links vom 02.09.2013

felix schwenzel

  zeit.de: Ko­lum­ne Wir Amis: Raab, Ret­ter des Qua­li­täts­fern­se­hens   #

gu­ter ab­satz von eric t. han­sen:

Bei Raab konn­te man be­ob­ach­ten, wie ein Mo­de­ra­tor aus­sieht, wenn er nicht im­mer nur zwang­haft ver­sucht, se­ri­ös zu wir­ken. Wäh­rend die an­de­ren drei - Pe­ter Kloep­pel, Anne Will und May­brit Ill­ner - ihre Ernst­haf­tig­keit durch ge­furch­te Stirn und kör­per­li­che Reg­lo­sig­keit aus­drück­ten, er­laub­te sich Raab, sich zu be­we­gen und so­gar per­sön­li­ches In­ter­es­se zu zei­gen.

war­um han­sen al­ler­dings die­sen tweet den „hei­ko blu­me“ von ste­fan nig­ge­mei­er ko­piert hat in sei­nen ar­ti­kel ein­ge­bet­tet hat, ist mit ein rät­sel.

  netz­feuil­le­ton.de: Das TV-Du­ell in ani­mier­ten GIFs   #

die GIFs fla­ckern alle ein biss­chen, aber da­für be­we­gen sie sich.

  ab­so­lut­ob­so­let.blog­spot.com: Wie um Him­mels Wil­len hat Anne Will das ge­schafft?   #

der ge­fahr­gut­be­auf­trag­te fragt wie es anne will in 18 mi­nu­ten von ad­lers­hof nach schö­ne­berg ge­schafft ha­ben könn­te. te­le­por­ta­ti­on? öf­fent­lich recht­li­cher hub­schrau­ber?

ich habe in ad­lers­hof die my­ta­xi app be­fragt, was eine ta­xi­fahrt von dort in den wed­ding kos­tet. 45 euro war die ant­wort. ich bin dann sbahn ge­fah­ren, aber die s-bahn-rei­se hat in etwa so lan­ge ge­dau­ert wie die rei­se vom haupt­bahn­hof ber­lin zum haupt­bahn­hof ham­burg im ICE.

  turi2.de: Deutsch­land­ket­te und Raab sie­gen im TV-Du­ell.   #

mit links zum #tv­du­ell.

  car­ta.info: Auf Kos­ten der Frei­heit: Der er­hör­te Ruf nach mehr Si­cher­heit   #

ron­ni grob über ein „Drei­ge­spann aus Jour­na­lis­ten, Ex­per­ten und Po­li­ti­kern“, das sich „in ei­ner ver­häng­nis­vol­len Spi­ra­le“ dre­he.

  mo­bil.mor­gen­post.de: Mit Schla­gern, Be­ton­klöt­zen und Ve­ge­ta­ri­ern in die ers­te Liga   #

hajo schu­ma­cher über öz­can mut­lu.

  welt.de: Aus der Welt ge­fal­len   #

och nee, war­um ver­öf­fent­licht holm frie­be sei­nen nach­ruf auf wolf­gang herrn­dorf denn ge­ra­de in der welt? si­cher nicht we­gen der tol­len key­word-wer­be-icons? trotz­dem ein sehr tol­ler nach­ruf.


tv-du­ell 2013

felix schwenzel

vor ein paar wo­chen habe ich mich zum tv-du­ell zi­schen an­ge­la mer­kel und peer stein­brück ak­kre­di­tiert. weils ging. ich war ein ein biss­chen auf­ge­regt ob ich dann wirk­lich ein­ge­las­sen wer­de, weil es in der ein­la­dungs­mail hiess:

Bit­te brin­gen Sie die­se aus­ge­druck­te Ak­kre­di­tie­rungs­be­stä­ti­gung und die an­ge­ge­be­ne Le­gi­ti­ma­ti­on (Pres­se­aus­weis oder Ak­kre­di­tiv des Ar­beit­ge­bers bzw. auf­trag­ge­ben­den Me­di­ums) mit.

da ich mich mit wir­res.net als auf­trag­ge­ber an­ge­mel­det habe, habe ich mir ent­spre­chend auch eine ak­kre­di­tie­rung aus­ge­stellt:

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren,
Fe­lix Schwen­zel be­rich­tet für das On­line Ma­ga­zin „wir­res.net“ von der Bun­des­tags­wahl 2013. Bit­te er­mög­li­chen Sie ihm den Zu­gang zum „TV-Du­ell 2013“ am 1. Sep­tem­ber.
Mit freund­li­chen Grü­ße
Fe­lix Schwen­zel
Chef­re­dak­teur und Her­aus­ge­ber wir­res.net

als back­up hat­te ich aber noch eine ak­kre­di­tie­rung ei­ner „ech­ten“ re­dak­ti­on da­bei. und? die ha­ben we­der auf den per­so­nal­aus­weis, noch auf das „Ak­kre­di­tiv“ ge­guckt. ich habe ein­fach so mein kärt­chen be­kom­men.

drin­nen ein gros­ser fern­seh­stu­dio-ar­ti­ger, be­scheu­rert be­leuch­te­ter raum, in dem ty­pi­sche fern­seh­stim­mung herrscht. wich­tig rum­ste­hen und war­ten. da­bei et­was es­sen und trin­ken, ge­le­gent­lich te­le­fo­nie­ren oder in eine ka­me­ra spre­chen. die ak­ku­s­tik ist al­ler­dings sehr an­ge­nehm, weil über­all stoff rum­hängt und tep­pich aus­liegt.

ne­ben den jour­na­lis­ten lau­fen hier sehr vie­le si­cher­heits­leu­te rum oder leu­te die eben aus­se­hen wie jour­na­lis­ten oder si­cher­heits­leu­te. das kann man ja nicht im­mer so ge­nau un­ter­schei­den. die klei­nen men­schen die hier rum­lau­fen sind po­li­ti­ker. ur­su­la von der ley­en lief eben an mir vor­bei als ich auf ei­nem hö­cker­chen sass und wir konn­ten uns dann ei­nen klei­nen au­gen­blick in die au­gen se­hen. so klein ist die.

fe­lix schwen­zel @di­plix

klaus staeck fo­to­gra­fiert @da­mit­das­klaas #tv­du­ell #re­le­vanz­is­fir­le­fanz pic.twit­ter.com/cqVbBZLM­mO

01.09.2013 18:05  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

pe­ter klöp­pel trägt üb­ri­gens hoch­was­ser­ho­sen. mi­chel fried­man auch. muss also ein trend sein.

ich selbst füh­le mich et­was un­der­dres­sed mit mei­nem röt­li­chen cord­ja­cket und dem schwar­zen t-shirt mit leich­ten salz­rän­dern vom 11 ki­lo­me­ter-marsch nach ad­lers­hof. ja, ich bin vom ost­kreuz ins tv-stu­dio ge­lau­fen. was des­halb be­mer­kens­wert ist, weil die dich­te der NPD-pla­ka­te rich­tig ad­lers­hof stark zu­nimmt und dann am s-bahn­hof ad­lers­hof schlag­ar­tig auf null zu­rück­geht. da­für wa­ren dann plötz­lich über­all po­li­zei­au­tos.


laut ul­rich dep­pen­dorfs te­le­prom­ter steigt die span­nung im pres­se­zen­trum mi­nüt­lich:

bei pro7 herrscht al­ler­dings ziem­li­che ruhe:

span­nend fand ich, dass ro­nald po­falla vor dem du­ell eine cur­ry­wurst be­stell­te und ass.

als es dann los­ging, fand ich dass stein­brück sei­ne er­öff­nung et­was bes­ser aus­wen­dig ge­lernt hat­te, als mer­kel. of­fen­bar nicht nur ich.

aber stein­brück brach­te die aus­wen­dig ge­lern­ten pas­sa­gen nicht nur ei­nen ti­cken glaub­wür­di­ger rü­ber als mer­kel, ich fand be­son­ders auf­fäl­lig, dass er sich nicht wie mer­kel von den zwi­schen­fra­gen aus dem tritt brin­gen liess. stein­brück fass­te die gan­ze ver­an­stal­tung viel mehr als ein ge­spräch auf als mer­kel, bei der man das ge­fühl hat­te, dass sie nur ihre tal­king points run­ter­spu­len woll­te. die­se tal­king points ka­men lei­der zum gros­sen teil nicht nur wie auf­ge­sagt und nicht ab­ge­holt rü­ber, son­dern wa­ren, wie von mer­kel ge­wohnt, lei­der oft auch völ­lig ver­wort­hülst. mich wun­der­te, dass sie nicht ir­gend­wann sag­te, dass sich zu­kunft wie­der loh­nen müs­se und fri­sche luft ge­sund sei. nur ganz sel­ten liess sie sich von den schie­nen he­ben und zu aus­sa­gen brin­gen, die so mög­li­cher­wei­se nicht ge­plant wa­ren: ja das sei schon mög­lich, dass emails die den deut­schen bo­den ver­las­sen mit­ge­le­sen wer­den könn­ten, wo­bei das na­tür­lich auch zu prü­fen sei. und zu dis­ku­tie­ren. und nee, au­to­bahn­maut für PKWs geht gar nicht.

mer­kel merk­te man deut­lich an, dass ihr das du­ell kei­nen spass mach­te. stein­brück schon. ich hat­te das ge­fühl, dass er sich über man­che fra­gen freu­te und meis­tens so­gar über un­ter­bre­chun­gen und nach­fra­gen. ein­mal sag­te er may-britt ill­ner so­gar, dass er ihr ger­ne zu­hö­re — und das war nur halb iro­nisch ge­meint. auch über­ra­schend: stein­brück be­ant­wor­te­te man­che fra­gen mit ei­nem kla­ren ja oder nein. meis­tens schob er dann zwar noch ne er­klä­rung hin­ter­her, aber auch das meis­tens so knapp und auf den punkt, dass mer­kel ir­gend­wann 10 mi­nu­ten vor­sprung bei der re­de­zeit hat­te.

mer­kel ging aber mei­ner mei­nung nach nicht leer aus. stein­brück wirk­te zwar über wei­te stre­cken so viel kom­pe­ten­ter, bes­ser vor­be­rei­tet und tie­fer in der ma­te­rie, dass ich mich dazu hin­reis­sen liess ihn staats­män­nisch zu nen­nen, aber mer­kel schaff­te es ir­gend­wie we­ni­ger aka­de­misch und knuf­fi­ger zu wir­ken. also ein biss­chen wie ein bau­er mit di­cken kar­tof­feln: kann sich zwar nicht so doll aus­drü­cken, ist nicht so irre hel­le, aber hats ir­gend­wie schon drauf, mit den kar­tof­feln.

Ste­fan Nig­ge­mei­er @nig­gi

An­ge­la Mer­kel er­ahnt lang­sam, dass ihr wah­rer Geg­ner in die­sem #tv­du­ell wo­mög­lich nicht Stein­brück, son­dern Raab sein könn­te.

01.09.2013 19:48  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

staats­män­nisch ver­such­te auch pe­ter klöp­pel zu wir­ken. und zwar sehr be­müht. so sehr, dass er min­des­tens ein­mal eine fra­ge ver­dreh­te und stän­dig an sei­nem fül­ler rum­fum­mel­te. auch die et­was zu jo­via­le art von may-britt ill­ner ver­fing bei mir nicht. ich war heu­te abend anne will und ste­fan raab fan­boy. bei­de spra­chen und frag­ten flos­kel­los, bis­sig, di­rekt und ein biss­chen un­ver­schämt, bei­de hak­ten so nach, dass bei­de kan­di­da­ten je­des­mal ein biss­chen baff wa­ren und bis zu 3 zehn­tel-se­kun­den brauch­ten, bis sie sich wie­der ge­fan­gen hat­ten. mer­kel brauch­te bei man­chen zwi­schen­fra­gen 3-4 se­kun­den, bis sie sich wie­der auf ihr flos­kel-gleis ge­ho­ben hat­te. raab brach­te nicht nur fri­sche luft in die mo­de­ra­to­ren-run­de, son­dern in­spi­rier­te of­fen­bar auch anne will zu mehr ag­gres­si­vi­tät. ste­fan raab hät­te ich jetzt ger­ne öf­ter bei sol­chen ver­an­stal­tun­gen da­bei.


nach dem du­ell ass ro­nald po­falla üb­ri­gens wie­der eine cur­ry­wurst. wie vor dem du­ell. und spiel­te an sei­nem han­dy rum. ir­gend­wann rausch­te die kanz­le­rin in ei­nem cor­don von 20 per­so­nen­schüt­zern vor­bei. mer­kel sah po­falla nicht, po­falla mer­kel nicht und ich sah mer­kel zu­erst auch nicht. erst als sie vor­bei war, sah man ihr schön ge­mach­tes haar be­we­gungs­los auf ih­rem kopf ent­lang­lau­fen.

pe­ter alt­mai­er woll­te nach der ver­an­stal­tung ei­gent­lich vor al­lem bier trin­ken, sag­te bei in­ter­view-an­fra­gen aber nicht nein. ich habe bei zwei in­ter­views kurz zu­ge­hört und sei­ne ein­schät­zung war bei­de mal wie vor­her ein­stu­diert und na­tür­lich auch wort­gleich. ich fand ihn aber trotz­dem knuf­fig.

er­staun­lich wie vie­le re­gie­rungs­po­li­ti­ker, mi­nis­ter und CDU ober­che­cker im pres­se­zen­trum wa­ren. von der SPD wa­ren so­weit ich das er­ken­nen konn­te nur an­drea nah­les und hu­ber­tus heil da. der ver­stand sich ganz pri­ma mit klaas he­ufer-um­lauf. klaas he­ufer-um­lauf hat­te üb­ri­gens po­li­ti­ker-schu­he an. po­li­ti­ker-schu­he sind im­mer pi­ko­bel­lo ge­putzt oder brand­neu. seit ich vor 15 jah­ren mal lo­thar späth auf ei­ner bier­bank ge­se­hen habe und da­bei sei­ne per­fekt ge­pfleg­ten schu­he sah, ach­te ich bei po­li­ti­kern im­mer auf die schu­he und bin fas­zi­niert, wie ein­heit­lich per­fekt die schu­he im­mer sind. ich habe bis­her nur ei­nen po­li­ti­ker ge­se­hen, der un­ge­pfleg­te schu­he hat­te: jörg tauss.


mar­kus be­cke­dahl fasst das du­ell wie folgt zu­sam­men: „Acht Mi­nu­ten NSA-Skan­dal im TV-Du­ell“ auch hier bin ich ste­fan raab üb­ri­gens (wahr­schein­lich zu un­recht) dank­bar. just in dem mo­ment wo ich fürch­te­te (und twit­ter­te), dass NSA und netz­po­li­tik gar nicht mehr dran­kom­men, fing raab an ge­nau da­nach zu fra­gen.

co­rin­na emundts hat ein paar blog­ein­rä­ge im ta­ges­schau-blog ver­öf­fent­lich, die die stim­mung im „press­zen­trum“ ganz gut wie­der­ge­ben: “Ja­woll”, sagt Schäub­le und schaut in­ter­es­siert, 1:1 oder 2:1, nur für wen?, “Sekt oder Sel­ters” (Stein­brück), Die Stun­de da­nach.

ro­land nel­les meint auf spie­gel.de, „das war 0:0“, was ich an­ders sehe. könn­te ich stein­brück di­rekt wäh­len und müss­te nicht die ver­kack­te wan­kel­mü­ti­ge SPD wäh­len, er hät­te mich heu­te über­zeugt. wenn jetzt auch noch der un­wahr­schein­li­che fall ein­tre­ten wür­de, dass er sich plötz­lich für bür­ger­rech­te auch im in­ter­net und nicht nur auf der stras­se ein­set­zen wür­de und klar stel­lung ge­gen die vor­rats­da­ten­spei­che­rung oder flug­gast­da­ten­über­mitt­lung und für ein mo­der­nes ur­he­ber­recht be­zie­hen wür­de, könn­te er mich viel­leicht noch über­zeu­gen. aber da­für sind 21 tage wohl zu knapp.

apro­pos kurz und knapp:

Ste­fan Nig­ge­mei­er @nig­gi

An­ge­la Mer­kels Re­gie­rungs­pro­gramm in ei­nem Satz: "Sie ken­nen mich." #tv­du­ell

01.09.2013 21:02  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 


das zdf hat die längs­ten mi­kro­fon­stän­der

mei­ne tweets, bil­der und in­sta­gram­me von ges­tern zum #tv­du­ell re­la­tiv über­sicht­lich in mei­ner re­cla­im-in­stal­la­ti­on.


Photo by felix schwenzel on September 01, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

pe­ter klöp­pel von hin­ten. nicht im bild, klöp­pels hoch­was­ser­ho­se.


Photo by felix schwenzel on September 01, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ei­gen­ver­lag


Photo by felix schwenzel in Studio Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

nee, ne?



Photo by felix schwenzel in Zentrum Schöneweide. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

k p




Photo by felix schwenzel on September 01, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

par­ty­peo­p­le um 16.30h


Photo by felix schwenzel in Rummels Bucht. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

schwarz und weiß und schwarz und weiß und schwarz und weiß …


Photo by felix schwenzel on September 01, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

grau, grün, grau, blau


Photo by felix schwenzel in Rummels Bucht. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

sea­si­de


links vom 01.09.2013

felix schwenzel

  in­sta­gram.com: Pho­to by don­dah­l­mann   #

Ich hof­fe, es kommt kei­ner auf die Idee eine An­non­ce auf­zu­ge­ben oder ei­nen Kranz zu kau­fen. Be­sauft euch im Prass­nik.

  faz.net: Wie Big Data das Wahl­ge­heim­nis aus­he­belt: Wir wis­sen, wen du wäh­len wirst   #

ste­fan schulz fasst ei­nen vor­trag von ju­li­us van de laar zu­sam­men. van de laar hat oba­ma da­bei ge­hol­fen die da­ten­schutz­ge­set­ze aus­zu­he­beln ma­xi­mal le­gal aus­zu­schöp­fen und ste­fan schulz ar­bei­tet der­zeit noch für alle les­bar an sei­nen po­le­mi­schen fä­hig­kei­ten. der wil­le ist er­kenn­bar.

  kiez­neu­ro­ti­ker.blog­spot.de: Mus­ta­fa   #

der kiez­neu­ro­ti­ker über mus­ta­fas ge­mü­se­dö­ner, der am ubahn­hof meh­ring­damm, wo im­mer ne 500 me­ter lan­ge schlan­ge vor­steht:

Mus­ta­fa, al­les pri­ma, gei­ler Dö­ner, gei­le Mit­ar­bei­ter, gro­ßes Herz, mach wei­ter so.

ge­lun­ge­ne wer­bung macht mus­ta­fa auch.

  ab­so­lut­ob­so­let.blog­spot.com: Kann ja mal pas­sie­ren....   #

lie­be­vol­le wer­bung für ein qua­li­täts­pro­dukt. nicht.

  zeit.de: TV-Du­ell: "Stein­brück kann am Sonn­tag nur ver­lie­ren"   #

klaus kocks glaubt das beim tv-du­ell nichts ent­schei­den­des pas­sie­ren wird.

  wsj.com/cor­po­ra­te-in­tel­li­gence: Pump­kin Spi­ce Lat­te, the Drink That Al­most Was­n't   #

im „Pump­kin Spi­ce Lat­te“-aro­ma fin­det sich wohl­ge­merkt nicht ein hauch kür­bis-aro­ma.


mei­ne lieb­lings­t­weets im au­gust

felix schwenzel

ge­heim @ND_

Men­schen, die Jo­ghurt­de­ckel nicht ernst neh­men, kann ich nicht ab­le­cken.

15.08.2013 19:22  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Grum­py Mer­kel @Grum­py­Mer­kel

Kim Jong Un hat sei­ne Ex hin­rich­ten las­sen? Für wen hält der sich, Prin­ce Charles?!

29.08.2013 19:39  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

p47r1c14 c4mm4r474 @das­nuf

"Hast Du ei­nen Kun­den­ter­min?" ist das neue "Oh, heu­te siehst du aber gut aus!"

08.08.2013 8:38  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Gerd Eist @erd­geist

Der Clown ist die wich­tigs­te Mahl­zeit des Ta­ges.

08.08.2013 19:21  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Mi­cha­el Bu­kow­ski @mbu­kow­ski

Die Pfan­ne kross an­bra­ten, ge­hack­tes Ge­döns un­ter­he­ben, 10 Tage zie­hen las­sen und dann weg­schmei­ßen, die gan­ze Schei­ße.

14.08.2013 0:29  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Fe­lix Dach­sel @Flx­d­ax

Und jetzt er­nennt am bes­ten noch Kai Diek­mann zum Vor­sit­zen­den des Deut­schen Pres­se­rats. #goes­mann #blo­me

29.08.2013 13:44  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Ma­rio Six­tus @six­tus

I put the NSA in Ge­meiN­SAm de­sign­ta­ge­buch.de/wp-con­tent/upl…

29.08.2013 17:33  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Ju­det­ta @Ju­det­ta

Blöd, wenn man sich die Hose schon auf dem Weg zur Toi­let­te öff­net, be­vor man merkt, dass man ja ei­gent­lich ge­ra­de im Büro ist.

22.08.2013 7:55  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Ana­tol Ste­fa­no­witsch @as­te­fa­no­witsch

Leer­gut­au­to­ma­ten füh­ren mir im­mer vor Au­gen, dass es noch sehr lan­ge dau­ern wird, bis die Ma­schi­nen die Macht über­neh­men.

19.08.2013 11:20  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Ben @utter­ben

The la­test In­sta­gram up­date is here. pic.twit­ter.com/Ka9QZ0edez

21.08.2013 10:25  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Lisa Ha­na­walt @li­s­adraws

McD re­jects @Mc­Do­nalds­Corp pic.twit­ter.com/Mqcvm4l51k

03.08.2013 16:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Jacy Cat­lin @ie­atand­drink

If you watch a por­no back­wards it's about hel­pful men who va­cu­um the faces of la­dies with bad colds

14.08.2013 5:03  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

Greg Dor­ris @Greg­Dor­ris

Saw a dog lick an­o­ther do­g's crotch as it peed. The­se are our best fri­ends.

13.08.2013 19:18  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

[au­to­ma­tisch ge­ne­rier­te black­bird pie an­sicht (fast) al­ler tweets, an die ich im au­gust ein stern­chen ge­macht habe. mei­ne quel­len im au­gust.]


Photo by felix schwenzel on August 31, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

löf­fel­de­ko


links vom 31.08.2013

felix schwenzel

  zeit.de: Bou­le­vard­pres­se: Schluss­punkt   #

por­trait des bou­le­vard-jour­na­lis­ten gün­ter stampf von ste­phan le­bert und da­ni­el mül­ler:

Gün­ter Stampf war der Wun­der­kna­be des Bou­le­vard­jour­na­lis­mus, ein Star der Bran­che. Aber ir­gend­was ist furcht­bar schief­ge­lau­fen. Vor ei­nem Jahr brach­te er sich um

  taz.de: Die Wöl­fe fres­sen Krei­de   #

der kunst­theo­re­ti­ker mi­cha­el ling­ner schreib 2006 die­sen kri­ti­schen ar­ti­kel über den ar­tist pen­si­on trust (APT):

Statt in den Ge­nuss ver­meint­lich so­zia­ler Leis­tun­gen zu kom­men, wer­den Künst­ler und Kunst in ei­ner bis­her un­ge­ahn­ten Wei­se zum Spiel­ball ei­nes rein ge­winn­ori­en­tier­ten, pro­fes­sio­nel­len Spe­ku­lan­ten­tums.

der ar­ti­kel wur­de in mei­nen time­lines nach oben ge­spült, weil der APT jetzt ver­sucht, die hälf­te sei­nes kunst­be­stands auf den markt zu wer­fen. war­um das ir­gend­wen in­ter­es­sie­ren soll­te? ling­ner warnt, dass die kunst­sze­ne nicht mehr der kunst, der wahr­heit, dem dis­kurs oder „frei­mut“ fröhnt, son­dern nur noch dem markt­wert, dem ge­winn­stre­ben:

Was dem In­ves­tor, Künst­ler oder Ku­ra­tor als rein fi­nan­zi­el­le Pri­vat­an­ge­le­gen­heit er­schei­nen mag, kann für den ge­sam­ten öf­fent­li­chen Kunst­dis­kurs und -be­trieb fa­ta­le Fol­gen ha­ben. Denn die oh­ne­hin be­stehen­de Nei­gung zur Un­ter­drü­ckung frei­mü­ti­ger Wer­tun­gen wächst auch im Be­triebs­sys­tem Kunst wei­ter, wenn be­fürch­tet wer­den muss, dass sich Kri­tik ge­ne­rell als ge­schäfts­schä­di­gend aus­wirkt oder so auf­ge­fasst wer­den kann. Ent­schei­dun­gen über künst­le­ri­sche Pro­jek­te und Kar­rie­ren fal­len dann un­ter dem be­schränk­ten Ge­sichts­punkt, was stra­te­gisch für die ei­ge­ne Po­si­tio­nie­rung und die der an­de­ren Tru­sties am güns­tigs­ten er­scheint.

mit an­de­ren wor­ten: der kunst droht die sam­we­ri­sie­rung¹, die fer­ra­ri­sie­rung und to­ta­le tri­via­li­sie­rung.

in­ter­es­sant ist in dem zu­sam­men­hang viel­leicht noch die völ­li­ge ab­we­sen­heit von kri­ti­schen wor­ten im eng­lisch­spra­chi­gen wi­ki­pe­dia-ar­ti­kel über den APT: das liest sich wie rei­ne PR.


1) sam­we­ri­sie­rung in ein ge­schäft, das lu­kra­tiv er­scheint, ein­zu­stei­gen und zu ver­su­chen, schnell, aber nicht un­be­dingt nach­hal­tig, zu wach­sen, viel auf­merk­sam­keit und markt­an­tei­le zu er­rei­chen und dann, auf dem hö­he­punkt, ei­nen gut­be­zahl­ten exit hin­zu­le­gen, also aus­zu­stei­gen be­vor ris­se in der fas­sa­de die lee­re hin­ter den ku­lis­sen of­fen­legt.

mit an­de­ren wor­ten, sam­we­ri­sie­rung ist eine va­ri­an­te des gu­ten al­ten rein-raus-spiels. ge­win­ner ist am ende der mit der dicks­ten hose.

  ur­bans­hit.de: Wahl­pla­kat-Bus­tings zur Bun­des­tags­wahl   #

da sind vie­le wit­zi­ge wahl­pla­kat-de­fa­ce­ments da­bei.

  mor­gen­post.de: TV-Du­ell - Die Ges­ten von Mer­kel und Stein­brück   #

sor­ry für den link auf ein sprin­ger-blatt, aber die an­wen­dung von ani­mier­ten gifs und die kom­men­tie­rung der bil­der sind bei­spiel­haft.

  spree­blick.com: Green­peace vs. Shell   #

ich fin­de das ja su­per, dass kon­zer­ne wie shell oder die for­mel1 vi­de­os auf you­tube mit fa­den­schei­ni­gen ur­he­ber­recht­an­sprü­chen oder an­de­ren schmut­zi­gen tricks weg­zen­sie­ren kön­nen. da­mit wird näm­lich je­des­mal wun­der­bar sicht­bar, wel­che hal­tung die­se kon­zer­ne und die men­schen die an ih­rer spit­ze ste­hen ha­ben. sie ver­ach­ten freie mei­nungs­äus­se­rung und glau­ben tat­säch­lich dass sie mit hil­fe ih­rer an­wäl­te öf­fent­lich­keits­ar­beit be­trei­ben kön­nen.


299 SPD-ge­sich­ter

felix schwenzel

lus­tig fin­de ich die SPD-kan­di­da­ten­bil­der im ge­gen­teil zu de­nen der CDU nicht. wenn aber man et­was war­tet, bis un­ten alle bil­der ge­la­den sind, ha­ben die SPD-kan­di­da­ten zur bun­des­tags­wahl eine leicht hyp­no­ti­sche wir­kung. und wenn man sich kon­zen­triert, sieht man stein­mei­er bei je­dem durch­lauf (quel­le):


links vom 30.08.2013

felix schwenzel

  bo­ing­bo­ing.net: The 1960s high schoo­lers who star­ted a ma­jor pot smugg­ling em­pire   #

jo­shua be­ar­man (der die „argo“-sto­ry für wired schrieb, die spä­ter in ei­nen lei­der furcht­bar lang­wei­li­gen film ver­filmt wur­de) hat die ge­schich­te von ein paar hip­pis auf­ge­schrie­ben, die in den 60er jah­ren in co­ro­na­do (eine in­sel vor san die­go in ka­li­for­ni­en) ein ha­schish-schmug­gel-im­pe­ri­um auf­bau­ten. brea­king bad in den sech­zi­gern, so­zu­sa­gen. die ge­schich­te steht in der juli-aus­ga­be der GQ ist episch lang (ich habe erst ein drit­tel da­von ge­le­sen) und noch nicht kos­ten­los im netz zu le­sen.
im sep­tem­ber ver­öf­fent­licht die GQ die ge­schich­te auch im netz, bis da­hin kann man die ge­schich­te hier kau­fen oder als ama­zon sin­gle für €2,68 (ama­zon wer­be­link). ich fin­de die knapp drei euro loh­nen sich.

  hei­se.de: Zeit On­line nimmt Win­dows-8-War­nung vom Netz   #

mi­cro­soft hat die zahn­häl­se wirk­lich blank lie­gen.

  brau­se­boys.de: Die Brau­se­boys   #

die brau­se­boys ha­ben auch die di­rekt­kan­di­da­ten von ber­lin-mit­te zu gast. am 29.08.2013 um 20:30 uhr mit klaus le­de­rer (die lin­ke) und the­re­se leh­nen (pi­ra­ten), am 05.09.2013 um 20:30 uhr mit hart­mut bade (FDP) und phil­ipp lengs­feld (CDU) und dem gross­art­gen man­fred mau­ren­bre­cher und am 12.09.2013 um 20:30 uhr dann rot-grün mit eva högl und öz­can mut­lu. /via hei­ko wer­ning

  spreng­satz.de: 35 Mi­nu­ten für die Wen­de   #

ich schaue mir das tv-du­ell am sonn­tag abend im fern­seh­stu­dio an. und bin sehr ge­spannt.

  test­spiel.de: Die CDU wirbt mit You­Porn   #

hihi.

  thi­sis­not­porn.net: Mi­cha­el Jack­son dres­sed as Char­lie Chap­lin   #


CDU-kan­di­da­ten die sa­chen hal­ten

felix schwenzel

wenn ich rich­tig ge­zählt habe, sieht man hier 32 CDU-kan­di­da­ten die ei­nen stift in der hand hal­ten, ei­nen der ein ipho­ne in der hand hält, drei die so tun als ob sie ein ipad be­nut­zen und ei­nen der an sei­nem fin­ger riecht.


[quel­le: bil­der.cdu.de, in­spi­ra­ti­on von b. in den kom­men­ta­ren]

[nach­trag 30.08.2013]
be­sim ka­ra­de­niz hat 70 kan­di­da­ten­fo­tos kom­men­tiert.

der ta­ges­spie­gel zu den hin­ter­grün­den die­ser „mo­der­nen“ CDU-fo­tos. dank an speed­racr für den link.


di­rekt­kan­di­da­ten cas­ting

felix schwenzel

heu­te abend habe ich mir im spr­en­gel­haus eine ver­an­stal­tung an­ge­se­hen, in der sechs di­rekt­kan­di­da­tin­nen für den be­zirk mit­te ge­le­gen­heit hat­ten sich ih­ren wäh­le­rin­nen vor­zu­stel­len. an­we­send wa­ren

die drei ers­ten wur­den auch mit ih­rem ti­tel auf­ge­lis­tet, da sie aber auf ih­ren wahl­pla­ka­ten alle drei auf ih­ren ti­tel ver­zich­ten, ver­zich­te ich auch. ins­ge­samt wa­ren in dem re­la­tiv klei­nen ver­an­stal­tungs­raum re­la­tiv vie­le, sehr bunt ge­misch­te leu­te, was ich er­freu­lich fand, an­de­rer­seits fand ich, dass für die grös­se des wahl­be­zirks er­schre­ckend we­nig leu­te in­ter­es­se an ih­ren kan­di­da­ten zeig­ten.

fe­lix schwen­zel @di­plix

schaue mir 6 #btw13 kan­di­da­ten für ber­lin-mit­te an. pic.twit­ter.com/lrk8KPPU­Zy

28.08.2013 18:59  Ant­wor­ten Ret­wee­ten Fa­vo­rit 

phil­ipp lengs­feld

mir fiel auf, dass die kan­di­da­ten in 3D alle sehr viel sym­pa­thi­scher als auf ih­ren pla­ka­ten wirk­ten. mit der aus­nah­me des CDU-kan­di­da­ten phil­ipp lengs­feld, der in echt ge­nau­so stre­ber­mäs­sig wirkt, wie auf sei­nen pla­ka­ten. herr lengs­feld hat al­ler­dings, wie man sei­nem pres­se- und pla­kat­bild ent­neh­men kann, eine be­son­de­re fä­hig­keit, die er für so wich­tig hält, dass er sie in eben­die­sem pres­se­bild zen­tral her­aus­stellt: er kann ei­nen stift auf ein lee­res, un­be­schrie­be­nes, ka­rier­tes heft hal­ten.

phil­ipp lengs­feld be­nutzt ei­nen stift

die ver­an­stal­tung be­gann da­mit, dass je­der kan­di­dat sich und sei­ne zen­tra­len po­li­ti­schen bot­schaf­ten un­ge­fähr 4 mi­nu­ten lang vor­stel­len durf­te. er­staun­li­cher­wei­se klapp­te das mi­nu­ten­ge­nau. hart­mut bade von der FDP fing an. der ers­te ein­druck war sehr sym­pa­thisch. in sei­ner spra­che schwang et­was hes­sisch mit, was ich mag und er sag­te an­fangs sa­chen („da­mit ich in den bun­des­tag kom­me, müss­te die FDP auf un­ge­fähr 40% kom­men“) die da­von zeug­ten, dass er sich selbst nicht so irr­sin­nig wich­tig nimmt, was ich auch mag. als er dann aber ver­such­te zu er­klä­ren, dass die FDP in der bun­des­re­gie­rung ganz tol­le sa­chen ma­che, wech­sel­te sei­ne spra­che ins un­an­ge­nehm scha­blo­nen­haf­te. ich glau­be die­se out-of-body-ex­pe­ri­en­ces, in de­nen po­li­ti­ker ih­ren kör­per ver­las­sen und sich in spre­chen­de par­tei­pro­gram­me wan­deln, sind nicht nur für die zu­hö­rer schwer er­träg­lich, son­dern auch für die po­li­ti­ker selbst.

nicht scha­blo­nen­haft, son­dern in breit­ge­dro­sche­nen phra­sen sprach eva högl (SPD). sie rat­ter­te um die 20 „bür­ger-und-bür­ge­rin­nen“ oder „kan­di­da­ten-und-kan­di­da­tin­nen“-kon­struk­tio­nen pro mi­nu­te raus, flocht zwei­mal pro mi­nu­te ein lo­cke­res „mei­ne da­men und her­ren“ ein und war be­müht, als käme sie frisch vom rhe­to­rik­trai­ning, wirk­lich je­den men­schen mit sei­nem na­men an­zu­spre­chen. das soll­te ein­deu­tig ver­bun­den­heit mit dem wahl­volk, dem kiez, den men­schen si­gna­li­sie­ren, wirk­te auf mich aber un­an­ge­nehm krie­che­risch fra­ter­ni­sie­rend. an­de­rer­seits war sie wirk­lich gut ver­ständ­lich, mo­du­lier­te ihre spra­che mus­ter­gül­tig und wirk­te durch­aus auf­rich­tig und en­ga­giert, als sie über ihre po­li­ti­sche ar­beit und an­sich­ten sprach. für mei­nen ge­schmack al­ler­dings ei­nen ti­cken zu dick auf­ge­tra­gen.

klaus le­de­rer von der lin­ken wirk­te jo­vi­al, ju­gend­lich, of­fen und fast laus­bü­bisch als er vor der ver­an­stal­tung den raum be­trat und sei­ne kon­kur­ren­ten be­grüss­te. wenn er po­li­tisch wird, also über po­li­tik re­det, ver­fliegt die jo­via­li­tät und er ver­wan­delt sich in ei­nen schimp­fen­den rohr­spatz. al­ler­dings ei­ner der durch­aus kom­pe­tent und wohl­in­for­miert wirkt, der sau­ber ar­gu­men­tiert und das gan­ze auch noch an­satz­wei­se prag­ma­tisch und kon­kret (statt dog­ma­tisch und ver­all­ge­mei­nernd). wür­de er et­was we­ni­ger ver­bis­sen und em­pört ar­gu­men­tie­ren, könn­te ich mir so­gar vor­stel­len, ihn rich­tig gut zu fin­den.

her­zens­gut, sym­pa­thisch, auf­ge­regt und echt war the­re­se leh­nen von den pi­ra­ten. ich wür­de kei­nen au­gen­blick an ih­ren gu­ten ab­sich­ten zwei­feln, was ich aber ver­geb­lich such­te war sub­stanz und an­sät­ze von durch­set­zungs­ver­mö­gen oder -wil­len.

(po­li­ti­sche) sub­stanz fehlt lei­der auch phil­ipp lengs­feld. er hat die rhe­to­ri­schen fä­hig­kei­ten von ed­mund stoi­ber und kann sehr schön ges­ti­ku­lie­ren. aber sein haupt­ar­gu­ment, dass man ihn wäh­len sol­le weil die wahl für schwarz-gelb schon so gut wie ent­schie­den sei und er sich dann als an­ge­hö­ri­ger ei­ner re­gie­rungs­frak­ti­on im bun­des­tag ma­xi­mal ef­fek­tiv für sei­nen wahl­kreis, also den wed­ding und mit­te, ein­set­zen kön­ne, war we­nig über­zeu­gend. er be­kun­de­te zwar mehr­fach, dass er furcht­bar ehr­lich sei und im ge­gen­teil zu sei­nen kon­ku­ren­ten sei­nen wäh­lern nicht das blaue vom him­mel ver­spre­chen wür­de, ver­stand aber of­fen­bar nicht, dass zum strei­ten nicht nur das be­haup­ten ge­hört, son­dern das über­zeu­gen.

phil­ipp lengs­feld ver­sucht mit je­dem wort und je­der ges­te ei­nen po­li­ti­ker dar­zu­stel­len und schei­tert da­bei so gran­di­os, dass ich bei­na­he mit­leid be­kam. da er sich aber mehr­fach ver­bal ex­trem un­an­ge­nehm ver­gal­lo­pier­te, konn­te ich das mit dem mit­leid schnell aus­knip­sen. ge­gen die dop­pel­te staats­bür­ger­schaft ar­gu­men­tier­te er mit dem „tot­schlä­ger vom alex­an­der­platz“, der sich dank sei­ner dop­pel­ten staats­bür­ger­schaft dem zu­griff der deut­schen staats­ge­walt mit ei­ner rei­se in die tür­kei ent­zog. das ar­gu­ment war so ab­surd, dass so­gar sein kum­pel von der FDP deut­lich in­ter­ve­nier­te und den bull­shit von legs­feld bull­shit nann­te (mei­ne wor­te). phil­ipp lengs­feld er­klär­te auch sein ge­sell­schafts­bild in dem es zwei ar­ten von men­schen gibt: men­schen wie er, die ar­bei­ten, und harz-4-emp­fän­ger.

öz­can mut­lu von den grü­nen trug ein grü­nes po­lo­hemd mit ro­tem kra­gen. er kam als letz­ter, aber im­mer noch eine mi­nu­te vor dem ver­an­stal­tungs­be­gin. ich bin ja fest ent­schlos­sen den grü­nen die­ses mal nicht mei­ne zweit­stim­me zu ge­ben (aus grün­den), aber öz­can mut­lu be­kommt mit ziem­li­cher si­cher­heit mei­ne erst­stim­me.

öz­can mut­lu war ei­ner der we­ni­gen der kei­ne scha­blo­nen­af­te spra­che nutz­te, son­dern frei schnau­ze re­de­te, teil­wei­se sehr emo­tio­nal aber trotz­dem ziem­lich sach­lich und sehr kon­kret. er schaff­te es nicht nur sei­ne po­si­tio­nen klar und deut­lich (und ohne po­pu­lis­mus) aus­zu­drü­cken, son­dern auch mit we­ni­gen sät­zen phil­ipp lengs­felds ah­nungs­lo­sig­keit und hohl­raum-ar­gu­men­te frei­zu­le­gen. mir ge­fiel auch wie er eva högl ein­mal kurz an­pieks­te, wor­auf­hin de­ren fra­gi­le flos­kel-mas­ke un­ter ei­nem hef­ti­gen sar­kas­mus- und zi­ckig­keits­aus­bruch zer­brach. (högl fand das mil­lio­nen­ge­halt von flug­ha­fen­chef mehr­dorn eine schwei­ne­rei und nicht nach­voll­zieh­bar, wor­auf mut­lu „fak­ten­check“ rief und dar­auf hin­wies, dass dem auf­sichts­rat des ber­li­ner flug­ha­fens bis vor kur­zem zwei SPD män­ner vor­sas­sen.)

mir war öz­can mut­lu sehr sym­pa­tisch, aber ich fin­de auch, dass er am bes­ten zum wahl­kreis passt, zu­min­dest so wie ich den wahl­kreis wahr­neh­me oder wahr­neh­men möch­te: bunt, le­ben­dig und dy­na­misch, aber auch ge­prägt von tie­fen so­zia­len ge­fäl­le, in­te­gra­ti­ons­pro­ble­men und ar­beits­lo­sig­keit. die lö­sun­gen die mut­lu vor­schlug fand ich prag­ma­ti­scher und we­ni­ger ideo­lo­gisch ge­prägt als die von klaus le­de­rer oder den lin­ken. wo­bei klaus le­de­rer per­sön­lich gar nicht so ideo­lo­gisch ge­prägt wirk­te, son­dern eher auf­rich­tig be­sorgt.

bei al­len sechs kan­di­da­ten war ech­te, auf­rich­ti­ge lei­den­schaft und en­ga­ge­ment für po­li­tik zu spü­ren. alle (bis auf lengs­feld) lies­sen durch­schei­nen, dass sie nicht mit al­len ent­schei­dun­gen ih­rer par­tei­en ein­ver­stan­den sind und „per­sön­lich“ teil­wei­se et­was an­de­re mei­nun­gen ver­tre­ten. so konn­ten sich auf eine pu­bli­kums­fra­ge hin ei­gent­lich alle kan­di­da­ten (bis auf lengs­feld) ein be­din­gungs­lo­ses grund­ein­kom­men vor­stel­len — zu­min­dest auf die lan­ge sicht. alle (bis auf lengs­feld) wa­ren ge­gen ein be­waff­ne­tes ein­grei­fen in sy­ri­en und waf­fen­ex­por­te, wo­bei högl und bade sich rhe­to­risch ge­schickt aus der schlin­ge zo­gen und ele­gant re­la­ti­vier­ten. beim ver­such zu re­la­ti­ve­ren stol­per­te phil­ipp lengs­feld ganz böse, als er zum the­ma waf­fen­ex­por­te aus dem CDU-wahl­pro­gramm vor­las:

CDU und CSU ver­fol­gen das Ziel, welt­weit die Ver­brei­tung von kon­ven­tio­nel­len Waf­fen stärker zu kon­trol­lie­ren.

das war der witz des abends und der zeit­punkt an dem ich zum ers­ten mal glaub­te, dass phil­ipp lengs­feld even­tu­ell ein schau­spie­ler, eine art po­li­tik-dar­stel­ler sein könn­te.


ich fand das ganz gross­ar­tig, dass das spr­en­gel­haus die­se ver­an­stal­tung or­ga­ni­sis­ert hat. es ist das ers­te mal, dass ich mir die di­rekt-kan­di­da­ten mei­nes wahl­krei­ses zu ei­ner bun­des­tags­wahl ge­nau­er an­ge­se­hen habe. aus ers­ter hand, di­rekt. ich habe mir zwar schon ge­dacht, dass ich öz­can mut­lu am sym­pa­thischs­ten und un­ter­stüt­zungs­wer­tes­ten fän­de, aber zu se­hen, dass die men­schen die sich hier zur wahl stel­len ihre sa­che ernst neh­men, sich enorm en­ga­gie­ren und auf­rich­tig kämp­fen fand auf eine art sehr be­ru­hi­gend. heu­te abend ist mir der wert der erst­stim­me bei ei­ner bun­des­tags­wahl zum ers­ten mal in mei­nem le­ben rich­tig be­wusst ge­wor­den.


auf spie­gel on­line kann man sei­ne di­rekt­kan­di­da­ten mit hil­fe von ant­wor­ten der kan­di­da­ten auf ab­ge­ord­ne­ten­watch „che­cken“: kan­di­da­ten­check.spie­gel.de

das ding scheint zu funk­tio­nie­ren, denn mir wur­de vom kan­di­da­ten­check öz­can mut­lu wärms­tens ans herz ge­legt: „18 Über­ein­stim­mun­gen bei 24 The­sen“