Wie kann die Band sicher sein, dass die aufwendig produzierten Clips nicht blockiert werden? Das Label der Ärzte, Hot Action Records, will sich dazu nicht äußern. [...] Ob der Musikverlag PMS und Bela B. einen entsprechenden Gema-Vertrag haben, ist unklar. Die Gema kann dazu aus "Datenschutzgründen" nichts sagen, aus der Gema-Werkdatenbank geht das nicht hervor.
die überschrift ist voll boulevardesque, aber die verschärfung der ursprünglichen pläne zur vorratsdatenspeicherung, die das innenministerium plant sind schon heftig. vor allem dass hinz und kunz auf die daten zugreifen dürfen können sollen, empfinde ich als eine frechheit. das ursprüngliche argument „terrorismus“ ist aus dem gesetzentwurf beinahe verschwunden. patrick breyer vom arbeitskreis vorratsdatenspeicherung hat auch was dazu geschrieben.
christian rach will jetzt auch ein restaurant in berlin aufmachen, in dem bisher eher chancenlose menschen eine chance zur ausbildung bekommen sollen. die erste staffel hab ich wie nichts eingeatmet, bei der ersten folge der zweiten staffel fällt es mir schwer sie zu verdauen. irgendwie hat die sendung ne unwucht.
das team um rach, aber auch rach selbst bemüht sich etwas zu offensiv darum, den teilnehmern kamera-drama-tränen rauszuprovozieren, rachs sprüche kommen mir teilweise arg redaktionell geschliffen und vorgeplant vor (teilweise auch nicht. „wie wird rach geschrieben?“ „ich kann dir auch eine reinhauen wenn du willst ...“).
wenn die zweite folge nicht wieder etwas authentischer wirkt, kann rach seine sendung von mir aus selbst gucken.
in dem zusammenhang vielleicht nicht ganz uninteressant, was man im nachhinein, nachdem die geplanten neuregelung des rederechts im bundestag vom tisch ist, so über die initiative liest. das sind plötzlich ganz andere töne.
malte welding über dieses urheber-, aufmerksamkeits und gelddings:
Erfolgreiche deutsche Bands bringen es auf Youtube im Schnitt auf weniger Klicks als die duschende Nachbarskatze. Kein Wunder, dass die nun denken, ihnen werde etwas weggenommen durch das Netz. Es ist nur anders, als sie glauben: Sie bekommen nicht zu viel Aufmerksamkeit (durch illegale Downloads), sondern zu wenig (durch Egalheit).
mir hat die vorletzte ausgabe der brandeins mal wieder aussergewöhnlich gut gefallen. und vor allem habe ich sie mal wieder (fast) komplett durchgelesen. praktisch wenn man die vorletzte brandeins-ausgabe liest: man kann die artiekl gleich verlinken. ich glaube ich bleibe jetzt grundsätzlich eine ausgabe hinterher mit meiner brandeins-lektüre.
dieser artikel ist in zweifacher hinsicht erstaunlich. zum einen, weil die portraitierten „putzerlippfische“ einen extrem faszinierenden lebenwandel führen und offenbar zu kognitiven höchstleistungen, beinahe wie zum beispiel menschliche friseure, fähig sind und zum anderen wie die brandeins es schafft einen text der zu hundert prozent in die GEO passen würde, in einen text für ein wirtschaftmagazin umzudaddeln.
schöner text über das unternehmen „günzburger steigtechnik“. eigentlich auch ein prototypischer brandeins-text: zum bersten positiv gedreht und damit so doll lust-machend auf wirtschaft, dass man am liebsten am nächsten tag einen kubikmeter holz kaufen möchte um ein paar leiter-prototypen zu bauen. oder anders gesagt: brandeins-texte haben die gleiche fähigkeit wi manufaktum-katalog-texte: sie können konservatives gedöns extrem hip erscheinen lassen.
brand eins: Und so wird es bleiben, der Computer fürs Grobe, der Mensch für Kunst und Intuition?
Gunter Dueck: Zumindest, solange die Industrie nicht versucht, den Computer in die Höhen der Kunst zu bringen - sondern eher umgekehrt: alles auf das Niveau des Computers. Ich habe das neulich in einer Rede am Beispiel einer Tomatensuppe erläutert. Das Zelebrieren einer Fünf-Sterne-Tomatensuppe aus auserlesenen Früchten ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Man kann aber auch für 44 Cent im Sonderangebot eine Tütensuppe kaufen, die passabel rot schmeckt und idiotensicher gelingt, weil auf der Tütenrückseite eine Kochanleitung steht.
Ich sehe es so: Computer schaffen heute alles schon auf Tütensuppenniveau. Und statt den Rechner weiterzuentwickeln, versuchen das Management und die Betriebswirtschaftslehre ganz im Gegenteil, alle Kunst so weit auf Tütensuppenniveau zu bringen, dass sie der Computer selbst kann oder wenigstens ein schnell angelernter Mensch mit Mindestlohn. Diese sogenannte Standardisierung oder Industrialisierung ist der Hauptgrund für das heutige Abdriften der Menschen in den Niedriglohnsektor. Es ist der Verzicht auf das Geniale, Innovative und Neue, das Fünf-Sterne-Niveau oder das wirklich Feine zugunsten eines standardisiert Programmierten.
text von mischa täubner über drei BWLer die in rekordzeit (zwei jahre) studiert haben, statt einem gleich zwei abschlüsse (bachelor und master) machten und nebenbei auch noch eine berufsausbildung absolvierten.
Zugute kamen ihnen dabei ihre unterschiedlichen Stärken. Grünwald ist mathematisch beschlagen, Kopper liegt das Wirtschaftsrecht, Pohl brachte vom Wirtschaftsgymnasium eine Menge ökonomisches Wissen mit. Grünwald ist schnell, Kopper gründlich, Pohl ausdauernd. Gegenseitig trieben sie sich an. Als Pohl am Tag vor einer Klausur mit den Nerven am Ende war, bauten ihn die anderen beiden am Telefon wieder auf. "Allein hätte ich aufgegeben. Aber in der Gruppe wird man mitgezogen. Man will ja nicht der Einzige sein, der scheitert."
Coleman zeichnete eine Matrix mit zwei Achsen auf. Die eine signalisierte zunehmende Wichtigkeit, die andere zunehmende Dringlichkeit. Teilte man die Matrix auf, ergaben sich vier Quadranten. Einer für Aufgaben mit hoher Dringlichkeit und gleichzeitig hoher Bedeutung; ihm schräg gegenüber einer für Aufgaben von geringer Dringlichkeit und geringer Bedeutung. Diese zwei Felder seien leicht zu identifizieren, so Coleman, viele Menschen schafften es, ihr Verhalten entsprechend zu steuern. Die meisten scheiterten aber an den beiden anderen Feldern: Gefährlich sei vor allem jener Quadrant, in dem sich Aufgaben von hoher Dringlichkeit und geringer Wichtigkeit befänden. Diesen Tätigkeiten widmeten sich die meisten Manager zu häufig, fuhr der Coach fort. Gleichzeitig vernachlässigten sie die Aufgaben im vierten Quadranten: "Solche, die nicht dringlich, aber wichtig sind", sagt El-Erian. "Seine Botschaft war: Die Menschen wenden viel Zeit und Mühe auf, vergessen aber das Wesentliche, das entscheidenden Einfluss hat auf den langfristigen Erfolg ihres Tuns."
ich bin kein grosser wolf lotter fan, aber der schwerpunkt-text in der „relevanz“-ausgabe der brandeins hat mir gut gefallen. wolf lotter gleich am anfang seines 300 seiten langen artikels:
Das Ranking ist die Konserve der Bedeutung. Wir halten für wichtig, was andere für wichtig erklären. Was hinten rauskommt, ist das, was andere übrig gelassen haben. Das gilt für merkwürdige Ranglisten, in denen die "wichtigsten" Menschen, Manager oder Ideen schön in Reih und Glied gebracht werden - was zwar der Ordnung dient, aber nur selten der Orientierung. Wichtig für wen oder wozu? Diese Frage und eine Antwort darauf lassen die Hitlisten meistens vermissen.
und später:
Das ist der Preis für anhaltenden Alarmismus. Den Leuten werden ständig Prioritäten vorgesetzt, die mit den Dingen, die für ihr Leben wichtig sind, wenig zu tun haben. Darauf reagieren die Agenda-Setter mit mehr Krawall und noch lauterem Alarm. Genervt sagen die Leute: Okay, okay, ich sehe das Problem. Tatsächlich haben sie längst auf Durchzug geschaltet. Wer sich wichtig macht, hat noch nicht überzeugt. Und den Problemen ergeht es wie den Leuten: Sie werden nicht ernst genommen.
nicht nur ist die notaufnahme des klinikums ingolstadt die am besten organisierte, sondern auch die einzige mit brandeins-lobgesängen überschüttete notaufnahme der welt. möglicherweise auch zu recht.
falls sich jemand sorgen macht: mcdonalds geht es gut:
Wie gut es McDonald's geht, zeigt die hohe Dividende. Sie entspricht einer Rendite von knapp drei Prozent auf den jeweiligen Aktienwert. Die Firma kann es sich leisten. Seit Jahren fährt sie einen hohen, stetig wachsenden Cash Flow ein; er reicht locker aus, um alle Investitionen (unter anderem die capital expenditures) zu finanzieren und den Aktionären zusätzlich hohe Ausschüttungen zukommen zu lassen.
von einem aktuellen artikel aus der brandeins von ulf j. froitzheim ist markus beckedahl übrigens gar nicht begeistert:
Mit der üblichen journalistischen Qualität der BrandEins hätte die Redaktion auch einen der leider wenigen ausgewogenen Beiträge zur ACTA-Debatte bringen können, mit verschiedenen Perspektiven und Positionen und vor allem gut recherchiertem Hintergrund. Vertan. Was aber bleibt ist die Message der BrandEins: ACTA ist vollkommen ungefährlich und die Kritik daran vollkommen unberechtigt. Kritikpunkte, die auch von Nicht-Netzaktiviten wie Reporter ohne Grenzen, Oxfam oder Amnesty International formuliert werden, kommen überhaupt nicht vor. Es wird mir schwer fallen, zukünftig bei Beiträgen in der BrandEins darauf zu verlassen, dass das schon ordentlich recherchiert sei. Schade.
drei euro achtzig dachte ich, da kann man ja fast nix falsch machen und kaufte mir die neue wired. diese ausgabe wurde von alexander von streit verantwortet, was sich auch angenehm im heft auswirkt, es fehlt der aufgeregte, knywersterische ton. im heft zumindest.
das cover ist ist condé-nast-mässig hyperhysterisch: „DAS WEB STEHT VOR DEM BLACK OUT“, „WETTRÜSTEN“, „Der seltsame Fall des KIM DOT COM“. im heftinneren ist das dann glücklicherweise alles viel weniger hysterisch und der artikel über den drohenden „WEB BLACK OUT“ ist sogar ziemlich gut. die fakten stimmen (glaub ix), er liest sich gut und ist sachlich und ausgeglichen. wer in dem chaotischen layout lange genug sucht, findet auch die autoren des stücks, gleich sechs leute: frederik fischer, torsten kleinz, michael moorstedt, alexander von streit, andreas winterer, ulf hannemann.
jonah lehrers text über die schwierigkeiten der wissenschaft komplexität zu erfassen, insbesondere die des menschlichen körpers ist ebenfalls ein leseschmaus. ein paar stunden bevor ich seinen text in der wired in der badewanne las, hatte ich gerade ein interview mit ihm aus meiner timeline gefischt und gebookmarkt. kleine welt. apropos kleine welt. auf englisch kann man den text von lehrer auch online lesen, genau wie den, ebenfalls lesenswerten text von tom cheshire über tumblr und den tumblr-gründer david karp.
das spricht jetzt nicht so irre für den qualitäts-journalismus-standort deutschland, dass von den drei interessantesten texten, nur einer von deutschen journalisten geschrieben wurde. was aber wirklich peinlich ist, ist dass die redaktion der deutschen wired es weder schafft den text unfallfrei übersetzen zu lassen (warum werden die übersetzer eigentlich nicht genannt?), noch den namen des autors korrekt zu schreiben.
At the time, Karp was running his own consultancy, Davidville, which built business websites, along with a 24-year-old programmer called Marco Arment, who would later found Instapaper.
in deutschland kann man dieses ganzen insta-dingse offenbar nicht so gut unterscheiden und machte doch glatt das hier draus:
Zu jener Zeit besaß er eine eigene Beratungsfirma, die sich insbesondere um den Aufbau von Business-Websites kümmerte. Ihm zur Seite stand Marco Arment, ein damals 24-jähriger Programmierer, der später den Fotodienst Instagram gründen sollte.
wired.de setzt da aber noch einen drauf und nennt den autor tom cheshire kurioserweise TOM CHESIRE (versalien von wired.de übernommen).
die besten der besten, sir.
(sorry für den fefeslang. kommt nicht wieder vor.)
als ich eben aus der badewanne kroch (ja die wired kann man in einer badewannen-session durchlesen), hatte ich ein gutes gefühl. trotz der vielen redaktionellen werbung mit tonnen von gadget-gedöns (die man gut überblättern kann) fühlte ich mich gut infotained. ein paar anregende texte, ein paar hübsche und teilweise inspirierende bilder, keine journalistischen fehlleistungen über die man sich gross aufregen müsste. noch nicht mal die kolumne von thomas knüwer nervte diesmal mit neunmalklugheit. echt OK das heft.
na gut, über peter kruses kolumne bin ich beinahe eingeschlafen. das liegt aber daran, dass das was er schrob besser verständlich ist, wenn er es sagt und dass man, wenn man das was er gesagt hat schon kennt, von seiner verschachtelten art zu schreiben schläfrig werden kann. auch das überambitionierte layout nervt nach wie vor, man kann die werbung immer noch nicht vom den redaktionellen inhalten unterscheiden, aber für 3,80€ kann man vielleicht nicht mehr erwarten.
vielleicht ist der ansatz gar nicht mal schlecht. eine gute, lange titelgeschichte von ein paar fähigen leuten schreiben lassen, ansonsten gute texte aus den internationalen ausgaben übernehmen, ein paar frische kolumnisten mit kurzen texten ranlassen und den rest des heftes mit glasperlen und werbung füllen. gefällt mir auf jeden fall besser als die (stückweise) überambitionierte und aufgeblasense erstausgabe.
was (ein bisschen) fehlt: herzblut. offenheit im umgang mit fehlern (oder dient das wired-blog nur dem marketing?). abwegiges. layout.
[nachtrag 16.04.2012]
christoph kappes hat bereits vor ein paar tagen über die zweite ausgabe der wired geschrieben.
Dies hier geht gerade durch meine Ecke des Internets, obwohl die Veranstaltung bereits einige Monate her ist: Wolfgang Blau, Chefredakteur von Zeit online, spricht vor Parlamentariern der Enquete-Komission Internet und Digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages über Status und Zukunft des Internet.
[…]
Der Vortrag ist auch als Vortrag selbst empfehlenswert: Blau argumentiert sehr sachlich; er hat ein Anliegen, und man merkt seine Leidenschaft dahinter. Doch er verlässst sich ganz auf Argumente, polemisiert nicht, verkneift sich Überspitzungen. Das Referat enthält keinen einzigen Lacher, und dennoch habe ich ihm gefesselt zugehört.
und sie hat recht. den vortrag kann man sich aber auch ungefesselt sehr gut anhören.
wie die „nachrichtenaufnahme“ der kaltmamsell so funktioniert:
Morgens gehe ich als erstes meine Twitter-Timeline der Nacht durch und folge interessanten Links. Wochentags höre ich dabei Deutschlandradio Kultur mit weiteren Nachrichten. Danach lese ich auf dem Weg in die Arbeit den Mantel der Süddeutschen Zeitung. Am Wochenende wird es eher Samstagnachmittag, bis ich die Papierzeitung lese. (Mal sehen, ob ich sie heute überhaupt bis Nachmittag bekomme.) Sitze ich an einem Gerät mit Internetzugange, folge ich zusätzlich den ganzen Tag über Links auf Twitter oder über meinen Feedreader in Blogs zu Nachrichten.
Dass es in der Kunstszene nicht nur um das Objekt selbst, sondern auch um die Rahmenbedingungen geht, die letztendlich den Wert ausmachen, das zeigt aktuell die Klage eines Sammlers.
katia kelm lässt sich von einem interview in lexikonform von nicole brenez mit chantal akerman inspirieren:
akerman erzählt hier zu verschiedenen alphabetisch sortierten begriffen sehr subjektiv über ihr leben, ihr werk und einzelne arbeiten von kollegen.
und das möchte ich jetzt natürlich unbedingt nachmachen. die verbindung von vorgegebener ordnung, vermeindlicher sachlichkeit aber eigentlich völliger subjektivität finde ich ganz aufregend. nicht so aufregend wie ich chantal akermans filme finde, aber fast.
ein subjektives lexikon übers kunstmachen, künstlersein und künstleralltag.
Das werde ich immer wieder gefragt. Natürlich gibt es diese Gefahr - aber wie soll ich sie ausdrücken? In Prozent? In Quadratmeter? In Saarland? Schauen Sie, die FDP hatte bei den letzten Bundestagswahlen 14 Prozent, heute stehen sie in den Umfragen bei drei Prozent. Das kann jeder Partei passieren. Wie gross die Gefahr bei uns ist? Ich kann es nicht sagen.
grandios: günter hack über das internet, „unser zuhause“:
Die europäischen Gesellschaften verhärten auf ihrem langsamen Rückzug in sich selbst an der Oberfläche. Es ist ein Symptom der Schwäche, das manche gerne auch aufs Netz übergreifen sähen, das ja keine virtuelle Parallelwelt ist, sondern durch und durch real, so wie Magnetismus und Elektrizität. Der Energieverbrauch der Datencenter ist gewaltig, in der Cloud herrscht ständiges Gewitter.
Das Netz soll ein Kaufhausbau werden, wenn es nach ihnen geht, einer aus den siebziger Jahren, ohne Fenster, überall Ladendetektive, die aufpassen, dass niemand die Leere aus den Regalen mitnimmt.
schriftstücke mit mehr als drei ausrufezeichen sollte man grundsätzlich ignorieren. thomas trappe hält sich nicht an diese regel und schreibt über das gedicht eines „dorftrottels“:
Ein Gedicht fordert Auswärtige auf, sich zu schämen. Ein Dorftrottel aus Prenzlauer Berg hat in die Tasten gehauen.
wie einige wissen, läuft hier kein wordpress, sondern eine fast zehn jahre alte software die zwar ein kommentarsystem mitbrachte, das aber so unbedienbar war, dass ich seit ca. 2004 zuerst haloscan als externes kommentarsystem an wirres.net anflanschte. vor ein paar jahren hat dann die firma echo oder js-kit (so genau weiss ich das nicht, die benennen sich ständig um) haloscan gekauft. mit echo war das mit der bedienbarkeit auch nicht so weit her, aber echo hatte zumindest die alten haloscan-kommentare übernommen, so dass die kommentarstruktur seit 2004 erhalten blieb.
alternativen zu echo habe ich immer wieder ausprobiert. zuletzt vor 3 jahren mal disqus. der import der daten funktionierte damals aber nicht besonders gut und das backend von disqus trieb mich damals mehr oder weniger in den wahnsinn. also liess ich alles beim alten, auch wenn sich immer mehr leute darüber beschwerten, wie scheisse dieses echo-kommentarsystem doch sei. vor allem mobil war es so gut wie unbedienbar.
vor zwei wochen kündigte echo (oder js-kit) nun an, dass sie sich diesmal nicht umbenennen würden, sondern ihren geschäftszweck anders ausrichten würden und deshalb das kommentarsystem im oktober dieses jahres einstellen würden. also habe ich mir disqus nochmal angesehen und die import funktion nochmal getestet. nach 2 tagen war der import abgeschlossen, leider fehlen jetzt von den angeblich 23.000 kommentaren ca. 19.000. auch die antwortstränge wurden von disqus nicht übernommen, profilbilder und email-adressen leider auch nicht. aber auf den ersten blick gehen die kommentare recht weit zurück. die fehlenden kommentare scheinen die alten von haloscan zu sein, denen in der exportdatei von echo keine korrekten zuweisungen zu einzelnen artikeln angeheftet wurden.
so ist das dann eben, fehlen halt ein paar kommentare. dafür funktioniert das kommentieren jetzt offenbar auch mobil ganz gut, disqus hat ein eigenes mobiles theme. ich bin mal gespannt wie disqus auf die leser reagiert, die hier mit deaktivierten cookies von drittseiten aufschlagen und kommentieren, in der vergangenheit hat das immer wieder zu unschönen dreifachpostings geführt. über reges testen würde ich mich freuen.
standard-mässig laden die disqus-kommentare und das entsprechende javascript übrigens nicht. erst wenn man den kommentar-slider öffnet oder auf einen kommentar-permalink klickt, wird der javascript-schnipsel von disqus mitsamt seinen angehängten webbugs und zählpixeln nachgeladen. das heisst aber natürlich auch, dass mit deaktiviertem javascript oder javascriptblockern, die javascript von drittseiten blockieren, weiterhin kein unfallfreies kommentieren möglich ist. aber trackbacks oder tweets mit links zu einzelnen artikeln werden weiterhin angezeigt. feedback kommt also an, wenn man sich die mühe macht.
marcel weiss setzt sich kritisch mit einem artikel auseinander, in dem markus reiter sich für die stuttgarter zeitung kritisch „mit den Positionen derer auseinandersetzt, die ein weniger restriktives Urheberrecht fordern“.
schon was älter (november 2011), aber die altkleidersammler kommen nicht gut weg:
Die Zentrale des Deutschen Roten Kreuzes ist übrigens nicht bereit, sich zur Praxis der Weitergabe der Altkleiderspenden an Efiba zu äußern. Das sei alles eine Sache der Kreisverbände, heißt es. Nur Friedel Hütz-Adams, der für das Südwind-Institut für Ökonomie und Ökumene an einer Studie über die wirtschaftlichen Konsequenzen der Altkleiderspenden in Afrika arbeitete, hat einen ganz einfachen Tipp für alle, die nicht mehr Teil des Geschäftes mit den Spenden sein und dennoch ihre Altkleider nicht einfach wegwerfen wollen: alles gründlich zerschneiden und dann in den Spendensack. So muss Soex recyceln, und das Material kommt in den Wertstoffkreislauf, nicht in die Dumpingspirale der Exportwirtschaft.
There are dozens of porn sites on the scale of YouPorn, and hundreds that are the size of ExtremeTech or your favorite news site. It's probably not unrealistic to say that porn makes up 30% of the total data transferred across the internet.
Was zeigt: Instagram-Nutzer sind Fans. Und Apps sind Popkultur. Ebenso, wie wir es früher der geliebten Indie-Band übel genommen haben, als sie den Major-Deal unterzeichnet hat, sind Nutzerinnen und Nutzer von bestimmten Apps oder Online-Diensten heute sauer, wenn ein weiteres „cooles“ Unternehmen in den Klauen von Facebook, Google, Apple oder Amazon landet und das Spiel nur noch Sold-cial Media heißt.
Offenbar weiß man allgemein zu wenig über die bezaubernde soziale Alchemie einer Timeline. Technisch gesprochen ist die Timeline die in Echtzeit aktualisierte Liste der Statusmeldungen aller Nutzer, denen man folgt. Sinnvoll gesprochen ist es ein rauschender und nimmer versiegender Strom aus kurzen Texten, Fotos, Videos und Links, Kommentaren, Witzen, Hinweisen, Wortspielen, Mitteilungen, Liebesschwüren, Fragen, Diskussionen, Beleidigungen, Wunderlichkeiten und einer guten Prise Unverständlichem. Mit jeder Sekunde pulsiert sie weiter, tagsüber, wenn auf der Welt etwas passiert, schneller, nachts ein wenig langsamer und versponnener.
Aber es wird deutlich, dass Google-Zitate, die ein Interesse haben, Leser weiterzuleiten, aus irgendeinem Grund böse sind und die Zitate anderer Presseverlage, die die Leser bei sich halten wollen und möglichst alles übernehmen, aus irgendeinem Grund gut und prestigeträchtig sind. Verkehrte Welt.
It's about time someone took Africa back from Bono and Bob Geldof. Shouldn't be long before they find a new pastime that fulfils the same masturbatory function: I predict they'll end up in a 69, happy for the rest of their days.“
Publishing is not evolving. Publishing is going away. Because the word "publishing" means a cadre of professionals who are taking on the incredible difficulty and complexity and expense of making something public. That's not a job anymore. That's a button. There's a button that says "publish," and when you press it, it's done.
über ostern war ix offline. bei meinen eltern. die haben zwar internet zuhause, aber länger als 10 minuten am stück war ich nicht wirklich online. das lag gar nicht mal daran daran, dass nicht nur meine familie dort war, sondern auch die meiner schwester, dass meine eltern mir eine ellenlange todo-liste präsentierten (tischbein anleimen, wohnzimmer umräumen, plastik von joachim bandau aufhängen, neuen ofen bewundern und ausprobieren ob man dadrin wirklich pizza backen kann (geht), instagram erklären und installieren, fritzbox und iphones aktualisieren, ständig fleisch essen), sondern vor allem daran, dass wir zwei tagesausflüge nach holland in die niederlande und nach belgien unternommen haben. genauer, nach maastricht und nach antwerpen. und in den niederlanden und belgien, stellt man das internetgedöns auf dem telefon besser ab, hab ich mir sagen lassen.
verpasst hab ich in der zeit im internet, glaub ich, nicht viel. gesehen hab ix dafür aber einiges. zum beispiel in maastricht das wunderbare bonnefanten musuem, in dem aktuell die ziemlich vielseitige, etwas sol-lewitt-lastige ausstellung der sammlung von martin visser zu sehen ist. viele tolle arbeiten, besonders witzig fand ich aber die sol-lewitt-arbeit an einer der wände, die von 3 mitarbeitern des „estate sol lewitt“ in 7 tagen in buntstift-strichen mit 1,5 millimeter abstand erstelt wurde. aus der entfernung sah das aus wie mehrere pastellfarbene farb-flächen, aus der nähe wie diagonale buntstiftlinien mit 1,5 mm abstand.
faszinierend einertseits, weil die arbeit beeindruckend ist, andererseits weil sie als „original“ sol-lewitt-arbeit gilt, obwohl sie im jahr 2012 entstanden ist, sol lewitt aber 2007 verstarb. so ist das mit den originalen in der kunstszene. auch hier bestimmt nicht originalität die originalität der arbeit, sondern die lizenz.
ebenso inspirierend das museum van hedendaagse kunst antwerpen, insbesondere die sonderausstellung der beeindruckenden video-arbeiten von chantal akermann. entweder die arbeiten waren echt gut oder die präsentation über eine ganze etage war exzellent.
ix und yves klein (M HKA antwerpen)
ix und die beifahrerin und chantal akermann (M HKA antwerpen)
ix und und chantal akermann (M HKA antwerpen)
ix und gold (bonnefanten museum maastricht)
ix und ne schwarze wand (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
j. (bonnefanten museum maastricht)
buchhandlung in einer umgewidmeten kirche in maastricht
Die Grünen haben zwar auch als wilder Haufen angefangen, aber die wollten wirklich was, nämlich Umweltschutz. Aber zum Internet gibt es in den etablierten Parteien längst große Arbeitsgruppen. Deshalb glaube ich, wir brauchen die Piraten nicht.
das ist mal ein schönes piraten-wattebäuschchen-bashing von einem SPD-fan. wobei mich so eine die-arbeitsgruppen-da-oben-untertanen-haltung auch ein bisschen traurig macht.
andererseits ist das auch prima stoff zum weiterspinnen:
wir brauchen keine neuen musiker. die ausgebildeten musiker mit viel erfahrung machen das doch viel besser als blutige anfänger. es gibt auch schon sehr viel schöne musik.
universitäten sind überflüssig, da es schon sehr viele kluge menschen gibt.
wozu eigentlich bloggen? es gibt doch grosse medienhäuser?
klar ist das zitat oben aus dem zusammenhang gerissen. das ganze, auf zwei seiten zerrissene interview gibts auf tagesspiegel.de. das interview wird aber nicht besser wenn man den rest von van dyks antworten liest. im gegenteil. er sagt auch diese vor weisheit und differenzierungsvermögen strotzenden sätze:
Tagesspiegel: Treibt es Sie als Musikproduzenten um, dass mit den Piraten jetzt die Freunde des freien Downloads im Abgeordnetenhaus sitzen?
Paul van Dyk: Persönlich trifft mich das nicht, aber ich habe ein anderes Demokratieverständnis. Wenn ich in ein Taxi steige, möchte ich, dass der Fahrer das Ziel kennt. Der soll nicht erst losfahren und unterwegs dauernd sagen, dass er sich nicht auskennt. Ich sehe hinter dem Erfolg der Piraten eher einen Pseudo-Protest. Nehmen wir das Acta-Abkommen, mit dem einfach deutsche Gesetze in EU-Recht umgesetzt werden sollen. Es geht dabei nur ganz am Rande darum, ob einer einen Hollywood-Film oder ein Musikstück runterlädt. Worum es geht, ist Kriminalität, um Datenklau. Wenn einer alle Verschlüsselungen knackt, würde unsere Zivilisation zusammenbrechen. Ich weiß nicht, ob das im Interesse von Herrn Lauer ist. Der sieht mir jedenfalls aus wie ein Besitzstandswahrer.
ich verstehe das argument einfach nicht. wenn ACTA gar nichts am status quo verändert, warum soll man es dann umsetzen? ist das EU-recht irgendwie besser? leckerer? knackiger? wirksamer? ach es geht um datenklau, um kriminalität? wie der name ACTA schon sagt: Anti-Counterfeiting Trade Agreement, was auf deutsch übersetzt Anti-Datenklau und -Kriminalitäts-Abkommen bedeutet. klar van dyk.
wobei der satz „wenn einer alle Verschlüsselungen knackt, würde unsere Zivilisation zusammenbrechen“ tatsächlich ein super argument gegen pseudo-proteste und die piraten und überhaupt dieses ganze netz-dings ist.
ich finde paul van dyk hat sich mit diesem interview eine ehrendoktorwürde der universität des takka-tukka-lands verdient. einen ehrenplatz im SPD-online-beirat sowieso.
malte welding vergleicht sehr schlüssig äpfel und birnen und folgert unter anderem:
Der ganze Grund dafür, dass heute viel mehr Leute wohlhabend sind als vor 3000 Jahren, das ist nicht bloß Fortschritt oder Marktgeschehen, das ist: Die Entwicklung der Menschlichkeit. Regeln wurden geändert, Beschränkungen gekappt, Zusatzleistungen gewährt.
klaus peukert (tarzun) poltert gegen kurt becks rumgepolter und harzIV:
Und jetzt stellen (ok, setzen) sie sich in ein gemütliches Fernsehstudio und blaffen den schnoddrigen Lauer an, das es ihnen schlecht geht.
Das sollte es auch. Aber nicht wegen der 11.000 Schleckermitarbeiter, die nun in das soziale Netz fallen, da sie aufgespannt haben. Sondern wegen der asozialen Scheißpolitik, die sie zu verantworten haben und die Millionen Menschen Tag für Tag in ihrer persönlichen Freiheit einschränkt, sie stigmatisiert und erniedrigt. Dafür sollte es ihnen schlecht gehen. Tag und Nacht. Und ihren Kollegen, die das alles richtig töfte fanden, gleich mit.
immer die selbe leier, hier aus einer bravo von 1977 (!):
ralph siegel, chef von „jupiter-records“ und produzent von stars wie chris roberts, peter alexander und demis roussos: „in gewisser weise stehlen die leute, die songs auf leer-cassetten aufnehmen, den autoren und künstlern ihr geistiges eigentum. andererseits ist es verständlich, daß die teenies die chancen, mitzuschneiden, nutzen.“
hans martin tillack über eine offenbar vorschnelle finanzielle zusage von kristina schröder und eine merkwürdig gleichlautende presseerklärung:
Ein Skandal wird aus Schröders vorschneller Förderzusage dadurch nicht, es bleibt eine Posse. Weswegen die anfängliche Schweigetaktik des Sprechers umso unprofessioneller scheint.
Es wirkt so, als habe sich die junge Politikerin von der erfahrenen Frauenrechtlerin instrumentalisieren lassen. Und noch mal zur Erinnerung: Glaubt man dem Ministerium selbst, dann gab es dort keinen Verwaltungsvorlauf zu der Presseerklärung, die Schwarzer und Schröder weitgehend wortgleich am 21. Februar veröffentlicht hatten - und von deren Förderzusage das Ministerium jetzt vorsichtig Abstand nahm. Wenn der Text aber nicht im Ministerium vorbereitet wurde, muss das folglich in Schwarzers Stiftung geschehen sei. Die dann der Ministerin den Text diktierte.
dietrich brüggemann ist ein urheber wie du und ich und schrieb auf, wie mit ihm als urheber umgegangen wird, wie er als konsument mit den werken von anderen umgeht und zeigt, dass es sich lohnt die hysterieschraube ein wenig runterzudrehen. sehr lesenswert.
auf am boden liegende oder schwächeren rumhacken ist immer irgendwie doof. aber auf arroganz, dummdreistigkeit und der FDP rumhacken, selbst wenn sie aus dem keller ruft, macht immer spass.
wie gut dass sich geistiges eigentum mit patenten schützen lässt. dieses patent-gedöns ist wirklich nützlich (für anwaltsbeschäftigung). betreutes anwaltsstreiten im påtentland.
herr rau erklärt das mit dem urheber und kopierrecht (ein bisschen). wobei ich mich gerade was ganz anderes frage, warum wir nicht viel mehr vom kopierrecht, statt urheberrecht sprechen. das mit den urheberrechten ist glaub ich gar nicht mal so umstritten, das mit den kopierrechten schon.
hubertus volmer hat christopher lauer angerufen:
Christopher Lauer: Perspektivisch müssen wir uns aber fragen, ob diese ganze Koalitionsnummer überhaupt noch zeitgemäß ist, oder ob man nicht vielleicht mal so etwas versuchen sollte wie in der Schweiz, die mit einer Allparteienregierung, in der sachbezogen zusammengearbeitet wird, nicht schlecht fährt.
Hubertus Volmer: Ohne die Zustimmung der anderen Parteien wird das nicht gehen.
Christopher Lauer: So ist das in einer Demokratie, wenn man nicht die 51 Prozent hat, braucht man die Zustimmung der anderen Parteien, danke für den Hinweis.
wenn ich nicht aufpass, werd ich noch zum lauer-fan.
Interessant ist das Grundeinkommen auch, weil es ein Denkmuster infrage stellt, das sich seit dem späten Mittelalter immer stärker durchgesetzt hat und zum Kern des bürgerlichen Selbstverständnisses gehört: Der moderne Mensch definiert sich durch seine Arbeit. Dieser Punkt macht das Konzept zugleich so anziehend wie auch für viele Menschen völlig unverständlich. Aber er zeigt vielleicht auf, in welche Richtung sich unsere immer spezialisiertere Gesellschaft ohnehin bewegt: „Vollbeschäftigung" ist wahrscheinlich heute schon eine überholte Utopie.
wolfgang messer fragt sich, wie man mit der „Kopier- und Verfügbarkeit von Daten“ und den daraus entstehenden technischen möglichkeiten vernünftig umgehen solle. wobei ich mich frage ob es darauf vernünftige antworten gibt. das weglassen von DRM-, region-code- und anderen benutzerbehinderungsmassnahmen beispielsweise wäre klug gewesen, aber nicht wirklich vernünftig. na gut, das sind haarspaltereien, aber ich glaube das mit der beidseitigen fairness haben die verwerter noch nie verstanden.
mein derzeitiger gemütszustand diktierte mir gerade diesen satz: „je weniger die leute wissen, wie musik, urheber- und verwertungsrechte gemacht werden, desto mehr musik hören sie.“
die sendung vom sonntag von roche und böhmermann, die konsequent als „günther jauch, mit charlotte roche und jan böhmermann“ angekündigt wird, war mal wieder hart an der grenze zum fremdschämen oder genauer an der grenze vor dem in die hose machen, vor sorge, die sendung könnte den moderatoren entgleiten. was, die sendung aber immer wieder für mich rettet, ist das happy end. der kurze moment nach der sendung in dem roche und böhmermann die sendung selbst kritisieren und bewerten.
diese andertalb minuten sind, neben den grossartigen einspielern, der superen vorspannmusik und dem aus der zeit gefallenen ansager, immer mein lieblingsstück. und zwar aus dem einfachen grund, dass beide genau das was ich über sendung dachte aussprechen. in der sendung vom sonntag dachte ich, so helle ist der sohn vom ochsenknecht ja nicht gerade, aber wenigstens irgendwie konsequent doof und davon untangiert. und böhmermann sagt: „wilson gonzales ist echt cool. er ist ein kleines bisschen … er denkt nicht so viel weiter als … also … er denkt nicht sehr viel weiter als man … also … er denkt nicht viel weiter … sehr weit … “.
aber der hammer gag am ende: „das war günther jauch, mit charlotte roche und jan böhmermann. nächsten sonntag zu gast, robert mugabe, joseph kony, mahmoud ahmadinejad und … andrea nahles. ich wünsche ihnen einen angenehmen start in die woche.“
das ist so ungefähr das erschütterste, was ich seit langem gelesen habe. der text beschreibt die leidensgeschichte von shin in geun, der in einem nord-koreanischen gefangenlager zur welt kam und dem mit zwanzig die flucht gelang.
The eighth rule of Camp 14 said, "Should sexual physical contact occur without prior approval, the perpetrators will be shot immediately." A reward marriage was the only safe way around the no-sex rule. Guards announced marriages four times a year.
das sollte man nur lesen, wenn man einigermassen starke nerven hat.
udo vetter beschreibt schön die aprilscherz-haftigkeit der deutschen politik: der hessische justizminister möchte datenhehlerei strafbar machen, wenn aber die schweizer behörden deutsche datenhehler mit beamtenstatus verfolgen will, rastet die politische elite in deutschland aus. erinnert mich an die alten zeiten: alle menschen sind gleich, nur manche sind gleicher.
der surfguard nimmt das FAS-feuilleton schön auseinander:
Eine Doppelseite hat die FAS so für eine argumentative Seifenblase hergegeben: Schön schillernd, kunstvoll geblasen - aber doch durchsichtig, zerbrechlich und nach dem Platzen nur noch schmierig.
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Medizinischer Standardspruch: 'Nehmen sie ab, treiben sie mehr Sport und essen sie gesund.' Was genau lernen die in den 10 Jahren Studium?
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Politiker, Verleger, Musikbosse: alle brechen sich die Lanze ab, wenn sie gegen das Internet anrennen statt seine Dynamik kreativ zu nutzen.
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OK I understand that there are some people that use the iPad camera as a camera, but I also understand those people look really ridiculous.
lorenz matzat über björn böhnings versuch einen kleinen shitstorm aufmerksamkeitswirbel zu entfachen:
Es ist jedenfalls nicht den Piraten anzulasten, dass die SPD nicht in der Lage war, adäquat auf den gesellschaftlichen Impact des Internets zu reagieren. Das, wir erinnern uns, vor über 20 Jahren mit dem World Wide Web begann, massenkompatibel zu werden. Die 2006 gegründete Piratenpartei, an der sich einiges kritisieren lässt, ist letztendlich Ausdruck eines Versagens der etablierten Parteien. Daraus einen Vorwurf zu drechseln, die Piraten würden der repräsentativen Demokratie schaden, ist Demagogie pur. Der Vorwurf der Unprofessionalität geht einem Funktionär einer über hundert Jahre alten Partei leicht von den Lippen, der in einen Apparat mit Traditionen und Organisationswissen hineinwächst. Doch die Anfangszeit der Sozialdemokratie in der Kaiserzeit ging sicherlich auch mit einigem Trial & Error einher. Oder man betrachte die Geschichte der Grünen mit all ihren Wehen und Spaltungen. Jedenfalls würde ich dafür plädieren, den Piraten mehr Zeit als 100 Tage einzuräumen, bevor man über deren Politikfähigkeit urteilt und die Wahlentscheidung von zahlreichen Menschen in den Dreck zieht.