links vom 11.03.2012

felix schwenzel

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  uarrr.org: Falls je­mand coo­ler vom Ka­cken kom­men kann, soll er es be­wei­sen   #

sor­ry. aber so­was muss ich ver­lin­ken. ge­ra­de­zu zwang­haft.

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  jour­nel­le.de: Au­then­ti­zi­tät me mal   #

elle er­klärt war­um die su­che nach au­then­ti­zi­tät oft in ab­schät­zig­keit aus­ar­tet:

Das klingt denk­bar un­spek­ta­ku­lär, aber ich glau­be, dass ge­nau dar­in das Ge­heim­nis liegt. Der Edle Wil­de ist näm­lich vor al­lem ein ganz nor­ma­ler Mensch. Nichts des­to we­ni­ger ist die Kul­tur in der er lebt nicht bes­ser oder schlech­ter als un­se­re Kul­tur und man muss sei­ner Kul­tur zu­ge­ste­hen, dass sie sich ge­nau­so än­dern kann, wie sich un­se­rer Kul­tur in den letz­ten Jahr­hun­der­ten mas­siv ge­än­dert hat.

Die Su­che nach Au­then­ti­zi­tät ist der feuch­te Traum von Wis­sen­schafts- oder Jour­na­lis­mus­dar­stel­lern, die mit der Kom­ple­xi­tät ih­rer Welt über­for­dert sind und ein­fa­che Ant­wor­ten im Busch su­chen. Und wäh­rend sie glau­ben, die ar­men Ur­ein­woh­ner mit ih­ren Fil­men und wis­sen­schaft­li­chen Ar­bei­ten zu ret­ten, ze­men­tie­ren sie das Bild des freund­lich-un­fä­hi­gen Ed­len Wil­den.

um zu er­fah­ren war­um es eth­no­lo­gie über­haupt gibt, muss man den text schon selbst le­sen. /jawl.net (das hier auch gleich abon­niert)

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  lars­rei­ne­ke.de: Nie wie­der Ce­BIT   #

lars rei­e­ke über re­gel die nie­mand ge­macht hat und war­um die ce­bit ka­putt ist. /quo­te.fm

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  things­or­ga­ni­zed­neat­ly.tumb­lr.com: Mon­dri­an sand­wich at Low Com­mit­ment Pro­jects...   #

mondrian-sandwich
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  netz­po­li­tik.org: Jus­tiz­mi­nis­te­rin: Tak­ti­sches Foul ge­gen Pi­ra­ten­par­tei   #

mar­kus be­cke­dahl beim fak­ten­prü­fen von aus­sa­gen von sa­bi­ne leu­theus­ser-schnar­ren­ber­ger.

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  netz­po­li­tik.org: Rech­t­e­indus­trie trau­rig: Grund­rechts­ab­bau ist nicht po­pu­lär   #

mar­kus be­cke­dahl über die zu­sam­men­fas­sung ei­nes „ex­klu­si­ve[n] Sym­po­si­um[s] für die Film- und Me­di­en­wirt­schaft mit an­schlie­ßen­dem Get-tog­e­ther“:

Man liest rich­tig aus dem Ar­ti­kel her­aus, wie ent­täuscht die Rech­te­inha­ber ge­ra­de sind, dass die Po­li­tik nicht be­geis­tert ihre For­de­run­gen nach Netz­sper­ren, 3-Strikes-Mo­del­len und mehr Über­wa­chung auf­nimmt und um­set­zen möch­te. Die “so­ge­nann­ten Netz­ak­ti­vis­ten" sind schuld. Wir sind be­trof­fen.

Wir müs­sen dem­nach nur war­ten, bis sich Her­bert Grö­ne­mey­er oder To­kio Ho­tel in die De­bat­te ein­mi­schen und den Ab­bau von Grund­rech­ten for­dern. Oder 100.000 Künst­ler und Lob­by­is­ten für ACTA und für ei­nen Ab­bau von Grund­rech­ten auf die Stra­ße ge­hen.

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  zeit.de: Mar­ke­ting: Deo Num­mer 79   #

Es hat sich viel ver­än­dert in Deutsch­land. Die Frau­en ha­ben ei­ge­nes Geld, die Män­ner ei­ge­ne Au­gen­cremes.

[re­dak­tio­nel­le glanz­leis­tung die­sen satz „Der fran­zö­si­sche Kos­me­tik­kon­zern L'O­ré­al wirbt für das De­odo­rant In­vin­ci­b­le Man mit dem ame­ri­ka­ni­schen Schau­spie­ler und Au­to­renn­fah­rer Pa­trick Demp­sey“ mit ei­nem ar­ti­kel über „die Af­fä­ren um die grei­se L'O­ré­al-Er­bin Li­lia­ne Bet­ten­court“ zu ver­lin­ken. fast so be­scheu­ert wie das was die on­line-re­dak­ti­on der sz mit links in tex­ten ver­an­stal­tet.] /das­nuf


Photo by felix schwenzel on March 10, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

dis­ko­de­cke


Photo by felix schwenzel in National Starch. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

scheiss wha­te­ver


Photo by felix schwenzel in Karstadt Mönckebergstraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

stoff­ab­tei­lung


links vom 09.03.2012

felix schwenzel

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  ta­ges­spie­gel.de: Ber­li­ner Po­li­zei: Ur­laubs­fo­tos mit Fol­gen   #

am mon­tag im ta­ges­spie­gel ge­le­sen. mir die hand aufs ge­sicht ge­schla­gen. ver­ges­sen. jetzt wie­der er­in­nert wor­den.

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  an­mut­und­de­mut.de: Im Frei­en   #

ben­ja­min bir­ken­ha­ke (voll­zi­tat, weils so schön ist):

Eben er­kannt, dass es im Deut­schen für den Be­griff "drau­ßen" ja noch das Syn­onym "im Frei­en" gibt. Im Frei­en. Wie gran­di­os ist das bit­te?! Hät­te die­se Blog nicht schon ei­nen so schö­nen Na­men, ich wür­de es "Im Frei­en" nen­nen.

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  spie­gel.de: Lulz­Sec und An­ony­mous: Der ge­heim­nis­vol­le Ver­rä­ter der Ha­cker­eli­te   #

schon et­was ge­reift der text, aber trotz­dem nicht schlecht, was chris­ti­an stö­cker zum FBI-schlag ge­gen die ha­cker­grup­pe lulz­sec zu­sam­men­ge­tra­gen hat.

Die US-Bun­des­po­li­zei war für den gro­ßen Schlag ge­gen die Lulz­Sec-Ha­cker of­fen­bar zu noch grö­ße­ren Op­fern be­reit. So­gar eine auf­ge­zeich­ne­te Kon­fe­renz­schal­tung zwi­schen FBI-Be­am­ten und bri­ti­schen Po­li­zis­ten lie­ßen die Bun­des­po­li­zis­ten on­line auf­tau­chen. Ein iri­scher Ha­cker, der nun eben­falls ver­haf­tet wur­de, lie­fer­te Sabu die Auf­zeich­nung, das FBI prüf­te sie, gab sie aber of­fen­bar frei, wohl auch, um den ei­ge­nen Maul­wurf nicht zu kom­pro­mit­tie­ren. Fünf Tage spä­ter tauch­te die Auf­zeich­nung on­line auf, das FBI schien bla­miert.

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  sci­ence­b­logs.de/as­tro­dic­ti­cum-sim­plex: Die er­staun­lichs­te Tat­sa­che im Uni­ver­sum   #

schon toll was neil de­gras­se ty­son er­zählt. aber das was er er­zählt ist nicht eine er­staun­lich tat­sa­che, son­dern eine ge­schich­te aus ei­ner ziem­lich er­staun­li­chen welt mit er­staun­li­chen ver­ket­tun­gen — zu­min­dest aus un­se­rer sicht. wer das ver­tie­fen will, was neil de­gras­se ty­son er­zählt, dem emp­feh­le ich im­mer wie­der ger­ne den klas­si­ker im an­fang war der was­ser­stoff von ho­imar von dit­furth. trotz sei­nes stol­zen al­ters (von 1972) das bes­te welt­erklä­rungs­buch das ich ken­ne (dis­clo­sure: ix ken­ne nicht so vie­le welt­erklä­rungs­bü­cher).

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  in­for­ma­ti­on­diet.com: 500 Words be­fo­re 8am   #

clay john­son:

The pro­duc­tion of in­for­ma­ti­on is cri­ti­cal to a he­alt­hy in­for­ma­ti­on diet. It's the thing that makes it so that your in­for­ma­ti­on con­sump­ti­on has pur­po­se. I can­not think of more im­portant ad­vice to give an­yo­ne: start your day with a pro­du­cer mind­set, not a con­su­mer mind­set.

stimmt schon. le­sen, fern­se­hen, fil­me gu­cken, auf ver­an­stal­tun­gen ge­hen macht mehr spass, wenn man da­nach drü­ber re­den kann. sich drü­ber auf­re­gen, freu­en, emp­feh­len. das kann man aber auch völ­lig ohne buz­zwords wie „mind­set“ er­klä­ren.

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  spree­blick.com: Schreib­schutz­rech­te   #

lau­ter klei­ne ge­dan­ken­schnip­sel von john­ny hau­es­ler über ir­gend­was. be­son­ders be­mer­kens­wert, es sind auch ge­dan­ken-schnip­sel da­bei, in de­nen er nicht dif­fe­ren­ziert und aus­glei­chen­de wor­te zu fin­den ver­sucht. und ein biss­chen wit­zig auch:

Heu­te mor­gen muss­te ich üb­ri­gens aus Man­gel an ver­füg­ba­ren Al­ter­na­ti­ven die WELT le­sen, also nicht dass ihr denkt, ich wür­de hier ein leich­tes Le­ben füh­ren.

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  ver­dammt­gu­ter­ku­chen.de: Wert 2.0   #

tol­ler text von max v. ma­lot­ki über ir­gend­was.

(um raus­zu­fin­den über was er schreibt muss man schon rü­ber­ge­hen und sel­ber al­les le­sen.)

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  si­li­con­fil­ter.com: Tho­se Pret­ty Maps in App­le's New iPho­to for iOS? Tha­t's Open­Street­Map's Data Used Wi­t­hout Cre­dit   #

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  jour­na­list.de: Leis­tungs­schutz­recht   #

Es ist nicht ganz frei von Iro­nie, könn­te man mei­nen, dass aus­ge­rech­net eine Bran­che nach Er­lös­be­tei­li­gung an frem­den Leis­tun­gen ruft, die selbst ganz we­sent­lich von frem­den Leis­tun­gen lebt - ohne da­für zu be­zah­len. Dass ein In­ter­view­part­ner etwa ein Ho­no­rar da­für be­kom­men könn­te, dass er ei­nem Jour­na­lis­ten Zeit und vor al­lem Know-how zur Ver­fü­gung stellt und da­mit den In­halt des Pres­se­er­zeug­nis­ses lie­fert - um Got­tes Wil­len, nein!

frag ich mich auch im­mer wie­der, war­um jour­na­lis­ten und ver­le­ger kei­ne ho­no­ra­re für in­ter­views zah­len. wenn man die mal fragt, zei­gen sie ei­nem ent­we­der ei­nen ver­ba­len vo­gel oder sa­gen „ist un­üb­lich“. /don dah­l­mann

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  food­watch.de: Ge­streck­tes Hack­fleisch bei Net­to: 30 Pro­zent mehr Geld für 30 Pro­zent we­ni­ger Fleisch   #

hier soll­te man viel­leicht noch dazu sa­gen, dass es um das net­to mit ohne hund geht. /@hol­gi


„The histo­ry of the ani­ma­ted GIF“

felix schwenzel

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/ kott­ke.org


„Bild dir dei­ne Frei­heit“

felix schwenzel

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[per mail von to­bi­as g.]


wer­be­fuz­zis die her­bert feu­er­stein zi­tie­ren

felix schwenzel

nach­dem ich eben ei­nen ar­ti­kel von zwei der deut­schen spra­che lei­der nicht be­son­ders mäch­ti­gen wer­be­fuz­zis ge­le­sen habe, in dem sie dar­auf be­stehen, dass der scheiss, den sie pro­du­zie­ren un­ter­halt­sam ist und min­des­tens so gut wie die su­per­bowl-wer­bung die sie ko­piert ha­ben, bin ich auf die­ses spie­gel-in­ter­view von 1994 mit her­bert feu­er­stein ge­stos­sen. in dem in­ter­view sagt feu­er­stein un­ter an­de­rem:

Mir sind Leu­te su­spekt, die ihre Mo­ral als Ser­vi­et­te um­ge­bun­den ha­ben, um sich nicht sel­ber schmut­zig zu ma­chen. Bei uns setzt sich kei­ner ans Kla­vier und singt dazu ein Lied für die Frei­heit und gibt dem Tür­ken die Hand. Auch der Be­hin­der­te hat bei uns ein Recht auf Ver­ar­schung.

[die bei­den wer­be­fuz­zis mei­nen, dass ha­rald schmidt und „dem gro­ßen Her­bert Feu­er­stein […] der wei­se Satz […], auch Be­hin­der­te hät­ten ein Recht auf Ver­ar­schung“ zu­ge­schrie­ben wer­de. da­bei ist feu­er­stein eher klein, oder wie er selbst sagt: „Mir war das egal [dass Schmidt sich die Haa­re kurz ge­schnit­ten hat­te], weil ich Schmidt nur bis zum Adams­ap­fel wahr­neh­me. Hö­her guck’ ich nicht.“]

und apro­pos alte her­bert-fe­ruer­stein-in­ter­views, hier ist noch eins aus der ti­ta­nic von 1995, über feu­er­steins zeit als MAD-ma­cher.


ei­gent­lich soll­te die über­schrift lau­ten: „links mit aus­drucks­schwa­chen wer­be­fuz­zis die mei­nen man kön­ne prü­geln­de män­ner ru­hig lus­tig fin­den und sich nicht ent­schei­den kön­nen, ob ein zi­tat von schmidt oder feu­er­stein ist“
lei­der ist mein CMS nicht in der lage über­schrif­ten die län­ger als 100 zei­chen sind zu ver­ar­bei­ten. das habe ich jetzt auf mei­ne todo-lis­te ge­setzt. so­bald das nach­pro­gram­miert ist, mach ich ganz oft ganz lan­ge über­schrif­ten.


links vom 07.03.2012

felix schwenzel

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  riv­va.de: der-pos­til­lon.com: Gi­gan­ti­sche Py­ra­mi­de zu Eh­ren Wulffs I. soll im Her­zen Ber­lins er­rich­tet wer­den   #

wie nennt man ei­nen witz-scoop ei­gent­lich? also ge­nau den rich­ti­gen witz zur rich­ti­gen zeit? egal wie man es nennt, der pos­til­li­on hat ihn. weit über 2000 shares und li­kes (nur 213 tweets und vier +1?). kei­ne ah­nung war­um ich das pos­ting über­haupt ver­lin­ke. hat doch eh je­der schon ge­se­hen/ge­le­sen?

ah. meta. ich könn­te et­was meta-iges sa­gen: über 2000 shares und die dazu im ver­gleich mi­k­ri­gen zah­len von goog­le+ und twit­ter zei­gen, wei weit face­book goog­le und twit­ter schon da­von­ge­zo­gen ist. oder in zah­len: 4 zu 2000. als goog­le-ma­na­ger wür­de ich im mo­ment wirk­lich schlecht schla­fen.

[nach­trag 07.03.2012, 11 uhr]
goog­le zeigt eine un­ter­schied­li­che an­zahl +1 an, je nach­dem ob man ein­ge­loggt ist oder nicht. der­zeit mel­det die g+-API 5 plus­ein­se, wenn man ein­ge­loggt ist, zeigt der +1-but­ton 45 plus­ein­se für den pos­til­li­on-ar­ti­kel. ich sags nur, weils ei­ni­ge zu ir­ri­tie­ren scheint.

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  ny­ti­mes.com: With Mi­cro­soft-De­si­gned Touch­screens, What Could Go Wrong?   #

die über­schrift zu die­sem ny­ti­mes-ar­ti­kel ist von john gru­ber.

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  spie­gel.de: De­bat­te über Leis­tungs­schutz­recht: Die Netz­ge­mein­de ist eine Not­wehr-Lob­by   #

auf zwei sei­ten zer­ris­se­ner ar­ti­kel (hier ein­sei­tig) von sa­scha lobo in dem er ein paar geist­rei­che sa­chen über die netz­ge­mein­de, lob­by­is­mus und die welt sagt. be­son­ders gut hat mir das tl;dr ge­fal­len:

Die Netz­ge­mein­de gibt es - sie ist die In­ter­net­lob­by. Das Leis­tungs­schutz­recht ist doof.

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  ed­bott.com: At Goog­le, ad­ver­ti­sing is crow­ding out search re­sults   #

der ist gut, goog­le kleis­tert die such­ergeb­nis­sei­ten zu mehr als zwei drit­tel mit wer­bung und links zu den ei­ge­nen sechs schril­lio­nen diens­ten zu (bei­spiel), meint aber dass das to­tal doof sei:

Ra­ther than scrol­ling down the page past a slew of ads, users want to see con­tent right away. So sites that don't have much con­tent “abo­ve-the-fold" can be af­fec­ted by this ch­an­ge.

sprich, sei­ten die den be­nut­zer mit über­viel wer­bung ner­ven wer­den von goog­le we­ni­ger weit oben in den such­ergeb­nis­sen an­ge­zeigt. dass goog­le nicht ganz wi­der­spruchs­frei ist und sein kann ist klar. dass goog­le aber mitt­ler­wei­le den be­nut­zern der su­che ins ge­sicht sagt, dass wer­bung wich­ti­ger ist als such­ergeb­nis­se, ist dann doch er­staun­lich. für goog­le sind wir auf­merk­sam­keits­kü­he mit rie­si­gen au­gen­zit­zen.


links vom 06.03.2012

felix schwenzel

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  pres­se­schau­der.de: Un­be­grün­de­te Sor­gen an­läss­lich des Leis­tungs­schutz­rechts   #

in­ter­es­sant. chris­toph kee­se ant­wor­tet auf kai bier­manns ein­wand ge­gen das leis­tungs­schutz­recht

Vom il­le­ga­len Ko­pie­ren sind Ver­la­ge im Ge­gen­satz zu Film­fir­men kaum be­trof­fen. Ihre In­hal­te ste­hen ja schließ­lich kos­ten­los im Netz.

fol­gen­des: „Na­tür­lich sind Ver­la­ge in­ter­na­tio­nal vom Ko­pie­ren be­trof­fen“. in chi­na fällt ein reis sack um, also brau­chen wir in deutsch­land eine ge­setz­ge­bung ge­gen um­fal­len­de reis­sä­cke? fas­zi­nie­rend.

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  kott­ke.org: kott­ke.org re­de­sign, 2012 ver­si­on   #

ich mag das re­de­sign, ich mag die schrift („Whit­ney ScreenSmart“). ich mag kott­ke.org.

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  uarrr.org: The Man Who Sto­le Pin­te­rest   #

auch schi­zo­phren: ich mag bil­li­ges sam­wern von er­folg­rei­chen web­sites nicht, bin aber da­für, ko­pie­ren und sich von an­de­ren in­spi­rie­ren las­sen als OK an­zu­se­hen. trotz­dem: sehr er­hei­ternd dumpf­ba­cken beim um den heis­sen brei rum­re­den zu­zu­le­sen.

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  1000ff.de: In­ter­view mit Frank West­phal: “Schei­tern ge­hört mit zur Road­map"   #

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  car­ta.info: Fair Share von Goog­le - viel­leicht geht es doch!   #

was ich am neu­ge­star­te­ten car­ta mag ist der ver­such auch ge­gen­po­si­tio­nen aus­ar­bei­ten zu las­sen. nicht im­mer nur ver­su­chen — wie zum bei­spiel ge­le­gent­lich auf netz­po­li­tik.org — nur die er­war­tun­gen der leu­te zu er­fül­len.


die her­me­ti­sche talk­show

felix schwenzel

vor ein paar ta­gen schrob ich eine re­plik zu peer scha­ders über­schwäng­li­cher kri­tik von tim mäl­zers „gros­sem er­näh­rungs­check“:

viel­leicht bin ich aber auch ein­fach zu kon­ser­va­tiv. ich mag wie die maus mir fake­frei sa­chen er­klärt. oder wie ho­imar von dit­furt oder vol­ker arzt mir frü­her sa­chen er­klärt ha­ben.

dazu woll­te ich ei­gent­lich noch schrei­ben, wie sehr mir die talk­shows im fern­se­hen feh­len, in de­nen ge­quartzt wird, der hin­ter­grund nicht ir­gend­wel­che holz­ge­tä­fel­ten ku­lis­sen oder pu­bli­kums­bän­ke sind, son­dern ein­fach nur schwarz und wo, wie an ei­nem bil­li­ard­tisch, das licht knall­hart von oben run­ter­scheint und man im prin­zip nur die rau­chen­den und spre­chen­den ober­kör­per von re­den­den leu­ten sah. das war mir dann aber zu kom­pli­ziert aus­zu­drü­cken und ich liess es weg. aus­ser­dem weiss ich gar nicht, ob talk­shows frü­her wirk­lich so aus­sa­hen, oder ob ich mich nur so an sie sie er­in­ne­re.

kurz­kri­tik ro­che und böh­mer­mann e01: su­per!

18 mi­nu­tes ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@di­plix fe­lix schwen­zel

eben habe ich ro­che und böh­mer­mann ge­se­hen (hier in der 2DF-me­dia­thek) und ich muss sa­gen, mei­ne sehn­sucht nach ei­ner schwarz weiss ab­ge­film­ten talk­show am bil­li­ard­tisch, mit schwar­zem, pu­bli­kums­lo­sen hin­ter­grund hat sich so­eben er­füllt. al­lein für den ein­druck, dass die sen­dung schwarz-weiss ab­ge­filmt wur­de muss ix ro­che und böh­mer­mann über­schwäng­lich lo­ben. ob­wohl in der sen­dung nie­mand ge­raucht hat und die sen­dung in far­be ge­filmt wur­de, blieb in mei­ner er­in­ne­rung das bild ei­nes ver­rauch­ten schwarz-weis­sen stu­di­os hän­gen.

al­lein we­gen des büh­nen­bilds und der bild­far­ben hat ro­che und böh­mer­mann das po­ten­zi­al mei­ne lieb­lings­talk­show im fern­se­hen zu wer­den.

char­lot­te ro­che und jan böh­mer­mann sind der an­de­re grund, war­um die sen­dung mei­ne lieb­lings­talk­show wer­den könn­te. meis­tens ist es ja so, dass kon­zep­tio­nel­le vor­ankün­di­gun­gen ei­ner sen­dung nichts als phra­sen­dre­sche­rei sind. bei ro­che und böh­mer­mann sind alle an­kün­di­gun­gen die ix ge­le­sen habe um­ge­setzt wor­den. die gäs­te wur­den un­ter­bro­chen wenns lang­wei­lig wur­de, die mo­de­ra­to­ren sperr­ten sich ge­gen je­den jour­na­lis­ten­dar­stel­le­ri­schen an­spruch und wa­ren hem­mungs­los sub­jek­tiv und hoch­gra­dig be­lei­di­gend ih­ren gäs­ten und sich selbst ge­gen­über.

böh­mer­mann, der an schwe­rer wit­zel­sucht lei­det, ver­hast­pel­te sich kräf­tig, als er britt ha­ge­dorn auf die füs­se tre­ten woll­te und sich beim vor­wurf, sie wür­de in ih­rer sen­dung „men­schen am ran­de zur geis­ti­gen be­hin­de­rung“ vor­füh­ren, völ­lig ver­ar­gu­men­tier­te. man merk­te, er hat­te sich fest vor­ge­nom­men dies­mal britt ha­ge­dorn vor­zu­füh­ren und es war ein fremd­schäm-ver­gnü­gen ihm da­bei zu­zu­se­hen. das gan­ze war des­halb ein ver­gnü­gen, weil böh­mer­mann sich nicht ver­such­te raus­zu­wulffen, son­dern sei­ne nie­der­la­ge und sein ver­sa­gen ein­ge­stand.

char­lot­te ro­che ist so un­ei­tel, dass man sich auch da­für bei­na­he fremd­schämt. nur zum fremd­schä­men kommt es dann doch nicht, weil man es ihr ab­nimmt, dass sie eben so ist. über­haupt. alle teil­wei­se def­ti­gen gäs­te-be­lei­di­gun­gen, alle über­in­sze­nie­run­gen und blö­den spiel­chen wie der pseu­do-zen­sur-knopf in der mit­te des tischs die sich die re­dak­ti­on aus­ge­dacht hat, wur­den durch die schlag­fer­tig­keit und die auf-den-punk­tig­keit der bei­den mo­de­ra­to­ren kom­pen­siert.

ich er­wisch­te die bei­den mehr­fach da­bei, wie sie im lau­fe der ge­sprä­che mei­ne ge­dan­ken laut aus­spra­chen und mei­ne an­ge­dach­ten witz­chen aus­for­mu­lier­ten (ein grös­se­res kom­pli­ment habe ich glau­be ich noch nie je­man­dem ge­macht).

am an­fang der sen­dung be­kam ich ei­nen leich­ten schreck, als zur vor­stel­lung des ers­ten gas­tes ein ein­spiel­film an­ge­kün­digt wur­de. glück­li­cher­wei­se blieb der ein­spie­ler im her­me­ti­schen re­tro-rah­men der sen­dung. be­son­ders schön die ein­spiel-be­lei­di­gung für den nu­klear­öko­lo­gen und top-mo­del-dings jor­ge gon­zá­lez:

je­der ein­spie­ler be­inhal­te­te min­des­tens eine def­ti­ge be­lei­di­gung. ich mag den ver­such, die gäs­te so aus der re­ser­ve zu lo­cken, der teil­wei­se so­gar ein biss­chen zün­de­te. über­haupt die gäs­te. kei­ne ah­nung ob ich mich von dem re­tro-ge­döns und der schlag­fer­tig­ket der mo­de­ra­to­ren habe ein­lul­len las­sen, aber ich fand die mi­schung der gäs­te und das drauf­sein der gäs­te enorm pas­send. alle brach­ten ein min­dest­mass an in­ter­essanz mit — aber eben auch je­weils eine rie­sen­por­ti­on ei­gen­schaf­ten über die man sich lus­tig ma­chen konn­te und die man ih­nen um die oh­ren schla­gen konn­te — und das auch tat.

ich tue mir et­was schwer das fol­gen­de kom­pli­ment aus­zu­spre­chen, aber ich leh­ne mich mal weit aus dem fens­ter. wenn es et­was gibt, mit dem man ro­che und böh­mer­mann ver­glei­chen könn­te, dann ist es das was craig fer­gu­son in sei­nen sen­dun­gen macht: al­bern und fä­kal­wort­ver­liebt ver­bal­hoch­seil­ba­lan­cie­ren und sei­ne gäs­te re­spekt­los, aber sehr lie­be­voll aus der re­ser­ve zu lo­cken ver­su­chen und das schei­tern und je­den mis­glück­ten witz als sen­dungs­zweck zu ver­kau­fen. schei­tern als sen­dung, ohne heck­meck. so muss das sein.


ich habe be­vor ich das hier schrob kei­ne an­de­re kri­tik von ro­che und böh­mer­mann ge­le­sen. ich habs ei­gent­lich auch nicht vor. aber wenns eine kri­tik gibt die ix le­sen soll­te, freu ich mich über hin­wei­se.


links vom 05.03.2012

felix schwenzel

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  ueber­schau­ba­re­re­le­vanz.word­press.com: Dank­sa­gun­gen   #

vie­le blog­tipps. no­tiz an mich selbst: alle durch­kli­cken und ge­ge­be­nen­falls abo­nie­ren.

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  spreng­satz.de: Streicht den Zap­fen­streich!   #

wel­che far­be?

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  an­na­list.no­blogs.org: mg-Über­wa­chung durch den Ver­fas­sungs­schutz war il­le­gal   #

ich fnde ja gut, dass das mal in ein paar ein­zel­fäl­len fest­ge­stellt wur­de. aber wird das (po­li­ti­sche) fol­gen ha­ben?

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  taz.de: Ver­blen­dung ge­paart mit Ei­tel­keit   #

ra­fik scha­mi regt sich ganz furcht­bar (zu recht, glaub ix) über jür­gen to­den­hö­fer und pe­ter scholl-la­tour auf:

Die Pro­mi­nenz-Jour­na­lis­ten spie­len eine wi­der­li­che Rol­le. Sie ver­leum­den Tote und Le­ben­de, um den Dik­ta­tor zu de­cken. To­den­hö­fer: „Bei den Ge­tö­te­ten han­delt es sich zu ei­nem ho­hen Pro­zent­satz um Sol­da­ten, Po­li­zis­ten, aber auch um Zi­vi­lis­ten, die von be­waff­ne­ten Re­bel­len ge­tö­tet wur­den.“ (FAS, 19. 2. 2012)


char­lot­te ro­che und jan böh­mer­mann re­den

felix schwenzel

pri­ma in­ter­view mit char­lot­te ro­che und jan böh­mer­mann auf dwdl.de in dem sie für ihre neue fern­seh­show wer­ben, die heu­te abend ir­gend­wann ir­gend­wo im fern­se­hen läuft und nächs­te wo­che hof­fent­lich auch im in­ter­net zu se­hen sein wird. [nach­trag: hier in der 2DF-me­dia­thek]

Fra­ge: Sie schau­en der­zeit also gar kei­ne Talk­shows?

Ro­che: Ich schaue fast alle Talk­shows, aber rege mich meis­tens dar­über auf, weil die Gäs­te zu lan­ge re­den dür­fen. Es stört mich sehr, nie zu wis­sen, was der Mo­de­ra­tor ei­gent­lich denkt. Ganz gleich ob man nun Bar­ba­ra Schö­ne­ber­ger oder Gio­van­ni di Lo­ren­zo nimmt: Alle neh­men sich jour­na­lis­tisch to­tal zu­rück. Das macht mich wahn­sin­nig.

Böh­mer­mann: Da­bei sind das al­les gar kei­ne Jour­na­lis­ten. Be­son­ders nicht die­ser Gio­van­ni di Lo­ren­zo.

Ro­che: Was ist er denn?

Böh­mer­mann: Ich glau­be, er ist Ita­lie­ner.

alex­an­der krei gibt ei­nen gu­ten stich­wort­ge­ber, ro­che und böh­mer­mann sind aber ganz of­fen­bar selbst­läu­fer. sehr le­sens­wert: Wir ma­chen Fern­se­hen für die Ge­ne­ra­ti­on „Ge­fällt mir“.


den ar­ti­kel hab ich oben nicht mit der ori­gi­nal-url ver­linkt, son­dern mit ei­nen durch das „clear read API“ ge­r­en­der­ten link, der das auf drei sei­ten ze­ris­se­ne in­ter­view auf ei­ner sei­te dar­stellt.

die drei-sei­ten-dar­stel­lung auf dwdl.de hat üb­ri­gens zwei grün­de: laut alex leg­ge und tho­mas lü­cker­ath hat das „in ers­ter Li­nie was mit dem De­sign zu tun - die rech­te Spal­te wäre sonst er­heb­lich zu kurz.“ kein witz. so hat leg­ge mir das in den kom­men­ta­ren zu die­sem ar­ti­kel er­klärt. tho­mas lü­cker­ath se­kun­dier­te da­mals (eben­dort), dass „aus­führ­li­che und ar­beits­in­ten­si­ve In­hal­te wie ex­klu­si­ve In­ter­views“ halt auf meh­re­re sei­ten auf­ge­teilt wer­den müs­sen, sonst ma­che das „we­der de­sign­tech­nisch Sinn“, noch sei es „be­triebs­wirt­schaft­lich sinn­voll“. da ich laut lü­cker­ath „al­bern“ ar­gu­men­tie­re, „ein er­staun­li­ches Un­ver­ständ­nis“ für die „Fi­nan­zie­rung jour­na­lis­ti­scher In­hal­te“ habe und ne­ben reicht­lich „Nai­vi­tät“ eine „er­schre­ckend kurz grei­fen­de Sicht“ de­mons­trie­re, wenn ich nach le­ser- und le­se­freund­lich­keit fra­ge, ver­lin­ke ich DWDL.de-ar­ti­kel ab jetzt nur noch de­sign­los und ohne ver­ständ­nis für die fi­nan­zie­rung jour­na­lis­ti­scher in­hal­te. vor al­lem über­zeugt mich aber lü­cker­aths phra­sen­dre­sche­rei we­nig.

aber ich glau­be alex leg­ge ge­ällt die­ser link. denn ohne de­sign er­gibt dwdl.de dann näm­lich auch auf ei­ner sei­te sinn. oder so.


jaja. sol­che links (z.b. mit der clear-API) ma­chen das in­ter­net ka­putt. goog­le kann kei­ne emp­feh­lun­gen mehr er­ken­nen, riv­va (und an­de­re ag­gre­ga­to­ren) kann den link nicht ein­ord­nen. ge­nau der glei­che mist wie das bit.ly, sm.fy, j.mp oder was weiss ich.y-ge­döns. nur eins noch. ich habe das in­ter­view heu­te zu­erst auf dem ipho­ne ge­le­sen und den link dann (auf dem ipho­ne) bei pin­board ge­spei­chert. so ist der dort ge­lan­det: http://mo­bi­le.dwdl.de/?sto­ry­id=35058. der witz dar­an ist, dass die url auf ei­nem desk­top-brow­ser ka­putt ist und auf www.dwdl.de/mo­bil­por­tal/ lan­det. ich glau­be was mich bei dwdl.de so fas­sungs­los macht ist die dis­kre­panz zwi­schen laut­stark be­haup­te­ter pro­fes­sio­na­li­tät und web­af­fi­ni­tät und der wirk­lich­keit, die sich dann in wort und bild und tech­nik zeigt. gru­se­lig.


links vom 04.03.2012

felix schwenzel

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  faz.net/fern­seh­blog: Die Wo­che im Fern­se­hen: Tim Mäl­zers Schwei­ne­hund bockt rum   #

peer scha­der hat tim mäl­zers gros­ser er­näh­rungs-check sehr ge­fal­len:

Da­bei muss er das gar nicht, denn der "Er­näh­rungs-Check" war glück­li­cher­wei­se über­haupt nicht mit den däm­li­chen Flach­tests ver­gleich­bar, mit de­nen das Ers­te zu­letzt Dis­coun­tern und Bil­lig­tex­til­schleu­dern auf die Schli­che kom­men woll­te, son­dern war als ernst­haf­tes Ex­pe­ri­ment mit wis­sen­schaft­li­cher Be­glei­tung an­ge­legt. An­statt das Er­geb­nis in ei­nen lang­wei­li­gen Fach­auf­satz rein­zu­keh­ren, hat das Ers­te eine ziem­lich se­hens­wer­te 45-Mi­nu­ten-Doku draus ge­macht (kom­plett in der Das-Ers­te-Me­dia­thek an­se­hen). De­ren Er­geb­nis mag streit­bar sein - aber das ist nun wirk­lich das Bes­te, was dem schnar­chi­gen Ver­brau­cher­fern­se­hen der ARD pas­sie­ren kann.

man hät­te dar­aus auch ei­nen 20 mi­nu­ten bei­trag ma­chen kön­nen, ich fand die sen­dung nicht schlecht, aber un­nö­tig auf­ge­bla­sen. und vor al­lem: so sehr sich tim mäl­zer auch mühe gibt au­then­tisch und voll nor­mal zu sein, die­se neu­mo­di­schen doku-for­ma­te ner­ven. ich mags nicht wenn sich eine re­dak­ti­on ir­gend­was aus­denkt und das dann wie eine re­por­ta­ge ab­filmt — als hät­te sich da je­mand an­ders et­was be­rich­tens­wer­tes aus­ge­dacht.

viel­leicht bin ich aber auch ein­fach zu kon­ser­va­tiv. ich mag wie die maus mir fake­frei sa­chen er­klärt. oder wie ho­imar von dit­furt oder vol­ker arzt mir frü­her sa­chen er­klärt ha­ben.

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  blog.riv­va.de: Riv­va wird fünf   #

/via

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  fu­ture­zo­ne.at: Face­book und der Schwanz­hund   #

pe­ter gla­sers „schwanz­hund“ wur­de bei face­book ge­löscht. auf fu­ture­zo­ne.at schreibt er drü­ber:

Bei Face­book scheint der In­halt von „In­hal­ten“ aber nie­man­den zu in­ter­es­sie­ren. Es geht of­fen­bar eher dar­um, sich die Teil­neh­mer mit mög­lichst ge­rin­gem Ar­beits­auf­wand vom Leib zu hal­ten. Sie sol­len brav mit­ein­an­der spie­len und den Re­kla­me­rand le­sen, sonst flie­gen sie raus. Das ist das Ge­gen­teil von so­zi­al.


pa­trio­ti­scher jo­ghurt

felix schwenzel

pa­trio­ti­scher jo­ghurt [m]

für wei­te­re kin­di­sche bild­ma­ni­pu­la­tio­nen sie­he auch:


Photo by felix schwenzel on March 03, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wir­res.net


Photo by felix schwenzel in Michelwiese. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

fass, bei­na­he ohne lit.


links vom 03.03.2012

felix schwenzel

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  woz.ch: «Lin­ke Par­tei­en ver­schla­fen eine Chan­ce»   #

sehr le­sens­wer­tes in­ter­view mit dem me­di­en­theo­re­ti­ker fe­lix stal­der in er ein­mal quer durchs di­gi­ta­le un­ter­holz pflügt und vie­le klei­ne aha-ef­fek­te aus­gräbt und ver­bin­det. oder wie mar­kus spath es sagt:

Sehr na­he­ge­leg­tes In­ter­view mit Fe­lix Stal­der (via), dem es ge­lingt ei­ni­ge ak­tu­el­le The­men (acta-pro­tes­te, ana­lo­ges un­be­ha­gen, das gfret mit dem co­py­right, das gfret mit den lin­ken, das gfret mit den ge­ne­ra­tio­nen, usw.) po­li­tisch und kul­tu­rell zu kon­tex­tua­li­se­ren.

fe­lix stal­ders weck­ruf:

Es ist je­den­falls schon er­staun­lich, dass sich bis­her ein­zig die Pi­ra­ten­par­tei ernst­haft mit The­men wie freie Kom­mu­ni­ka­ti­on, Schutz der Pri­vat­sphä­re, of­fe­ne Da­ten und Kri­tik am be­stehen­den Ur­he­ber­recht aus­ein­an­der­ge­setzt hat. Die lin­ken Par­tei­en ver­schla­fen hier eine ein­ma­li­ge Chan­ce, in­dem sie dem Irr­glau­ben er­lie­gen, dass es beim Acta-Pro­test nur um netz­spe­zi­fi­sche The­men und Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen gehe. Ge­ra­de die lin­ken Par­tei­en und Or­ga­ni­sa­tio­nen könn­ten dar­auf hin­wir­ken, dass im Be­reich der di­gi­ta­len Kul­tur eine so­li­da­ri­sche Po­li­tik mög­lich ist. Die­se wür­de dann auch auf an­de­re Be­rei­che ein­wir­ken.

/via

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  dis­kurs.dra­dio.de: Plötz­lich sind wir alle Ur­he­ber!   #

sehr tol­ler text von dirk von geh­len, der das po­ten­zi­al hat, die ur­he­ber­rechts-de­bat­te zu be­en­den, weil selbst die här­tes­ten be­ton­köp­fe nach dem le­sen ver­ste­hen soll­ten, dass wir uns vor al­lem ge­dan­ken um die durch­set­zungs­kos­ten ... hm, mo­ment mal. ei­gent­lich müss­te mar­cel weiss (oder sonst ein kos­ten­lo­s­kul­tur­freund) aus sport­li­chen grün­den ge­nau ge­gen die­sen text ar­gu­men­tie­ren. (ich machs nicht, seit ich the gre­at de­ba­ters ge­se­hen habe, weiss ix wie­viel ar­beit das ist!)

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  mar­co.org: Right Ver­sus Prag­ma­tic   #

noch ein ur­he­ber­rechts­text. auch gut.

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  hackr.de: Open Street Squa­re   #

hackr:

und bumm, Fours­qua­re switcht zu Open­Street­Map

die neue preis­staf­fe­lung („mond­prei­se“ (klei­ner selbst­ge­mach­ter witz)) der goog­le-maps-API scheint ein vol­ler er­folg bei den gross­kun­den zu sein.

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  stutt­mann-ka­ri­ka­tu­ren.de: Eh­ren­sold für alle Ent­as­se­nen   #

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  netz­aus­fall.de: Duck­Duck­Go: Eine Al­ter­na­ti­ve zur Goog­le-Su­che (II)   #

mir ge­fällts auch wei­ter­hin bei duck­duck­go. vor al­lem we­gen der bangs.


zau­be­rei-let

felix schwenzel

das in­sta­pa­per-book­mar­klet war im­mer schon nicht nur prak­tisch, son­dern auch faz­si­nie­rend, weil es auch im goog­le-rea­der funk­tio­nier­te. sol­che book­mar­klets sind der grund, war­um ich bis heu­te ja­va­script als „zau­be­rei“ be­zeich­ne.

vor al­lem habe ich mich im­mer ge­fragt, wenn das in­sta­pa­per book­mar­klet das kann, war­um kann das kein an­de­res book­mar­klet? ein one-click-pin­board-book­mar­klet, das im goog­le rea­der funk­tio­nier­te (und viel­leicht noch kon­fi­gu­rier­bar wäre) hiel­te mich künf­tig da­von ab den ge­kill­ten kil­ler­fea­tures des rea­ders hin­ter­her­zu­trau­ern.

also ich das in­sta­pa­per-book­mar­klet heu­te be­nut­ze, hab ich mich kurz ein biss­chen er­schro­cken. vom 90er-jah­re-style, ist das book­mar­klet plötz­lich in den bon­bon-hoch­glanz-style ge­wech­selt. mar­co ar­ment hat es ak­tua­li­siert und ihm ein neu­es fea­ture spen­diert: es kann jetzt auch arsch­loch­sei­ten sei­ten er­fas­sen, die zur klick­meh­rung auf meh­re­re sei­ten ver­teilt sind. und man muss es nicht neu in­stal­lie­ren:

You don’t need to re­install your Read La­ter book­mar­klet to get this up­date. It ap­pli­es au­to­ma­ti­cal­ly to the one you al­re­a­dy have.

weil das in­sta­pa­per-book­mar­klet so ein­fach und idio­ten­si­cher funk­tio­niert, er­wi­sche ich mich üb­ri­gens im­mer da­bei, wie ich es be­nut­ze um mal eben urls vom rech­ner zum ipho­ne (und um­ge­kehrt) zu schi­cken. ob­wohl es seit kur­zem auch ei­nen an­de­ren ele­gan­ten, kos­ten­lo­sen weg gibt, der aber ein paar klicks mehr er­for­dert.

ich glau­be das re­ver­se en­gi­nee­ring des in­sta­pa­per-book­mar­kelt wäre ein su­per fort­ge­schrit­te­nen ja­va­script-lehr­gang.


links vom 02.03.2012

felix schwenzel

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  spreng­satz.de: Wulff und die Al­ters­ar­mut   #

ich mag ar­ti­kel nicht, in de­nen neid ge­schürt wird (das ist zu ein­fach) oder ver­schwö­rungs­theo­rien ge­zim­mert wer­den (WTF ist „die po­li­ti­sche Klas­se“?). trotz­dem hat mi­cha­el spreng ir­gend­wie recht und ich habe gros­se lust am 8. märz am gros­sen zap­fen­streich teil­zu­neh­men und da­nach bar­fuss nach hau­se zu ge­hen.

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  nord­deutsch­land-hilft-grie­chen­land.de   #

mi­ch­a­lis pan­te­lou­ris ruft dazu auf, die in­itia­ti­ve Nord­deutsch­land hilft Grie­chen­land zu un­ter­stüt­zen. und er­klärt war­um das hilft. und er me­di­tiert:

[...] Und über die Or­ga­ni­sa­ti­on Ärz­te der Welt, die ver­su­chen, die Ver­sor­gung im zu­sam­men­bre­chen­den Ge­sund­heits­sys­tem zu ge­währ­leis­ten (und ich wer­de an die­ser Stel­le für ei­nen kur­zen Au­gen­blick über Phar­ma­kon­zer­ne me­di­tie­ren, die durch Be­stechung und Be­trug jah­re­lang un­glaub­lich über­höh­te Prei­se aus ei­nem Ge­sund­heits­sys­tem pres­sen und in der Se­kun­de weg sind, in dem sie ihr Drecks­ge­schäft nicht mehr durch­zie­hen kön­nen - auch wenn das be­deu­tet, dass Men­schen ihre über­le­bens­not­wen­di­gen Me­di­ka­men­te nicht mehr be­kom­men. Schan­de über euch!).

mi­ch­a­lis pan­te­lou­ris wei­ter:

Ich habe mich schwer­ge­tan da­mit, so eine In­itia­ti­ve zu emp­feh­len. Lan­ge hat­te ich das Ge­fühl, so et­was kann und darf mit­ten in Eu­ro­pa nicht nö­tig sein. Dann hat­te ich Be­den­ken, weil na­tür­lich so schnell kei­ne die­ser In­itia­ti­ven ein ein­ge­tra­ge­ner oder gar ge­mein­nüt­zi­ger Ver­ein ist. Aber es geht nicht mehr an­ders, jetzt muss es schnell ge­hen. Ich habe rund um die In­itia­ti­ve nur ech­te Mo­ti­va­ti­on ge­fun­den, und ich wer­de sie wei­ter be­glei­ten und ihre Be­rich­te wei­ter­ge­ben, da­mit man sich ein Bild ma­chen kann.

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  patsch­patsch.com: Lieb­lings­t­weets Fe­bru­ar wo­an­ders   #

sehr gute idee. lieb­lings­t­weet-samm­lun­gen sam­meln.

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  you­tube.com: Das Ge­heim­nis des Ge­sprächs   #

ma­ri­et­ta slom­ka er­zählt wie sie sich auf in­ter­views vor­be­rei­tet. das ist in­ter­es­san­ter als man denkt. /via

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  you­tube.com: iPad   #

sehr mit­tel­wit­zig und na­he­lie­gend.


deut­sche da­ten­schutz pa­ra­dox-pa­ra­do­xien

felix schwenzel

ri­chard gut­jahr woll­te ein the­ma „ins Licht der Öf­fent­lich­keit rü­cken“, das, wie er sagt, „über die letz­ten Jah­re wäh­rend der gan­zen In­ter­net-Hys­te­rie in den Me­di­en und in der Po­li­tik kom­plett aus­ge­blen­det wur­de.“

nein, nicht das schick­sal der nackt­mulle das seit min­des­tens fünf jah­ren aus den au­gen der (netz)öf­fent­lich­keit ver­schwun­den ist, son­dern die sa­che mit dem adress­han­del. ich fin­de zwar nicht, dass das the­ma „kom­plett aus­ge­blen­det“ wur­de, wenn selbst ich in den letz­ten zwei jah­ren zwei­mal drü­ber schrob, muss das als the­ma ir­gend­wo an­de­res ein­ge­blen­det ge­we­sen sein, da­mit ich über­haupt drauf kom­me.

trotz­dem ist das the­ma na­tür­lich in­ter­es­sant, weil es die bi­got­te­rie — oder bes­ser ze­ris­sen­heit — von uns al­len zeigt, nicht nur die der me­di­en­kon­zer­ne, auf die ri­chard gut­jahr nicht ganz zu un­recht und dras­tisch hin­weist:

Ne­ben käuf­li­cher Lie­be und Waf­fen­ex­por­ten dürf­te das Ge­schäft mit Kun­den­da­ten zu den ver­schwie­gens­ten Bran­chen über­haupt ge­hö­ren. Min­des­tens ein­mal im Jahr klärt uns der Spie­gel über das Böse im Netz auf. Wann aber ha­ben wir zum letz­ten mal eine Spie­gel-Ti­tel­sto­ry zum The­ma Adress­han­del Deut­scher Fir­men ge­le­sen? War­um brin­gen deut­sche Me­di­en Ar­ti­kel zu die­sem The­ma – wenn über­haupt – un­ter fer­ner lie­fen?

Die Ant­wort ist so pri­mi­tiv wie ein­fach: Weil die deut­schen Me­di­en­häu­ser selbst Teil die­ses Sys­tems sind. Das Kun­den­re­gis­ter des größ­ten Da­ten­händ­lers des Lan­des liest sich wie das Who-is-Who der deut­schen Me­di­en­sze­ne: Axel Sprin­ger, Frank­fur­ter All­ge­mei­ne, Fi­nan­cial Times, Gru­ner und Jahr, Gong Ver­lag, Han­dels­blatt, Ma­na­ger Ma­ga­zin, Rea­ders Di­gest, Rin­gier Ver­lag, Süd­deut­sche Zei­tung, sky, Der Spie­gel, Welt­bild. Als (frei­er) Mit­ar­bei­ter des Öf­fent­lich-Recht­li­chen Rund­funks möch­te ich hier­bei aus­drück­lich be­to­nen: Auch die GEZ ar­bei­tet mit ge­han­del­ten Adress­da­tei­en.

in den kom­men­ta­ren un­ter ri­chard gut­jahrs ar­ti­kel wird schön her­aus­ge­ar­bei­tet wo das ei­gent­lich pro­blem liegt könn­te. näm­lich dass viel­leicht nicht die ge­sam­mel­ten und ge­han­del­ten da­ten das pro­blem dar­stel­len, son­dern un­se­re völ­li­ge un­ent­schlos­sen­heit was jetzt gu­tes da­ten­sam­meln und was schlech­tes da­ten­sam­meln sein könn­te. mal las­sen wir uns aufs da­ten­sam­meln ein, se­hen es als fai­res ge­schäft, wenn un­se­re da­ten ge­nutzt, ge­sam­melt und agg­re­giert wer­den, ver­tei­di­gen die da­ten­samm­ler so­gar, wenn sie von po­li­tik und me­di­en an­ge­grif­fen wer­den, mal em­pö­ren wir uns dar­über.

ei­ner­seits ge­ben wir ir­gend­wel­chen web­ap­pli­ka­tio­nen vol­len zu­griff auf un­ser face­book-kon­to, re­gen uns aber auf, wenn eine web­ap­li­ka­ti­on un­ser adress­buch mit face­book ab­gleicht. oder auch nicht. ich habe mich auch schon am brief­kas­ten „in­for­ma­tio­nel­le selbst­be­stim­mung“ schrei­en ge­hört, wenn mir je­mand, den ich nicht ken­ne ei­nen brief schreibt.

wenn man ri­chard gut­jahrs ar­ti­kels liest regt man sich dann erst­mal über „die adress­händ­ler“, „die po­li­tik“ und „die me­di­en“ auf, weil die händ­ler mit un­se­ren da­ten geld ver­die­nen, die me­di­en schwei­gen und uns aus­sau­gen auch mit un­se­ren da­ten han­deln und die po­li­ti­ker un­ter lob­by­druck lis­ten­pri­vi­le­gi­en nicht ab­schaf­fen mö­gen.

ver­mut­lich spie­geln die po­li­tik und me­di­en aber nur un­se­re ei­ge­ne schi­zo­phre­nie beim the­ma da­ten­schutz wie­der. wir sind ei­ner­seits ein volk von da­ten­schutz-hys­te­ri­kern (sie­he zum bei­spiel goog­le street­view) und gleich­zei­tig als da­ten­schutz-phleg­ma­ti­ker bald mehr­heit­lich bei face­book, twit­ter und pay­back. ra­batt­kar­ten sind su­per, abo­wer­bung aber scheis­se? die face­book-time­line ist schlimm, bei grou­pon gibts aber su­per deals?

ich glau­be wenn man 3 deut­sche zum the­ma da­ten­schutz be­fragt, be­kommt man 12 dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setz­te ant­wor­ten:

  • „man muss die leu­te doch vor sich selbst schüt­zen!“
  • „wir wol­len nicht be­mut­tert wer­den.“
  • „[D]ie Ge­set­ze müs­sen auch drin­gend ge­än­dert wer­den.“ (ri­chard gut­jahr)
  • „kei­ne neu­en ge­set­ze, kei­ne lex goog­le, kei­ne re­gu­lie­rung des in­ter­nets.“

ich glau­be jeff jar­vis nennt das das deut­sche pa­ra­do­xon. ich wür­de da­für den dop­pel­ten pseu­do-plu­ral wäh­len: deut­sche da­ten­schutz pa­ra­dox-pa­ra­do­xien.

ri­chard gut­jahrs ar­ti­kel löst wie die meis­ten sei­ner ar­ti­kel emo­tio­na­le re­ak­tio­nen aus. bei mir schafft das fast im­mer star­ke aver­sio­nen, ich mag das ma­ni­pu­la­ti­ve ele­ment von gut­jahrs schrei­be nicht. die­ses mal hat er mich aber ge­packt, weil ich mich auch im­mer irre über leu­te auf­re­ge, die sich mei­ne adres­se be­sor­gen und sich dann an mich ran­wan­zen*.

was ich aber sa­gen woll­te, man soll­te die­sen ar­ti­kel von ri­chard gut­jahr auf­merk­sam und mit ein biss­chen skep­sis le­sen (nicht die kom­men­ta­re ver­ges­sen) und gut drü­ber nach­den­ken (ohne das dif­fe­ren­zie­ren zu ver­ges­sen). ein paar din­ge sind wirk­lich be­den­kens­wert.


*) ich är­ge­re mich auch über dar­über wenn die FAZ mich für blöd ver­kau­fen will und meint ich wür­de mich von ih­ren ver­kack­ten täu­schungs­ver­su­chen ein­lul­len las­sen, oder der FTD-chef­re­dak­teur stef­fen klus­mann mir ohne rot zu wer­den ei­nen vom pferd er­zählt um mir ein abo zu ver­ti­cken.

ehr­lich­ge­sagt ist adress­han­del aber im­mer noch vor al­lem ko­misch. ein paar busi­ness-kas­per oder chef­re­dak­teu­re la­den schrot­ge­weh­re mit glas­ku­geln, schies­sen da­mit durch die ge­gend und freu­en sich wenn sie nach 2000 schuss drei dep­pen ge­fun­den ha­ben die fra­gen „boah, ham se noch mehr von den glas­per­len?“.