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ich mag es gerne wenn menschen nicht zu laut sprechen und ihre aufregung im zaun halten können. insofern hut ab an den radfahrer der uns heute früh in der gartensiedlung hinterm plötzensee entgegenkam. durch die gartensiedlung führt eine art befestigter feldweg, relativ schmal, mit einem mittelstreifen aus gras. der weg wird auch gerne von radfahrern benutzt, insassen der JVA tegel auf freigang fahren diesen weg zum beispiel um „in die stadt“ zu kommen.

frida und ich laufen gerne links, so dass wir dem entgegenkommenden verkehr auf uns zukommen sehen und ich fridas grenze zum verkehr bin. so hab ich das auch gelernt: auf strassen ohne eigenen fussweg links zu laufen, weils sicherer ist.

der fahrradfahrer der uns heute entgegenkam sah das anders, bzw. sah sein narzistisch akkumuliertes „cycle priviledge“ von uns bedroht. wir waren offenbar störer in seinem, ihm zustehenden raum den er, sein rad und sein ego beanspruchen.

mich liess er das sehr entspannt wissen, als er 4 zentimeter an meiner seite und meinem ohr vorbeirauschte und mir leise aber deutlich zu raunte: „du wichser ey“.
mich überraschte seine bewertung meines charakters etwas, weil frida und ich sogar platz machten und auf den linken grünstreifen auswichen und frida, obwohl sie nicht angeleint war, wie eine eins „fuss“ lief. aber manchmal kommt man mit freundlichkeit nicht gegen aufgeplusterte egomanen an.


„Die Lösung all unserer Probleme“

felix schwenzel in notiert

Anderen Leuten dabei zuzuhören, wie sie über den Klimawandel reden, gehört nicht unbedingt zu meinen liebsten Beschäftigungen. Ich hab verstanden, dass wir ein Problem haben.

Trotzdem habe ich Anders Levermann auf der Republica gerne zugehört, wie er — sehr unterhaltsam — die bevorstehenden katastrophalen Folgen des Klimawandels skizzierte. Ich weiß nicht, ob andere den Vortrag auch unterhaltsam und witzig fanden, aber ich musste bei Levermanns Art des Vortrags immer an den grandiosen Piet Klocke denken.

Aber der eigentliche Witz an Levermanns Vortrag — und der Grund, warum ich ihn nicht wie Hunderte andere Republica-Vorträge dieses Jahr ausließ — war natürlich, dass in der Vortragsankündigung stand, dass er einen Lösungsansatz und ein „neues Narrativ für die Zukunft“ präsentieren wolle. Levermann leitete seinen Vortrag mit diesen Worten ein:

Ich bin theoretischer Physiker und das wird jetzt furchtbar langweilig. Ich erzähl erstmal was über Klimawandel und dann erzähl ich was über die Lösung all unserer Probleme.

Genau mein Humor. Das mit dem „langweilig“ stimmte, wie gesagt, nicht ganz, aber die mathematische Idee der Faltung auf Biotope, Wirtschaft und Gesellschaft anzuwenden, fand ich überzeugend und inspirierend. Es sind genau diese positiven Narrative, über die wir reden sollten. Darüber, dass Grenzen und Einschränkungen eben nicht Verlust bedeuten, sondern etwas sein können, was Diversität, Kreativität und eine Art unbegrenztes Wachstum (in die Vielfalt) motivieren kann. Mir fiel das erst nachträglich auf, aber in Vielfalt steckt eben auch die Faltung.

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(ursprünglich auf piqd.de gepostet)


dank youtube, viel geduld und ersatzteilshop.de habe ich die völlig verdreckte wassertasche unserer spülmaschine selbst austauschen können. vor 5 tagen leckte die maschine wegen der verstopften wassertasche leicht, was mich wiederrum der eve water guard beim gassi gehen wissen liess.
ich sach euch, der betrieb eines haushalts ist echt ein vollzeitjob, auch oder erst recht wenn alles halb-automatisiert und vernetzt ist.

was mir während der spülmaschinen-reparatur durch den kopf ging, es gibt sehr viele bezeichnungen für personen die sich um den betrieb eines haushalts kümmern:

  • hausmann/-frau (hausmensch)
  • hausmeister/-meisterin
  • haushälter/hälterin
  • hauswart/-wartin (hauswärter/wärterin?)
  • hausarbeiter/arbeiterin

enthusiachen 2022

felix schwenzel in notiert

es gibt einige dinge die mich im letzten jahr immer wieder begeistert haben. champignons richtg zubereiten war eins davon. ungefähr jeden abend bin ich begeistert davon, dass ich youtube-videos mit der safari-extension vinegar ohne werbung sehen kann. damit habe ich 2022 wohl bestimmt 2-3 stunden lebenszeit gewonnen, auch wenn ich mit youtube-videos schauen wohl mindestens einen monat lebenszeit vertan habe. aber ich bereue meinen youtube-konsum in den letzten jahren nicht. ich habe dort fast alles über hunde-erziehung gelernt und frida ist wohlgemerkt wohlgeraten. auch über elektroautos, sauerteig, teig wirken und zwei schrillionen andere dinge habe ich ordentlich was gelernt auf youtube. ich würde sagen, ich bin ein freund des youtube empfehlungs-algorithmus. das habe ich insbesondere gemerkt, als ich mal im falschen browser — uneingeloggt — auf youtube war, unfassbar was ich da für einen schrott angeboten bekommen habe!

das frappierenste was ich letzte jahr leider gelernt habe ist wie man mandelen „brennt“. das rezept ist so strunzeinfach, dass ich es eigentlich nicht glauben wollte — bis ich es ausprobiert habe. wasser, zucker und mandeln im topf „auf hoher Stufe […] kochen, bis der Zucker trocken wird“? was für ein quatsch dachte ich, bis der zucker wirklich trocken wurde. was am ende rauskommt ist jahrmarktswürdig und leider sehr, sehr lecker. klappt auch mit cashew-nüssen und wahrscheinlich auch jeder anderen nuss.

apropos kochen; hier habe ich auch schon mal auf auf mela hingewiesen. damit verwalte ich seit über einem jahr meine rezepte, die die ich im internet finde, die die ich in kochbüchern finde oder die, die ich von angehörigen oder freunden bekomme. das sensationelle ist, dass mela internet-rezepte lesbar und strukturiert macht. das hat mich sicher auch schon einige stunden lebenszeit zurückgewinnen lassen, die ich anschliessend beim kochen und backen verschwenden kann.

sauerteig ist auch so ein ding. vor zwei (oder drei jahren) hab ich mir meinen sauerteig-stamm aus roggenvollkornmehl und wasser rangezogen und seitdem lebt er im kühlschrank. die mikroben sind ein dankbares volk. über weihnachten und zwischen den jahren habe ich sie in ihrem glas weder beachtet noch gefüttert, als ich gestern gegen 14 uhr mit der hungrigen, sauer riechenden masse einen sauerteig-vorteig ansetzte, quoll die schüssel bereits nach sechs, statt 12 stunden über. sauerteig ist entgegen anderslautender gerüchte wirklich leicht zu halten und sehr viel einfacher zu erziehen (zu „führen“), als ein hund. was man mit dieser masse aus mehl und wasser, etwas mehr mehl und salz alles machen kann begeistert mich jede woche neu.


grossartige idee. muss ich auch gleich mal ausprobieren. äh, moment, hab ich überhaupt newsletter abonniert? ach ja, den tagesspiegel checkpoint. weil man den nicht ummelden kann, hab ich mir eine regel in der mail-inbox gebaut: alle mails vom checkpoint sollten so in der kill-the-newsletter.com-inbox landen. sieht im rss-reader ok aus, mal sehen wie sich das bewährt …


mein (urlaubs-) tag heute

felix schwenzel in notiert

00:00 schlafen
04:30 aufgestanden, CO₂ sensoren und gasverbrauch geprüft (3,0 m³ gestern verbraucht), im internet gelesen
05:10 im bett weiter im internet gelesen
05:35 schlafen
06:30 erste, zweite und dritte tasse kaffee, autolyseteig für cibatta angesetzt
07:10 gassi mit frida, ca. 6 kilometer, mehrere amseln aufgespürt, keine kaninchen, dafür aber einige gefrorene kaninchenköttel gefunden
08:30 vierte tasse kaffee, cibatta teig kneten (lassen)
09:00 ins bett, internet lesen, einschlafen
10:00 cibatta teig dehnen und falten
10:30 ins bett, von der wohnung benachricht worden, dass die beifahrerin im schlafzimmer „stosslüftet“, internet lesen, einschlafen
11:00 cibatta teig dehnen und falten, ofen vorheizen, nachdenken
11:30 gesehen, dass aus dem „stosslüften“ (wieder mal) eine stunde lüften und wohnung auskühlen geworden ist
12:30 cibatta in den ofen
12:45 alexa media player komponente in home assitant installiert damit die automatische wohnung die beifahrerin nach 10 minuten in der stube anschreien kann (und nicht nur eine nachricht aufs handy schickt), wenn das fenster im schlafzimmer länger als 10 minuten offen ist. dabei bemerkt, dass der fernseher und das fire tv in der stube seit über einem jahr nicht mehr benutzt wurde. die beifahrerin schaut nämlich seit einem jahr auch nur noch auf dem macbook oder ipad fernsehen — so wie ich seit ungefähr 12 jahren.
13:10 ciabata aus dem ofen geholt
13:52 wieder ins bett
14:50 ciabata gegessen
15:00 ins internet geschrieben

jetzt lege ich mich wohl gleich mal ins bett und schaue slow horses s02e04 statt mich auf den weg zur (präsenz) firmen-weihnachtsfeier zu machen. hab angesichts der krankmeldungslage doch zu viel virus-panik.


was ich dieses jahr gelernt habe und mein leben sehr bereichert hat:

champignons brät man nicht mit zwiebeln, salz und pfeffer bei mittlerer hitze an, sondern grob geschnitten, ohne fett, ohne salz, also ohne alles, bei sehr grosser hitze scharf an. dabei quietschen sie, verlieren wasser und grösse, bräunen sich und verwandeln sich in kompakte, feste geschmacksbomben. sie bleiben auch so, wenn man sie dann in aufläufe wirft oder mit anderem gedöns überbackt oder zum beispiel säuert.


@oetting hat offenbar einerseits gelernt zu scribbeln und andererseits weiter über nachhaltigkeit nachgedacht. mir gefällt das: https://www.youtube.com/watch?v=znojPxy7HEk

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typische konversation bei uns zuhause:
„warum liegen denn da pinsel im kühlschrank?“
„die muss ich noch saubermachen!“


5:30 uhr aufgewacht, gestern angesetztes brot vorbereitet und die idee gehabt ganz früh mit frida spazieren zu gehen. weil ich gestern in mequitos hundeblog las, dass er mit seinem fellbündel an grunewaldsee war, dachte ich, das können wir doch mal frühmorgens probieren. als die beifahrerin und frida zum letzten mal dort waren, ich glaube vor über einem jahr, fanden wir es etwas zu überlaufen und frida war am hundestrand vor allem gestresst wegen der ständig fliegenden stöckchen und bälle und hunderten hunden. (videos vom spaziergang auf instagram)

es zeigt sich, einerseits kommt man morgens mit dem auto schnell zum grunewaldsee (18 minuten), man kann dort bequem parken und es ist kaum etwas los. insgesamt sind wir 5 hunden begegnet, zweien davon zweimal.

zurück zuhause das brot gebacken, scheint gut geworden zu sein.


fernseher zu fenstern

felix schwenzel in notiert

man könnte meinen, wir hätten jetzt ein fenster in unserem düsteren flur.
ist aber nur ein teil eines alten monitors aus dem sperrmüll, den ich mit 50 adressierbaren LEDs (sk6812-LED-streifen und esphome) getuned habe, frei nach diesem video.

ein bisschen schrottig, wie unser flur, aber ich finde dieses falsche fenster toll. vor allem war das so um die 55,00 bis 100,00 € günstiger und 1000,00 € besser als die eigentlich ganz günstigen ikea floalts.


rosinenbrötchen

felix schwenzel in notiert

diese rosinenbrötchen habe ich in den letzten monaten sehr, sehr oft gebacken. einerseits weil sie sehr lecker sind und andererseit … hm, eigentlich gibt’s kein andererseits. die sind einfach lecker.

für den hefeteig steht im rezeot trockenhefe. hab ich mein leben lang benutzt, aber in letzter zeit benutzen wir fast nur noch frische hefe, bevorzugt bio. ich habe irgendwo aufgeschnappt, dass die herstellung von hefe eine ziemliche schweinerei ist und die bio-variante einen etwas weniger problematischen herstellungsprozess hat. die wikipedia schneidet das nur kurz an:

Insgesamt fallen bei der Herstellung auf Melassebasis größere Mengen organischer und chemischer Stoffe sowie Mikroorganismen-haltiges Hefewasser an, die nach wie vor ein Entsorgungsproblem darstellen.

aber deshalb schreibe ich das nicht auf, sondern wegen meiner ungeduld. es heißt ja immer, man solle die hefe, die eier, die butter am besten auf zimmertemperatur verarbeiten, weil die hefe sich sonst „erschrecke“.

ich hab mir gedacht, wenn ich hefe, milch, eier und butter eh im kühlschrank habe, also alle die gleiche temperatur haben, wer soll sich da denn erschrecken? ausserdem gelingen hefebackwaren besonders gut (sagt man, und es deckt sich mit meiner erfahrung), wenn der hefeteig eine Nacht im kühlschrank geht. dabei wird die hefeaktivität gebremst und der teig wird schön feinporig.

also seit dem ich mir das geadcht habe, verarbeite ich den teig immer mit zutaten aus dem kühlschrank, kalte hefe, kalte milch, kalte eier, kalte butter. das resultat ist meiner meinung meisten sogar besser.


ix am heavily defunded by google. #achgoogle


ottolenghis bulgur pilaw wiederentdeckt. in den letzten tagen fünfmal gekocht: 3 paprika, zwei zwiebel in streifen 20 minuten in 90ml öl dünsten, koriandersamen, tomatenmark, 1EL zucken, salz und 300g bulgur 2 minuten mitschmoren, 300 ml wasser dazu, aufkochen, ausmachen 30 minuten warten.


gestern zum ersten mal am flughafensee mit dem hund spazieren gewesen (um weiter in den jungfernheide forst, wo hunde- und wildschweinauslaufgebiet ist, zu wandern).

der fkk-strannd am flughafensee war proppevoll und, ich fand das witzig, mundschutz trugen die auch nicht.

im jungfernheide forst sind wirr dann tatsächlich über ein wildschwein gestolpert als wir ein kleines bisschen vom hauptweg abkamen. kurz danach sahen wir, wie ein freilaufender hund ohne weitere begleitung mit einem anderen wildschwein fangen spielte.


seit ich unseren alten gasofen mit einer ein-euro-temperatur-sonde und einem vier-euro-arduino digitalisiert habe, gelingen auch delikate backherausforderungen, wie ein new-york-cheese-cake der erst 15 minuten bei 180° und dann 70 minuten bei 120° backen sollen.

unser alter ofen

und seit letzter woche ist die anzeige der ofen-temperatur, nach einer 15-euro-investition, auch noch nen ticken praktischer.


die seo-nerds in berlin mögen sich mit SEO auskennen, aber nicht alle mitarbeiterrïnnen ham raus, in engen weddinger wohnstrassen hinterher- oder entgegenkommenden fahrzeugen anzuzeigen, dass man den mit eigennreklame beklebten firmenwagen mitten auf der strasse anhält & ne kollegïn rauslässt. stvo-nerd-tipp: blinken


ich sehe leute die direkt ins mikro ihrer flach vors gesicht gehaltenen mobiltelefone sprechen.
ich sehe leute, die die mikros ihrer kopfhörer vor den mund halten oder — heute gesehen — sich die dinger unter die lippe binden.

ich prophezeihe, dass ix bald leute sehe, die den einen airpod in der hand halten und in die untere öffnung sprechen und sich den anderen airpod ins ohr drücken.

kann bitte mal jemand meine vision mit einem photo visualisieren?


unsere waschmaschine ging vorletzte woche kaputt. der otto-versand bot unser neues wunschmodell mit 5-8 werktagen lieferzeit an. quelle war ein bisschen teurer als anderswo, aber wir dachten: „otto ist ein zuverlässiger laden.“ aber zur sicherheit und weil der lieferstatus sich online nicht aktualisierte, rief die beifahrerin alle paar tage dort an. anrufen bei otto klappt super zuverlässig. die aussagen zur lieferzeit varierten aber leider stark. „mitte der woche“, „donnerstag“ — und plötzlich: „der lieferant liefert nicht, wir müssen 5 werktage schieben, ans ende der nächsten woche …“

wir haben dann die otto-versand-bestellung storniert, sind zu saturn am alexanderplatz gegangen, haben bezahlt und 2 tage später wurde die neue maschine hinter die wohnungstür geliefert und die alte mitgenommen.

fällt mir schwer, aber ich muss ein lob an saturn aussprechen: der verkäufer war nett und lustig und unaufdringlich, die lieferung gut im zeitfenster, alles verpackungsmaterial wurde mitgenommen.

absurd ist aber, dass man auch 2020 ein grossgerät doch am besten kauft, indem man in die innenstadt fährt, dort mit jemandem redet und dass sich online bei solchen anschaffungen immer noch unseriös, unzuverlässig und unverbindlich anfühlt.

[hier stand statt „otto“-versand „quelle“-versand, weil ich offenbar worte die mit Q oder O anfangen gelegentlich verwechsle. doof, zumal es quelle so gar nicht mehr gibt.]


mit mehr #ambiguitätstoleranz liesse sich auch aushalten, dass manche diese und andere jene definition von jahrzehnten nutzen.

ix trainiere ambiguitätstoleranz indem ich klugscheissplaïner still ertrage und mir einrede, dass die (bestimmt) immer auch nette seiten haben.


wichtige mitteilung (zum zweiten mal innerhalb von zwölf tagen) von @zattoo: es „ändert sich grundsätzlich nichts“.

und dann wundern sich die marketing-fuzzis, dass alle welt sie für deppen hält.