CDU-kan­di­da­ten die sa­chen hal­ten

felix schwenzel

wenn ich rich­tig ge­zählt habe, sieht man hier 32 CDU-kan­di­da­ten die ei­nen stift in der hand hal­ten, ei­nen der ein ipho­ne in der hand hält, drei die so tun als ob sie ein ipad be­nut­zen und ei­nen der an sei­nem fin­ger riecht.


[quel­le: bil­der.cdu.de, in­spi­ra­ti­on von b. in den kom­men­ta­ren]

[nach­trag 30.08.2013]
be­sim ka­ra­de­niz hat 70 kan­di­da­ten­fo­tos kom­men­tiert.

der ta­ges­spie­gel zu den hin­ter­grün­den die­ser „mo­der­nen“ CDU-fo­tos. dank an speed­racr für den link.


di­rekt­kan­di­da­ten cas­ting

felix schwenzel

heu­te abend habe ich mir im spr­en­gel­haus eine ver­an­stal­tung an­ge­se­hen, in der sechs di­rekt­kan­di­da­tin­nen für den be­zirk mit­te ge­le­gen­heit hat­ten sich ih­ren wäh­le­rin­nen vor­zu­stel­len. an­we­send wa­ren

die drei ers­ten wur­den auch mit ih­rem ti­tel auf­ge­lis­tet, da sie aber auf ih­ren wahl­pla­ka­ten alle drei auf ih­ren ti­tel ver­zich­ten, ver­zich­te ich auch. ins­ge­samt wa­ren in dem re­la­tiv klei­nen ver­an­stal­tungs­raum re­la­tiv vie­le, sehr bunt ge­misch­te leu­te, was ich er­freu­lich fand, an­de­rer­seits fand ich, dass für die grös­se des wahl­be­zirks er­schre­ckend we­nig leu­te in­ter­es­se an ih­ren kan­di­da­ten zeig­ten.

fe­lix schwen­zel @di­plix

schaue mir 6 #btw13 kan­di­da­ten für ber­lin-mit­te an. pic.twit­ter.com/lrk8KPPU­Zy

28.08.2013 18:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

phil­ipp lengs­feld

mir fiel auf, dass die kan­di­da­ten in 3D alle sehr viel sym­pa­thi­scher als auf ih­ren pla­ka­ten wirk­ten. mit der aus­nah­me des CDU-kan­di­da­ten phil­ipp lengs­feld, der in echt ge­nau­so stre­ber­mäs­sig wirkt, wie auf sei­nen pla­ka­ten. herr lengs­feld hat al­ler­dings, wie man sei­nem pres­se- und pla­kat­bild ent­neh­men kann, eine be­son­de­re fä­hig­keit, die er für so wich­tig hält, dass er sie in eben­die­sem pres­se­bild zen­tral her­aus­stellt: er kann ei­nen stift auf ein lee­res, un­be­schrie­be­nes, ka­rier­tes heft hal­ten.

phil­ipp lengs­feld be­nutzt ei­nen stift

die ver­an­stal­tung be­gann da­mit, dass je­der kan­di­dat sich und sei­ne zen­tra­len po­li­ti­schen bot­schaf­ten un­ge­fähr 4 mi­nu­ten lang vor­stel­len durf­te. er­staun­li­cher­wei­se klapp­te das mi­nu­ten­ge­nau. hart­mut bade von der FDP fing an. der ers­te ein­druck war sehr sym­pa­thisch. in sei­ner spra­che schwang et­was hes­sisch mit, was ich mag und er sag­te an­fangs sa­chen („da­mit ich in den bun­des­tag kom­me, müss­te die FDP auf un­ge­fähr 40% kom­men“) die da­von zeug­ten, dass er sich selbst nicht so irr­sin­nig wich­tig nimmt, was ich auch mag. als er dann aber ver­such­te zu er­klä­ren, dass die FDP in der bun­des­re­gie­rung ganz tol­le sa­chen ma­che, wech­sel­te sei­ne spra­che ins un­an­ge­nehm scha­blo­nen­haf­te. ich glau­be die­se out-of-body-ex­pe­ri­en­ces, in de­nen po­li­ti­ker ih­ren kör­per ver­las­sen und sich in spre­chen­de par­tei­pro­gram­me wan­deln, sind nicht nur für die zu­hö­rer schwer er­träg­lich, son­dern auch für die po­li­ti­ker selbst.

nicht scha­blo­nen­haft, son­dern in breit­ge­dro­sche­nen phra­sen sprach eva högl (SPD). sie rat­ter­te um die 20 „bür­ger-und-bür­ge­rin­nen“ oder „kan­di­da­ten-und-kan­di­da­tin­nen“-kon­struk­tio­nen pro mi­nu­te raus, flocht zwei­mal pro mi­nu­te ein lo­cke­res „mei­ne da­men und her­ren“ ein und war be­müht, als käme sie frisch vom rhe­to­rik­trai­ning, wirk­lich je­den men­schen mit sei­nem na­men an­zu­spre­chen. das soll­te ein­deu­tig ver­bun­den­heit mit dem wahl­volk, dem kiez, den men­schen si­gna­li­sie­ren, wirk­te auf mich aber un­an­ge­nehm krie­che­risch fra­ter­ni­sie­rend. an­de­rer­seits war sie wirk­lich gut ver­ständ­lich, mo­du­lier­te ihre spra­che mus­ter­gül­tig und wirk­te durch­aus auf­rich­tig und en­ga­giert, als sie über ihre po­li­ti­sche ar­beit und an­sich­ten sprach. für mei­nen ge­schmack al­ler­dings ei­nen ti­cken zu dick auf­ge­tra­gen.

klaus le­de­rer von der lin­ken wirk­te jo­vi­al, ju­gend­lich, of­fen und fast laus­bü­bisch als er vor der ver­an­stal­tung den raum be­trat und sei­ne kon­kur­ren­ten be­grüss­te. wenn er po­li­tisch wird, also über po­li­tik re­det, ver­fliegt die jo­via­li­tät und er ver­wan­delt sich in ei­nen schimp­fen­den rohr­spatz. al­ler­dings ei­ner der durch­aus kom­pe­tent und wohl­in­for­miert wirkt, der sau­ber ar­gu­men­tiert und das gan­ze auch noch an­satz­wei­se prag­ma­tisch und kon­kret (statt dog­ma­tisch und ver­all­ge­mei­nernd). wür­de er et­was we­ni­ger ver­bis­sen und em­pört ar­gu­men­tie­ren, könn­te ich mir so­gar vor­stel­len, ihn rich­tig gut zu fin­den.

her­zens­gut, sym­pa­thisch, auf­ge­regt und echt war the­re­se leh­nen von den pi­ra­ten. ich wür­de kei­nen au­gen­blick an ih­ren gu­ten ab­sich­ten zwei­feln, was ich aber ver­geb­lich such­te war sub­stanz und an­sät­ze von durch­set­zungs­ver­mö­gen oder -wil­len.

(po­li­ti­sche) sub­stanz fehlt lei­der auch phil­ipp lengs­feld. er hat die rhe­to­ri­schen fä­hig­kei­ten von ed­mund stoi­ber und kann sehr schön ges­ti­ku­lie­ren. aber sein haupt­ar­gu­ment, dass man ihn wäh­len sol­le weil die wahl für schwarz-gelb schon so gut wie ent­schie­den sei und er sich dann als an­ge­hö­ri­ger ei­ner re­gie­rungs­frak­ti­on im bun­des­tag ma­xi­mal ef­fek­tiv für sei­nen wahl­kreis, also den wed­ding und mit­te, ein­set­zen kön­ne, war we­nig über­zeu­gend. er be­kun­de­te zwar mehr­fach, dass er furcht­bar ehr­lich sei und im ge­gen­teil zu sei­nen kon­ku­ren­ten sei­nen wäh­lern nicht das blaue vom him­mel ver­spre­chen wür­de, ver­stand aber of­fen­bar nicht, dass zum strei­ten nicht nur das be­haup­ten ge­hört, son­dern das über­zeu­gen.

phil­ipp lengs­feld ver­sucht mit je­dem wort und je­der ges­te ei­nen po­li­ti­ker dar­zu­stel­len und schei­tert da­bei so gran­di­os, dass ich bei­na­he mit­leid be­kam. da er sich aber mehr­fach ver­bal ex­trem un­an­ge­nehm ver­gal­lo­pier­te, konn­te ich das mit dem mit­leid schnell aus­knip­sen. ge­gen die dop­pel­te staats­bür­ger­schaft ar­gu­men­tier­te er mit dem „tot­schlä­ger vom alex­an­der­platz“, der sich dank sei­ner dop­pel­ten staats­bür­ger­schaft dem zu­griff der deut­schen staats­ge­walt mit ei­ner rei­se in die tür­kei ent­zog. das ar­gu­ment war so ab­surd, dass so­gar sein kum­pel von der FDP deut­lich in­ter­ve­nier­te und den bull­shit von legs­feld bull­shit nann­te (mei­ne wor­te). phil­ipp lengs­feld er­klär­te auch sein ge­sell­schafts­bild in dem es zwei ar­ten von men­schen gibt: men­schen wie er, die ar­bei­ten, und harz-4-emp­fän­ger.

öz­can mut­lu von den grü­nen trug ein grü­nes po­lo­hemd mit ro­tem kra­gen. er kam als letz­ter, aber im­mer noch eine mi­nu­te vor dem ver­an­stal­tungs­be­gin. ich bin ja fest ent­schlos­sen den grü­nen die­ses mal nicht mei­ne zweit­stim­me zu ge­ben (aus grün­den), aber öz­can mut­lu be­kommt mit ziem­li­cher si­cher­heit mei­ne erst­stim­me.

öz­can mut­lu war ei­ner der we­ni­gen der kei­ne scha­blo­nen­af­te spra­che nutz­te, son­dern frei schnau­ze re­de­te, teil­wei­se sehr emo­tio­nal aber trotz­dem ziem­lich sach­lich und sehr kon­kret. er schaff­te es nicht nur sei­ne po­si­tio­nen klar und deut­lich (und ohne po­pu­lis­mus) aus­zu­drü­cken, son­dern auch mit we­ni­gen sät­zen phil­ipp lengs­felds ah­nungs­lo­sig­keit und hohl­raum-ar­gu­men­te frei­zu­le­gen. mir ge­fiel auch wie er eva högl ein­mal kurz an­pieks­te, wor­auf­hin de­ren fra­gi­le flos­kel-mas­ke un­ter ei­nem hef­ti­gen sar­kas­mus- und zi­ckig­keits­aus­bruch zer­brach. (högl fand das mil­lio­nen­ge­halt von flug­ha­fen­chef mehr­dorn eine schwei­ne­rei und nicht nach­voll­zieh­bar, wor­auf mut­lu „fak­ten­check“ rief und dar­auf hin­wies, dass dem auf­sichts­rat des ber­li­ner flug­ha­fens bis vor kur­zem zwei SPD män­ner vor­sas­sen.)

mir war öz­can mut­lu sehr sym­pa­tisch, aber ich fin­de auch, dass er am bes­ten zum wahl­kreis passt, zu­min­dest so wie ich den wahl­kreis wahr­neh­me oder wahr­neh­men möch­te: bunt, le­ben­dig und dy­na­misch, aber auch ge­prägt von tie­fen so­zia­len ge­fäl­le, in­te­gra­ti­ons­pro­ble­men und ar­beits­lo­sig­keit. die lö­sun­gen die mut­lu vor­schlug fand ich prag­ma­ti­scher und we­ni­ger ideo­lo­gisch ge­prägt als die von klaus le­de­rer oder den lin­ken. wo­bei klaus le­de­rer per­sön­lich gar nicht so ideo­lo­gisch ge­prägt wirk­te, son­dern eher auf­rich­tig be­sorgt.

bei al­len sechs kan­di­da­ten war ech­te, auf­rich­ti­ge lei­den­schaft und en­ga­ge­ment für po­li­tik zu spü­ren. alle (bis auf lengs­feld) lies­sen durch­schei­nen, dass sie nicht mit al­len ent­schei­dun­gen ih­rer par­tei­en ein­ver­stan­den sind und „per­sön­lich“ teil­wei­se et­was an­de­re mei­nun­gen ver­tre­ten. so konn­ten sich auf eine pu­bli­kums­fra­ge hin ei­gent­lich alle kan­di­da­ten (bis auf lengs­feld) ein be­din­gungs­lo­ses grund­ein­kom­men vor­stel­len — zu­min­dest auf die lan­ge sicht. alle (bis auf lengs­feld) wa­ren ge­gen ein be­waff­ne­tes ein­grei­fen in sy­ri­en und waf­fen­ex­por­te, wo­bei högl und bade sich rhe­to­risch ge­schickt aus der schlin­ge zo­gen und ele­gant re­la­ti­vier­ten. beim ver­such zu re­la­ti­ve­ren stol­per­te phil­ipp lengs­feld ganz böse, als er zum the­ma waf­fen­ex­por­te aus dem CDU-wahl­pro­gramm vor­las:

CDU und CSU ver­fol­gen das Ziel, welt­weit die Ver­brei­tung von kon­ven­tio­nel­len Waf­fen stärker zu kon­trol­lie­ren.

das war der witz des abends und der zeit­punkt an dem ich zum ers­ten mal glaub­te, dass phil­ipp lengs­feld even­tu­ell ein schau­spie­ler, eine art po­li­tik-dar­stel­ler sein könn­te.


ich fand das ganz gross­ar­tig, dass das spr­en­gel­haus die­se ver­an­stal­tung or­ga­ni­sis­ert hat. es ist das ers­te mal, dass ich mir die di­rekt-kan­di­da­ten mei­nes wahl­krei­ses zu ei­ner bun­des­tags­wahl ge­nau­er an­ge­se­hen habe. aus ers­ter hand, di­rekt. ich habe mir zwar schon ge­dacht, dass ich öz­can mut­lu am sym­pa­thischs­ten und un­ter­stüt­zungs­wer­tes­ten fän­de, aber zu se­hen, dass die men­schen die sich hier zur wahl stel­len ihre sa­che ernst neh­men, sich enorm en­ga­gie­ren und auf­rich­tig kämp­fen fand auf eine art sehr be­ru­hi­gend. heu­te abend ist mir der wert der erst­stim­me bei ei­ner bun­des­tags­wahl zum ers­ten mal in mei­nem le­ben rich­tig be­wusst ge­wor­den.


auf spie­gel on­line kann man sei­ne di­rekt­kan­di­da­ten mit hil­fe von ant­wor­ten der kan­di­da­ten auf ab­ge­ord­ne­ten­watch „che­cken“: kan­di­da­ten­check.spie­gel.de

das ding scheint zu funk­tio­nie­ren, denn mir wur­de vom kan­di­da­ten­check öz­can mut­lu wärms­tens ans herz ge­legt: „18 Über­ein­stim­mun­gen bei 24 The­sen“


links vom 28.08.2013

felix schwenzel

  wolf­gang-herrn­dorf.de: Ar­beit und Struk­tur — Schluss   #

Wolf­gang Herrn­dorf hat sich am Mon­tag, den 26. Au­gust 2013 ge­gen 23.15 am Ufer des Ho­hen­zol­lern­ka­nals er­schos­sen.

vor ein paar ta­gen stan­den wir bei ei­nem sonn­tags­spa­zier­gang plötz­lich an ei­ner fuss­gän­ger­brü­cke über den ho­hen­zol­lern­ka­nal. ich be­wun­der­te die ur­wüch­sig­keit des ufer­wegs un­ter der brü­cke, den kras­sen kon­trast des wun­der­bar, bei­na­he ro­man­tisch zu­ge­wach­se­nen ei­nen ufers und des an­de­ren ufers das stei­nig und mit zweck­mäs­si­gen ge­wer­be­hal­len zu­ge­baut war. die bei­fah­re­rin sag­te: „hier wohnt wolf­gang herrn­dorf“ und zeig­te auf das mil­de gen­tri­fi­zier­tes wohn­vier­tel auf der sei­te des ur­wüch­si­gen ufers. ich dach­te kurz an ihn, wie es ihm wohl gin­ge und wir gin­gen dann noch ein eis es­sen.

  taz.de: Nach­ruf auf Wolf­gang Herrn­dorf: Ohne Spra­che gibt es kein Le­ben   #

dirk knipp­hals:

An so et­was Kit­schi­ges wie ein Nach­le­ben ir­gend­ei­ner Art nach dem Tod hat er nicht ge­glaubt. Auch das kann man in dem Blog nach­le­sen. Aber so war es halt. Dann ist die Krä­he läs­sig da­von­ge­hüpft.

als ich ges­tern abend et­was spä­ter nach­hau­se kam, las die bei­fah­re­rin dem kind aus tschik vor. ich habe das buch nicht nicht ge­le­sen. aber was sie da vor­las hör­te sich un­prä­ten­ti­ös und prä­zi­se an. hin und wie­der, an et­li­chen stel­len, lach­ten die bei­fah­re­rin und das kind. ich lach­te auch ein paar mal still mit.

  zeit.de: #3 Em­ckes Ex­pe­di­tio­nen: Auf der Su­che nach der De­mo­kra­tie: Was hat sie ge­sagt?   #

ca­ro­lin emck über die spra­che von an­ge­la mer­kel:

[...] die Tex­te der Bun­des­kanz­le­rin eine ech­te Prü­fung. Es ist kaum mög­lich, sich meh­re­re Stun­den am Stück auf An­ge­la Mer­kels Spra­che zu kon­zen­trie­ren. Nach drei Ma­nu­skrip­ten sehnt man sich nach ja­pa­ni­schem Meer­ret­tich löf­fel­wei­se, um ge­gen die wach­sen­de geis­ti­ge Läh­mung an­zu­kämp­fen. Da gibt es nichts, was ei­nen for­dert, nichts, was ei­nen mit­reißt oder wor­an man sich stößt, sei es vor eu­pho­ri­scher Zu­stim­mung oder em­pör­tem Zorn, al­les plät­schert gleich­mü­tig vor sich hin [...]

und, ganz ent­schei­dend:

An­ge­la Mer­kel do­mes­ti­ziert Kri­tik durch si­mu­lier­te Freu­de an ei­nem Dis­kurs, den sie nicht führt.

die­sen ge­dan­ken hat ste­fan nig­ge­mei­er auch schon mal for­mu­liert.

  gaw­ker.com: This 12-Year-Old Is a Vine Ge­ni­us   #

un­fass­bar.


me­ta­gram

felix schwenzel


Photo by felix schwenzel on August 27, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

rit­ze



links vom 27.08.2013

felix schwenzel

  as­te­fa­no­witsch.tumb­lr.com: Mei­ne Wahl­emp­feh­lung #BTW2013   #

mei­ner und der wahl­emp­feh­lung von herrn hae­kel­schwein nicht ganz un­ähn­lich.

Mei­ne Zweit­stim­me (das ist trotz des Na­mens die wich­ti­ge­re Stim­me) be­kommt nach lan­gen Näch­ten der po­li­tisch-ethi­schen Selbst­ana­ly­se die Pi­ra­ten­par­tei. Und zwar nicht nur halb­her­zig, wie vom Hä­kel­schwein, son­dern min­des­tens drei­vier­tel­her­zig. Für den Fall, dass ich da­mit je­man­dem bei ih­rer/sei­ner Ent­schei­dung hel­fe, hier eine kur­ze Er­klä­rung, war­um die drei häu­figs­ten Ge­gen­ar­gu­men­te, die ich in mei­nem er­wei­ter­ten Be­kann­ten­kreis höre, für mich nicht stich­hal­tig sind.

wo­bei man wis­sen muss, dass ana­tol ste­fa­no­witsch mit­glied der pi­ra­ten­par­tei ist (was er auch im text er­wähnt).

  kat­r­in­hil­ger.com: Hin­ter den Ku­lis­sen der Um­fra­gen - 7% und mehr für Pi­ra­ten   #

mein bauch­ge­fühl sagt mir schon seit län­ge­rem, dass die pi­ra­ten bei der bun­des­tags­wahl mehr als 5 pro­zent er­rei­chen wer­den. bis­her war ich nicht si­cher, ob das wunsch­den­ken oder die in­tui­ti­on zu mir spra­chen. jetzt hof­fe ich zu­min­dest, dass es auch ein paar grün­de für mein bauch­ge­fühl ge­ben könn­te.

  fr-on­line.de: „Bild“-Vize wech­selt zum „Spie­gel“: Wie­viel Gos­se ver­trägt der „Spie­gel“?   #

chris­ti­an bom­ma­ri­us über die be­ru­fung von ni­ko­laus blo­me als stell­ver­tre­ten­den spie­gel-chef­re­dak­teur. im prin­zip de­ckungs­gleich mit mei­nen ma­ge­ren wor­ten dazu vor ein paar ta­gen, nur viel ver­ständ­li­cher aus­ge­drückt:

Drit­tens steht Blo­me, bis­her stell­ver­tre­ten­der „Bild“- Chef­re­dak­teur und Lei­ter der Haupt­stadt­bü­ros, nicht im Ver­dacht, eine po­li­ti­sche Aus­rich­tung zu ver­tre­ten, die er nicht je­der­zeit ins Ge­gen­teil ver­keh­ren könn­te. Was sei­ne Ge­len­kig­keit be­trifft, kann sich Blo­me mit den Bes­ten der Bran­che aus­sichts­reich mes­sen. Ges­tern noch ver­such­te er - wie Fran­zis­ka Aug­stein, die Toch­ter des „Spie­gel“- Grün­ders, zor­nig be­merk­te -, den vom „Spie­gel“ re­cher­chier­ten NSA- Skan­dal zu ba­ga­tel­li­sie­ren. Na und? Mor­gen wird er das Ge­gen­teil schrei­ben, falls es die Um­stän­de emp­feh­len.

  tech­dirt.com: 1,000 Sys Ad­mins Can Copy Any NSA Do­cu­ment Wi­t­hout An­yo­ne Kno­wing About It; Think Only Snow­den Did?   #

wenn das mit der ver­schwie­gen­heit bei den an­ge­mie­te­ten NSA-sys­ad­mins so gut funk­tio­niert wie bei ap­ple ent­wick­lern (die alle eine ver­schwie­gen­heits­klau­sel (NDA) un­ter­schrie­ben ha­ben), dann gute nacht.

  truth­dig.com: Goog­le Re­cei­ved NSA Mo­ney, but Tha­t's Not All   #

na­ta­sha ha­ki­mi:

Goog­le was right in say­ing it does­n't have a back­door for go­vern­ment; its front door is wide open.

und so schei­nen auch die tü­ren von al­len an­de­ren gros­sen tech­nik-kon­zer­nen of­fen zu ste­hen. oder an­ders ge­sagt, durch be­son­de­re re­gie­rungs­fer­ne schei­nen sich we­der face­book, ap­ple, ora­cle, ya­hoo, cis­co, net­flix oder twit­ter zu pro­fi­lie­ren:

  car­ta.info: UK vs. Guar­di­an   #

anne roth:

Das Niem­öl­ler-Ge­dicht ist ab­ge­lutscht, und ich habe es letz­tens trotz­dem get­wit­tert. Erst Ak­ti­vist_in­nen, dann Ha­cker_in­nen, jetzt Jour­na­list_in­nen, dann ..? Die Pres­se ist ei­ni­ger­ma­ßen er­schüt­tert an­ge­sichts der zer­trüm­mer­ten Guar­di­an-Fest­plat­ten, zu Recht. Ich gebe zu, ich auch.

  dr­li­ma.net: Never frie Gnoc­chies   #

hihi.

  kott­ke.org: Twel­ve Mon­keys TV ad­apt­a­ti­on is in YOUR FU­TURE   #

twel­ve mon­keys als fern­seh­se­rie? das wird ent­we­der ganz gra­di­os oder furcht­bar.

  ja­mieryan.co.uk: Siri Cracks Wise at Goog­le Glas­s' Ex­pen­se   #

hihi.


links vom 26.08.2013

felix schwenzel

  me­qui­to.org: schrum­pe­li­ge Pflau­men   #

mar­kus pfei­fer über schrum­pe­li­ge pflau­men zum ein­ko­chen und mit ei­ge­nem vi­deo-blog. ich ver­link ma­tus­sek-sa­chen jetzt nicht mehr di­rekt, aber tei­le da­für meks ein­schät­zung.

  car­ta.info: Der Spie­gel vor der Neu­aus­rich­tung   #

wolf­gang mi­ch­al über die alt- und die mög­li­che neu­aus­rich­tung des spie­gel. wenn mich je­mand fra­gen soll­te: spal­tet euch. in ei­nen ge­druck­ten spie­gel für leu­te die ger­ne ge­schich­ten über das drit­te reich und über ge­sund­heit und die ge­fähr­lich­keit des in­ter­nets le­sen und nennt spie­gel on­line um in bei­spiels­wei­se neu­es blatt.

  ruhr­ba­ro­ne.de: Sy­ri­en: Wenn die Frie­dens­be­we­gung ihr häss­li­ches Haupt er­hebt...   #

ste­fan lau­rin freut sich auf die ame­ri­ka­ni­schen bom­ben und ra­ke­ten die auf sy­ri­en nie­der­pras­seln wer­den.

wo­bei ich mich nicht an ei­nen ein­zi­gen des­po­ten er­in­nern kann, der mit luft­an­grif­fen in die knie ge­zwun­gen wur­de. aber das sind viel­leicht auch un­wich­ti­ge de­tails. wich­tig ist die fas­sa­de: wir müs­sen et­was tun. ir­gend­was. also tun wir et­was. bum, bum. so, jetzt ha­ben wir et­was ge­tan.

  tech­dirt.com: Snow­den Ac­cu­ses UK Go­v't Of Lea­king Do­cu­ments He Never Lea­k­ed To Make Him Look Bad   #

mar­kus spath:

Bi­zarr: Die bri­ti­sche Re­gie­rung könn­te selbst In­for­ma­tio­nen ge­le­akt ha­ben, um ihre ei­ge­nen, teil­wei­se deut­lich über­zo­ge­nen Maß­nah­men ge­gen Leaks zu le­gi­ti­mie­ren.

  bo­ing­bo­ing.net: How to Win a Fight - A gui­de to avo­i­ding and sur­vi­ving vio­lence   #

re­gel num­mer 1 um eine schlä­ge­rei zu ge­win­nen: sich gar nicht erst prü­geln.
re­gel num­mer 2: schau dass du weg­kommst.

  buzzma­chi­ne.com: What are you thin­king, Mr. Pre­si­dent?   #

jeff jar­vis ist ein biss­chen böse auf ba­rack oba­ma.

  se­rious­ly­for­re­al.com: 23 Most Un­fort­u­na­te Ad­ver­ti­sing Pla­ce­ments...   #


sonn­tags­spa­zier­gang

felix schwenzel

schmuck aus pa­ris oder so
ups
kom­mu­ni­zie­ren­de bän­ke
ups
mas­sa­ge

tote hose bei fa­mi­lie bar­bie
wunsch­la­den
ohm­stras­se
not­aus­gang tre­sor
treff­punkt
bau­rui­ne
klei­nes auto — ich glau­be der fah­rer trug kein go­ril­la-kos­tüm

Photo by felix schwenzel on August 25, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

jetzt spa­get­ti­eis


Photo by felix schwenzel in Tresor Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

flucht­weg aus dem tre­sor



der him­mel zwi­schen ber­lin

felix schwenzel


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un­ter der alex­an­der­stras­se


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der wunsch­la­den


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ups


Photo by felix schwenzel in Volkspark Humboldthain. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kom­mu­ni­zie­ren­de bänk


Photo by felix schwenzel on August 25, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ups


ges­tern auf dem re­al,- park­deck im wed­ding

felix schwenzel


face­book em­bed mit ei­nem sym­bol­bild für al­les

felix schwenzel

in die­sem ar­ti­kel sind zwei face­book-ein­trä­ge ein­ge­bet­tet. aus dem ein­bett­code habe ich den face­book-uni­ver­sal-ja­va­script­code ent­fernt, des­halb wird stan­dard­mäs­sig im feed­rea­der, aber auch auf der web­an­sicht nur der no­script-teil des ein­bett­codes an­ge­zeigt. den kann man üb­ri­gens auch be­lie­big ma­ni­pu­lie­ren und er­wei­tern, also rein­schrei­ben was man will. so­bald der em­bed durch ja­va­script ak­ti­viert ist, ver­schwin­det das selbst hin­zu­ge­füg­te. ent­schei­dend für das em­bedden ist die in ei­nem div ver­steck­te data-href mit dem link zum ent­spre­chen­den face­book-ein­trag.

um die na­ti­ve em­bed-an­sicht zu se­hen, muss das aus­späh- und an­zei­ge-ja­va­script von face­book nach­ge­la­den wer­den. das geht mit ei­nem klick hier oder in­dem der face­book-auf­klap­per am fuss des ar­ti­kels auf­ge­klappt wird (da­mit lädt der face­book-aus­späh-ja­va­script-code für den like-but­ton nach).


Ein­trag von Fe­lix Schwen­zel.


Ein­trag von Mar­kus An­ger­mei­er.

mal ne gute sa­che der cdu:
par­tei­pro­gramm in leich­ter spra­che. das ist bar­rie­re­frei: http://link.to.it/178jKDF
und so ka­pierts hof­fent­lich je­der.
z.B.: 
»
Wir wol­len:
- Mehr Über-Wa­chung. Mit Ka­me­ras.
«
»
Ver­bre­cher im In­ter­net
Man­che Leu­te ma­chen im In­ter­net schlim­me Sa­chen.
Zum Bei­spiel:
- Sie klau­en Bil­der im In­ter­net.
«
hier mehr:
http://www.cdu.de/sites/de­fault/files/me­dia/do­ku­men­te/re­gie­rungs­pro­gramm-in-leich­ter-spra­che-btw13.pdf


in­ter­es­sant ist, dass der ers­te ein­ge­bet­te ein­trag ei­nen share be­inhal­tet von ei­nem post das mit spe­zi­el­len pri­vat­s­hä­ren-ein­stel­lun­gen auf face­book ein­ge­tra­gen wur­de. wenn ich den em­bed mit ei­nem brow­ser auf­ru­fe mit dem ich nicht bei face­book ein­ge­loggt bin, wird der em­bed nicht ge­r­en­dert. wird er ge­r­en­dert, zeigt sich ein ren­de­ring-pro­blem; das ein­ge­bet­te­te bild wird viel zu gross an­ge­zeigt.


links vom 24.08.2013

felix schwenzel

  ny­ti­mes.com: Ame­ri­can Tells of Odys­sey as Pri­soner of Sy­ri­an Re­bels   #

wie­der spie­gel on­line. ich fra­ge mich: schä­men die sich nicht in der re­dak­ti­on? ul­ri­ke putz über­setzt und fasst die ge­schich­te vom ent­führ­ten ame­ri­ka­ni­schen fo­to­gra­fen matthew schrier aus der new york times zu­sam­men und ver­linkt das ori­gi­nal nicht. im text be­fin­den sich in­ter­ne links auf spons sy­ri­en-, gu­an­ta­na­mo-, al-qai­da- und CIA-dos­siers, aber die vor­la­ge, die quel­le, wird nicht mit lin­k­lie­be be­dacht.

al­ler­dings wird die nyt-ge­schich­te ein biss­chen auf­ge­peppt. so schreibt ul­ri­ke putz, dass der zwei­te ta­xi­fah­rer der schrier zur gren­ze brin­gen soll­te sich selt­sam be­nom­men hät­te. im ori­gi­nal der new york times steht da­von kein wort.

spon:

Ein Taxi soll­te den 35-Jäh­ri­gen von der nord­sy­ri­schen Stadt Alep­po in die Tür­kei brin­gen.

Doch es gab Schwie­rig­kei­ten. Der er­war­te­te Fah­rer tauch­te nicht auf. Der, der schließ­lich kam, be­nahm sich selt­sam.

ori­gi­nal:

But the­re was a com­pli­ca­ti­on. His ex­pec­ted dri­ver did not ar­ri­ve. Af­ter wai­ting for more than a day, his hosts ar­ran­ged a taxi with a dri­ver they said he could trust.

zwei ab­sät­ze spä­ter steht im nyt-ar­ti­kel zwar dass der fah­rer spä­ter „wi­de­ly shif­ting ta­les of what hap­pend“ er­zähl­te und wahr­schein­lich in die ent­füh­rungs­plä­ne ein­ge­weiht ge­we­sen sei. dass er sich selt­sam be­nahm, hat ul­ri­ke putz ein­fach da­zu­ge­dich­tet.

  as­te­fa­no­witsch.tumb­lr.com: Eine miss­glück­te Kol­li­si­on   #

ich kann die­ser ab­schluss­ar­beit von drei künf­ti­gen wer­be­fuz­zis auch nichts ab­ge­win­nen. an­de­rer­seits gön­ne ich leu­ten die beim wort „adolf“ ki­chern müs­sen oder beim fla­chen um­deu­ten von wer­be­sprü­chen die schen­kel klop­fen auch ih­ren spass. ma­rio barth hat ja kein mo­no­pol auf pri­mi­tiv-hu­mor.

ich ver­ste­he die lo­gik des clips aber auch nicht. man sieht dort ein auto, das adolf hit­ler als kind über­fährt. die er­klä­rung da­für ist, dass das auto ein as­sis­tenz­sys­tem habe, dass ge­fah­ren er­ken­ne, be­vor sie ent­ste­hen. wenn das so wäre, müss­te das sys­tem sich ei­gent­lich selbst zer­stö­ren. nicht nur we­gen asi­mov, auch aus lo­gi­schen grün­den, denn je­des sys­tem das un­schul­di­ge tö­tet stellt eine ge­fahr dar.

  bo­ing­bo­ing.net: As­tro­naut Luca Par­mi­ta­no's first-per­son ac­count of al­most drow­ning in space   #

ich bin dann doch froh, nicht as­tro­naut ge­wor­den zu sein.

  vice.com: Eine Ex-MI5-Agen­tin er­klärt, was wir ge­gen die NSA ma­chen kön­nen   #

die ex-MI5-agen­tin sagt zwar nicht was wir da­ge­gen ma­chen kön­nen, son­dern das wir et­was da­ge­gen ma­chen soll­ten und war­um pro­por­tio­na­li­tät und nicht ir­ra­tio­na­li­tät die re­ak­ti­on be­stim­men soll­te:

In ei­ner wirk­lich frei­en Ge­sell­schaft muss die Ant­wort auf den Ter­ro­ris­mus pro­por­tio­nal zur ei­gent­li­chen Ge­fahr sein. Wir wol­len ein be­stimm­tes Maß an Frei­heit in die­ser Ge­sell­schaft und wir sind be­reit, ein be­stimm­tes Ri­si­ko da­für ein­zu­ge­hen.

  tech­dirt.com: AP Claims Co­py­right Over Man­nin­g's Re­quest For Par­don   #

auch so'n ding das jour­na­lis­ten und nach­rich­ten­agen­tu­ren lie­ben. ei­gen­tums­rech­te an zi­ta­ten und voll­zi­ta­ten an­de­rer an­zu­mel­den.

  kott­ke.org: Al­ter­na­te brand slo­gans   #

toll. ei­ner der tweets von lisa ha­na­walt taucht dem­nächst auch bei mei­nen lieb­lings­t­weets auf die­ser sei­te auf. das hier ist das via.