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mischwald

felix schwenzel in notiert

eben beim durchböättern meiner eigenen ergüsse auf diese alte t3n-kolumne von mir gestossen. und was macht man, wenn man nach zwei wochen arbeit ein archiv von > 10.000 artikeln ex- und importiert hat. wie bekloppt auf dieses archiv hinweisen.

aber weil die kolumne (vom mai 2019) auch noch ganz gut in die heutige politische weltlage passt, poste ich sie hier nochmal im (unredigierten) volltext. (klick)

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blut ist dicker als wasser?

felix schwenzel in notiert

manchmal kann man im fernsehen noch was lernen. in folge vier der dritten staffel sweet tooth auf netflix gibt es eine szene als die figur helen zhang den spruch „blut ist dicker als wasser“ sagt, um darauf hinzuweisen, dass teil einer familien zu sein für stärkeren zusammenhalt sorgt als alles andere. die figur bear behauptet das sei umgekehrt und dass die eigentliche bedeutung des wassers das fruchtwasser der mutter sei und das blut, das blut gemeinsamer kämpfe sei. sie sagt zhang habe es genau falschrum.

egal ob das nun stimmt, finde ich das eine schöne analogie. man findet im internet viele hinweise auf diese interpretatiosnweise, zum beispiel auf quora:

Over time the “blood is thicker…” adage has changed dramatically; a total reversal. The original saying was, “the blood of the covenant is thicker than the water of the womb.” The reference to “blood of the covenant” is to a blood oath. Yes, real blood was used to swear fealty. The water of the womb is the sibling relationship. An oath is a stronger bond than sharing a mother.

wenn man irgendwem im internet oder auf quora nicht vertrauen möchte, auch die wikipedia weist auf die arabische version des spruchs hin:

H.C. Trumbull contrasts the expression with a comparison of blood and milk in the Arab world:

We, in the West, are accustomed to say that “blood is thicker than water”; but the Arabs have the idea that blood is thicker than milk, than a mother’s milk. With them, any two children nourished at the same breast are called “milk-brothers,” or “sucking brothers”; and the tie between such is very strong. […] But the Arabs hold that brothers in the covenant of blood are closer than brothers at a common breast; that those who have tasted each other’s blood are in a surer covenant than those who have tasted the same milk together; that “blood-lickers,” as the blood-brothers are sometimes called, are more truly one than “milk-brothers,” or “sucking brothers”; that, indeed, blood is thicker than milk, as well as thicker than water.[16]



hundesprech

felix schwenzel

mit frida gehen wir viermal täglich raus. morgens eine grosse runde, meisten mit mir, und nachmittags eine weitere grosse runde, meistens mit der beifahrerin. zwischendurch eine kleine pinkelrunde mittags gegen 14 uhr und vorm schlafengehen geht frida auch gerne nochmal pinkeln und das revier inspizieren.

gelegentlich, wenn die abendliche kleine runde etwas früher ausfiel, oder frida später am abend nochmal munter wird, kommt sie zu mir und fragt mich, ob wir nochmal rausgehen. ich bin jedes Mal erschüttert, wenn ich ihr in meiner sprache sage: „nee, wir gehen jetzt nicht mehr raus …“, dass sie das dann versteht, umdreht und sich zum schlafen hinlegt.

sollte es tatsächich dringend sein, mit dem rausgehen, und nicht nur eine laune, merkt man das allerdings auch, dann fragt sie weiter und insistiert.



john sugar

felix schwenzel in notiert

ich mag sugar nach 3 folgen sehr. colin farrell sieht ein bisschen aus wie ein junger alter arnold schwarzenegger (schrankfarbene haare, bisschen steif oben rum), die gar nicht mal so subtilen referenzen an die film- und fernsehgeschichte passen irgendwie, das ensemble ist solide und ziemlich karätig und die geschichte wunderbar verwoben und zieht einen mit jeder folge tiefer rein.

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„i’m still very curious about it“

felix schwenzel in notiert

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fury road und furiosa fand ich beide super und je mehr interviews ich mit george miller sehe, desto superer finde ich ihn. und man sieht, alter spielt nicht wirklich eine rolle, wenn man es schafft seine neugierde zu bewahren und den wandel, der uns alle umgibt, freudig begrüsst.


Hallo, Hallo!

felix schwenzel in notiert


fotobinge

felix schwenzel in notiert

auch schön: den republica rp24 foto stream auf flickr mit den pfeil-tasten durchklicken: https://www.flickr.com/photos/re-publica/



no discovery

felix schwenzel in notiert

auch die letzte staffel discovery fand ich irre schlecht, zu viel pathos und naostalgie.08/15 handlung, zu wenig bis kein comic relief.
immerhin bin ich während der republica drauf gekommen, warum es in star-trek keine toiletten (zum raum schiffen) gibt: der darm und blasen-inhalt wird (natürlich) rausgebeamt.


morgenspaziergang heute, am gesundbrunnencenter sitzt eine ältere, etwas zahnlose frau. als frida auf sie zu- und vorbeistratzt sagt sie: „die sieht ja niedlich aus.“
nach einer kurzen pause: „so wie der vater.“


vor ein paar tagen schrieb mir eine kommilitonin, dass es 30 jahre her sei, dass wir angefangen hätten zu studieren. das erschütterte mich zuerst, danach erinnerte ich mich, dass sich unser studium bereits anfühlte wie meine arbeit heute. heute nutzen wir rocketchat um fern-präsenz herzustellen und uns zu koordinieren, damals haben wir uns über arbeitsräume und den campus hinweg über eine server/client suite namens hotline verbunden.

wikipedia.org/wiki/Hotline_Communications


also eine einreichung zur #rp24 hab ich gemacht. ich glaube das könnte lustig werden, wenns angenommen wird.

[nachtrag 27.04.2025] hier ist das video vom vortrag eingebettet.


ich mag es gerne wenn menschen nicht zu laut sprechen und ihre aufregung im zaun halten können. insofern hut ab an den radfahrer der uns heute früh in der gartensiedlung hinterm plötzensee entgegenkam. durch die gartensiedlung führt eine art befestigter feldweg, relativ schmal, mit einem mittelstreifen aus gras. der weg wird auch gerne von radfahrern benutzt, insassen der JVA tegel auf freigang fahren diesen weg zum beispiel um „in die stadt“ zu kommen.

frida und ich laufen gerne links, so dass wir dem entgegenkommenden verkehr auf uns zukommen sehen und ich fridas grenze zum verkehr bin. so hab ich das auch gelernt: auf strassen ohne eigenen fussweg links zu laufen, weils sicherer ist.

der fahrradfahrer der uns heute entgegenkam sah das anders, bzw. sah sein narzistisch akkumuliertes „cycle priviledge“ von uns bedroht. wir waren offenbar störer in seinem, ihm zustehenden raum den er, sein rad und sein ego beanspruchen.

mich liess er das sehr entspannt wissen, als er 4 zentimeter an meiner seite und meinem ohr vorbeirauschte und mir leise aber deutlich zu raunte: „du wichser ey“.
mich überraschte seine bewertung meines charakters etwas, weil frida und ich sogar platz machten und auf den linken grünstreifen auswichen und frida, obwohl sie nicht angeleint war, wie eine eins „fuss“ lief. aber manchmal kommt man mit freundlichkeit nicht gegen aufgeplusterte egomanen an.


„Die Lösung all unserer Probleme“

felix schwenzel in notiert

Anderen Leuten dabei zuzuhören, wie sie über den Klimawandel reden, gehört nicht unbedingt zu meinen liebsten Beschäftigungen. Ich hab verstanden, dass wir ein Problem haben.

Trotzdem habe ich Anders Levermann auf der Republica gerne zugehört, wie er — sehr unterhaltsam — die bevorstehenden katastrophalen Folgen des Klimawandels skizzierte. Ich weiß nicht, ob andere den Vortrag auch unterhaltsam und witzig fanden, aber ich musste bei Levermanns Art des Vortrags immer an den grandiosen Piet Klocke denken.

Aber der eigentliche Witz an Levermanns Vortrag — und der Grund, warum ich ihn nicht wie Hunderte andere Republica-Vorträge dieses Jahr ausließ — war natürlich, dass in der Vortragsankündigung stand, dass er einen Lösungsansatz und ein „neues Narrativ für die Zukunft“ präsentieren wolle. Levermann leitete seinen Vortrag mit diesen Worten ein:

Ich bin theoretischer Physiker und das wird jetzt furchtbar langweilig. Ich erzähl erstmal was über Klimawandel und dann erzähl ich was über die Lösung all unserer Probleme.

Genau mein Humor. Das mit dem „langweilig“ stimmte, wie gesagt, nicht ganz, aber die mathematische Idee der Faltung auf Biotope, Wirtschaft und Gesellschaft anzuwenden, fand ich überzeugend und inspirierend. Es sind genau diese positiven Narrative, über die wir reden sollten. Darüber, dass Grenzen und Einschränkungen eben nicht Verlust bedeuten, sondern etwas sein können, was Diversität, Kreativität und eine Art unbegrenztes Wachstum (in die Vielfalt) motivieren kann. Mir fiel das erst nachträglich auf, aber in Vielfalt steckt eben auch die Faltung.

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(ursprünglich auf piqd.de gepostet)


dank youtube, viel geduld und ersatzteilshop.de habe ich die völlig verdreckte wassertasche unserer spülmaschine selbst austauschen können. vor 5 tagen leckte die maschine wegen der verstopften wassertasche leicht, was mich wiederrum der eve water guard beim gassi gehen wissen liess.
ich sach euch, der betrieb eines haushalts ist echt ein vollzeitjob, auch oder erst recht wenn alles halb-automatisiert und vernetzt ist.

was mir während der spülmaschinen-reparatur durch den kopf ging, es gibt sehr viele bezeichnungen für personen die sich um den betrieb eines haushalts kümmern:

  • hausmann/-frau (hausmensch)
  • hausmeister/-meisterin
  • haushälter/hälterin
  • hauswart/-wartin (hauswärter/wärterin?)
  • hausarbeiter/arbeiterin

enthusiachen 2022

felix schwenzel in notiert

es gibt einige dinge die mich im letzten jahr immer wieder begeistert haben. champignons richtg zubereiten war eins davon. ungefähr jeden abend bin ich begeistert davon, dass ich youtube-videos mit der safari-extension vinegar ohne werbung sehen kann. damit habe ich 2022 wohl bestimmt 2-3 stunden lebenszeit gewonnen, auch wenn ich mit youtube-videos schauen wohl mindestens einen monat lebenszeit vertan habe. aber ich bereue meinen youtube-konsum in den letzten jahren nicht. ich habe dort fast alles über hunde-erziehung gelernt und frida ist wohlgemerkt wohlgeraten. auch über elektroautos, sauerteig, teig wirken und zwei schrillionen andere dinge habe ich ordentlich was gelernt auf youtube. ich würde sagen, ich bin ein freund des youtube empfehlungs-algorithmus. das habe ich insbesondere gemerkt, als ich mal im falschen browser — uneingeloggt — auf youtube war, unfassbar was ich da für einen schrott angeboten bekommen habe!

das frappierenste was ich letzte jahr leider gelernt habe ist wie man mandelen „brennt“. das rezept ist so strunzeinfach, dass ich es eigentlich nicht glauben wollte — bis ich es ausprobiert habe. wasser, zucker und mandeln im topf „auf hoher Stufe […] kochen, bis der Zucker trocken wird“? was für ein quatsch dachte ich, bis der zucker wirklich trocken wurde. was am ende rauskommt ist jahrmarktswürdig und leider sehr, sehr lecker. klappt auch mit cashew-nüssen und wahrscheinlich auch jeder anderen nuss.

apropos kochen; hier habe ich auch schon mal auf auf mela hingewiesen. damit verwalte ich seit über einem jahr meine rezepte, die die ich im internet finde, die die ich in kochbüchern finde oder die, die ich von angehörigen oder freunden bekomme. das sensationelle ist, dass mela internet-rezepte lesbar und strukturiert macht. das hat mich sicher auch schon einige stunden lebenszeit zurückgewinnen lassen, die ich anschliessend beim kochen und backen verschwenden kann.

sauerteig ist auch so ein ding. vor zwei (oder drei jahren) hab ich mir meinen sauerteig-stamm aus roggenvollkornmehl und wasser rangezogen und seitdem lebt er im kühlschrank. die mikroben sind ein dankbares volk. über weihnachten und zwischen den jahren habe ich sie in ihrem glas weder beachtet noch gefüttert, als ich gestern gegen 14 uhr mit der hungrigen, sauer riechenden masse einen sauerteig-vorteig ansetzte, quoll die schüssel bereits nach sechs, statt 12 stunden über. sauerteig ist entgegen anderslautender gerüchte wirklich leicht zu halten und sehr viel einfacher zu erziehen (zu „führen“), als ein hund. was man mit dieser masse aus mehl und wasser, etwas mehr mehl und salz alles machen kann begeistert mich jede woche neu.


grossartige idee. muss ich auch gleich mal ausprobieren. äh, moment, hab ich überhaupt newsletter abonniert? ach ja, den tagesspiegel checkpoint. weil man den nicht ummelden kann, hab ich mir eine regel in der mail-inbox gebaut: alle mails vom checkpoint sollten so in der kill-the-newsletter.com-inbox landen. sieht im rss-reader ok aus, mal sehen wie sich das bewährt …


mein (urlaubs-) tag heute

felix schwenzel in notiert

00:00 schlafen
04:30 aufgestanden, CO₂ sensoren und gasverbrauch geprüft (3,0 m³ gestern verbraucht), im internet gelesen
05:10 im bett weiter im internet gelesen
05:35 schlafen
06:30 erste, zweite und dritte tasse kaffee, autolyseteig für cibatta angesetzt
07:10 gassi mit frida, ca. 6 kilometer, mehrere amseln aufgespürt, keine kaninchen, dafür aber einige gefrorene kaninchenköttel gefunden
08:30 vierte tasse kaffee, cibatta teig kneten (lassen)
09:00 ins bett, internet lesen, einschlafen
10:00 cibatta teig dehnen und falten
10:30 ins bett, von der wohnung benachricht worden, dass die beifahrerin im schlafzimmer „stosslüftet“, internet lesen, einschlafen
11:00 cibatta teig dehnen und falten, ofen vorheizen, nachdenken
11:30 gesehen, dass aus dem „stosslüften“ (wieder mal) eine stunde lüften und wohnung auskühlen geworden ist
12:30 cibatta in den ofen
12:45 alexa media player komponente in home assitant installiert damit die automatische wohnung die beifahrerin nach 10 minuten in der stube anschreien kann (und nicht nur eine nachricht aufs handy schickt), wenn das fenster im schlafzimmer länger als 10 minuten offen ist. dabei bemerkt, dass der fernseher und das fire tv in der stube seit über einem jahr nicht mehr benutzt wurde. die beifahrerin schaut nämlich seit einem jahr auch nur noch auf dem macbook oder ipad fernsehen — so wie ich seit ungefähr 12 jahren.
13:10 ciabata aus dem ofen geholt
13:52 wieder ins bett
14:50 ciabata gegessen
15:00 ins internet geschrieben

jetzt lege ich mich wohl gleich mal ins bett und schaue slow horses s02e04 statt mich auf den weg zur (präsenz) firmen-weihnachtsfeier zu machen. hab angesichts der krankmeldungslage doch zu viel virus-panik.


was ich dieses jahr gelernt habe und mein leben sehr bereichert hat:

champignons brät man nicht mit zwiebeln, salz und pfeffer bei mittlerer hitze an, sondern grob geschnitten, ohne fett, ohne salz, also ohne alles, bei sehr grosser hitze scharf an. dabei quietschen sie, verlieren wasser und grösse, bräunen sich und verwandeln sich in kompakte, feste geschmacksbomben. sie bleiben auch so, wenn man sie dann in aufläufe wirft oder mit anderem gedöns überbackt oder zum beispiel säuert.


@oetting hat offenbar einerseits gelernt zu scribbeln und andererseits weiter über nachhaltigkeit nachgedacht. mir gefällt das: https://www.youtube.com/watch?v=znojPxy7HEk

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typische konversation bei uns zuhause:
„warum liegen denn da pinsel im kühlschrank?“
„die muss ich noch saubermachen!“


5:30 uhr aufgewacht, gestern angesetztes brot vorbereitet und die idee gehabt ganz früh mit frida spazieren zu gehen. weil ich gestern in mequitos hundeblog las, dass er mit seinem fellbündel an grunewaldsee war, dachte ich, das können wir doch mal frühmorgens probieren. als die beifahrerin und frida zum letzten mal dort waren, ich glaube vor über einem jahr, fanden wir es etwas zu überlaufen und frida war am hundestrand vor allem gestresst wegen der ständig fliegenden stöckchen und bälle und hunderten hunden. (videos vom spaziergang auf instagram)

es zeigt sich, einerseits kommt man morgens mit dem auto schnell zum grunewaldsee (18 minuten), man kann dort bequem parken und es ist kaum etwas los. insgesamt sind wir 5 hunden begegnet, zweien davon zweimal.

zurück zuhause das brot gebacken, scheint gut geworden zu sein.