in den letzten tagen habe ich nochmal über eine meiner steilen thesen nachgedacht. auf den ersten blick scheint sie eher absurd, aber je länger ich drüber nachdenke, desto mehr sinn ergibt sie (glaube ich). ich habe mich gefragt, ob es nicht eine gute idee gewesen wäre (oder nach wie vor ist), wenn die werbeindustrie adblocker anböte. genau betrachtet macht das unternehmen evidon, dass unter anderem dienstleistungen für die werbeindustrie anbietet, genau das: es bietet ghostery an.
die möglichkeiten die mir für den vortrag eingefallen sind (datengewinnung, einen draht zum nutzer, einfaches, gezieltes whitelisting) sind noch sehr ausbaufähig und in den letzten tagen sind mir noch mindestens 3 weitere gute gründe für so eine herangehensweise eingefallen. aber dazu vielleicht demnächst mal mehr.
ich wünsch mir so sehr, mal für die huffington post schreiben zu dürfen!
ist das nicht toll? da schreibt man einfach rein und tausende von menschen können einen potenziell lesen. warum hat das niemand schon vor 15 jahren erfunden?
die fritzbox-meldungen die ich auf facebook mitbekomme, sind entweder meldungen dass es ein firmwareupdate mit vielen neuen features gibt oder das fritzboxen von den angriffen auf router, über die die presse berichtet, nicht betroffen sind.
ich bin mal gespannt wie die presseabteilung reagiert, wenn tatsächlich mal fritzboxen betroffen sind.
so isses. eine oder zwei durchsichtige scheiben aus zerbrechlichem material sollen wohnungen sichern? die sicherheitsschlösser an unseren wohnungstüren sind übrigens auch schon längst gehackt.
frank zimmer erklärt woher der hass auf die FDP kommt und schliesst so:
Diese Partei braucht's nicht. Verkneifen wir uns aber den inneren Autokorso. Das Missmanagement der FDP-Spitze kostet immerhin mehrere hundert Arbeitsplätze.
ich glaube da reden jetzt alle drüber. wolfgang michal zum beispiel. oder meine halbe facebook- und twitter-timeline. aber, wie immer, argumentiert stefan niggemeier besonders überzeugend.
meine beiden stimmen haben verloren: die piraten auf bundesebene schlechter als als die FDP und özcan mutlu scheint in mitte kein direktmandat bekommen zu haben. so macht wählen keinen spass.
das war absehbar. was mich wundert ist, dass apple beim thema telefon sichern und verschlüsseln keine intelligenteren (software) lösungen anbietet. warum kann ich nur einstellen ob sich mein iphone nie, sofort oder nach 1, 2, 3, 4 oder 5 minuten sperrt? warum kann ich es nicht per schüttelgeste sperren? soetws, eine schüttelgeste oder eine art panikschalter liesse sich dann auch benutzen um das telefon sicher zu verschliessen, also dass es sich nur noch mit fingerabdruck und passcode öffnen liess. für den alltag ohne grenzübertritt oder begegnungen mit der staatsgewalt, liesse sich dann der finger als schnellöffner nutzen.
Die Vorratsdatenspeicherung kommt wieder. Mit stolzgeschwellter Brust und ohne Beweise.
wobei die frage ist, welches gesetz in den letzten jahren mit beweisen und nicht mit vermutungen oder hoffnungen formuliert wurde -- gerade im bereich innere sicherheit.
den salat habe ich jetzt schon 3 oder 4 mal gemacht und jedesmal hat er besser geschmeckt. sogar das kind, dass sich immer über die „vegetarische scheisse“ die ich koche mokiert, hat den salat gierig eingeatmet. wenn die beifahrerin wüsste wieviel olivenöl in dem rezept steckt, würde sie ihn vielleicht nicht so begierig essen. aber vielleicht ja doch.
4 knoblauchzehen, mit der knoblauchpresse gequetscht
1 teelöffel gemahlener kreuzkümmel
salz und pfeffer
kerne von einem grossen granatapfel
1 handvoll minzblätter
die zwiebel 5 minuten lang fettig und glasig schwitzen, danach das tomatenmark 2 minuten lang unter die zwiebelwürfel rühren. danach mit den tomatenwürfeln nochmal 4 minuten köcheln lassen. kräftig salzen, 120 ml wasser zugeben und wenns kocht, den bulgur unterrühren. ein paar sekündchen lasse ich den bulgur noch mitkochen, dann den topf von der flamme nehmen und die restlichen zutaten einrühren.
granatapfelsirup haben wir nicht, den lasse ich wie die minzblätter aus organisatorischen gründen meistens weg. statt des sirups zuckere ich die masse mit einem teelöffel zucker.
nach ungefähr 20 bis 30 minuten ist alles durchgezogen und servierbereit. die granatapfelkerne rühre ich direkt in die lauwarme masse, die kann man aber auch dekorativ drüberstreuen. wahrscheinlich muss spätestens jetzt nochmal kräftig nachgesalzen werden.
was ottolenghi in seinem rezept vergessen hat zu erwähnen: mit leicht gesalzenem jogurt schmeckt das ungefähr dreissigmal toller und sieht in etwa so aus:
um mal johnny ive zu paraphrasieren: minimalismus ist nicht vornhemlich das weglassen von ornament und überflüssigem müll, sondern die erkenntnis wie sachen besser funktionieren können, wenn man überflüssiges weglässt. der schwierige part ist, herauszufinden was man weglassen kann und was nicht.
dabei fällt mir nochetwas ganz anderes ein: auf dem online ad summit, habe ich den vortrag eines wahrnehmungspsychologen gesehen, der darauf hinwies, dass man die wahrnehmbarkeit von werbung mit bewegungen und animationen steigern kann. bewegung suggeriere dem benutzer unbewusst gefahr, weshalb er dann reflexartig die potenzielle gefahrenquelle prüfe.
das muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen: das geschäftsmodel der meisten onlinemedien basiert darauf, die benutzer ständig in panik zu versetzen. und die psychologen, die der industrie bei der optimierung der „werbewahrnehmung“ helfen, lassen nicht mal ansatzweise bedenken bei der präsentation dieser erkenntnisse erkennen.
wenn die werbeindustrie weiter lediglich die aufmerksamkeit misst, die ihre werbemittel erreichen, dann ist man dort demnächst wahrscheinlich auch bald der meinung, dass es eine gute idee sein könnte, konsumenten auf der strasse zu ohrfeigen. das garantiert dann maximale „werbewahrnehmung“ und aufmerksamkeit.
Unsere Medien, diejenigen, die für sich beanspruchen, “Qualitätsjournalismus" zu machen und zu definieren, sind keine Institutionen, die für die Gesamtheit der Gesellschaft sprechen. Es sind Männermedien, nicht, weil sie Frauen explizit ausschließen würden, sondern weil sie faktisch ohne Frauen auskommen und sich - wie aus dem Konzept der Medientage ganz offensichtlich wird - in ihrer Selbstanalyse auch für die Ansichten von Frauen nicht interessieren.
ein etwas radikalerer text von antje schrupp, der trotzdem durch seine gelassenheit besticht. wie übrigens fast alle texte von antje schrupp.
das nuf macht sich gedanken über werbung und erfindet produkte für männer, die den blödsinn entlarven, der für frauen angeboten wird:
Das Duschgel Eichelfresh. Penis-Anti-Odor! Eine Hoden-Peeling-Creme, die makellose Reinheit verspricht? Ein Freshness-Spray, das man nach jedem Toilettengang aufsprühen kann?
tolles, langes interview mit klaus stuttmann:
Ich wollte aber ursprünglich Künstler werden. Nur habe ich die Kunst irgendwann nicht mehr verstanden. Ich konnte mit der abstrakten Kunst nichts anfangen. Dann habe ich Kunstgeschichte studiert, weil ich dachte, dass ich ich sie vielleicht über die Theorie bzw. die Wissenschaft verstehen könnte.
schöne idee, der ich konzeptionell keine chance gebe. denn zu meiner überraschung gehen normale menschen, also menschen die sich nicht 24/7 mit technik beschäftigen, davon aus, dass ein telefon länger als 4 jahre hält. meine grossmutter hat ihr festnetztelefon um die 20 jahre benutzt. menschen die sich ein gerät für 5 bis 700 euro kaufen, erwarten dass es auch in 5 oder 10 jahren noch funktioniert.
das konzept eines modularen smartfones müsste eine sehr, sehr lange abwärtskompatibilität der einzelnen „bloks“ garantieren. sonst ist es ja witzlos von erweiterbarkeit oder resourcenschonung zu reden. das ist aber in einer zeit in der elektronische komponenten so rasend schnell weiterentwickelt und miniaturisiert werden schwer vorstellbar.
alles völlig unverständlich, aber die möglichkeit, dass unser universum aus einem schwarzen loch in einem vierdimensioanlen universum entstanden sein könnte ist faszinierend, erklärt aber genausowenig über den ursprung der welt, wie alle anderen theorien. ich glaube die beste erklärung für die entstehung des universums lautet nach wie vor: „PLING! plötzlich war es da.“
ich mag iOS7. vor allem wie ich mit einem hintergrundbild die theme-farben und damit die stimmung des telefons komplett verändern kann. und iOS7 hat mein 4S wieder etwas menschlicher gemacht: gestern habe ich mein itelefon zum erstenmal ruckeln gesehen.
was aber ein grossartiger witz ist: die apple freunde.app ist immer noch in leder eingenäht. apropos skeuomorphismus: sind die karten-metaphern in safari.app und erinnerungen.app nicht auch eine skeuomorphische nachahmung der bürowirklichkeit?
ein text über brennesseln als köstlichkeit, inklusive rezept für ein brennessel-soufflé. nachdem kürzlich unser experiment mit einem bund löwenzahn in die hose gegangen ist, werde ich das nicht ausprobieren. aber ich ich werde es ausdrucken, für eine zeit ohne strom und gas und supermärkte. dann werde ich ausprobieren, ob man soufflé auch im lagerfeuer backen kann.
smilla dankert hat sich an eine promenade in ostende gesetzt und dort menschen fotografiert die vorbeigekommen sind. ich glaube ja, dass der blick aufs meer uns menschen schwer emotionalisiert oder romantisiert. das meer ist die grösste natürliche projektsfläche für träume und hoffnungen und sehnsüchte der welt.
das ist die verschriftlichte version meiner keynote, den ich am 17. september auf dem online ad summit in köln gehalten habe. die eigentliche präsentation enthält einige animationen und filme und schnelle folien-wechsel, weshalb es wenig sinn ergibt, die folien einfach so zu veröffentlichen. ich denke aber, dass dieser text den vortrag angemessen wiedergibt.
ich wurde, wenn ich das richtig verstanden habe, eingeladen, weil ich vor ein paar monaten öffentlich zugegeben habe, werbung zu blockieren. in meinem blog, dass übrigens auch werbung schaltet. der anlass meines artikels war die kampagne mehrerer grosser medienhäuser.
ich habe mich allerdings über die begründungen gewundert, insbesondere die eines spiegel online mitarbeiters (frank patalong), der (auf seinem privatblog) zum wiederholten male davon sprach, dass es einen jahrzehnte-alten deal zwischen nutzern und verlagen gäbe, der jetzt von den nutzern gebrochen würde:
Wir liefern Ihnen kostenfrei Inhalte, und Sie sehen sich dafür im Umfeld Werbung an. — Frank Patalong
mit mir wurde dieser deal nie geschlossen. juristisch, wie mich jens pöppelmann aufklärte, über die AGB der seitenbetreiber, möglicherweise schon — aber einen bewussten deal gab es meiner meinung nach nie.
jetzt schütteln sie, wie frank patalong, möglicherweise innerlich den kopf, was ich denn glauben würde, wie sich online-medien finanzierten. möglicherweise glauben sie auch, dass ich die realität ignoriere, ahnunglos bin oder, wie patalong das ausdrückte, bescheuert bin.
mein verständnis von einem deal ist etwas anders. wenn einer in berlin alte sachen loswerden will, stellt er sie in den hausflur oder auf die strasse. die kann man dann einfach mitnehmen. wir haben das kürzlich mit einem alten badezimmerschrank gemacht. auf die strasse gestellt, nach 10 minuten war der schrank weg. ein einfacher deal.
bedingungen an etwas, das auf der strasse steht, zu knüpfen, ist zumindest in berlin, schwierig. wenn sie das wollen, müssen sie mit den leuten reden!
genauso wie ihnen mein badezimmerschrank egal ist, ist mir ist als konsument die finanzierung eines web-angebots und die organisationsstruktur eines medienhauses, erstmal egal.
wenn mich beispielsweise die spiegel-titelgeschichte interessiert, kaufe ich das heft. fertig.
ich kaufe das heft nicht um qualitäts-journalismus zu finazieren, oder die vierte macht im staat zu stärken.
ich kaufe den spiegel, weil mich die inhalte interessieren. online ist das nicht anders. was den spiegel veranlasst seit über 10 jahren kostenlos inhalte ins netz zu kippen ist für mich als konsument zweitrangig.
was ich sagen will: wenn sie ein problem haben, sprechen sie mit uns. sie kennen das aus ihrer ehe. ohne dialog auf augenhöhe funktioniert eine beziehung auf dauer nicht.
Wenn du willst dass deine Leser dich ernstnehmen und unterstützen, musst du sie auch ernst nehmen.
jemandem von dem man aufmerksamkeit erwartet, sollte man definitiv auch (sehr viel) aufmerksamkeit schenken.
golem hat das nach dem aufruf werbeblocker zu deaktivieren mal gemacht. einfach eine umfrage unter den lesern gestartet und sie gefragt, warum sie adblocker nutzen, welche werbung sie stört, welche sie akzeptabel finden. mit einem erstaunlich konstruktiven und erkenntnisreichen ergebnis übrigens.
es haben sich viele sehr leser beteiligt, die weiterhin ein kostenloses angebot wahrnehmen wollen, aber unter umständen auch zahlungsbereitschaft zeigen.
die anderen an der kampagne beteiligten medien haben ihre leser nie gefragt. oder die kampagne öffentlichkeitwirksam ausgewertet.
ich würde mir wünschen, dass die verleger, die mediaagenturen und die werbetreibenden sich (auch) für mich interessieren würden — und das nicht nur in sonntagsreden oder mit lippenbekenntnissen. oder mit informationsschreiben ohne antwortmöglichkeit.
"Ihre Meinung ist uns wichtig!", Absender: no_reply@...
ich weiss, sie versuchen alles mögliche über die menschen denen sie werbung zeigen herauszufinden. aber vielleicht haben sie in den letzten jahren auch die falschen fragen gestellt.
die folgende zahl stammt von jens pöppelmann vom OVK. und bei technisch-orientierten Webseiten liegt die quote um ein vielfaches höher, bei ca. 60%.
Der OVK setzt sich laut Pöppelmann intensiv mit dem Problem auseinander, will verstehen, warum User Adblocker verwenden. "Wenn wir die Gründe kennen, können wir darüber nachdenken, wie wir ihnen entgegentreten und ob sich die Probleme mit Standards lösen lassen
trotz der datenmengen die sie über ihre benutzer sammeln, unzählige studien, umfragen, scheinen sie so gut wie nichts über ihre benutzer zu wissen. und sie geben es selbst zu! was ich gut finde!
jahrelang hat es gereicht dem benutzer heu und wasser anzubieten um aufmerksamkeit zu bekommen.
aber menschen sind komplizierter als tiere. und das bekommen sie jetzt zum ersten mal zu spüren.
fragen sie die menschen. ergreifen sie die chance und fragen sie nach!
dass es geht, zeigt facebook:
facebook macht das sehr geschickt. wenn ich die anzeige für gold und münzen zum xten mal gesehen habe und nicht mehr sehen will, bietet facebook mir an, sie wegzuklicken und fragt mich dann, ob ich die anzeige, oder alle anzeige von der betreffenden firma wegklicken möchte …
… und ausserdem nach meinen gründen.
sie glauben gar nicht, welche freude und befriedigung mir das als benutzer bereitet. und jetzt sagen sie nicht, sie seien doch nicht im werbe-geschäft, um benutzern oder typen wie mir eine freude zu machen. sollten sie aber vielleicht.
Wir haben heute viel mehr Werbekanäle als früher. Etliche Unternehmen denken, dass sie jetzt die Menschen immer und überall behelligen müssen. Doch es geht nicht um Aufmerksamkeit, sondern um Sympathie. Sonst wird Werbung zum Bumerang.
volker nickel, der ehemalige sprecher des werberats, sieht das, wenn ich ihn richtig verstehe, ähnlich wie ich; es geht nicht nur um aufmerksamkeit, sondern auch um sympathie!
warum sehe ich nirgendwo, ausser auf facebook, die möglichkeit einzelne, nervige werbung wegzuklicken?
der freitag bietet seit der adblocker-aktion an, werbung auszublenden.
leider nur für die jeweilige seite, die einstellung wird nicht gespeichert. auf der nächsten seite wird die werbung wieder geladen und angezeigt.
aber ich ahne, warum sie den benutzern keine möglichkeit bieten werbung generell oder spezifisch auszublenden. sie, die verleger und die mediaagenturen werden schliesslich meistens nach einblendungen (TKP) bezahlt. ausserdem ist sowas natürlich technisch nicht ganz trivial umzusetzen. aber der hauptgrund dürfte sein, dass sie soetwas als verlorenen adview sehen, also als einen verlust — und nicht als gewinn.
aber versuchen sie mal umzudenken. oder wagen sie ein gedanken-experiment.
stellen sie sich nur mal für einen moment vor,
welche daten sie damit hätten gewinnen können!
was sie über ihre benutzer hätten lernen können!
wie einfach sie einen whitelisting-prozess hätten gestalten können! (also einzelne seiten vom werbeblocker auszunehmen)
möglicherweise ist der gedanke eine schnapsidee oder er gefällt ihnen nicht, aber behalten sie ihn heute einfach mal im hinterkopf. auch wenn sie glauben, dass man benutzer ab und an mit ein bisschen bling-bling nerven muss um erfolgreich zu werben, sie verlieren nichts, wenn sie mehr über die bedürfnisse ihrer benutzer erfahren. fragen sie ihre benutzer einfach!
womit wir beim thema sind, sie haben sich das bestimmt schon gefragt: warum benutze ich werbeblocker? die antwort ist einfach. aus dem gleichen grund warum sich hunde eier lecken. weil es geht. weil es vor allem einfach geht. wenn es ein angebot gibt, das das leben leichter oder angenehmer macht, wird es wahrgenommen. vor allem wenn es kostenlos oder mit wenig mühe zu implementieren ist. ein adblocker ist mit zwei klicks installiert.
danach laden webseiten schneller, sehen besser aus, die lüfter drehen sich weniger oft. so können sie »kilos verlieren und trotzdem essen was schmeckt.«
im prinzip ist adblocken wie autofahren. bequem. praktisch. einfach. bis sich das bewusstsein durchgesetzt hat, dass es auch schädlich für die umwelt ist, tödlich für fussgänger oder schlecht für die lebensqualität von städten sein kann, hat es jeweils ein paar jahrzehnte gedauert.
also müssten sie bewusstsein schaffen. ein bewusstsein schaffen, dass werbung nötig ist für die refinanzierung von medienangeboten.
zumindest der optimist in mir glaubt, dass das helfen könnte. und: laut golem ist die blocker-quote bei golem.de nach der konzertierten ad-blocker-aktion um 20 bis 25% zurückgegangen.
ich habe nach der aktion (und der beauftragung für diesen vortrag) übrigens meinen adblocker komplett deaktiviert.
aber dafür habe ich ghostery weiterhin aktiviert gelassen. ghostery ist ein tracking-blocker. damit sie nicht alles lesen müssen was ghostery hier über sich schreibt, erläutere ich mal an einem beispiel, wie ghostery funktioniert und warum ich es nutze und warum es ihnen kopfschmerzen bereiten sollte.
wenn eine seite, hier eine auf sueddeutsche.de, einen nativen facebook-like button einbettet, kommt dieser button direkt von facebook. er wird von facebook ausgeliefert, zusammen mit mehreren kilogramm javascript-code, der auf meinem rechner ausgeführt wird. wenn ich dann diese seite besuche, erkennt facebook, egal ob ich den button klicke oder nicht, dass ich das facebook-mitglied felix schwenzel bin und gerade eine seite auf sueddeutsche.de besuche. facebook kann so meine seitenbesuche quer durch das netz beobachten und speichern. mit ghostery kann ich verhindern, dass diese späh-buttons überhaupt laden. ich kann mir zudem sparen, auf jeder einzelnen seite die ich besuche, die datenschutzerklärung zu lesen. der datenschutz findet bei mir auf dem rechner statt. natürlich kann ich auch anbieter oder ganze websites auf eine weisse liste setzen (vom blockieren ausnehmen), aber die kontrolle ist zu 100% bei mir.
der effekt von ghostery ist vergleichbar mit dem eines adblockers.
hier sehen sie ghostery im freundlichen modus. installiert, aber deaktiviert. ghostery zeigt mir, von wo auf süddeutsche.de code nachgeladen wird. wenn ich ghostery aktiviere, blockiert ghostery alle von dritten nachgeladenen scripte. und damit auch alle anzeigen.
lediglich die VG-wort habe ich hier gewhitelistet, der VG-wort tracker darf also immer geladen werden.
der effekt ist, dass kaum noch werbung geladen wird, da die bei der SZ offenbar komplett von extern ausgeliefert wird.
in sachen werbung lässt sich ghostery aber leicht austricksen.
trotz aktiviertem ghostery werden hier alle anzeigen auf turi2.de angezeigt. weil sie „nativ“, oder genauer, vom eigenen server ausgeliefert werden. sogar im RSS-Feed (oder eben newsletter) ist die werbung zu sehen.
eben habe ich gesagt, dass sie ein bewusstsein schaffen müssen. wenn ich mir diese umfrage ansehe, fürchte ich aber dass das schwierig werden könnte.
wenn selbst menschen die ihre brötchen zum grossen teil mit werbung verdienen so denken, haben sie definitiv ein problem.
(diese mini-umfrage ist unrepräsentativ, aber zeigt klar das problem dem sie gegenüberstehen: adblocken und bugblocken funktioniert, also wird es angewendet.)
95% adblocker-quote — das ist die potenzielle gefahr der sie gegenüberstehen. zufälligerweise ist das übrigens auch die männerquote bei den referenten heute, beim online ad summit.
und jetzt?
früher mussten sie nur aufmerksamkeitsschranken überwinden. beispielsweise den grössten feind der fernsehwerbung. den adblocker 1.0:
die ausschläge (lastspitzen) auf dem diagramm zeigen die aktivität des guten alten toiletten-fernsehwerbungs-blocker zur halbzeitpause des superbowls, zum dritten spielviertel und zum spielende.
sie müssen jetzt an vielen fronten kämpfen: eine technische aufrüstung der benutzer beobachten sie schon seit ein paar jahrzehnten, spätestens seit der erfindung des videorekorders. in den letzten 10 jahren hat sich an der technischen front sehr viel getan, aber am grundkonflikt zwischen werbetreibenden und konsumenten nicht so viel, denn:
die technologie ändert sich, aber nicht die menschen. was sich auch ändert, ist das gesellschaftliche klima. hier ist ein artikel aus der adweek vom freitag, der als folge des NSA-skandals schwerwiegende folgen für das targeted advertising voraussagt:
The findings have huge implications for the targeted advertising because the more concerned Internet users are about privacy, the more likely they are to change settings and block tracking.
im artikel steht grob, dass, je mehr sich die Benutzer Sorgen um ihre privatshäre machen, desto eher würden sie sich zum blockieren von tracking entscheiden.
was dort nicht steht: benutzer tendieren dazu das kind mit dem bade auszuschütten.
ich bezweifle das die benutzer bei ihrer sorge um privatshäre die privatshären-angebote der industrie (ihre angebote) aufsuchen — oder finden.
ich sehe den guten willen bei diesem angebot der werbewirtschaft. aber der nutzen ist eingeschränkt und bei der einfachheit und bedienungsfreundlichkeit hapert es noch. ich glaube sie werden es echt schwer haben mit ihren angeboten mit 2-klick installationen von werbe-blockern zu konkurieren.
wiegen sie sich übrigens nicht in sicherheit, weil adblock plus oder ghostery aus etwas windigen quellen stammen, bzw. fragwürdige geschäftsmodelle verfolgen. die technik, das prinzip bekommen sie nicht mehr weg. es gibt viele alternativen zu jeder einzelnen lösung.
evidon, der hersteller hinter ghostery verkauft übrigens genau das, wo gegen ghostery schützen soll: (unter anderem) tracking-lösungen.
die kollegen finden sie auch auf der dmexco (halle 7, stand F-061). ob die kollegen von ad block plus auch auf der dmexco sind, weiss ich nicht.
aber ich schweife ab. das ist was sie bereits tun.
aber, ein technischer wettlauf oder adblockererkennung oder eine sperrung von inhalten bei aktivierten adblockern wird ihnen wahrscheinlich nur kurzfristig helfen.
warum ein technische wettrüsten ihnen nicht helfen wird steckt in dieser frage.
spam ist dank leistungsfähiger adblocker, äh spamfilter, kein wachstumsmarkt mehr.
spam wird so gut gefiltert, dass die leute jetzt schon bücher kaufen um spam-emails zu lesen.
ein anderes beispiel wo das technische wettrüsten zugunsten der verbraucher ausgegangen ist, ist DRM.
hier ist, was ich glaube was gegen adblocker helfen könnte. vermutlich erzähle ich ihnen nichts neues. und sie tun vieles davon möglicherweise bereits.
noch mehr, noch höhere qualität statt masse — und zwar im sinne von besserer werbung, aber auch im sinne von besserer, benutzerfreundlicherer technik
konzentration auf kreativität statt auf standards. ich meine das auch in dem sinne, dass die werbung so werden muss, dass menschen sie nachfragen. das geht nur, wenn sie ihre kreativen von der leine lassen.
ausserdem, wie gesagt, eine radikale benutzerorientierung — im sinne von benutzerfreundlichkeit — und nicht benutzerkonfrontation
und technisch werden sie wohl nicht um neue werbeformen wie native einbindung von werbung kommen. wenn sie sich weiterhin auf „klassische onlinewerbung“ konzentrieren, bekommen sie echte probleme. sage nicht nur ich.
vergessen sie nicht regelmässig und offen über ihre probleme zu reden um ein bewusstsein dafür zu schaffen.
ich werfe jetzt kurz einen blick auf bereits existierende native werbeformen und was benutzerorientierung bedeuten könnte.
wie turi2 trackerblocker oder werbeblocker austrickst habe ich ja schon oben gezeigt. das ist steinzeittechnik gegen hightech.
facebook hat nicht einen tracker auf der seite. ghostery blendet auf facebook nichts aus.
oder daring fireball: auf dem blog von john gruber gibts eine einzige anzeige. ausserdem gibt es jede woche einen RSS-feed-sponsor. der sponsor wird auf der seite und im RSS-feed vorgestellt (beispiel), unblockbar aber gleichzeitig übrigens auch sehr zielgruppenspezifisch. eine woche feed-sponsorship auf darin fireball kostet $8500 und ist oft über wochen hinweg ausgebucht.
auf der startseite von buzzfeed ist kein einziges banner zu sehen, aber dafür zwei gesponsorte artikel. auf den einzelnen artikelseiten weiss man zwar nicht ob buzzfeed-autoren sie für verizon geschrieben haben, oder ob die presseabteilung von verizon sie verfasst hat. jeder sponsor hat eine art microsite auf buzzfeed, hier die verizon-microsite. journalisten mögen jetzt den kopf schütteln, aber buzzfeed ist mit solchen grenzüberschreitungen irre erfolgreich.
das ist eine seite aus barack obamas wahlkampf-tumblr. hier hat das wahlkampfteam im wahlkampf unmengen animierter gifs und bildmaterial hochgespielt.
und die benutzeer sharen und teilen diese inhalte auf ihren eigenen blogs oder webseiten. freiwillig. und in grosser zahl. obama hat werbehungrige menschen gefüttert — mit qualitätsinhalten.
sie kennen alle diese infografiken, bzw. sind sicherlich schonmal über eine davon gestolpert. nur ein beispiel: kaspersky bietet diese infografiken in grosser zahl an. und obwohl die jetzt nicht besonders toll oder viral sind, ist die verteilungsquote ganz beeindruckend.
um die 70 fundstellen dieses bildes meldet google. in echt dürfte die zahl um einiges höher liegen. aber: gute werbung die mindestens 70 webseiten kostenlos verteilen.
wie bei infografiken, kann ich mir vorstellen, dass werbung mit einfach eingebetteten bildern gut funktionieren würde. ohne tracking, nativ in artikel eingebunden, eventuell mit etwas wie einem affiliate link und pauschal oder pro klick bezahlt — ich würde es machen.
im prinzip ist die herausforderung die qualität der print-werbung auch online zu etablieren. ich glaube fest daran, dass das geht.
die frage wie man günstig werbung global in redaktionellen kontext einbindet, hat red bull vor ein paar monaten ultimativ beantwortet. nativere werbung kann ich mir kaum vorstellen.
mit benutzerorientierung meine ich übrigens nicht soetwas:
sondern: versuchen sie vom konsumenten her zu denken. versuchen sie sich von ihrer betriebsblindheit frei zu machen und den bedürfnissen der menschen mehr zu entsprechen. wenn ich das mit der werbung richtig verstanden habe, geht es nicht nur um die psychologie des werbekunden, sondern auch um die psychologie des konsumenten.
allerdings ist die psychologie der konsumenten sehr vielschichtig. zum beispiel ist von allem was ich ihnen in den letzten 20 minuten erzählt habe, auch das gegenteil wahr. der konsument ist zu komplex für einfache antworten (und fragen). benutzer sind nicht alle gleich.
werbung ist zu bunt? dem nutzer kann es manchmal gar nicht bunt genug sein.
das ist ein typisches tumblr-blog, mit hunderten, riesigen animierten gifs, die automatisch nachladen beim scrollen. die leute lieben das, auch wenn die CPU-last mit sowas exrem in die höhe geht. bei mir ist durch das betrachten der startseite von gifsandmovies.tumblr.com die CPU-last auf knapp 80% angestiegen.
konsumenten haben etwas gegen tracking? achten auf datenschutz?
manchmal können die nutzer gar nicht genug daten loswerden. vielen ist es schlicht egal — wenn sie etwas davon haben.
(das icon ist von whatsapp, eine nachrichten-app, die dafür berüchtigt ist, die kommunikationsdaten der benutzer sehr schlecht zu schützen und bei der erstbenutzung das komplette adressbuch auf den whatsapp-server zu laden.)
konsumenten hassen flash?
manchmal lieben sie es auch: wenn sie einen mehrwert davon haben. oder wenn es besser funktioniert als HTML5
werbung ist unbeliebt?
ich kann mich noch erinnern dass leute ins kino gegangen sind, um sich werbung anzusehen.
das ist der konflikt den wir konsumenten in den nächsten jahren mit uns selbst ausfechten müssen. und im prinzip eine ihrer chancen!
wenn sie mögen, notieren sie sich aber schonmal »datensparsamkeit« als künftiges marketing buzzword. datensparsamkeit ist das neue bio.
Give people what they want, when they want it, in the form they want it in.
geben sie den leuten was sie wollen. das hat kevin spacey kürzlich in einem sensationell tollen vortrag vor fernsehmachern gesagt. die schwierigkeit für sie ist: sie müssen erst herausfinden was die leute wollen. aber dafür haben sie ja kreative (das hat spacey übrigens auch gesagt).
es ist ganz einfach, geben sie den nutzern was sie wollen.
freude, unterhaltung, information, also geschichten
kontrolle
mehrwert (einen deal)
komfort
das ist auch schon mein fazit:
ich glaube gegen blocker kommen sie auf lange sicht nicht an.
gehen sie in die offensive und bieten sie solche tools selbst an — behalten (oder gewinnen) sie die kontrolle. denken sie zumindest drüber nach.
lernen sie mehr über ihre benutzer, versuchen sie ihre sympathien zu gewinnen. sie können das — wenn sie nicht nur ihre datenbanken befragen, sondern auch ihre kreativen ranlassen
experimentieren sie, erfinden sie viele neue werbeformen
schaffen sie mehrwert und komfort für die benutzer
bekämpfen sie die benutzer, die konsumenten nicht, umarmen sie die benutzer.
nach drei jahren bin ich diese woche mal wieder in köln gewesen. ich wurde eingeladen einen vortrag zu halten, über werbung im internet. im vorfeld hatte ich mich schon irre gefreut, weil ralph caspers, einer der moderatoren und mitmacher der sendung mit der maus, die veranstaltung moderieren sollte. und dann das:
nachdem jetzt also geklärt ist, dass ralph caspers und ich gegenseitig fans sind, muss ich aber noch einen drauf setzen. weil ich nämlich finde, dass er nicht nur ein super fernsehmoderator ist, sondern auch ein super veranstaltungsmoderator.
der online ad summit, den ralph caspers am dienstag moderierte, ist jetzt nicht so die art veranstaltung, auf der gute laune und fröhlichkeit im vordergrund stehen. aber trotzdem hat ralph caspers es ab dem ersten satz seiner moderation geschafft mir ein lächeln aufs gesicht zu zaubern. er ist wirklich witzig. dazu kommt, dass er wirklich ahnung vom internet hat. das sage ich nicht nur, weil er wirres.net kennt und in seinem adblocker gewhitelistet hat, sondern weil torsten kleinz das gesagt hat:
Letztens habe ich ihn auf irgendeiner Web-Konferenz moderieren gesehen. Und er hatte tatsächlich Ahnung von was er sprach. UND: Er kann moderieren. Ohne sich konstant selbst auf die Schulter zu klopfen. In der Kombination ein Novum.
ich weiss zwar nicht ob ein kompetenter und gleichzeitig unprätentiöser moderator wirklich ein novum ist, aber ich weiss, dass ralph caspers beides ist.
was ich aber eigentlich sagen wollte: ich kann ralph caspers ohne einschränkung als moderator empfehlen. ich kann mir vorstellen, dass er so ungefähr jede veranstaltung bereichert.
auf der dmexco soll angeblich noch schlechterer mobiltelefon-empfang herrschen als auf der repuplica. das kann ich nicht bestätigen, zumindest am ersten tag war ich auf der demexco immer bestens verbunden. allerdings traf die dmexco als messe so gar nicht meinen nerv.
diesen messestand hat marissa meyer vorletztes wochenende mit zwei praktikanten ganz alleine entworfen
es waren zwar irgendwie alle da die die beiden worte internet und geld schonmal in einem satz laut ausgesprochen haben oder sich zum ziel gesetzt haben leute im internet zu zählen, auszumessen oder zu verarschen, aber nach dem querlesen von drei hallen habe ich die veranstaltung wieder verlassen und bin lieber ein bisschen durch die innenstadt von köln geschlendert. in der innenstadt ist das essen auch etwas günstiger als auf der dmexco und weniger warteschlangen-verseucht. kann aber auch sein, dass die aushänge an den dmexco-asia buden ein witz waren. weil 9 euro für fettige asia-nudeln mit alibi-gemüse im karton, kann ja niemand ernsthaft verlangen.
ich hab dann zwar in der innenstadt auch 9 euro ausgegeben, aber das war einerseits frisch zubereitet, thailändisch und mit einer schorle serviert. im pik thai in der wolfstrasse.
im manufactum-laden ist auch alles messe-teuer, aber weil ich gehört habe, dass das brot das dort verkauft wird überagend toll sein soll, habe ich dort mal einen (grossen) viertel-laib zum probieren gekauft. ich hoffe das brot funktioniert besser als die klemmenden klingelschalter von manufactum.
die abende in köln habe ich mit alten freunden verbracht, die ich teilweise 8 jahre nicht gesehen habe. freunde in köln zu haben ist aus vielen gründen sehr schön. man kann sie besuchen, mit ihnen essen oder essen gehen und kölsch oder wasser trinken, aber man kann unter umständen auch bei ihnen übernachten, wenn zu messe-zeiten die verbleibenen hotelzimmer bei 300 bis 600 euro pro übernachtung losgehen und zimmerpreise von über tausend euro nicht ungewöhlich sind. sehr angetan war ich von der küche des alteburger hofs. dort habe ich mir eine schlachtplatte für 14 euro bestellt die sehr exquisit und zivilisiert war. gar nicht so wie man sich deutsche schlachtplatten vorstellt, brutal, fett und fleischtriefend. sondern fein portionierte kleine köstlichkeiten mit ein bisschen kartoffelsalat, ein bisschen sauerkraut-wurst-salat, etwas pastete, etwas fischtartar und ein paar köstlichkeiten die ich nicht erkennen konnte, die aber toll waren.
am tag vorher hatte ich in deutz noch das vergnügen beim mexikaner, der sich in den letzten 15 jahren nicht einen deut verändert hat, meinen persönlichen klassiker zu essen; den spinatsalat des cafe especial.
am donnerstag bin ich auf dem weg zum bahnhof an der kölner stadtbibliothek vorbeigelaufen und habe mich gleich in die eingangshalle verliebt, in der unter anderem ein terminal stand, auf dem man ausländische presse lesen könnte, zwei kugelsessel mit anmontierten ipads und ganz viele corbussier-sesselchen. ausserdem hing im fenster ein plakat, auf dem unter anderem stand: „webcomics — die notwendigkeit zu bloggen“
ein bisschen habe ich mich in dieser woche wieder daran erinnert, wie schön es ist in köln zu wohnen. aber berlin ist auch toll.
Verpackungsdesigner zwingen, ihre eigenen Verpackungen zu öffnen. Verlagsmanager zwingen, ihre digitalen Abos einzurichten. #rachephantasien
russell brand schreibt im guardian über seinen auftritt bei den GQ award vor ein paar tagen und spannt den bogen schön weit auf:
For example, if you can't criticise Hugo Boss at the GQ awards because they own the event, do you think it is significant that energy companies donate to the Tory party? Will that affect government policy? Will the relationships that "politician of the year" Boris Johnson has with City bankers - he took many more meetings with them than public servants in his first term as mayor - influence the way he runs our capital?
weder beim vertuschen noch beim aufklären ist die regierung erfolgreich. da kann man sich doch nur wünschen, dass die bundesregierung ihre erfolgreiche legislatur nochmal um 4 jahre verlängert, damit wir dann vielleicht mal rausbekommen, was die eigentlich können.
katharina nocun, die politische geschäftsführerin der piratenpartei, meint, „die Mauern der Monopolisten“ seien das „einzieg Hinderniss“ auf dem weg in paradies der dezentralen datenhaltung im internet. deshalb müssten „Facebook und Co.“ offene schnittstellen „für die Kommunikation ins Netzwerk herein und aus dem Netzwerk heraus anbieten, Standards offen legen und vollständige Datenportabilität garantieren.“
ich bin mir nicht sicher ob man die befähigung zum amt des bundeskanzlers davon abhängig machen sollte, wie sich diejenige oder derjenige auf fotos inszeniert. oder ob man von der abwesenheit menschlicher regungen eine besonders gute regierungsfähigkeit — oder das gegenteil — ableiten kann.
stefan sichermann hat keinen bock sich einen möglichen lead-award selbst abzuholen und verlost die einladung zur lead-award-preisverleihung. das ist die bewerbung die nach einem leservotum gewonnen hat:
Anna T.: Ich arbeite da direkt nebenan. Außerdem war der einzige Preis, den ich in meinem ganzen Leben je gewonnen habe, ein Malset beim Schülerzeitungs-Karikaturenwettbewerb in der fünften Klasse. Ich habe nur gewonnen, weil ich die einzige Teilnehmerin war. Und die Karikatur hatte mein Bruder für mich gemalt. Ich habe also Erfahrung im Annehmen von Preisen, für die ich rein gar nichts getan habe. Außerdem sehe ich gut aus.
vor sechs jahren war das buffet beim lead-award übrigens ganz hervorragend. wer kiloweise garnelen in sich stopfen mag ist dort bestens aufgehoben.
wir sollten dem arbeitgeber von alexander svensson sehr dankbar sein, das er ihm ab und zu zeit lässt für sein blog. dafür zahle ich gerne rundfunkgebühren.
In Berlins Osten siecht der stillgelegte Spreepark dahin. Immer wieder gab es Versuche die DDR-Freizeitanlage wieder zu eröffnen. Doch Behördenchaos und Inkompetenz stoppten alle Pläne.