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preislich sind die ikea-dosen unschlagbar. aber soweit ich weiss, gibt’s die in deutschland noch gar nicht? ich habe mir anfang des jahres drei stück in den niederlanden gekauft und bin sehr zufrieden mit den teilen, betreibe sie allerdings auch mit zigbee2mqtt. ästhetisch können die ikea-dosen meiner meinung nach problemlos mit mehrfachsteckdosen und kabelsalat mithalten. auf unserem weissen wänden und in den schränken in denen die dosen ihr werk verrichten fallen sie jedenfalls nicht negativ auf.

zigbee hat IMHO einige vorteile gegenüber wlan- oder BT-steckdosen, zum beispiel reichweite. zigbee geräte reichen im netz befehle weiter, die dosen bilden eine art mesh, weil sie auch als repeater funktionieren. bei mir machen zigbee-geräte sehr viel weniger ärger als geräte die sich über wlan oder BT verbinden.

auch wenn ich langfristig alle zigbee-geräte über zigbee2mqtt betreiben möchte, sind bei mir noch neben dem zigbee-stick ein hue- und ein tradfri-hub im einsatz. die sind alle, zusammen mit der fritzbox in eine kammer gesperrt, wo sie niemanden stören. die integration ins automatische zuhause per home-assistant oder homebridge (ich zieh ersten vor um alle geräte schmerzfrei in homekit zu bringen) ist unproblematisch, die native ikea-homekit-integration, so lese ich immer wieder, soll im alltag öfter probleme bereiten.

wenns um ästhtik geht finde ich übrigens die innr-schaltsteckdosen am besten (shop.innrlighting.com/de/shop/134/smart-plug-). die sind wirklich schlank (auch schlanker als die eve-energy-dosen), funken mit zigbee2mqtt und messen den stromverbrauch — kosten allerdings bei amazon knapp das doppelte der tradfri-dosen (um die 20€). die innr-dosen lassen sich auch an den hue-hub anschliessen (dann allerdings ohne strommessfunktion und ohne homekit), bei den tradfi-dosen bin ich mir nicht sicher ob die mit dem hue-hub spielen.


abgesehen davon dass ix so gut wie jedes verhalten potenziell selbstgefährdend ansehe (klettern, fahrradfahrern, trinken) könnt ix noch ne andere definition mansplainen.
verhalten das einen befremdet oder nicht gefällt als therapiewürdig oder krankhaft bezeichnen: psychosplaining


als ich bei unserer nachbarin frau jonas sesamstrasse guckte (wir hatten keinen fernseher) und ein kind in der sesamstrasse den fernseher von frau jonas von innen mit grüner farbe anpinselte.


i’m always glad to give some unsolicited advice: so here you go.

as you probably know, the more sensors you can use to gather data, the better. being able to compare sensor data, calculating delta values and comparing them is really helpful in determining conditions like cloudiness, or light intensity. i’m using an outside sensor board that measuress temperature, luminosity and air pressure on the balcony, that is partly exposed to direct sunlight. this of course messes up the temperature readings, since the temperature can go up to over 40° or 60° C. but since i also have a thermometer in the backyard, that is never exposed to direct sunlight or even wind, the balcony temperature sensor acts as a pretty good indicator of sunlight intensity, which i can verify or calibrate with the luminosity sensor readings. actually i’m using this data to determine how much water gets dripped to the balcony plants by my connected watering system.

the outside luminosity sensor is of course combined with an inside luminosity sensor, which also helps calibrating the outside sensors.

it’s also amazing how much the weather data from dark sky, that homeassistant queries every 30 minutes, is off the actual measurements. it’s probably due to the fact, that my outside weather sensors are close to buildings, which reduces the amplitude.

temperatur = dark sky, innentemperatur = ø inside temperature

btw: have you had a look at mysensors? i’m struggeling always with overcrowded wifi frequencies and try to reduce esp8266 or raspi wifi usage as much as i can. mysensors also uses 2,4 ghz bandwidths, but has a much smaller rx/tx footprint and works really reliably. the only downside is that you always have to wire a radio to an arduino (or esp8266). this effort can be reduced by a great deal, by using these RF-nanos that really work great.


volker weber hat recht.

apple positioniert und vermarktet sich seit einer weile als privatshären-vorreiterin, die ein geschäftsmodel verfolge, dass es unnötig mache benutzerdaten zu aggregieren, zu speichern und zu verarbeiten.

mit dem siri-dienst macht apple aber genau das: benutzerdaten sammeln, speichern und verarbeiten, teilweise auch von menschen. ja, apple pseudo- oder a-nonymisiert diese daten vor der speicherung und verarbeitung, aber einen opt-out aus der speicherung meiner stimmdaten bietet apple nicht an, genauso wenig wie transparenz darüber, wie lange und wo gespeichert wird.

ich verstehe, dass diese datensammlung einer guten sache dient, nämlich siri und die weckwort- und spracherkennung zu verbessern. aber im prinzip macht apple hier nichts anderes als die anderen datensauger wie google, facebook oder amazon: datenhalden mit benutzerdaten füllen, ohne ihnen die möglichkeit zu geben diese daten einzusehen, zu löschen oder — im sinne der datensparsamkeit — gar nicht erst anfallen zu lassen.

und genau deshalb hat volker weber recht, in der standardeinstellung sollte die siri-sprachdaten-speicherung deaktiviert sein, auch wenn das bedeutet, dass es apple damit schwerer fällt siri zu verbessern oder apple anstrengungen unternehmen muss, seine kunden zum datenspenden, zum opt-in zu ermuntern.

und eine möglichkeit siri zu bewerten sollte es für den benutzer selbst auch geben, auch wenn es etwas irritierend sein würde, wenn man ständig von seiner uhr oder mobiltelefon gefragt wird: „na? wie war ich?“


danke für die zusätzliche perspektive. und nur ums nochmal klar zu sagen, fürs personalisierte tracking gibt’s viele gute gründe. was aber mein aufhänger ist: kaum jemand versteht, in welchem umfang man beim newsletterlesen und klicken beobachtet wird und dass hier in der regel nichst pseudonymisiert wird, sondern knallhart persönlich identifizierbar profiliert wird.

und: eine wahl wird einem, wenn man den umfang des trackings verstanden hat, in der regel eben nicht gegeben. lediglich der anbieter inxmail (habe ich zumindest mit oberflächlichster recherche gesehen) bietet fürs tracking einen separaten opt-in an.

und zum t.co-url-kürzer und -tracker: der, und alle anderen shortener, nerven auf sehr vielen ebenen und ermöglichen (theoretisch) twitter für angemeldete benutzer ebensolche klick-historien anzulegen, wie es die newsletter-anbieter (theoretisch) können. aber immerhin kann ich der personalisierten erfassung entgehen, indem ich t.co-links beispielsweise in einem anonymen browserfenster öffne.


auch arschlöcher, nazis, kindermörder, vergewaltiger verdienen eine anständige verteidigung vor gericht. es gibt, gab und wird immer menschen geben, die dieses an sich einfache, und vor allem wichtige grundprinzip des rechtssystems nicht verstehen wollen oder können — und die dieser grundlegende baustein des rechtsystems agitiert. das aber mit der hexenverfolgung gleichzusetzen, einem grausamen phänomen, bei dem über jahrhunderte 40 bis 60 tausend betroffene ihr leben verloren, oft auf grausame weise und nach folter, halte ich für höchst unangemessen und hysterisch.

abgesehen von dieser aufbauschung mangelt es sowohl deinem piq, als auch der verlinkten kurzmeldung an tiefe und differenzierung. tatsächlich hat sullivan seine professorenstelle nicht verloren, sondern lediglich die als dekan einer fakultät. ich finde das auch falsch, aber wenn man etwas mehr liest als diese lieblose kurzmeldung auf derstandard.at (hier zum beispiel), sieht man, dass es durchaus auch nachvollziehbare gründe der hochschule gibt, die zu dieser entscheidung geführt haben. darüber kann man sicher ausgiebig streiten, aber ich bezweifle, dass es eine gute idee ist diesen komplizierten vorgang maximal undifferenziert mit donald-trump-vokabular als „hexenjagd“ abzutun.


i tell alexa that my wife wants to read in the guest room and she dims the lights as katia likes it. after i finish cooking, i tell her that diner is ready and alexa calls katia (dinging a gong) and dims the light appropriately. if i need more or less light, i just say turn up the light or turn it down or off, she does so, depending in which room i am in. i can ask alexa alexa to add items to a shopping list, set the heating or set timers …

… except that it’s not really alexa, but a self hosted, local service running on a couple of raspberries in out flat. after watching citizenfour my wife wanted the real, the amazon alexa out of the house and i had to rebuild her on my own using homeassistant and snips (and a universal snowboy hotword model). i actually don’t miss anything of the real alexa and rather enjoy that i can tweak my new assistant to my liking (and not amazons’ liking). i’m not a coder and what i do to keep my home automation running can hardly be called programing. but it works.

and i think, if we want to talk about voice assisatnts seriously, we also need to talk about the emerging privacy aware voice assistants (snips, mycroft and full or semi open source stuff, that you can plug together to built your own solution). snips.ai is really amazing. hotword and voice recognition are all done on a pi, without the need for an external network connection. i only use an external service for text to speech, because the non-cloud services (at least for the german language) are still too crappy (there are decent ones for english, though).

the ease of use and setup for these self hosted solutions is still no match for amazon’s solutions and reach, but they are getting there. and frankly, i think it’s only a matter of time, that people get fed up with the snooping and unfettered data collection of the cloud giants. „it just works“ is not enough any more - at least in the long run.

i could also use siri for most of the light and home control i want to excercise. all my lights, switches, sensors and media playes are also connected to homekit. but siri is still really stupid and cumbersome. the only thing i occasioanlly use siri for is „wake me at 6 a.m.“ or „5 minute timer, please“. the state of siri is a shame, especially if you see the flexibility, customizability and quality of a solution like snips.ai.


der snips standard tts-service ist pico2wav, was sich wirklich eher armselig anhört. man kann snips aber auch per homebrew auf einem mac installieren (auf meinem high sierra laptop hat das geklappt, auf dem el capitan mac mini nicht) was dann die apple-sprachsynthese nutzt. die ist auch nicht sooo toll, aber viel besser als pico2wav. vor allem funktioniert das dank mqtt auch auf dem raspi, auf dem mac müsste ausser dem tts-service nichts anderes laufen und alle snips-instanzen könnten dann den mac-tts-service mitnutzen.

mycroft hat auch ein ganz gutes open source tts-projekt das lokal funktioniert, nur leider (noch) nicht in deutsch. über andere alternativen bin ich noch nicht gestolpert.

(ich nutze übigens amazon polly, wenn das internet weg sein sollte, fällt snips auf pico2wav zurück.)


odergithub.com/synesthesiam/rhasspy-assistant
man muss aber dazusagen, dass alle alexa-alternativen noch lange nicht so verbraucherfreundlich sind, wie sie im marketing erscheinen. man kann die tollsten sachen daraus basteln, aber man muss eben (noch) willens sein zu basteln.


oder andersrum: ohne das auskunftsrecht hätten wir nie erfahren, wie schlampig man bei amazon mit privaten daten umgeht, dass diese daten keinesfalls pseudonymisiert gespeichert werden und dass amazon offenbar grundsätzlich keine meldungen über datenschutzunfälle abgibt.


angesagt bin ich offenbar nicht, hab aber trotzdem ein highlicht

felix schwenzel in artikel

digitalzimmer.de hat angesagte Blogger-Kollegen gefragt, welche Produkte oder Trends sie in den vergangenen zwölf Monaten besonders beeindruckt haben.

ich wurde nicht gefragt, bin also in der digitalzimmerwelt nicht angesagt. das hat den vorteil, dass ich ohne einschränkungen trotzdem meinen senf abgeben kann und mich vor allem nicht wie die „blogger-kollegen“ an „highlights“ und „trends“ halten muss, die man einfach im laden kaufen kann. meine highlights bestehen nämlich (quasi) aus bausätzen.


felix schwenzel ist gründer des kraut- und rüben-blogs wirres.net. vor zwei jahren hat er begonnen funksteckdosen zu vernetzen und funksensoren zu bauen. auf der suche nach wegen seine vernetzten geräte zu automatisieren, stiess er auf home-assistant und verwaltet damit jetzt fast alle leuchten in seiner wohnung, um die 50 sensoren und gefühlt 600 automatisierungen.

vor einem jahr habe ich mit amazons alexa die freuden der sprachsteuerung entdeckt. meine wirklich grosse freude über funktionierende spracherkennung und die möglichkeit sowohl unsinn als auch sinnvolles per sprache zu steuern, wurde allerdings dadurch getrübt, dass es unglaublich viele restriktionen bei der anpassung an unsere bedürfnisse gab und gibt. weder ich noch die beifahrerin können uns die teils komplizierten, erforderlichen satzkonstruktionen merken („öffne bring und füge joghurt zur einkaufliste hinzu“). die mangelnde kontrolle, das nagende unwohlsein einen lauschsprecher in der küche zu haben, der alle möglichen daten und audioschnipsel in amazons silos speichert, hat schliesslich dazu geführt, dass ich mit snips experimentieren wollte.

das experiment stellte sich als arbeitsintensiv, aber für meine bedürfnisse besser geeignet als de amazon-cloud-lösung heraus. snips ist deshalb mein highlight des jahres 2018, weil ich endlich natürlich und personalisiert mit meinen vernetzten lichtern, aktoren und sensoren reden kann. um szenen zu aktivieren brauche ich nicht zu sagen „aktiviere entspannung“, sondern kann sätze sagen wie: „ich möchte fernsehen“ (dimmt das licht im aktuellen raum), „katia möchte im kinderzimmer lesen“ (aktiviert die szene „lesen“ im kinderzimmer), „katia möchte fernsehen“ (erkennt dass es sich um den raum „stube“ handelt und schaltet neben gedimmten licht auch gleich den fernseher ein). den „küchentisch“ kann ich beliebig dimmen (indem ich prozentzahlen sage, „hell“, „dunkel“, „heller“, „dunkler“ sage), farben anpassen („gelbweiss“, „blauweiss“, „tageslichtweiss“), aber auch alltagssätze wie „es ist zu dunkel“, „es ist dunkel wie im bärenarsch“ oder „katia ist da“ verändern das licht entsprechend (die beifahrerin möchte es in der küche immer hell haben, ich eher gedimmt, weshalb „katia ist da“ oder „katia ist wieder weg“ entsprechend die lichtstimmung steuern und das ganze mit blöden sprüchen komplettieren). vor allem kann ich die küchentischbeleuchtung auch „tisch“, „esstisch“ oder „deckenlampe“ nennen — und wäre ich lustig mir auch beliebig viele andere synonyme ausdenken.

ich kann den vorhang mit einfachen sätzen steuern („vorhang auf“, „vorhang schliessen“, „kannst du den vorhang auf machen?“), was mir mit alexa nur auf umwegen gelungen ist („schalte den vorhang ein“). wenn ich in der küche sage, dass das essen fertig sei, ruft snips die beifahrerin und dimmt das licht (mittelhell, so wie die beifahrerin es gerade noch aushält). timer und wecker kann ich nicht nur (wie mit alexa) auf zuruf stellen, sondern auch anzeigen. geräusche, umgebungsgeräusche (ambient sounds) kann ich mit sätzen wie „meeresrauschen im bad“ oder „pups mal im flur“ auf unsere audio-systeme schicken (musik steuern wir (momentan noch) lieber per mobiltelefon, wo spotify-connect sie dann auf ein paar raspberries oder einem yamaha verstärker in beliebigen räumen abspielt).

der vorteil von snips ist gleichzeitig der nachteil von snips: man muss/kann alles selbst machen. welche sätze snips versteht bestimme ich, nicht ein amazon-ingenieur. die arbeit die mir hunderte oder gar tausende amazon-ingenieure abnehmen, wenn ich einen echo-lauschsprecher nutze, muss ich zum grossen teil selbst erledigen. wobei snips einem da wirklich sehr viel arbeit abnimmt. und auch wenn snips noch nicht alle quellen ofengelegt hat, sind doch immerhin alle schnittstelen offen und dokumentiert und das basteln, das selber bauen, das tinkern und rumprobieren wird von den entwicklern und einer recht aktiven community unterstützt.

die sprachassistenten von amazon, apple oder google haben alle eine rudimentäre persönlichkeit. mit snips kann man die persönlichkeit seines assistenten selbst formen. wie er oder sie antwortet, auf was er oder sie wie reagiert, das alles habe ich mit snips selbst in der hand. das macht grossen spass.

und der lackmustest den jedes konsumentenfreundliche gerät bestehen sollte: snips lässt sich auch einfach abschalten.


„Der Protest-Strich“

felix schwenzel in antworten

Der Protest-Strich differentia.wordpress.com/2018/12/02/der…

Pestwarzen Account (@kusanowsky02.12.2018 12:13

@kusanowsky das mag alles stimmen was du da schreibst, auch wenn es mir ne spur zu verquast ausgedrückt ist, um mich damit im einzelnen auseinander setzen zu wollen. es wundert mich aber wie du darauf kommst, das mädchen mache das nicht aus eigenem antrieb. magst du das erklären?

felix schwenzel (@diplix17.12.2018 10:26

kusanowsky:

Soweit ich informiert bin – und es kann ja sein, dass ich mich irre – unterliegen Kinder unter 18 Jahren der Aufsicht durch Eltern, Lehrer oder sonstigen, mit der Ausübung einer Aufsichtspflicht beauftragten Personen, die selber mindestens 18 Jahre alt sind. Dazu zählt vor allem auch die Bestimmung über den Aufenthaltsort, den Kinder von 15 Jahren nicht gegen den Willen ihres Vormunds wählen dürfen. Das ist das eine.

Das andere ist, dass Kinder aus eigenem Antrieb sehr viele Dinge tun oder lassen, Schule schwänzen beispielsweise, Mitschüler mobben, Lehrer ärgern, Eltern anschreien, Murmeln spielen, Kaninchen streicheln oder Bettnässen. Dass sich Kinder aus eigenem Antrieb weigern, die Schule aufzusuchen, kann jeder glauben, der selber Kind war und zur Schule gehen musste.
Dass ein 15 jähriges Mädchen schulfrei dafür bekommt, gegen etwas zu protestieren, über das sie nur von ihren Lehrern informiert und unterrichtet wurde, hat sie gewiss nicht aus eigenem Antrieb geschafft.

Vielleicht wäre es an dieser Stelle gar nicht so schlecht, du würdest dich etwas differenzierter mit meiner verquasten Ausdrucksweise beschäftigen.
Manche Dinge sind nämlich gar nicht so kompliziert zu verstehen,

verquasung raubt mir meisten nur die lust auf auseinandersetzung oder weiterlesen, nicht unbedingt das verständnis. auch hier, in deinem kommentar, ist deine argumentation intellektuell einwandfrei, aber sie scheint mir eher auf nachdenken als einer auseinandersetzung mit der eigentlichen situation zu beruhen. gerade wenn man andere leute mit sexuell und gewalttätig konnotierten und herabsetzenden methaphern beschreibt, kann es ja nichts schaden nicht nur in den eigenen kopf zu schauen, sondern zum beispiel auch auf die berichterstattung.

ich nehme mir nicht heraus genau zu verstehen, was das mädchen im einzelnen antreibt, aber was ich über sie gelesen habe, lässt mich eher in eine andere richtung denken als dich.

ich habe gelesen, dass das mädchen dem autistischen spektrum zugeordnet ist (asperger) und vom zustand der welt so frustriert war, dass sie erkrankte. der aktivismus, so habe ich verschiedene artikel über sie verstanden, war ihr weg aus der krankheit — dem sich ihre eltern nicht in den weg stellen wollten, ihn aber auch nicht explizit gefördert haben.

der spiegel zitiert das mädchen:

Ihre Eltern wollten sie überzeugen, es sein zu lassen. „Und als sie nicht nachgab“, erzählt Vater Svante Thunberg, „haben wir ihr gesagt: ’Wir können nicht hinter dir stehen. Du musst es ganz allein machen.‘“

natürlich kann man darüber streiten ob diese form des protests pampige machtkommunikation ist, an der politischen und gesellschaftlichen realität vorbeigeht oder insgesamt untauglich ist, aber einfach aus dem eigenen, beschränkten erfahrungshorizont jemanden zu verurteilen ist dann auch wieder nicht anderes als ein kleines, vom schreibtisch initiertes machtspiel, ohne jedes risiko und mit minimalem einsatz. aber immerhin trägst du deine überzeugungen genauso unerschütterlich selbstbewusst vor, wie greta thunberg. mit dem unterschied, dass du ihr das verlassen auf den gesunden menschenverstand, das weglassen von „empirizität“ ankreidest, dir selbst aber zusätzlich auch das weglassen von evidenz erlaubst.


das ist nicht nur wunderbar und erfreulich, sondern auch exemplarisch. man sollte nicht nur auf’s lebensglück hinarbeiten, sondern auch und vor allem auf die fähigkeit glück zu erkennen.


erstmal ist es nicht unbedingt grandios, nur weil gerade alle davon reden, sondern vor allem neu (in deutschland). ansonsten; gute frage, ich hab noch ein paar mehr:

  • was ist so toll daran zeitung oder bücher auf dem handy zu lesen? (statt auf papier, das keinen akku braucht?)
  • was ist so toll daran bordkarten, eintrittkarten, kundenkarten auf dem handy zu haben? (statt sie übersichtlich auf papier oder plastik im geldbeutel zu haben?)
  • was ist so toll daran strassenkarten auf dem handy zu haben?
  • was ist so toll daran eine foto- und video-kamera auf dem handy zu haben?

ne antwort auf all die rhetorischen fragen hab ich natürlich auch: es ist irre praktisch, alles was man unterwegs so braucht an einem ort und leicht zugänglich zu haben. ob das nun apple-, google- oder kreissparkasse-hintertupfingen-pay ist, ob es google-, here- oder apple-karten sind, ob es das apple-wallet oder irgendeine andere app ist, die meine bord- und eintrittkarten verwaltet, dürfte in den meisten fällen egal sein.

grandios wird es aber dann, wenn die nutzung wirklich einfach und reibungsfrei ist, wenn sich die lösung im alltag bewährt und auch tatsächlich sicher und datensparsam ist.


letzte woche habe ich bemerkt, dass mein #aufdemwegzurarbeit-netto (ohne hund) jetzt auch selbstbedienungskassen installiert hat. ich bin einfach an der kassenschlange von 8 leuten vorbeigegengen, habe mein mittagessen gescant und meine EC karte auf das zahlterminal gelegt. keine PIN, keine unterschrift, super, raus, fertig.

heute früh hab ich mich wieder selbst im netto bedient, statt der EC karte habe ich heute aber mein handy ans zahlterminal gehalten. keine PIN, keine unterschrift, super, raus, fertig.

weil ich ungefähr 20 karten in meiner tasche habe werde ich künftig wohl die zahlung mit dem handy vorziehen, weil sie mir das rausgesuche erspart. mein handy habe ich immer griffbereit, meine EC karte (und PIN) nicht. ist das grandios? nö, aber ziemlich praktisch.


nicht zu vergessen, deutschlands führendes wetter-rumpelstilzchen und dummheits-anprangerer @kachelmann scheint auch auch jeden scheiss zu glauben, der ihm gerade in den aktuellen wutausbruch passt.

Wenn Politiker, die vortäuschen, die Welt retten zu wollen, aber mit ihrer Politik vor allem Menschen krank machen und davon ablenken wollen und viele lustige Dinge ohne vergleichbare Relevanz wie eine Monstranz vor sich her tragen. Diesel, Kerzen, was immer noch kommen wird. twitter.com/Fleischauge/st…

Jörg | kachelmannwetter.com (@Kachelmann26.11.2018 20:59

@Kachelmann Es handelt sich bei dieser Kerzenmeldung wohl um Fake News.Sorry.

Philipp Schönbrodt (@Fleischauge26.11.2018 21:04


ich bin mir nicht ganz sicher, aber soweit ich das verstanden habe, sind länder mit beispielhaftem breitbandausbau (norwegen, schweden) da auch nur mit staatlicher förderung hingekommen. so spät wie das kommt, liegt doch hier sinne der marktsteuerung eher politikversagen vor.

Und das Ganze soll in einem Jahr über die Bühne gehen. Eine solche Subvention ist nach EU-Recht nur bei Marktversagen erlaubt, auf das sich das Land hier beruft: morgenpost.de/berlin/article…

Stephan Dörner 🇪🇺 (@Doener19.11.2018 15:46


du hast ein helmut-kohl-gedenkholzbrett?


ich finde nicht dass es martenstein in der diskussion um falsch liegen oder richtig liegen geht, also um das bekennen zu fehlern. damit haben beide, martenstein und niggemeier, glaube ich wenig probleme.

martenstein macht aber deutlich, dass es ihm nicht wichtig ist ob seine positionen richtig oder falsch sind, ob sie missverständlich oder verletztend sind, sondern dass es ihm eben (vor allem) um meinungspluralismus gehe. ich halte das durchaus für eine rationalisierung um fragen nach moral und reflektion über die wirkung der eigenen worte aus dem weg zu gehen.

meine einschätzung von martenstein ist übrigens eher, dass er wirklich naiv an die themen rangeht, unbelastet von vordiskussionen, forschungsergebnissen oder anderen meinungen. er geht mit dem mal-schauen und hier-ist-was-ich-mir-dazu-gedacht-habe-prinzip an seine kolumnen ran. das ist früher seine grosse stärke gewesen, finde ich, und jetzt, wo er sich der politik zughewendet hat seine grösste schwäche. „gesunder menschenverstand“ funktioniert oft sehr schlecht, wenn er von hohen tellerrändern begrenzt wird.

mir fehlt oft der mut positionen zu veröffentlichen, hinter denen ich nicht stehe. diskussionen oder der debatte würde das sicher dienen, im sinnes eines advocatus diaboli. wenn ich sportlich oder auf randale getrimmt bin oder bock auf ausufernde diskussionen habe, dann veröffentliche ich gelegentlich auch positionen hinter denen ich gerade mal so halb stehe.

allgemein möchte ich positionen aber nicht sportlich vertreten, sondern auf überzeugungsbasis oder als ergebnis von abwägungsprozessen. das ist auch mühsam, aber weniger anstrengend als das provozieren um des provozieren willen. und deshalb wäre es hier wohl auch verständlicher gewesen von sportlichen ehrgeiz, als von mut zu sprechen.


ich hatte einen ähnlichen impuls, der mich nach meiner tischlerlehre dazu gebracht hat architektur zu studieren: ein artikel in der zeit über den architekten peter hübner, der nicht für, sondern mit den künftigen bewohnern/benutzern baut.

möglicherweise war das dieser artikel in der zeit: zeit.de/1992/15/meister-unordentlicher-haeuser/komplettansicht


wie ingo sagt, die sensorik ist das problem. die meisten deutschen müllabholer hüten ihre abholdaten aber offenbar wie augäpfel. keine APIs, keine einfachen abfragen. von daher lautet die antwort: eher nicht.
ne #offenemülldateninitiative, das wär aber mal was.