ein jahr aero­press

felix schwenzel

vor un­ge­fähr ei­nem jahr habe ich mir ei­nen [-wer­be­link] aero­press kaf­fee­be­rei­ter ge­kauft. da­mals schrieb ich — et­was wei­ter aus­ho­lend — un­ter an­de­rem:

vor ein paar wo­chen las ich mal wie­der über die aero­press-kaf­fee­ma­schi­ne und ent­schied mich, das ding mal aus­zu­pro­bie­ren. für knapp 25 euro kann man da ja nicht viel falsch ma­chen, dach­te ich. zu­hau­se hat­ten wir noch ein pa­ket dall­mayr pro­do­mo mit ei­ner ge­schenk­schlei­fe im schrank ste­hen. muss ir­gend­wann mal je­mand mit­ge­bracht ha­ben. der ers­te kaf­fee den ich mit der aero­press aus dem dall­mayr pro­do­mo press­te, knall­te wie ein abend­li­cher re­stau­rant-es­pres­so. der ge­schmack war stark, ohne ech­ten es­pres­so-ge­schmack, aber auch völ­lig ohne bit­ter­stof­fe — al­ler­dings auch ohne cre­ma. zu mei­nem ge­burts­tag be­kam ich von der bei­fah­re­rin und dem kind eine elek­tri­sche kaf­fee­müh­le und ein kilo fai­re bio-kaf­fee­boh­nen aus gua­te­ma­la ge­schenkt. wenn ich die­se boh­nen ganz fein mah­le, bil­de ich mir ein, dass der kaf­fee aus der aero­press eine leich­te ka­kao-note be­kommt. er ist wei­ter­hin stark und nicht bit­ter und ohne das ty­pi­sche es­pres­so-röst­aro­ma. aber köst­lich. die zu­be­rei­tung ist et­was kom­ple­xer als mit der nes­pres­so-ma­schi­ne, aber ich trin­ke ihn ähn­lich: eine tas­se, die mit ⅔ milch ge­füllt ist, er­wär­me ich 30 se­kun­den in der mi­kro­wel­le und kip­pe dann die hälf­te des kaf­fee­ex­trakts, dass aus zwei­ein­halb gros­sen kaf­fee­löf­feln kaf­fee­pul­ver und ca. 100 mil­li­li­ter was­ser be­steht, dazu.

ich trin­ke seit­dem ich die aero­press habe im­mer noch je­den tag ae­ro­ge­press­ten kaf­fee und bin rund­um zu­frie­den mit dem teil. bei un­se­rer newy-york-rei­se habe ich für 2 oder 3 dol­lar ein paar hun­dert neue pa­pier­fil­ter ge­kauft, ne­ben kaf­fee­pul­ver und was­ser gibt’s kei­ne wei­te­ren war­tungs­kos­ten für die aero­press. ich wür­de das ding je­der­zeit wie­der kau­fen.

was mich be­son­ders freut, war die mail ei­nes freun­des heu­te früh:

… ei­gent­lich muss ich taeg­lich an Dich den­ken … ich hab mir seit dei­ner Wir­res-Re­view die Aero­press ge­kauft und lie­be sie. Best purcha­se ever!

ich kann wirk­lich emp­feh­len das teil mal aus­zu­pro­bie­ren, für knapp 30 euro kann man fast nichts falsch ma­chen: [ama­zon-wer­be­link] aero­press bei ama­zon kau­fen.


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#ber­lin, die 1000jäh­ri­ge #bau­stel­le


wir wer­den al­le ster­ben — und das web erst recht

felix schwenzel

  wired.de: John­ny Haeus­ler rät Ver­la­gen, ihre Web­sites zu schlie­ßen   #

konn­te die­sen text von john­ny haeus­ler nicht zu­en­de le­sen, weil wired.de just in dem mo­ment die web­site schloss. hab ihn dann auf snap­chat zu­en­de ge­le­sen.


aber mal im ernst und mit ver­laub: ich hal­te die idee, dass news-out­lets auf ei­ge­ne web­sei­ten ver­zich­ten soll­ten, weil sie dort­hin ge­hen soll­ten, wo die leu­te sind, für quatsch. das ist ein biss­chen so wie zu sa­gen: wer abends aus­geht um zu trin­ken, leu­te ken­nen­zu­ler­nen oder ab­zu­schlep­pen soll­te vor­her sei­ne woh­nung kün­di­gen. auch die christ­li­chen, eu­ro­päi­schen mis­sio­na­re und kreuz­rit­ter ha­ben nicht ihre klös­ter und bur­gen dem erd­bo­den gleich­ge­macht, be­vor sie da­hin ge­gan­gen sind, „wo die Men­schen sind“.

na­tür­lich soll­te je­der, der et­was von men­schen will, dort­hin ge­hen, wo die men­schen sind. na­tür­lich soll­te man dar­über nach­den­ken, ob man stän­dig ver­su­chen soll­te, die men­schen von dort wo sie sind zu sich nach­hau­se zu lo­cken. na­tür­lich soll­te man auch ra­di­ka­le ideen aus­pro­bie­ren, so wie now­this­news.com das macht — oder ver­su­chen aus sol­chen ex­pe­rie­men­ten zu ler­nen.

mich er­in­nert das auch ein biss­chen an die gute alte push vs. pull de­bat­te zur jahr­tau­send­wen­de (1997). da wur­de von der (ame­ri­ka­ni­schen) wired das web, bzw. der brow­ser, erst­mals für tot er­klärt und die be­läs­ti­gung (push) mit „nach­rich­ten“ schön­ge­re­det. 2010 dann der er­neu­te ver­such der (ame­ri­ka­ni­schen) wired das web tot­zu­re­den: „The Web Is Dead. Long Live the In­ter­net“.

klar sol­len leu­te die et­was zu sa­gen ha­ben (nach­rich­ten-or­ga­ni­sa­tio­nen, wer­ber, PRler, mis­sio­na­re) da­hin ge­hen wo die men­schen sind. aber sie soll­ten auch wis­sen, dass es nicht je­der mag wenn man stän­dig vor de­ren ge­sichts­feld tanzt, springt und auf­merk­sam­keit zu er­hei­schen ver­sucht. kom­mu­ni­ka­ti­on ist viel­schich­tig und kom­pli­ziert. man braucht fein­glied­ri­ge und sen­si­ble werk­zeu­ge da­für. aber nach­rich­ten-out­lets zu emp­feh­len mit dem bull­do­zer zu ar­bei­ten und al­les alte ab­zu­reis­sen, hal­te ich für ei­nen feh­ler — oder zu­min­dest für über­trie­ben.

was man auch be­den­ken soll­te: ver­la­ge und news-out­lets sind wie sport­ler: sehr ver­schie­den, sehr un­ter­schied­lich spe­zia­li­siert. der trai­nings­plan für ei­nen 100 me­ter sprin­ter muss nicht un­be­dingt op­ti­mal für den ge­wicht­he­ber oder lang­stre­cken­schwim­mer sein.


links vom 17.02.2015

felix schwenzel

  hei­sers­stim­me.word­press.com: SZ-Leaks: Schleich­wer­bung für Steu­er­hin­ter­zie­hung   #

se­bas­ti­an hei­ser über sei­ne zeit bei der süd­deut­schen zei­tung, bei der er ei­nen teil der „son­der­sei­ten“ ge­füllt hat:

Ich fin­de mei­ne Ar­beit ab­sto­ßend und amo­ra­lisch. Und ich bin un­glaub­lich wü­tend auf die Süd­deut­sche Zei­tung, dass sie mir mein Ide­al­bild vom Jour­na­lis­mus zer­stört hat. Und dass sie ihre Le­ser be­trügt und ver­kauft. So et­was soll­te in kei­ner Zei­tung pas­sie­ren. So et­was soll­te in der Zei­tung ste­hen! Oder? Ich kau­fe mir ein Auf­nah­me­ge­rät. Die Zei­tung mei­ner Träu­me wird zum Ziel­ob­jekt ei­ner Re­cher­che.

der ar­ti­kel ist we­ni­ger reis­se­risch als die über­schrift ver­mu­ten lässt, da­für sehr ichig. hab ich aber trotz­dem oder ge­ra­de des­halb ger­ne ge­le­sen.

ab­ge­se­hen da­von ist das pro­blem mit an­zei­gen­kun­den­freund­li­chen son­der­sei­ten na­tür­lich nicht sz-ex­klu­siv. es geht um die jahr­hun­der­te­al­te fra­ge wie sich jour­na­lis­mus fi­nan­ziert und wel­che li­ni­en da­bei an- oder über­schrit­ten wer­den.

p.s.: in­ter­es­san­ter nach­trag.

  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Wie funk­tio­niert der Köl­ner Kar­ne­val?   #

bernd dör­ries er­klärt den köl­ner kar­ne­val — und auch ein biss­chen köln.

Die gro­ßen Büt­ten­red­ner be­kom­men für ei­nen Auf­tritt wohl bis zu 1000 Euro. Und wir sind bei der gan­zen In­dus­trie, die hin­ter dem Köl­ner Kar­ne­val steht: Die Un­ter­neh­mens­be­ra­tung Bos­ton Con­sul­ting Group hat für Köln 460 Mil­lio­nen Euro Um­satz pro Jahr er­rech­net und 5000 Ar­beits­plät­ze. Köln hat eine Mil­li­on Ein­woh­ner - al­lein für den kom­men­den Ro­sen­mon­tag am 16. Fe­bru­ar rech­net das Köl­ner Fest­ko­mi­tee mit min­des­tens eben­so vie­len Be­su­chern.

/in der kraut­re­por­ter mor­gen­post ge­fun­den

  faz.net: Mil­lio­nen­grab Elb­phil­har­mo­nie: Der gro­ße Eis­berg über der Stadt   #

ni­klas maak über ham­burg und die elb­phil­har­mo­nie, die mitt­ler­wei­le eins der teu­ers­ten hoch­häu­ser der welt ist.

  an­ders-an­zie­hen.blog­spot.de: Spa­zier­gang durch den Irr­sinn   #

smil­la dan­kert hat am don­ners­tag (wei­ber­fast­nacht) fo­tos ge­macht.

Un­ge­fähr 60 Men­schen habe ich auf mei­nem Spa­zier­gang durch den Irr­sinn (sehr vie­le Leu­te über­all, Al­ko­hol spielt eine Rol­le) an­ge­spro­chen und fo­to­gra­fiert. Da tun No­ti­zen Not; wor­in in die­sem Fall lei­der ein dop­pel­ter Wort­sinn liegt.
Am spä­ten Abend hat sich näm­lich her­aus­ge­stellt, dass sämt­li­che Er­in­ne­rungs-Auf­sa­ger im tech­ni­schen Nir­wa­na ver­lo­ren ge­gan­gen sind. Na­men, Kos­tüm­ge­schich­ten, Kurz­in­ter­views - al­les weg.

aber die fo­tos sind so­gar für kar­ne­vals­dooff­in­der wie mich sehr schön.

  digg.com: When To Add Salt Du­ring Coo­king, And Why   #

im vi­deo wird er­klärt, war­um man vor dem ko­chen sal­zen soll­te.

  spie­gel.de: Paa­rungs­ver­hal­ten: Lei­den­schaft ist eine Geis­tes­krank­heit   #

mir er­schei­nen die tex­te von si­byl­le berg meis­ten sehr rät­sel­haft und oft un­aus­ge­go­ren. wo­bei ich ver­mu­te, dass ers­te­res mit letz­te­rem zu tun ha­ben könn­te. aus un­er­find­li­chen grün­den ver­ste­he ich die­sen text ganz gut, ob­wohl er auch un­aus­ge­go­ren ist.

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: snoop   #

ori­gi­nal­post von oa­koak bei oa­koak.fr

  tsu­t­pen.blog­spot.com: When Le­gends Gather #858   #

Ol­lie, Stan, Jim­my, and Bus­ter

nach dem be­trach­ten die­ses bil­des habe ich mir den wi­ki­pe­dia-ein­trag von lau­rel und har­dy an­ge­se­hen, in dem von ei­nem frü­hen bei­spiel ih­res stils ge­spro­chen wird, dem kurz­film Big Busi­ness von 1929. den gibts (na­tür­lich) auch auf you­tube.


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die bei­fah­re­rin hat heut nur mit­tel­gu­te lau­ne. scrib­belt aber schön.


links vom 16.02.2015

felix schwenzel

  me­dia­steak.com: „Last days here“ Do­ku­men­tar­film   #

do­ku­men­tar­film über bob­by lieb­ling der fast 40 jah­re he­ro­in­süch­tig war, 22 jah­re crack ge­raucht hat und ein come­back ver­sucht.

Als er die Chan­ce auf ein Come-back be­kommt, nimmt er alle Kraft zu­sam­men und ver­sucht sei­ne En­er­gie wie­der in rich­ti­ge Bah­nen zu len­ken. Mit Hil­fe sei­ner Freun­din und sei­nes Ma­na­gers, die ihm im Kampf ge­gen die Sucht bei­ste­hen, ver­sucht er sei­ne Dä­mo­nen zu be­sie­gen und wie­der Mu­sik zu ma­chen. Da­bei be­glei­te­ten ihn über drei Jah­re lang die Do­ku­men­tar­fil­mer Don Ar­gott und De­mi­an Fen­ton und schnit­ten an­schlie­ßend in „Last Days here“ ein sehr be­rüh­ren­des Por­trät über Bob­by Lieb­ling zu­sam­men.

der film ist bei­na­he so span­nend wie brea­king bad, man weiss bis kurz vor ende nicht wie es aus­ge­hen wird. zu se­hen in der zdf-me­dia­thek wenn man flash hat. wenn man kein flash hat, kann man die­sen link in sei­nen vlc-play­er füt­tern.

  bbc.com: The in­vi­si­ble net­work that keeps the world run­ning   #

tim maug­han über das netz­werk, dass un­se­re zi­vi­li­sa­ti­on am lau­fen hält. spoi­ler: es geht nur am ran­de um das in­ter­net.

  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Bad Data   #

tors­ten kleinz über big und bad data:

Es ist ein Pa­ra­do­xon: Face­book, Goog­le und Co wol­len mich mit Da­ten mög­lichst ge­nau er­fas­sen. Doch ihr Geld ver­die­nen sie da­mit, mich mög­lichst un­ge­nau zu ken­nen. Sonst könn­te man mir ja nichts ver­kau­fen. Über mein Da­ten­pro­fil wird ein Weich­zeich­ner ge­legt, der mich un­kennt­lich macht. Ob pri­vat-kom­mer­zi­ell oder staat­lich: Die Tech­nik mag big data sein, das Ge­schäfts­mo­dell ist aber bad data.

  hei­se.de: Con­nec­tedDri­ve: Der BMW-Hack im De­tail   #

die c’t hat zu­sam­men mit dem ADAC der ele­tro­nik in be­stimm­ten BMW-mo­del­len auf den zahn ge­fühlt. der von der c’t ver­mit­tel­te „Si­cher­heits­exper­te“ fand da­bei meh­rer gra­vie­ren­de si­cher­heits­lü­cken, die aber wohl mitt­ler­wei­le be­ho­ben sind.

Ein be­son­de­res High­light ist da­bei si­cher­lich das an ei­ner Stel­le äu­ßerst hilfs­be­rei­te Steu­er­ge­rät. Wa­ren fast alle Hin­der­nis­se für den Ein­bruch aus dem Weg ge­räumt, klapp­te der noch nicht, weil in der Nach­richt des Ha­ckers an das Auto die Fahr­ge­stell­num­mer des an­ge­grif­fe­nen BMW fehl­te. Doch an­statt die Kom­mu­ni­ka­ti­on nun ab­zu­bre­chen, ant­wor­te­te die Steue­rungs­box mit ei­ner Feh­ler­mel­dung - als Ab­sen­der ein­ge­tra­gen: die ver­miss­te Fahr­ge­stell­num­mer. Da­mit klapp­te der zwei­te Ver­such.

Äu­ßerst pro­ble­ma­tisch ist au­ßer­dem, dass in al­len Fahr­zeu­gen mit Con­nec­tedDri­ve die glei­chen sym­me­tri­schen Schlüs­sel für die kryp­to­gra­phi­schen Funk­tio­nen ver­wen­det wer­den. Die müs­sen also nur ein­mal ab­ge­grif­fen wer­den und funk­tio­nie­ren dann auch bei an­de­ren Au­tos.

hier ist der c’t-ar­ti­kel mit den de­tails zum hack.

das ist auch in­ter­es­sant im zu­sam­men­hang mit don dah­l­manns ar­ti­kel zur fra­ge, wer was mit den da­ten im auto macht (sonn­tag ver­linkt). den ar­ti­kel re­la­ti­viert, bzw. dif­fe­ren­ziert „will“ hier ein biss­chen: »Mo­bi­le Ge­eks ma­chen es sich ein­fach mit “den Da­ten im Auto”: Al­les ist böse

  turi2.de: Was macht ei­gent­lich Bulo?   #

pe­ter turi in­ter­viewt bulo. kur­ze, stich­wort­ar­ti­ge zu­sam­men­fas­sung:
„Scho­ko­la­den­eis“, „Zeich­nen“, „Nut­te“, „Käuf­lich­keit“, „Sa­ti­re“, „Mo­ham­med“, „ex­ta­ti­sche Hams­ter“.


prin­ten, ko­ri­an­der, au­ber­gi­nen und perl­glanz­pig­men­te

felix schwenzel

ich bin zwar in aa­chen auf­ge­wach­sen, moch­te prin­ten, die aa­che­ner leb­ku­chen­va­ri­an­te, aber nie. zu hart, zu wür­zig, zu WTF. zum letz­ten weih­nach­ten ha­ben mei­ne el­tern uns wie­der ein paar prin­ten in un­ser rei­se­pro­vi­ant ge­legt. weil sie der bei­fah­re­rin ganz of­fen­sich­tich sehr gut schmeck­ten, habe ich mich nach jah­ren der abs­ti­nenz über­wun­den und auch noch­mal pro­biert. die prin­ten wa­ren zwar et­was fes­ter als zum bei­spiel die aldi-leb­ku­chen, aber lan­ge nicht so stein­hart wie ich mich err­in­ne­re. und auch die wür­zung fand ich nicht mehr so un­an­ge­nehm do­mi­nant wie ich sie in er­in­ne­rung hat­te. wir fan­den die prin­ten so le­cker, dass wir im ja­nu­ar mei­ne el­tern ge­be­ten ha­ben, uns die üb­rig­ge­blie­benn weih­nachts­prin­ten nach ber­lin zu schi­cken.

so ähn­lich er­ging es mir üb­ri­gens mit in­di­schem es­sen. ich moch­te bis vor ein paar jah­ren die meis­ten ge­wür­ze in in­di­schem es­sen nicht. teil­wei­se wur­de mir von in­di­schem es­sen so­gar ein biss­chen flau. das än­der­te sich vor ein paar jah­ren, als ich die ers­ten re­zep­te von aus dem asia­tisch, pa­zi­fi­schen, in­di­schen oder mit­tel-öst­li­chen raum aus­pro­bier­te (und zum bei­spiel ot­to­lenghi nach­koch­te). plötz­lich konn­te ich im es­sen auch ko­ri­an­der, ko­ri­an­der­sa­men, pi­ment oder anis­no­ten to­le­rie­ren und schät­zen. viel­leicht hat es auch mit tim mäl­zer an­ge­fan­gen, der mir (im fern­se­hen) bei­brach­te zimt an kohl zu ma­chen oder küm­mel noch­mal ne chan­ce zu ge­ben. ing­wer habe ich jah­re­lang ge­hasst, jetzt lie­be ich ing­wer.

ich glau­be an ge­wür­ze und ge­schmä­cke kann man sich ge­wöh­nen, auch wenn es manch­mal zeit oder über­win­dung kos­tet. aber, ähn­lich wie beim de­sign, ste­cken hin­ter vie­len ge­schmä­cken und aro­men die man an­fangs gar nicht mag oft über­ra­gen­de qua­li­tä­ten. beim bier kennt das je­der: bit­ter­keit, fremd­heit oder ir­ri­tie­ren­de viel­schich­tig­keit zu über­win­den und schät­zen zu ler­nen geht mit ein biss­chen ex­pe­ri­men­tier­wil­len oder aben­teu­er­lust. ich glau­be das könn­te man auch ganz gut ver­all­ge­mei­nern und auf alle le­bens­be­rei­che aus­deh­nen. mach ich jetzt aber nicht.


apro­pos ex­pe­ri­men­tie­ren. ein paar re­zep­te von ot­to­lenghi wa­ren in den letz­ten wo­chen ziem­li­che rein­fäl­le. eine der au­ber­gi­nen­sup­pen, die ich nach sei­nem re­zept ge­kocht habe, sah aus wie kot­ze und hat­te auch die kon­sis­tenz da­von. ich hät­te das na­tür­lich ah­nen kön­nen, weil die schau­mig-fas­ri­ge kon­sis­tenz von au­ber­gi­nen alle mei­ne warn­lam­pen an­ge­hen lässt. wie erd­bee­ren. der rei­ne ge­schmack von au­ber­gi­nen oder erd­bee­ren stört mich nicht, aber die kon­sis­tenz löst bei mir ekel aus. ich ver­mu­te auch, dass sich das, an­ders als beim ge­schmack, nicht mehr än­dern wird. bei ge­schmack kön­nen wir uns um­ge­wöh­nen und um­ler­nen, bei der kon­sis­tenz wohl nicht. also ich zu­min­dest nicht.


heu­te gabs ge­füll­te quit­ten. bei der an­kün­di­gung un­se­rer es­sens­pla­nung hat uns das kind bei­na­he vor wut ge­schla­gen. weil die quit­ten aber mit (lamm) hack­fleisch ge­füllt wa­ren, ak­zep­tier­te das kind das es­sen wi­der­wil­lig. hei­ke von au hat das re­zept auch mal nach­ge­kocht, fand die far­be der sos­se aber un­be­frie­di­gend und schlug vor, die sos­se mit kur­ku­ma zu fär­ben und wür­zen und die ge­füll­ten quit­ten im ofen zu ga­ren, statt im topf. so habe ich das dann auch ge­macht. die pas­sier­te sos­se war dann schön frucht­las­tig und le­cker, aber die un­pas­sier­ten, gan­zen quit­ten moch­te ich dann auch nicht. we­der die kon­sis­tenz, noch den ge­schmack.

das glei­che galt für das „mu­hal­la­bieh“, ei­nen nah­öst­li­chen milch­pud­ding den ich ges­tern nach­ge­kocht habe. zu­erst dach­te ich zu­fäl­lig das re­zept für slime ent­deckt zu ha­ben, aber ich fand her­aus, dass das nicht aus stär­ke und milch, son­dern aus na­tri­um­te­tra­bo­rat und al­ko­hol her­ge­stellt wird, hier das re­zept.


apro­pos che­mie (und ei­gent­lich auch phy­sik): heu­te wur­de bei der sen­dung mit der maus die her­stel­lung von glim­mer­ba­sier­ten perl­glanz­pig­men­ten er­klärt. also ei­gent­lich die her­stel­lung von na­gel­lack oder lip­pen­stift. die sach­ge­schich­te habe ich noch nicht ein­zeln ge­fun­den, aber die sen­dung selbst ist jetzt eine wo­che on­line.

in der sen­dung wur­de die her­stel­lung der perl­glanz­pig­men­te mit le­go­stei­nen er­klärt. ein klein­ge­mah­len­de­nes glim­mer­plätt­chen wur­de als eine le­go­st­ein­wür­fel ge­zeigt, auf dass sich „flöck­chen“ le­gen wür­den, also hier le­go­plätt­chen, die eine schicht rund um das glim­mer­plätt­chen bil­den wür­den.

wenn man dann „län­ger war­tet“, er­zähl­te ar­min mai­wald, dann bil­de sich „ne zwei­te schicht“ und zwar mit ner an­de­ren far­be.

mir war beim gu­cken dann klar, dass die­se un­ter­schied­li­chen far­ben was mit licht­bre­chung und in­ter­fe­ren­zen zu tun ha­ben müss­ten und habe nach der sen­dung nach „glim­mer“ und „pig­men­te“ ge­goo­gelt. in ei­ner aus­ga­be von spek­trum der wis­sen­schaft von 1997 fin­det sich tat­säch­lich ein ziem­lich gu­ter ar­ti­kel über perl­glanz­pig­men­te. der text von ger­hard pfaff be­nö­tigt ein biss­chen che­mi­sches und phy­si­ka­li­sches grund­wis­sen, ist aber ganz gut ver­ständ­lich — und wie ich fin­de, to­tal fas­zi­nie­rend.

Glim­mer­plätt­chen kann man mit ei­ner Rei­he wei­te­rer Ver­bin­dun­gen um­hül­len, um neue ko­lo­ris­ti­sche Va­ria­tio­nen zu er­zeu­gen. Fest­kör­per-Re­ak­tio­nen und der CVD-Pro­zeß er­wei­tern die Syn­the­se­mög­lich­kei­ten.

Glim­mer läßt sich auch mit Me­tal­len wie Sil­ber und Gold be­schich­ten. Dazu löst man Me­tall­sal­ze in Glim­mer­sus­pen­sio­nen; bei Zu­satz von Re­duk­ti­ons­mit­teln schei­det sich das Me­tall auf den Par­ti­keln in Form dün­ner Schich­ten ab. Man er­hält so Pig­men­te, die preis­güns­ti­ger als rei­ne Plätt­chen aus Gold oder Sil­ber sind, aber eine ver­gleich­ba­re Op­tik auf­wei­sen.

Dr. Ger­hard Pfaff, Perl­glanz­pig­men­te, Spek­trum der Wis­sen­schaft 1997


links vom 15.02.2015

felix schwenzel

  the­ver­ge.com: Why Tes­la's bat­tery for your home should ter­ri­fy uti­li­ties   #

was elon musk da in sa­chen so­lar­ener­gie und strom­ak­ku­mu­la­ti­on plant hört sich sehr fol­ge­rich­tig und span­nend an und soll­te klas­si­sche en­er­gie­ver­sor­ger (uti­li­ties) in der tat auf­schre­cken.

Musk, who starts to look less like a car­ma­ker and more like the ar­chi­tect of a ver­ti­cal­ly in­te­gra­ted en­er­gy com­pa­ny, with So­l­ar­Ci­ty ma­king so­lar pa­nels that send power to Tes­la bat­te­ries, both in the home and on the road.

“They’re not just car­ma­kers,” Mangha­ni says. “They’re part of the elec­tri­ci­ty net­work. At least folks in the en­er­gy in­dus­try are very well awa­re of Tes­la as a bat­tery ma­ker.”

  the­dai­ly­be­ast.com: Ray­mond Cruz’s Jour­ney From the Gang Vio­lence of East L.A. to ‘Bet­ter Call Saul’s’ Tuco Sa­la­man­ca   #

die­ses in­ter­view mit ray­mond cruz, der in den bei­den ers­ten staf­feln brea­king bad den dro­gen­händ­ler tuco spielt, ent­hält ein paar spoi­ler der zwei­ten fol­ge bet­ter call saul. des­halb, vor dem le­sen un­be­dingt auf net­flix bet­ter call saul gu­cken. bet­ter call saul ist üb­ri­gens grund ge­nug sich ein net­flix-kon­to an­zu­le­gen, wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, läuft das da so­gar in be­kack­ter syn­chron­fas­sung. an­sons­ten, in den wor­ten von ray­mond cruz:

Oh, yeah. Al­bu­quer­que!

  buzzfeed.com: New Vi­deo Calls Vice Ac­count of McA­fee Geo­da­ta Leak Into Ques­ti­on   #

das wirft kein gu­tes licht auf vice, wo man nach dem „lea­k­en“ von geo­da­ten mit dem auf­ent­halts­ort des da­mals flüch­ti­gen john mca­fee auf­klä­rung ver­sprach, aber bis heu­te nicht ge­lie­fert hat:

Two ye­ars ago, Vice pled­ged to get to the bot­tom of a dis­as­trous jour­na­li­stic mista­ke. It never did, and bla­me for the sna­fu has trai­led a ve­te­ran war pho­to­grapher into some of the most dan­ge­rous places in the world.

  mo­bi­le­ge­eks.de: Wem ge­hö­ren die Da­ten im Auto?   #

don dah­l­mann über da­ten­sam­me­lei und vie­le un­ge­klär­te fra­gen:

Wenn das Sys­tem ein­mal in­stal­liert ist, lässt es sich nicht mehr ab­stel­len. Egal ob man Smart­phone Ver­äch­ter und In­ter­net-Abs­ti­nenz­ler sein mag - so­bald man in ei­nem Auto mit eCall sitzt, wird man ge­trackt. Da hilft Da­ten-Pho­bi­kern nur noch der Kauf ei­nes Old­ti­mers. Am bes­ten aus den 70er Jah­ren.

kon­troll­ver­lust über­all. auch wenn man ei­nen wei­ten bo­gen ums in­ter­net oder smart­fo­nes macht. oder um es mit mi­cha­el see­manns wor­ten aus­zu­drü­cken:

Es gibt kein ana­lo­ges Le­ben mehr im Di­gi­ta­len. Wer Teil der Welt ist, wird Teil des In­ter­nets sein.

  www.zdf.de: NEO MA­GA­ZIN ROYA­LE vom 12.2.2015   #

bei die­ser sen­dung habe ich mehr­fach fremd­scham emp­fun­den, der stan­dup war sehr holp­rig und der gast wur­de mehr­fach „hor­ny“. trotz­dem wa­ren ein paar gute gags drin und über die po­lar­klei­dung des gasts kann ich mich wahr­schein­lich noch ta­ge­lang be­öm­meln.

  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: 15.2.2015   #

franz kaf­ka am bahn­schal­ter.

  soup.fh.vc: kü­chen­uten­si­li­en   #

schön.

  buzzfeed.com: 26 Pic­tures That Will Give You Some Peace For Once In Your Life   #

omm.


links vom 14.02.2015

felix schwenzel

  po­pu­lar­me­cha­nics.com: How The New York Times Works   #

ree­ves wie­deman über die her­stel­lung und trans­for­ma­ti­on der new york times. lang und le­sens­wert wie die sonn­tags­aus­ga­be der new york times.

  at­lant­ab­lack­star.com: NY Times White-Wa­shed Co­vera­ge of Lyn­ching Re­port De­mons­tra­tes How Un­com­for­ta­ble Main­stream Me­dia Is In Con­fron­ting Histo­ry of W   #

nick chi­les kri­ti­siert ei­nen ar­ti­kel von cam­pell ro­bert­son in der ny­ti­mes über eine stu­die über die ras­sis­tisch mo­ti­vier­te lynch­jus­tiz in den USA (pdf-link):

Not once did Ro­bert­son bo­ther to tell the rea­der that the “group of men," that the “mob," that the “soda-drin­king spec­ta­tors" were white. It's al­most as if the al­ways cau­tious Times was not com­ple­te­ly sure of who com­mit­ted the lyn­chings and was wai­ting for of­fi­ci­als to come along from 1910 and 1922 and con­firm their ra­cial iden­ti­ty.
In ad­di­ti­on, though the in­cre­di­bly de­tail­ed re­port by the Mont­go­me­ry, Ala­ba­ma-ba­sed Equal Ju­s­ti­ce In­itia­ti­ve used the words “white ter­ro­rism" over and over to de­scri­be the ef­fect of the lyn­chings on Ame­ri­ca and the Black com­mu­ni­ty, the Times went out of its way to avo­id that lan­guage, in­s­tead cal­ling them “ra­cial ter­ror lyn­chings."

mit die­sem ab­satz fängt die stu­die des EJI an:

he United Sta­tes. Lyn­chings were vio­lent and pu­blic acts of tor­tu­re that trau­ma­ti­zed black peo­p­le th­roug­hout the coun­try and were lar­ge­ly to­le­ra­ted by sta­te and fe­de­ral of­fi­ci­als. The­se lyn­chings were ter­ro­rism. “Ter­ror lyn­chings" pea­k­ed bet­ween 1880 and 1940 and clai­med the li­ves of Af­ri­can Ame­ri­can men, wo­men, and child­ren who were forced to en­du­re the fear, hu­mi­lia­ti­on, and bar­ba­ri­ty of this wi­de­spread phe­no­me­non un­a­ided.

kann man run­ter­la­den und le­sen.


links vom 13.02.2015

felix schwenzel

  tech­dirt.com: Sri­racha Boss On Trade­mark: Mmmmm, No Thanks   #

da­vid tran, ein viet­na­me­se der eine thai­län­di­sche chi­li­so­s­se in los an­ge­les her­stellt und da­mit de-fak­to die klas­si­sche sri­racha-sos­se (neu) er­fand, un­ter­nimmt nichts ge­gen pla­gia­teu­re. er hat sich we­der sei­nen mar­ken­na­men schüt­zen las­sen, noch spielt er mit dem ge­dan­ken nach­ah­mer ju­ris­tisch zu be­lan­gen. er sieht nach­ah­mung als wer­bung für sei­ne sos­se -- und der er­folg sei­ner fir­ma scheint ihm mehr als recht zu ge­ben. im „sri­racha-film“ (auf vi­meo zu kau­fen) oder in die­sem blick in die fa­brik kann man da­vid tran in all sei­ner be­schei­den­heit se­hen: „ein re­zept? ach. es gibt kein re­zept. das kön­nen sie selbst ma­chen: fri­sche chi­lis, es­sig, so sau­er sie möch­ten, salz, zu­cker, knob­lauch.“

  kraut­re­por­ter.de: „Haha, Schrei nach Lie­be“   #

the­re­sa bäu­er­lein spricht mit „alex“, der zwan­zig jah­re lang eine be­kann­te fi­gur in der rechts­extre­men sze­ne war. sehr lan­ges, sehr er­hel­len­des in­ter­view.

  phys.org: No Big Bang? Quan­tum equa­ti­on pre­dicts uni­ver­se has no be­gin­ning   #

ei­ner­seits ist die big-bang-theo­rie wie ein sack reis in chi­na (big-bag-theo­ry): eher nicht von be­lang für un­se­ren all­tag. an­de­rer­seits ver­sucht sie zu er­klä­ren wo wir, wo die welt her­kommt. das in­ter­es­siert uns ir­gend­wie ja alle. er­klä­ren kann sie das aber (ma­the­ma­tisch) nur bis zu ei­nem mo­ment kurz nach dem ur­knall. was da­vor war, eine sin­gu­la­ri­tät, ist ge­nau­so un­ver­ständ­lich und abs­trakt wie al­les an­de­re, was das uni­ver­sum ver­sucht zu be­schrei­ben oder zu er­klä­ren. im prin­zip könn­ten wir uns die­se sin­gu­la­ri­tät auch als un­end­lich dich­tes, punkt­för­mi­ges spa­get­ti­mons­ter vor­stel­len.

in die­sem ar­ti­kel wird jetzt ein neu­es ma­the­ma­ti­sches mo­dell be­schrie­ben, das sin­gu­la­ri­tä­ten links lie­gen lässt und un­ter an­de­rem schluss­fol­gert, dass das uni­ver­sum mit spa­get­t­i­so­s­sen­kon­den­sat ge­füllt ist, das, wenn ich es rich­tig ver­stan­den habe, be­reits ein­stein und bose pos­tu­liert ha­ben.


oh­ne flash auf sa­fa­ri

felix schwenzel

vor ner wei­le habe ich mich dar­über auf­ge­regt, dass spie­gel-on­line brow­ser ohne in­stal­lier­tes flash brüsk ab­weist und eine ka­put­te feh­ler­mel­dung, statt ei­nes mp4-er­satz­films an­zeigt. ver­sucht man vi­de­os auf spie­gel.de mit ei­nem flash­lo­sen sa­fa­ri auf ei­nem ipad oder ipho­ne auf­zu­ru­fen, funk­tio­niert al­les ganz pri­ma.

der (sich selbst so nen­nen­de) spie­gel on­line mo­bil-mi­nis­ter mat­thi­as streitz meint, ei­nen „lö­sung“ für flash­lo­se brow­ser zu fin­den kön­ne „(lei­der) dau­ern, weil vie­le Sei­ten sich ab­stim­men“ müss­ten.

heu­te bin ich über die­sen ar­ti­kel drauf ge­kom­men, dass man sich auch selbst hel­fen kann und mit ei­ner än­de­rung des „user agents“ spie­gel.de vor­gau­keln kann, ein ipad zu be­nut­zen. dann be­kommt man statt die­ses an­blicks:

die­sen an­blick:

um den user agent um­zu­stel­len muss man im sa­fa­ri al­ler­dings erst das ent­wick­ler-menü frei­schal­ten, dann wor­auf­hin man dann so tun kann, als ob man ein ipad hät­te. das müss­te auch mit an­de­ren sei­ten funk­tio­nie­ren.

[nach­trag]

sieht gut aus, funk­tio­niert aber nur so halb, weil die be­dien­ele­men­te of­fen­bar nicht kor­rekt auf klicks son­dern (ver­mut­lich) nur auf touch re­agie­ren. mit der space-tas­te kann man die vi­de­os aber ab­spie­len.


Photo by felix schwenzel in Berliner Schloss - Humboldtforum. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das flie­gen­de scheiss­haus.


links vom 12.02.2015

felix schwenzel

  jour­nel­le.de: Wo ich ver­stan­de weed   #

jour­nel­le über köln und den kar­ne­val:

Wie­so auch im­mer, was zählt, ist dass beim Kar­ne­val je­des Jahr der Zu­sam­men­halt der Men­schen ge­fei­ert wird, dass Neu­an­kömm­lin­ge herz­lich auf­ge­nom­men wer­den und dass sich für eine paar Tage alle ei­nig sind, am schöns­te Fleck­cher zu sein.

ich ver­ste­he den kar­ne­val ganz gut, hab ihn in und um mei­ne pu­ber­tät auch ein paar mal mit­ge­macht, kann aber mit mei­ner aus­ge­präg­ten men­schen­auf­lauf-, pa­thos- und eu­pho­rie­all­er­gie per­sön­lich we­nig da­mit an­fan­gen. aber: jede jeck ist an­ders.

  news­week.com: Fallon Is the King on You­Tube but Not on the Nigh­t's Talk Shows   #

john wal­ters über jim­my fallon:

Jim­my Fallon is the most ver­sa­ti­le talk-show host sin­ce Ste­ve Al­len. The­re's just one thing this talk-show host is not very good at: tal­king.

Wat­ching and lis­tening to Fallon in­ter­view a guest is sim­ply more pain­ful and awk­ward than every con­ver­sa­ti­on that ever took place bet­ween Ke­vin Ar­nold and Win­nie Coo­per. Ever­y­thing a guest has ever done, in­clu­ding the film, TV show or al­bum he or she is the­re to pro­mo­te, is eit­her “ama­zing" or “awe­so­me." Usual­ly, both. A Fallon in­ter­view is like wat­ching a ten­nis match with all aces. The­re are no ral­lies, no ser­vice re­turns back across the net. The­re is no ho­nest to good­ness ba­di­na­ge.

stimmt na­tür­lich nur zum teil, man­che ge­sprä­che von jim­my fallon mit sei­nen gäs­ten sind durch­aus auch „ama­zing“ oder „awe­so­me“.

aber spass bei­sei­te. der ar­ti­kel ar­bei­tet die schwä­chen die fallon, ne­ben all sei­nen un­be­streit­ba­ren stär­ken, hat ganz gut raus und kommt zu ei­nem ziem­lich gu­ten schluss­satz, den man aber im kon­text le­sen soll­te.

  you­tube.com: Dr Phil with no dia­lo­gue, just re­ac­tions...   #

das ist sehr, sehr wit­zig ...

  nut­ri­cu­lina­ry.com: To­kio (1): Der Tag, an dem ich auf­hör­te, au­ßer­halb Ja­pans Su­shi zu be­stel­len :   #

stevan paul über su­shi. oder to­kio. oder eher: bei­des.


links vom 11.02.2015

felix schwenzel

  te­le­graph.co.uk: How You­Tube Ch­an­ged The World   #

der te­le­graph über die (kur­ze) ge­schich­te von you­tube. sehr gründ­lich re­cher­chiert und breit aus­ge­walzt. hier ist was har­ry wal­lop über wer­bung auf you­tube sagt:

Bi­zar­re­ly, con­side­ring our sup­po­sed shor­tening at­ten­ti­on spans, ad­verts on You­Tube are lon­ger - the 30 se­cond TV spot has mor­phed into a th­ree mi­nu­te on­line film, with some brands, such as John Le­wis and Sains­bu­ry's, hos­ting la­vish din­ners to ce­le­bra­te its un­vei­ling. The TV ad has, in ef­fect, be­co­me a trai­ler for the lon­ger on­line ver­si­on. In some in­s­tances brands, such as Evi­an, make ad­verts ex­clu­si­ve­ly for the in­ter­net.

  ny­ti­mes.com: Jon Ste­wart Will Be Lea­ving 'The Dai­ly Show' on a Care­er High Note   #

jon ste­wart möch­te mal was an­de­res ma­chen:

“I don't have any spe­ci­fic plans," Mr. Ste­wart said, ad­dres­sing the ca­me­ra at the end of his show, at times see­ming clo­se to te­ars. “Got a lot of ide­as. I got a lot of things in my head. I'm go­ing to have din­ner on a school night with my fa­mi­ly, who I have he­ard from mul­ti­ple sources are love­ly peo­p­le."

so sehr ich das sitz­fleisch von da­vid let­ter­man be­wun­de­re, der sei­ne show, glau­be ich, nach 30 jah­ren ver­lässt, be­wun­de­re ich auch, dass jon ste­wart (oder auch craig fer­gu­son) auf dem ver­meint­li­chen hö­he­punkt ih­rer kar­rie­ren noch­mal et­was ganz neu­es pro­bie­ren wol­len.


links vom 10.02.2015

felix schwenzel

  zeit.de: Auf ein Früh­stücks­ei mit: Otto Schi­ly   #

mo­ritz von us­lar hat mit otto schi­ly ge­früh­stückt.

  fm4.orf.at: Der be­rühm­te Ge­räu­sche­ma­cher   #

ro­bert glas­hütt­ner über den wie­ner ge­räusch­ma­cher ma­rio wie­ner­roi­ther und sei­ne sehr wit­zi­gen mu­sik­lo­sen vi­de­os. ma­rio wie­ner­roi­thers you­tube­ka­nal fin­det sich hier.

  pan­do.com: The French go­vern­ment can now force ISPs to block web­sites wi­t­hout a court or­der   #

in frank­reich kön­nen be­hör­den jetzt ohne läs­ti­ge ge­richts­be­schlüs­se web­sites sper­ren:

Tha­t's the un­fort­u­na­te iro­ny of the Char­lie Heb­do at­tack: an ef­fort to si­lence a ma­ga­zi­ne which has sin­ce be­co­me an idol for free speech has led France and the United King­dom to pro­po­se or in­tro­du­ce laws that li­mit speech th­rough di­rect cen­sor­ship and in­ti­mi­da­ti­on.

die mei­nungs­frei­heit lässt sich nach mei­nung vie­ler re­gie­run­gen of­fen­bar nur durch ein­schrän­kun­gen der mei­nungs­frei­heit ver­tei­di­gen. und eins plus eins ist drei.

  netz­po­li­tik.org: Ad­van­ced Ger­man Tech­no­lo­gy: Deut­sche Brief­kas­ten­fir­ma will neu­en Staats­tro­ja­ner „made in Ger­ma­ny“ ver­kau­fen   #

and­re meis­ter über eine fir­ma die über­wa­chungs­tech­no­lo­gie ver­kauft.

  pan­do.com: TJ Mil­ler's Crun­chies dis­as­ter should­n't have sur­pri­sed Tech­Crunch, or an­yo­ne else   #

ja­mes ro­bin­son über t.j. mil­ler, der in si­li­con val­ley er­lich bach­man spielt (sehr wit­zig) und kürz­lich die crun­chies awards mo­de­riert hat (nicht wit­zig).


links vom 09.02.2015

felix schwenzel

  zeit.de: Ein Ju­gend­li­cher be­rich­tet aus sei­nem Le­ben   #

Hal­lo, mein Name ist Paul Büh­re, und ich wer­de Sie heu­te durch den für El­tern und Au­ßen­ste­hen­de voll­kom­men un­ver­ständ­li­chen All­tag ei­nes Schü­lers der Klas­sen­stu­fe neun auf ei­nem her­kömm­li­chen Gym­na­si­um im Zeit­al­ter des In­ter­nets füh­ren. Dies ist das wahr­schein­lich ers­te und letz­te Mal, dass Ih­nen ein der­ar­ti­ger Text vor die Au­gen kommt, also pas­sen Sie gut auf.

das hat paul büh­re vor un­ge­fähr ei­nem jahr in die zeit ge­schrie­ben und es liest sich ziem­lich amü­sant und auch ein biss­chen er­hel­lend, wenn man mal ein pu­ber­tie­ren­der jun­ge war und ver­gess­lich ist. mitt­ler­wei­le hat paul büh­re ein buch ge­schrie­ben das „Tee­nie Leaks: Was wir wirk­lich den­ken (wenn wir nichts sa­gen)“ heisst und den fol­gen­den klap­pen­text hat:

Kon­sum­ori­en­tiert, por­no­ver­dor­ben und je­der­zeit be­reit, das Ge­schenk von Oma ge­gen Gras oder Wod­ka-En­er­gy ein­zu­tau­schen? Bis­her ken­nen wir den Pu­ber­täts­all­tag haupt­säch­lich aus der Sicht von ver­un­si­cher­ten El­tern, über­las­te­ten Leh­rern oder gar Fa­mi­li­en­the­ra­peu­ten. Jetzt ge­währt erst­mals ein 15-Jäh­ri­ger Ein­blick in das, was ihm und sei­ner Ge­ne­ra­ti­on wich­tig ist. Er er­zählt von Com­pu­ter­spie­len, Un­ter­ho­sen­mo­den, Mäd­chen­klei­dung, Schü­ler­aus­tausch, Ver­liebt­sein in Zei­ten des In­ter­nets und die­sen Mo­men­ten, in de­nen al­les zu viel wird. Und von El­tern, die stän­dig nur das Bes­te wol­len, aber da­mit ge­nau das Ge­gen­teil er­rei­chen.

auf der ver­lags­sei­te gib­t's mehr zu dem buch.

  leit­me­di­um.de: »Ed­ward Snow­den starb für un­se­re Sün­den« - Mär­ty­rer­tum und Me­ri­to­kra­tie in der Ha­cker­sze­ne   #

cas­par cle­mens mier­au:

Blog- und Twit­ter-Kol­le­ge Jür­gen Ge­u­ter hat vor kur­zem an der Uni­ver­si­tät Vech­ta den Vor­trag »Ed­ward Snow­den starb für un­se­re Sün­den« ge­hal­ten. In dem Vor­trag gibt es ei­ni­ge span­nen­de Ge­dan­ken, die ein Rein­hö­ren sehr emp­feh­lens­wert ma­chen. Ne­ben ei­ner Pro­ble­ma­ti­sie­rung des re­li­gi­ös ge­präg­ten Ha­cker-Mär­ty­rer­tums gibt es Hin­wei­se auf struk­tu­rel­le Pro­ble­me der Ha­cker-Sze­ne wie zum Bei­spiel der stark aus­ge­präg­ten Me­ri­to­kra­tie (Leis­tungs­be­zo­gen­heit).

gu­ter vor­trag, mit ein biss­chen zu viel sar­kas­mus und stel­len­wei­se über­do­sier­ter un­dif­fe­ren­ziert­heit. aber, eine por­ti­on ccc-skep­sis und di­stan­zier­te be­trach­tung was wir im netz so trei­ben und glau­ben, kann nicht scha­den.

  watch-sa­lon.blog­spot.de: Watch-Sa­lon: Die Frau fürs So­zia­le. Al­lein un­ter Män­nern im Spie­gel-Büro   #

der spie­gel als män­ner­ma­ga­zin.

Ganz an­ders beim Spie­gel: Über­all Män­ner und dazu eine straf­fe Hier­ar­chie. Ich kann mich an Mon­tags­kon­fe­ren­zen in Ham­burg er­in­nern, bei de­nen nicht eine ein­zi­ge Frau zu Wort kam. Wäh­rend ich bei der Taz für In­nen­po­li­tik zu­stän­dig ge­we­sen war, lan­de­ten jetzt auf mei­nem Schreib­tisch alle The­men, mit de­nen die Kol­le­gen nichts an­fan­gen konn­ten: Frau­en, Kin­der, Ho­mo­se­xua­li­tät, Min­der­hei­ten ...

  blogs.taz.de/rep­ti­li­en­fonds: Mar­ten­stein und ich: Ist das noch Wo­chen­end­de­pres­si­on oder schon Mid­life Cri­sis?   #

hei­ko wer­ning über ha­rald mar­ten­stein:

Prak­tisch jede Wo­che also fußt Mar­ten­steins sonn­täg­li­che Ta­ges­spie­gel-Ko­lum­ne auf ei­ner ge­ra­de zu­vor aus­führ­lich in den Me­di­en wi­der­leg­ten Falsch­mel­dung. Was zwei Schlüs­se zu­lässt: Ent­we­der ver­folgt er da­mit eine ei­gen­wil­li­ge Stra­te­gie für ir­gend­was, was ich nicht durch­schaue. Oder ihm geht es ein­fach bes­ser als mir, weil er of­fen­bar nicht dau­ernd das gan­ze In­ter­net durch­le­sen muss. Wahr­schein­lich liest er über­haupt kei­ne Zei­tung. Wahr­schein­lich muss man sich Mar­ten­stein als glück­li­chen Mann vor­stel­len, der den gan­zen Tag im Krei­se sei­ner Lie­ben sinn­vol­le Din­ge tut oder Sport treibt und sich ge­sund er­nährt, was ja viel Zeit beim Ko­chen er­for­dert, und wenn er mal beim Ein­kau­fen ir­gend­was auf­schnappt, wie dass der Wurst­ver­käu­fer ihm sagt, er sol­le mal schön ein paar Schwei­ne­ko­te­letts kau­fen, denn wer weiß, wie lan­ge das noch geht, in Eng­land schließ­lich dürf­ten die Ban­ken jetzt ja nicht mal mehr Spar­schwei­ne ver­tei­len we­gen der Mus­li­me, dann schreibt er zu Hau­se schnell eine Ko­lum­ne dar­über und hat da­nach ganz viel Zeit, die Ko­te­letts or­dent­lich zu ma­ri­nie­ren, mit selbst her­an­ge­züch­te­ten Kräu­tern, die er im Gar­ten ern­tet, nach­dem er die Pflänz­chen noch ein­mal alle sanft ge­strei­chelt hat, so viel Zeit hat er. Wie soll er denn da noch im In­ter­net gu­cken, ob sei­ne The­sen über­haupt stim­men?


links vom 08.02.2015

felix schwenzel

  spie­gel.de: Darm­bak­te­ri­en könn­ten Me­di­zin re­vo­lu­tio­nie­ren   #

le­ser von darm mit charme ha­ben von den meis­ten hier an­ge­spro­che­nen din­gen schon­mal ge­hört. was aber wirk­lich er­staun­lich ist: wie we­nig wir wis­sen, wie vie­les in der welt und un­se­rem kör­per eben noch #neu­land ist.

  you­tube.com: Anke En­gel­ke flir­tet mit Ja­mes Fran­co nach­dem ihr Ve­rusch­ka was übers Vö­geln er­zählt. - You­Tube   #

wenn es anke en­gel­ke nicht gäbe, müss­te man sie wohl er­fin­den.

  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Die „Ta­ges­schau“-Rou­ti­ne   #

ste­fan nig­ge­mei­er meint, die ta­ges­schau er­sti­cke den jour­na­lis­mus mit ih­rer rou­ti­ne. und er ist nicht der ein­zi­ge der so denkt.


al­les nur ge­klaut

felix schwenzel




ich hab mir ges­tern das neo ma­ga­zin roya­le an­ge­guckt. auf dem han­dy, am frü­hen abend.

auf dem fern­se­her und spät nachts, habe ich mir „late night fern­se­hen“ zu­letzt, glau­be ich, zu ha­rald-schmidt-zei­ten an­ge­se­hen. das hört sich zu­nächst mal voll­kom­men egal an, zeigt aber eine un­ge­reimt­heit mit der sich alle late night shows rum­pla­gen: sie wer­den spät nachts aus­ge­strahlt, da­vid let­ter­man, jim­my fallon oder jim­my kim­mel zum bei­spiel ge­gen halb zwölf. im an­schluss, ge­gen halb eins lau­fen dann noch la­ter shows, wie die von craig fer­gu­son (bis ende 2014) oder seth mey­ers. die shows wer­den aber alle am nach­mit­tag auf­ge­zeich­net (auch jim­my kim­mel live). craig fer­gu­son hat auch mit­un­ter an ei­nem tag gleich zwei shows auf­ge­zeich­net, die dann an ver­schie­de­nen ta­gen ver­sen­det wur­den. an­ge­se­hen wer­den die shows dann aber nicht nur zur sen­de­zeit, son­dern dank sen­dungs-me­dia­the­ken, hulu, you­tube oder an­de­rer an­bie­ter eben ir­gend­wann.

man kann also sa­gen: late night talk shows sind nach­mit­tags­sen­dun­gen, die spät abends aus­ge­strahlt wer­den und ir­gend­wann ge­se­hen wer­den.

die ame­ri­ka­ni­schen late night shows dau­ern un­ge­fähr eine stun­de. al­ler­dings ist je­weils un­ge­fähr eine vier­tel stun­de da­von wer­bung. bleibt also je­weils ne knap­pe drei­vier­tel stun­de sen­de­zeit. die meis­ten late night shows sind iden­tisch struk­tu­riert: am an­fang ein stan­dup, in dem der mo­de­ra­tor ein paar wit­ze er­zählt oder sich mit sei­nem si­de­kick un­ter­hält, oft un­ter­bro­chen von klei­nen ein­spiel­fil­men. da­nach, nach ei­ner wer­be­pau­se, ein biss­chen plau­de­rei am schreib­tisch, oft mit gags oder spiel­chen, die nicht im ste­hen funk­tio­nie­ren, wie le­ser­post vor­le­sen oder schrei­ben oder klei­nen in­sze­nie­run­gen oder sket­chen. da­nach, wie­der nach ei­ner wer­be­pau­se, der ers­te gast, nach ei­ner wei­te­ren wer­be­pau­se der zwei­te gast, und wenn nach der letz­ten wer­be­pau­se noch zeit ist, manch­mal noch live-mu­sik. böh­mer­mann hat das ein biss­chen ge­strafft und zeigt nur ein seg­ment mit gäs­ten, so dass er gut mit ei­ner hal­ben stun­de aus­kommt. die ha­rald schmidt show in der ARD war zwi­schen­zeit­lich mal auf vier­zig mi­nu­ten an­ge­setzt, was mir im­mer viel zu lang vor­kam. die 30 mi­nu­ten die böh­mer­mann für sei­ne sen­dung hat, kom­men mir sehr ad­äquat vor.

das for­mat von late night shows ist (in ame­ri­ka) im prin­zip to­tal aus­ge­lutscht. late night shows lau­fen seit vie­len jahr­zehn­ten im ame­ri­ka­ni­schen fern­se­hen, auf man­chen sen­dern zwei pro abend, die meis­ten gros­sen net­works ha­ben ei­ge­ne, pro wo­chen­tag lau­fen der­zeit zehn bis zwan­zig late night shows. jim­my carson fing mit sei­ner to­night show 1962 an, seit­dem dürf­ten im ame­ri­ka­ni­schen fern­se­hen ins­ge­samt so um die hun­der­tau­send late night show­aus­ga­ben pro­du­ziert wor­den sein (of­fen­le­gung: ich kann nicht be­son­ders gut rech­nen, aber okay schät­zen). neue late-night-for­ma­te wird man heut­zu­ta­ge also eher schwer er­fin­den kön­nen, die ame­ri­ka­ner dürf­ten schon so ziem­lich al­les aus­pro­biert ha­ben was geht. so hat auch ha­rald schmidt, als er in SAT1 mit sei­ner ha­rald schmidt show an­fing, erst­mal be­währ­tes über­nom­men. im prin­zip war die ha­rald schmidt show eine ge­konn­te ko­pie von da­vid let­ter­mans late show. ha­rald schmidt hat das na­tür­lich nie ver­heim­licht, son­dern ist im ge­gen­teil so­gar dar­auf rum­ge­rit­ten. in fast je­der sen­dung war der let­ter­man gast und brach­te brie­fe vor­bei, die schmidt dann vor­las. bei böh­mer­mann heisst der let­ter­man jetzt beef­trä­ger. das wort­spiel er­klärt do­ris akrap in ih­rer böh­mer­mann­gut­fin­dung auf zeit on­line. nach­dem böh­mer­mann das „beef“ vor­ge­le­sen be­kom­men hat, ant­wor­tet er in der sen­dung na­tür­lich auch, mit ex­al­tier­ten schreib­ges­ten, und ku­sche­lig-ro­ma­ti­scher mu­sik. das wie­der­um er­in­nert mich an jim­my fallons (eben­falls ur­ko­mi­sche) thank you no­tes, hier zum bei­spiel an aca­de­my pre­si­dent cheryl boo­ne isaacs, pad­ding­ton den bär und be­ne­dict cum­ber­batch, dan­kens­wer­ter­wei­se mit ei­ner gros­sen por­ti­on fä­kal­wit­ze­lei­en.

auch jan böh­mer­manns stan­dup kann man als par­odie auf die un­zäh­li­gen gros­sen und klei­nen vor­bil­der se­hen. hän­de in den ho­sen­ta­schen, mit ge­spiel­ter lo­cker­heit und plau­der­ton ein paar vor­for­mu­lier­te gags raus­hau­en, mit dem si­de­kick re­den und am ende mit ge­spiel­ter eu­pho­rie die gross­ar­ti­gen gäs­te und die tol­le show aus­ru­fen. ri­chard we­ber fand das im ta­ges­spie­gel un­sou­ve­rän:

Wie bei je­der Late-Night-Show kommt jetzt der Stand-Up. Ta­ges­ak­tua­li­tä­ten wit­zig prä­sen­tiert. Da zeigt sich, das Böh­mer­mann nicht mal der ganz ganz ganz ganz klei­ne Bru­der von Ha­rald Schmidt ist. Eher der Bru­der von Anke En­gel­ke. Stand-Up ist nicht sei­ne Welt. Das Gag-Ni­veau, hö­hen­mä­ßig nicht Al­pen son­dern Berg & Tal. Viel Tal.

ich fand den stan­dup ok, da habe ich schon viel schlim­me­res ge­se­hen. böh­mer­mann mit schmidt zu ver­glei­chen ist na­tür­lich un­fair, weil schmidt in sei­ner gu­ten zeit so­gar sei­ne ame­ri­ka­ni­schen vor­bil­der über­flü­gelt hat und zu­dem über jahr­zehn­te über­haupt der ein­zi­ge deut­sche mo­de­ra­tor zu sein schien, der vor­ge­fer­tig­te gags vor ei­ner ka­me­ra gleich­zei­tig wit­zig, la­ko­nisch, di­stan­ziert und un­ge­küns­telt ab­lie­fern konn­te. böh­mer­mann par­odiert schmid­ter­man ein­fach und ist da­mit auf der si­che­ren sei­te. jay le­nos stan­dups fand ich üb­ri­gens im­mer gräss­lich. je­der zwei­te gag fing mit „hey, have you he­ard about that …“ und die auf­ge­pump­te jo­via­li­tät und gute-lau­ne-gym­nas­tik, wa­ren auch nach zwan­zig jah­ren übung und rou­ti­ne un­er­träg­lich. böh­mer­mann hat, wie bei fast al­lem was er tut, bei sei­nem stan­dup den weg der me­ta­ebe­ne ge­wählt. von dort oben kann man auch mal zwei, drei grot­ten­schlech­te gags ma­chen, weil es im prin­zip zi­ta­te sind. des­halb, we­gen der me­ta­ebe­nen, konn­te ha­rald schmidt auch po­len-wit­ze ma­chen, ohne fremd­schäm-at­ta­cken zu trig­gern. und des­halb kann böh­mer­mann auch blö­de pä­do­phi­len-wit­ze ma­chen.

die ein­zi­ge ame­ri­ka­ni­sche late night show in der kon­se­quent im­pro­vi­siert wur­de, war craig fer­gu­sons late late night show. das funk­tio­nier­te al­ler­dings auch vor al­lem des­halb, weil sein si­de­kick, ein ske­lett na­mens ge­off pe­ter­son, das von josh ro­bert thomp­son ani­miert und ge­spro­chen wur­de, teil­wei­se noch wit­zi­ger und spon­ta­ner als fer­gu­son selbst war. und wo spon­ta­ni­tät und im­pro­vi­sa­ti­ons­ga­be feh­len, muss halt ge­scrip­tet wer­den, was völ­lig ok ist und manch­mal auch bes­ser, strin­gen­ter und un­ter­halt­sa­mer. ge­mein­sam ha­ben böh­mer­mann und fer­gu­son aber of­fen­sicht­lich ihre tie­fe ab­nei­gung ge­gen­über ge­sprä­chen mit pro­mi­nen­ten. fer­gu­son war stets be­müht, sei­ne ge­sprä­che ins ab­sur­de ab­glei­ten zu las­sen und zu se­hen, was pas­siert. auf den al­ten show­busi­ness-deal, ich er­zäh­le ein zwei lus­ti­ge ge­schich­ten und darf da­für wer­bung für mei­nen neu­en film/buch/sen­dung ma­chen, woll­te sich fer­gu­son nie ein­las­sen. das führ­te bei nicht we­ni­gen sei­ner gäs­ten zu of­fen zur schau ge­stell­ter fas­sungs­lo­sig­keit. auf der an­de­ren sei­te konn­te fer­gu­son, wenn ihn sein ge­gen­über wirk­lich in­ter­es­sier­te, auch die gross­ar­tigs­ten ge­sprä­che füh­ren, zum bei­spiel mit ste­phen fry oder ri­cky ger­vais.

we­gen fer­gu­sons an­archo-ge­sprächs­füh­rung habe ich auch hoff­nung, dass böh­mer­manns un­fä­hig­keit „we­nigs­tens ein­mal mit sei­nen Gäs­ten ein sinn­vol­les Ge­spräch auf­zu­bau­en“, die chris­toph beh­rens in der süd­deut­schen dia­gnos­ti­zier­te, eine aus­bau­fä­hi­ge stär­ke und kei­ne schwä­che ist.

im sin­ne der über­schrift hof­fe ich, dass böh­mer­mann sich wei­ter fleis­sig aus dem late-night-fun­dus der gros­sen be­dient, zi­tiert und sich nur in aus­nah­me­fäl­len von der me­ta­ebe­ne ent­fernt. von mir aus kann das so wei­ter­ge­hen.


links vom 07.02.2015

felix schwenzel

  theoat­me­al.com: Should you buy a sel­fie stick?   #

na toll. jetzt über­le­ge ich, ob ich mir viel­leicht nen sel­fie-stick kau­fen soll.

  overv.eu: Dai­ly Over­view   #

schö­ne luft­bil­der. /via kraut­re­por­ter mor­gen­post und da­vid bau­er


links vom 06.02.2015

felix schwenzel

  pro­pu­bli­ca.org: The Worl­d's Email En­cryp­ti­on Soft­ware Re­li­es on One Guy, Who is Go­ing Bro­ke   #

wer­ner kochs code steckt welt­weit hin­ter vie­len email-ver­schlüs­se­lungs­pro­gram­men. aber er wird schlecht von uns al­len be­zahlt und ihm droht die plei­te. mit­te de­zem­ber schrieb wer­ner koch den ers­ten hil­fe­ruf (auf den ich da­mals auch link­te), der aber nicht mal die hälf­te der be­nö­tig­ten spen­den ein­brach­te.

dank die­ses ar­ti­kels von ju­lia ang­win auf pro­pu­bli­ca scheint das spen­den­ziel nun seit ges­tern er­reicht, aber das des­in­ter­es­se an ver­schlüs­se­lung all­ge­mein und spe­zi­ell an die­sem wich­ti­gen pro­jekt ir­ri­tiert mich doch sehr.

  spie­gel.de: Lobo-Ko­lum­ne: Pseu­do­skep­sis zwei­felt an al­lem au­ßer an sich selbst   #

auf twit­ter habe ich ges­tern ver­mu­tet, dass die­se ko­lum­ne mal wie­der die bes­te ko­lum­ne von sa­scha lobo sein könn­te. und nicht nur weil er pop­per zi­tiert:

Denn die Blü­te der Pseu­do­skep­sis ist kei­ne di­gi­ta­le, son­dern eine ge­sell­schaft­li­che. „Un­ser Wis­sen ist ein kri­ti­sches Ra­ten, ein Netz von Hy­po­the­sen, ein Ge­we­be von Ver­mu­tun­gen“, schrieb Karl Pop­per 1934 und ver­band so je­des Wis­sen mit dem Zwei­fel.

die ko­lum­ne ist des­halb be­son­ders, weil sie et­was macht, was we­ni­ge ko­lum­nis­ten ma­chen: sau­ber und klug ana­ly­sie­ren, gna­den­los dif­fe­ren­zie­ren und da­nach nicht mit dem fin­ger in eine be­stimm­te rich­tung zei­gen, son­dern in alle, auch die ei­ge­ne rich­tung.

  zeit.de: Un­ter­gang der Bä­cke­rei: Durch­ba­cken   #

mat­thi­as stolz über die dorf­bä­cke­rei rit­ter im os­ten bran­den­burgs.

Wer durch Bran­den­burg fährt, der sieht nicht sel­ten eine klei­ne Dorf­bä­cke­rei, und wer dort ein­kauft, stellt fest, dass das Brot dort sehr gut schmeckt. Meist sind die­se Bä­cke­rei­en kärg­lich ein­ge­rich­tet, so­dass sich der durch­rei­sen­de Käu­fer fragt, ob sie wohl kurz vor dem Aus ste­hen. Ei­ni­ge An­ru­fe bei Bran­den­burgs Klein­bä­ckern er­ga­ben, dass die meis­ten des­halb kei­nen Be­such von ei­nem Re­por­ter wol­len, weil es ih­rem Ge­schäft nicht ge­ra­de gut geht. In fünf von fünf Te­le­fo­na­ten fällt das Wort "auf­ge­ben", nächs­tes Jahr, bald wahr­schein­lich, in zehn Jah­ren, wenn man Mit­te 50 sei. Auch Herr Rit­ter hat­te erst ge­zö­gert.

wenn man sich kurz auf­re­gen möch­te: ein­fach den al­ten trick ma­chen und die kom­men­ta­re le­sen. un­ter dem ar­ti­kel vom no­ve­mer sind zwar nur drei kom­men­ta­re, aber zwei da­von sind to­tal arschig.

  tech­crunch.com: The Ste­ve Jobs Mo­vie With Seth Ro­gen And Mi­cha­el Fass­ben­der Will Open Oct. 9th   #

bei mir ist die vor­freu­de auf aa­ron sor­kin fil­me oder se­ri­en in den letz­ten jah­ren stets grös­ser ge­we­sen als das ver­gnü­gen beim an­se­hen. news­room war ein to­ta­ler rein­fall und ne null­num­mer. die­ser film er­zeugt wie­der eine gros­se vor­freu­de in mir, aber ich bin schon fast si­cher, dass ich am ende ent­täuscht sein wer­de.

  kott­ke.org: My fa­vo­ri­te mo­vie sce­ne of 2014   #

die sze­ne ist aus big hero 6 oder wie er in deutsch­land heisst: bay­max - rie­si­ges ro­bo­wa­bo­hu (film­kri­tik von ro­chus wolf). ich fand den film su­per, und auch wenn er teil­wei­se zu stark mit dis­ney ste­reo­ty­pen ge­würzt ist, ent­hält er al­les, was ein gu­ter film ent­hal­ten muss. hu­mor, nied­lich­keit, mensch­lich­keit und mar­vel.

  kraut­re­por­ter.de: Kraut & Rübe: Die­ses Huhn ist aus Ge­mü­se   #

the­re­sa bäu­er­lein über flei­scher­satz, mit ei­ner über­schrift die sich reimt. trotz­dem le­sens­wert und teil ei­ner neu­en rei­he:

In der Se­rie Kraut & Rübe be­trach­te ich je­den Mo­nat Phä­no­me­ne aus der Le­bens­mit­tel- und Kon­sum­welt.

  blog.wolfs-fo­tos.de: Fo­to­graf im Piss-Storm: War­um es beim Ur­he­ber­recht nicht nur ums Geld geht   #

wolf-die­ter roth spielt ge­schmacks­po­li­zei und es­ka­liert jan böh­mer­manns ur­he­ber­rechts­ver­let­zung zur ge­schmacks­ver­let­zung:

Mar­tin Lan­ger ist kein Mas­sen­ab­mah­ner: Ge­gen Ver­wen­dung des Bilds in ei­nem ver­nünf­ti­gen Zu­sam­men­hang geht er nicht vor, auch nicht auf Twit­ter und Face­book. Auch die TAZ-Ti­tel­sei­te wie oben zu se­hen darf so ge­zeigt wer­den, wur­de auch selbst von der TAZ in den so­zia­len Netz­wer­ken ver­schickt.

Wenn er aber den Ein­druck hat, je­mand ver­harm­lo­se, was da­mals ge­sche­hen sei, was er un­ter Le­bens­ge­fahr do­ku­men­tiert hat, ma­che sich dar­über lus­tig, dann läßt er das ihm da­für zu­ste­hen­de Ho­no­rar ein­trei­ben.

mir ist das ehr­lich­ge­sagt zu teu­er, um aus­zu­pro­bie­ren ob das stimmt was mar­tin lan­ger wolf-die­ter roth da of­fen­bar er­zählt hat, dass er ge­gen ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen nur vor­geht, wenn sie ihm re­spekt­los er­schei­nen. und das mit dem ge­schmack ist auch so eine sa­che. mar­tin lan­ger fand mei­ne zu­sam­men­fas­sung und be­wer­tung zu sei­ner aus­ein­an­der­set­zung mit jan böh­mer­mann of­fen­bar so ge­schmack- und re­spekt­los, dass er mich auf face­book auf die schwar­ze lis­te ge­setzt hat und blo­ckiert hat.


links vom 05.02.2015

felix schwenzel

  sued­deut­sche.de: Is­ra­el: Die lee­ren Fla­schen von Sara Ne­tan­ja­hu   #

so wie es aus­sieht, könn­te is­ra­els pre­mier ben­ja­min ne­tan­ja­hu bei den wah­len über pfand­fl­schen stol­pern. (of­fen­le­gung: ich bin auch schon­mal über pfand­fla­schen ge­stol­pert.)

  the­guar­di­an.com: What hap­pen­ed when I con­fron­ted my cruel­lest troll   #

lin­dy west über per­sön­li­che an­grif­fe im netz, wie sie da­mit um­geht und dar­un­ter lei­det und wie sie ei­nem ih­rer trol­le ent­ge­gen tritt.

  you­tube.com: You Are Not A Con­tent Crea­tor   #

ich sag ja ger­ne: „re­le­vanz ist fir­le­fanz“. das könn­te man auch dif­fe­ren­zie­ren, da­mit es prä­zi­ser ist, zum bei­spiel: „re­le­vanz die sich aus ab­ruf­zah­len speist ist fir­le­fanz“ — aber das wür­de sich nicht mehr so schmis­sig an­hö­ren.

youtube-video laden, info, direktlink

  theawl.com: Mi­cro­wa­ve the Ve­ge­ta­bles   #

die­ser ar­ti­kel hat mich dazu in­spi­riert, mir end­lich ei­nen et­was bes­se­ren ge­mü­se­ho­bel zu kau­fen, mit dem ich wirk­lich dün­ne schei­ben schnei­den kann. bald stell ich dann auch ge­mü­se­chips in der mi­kro­wel­le her.

  kott­ke.org: The un­be­ara­ble slow­ness of light   #

tol­le über­schrift. ja­son kott­ke fasst kor­rekt zu­sam­men:

Not­hing is fas­ter than the speed of light. But com­pared to the uni­ma­gi­nable size of the Uni­ver­se, light is ac­tual­ly ex­tre­me­ly slow.

  roo­se­velt­is­lan­der.blog­spot.de: Per­son Of In­te­rest Film Crew Trans­form Roo­se­velt Is­land Into Ber­lin - It's Easy With A Litt­le Bit Of Ger­man Si­gnage   #

wie man aus dem roo­se­velt is­land in new york deutsch­land macht. oder es zu­min­dest ver­su­chen kann.

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Un­der con­s­truc­tion   #

gros­se ame­ri­ka­ni­sche bau­ten als bau­stel­len.

  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Pri­va­te li­ves of co­mic book cha­rac­ters up­date, Grég Guil­l­emin   #

pop art ist noch lan­ge nicht tot.

  an­ne­wiz­o­rek.de: ROTFL seals   #

see­hun­de die la­chen könn­ten und ei­nem beim be­trach­ten zum la­chen brin­gen.