Jessie Char @jessiechar
15% of design is making sure it doesn't look like a swastika or a dick.
30.09.2013 23:30 Antworten Retweeten Favorit
christophr @christophr
HAS ANYONE JUST TRIED TURNING THE GOVERNMENT OFF THEN BACK ON AGAIN?
01.10.2013 2:25 Antworten Retweeten Favorit
[automatisch generierte blackbird pie ansicht (fast) aller tweets, an die ich seit anfang oktober ein sternchen gemacht habe.]
links vom 15.10.2013
spiegel.de: Jakob Augstein über Bischof Tebartz van Elst #
Die Kosten mögen zu hoch sein. Aber sie sind gut investiert. "Das Diözesane Zentrum ist exzellente Baukunst, eines der besten deutschen Neubauvorhaben seiner Art aus den letzten Jahren", hat Rainer Haubrich in der "Welt" geschrieben und das glaubt man mit Blick auf die Bilder sofort. Ein "Protz-Bischof", wie er auf dem Boulevard beschimpft wird, ist dieser Tebartz-van Elst gerade nicht, sondern ganz im Gegenteil ein geschmackvoller Mann, dem man allerdings ein solches Bauvorhaben nicht anvertrauen sollte. Aber für solche Differenzierung ist nur wenig Raum im Strudel all der Empörung.
da haben rainer haubrich und jakob augstein recht: das diözesane zentrum in limburg ist sehr geschmackvoll. und gute architektur kostet. im „unützen wissen über köln“ steht, dass der kölner dom heute um die zehn milliarden euro kosten würde, baute man ihn jetzt nochmals (unützes wissen via express.de).
blogs.stern.de/hans-martin_tillack: “Keinerlei Richtlinien" #
hans-martin tillack über kurt becks neue jobs und die finanzierung der parteistiftungen der etablierten parteien:
423 Millionen Euro erhielten die Stiftungen der damals im Bundestag vertretenen Parteien, einschliesslich der FDP, im Jahr 2011 laut Bundesrechnungshof aus Bundesmitteln. So hat es der Bundesrechnungshof recherchiert - für den Normalbürger sind die Zahlen nicht so leicht zu ermitteln. Denn so sehr die Stiftungen auch viel Sinnvolles leisten mögen - sehr transparent sind diese immensen Finanzströme nicht. Es gibt nicht einmal ein eigenes Gesetz, das die Subsidien regelt.
theguardian.com: Experience: I disappeared for 30 years #
shelagh mcdonald war 30 jahre verschwunden -- aus ihrem alten leben.
vine.co: Zoey Sterba's post on Vine #
hihi.
soup.fh.vc: „What an excellent, succinct representation of [equality]“ #
sehr schön.
instagr.am/glassofwhiskey: meanwhile at the safe house ... #
da habe ich sehr gelacht.
(von wegen alle losen enden wurden in der letzten breaking bad episode verbunden. kein spoiler.)
20 fakten über mich
mich hat zwar keiner gefragt (und ich frage auch niemanden, dieses stöckchen aufzuheben), aber ich dachte mir, ich könnte auch mal zwanzig fakten über mich aufschreiben, so wie das das nuf, die kaltmamsell, anne schüssler und johannes mirus (und viele andere) getan haben. und weil nico lumma mich auch was gefragt hat, kann ich vielleicht gleich zwei fliegen erschlagen.
- ich habe am 24. dezember in las vegas geheiratet. das jahr kann ich mir nicht merken, aber auf der innenseite des rings steht 2008. von jetzt ab kann ich googlen, wann ich geheiratet habe.
- ich habe als kind von einer geheimen komandozentrale geträumt. obwohl es in der kommandozentrale meiner vorstellung natürlich monitore und unzählige schalter gab, ging es mir dabei, glaube ich, weniger um kontrolle als darum das sie niemand ausser mir kennen würde und betreten könnte.
- mein lieblingssuperheld ist phantomias.
- als kind wollte ich mein leben so weit wie möglich automatisieren und fernsteuerbar machen. mir fiel schon als kind auf, dass ich grosse mühe und viel zeit darauf verwende um zeit und mühe zu sparen. so habe ich in meinem kinderzimmer aufwändige konstruktionen aus haken, seilen und radiergummis gebaut, mit denen ich per zugseil den lichtschalter ausschlagen konnte.
- ich schlafe bei formel-eins-rennen immer ein und liebe es. also das einschlafen und die geräusche die so ein rennen macht. die formel eins selbst finde ich seit einigen jahren unfassbar langweilig.
- ich sehe aus wie mein vater, nur unrasiert und unfrisiert.
- ich wäre theoretisch gerne astronaut geworden. praktisch, also als ich erfahren habe, was das bedeutet, nicht.
- ich habe meine pläne psychologie zu studieren aufgegeben, als ich erfahren habe, dass die arbeitsplätze für psychologen zum grossen teil von kirchlichen trägern angeboten werden.
- ich trage seit meinem 16. lebensjahr keine armbanduhr mehr. einerseits weil ich meine damals heissgeliebte swatch verloren habe und andererseits weil ich fand, dass armbanduhren doof aussahen.
- mein erstes mal im internet, auf meinem eigenen computer (damals ein performa 630
performa 6300), war mit dem netscape navigator 1.0. vielleicht aber auch mit NCSA mosaic. ist ewig her. auf meiner ersten homepage die ich kurz darauf hatte (so gegen 1995), habe ich „unütze links“ eines gewissen fefe verlinkt. - den ersten aha-moment im internet habe ich gehabt, als ich zum ersten mal über die komandozeile in einen irc-chat gegangen bin und mein computer mir kurz darauf folgendes anzeigte: „Hallo Felix“. da habe ich bemerkt, dass man mit diesem internet mehr aus einem computer rausbekommt, als man reinsteckt. bis dahin kam aus einem computer nämlich nur das heraus, was ich per tastatur oder diskette oder CD reingetan habe.
- ich war noch nie auf einem barcamp.
- ich lese auch im urlaub, oder wenn ich krank bin, berufliche emails. ich lese überhaupt ziemlich viel, aber (leider) sehr wenige bücher.
- ich konnte als kind gesichter in türbeschlägen sehen. das hat mir nicht wenige alpträume beschert. für eine weile war ich der festen überzeugung, dass sich in unserer wohnungstür ein aufzug in den keller befindet. zumindest nachts.
- mir ist es egal, wenn andere mich nicht verstehen, aber ich rege mich furchtbar auf, wenn ich falsch verstanden werde.
- ich halte ins netz geschriebenes für plastischer als auf papier geschriebenes.
- ich habe eine allergie gegen perfektion. mein gesellenstück fand ich beispielsweise ziemlich gut, wusste aber auch, dass ich die tischoberfläche perfekt und sehr intensiv feinschleifen müsste, damit meine prüfer das auch fanden. ich habe vor der abgabe auf genau diesen feinschliff verzichtet, weil ich glaubte, dass das gesellenstück auch ohne den feinschliff mehr als gut genug war. mittlerweile weiss ich, dass das mehr trotz als faulheit war und leider konnte ich diesen trotz gegen perfektion bis heute nicht ablegen. das merkt man an jedem text den ich verfasse.
- ich tanze nicht gerne und kann mit der meisten musik nicht viel anfangen. ich habe mir beispielsweise auf anregung von benjamin kürzlich amadeus angesehen (ein euro fünzig leihgebühr im amerikanischen itunes store) und fand den film ganz bezaubernd. aber die musik fand ich fast ausnahmslos grässlich.
- ich hasse pathos. bis auf manchmal.
- ich mag iOS 7.
- ich habe fast immer recht (siehe).
ein paar fragen von nico lumma sind jetzt unbeantwortet geblieben. das liegt unter anderem daran, dass ich auf manche fragen keine antworten habe. ich weiss nicht, welchen vorteil politiker haben, die social media benutzen — oder ob sie einen vorteil haben. ich weiss auch nicht, ob ich ein einzelnes lieblingsblog benennen könnte. die die ich gut finde, habe ich aufgelistet — wahrscheinlich fehlen da auch noch ein paar. ich weiss auch nicht, wer dringend mit dem bloggen anfangen sollte, ausser die, die etwas zu sagen haben. aber die merken es meisten irgendwann selbst. wie zum beispiel wladimir kaminer. tweets schreibe ich immer vor, bevor ich sie abschicke. manchmal lasse ich sie auch noch ein paar tage liegen. und die grenzen der transparenz sind bei mir fliessend. kommt halt drauf an.
links vom 14.10.2013
taz.de: Immer schön unberechenbar bleiben #
ines kappert über das neue fernsehen, das nicht mehr nur über die glotze läuft.
vice.com: Eine Party ... in der Großraum-Assi-Disco #
liest sich ein bisschen wie ein text von jemandem, der in einem heuschober übernachtet hat und aufschreibt, dass stroh juckt.
sueddeutsche.de: Verhaltensauffällige Diva #
joachim hentschel über miley cyrus.
dlisted.com: Hot Slut Of The Day! #
stinkekäse in der bahn ist wirklich eklig. ich habs zuletzt auf der fahrt nach köln im ICE erlebt. da waren es zwei amerikaner, die offenbar kurz vorher auf den geschmack von stinkekäse gekommen sind.
faz.net: Evgeny Morozov im Gespräch: Es ist lächerlich, das Internet erklären zu wollen! #
erstaunlich wie viel jünger evgeny morozov abgemagert aussieht. was ich bisher von morozov gelesen und gehört habe mochte ich nie besonders. vielleicht sollte ich mal ein buch von ihm lesen.
Alle 6 Monate zieht Evgeny Morozov mit seinen Thesen zum Web durch das deutsche Feuilleton, die ‘kritischen’ Journalisten geben sich High fives und die Blogger gackern.
blumenkohlsuppe

heute gabs mal wieder die grandiose blumenkohlsuppe, deren rezept anke gröner mal vor ein paar jahren verbloggt hat. dafür steht man zwar mindestens eine stunde rödelnd in der küche, aber sogar mir als blumenkohl-verachter, hat es geschmeckt. einerseits weil die suppe selbst erstaunlich würzig ist, andererseits wegen der unfassbar tollen rote beete chips. die rote beete chips mache ich übrigens mit dem sparschäler. also ich schneide eine ganze rote beete mit dem sparschäler in sehr dünne und mittelbreite streifen. so dünn lässt sich die rote beete relativ schnell fritieren.
links vom 13.10.2013
klett-cotta.de: Kathrin Passig: Die Wir-Verwirrung (PDF) #
kathrin passig über „Kontextfusion und Konsensillusion“:
Wir brauchten eine realistischere Einschätzung des allgemeinen Konsenses über unsere eigenen Ansichten. Es ist eine der zentralen Zumutungen der Vernetzung, dass die Anderen nicht nur so heißen, sondern auch wirklich anders sind.
liest sich, wie immer, wie apfelkuchen mit sahne. lang, aber kathrin passigs texte können mir gar nicht lang genug sein.
thestar.com: I got hired at a Bangladesh sweatshop. Meet my 9-year-old boss #
die journalistin raveena aulakh hat sich verdeckt in einer nähstube in bangladesh anstellen lassen und dort eine neunjährige kennengelernt. ziemlich erschütternd zu lesen. /boingboing.net
wired.com: Augmented Reality: basketball with an invisible ball #
vor 15 jahren hat mich mal eine kommilitonin gefragt, was das nächste grosse ding ist. damals hab ich gesagt: augmentierte realität. wenn mich das heute jemand fragte, würde ich sagen: das übernächste grosse ding ist sicherlich augmentierte realität.
spiegel.de: Umstrittener Limburger Bischof: Kardinal Meisner distanziert sich von Tebartz-van Elst #
Kardinal Meisner hatte den Limburger Bischof noch Mitte September öffentlich verteidigt. In einem Radiointerview beklagte er seinerzeit, die Medien hätten sich "gegen ihn (den Bischof von Limburg) verschworen". Meisner zieh den Münchner Kardinal Marx der "Ahnungslosigkeit", nachdem dieser sich kritisch zu den Limburger Verhältnissen geäußert hatte.
Inzwischen verfüge Meisner über ein "differenzierteres Bild der Situation in Limburg", heißt es nun in seiner Umgebung.
auf deutsch: als meisner marx der „ahnungslosigkeit“ zieh, war er ahnungslos. und ich glaube das war nicht der einzige fall, in dem meisner öffentlich sprach und keine ahnung hatte, wovon er sprach.
techcrunch.com: How To Opt Out Of Google's Weird New Ads That Use Your Face And Name #
hier klicken. meine option an werbung teilzunehmen, war bereits deaktiviert. ich benutze google+ zwar kaum, aber ich habe das jetzt aktiviert.
anmutunddemut.de: AdTrap #
das ist mir ein bisschen zu blackboxig und zu intransparent. aber vielleicht auch nicht.
welt.de: Abenteuer in Berlin : Wenn die Dame von der Bahn die Bedienung verweigert #
henryk m. broder würde gerne eine welt in der ihn jeder mensch den er anranzt feundlich begegnet. auf einem deustchen bahnhof hat er vergeblich nach dieser welt gesucht und beschreibt das was er als abenteuerlich empfindet.
obwohl sich das gejammer von broder stellenweise ganz amüsant liest, zieht er leider die falschen schlüsse und verpasst die chance einen nützlichen text zu schreiben, von dem man als leser mehr mitnimmt als die erkenntnis, dass broder andere leute gerne reizt, aber schwer mit den konsequenzen umgehen kann. wirklich nützlich wäre gewesen, zu erfahren was konkret sein anwalt den polizisten gesagt hat, die sein telefon einsacken wollten und der meinung waren, auf bahnhöfen dürfe nicht fotografiert werden. hätte er etwas zur rechtslage aufgeschrieben, hätten sehr viele menschen etwas sehr nützliches im umgang mit der polizei lernen können. seinen anwalt danach zu fragen, wäre für broder offenbar zuviel mühsame recherche-arbeit gewesen. kann natürlich auch sein, dass ihm sein anwalt das alles erklärt hat, er diesen juristen-quatsch aber nicht verstanden hat.
textdump.antville.org: Die NSA als Beobachter zweiter Ordnung #
Der Schock der Enthüllung birgt also die einzigartige Chance einer Metaanalyse unserer eigenen Operationslogik. Die Netztheorie, die vorher eindimensional mit spätanthropologischen Erklärungsmustern ("Communities", "Conversations", Identitätsblabla und Anonymitätsgemauschel) vor sich hingewurstelt hat, kann nun, dank Analyse der Operationslogik der NSA, selbst-bewusst werden.
Alles klar? Wir müssen denken. Weiterdenken.
das mit dem weiter (nach) denken ist wichtig und nimmt vor allem zeit in anspruch. auch die empörung vieler menschen die im internet leben (mich eingeschlossen) über die leute die nicht über die spähaffäre empört sind, sollten wir in diesem licht sehen. diese dinge müssen erst noch (weiter) (durch-) gedacht, (ein-) geordnet, (nach-) erzählt und subjektiviert werden.
detlef gürtler widerspricht dem „(an sich ehrenwerten) Versuch [von Günter Hack], das NSA-Problem mit dem Instrumentarium der Luhmannschen Systemtheoriebegrifflichkeit anzugehen“.
instagram.com/banksyny: OCCUPY — The Musical #

links vom 12.10.2013
racingblog.de: F1: Die Red Bull Traktionskontrolle erklärt #
tolle ingenieurleistung, toll dokumentiert von don dahlmann. meiner meinung nach auch drei tacken besser als hier, wo ich vor ein paar tagen zuerst drüber gelesen habe.
tagebau.com: Leben im Überwachungsstaat #
kai biermann hat im erfurter landtag einen vortrag bei der friedrich-ebert-stiftung gehalten. zitat daraus:
Das, was wir dank Edward Snowden wissen genügt, um eigentlich auch dem Letzten klar zu machen, dass die Regierungen der Welt - unsere von uns gewählten Regierungen - die Technik des Internets und des Mobilfunks missbrauchen, um ihre Bürger - uns - nahezu vollständig zu überwachen. Es braucht nicht einmal mehr ein Gerücht oder einen Verdacht, jeder ist das Ziel dieser Ausspähung. Mit der Begründung, wer eine Nadel finden wolle, müsse eben den ganzen Heuhaufen durchsuchen, wird inzwischen alles gefiltert und gespeichert, was es an elektronischer Kommunikation gibt.
andrea kuszewsk schreibt im scientific american wie man sich klüger machen kann. oder genauer, wie man es schafft permanent besser und mehr zu lernen.
kottke.org: The myth of NASA's expensive space pens #
manchmal hab ich das gefühl, dass alles was ich in der schule gelernt habe quatsch war.
paradeuniform
friedrichstrasse ecke dorotheenstrasse: an der roten ampel touristen, passanten und ein sehr grossgewachsener polizist in paradeuniform. von hinten sieht er ein bisschen aus wie tom selleck in blue bloods. einen schnurrbart hat er auch, allerdings grau meliert, mit nach oben gezwirbelten enden. die hosen sind etwas hochwässrig, aber der anzug makellos. vorne hängt ein messingfarbenes namensschild mit seinem nachnamen, auf dem kopf trägt er eine der etwas albernen, blauen schirmmützen mit amerikanischem einschlag. obwohl der polizist in seine paradeuniform aus den wartenden an der ampel herausragt wie ein murmeltier mit schirmmütze, wagt es auf der gegenüberliegenden seite jemand bei rot die dorotheenstrasse zu überqueren. der polizist erklärt dem mann, dass er bei rot über die ampel gegangen sei und dass das verboten sei, belässt es aber bei der ermahnung.
an der mittelstrasse ist wieder rot. ein mann neben dem polizisten will bei rot die menschenleere und autolose strasse überqueren. der polizist in paradeuniform hält den mann an der schulter fest und zeigt mit dem zeigefinger auf die rote ampel.
zufrieden und mit federndem schritt verschwindet der paradepolizist kurz darauf im u-bahneingang der station französische strasse. keine pointe.
links vom 11.10.2013
businessinsider.com: 16-Year-Old Malala Yousafzai Leaves Jon Stewart Speechless With Comment About Pacifism #
beim gucken dieses interviews von jon stewart mit malala yousafzai kamen mir fast die tränen, nicht wegen mitleids, sondern aus bewunderung. /markus angermeier
sueddeutsche.de: Nach der politischen Karriere - Kurt Beck berät Pharmariesen #

Thomas Stadler @RAStadler
Für die Politik fühlte er sich zu krank, aber für ein Pöstchen in der Pharmaindustrie ist Kurt Beck noch gesund genug sueddeutsche.de/politik/nach-d…
10.10.2013 15:47 Antworten Retweeten Favorit
taz.de: Infantile Sprachlosigkeit #
lalon sander antwortet auf arno franks sprachpolizei-tirade (hier vor zwei tagen verlinkt)
Das rassistische Wort "Neger" etwa beinhaltet nicht nur eine Abwertung, sondern auch eine Homogenisierung von allen schwarzen Menschen weltweit. Wer sensibel über schwarze Menschen sprechen will, muss nicht nur die Abwertung ablegen, sondern auch die Vereinheitlichung. Es reicht nicht, das "verbotene" "Neger" durch das erlaubte "Schwarze" zu ersetzen: Wer das tut, bleibt im Raster der rassistischen Sprache. Entgehen kann man ihm mithilfe von Präzision: Wer genau ist gemeint? Spricht man über Afrodeutsche? Über Togolesen? Über Massai? Wir sprechen ja auch selbstverständlich von Italienern und Franzosen, um der Vielfalt auf dem winzigen Kontinent Europa gerecht zu werden. Wer dazu eine umfassende Anleitung fordert, hat womöglich weniger den Wunsch, möglichst wenig zu verletzen, sondern will eher vermeiden, ein "Rassist" genannt zu werden.
/beim perlentaucher gefunden
truthdig.com: Breaking News: Jesus Was a Roman Fabrication #
klar. bald kommt noch einer dieser wissenschaftler und behauptet die lebensgeschichte von guy fawkes hätten sich britische parlamentarier ausgedacht.
turi2.de: Deutsche Huffington Post enttäuscht. #
peter turi fasst die reaktionen auf den start der deutschen ausgabe der huffington post zusammen und verlinkt die meisten relevanten artikel. diesen gag hat er allerdings ausgelassen:

NDRnetzwelt @NDRnetzwelt
Das ist ein Coup: Huffingtonpost.de ist gestartet - und hat Titel-Grafiker von @turi2 abgeworben. #halloHuffPost pic.twitter.com/EFZzSlzd93
10.10.2013 9:30 Antworten Retweeten Favorit
uffingtonpost.tumblr.com #
stefan niggemeier sammelt quatsch aus der „huffington post deutschland“.
titanic-magazin.de: Die deutsche "Huffpo" ist da! #
Heute wird die deutsche Ausgabe der Huffington Post gelauncht. TITANIC sprach mit dem Chefredakteur Sebastian Matthes.
gestern erschien mir das layout von titanic-magazin.de zum ersten mal gekonnt und angenehm gestaltet.
hihi, ikea produkt oder death metal band?
boingboing.net: "Nice Tits," by Sarah Lucas #
stuttmann-karikaturen.de: Limburg: Es auch mal positiv sehen! (09.10.2013) #

ist mein telefon loyal?

auf dem weg nachhause habe ich heute kurz darüber nachgedacht, warum smartphones smart sein sollen. zu klugheit gehört ja erstmal wissen. mein smartphone weiss einiges über mich: alle meine adressen, meine termine, meinen aufenthaltsort, mit wem ich telefoniere und schreibe. natürlich weiss mein telefon das alles nicht, sondern es speichert diese daten erstmal nur. der prozess diese informationen zu echtem wissen umwandeln, steckt noch ziemlich am anfang. software- und telefonhersteller versuchen durch die verknüpfung der daten die über mich vorliegen mit anderen datenquellen und dahinprogrammierter logik, intelligenz zu simulieren. so stellt google now mutmassungen darüber an, wo ich hin möchte oder was ich suchen könnte. ich kann mittlerweile meinem telefon auch einfach sagen, es solle meine frau anrufen oder mich nach hause dirigieren.
soweit ist das alles natürlich nichts neues. mir fiel aber auf, dass das problem mit der datensammelwut, also das sammeln von informationen über eine person, eigentlich gar nicht so neu ist. im prinzip gibt es diese situation schon viele hundert jahre. ein butler muss zum beispiel, wenn er ein guter butler sein will, so viel wie möglich über seinen chef wissen. vor allem sollte er so viel privates wie möglich wissen. auch ein guter butler (oder assistent) sollte meine kontakte, korrespondenz-metadaten und termine kennen, jederzeit meinen aufenthaltsort so genau wie möglich bestimmen können und so viel wie möglich über meine vorlieben und abneigungen wissen. diese daten sollte sich ein butler auch gut merken können, damit ihm das alles nicht jeden morgen neu erklärt werden muss.
ein guter butler geht also, von berufs wegen, einer manischen datensammelwut nach. ausserdem bügelt und faltet er, wie ein gutes smartphone, jeden morgen die zeitung. die probleme, die wir heute (unter anderem) mit smartphones haben sind also keineswegs neu. zum beispiel die frage, welche daten sammelt das ding über mich? ist mein smartphone loyal und verschwiegen, bzw. schützt es die daten die es über mich sammelt, oder tratscht es die bei jeder gelegenheit aus? diese fragen haben sich in den letzten jahrhunderten sicherlich auch schon unzählige adelige oder privilegierte gestellt. und wir jetzt eben auch.
vielleicht wäre das gar keine schlechte idee, die eine oder andere gepflogenheit oder tabu das sich im verhältnis von privilegierten und ihren dienern oder assistenten in den jahrhunderten herausgebildet hat, auch auf technik anzuwenden. vielleicht sollten wir von geräten, die uns dienen oder das leben leichter machen sollen, nicht nur reibungsloses funktionieren und einfache bedienbarkeit erwarten, sondern eben auch verschwiegenheit, diskretion und loyalität?
wenn wir über die technik, die wir derzeit nutzen, sei es in form von tragbaren geräten oder diensten, die auf geräten dritter laufen und die uns über das netz verbunden helfen unser leben zu organisieren, in den kategorien von loyalität und aufrichtigkeit nachdenken, kommen wir vielelicht zu ganz neuen schlussfolgerungen oder narrativen?
dann sind nachlässlichkeiten oder kooperationen von grossen und kleinen dienstleistern mit polizei und geheimdiensten vielleicht eben kein abstrakten datenschutzlücken mehr, sondern empörende fälle von illoyalität und vertrauensbrüche.
andererseits ist loyalität auch ein teures gut. ein butler kostet in deutschland etwa €6000 im monat. da nimmt man vielleicht auch mal einen für €60 im monat, der seinen job einigermassen erfüllt, aber dafür ständig nach hause telefoniert. aber muss loyalität wirklich teuer sein oder nur für privilegierte erreichbar sein?
- jürgen vielmeier denkt über ähnliches nach: Warum Google und Apple nicht so weitermachen können wie bisher“
- und benjamin birkenhake auch: „Menschen mit klugen Telefonen“