links vom 25.05.2012

felix schwenzel

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Kei­ne gu­ten Nach­rich­ten aus Baku   #

ich fin­de die grat­wan­de­rung von ste­fan nig­ge­mei­er zwi­schen po­li­tik und eu­ro­wi­schen song con­test in aser­bai­dschan ziem­lich gran­di­os. ich kann mir auch vor­stel­len, im ba­ku­b­log nur noch po­li­tik zu se­hen, wie am 22. mai.

das ab­sur­de ist ja, dass die ESC-or­ga­ni­sa­to­ren sich auf das spiel des re­gimes ein­las­sen und be­haup­ten (jetzt kommt ne me­ta­pher) dass es beim an­geln nicht um die fi­sche gehe, son­dern nur um den sport. des­halb sol­le man um des lie­ben frie­den wil­lens nicht stän­dig von den fi­schen re­den.

oder deut­li­cher: war­um die jour­na­lis­ten (oder men­schen­rechts­be­auf­trag­ten) die über die zu­stän­de be­rich­ten als spass­brem­sen ti­tu­lie­ren und nicht das re­gime das prü­gelt, droht und ein­sperrt als spass­brem­se be­zeich­nen? po­li­tik und show las­sen sich mei­ner wahr­neh­mung nach nur mit ge­walt und ei­nem mas­si­ven po­li­zei­auf­ge­bot tren­nen.

[sie­he auch taz.de: Zwi­schen Heu­che­lei und An­teil­nah­me, pro und con­tra spass­brem­sen­tum zwi­schen jan fed­der­sen und ste­fan nig­ge­mei­er.]

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  li­qui-gli­de.com: Demo Vi­de­os   #

tol­le gleit­ober­flä­che. nur wel­cher her­stel­ler wäre so blöd so­was zu be­nut­zen? 500tau­send fla­schen mit 10 gramm rest­senf ent­hal­ten bei­spiels­wei­se im­mer­hin 5 ton­nen senf die die senf­müh­le zu­sätz­lich ver­kau­fen könn­te. /bo­ing­bo­ing.net

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  tech­dirt.com: Goog­le Lifts The Veil On Co­py­right Ta­ke­downs: Reve­als De­tail­ed Data On Who Re­quests Link Re­m­ovals   #

mike mas­nick hat sich die von goog­le jüngst ver­öf­fent­lich­te lis­te von co­py­right ta­ke­downs an­ge­guckt.

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  bank­sy.co.uk: Ques­ti­ons   #

Q: Are you re­al­ly a midd­le class twat?
A: I had a nor­mal up­brin­ging - I come from a dys­func­tion­al fa­mi­ly.

erst die fra­gen durch­le­sen, dann die aus­sen­bil­der durch­kli­cken, dann die in­nen­bil­der (kli­cken) und freu­en. /whu­dat.de

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  frei­tag.de: Auf­bruch: Der ge­fähr­lichs­te Mann Eu­ro­pas?   #

jan pfaff über al­exis tsi­pras:

Tsi­pras be­kommt auch so ge­nug Auf­merk­sam­keit - und er liebt das Spiel mit den Me­di­en. So­bald an die­sem Mit­tag im Reichs­tag Ka­me­ras in der Nähe sind, setzt er ein brei­tes Lä­cheln auf, ei­nes, das fürs nor­ma­le Le­ben ein we­nig zu groß er­scheint, aber sehr ein­neh­mend auf Bil­dern wirkt.

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  taz.de: Die Wahr­heit: Lang lebe der Da­lai Lama!   #

chris­ti­an y. schmidt:

War also der Mann, der sich von al­ler Welt als „Sei­ne Hei­lig­keit“ ti­tu­lie­ren lässt, schon in der Ver­gan­gen­heit nicht ganz dicht, so häu­fen sich in letz­ter Zeit die Aus­fäl­le. Wäh­rend an­de­re hohe Wür­den­trä­ger des ti­be­ti­schen Bud­dhis­mus wie der Kar­ma­pa Ogy­en Trin­ley Dor­je im­mer­hin ihre An­hän­ger­schaft dazu auf­ge­for­dert ha­ben, die mo­men­tan in den ti­be­ti­schen Sied­lungs­ge­bie­ten Chi­nas lau­fen­de Selbst­ver­bren­nungs­se­rie zu be­en­den, denkt der Da­lai Lama nicht dar­an, Ähn­li­ches zu er­klä­ren.

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  sci­ence­b­logs.de/pla­ze­boalarm: Wie klein ist ein Atom?   #

mar­cus an­häu­ser:

Sehr schön ani­mier­tes Bil­dungs­vi­deo von TED-Ed. Ich mag den Style, aber vor al­lem die Stim­me und Art des Spre­chers.

ix auch.

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  nlar­chi­tects.word­press.com: Swi­pe!   #

In the train to the air­port, a mo­ther to her son: tha­t's not a screen, that is a win­dow!

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  mal­te-wel­ding.com: Die Schul­tern von Gi­gan­ten - Rede ei­nes Pi­ra­ten an sein Volk   #

sehr schö­ner rhe­to­ri­scher rund­um­schlag. wo­bei man na­tür­lich be­ach­ten soll­te, dass man den be­griff des geis­ti­gen ei­gen­tums ab­leh­nen kann und gleich­zei­tig da­für, dass geis­ti­ge ar­beit fürst­lich ent­lohnt zu wer­den ver­dient -- auch wenn die ar­beit auf den schul­tern von gi­gan­ten aus­ge­führt wird.

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  netz­po­li­tik.org: Elek­tro­ni­sche Über­wa­chung: Bun­des­re­gie­rung ver­wei­gert Aus­kunft zu deut­schen Ge­heim­diens­ten   #

die deut­schen ge­heim­diens­te kön­nen PGP-ver­schlüs­se­lun­gen kna­cken und ha­ben heim­lich eine mond­fäh­re ge­baut, räumt die bun­des­re­gie­rung auf eine klei­ne an­fra­ge der links­par­tei ein.

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  ken­le­vi­ne.blog­spot.de: More thoughts on your Dan Har­mon thoughts   #

ken le­vi­ne über die fi­nan­zie­rung von fern­se­hen:

I know peo­p­le who pro­du­ce very po­pu­lar web­i­so­des. They get lin­ked, they win awards, and their pri­ma­ry goal is to have a net­work buy them and turn them into full se­ries. A time will come when tha­t's not ne­ces­sa­ry; when web­i­so­des will be sub­stan­ti­al mo­ney-ma­kers on their own, but that day is not here yet.

We'­re in tran­si­ti­on, no ques­ti­on. But here's the thing - it's a slow tran­si­ti­on. Very slow. Why? Be­cau­se no one's re­al­ly fi­gu­red out yet how to make the kind of mo­ney on the in­ter­net that net­works can coll­ect broad­cas­ting over-the-air or on ca­ble.

ein biss­chen ein hen­ne-ei-pro­blem. wie beim jour­na­lis­mus. geld ver­die­nen kann man im­mer noch nur mit den al­ten mit­teln (print, ka­bel, klas­si­sches fern­se­hen und rech­te­han­del), die neu­en ar­ten blü­hen (on­line jour­na­lis­mus, blog­gen, strea­ming, itu­nes) brin­gen aber nicht mal an­satz­wei­se so­viel geld wie die al­ten ar­ten das zeug zu ver­trei­ben und zu ver­ti­cken.


rp12 und next12 vi­de­os

felix schwenzel

die re­pu­bli­ca-peo­p­le ha­ben seit ein paar ta­gen die meis­ten oder gar alle vi­de­os der rp12-ses­si­ons on­line: you­tube.com/user/re­pu­bli­ca2010/vi­de­os

schön: auch die vi­de­os die be­reits bei spie­gel-on­line vor­ver­öf­fent­licht wur­den, dort aber nicht ein­bett­bar oder ohne kopf­stand mo­bil ab­zu­spie­len wa­ren, sind jetzt auch im re­pu­bli­ca2010-you­tube-ka­nal. meins zum bei­spiel oder das von kath­rin pas­sigs „Stan­dard­si­tua­tio­nen der Tech­no­lo­gie­be­geis­te­rung“. se­hens­wert ist na­tür­lich auch das vi­deo vom ge­spräch mit dem @Reg­Spre­cher und na­tür­lich phil­ip ban­se, wie er sich mit blog­gern un­ter­hält (de­bo­ra we­ber-wulff (vro­ni­plag), mat­thi­as bau­er (wir-sind-ein­zel­fall.de), raul kraut­hau­sen (wheel­map.org), frank west­phal (riv­va.de)). auch se­hens­wert hö­rens­wert, wie tim pritl­ove pod­casts er­klärt und cin­dy gal­lop ge­schlechts­ver­kehr er­klärt.

noch nicht ge­se­hen habe ich mar­cel-an­dré ca­sa­so­la merk­le, wie er er­klärt wie man men­schen dazu bringt frei­wil­lig re­geln an­zu­neh­men. aber ich glau­be der vor­trag ist sehr gut.


auch die next-peo­p­le ha­ben an­ge­fan­gen vi­de­os der next on­line zu stel­len. rené ober­manns key­note habe ich an­ge­fan­gen zu se­hen und mich trotz ak­zep­ta­blen eng­lishs von mi­nu­te zu mi­nu­te ge­fragt war­um ober­man nur drei slides vor­be­rei­tet hat. sou­ve­rän wirkt er ja schon, aber rhe­to­risch oder über­zeu­gend ist ober­mann lei­der über­haupt nicht. un­be­dingt se­hen will ich ge­or­ge dys­ons vor­trag. auf der next selbst hab ich den aus ir­gend­wel­chen grün­den ver­passt. apro­pos ver­passt. wer die next ver­passt hat, kann sie sich hier in 96 se­kun­den an­se­hen, in­klu­si­ve auf- und ab­bau.


links vom 24.05.2012

felix schwenzel

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  qlod.org: Wenn schon falsch, dann rich­tig!   #

nil­zen­bur­ger knöpft sich knü­wer vor. sehr schön wie er sich selbst­kri­tisch und vor­sich­tig den schlam­pi­gen quatsch von knü­wer vor­nimmt:

Knü­wer schliesst mit dem Fa­zit, dass die­se Live-An­ar­chie ab­so­lut se­hens­wert sei. [...] Ach so, das ist gar nicht das Fa­zit von Knü­wers Ar­ti­kel? Da kommt noch was?

Hin­ter mir saß in Köln eine Viva-Mo­de­ra­to­rin. Je län­ger der Abend wur­de, des­to trau­ri­ger wirk­te sie. Fast hat­te ich den Ein­druck, sie er­kann­te: So gut wie Ray Cokes wird sie nie wer­den.

In Wirk­lich­keit hat sie wohl ge­dacht: “Was dreht sich der ko­mi­sche Typ die gan­ze Zeit zu mir um?"

scha­de al­ler­dings, dass auch nil­zen­bur­ger das mit dem un­ter­schied zwi­schen dis­clai­mer und dis­clo­sure nicht ge­ba­cken be­kommt und sei­ne of­fen­le­gung am ende haf­tungs­aus­schluss nennt.

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  car­ta.info: Scheiß auf Un­ab­hän­gig­keit! Über die gro­ße Ko­ali­ti­on aus Goog­le, Pi­ra­ten und Mar­ke­ting   #

in­ter­es­san­ter text vom „ge­lern­ten Jour­na­list“ und „be­kann­ten Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rer“ eric ku­bitz über die ziem­lich er­nüch­tern­de jour­na­lis­ti­sche pra­xis bei fachb­pu­bli­ka­tio­nen. ir­gend­wie scheint die jour­na­lis­ti­sche pra­xis im kras­sen ge­gen­satz zu pe­ter-mat­thi­as gae­des wunsch­den­ken ei­ner „Pro­du­zen­ten­kul­tur“ zu ste­hen.

ganz ehr­lich: was mir am jour­na­lis­mus fehlt ist nicht eine pro­du­zen­ten­kul­tur, bes­se­rer schutz geis­ti­gen ei­gen­tums geis­ti­ger ar­beit ist vor al­lem idea­lis­mus. ob­wohl der ei­gent­lich nicht fehlt, son­dern im stän­di­gen ge­re­de über geld, leis­tunsg­schutz­rech­ten und schuld­zu­wei­sun­gen völ­lig un­ter­geht.

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  por­no­an­walt.de: Zu­mas Schwanz er­regt Süd­afri­ka   #

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  go­lem.de: Ma­schi­nen­les­bar: Sci­ence-Fic­tion-Au­torin for­dert Bar­code für Men­schen   #

klas­si­scher fall von stan­dard­si­tua­tio­nen der tech­no­lo­gie­be­geis­te­rung.

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  ben­ja­min­ni­ckel.com: Nico-Horst   #

ach je.


off the grid

felix schwenzel

bei pla­zes war ich von an­fang an (mög­li­cher­wei­se so­gar vor kos­mar). seit 2005 oder so. an­fang mai hat pla­zes zu­ge­macht.
bei aka-aki war ich auch von an­fang an am an­fang da­bei (wahr­schein­lich ein paar wo­chen nach kos­mar). zum ende des mo­nats macht aka-aki auch zu.

das hat mich dazu in­spi­riert, heu­te mein drei jah­re al­tes fours­qua­re-kon­to zu lö­schen. ich muss zwar fast je­den scheiss mit­ma­chen, fin­de aber, dass ich ja auch mal selbst den ste­cker zie­hen könn­te, statt zu war­ten bis der la­den das selbst macht. be­son­ders schön bei fours­qua­re: es geht.

vor al­lem habe ich mich heu­te ge­fragt: cui bono? mir nicht.

ich kann die fra­ge tat­säch­lich nicht be­ant­wor­ten: hat ir­gend­ei­ner die­ser diens­te et­was zum pos­ti­ven in mei­nem le­ben ver­än­dert (aus­ser mei­nen spiel­trieb aus­zu­nut­zen und zu rei­zen)? die be­rei­che­rung hielt sich in gren­zen. ich habe nie­man­den ken­nen­ge­lernt, den ich nicht auch so ken­nen ge­lernt hät­te, ich habe kei­ne orte ent­deckt, die ich nicht auch mit goog­le maps oder mei­nem ori­en­tie­rungs­sinn ent­deckt hät­te.

ein fra­ge bleibt: was jetzt?


Photo by felix schwenzel in DB Lounge Berlin Hauptbahnhof. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ganz schön run­ter­ge­rockt, die­ses kanz­ler­amt


Photo by felix schwenzel in Balzac Coffee Prenzlauer Berg. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

hand


links vom 23.05.2012

felix schwenzel

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  an­mut­und­de­mut.de: dO­CU­MEN­TA (13)   #

ben_:

Ich bin wirk­lich er­staunt. Schon seit dem letz­ten Jahr ge­nie­ße ich mei­ne Vor­freu­de. Dem Rest der Re­pu­blik scheint es hin­ge­gen ziem­lich egal zu sein bis­her. In zwei­ein­halb Wo­chen öff­net in Kas­sel wie­der die größ­te Aus­stel­lung für zeit­ge­nös­si­sche Kunst der Welt.

ich hab ein­fach nix da­von mit­be­kom­men. egal ist mir die do­cu­men­ta nicht. die web­site eu­pho­ri­siert mich jetzt nicht son­der­lich, aber auf ein, zwei tage kas­sel und um­ge­bung würd ich mich schon freu­en.

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  ge­dan­ken­trae­ger.de: kick­star­ter.   #

moni will ein buch schrei­ben:

Ich lese so viel über Crowd­fun­ding, aber ken­ne dann doch nur Leu­te, die tra­di­tio­nell ver­öf­fent­li­chen - eine merk­wür­di­ge Dis­kre­panz. Mich reizt es schon eine gan­ze Wei­le, das aus­zu­pro­bie­ren, also ha­ben Scott und ich uns letz­tens bei Kick­star­ter an­ge­mel­det.

die ent­ste­hung von et­was zu un­ter­stüt­zen ist schon ein biss­chen tol­ler als et­was ein­fach nur zu kau­fen. auch wenns ei­gent­lich das glei­che ist.

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  ken­le­vi­ne.blog­spot.com: Dan Har­mon's firing: My take   #

auf dan har­mons blog­ein­trag über sei­nen raus­wurf wies ix ja be­reits hin. ken le­vi­nes sicht dar­auf ist auch sehr er­leuch­tend. (ken le­vi­ne ist auch dreh­buch­au­tor.)

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  scrip­ting.com: We *can* do bet­ter than Face­book   #

ich glau­be dave wi­ner sagt: in­no­va­ti­on kommt von un­ten. im­mer.

[N]ew ide­as will take root among users and tho­se ide­as will grow into the next lay­er of tech. Tha­t's a good place to put your at­ten­ti­on too.

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  chris­toph-koch.net: Frie­de­mann Ka­rig: Mein Me­di­en-Menü (Fol­ge 13)   #

sehr schö­nes me­di­en menü von frie­de­mann ka­rig:

Ach, apro­pos un­sym­pa­thi­sches Bahn­fah­ren: Das Le­sen des Bahn­ma­ga­zins „mo­bil“ be­rei­tet mir ein per­ver­ses Ver­gnü­gen, ähn­lich dem schmer­zen­den Zün­geln an ei­ner be­gin­nen­den Zahn­fleisch­ent­zün­dung. Wer sich wie die Bah­ner traut, Ju­dith Ra­kers als „er­fri­schend an­ders“ zu be­ti­teln, ver­dient Auf­merk­sam­keit.

frie­de­mann ka­rigs me­di­en­me­nü liest sich trotz leich­ter ad­jek­tiv-über­do­sis sehr flüs­sig.

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  blog.stutt­gar­ter-zei­tung.de: Kat­zen als Vor­bil­der für be­rühm­te Ge­mäl­de   #

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  ar­cfn.com: Ap­ple iPho­ne char­ger te­ar­down: qua­li­ty in a tiny ex­pen­si­ve packa­ge   #

fas­zi­nie­rend was in so ei­nem ding steckt, wie­viel mehr ge­dan­ken und qua­li­täts­an­sprü­che ap­ple auch in die kleins­ten de­tails legt und trotz­dem noch fet­ten ge­winn macht. /dar­ing­fi­re­ball.net

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  ven­tur­evilla­ge.eu: Amen's un­of­fi­ci­al city gui­de to Ber­lin hot­spots   #

ah. amen ist doch zu et­was zu ge­brau­chen. ab­ge­se­hen da­von das amen mei­ner mei­nung nach ziem­lich egal ist, ist es amen auch egal, ob es di­gi­tal oder ana­log an­ge­wen­det wird. OK. die in­ter­ak­ti­vi­tät lei­det bei den pla­ka­ten ein biss­chen.
/riv­va.de

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  spie­gel.de: Sa­scha Lo­bos Ko­lum­ne über den di­gi­ta­len Spie­ßer   #

sa­scha lobo:

Für [den di­gi­ta­len Spie­ßer] be­steht das Kon­zept Schuld aus sei­nem Zei­ge­fin­ger.

sa­scha lobo hat mit die­sem satz den schuld­be­griff für min­des­tens die hälf­te der mensch­heit de­fi­niert. re­spekt.


links vom 21.05.2012

felix schwenzel

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  gno­gon­go.de: X   #

richrd gleim:

nur Frau­en ma­chen so was

die fra­ge ist: war­um?

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  ro­bert­ba­sic.de: War­um Block­upy Frank­furt eine Ver­lie­rer­ver­an­stal­tung war   #

ro­bert ba­sic:

Wo wart Ihr in un­se­ren Stadt­tei­len, Stadt­hal­len, Ver­eins­häu­sern, Ca­fes, öf­fent­li­chen Plät­zen und so­gar Woh­nun­gen so­lan­ge die Chan­ce da war? Mit wem von uns Frank­fur­tern habt Ihr über­haupt ge­spro­chen und seid auf uns zu­ge­gan­gen statt in den ol­len Zel­ten zu ho­cken? Wo habt Ihr die Chan­ce er­grif­fen, ei­ge­ne Ver­an­stal­tun­gen mit uns zu­sam­men auf­zu­zie­hen, um Eure Sa­che so­lan­ge sie heiß war zu er­klä­ren? Wo wart ihr auf den un­ter­schied­lichs­ten Stamm­tisch­tref­fen? Auch un­ter dem di­gi­ta­len Völk­chen Frank­furts? Wo wart ihr all die 240 Tage lang? Man muss­te schon zu Euch ge­hen.

ich stim­me ja nicht im­mer mit dem über­ein was ro­bert ba­sic sagt ver­ste­he meis­ten gar nicht was ro­bert ba­sic ei­gent­lich meint, wenn er schreibt. bei die­sem text ver­ste­he ich das sehr gut und fin­de auch, dass die ant­wor­ten auf die fra­gen die er stellt si­cher ganz in­ter­es­sant wä­ren.

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  mal­te-wel­ding.com: Al­les Au­to­bah­nen au­ßer Hit­ler   #

mal­te wel­ding ver­tritt kurz­zei­tig da­ni­el erk fürs hit­ler­ver­gleich-ana­ly­sie­ren:

Nach dem Auf­tritt des neu­en Pi­ra­ten-Ge­schäfts­füh­rers Jo­han­nes Po­n­ader in Gün­ther Jauchs Po­lit­show schrieb Frank Lüb­ber­ding in der FAZ: “Er nennt sich „Ge­sell­schafts­künst­ler“. Hier sei­en Be­ruf und Pri­vat­le­ben nicht zu tren­nen. Schon ein­mal ge­hört? Aus Wien? Von ei­nem Post­kar­ten­ma­ler? Man­che Men­schen spü­ren halt die Be­ru­fung, für was auch im­mer."
Auf eine Be­schwer­de Po­naders hin bat Frank Schirr­ma­cher um Ver­zei­hung und die­se Pas­sa­ge wur­de ge­löscht.

schon er­staun­lich, was da für pi­ra­ten-hit­ler­ver­glei­che aus den ver­trock­ne­ten ge­hir­nen von al­ten män­nern ge­kro­chen kom­men.

(sagt mir je­mand bei der ers­ten frau be­scheid, die ei­nen schnurr­bart­s­träu­ben­den pi­ra­ten-hit­ler­ver­gleich auf­stellt?)

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  pan­te­lou­ris.de: Al­les, was man über Thi­lo Sar­ra­zins neu­es Buch sa­gen muss   #

ich löse auf: arsch­loch
al­les was ich drü­ber sa­gen wür­de: igno­rie­ren


hmm?

felix schwenzel

hier sind ein paar klei­nig­kei­ten, die mir kürz­lich auf­fie­len. eher un­be­deu­ten­de sa­chen, nichts über das man sich auf­re­gen müss­te, aber für ein „hmm?“ reichts al­le­mal.


ich fin­de die­ses part­ner­ge­döns auf das sich man­che ver­an­stal­tun­gen wie zei­tun­gen oder fern­seh­an­stal­ten manch­mal ein­las­sen eher so naja. ich glau­be die ARD war mal part­ner der tour de france, was es aus mei­ner sicht ir­gend­wie schwie­rig macht mit der nö­ti­gen di­stanz über das ja be­kannt­lich nicht ganz un­um­strit­te­ne er­eig­nis zu be­rich­ten.

ge­nau­so fand ich es vor nicht all­zu­lan­ger zeit du­bi­os wie spie­gel-on­line mit par­ship „ko­ope­rier­te“ und da­mit ei­ner­seits SEO be­trieb, an­de­rer­seits statt „an­zei­ge“ „ko­ope­ra­ti­on“ drü­ber­schrieb. na­tür­lich kann man „ko­ope­ra­ti­on“ als eu­phe­mis­mus für „be­zahlt-wer­den“ be­nut­zen, ich wür­de mich aber da­ge­gen ver­wah­ren, dass mein bä­cker mit „in ko­ope­ra­ti­on mit fe­lix schwen­zel“ wirbt, nur weil ich ihm geld für sei­ne bröt­chen gebe.

al­ler­dings par­shipt spie­gel-on­line jetzt nicht mehr, son­dern nennt part­ner­su­che.spie­gel.de jetzt kor­rekt „an­zei­ge“. die an­zei­ge ist von neu.de. spie­gel-on­line hat so­gar die links auf neu.de mit „no-fol­low“ ge­kenn­zeich­net, die in­hal­te sind per if­rame ein­ge­bet­tet. das spie­gel-on­line an die­ser stel­le die such­ma­schi­nen­ver­ar­schung un­ter­lässt, fin­de ich ziem­lich lo­bens­wert.

we­ni­ger lo­bens­wert, dass der ta­ges­spie­gel das SEO-spiel von par­ship jetzt mit­spielt und eine sei­ner sub­do­mains da­für zur ver­fü­gung stellt. lei­der feh­len par­ship aber of­fen­bar die fi­nan­zi­el­len oder lo­gis­ti­schen mit­tel ein SSL-zer­ti­fi­kat für part­ner­su­che.ta­ges­spie­gel.de zu be­sor­gen, so dass der an­mel­de­pro­zess bei par­ship, wenn er über die ta­ges­spie­gel-sub­do­main ge­macht wird, lei­der völ­lig un­ge­si­chert statt­fin­det. so­wohl die in­itia­le pass­wort­über­ga­be, als auch der „wis­sen­schaft­li­che PAR­SHIP-Per­sön­lich­keits­test“ lau­fen also we­nig ver­trau­lich ab, auch wenn par­ship und der ta­ges­spie­gel an­de­res be­haup­ten:

„Ihre An­ga­ben wer­den streng ver­trau­lich be­han­delt.“ — ohne https?

tech­nisch spielt sich die ko­ope­ra­ti­on zwi­schen dem ta­ges­spie­gel und par­ship üb­ri­gens auf DNS-le­vel ab: die sub­do­main part­ner­su­che.ta­ges­spie­gel.de löst zu ei­ner par­ship IP auf. kurz ge­sagt: ta­ges­spie­gel.par­ship.de ist iden­tisch mit part­ner­su­che.ta­ges­spie­gel.de. wür­de par­ship auf das SEO-ge­döns ver­zich­ten und die do­main ta­ges­spie­gel.par­ship.de be­nut­zen, könn­te par­ship tat­säch­lich die ver­spro­che­ne ver­trau­lich­keit si­cher­stel­len. aber die ta­ges­spie­gel.de-top­le­vel-do­main scheint par­ship wich­ti­ger zu sein, als der schutz der kun­den­da­ten.

die part­ner­schaft des ta­ges­spie­gel und par­ship er­streckt sich auch auf an­de­re be­rei­che.

ta­ges­spie­gel vom 14.05.2012

wahr­schein­lich hät­te ich die ko­ope­ra­ti­ons-an­zei­gean­sa­ge gleich wie­der ver­ges­sen, wenn im wirt­schafts­teil des ta­ges­spie­gel vom letz­ten mon­tag nicht die­ser ar­ti­kel über on­line-da­ting-por­ta­le ge­stan­den hät­te. we­der in der druck-ver­si­on, noch on­line gibts ei­nen hin­weis auf das ge­schäfts­ver­hält­nis des ta­ges­spie­gels mit par­ship.

sau­ber ist das nicht.


in der ak­tu­el­len c’t gibts ein in­ter­view mit den zwei ärz­ten bela b und ro­dri­go gon­zá­lez zum ur­he­be­rechts­ge­döns. das in­ter­view zeigt ein deut­li­ches bil­dungs­ge­fäl­le in­ner­halb der band. zu ACTA meint bela b zum bei­spiel:

Bela: […] Bei ACTA, da heißt es dann „ihr wollt uns das In­ter­net weg­neh­men“. Die Leu­te wuss­ten zum Teil gar nicht, wor­um es geht, de­mons­trie­ren aber da­ge­gen.

c’t: ACTA fän­det ihr also im Prin­zip gut?

Bela: Ich habe das nicht kom­plett ge­le­sen, aber ich fin­de es nicht schlecht. ACTA soll­te die Durch­set­zung des durch­aus sinn­vol­len Ur­he­ber­rechts et­was er­leich­tern, aber nicht das In­ter­net ein­schrän­ken.

Rod: Das Pro­blem bei ACTA ist ja ge­we­sen, dass es un­ter Aus­schluss der Öf­fent­lich­keit ge­macht wur­de. Des­we­gen gab es die­se Em­pö­rung.

ich wür­de mal sa­gen dop­pel­ter punkt­ab­zug für bela b, ei­ner­seits für ah­nungs­lo­sig­keit, an­de­rer­seits für ah­nungs­lo­sig­keit ge­paart mit zei­ge­fin­ger-hy­bris. wäre ich so schlag­fer­tig wie mei­ne frau, wür­de ich bela b hin­ter­he­ru­fen: „bela b weiss zum teil gar nicht, wor­um es geht, fin­det es aber »nicht schlecht«.“ ein punkt geht an ro­dri­go fürs der de­bat­te fol­gen und ei­nen wei­te­ren ex­tra­punkt hät­te es für ro­dri­go für wei­te­res dif­fe­ren­zie­ren ge­ge­ben.

ohne jetzt all­zu­sehr auf der sach­ebe­ne rum­zu­hüp­fen, aber bela b hat na­tür­lich den knack­punkt ge­trof­fen. lei­der ver­se­hent­lich. wie weit wol­len wir ge­hen, um sinn­vol­le din­ge durch­zu­set­zen? wenn aber leu­te wie he­ri­bert prantl, die nicht un­be­dingt da­für be­kannt sind, sa­chen nicht zu­en­de zu le­sen oder über din­ge zu spre­chen von de­nen sie nur so vom hö­ren­sa­gen ge­hört ha­ben, vor ACTA war­nen, weil vor al­lem „be­mer­kens­wert“ sei, was in Acta feh­le, näm­lich „an­ge­mes­se­ne Rechts­schutz­mög­lich­kei­ten für die Be­klag­ten“ … [hmm. satz­an­fang ver­ges­sen.]

wenn also nicht nur prantl, wi­ki­pe­dia und ein paar tau­send an­de­re sei­ten und men­schen (die­ses pla­kat mag ich sehr) war­nen und sich zu dras­ti­schen mass­nah­men ent­schlies­sen, bin ich per­sön­lich — auch wenn ich kein fan von mas­sen­be­we­gun­gen bin — im­mer ein biss­chen vor­sich­tig da­mit, zu be­haup­ten die hät­ten alle kei­ne ah­nung.

aber das pein­li­che ba­lan­cie­ren zwi­schen möch­te­gern-cool­ness und be­quem ge­setz­ter ar­ri­viert­heit von bela b woll­te ich ei­gent­lich gar nicht wei­ter kom­me­tie­ren. was ich fas­zi­nie­rend fand, war et­was was ich in mei­nen 15 jah­ren als c’t-abon­nent bis jetzt noch nie in der c’t ge­se­hen hat­te: eine an­zei­ge der ärz­te.

die ärz­te in der c’t 12/2012

auch wenn hier der ein­druck ei­ner ge­fäl­lig­keit ent­ste­hen könn­te, jür­gen kuri von der c’t re­dak­ti­on sag­te mir, re­dak­ti­on und an­zei­gen sei­en und blie­ben bei der c’t streng ge­trennt. ei­nen deal an­zei­ge ge­gen ar­ti­kel gebe es bei der c’t „never“. also ha­ben die ärz­te neu­er­dings in com­pu­ter-fuz­zis IT-ent­schei­dern eine neue ziel­grup­pe ent­deckt, die zu er­rei­chen ih­nen 7390 euro an­zei­gen­preis wert ist.

IT-ent­schei­der als ziel­grup­pe für den ve­ga­nen ärz­te-anti-al­ko­ho­li­ker-pop. ich fin­de das ziem­lich „hmm“.


ich muss mir im­mer bild­lich, vor mei­nem in­ne­ren auge vor­stel­len, wie mc­win­kel für sol­che blog­ein­trä­ge zu­erst auf den dach­bo­den geht und dort sei­ne samm­lung al­ter vin­ta­ge-ma­ga­zi­ne durch­blät­tert und den gan­zen kram dann mit sei­nem iscan­ner ein­scannt und sich da­nach in den whirl­pool legt, um sich ei­nen pas­sen­den text aus­zu­den­ken. denn so stell ich mir mc­win­kel nach wie vor in mei­nem in­ne­ren auge vor: ein wit­zi­ger, fleis­si­ger und fai­rer typ, der zu­dem sei­ne feed­le­ser un­ter je­dem blog­ein­trag dazu auf­for­dert, nett zu den leu­ten zu sein („Plea­se be nice to peo­p­le.“ — frü­her stand da „Plea­se "like" WHU­DAT on face­book!“).

nur soo nett ist mc­win­kel dann doch nicht zu den leu­ten. wer die al­ten (in der tat gran­dio­sen) al­ko­hol­miss­brauchs­ak­zep­tanz-an­zei­gen ein­ge­scannt hat, lässt sich wirk­lich schwer zu­rück­ver­fol­gen: die ge­scann­ten an­zei­gen schei­nen seit min­des­tens drei jah­ren durchs netz zu fleu­chen. aber wäre es nicht nett, das „via“ statt es in <small> ge­setzt un­ter alle bil­der zu klem­men et­was auf­fäl­li­ger zu pla­zie­ren? wäre es nicht nett, den au­tor des text-ab­schnitts den mc­win­kel ko­piert und in mc­winklisch über­setzt hat zu ver­lin­ken? kann na­tür­lich sein dass mc­win­kel in sei­nen al­ten ta­gen ver­gess­lich ge­wor­den ist, aber selbst als ver­se­hen ist das eher not nice und ziem­lich hmm.


ab­schlies­sen und zu­hö­ren statt le­sen

felix schwenzel

ich habe 1987 mei­nen high­school-ab­schluss auf der steil­a­coom high­school in der nähe von ta­co­ma in wa­shing­ton sta­te ge­macht. der high­school-schul­ab­schluss wird in ame­ri­ka auf zwei ar­ten ge­fei­ert. ein­mal in­dem man eine klas­sen­ka­me­ra­din um ein date fragt, sie zum es­sen aus­führt und da­nach zur ab­schluss­tanz­ver­an­stal­tung (prom) fährt, wo auch alle an­de­ren klas­sen­ka­me­ra­den sind, die ein date ge­fun­den ha­ben.

um­ge­kehrt, dass eine klas­sen­ka­me­ra­din ei­nen klas­sen­ka­me­rad um ein date fragt, war das zu­min­dest 1987 in steil­a­coom üb­ri­gens ver­pönt. die män­ner hat­ten zu fra­gen, das blu­men­ge­steck, die an­fahrt und das es­sen zu be­zah­len. ich wünsch­te mir da­mals sehr, dass es um­ge­kehrt ge­we­sen wäre*.

das ers­te was man auf der ab­schluss­tanz­ver­an­stal­tung macht ist na­tür­lich ein foto.

in ame­ri­ka gibt es für nie­der­ge­las­se­ne fo­to­gra­fen sehr gute för­der­pro­gram­me. in je­der schu­le gibt es jähr­lich meh­re­re mög­lich­kei­ten sich semi-of­fi­zi­ell pro­fes­sio­nell fo­to­gra­fie­ren zu las­sen. am an­fang des schul­jah­res, grup­pen­fo­tos des sport­teams oder der clubs in de­nen man mit­glied ist und eben gra­dua­ti­on- (ab­schluss-) und prom-fo­tos.

ne­ben dem ab­schluss­tanz gibt es auch noch eine ab­schluss­fei­er zu der so­wohl die leh­rer, als auch die el­tern ein­ge­la­den wer­den und bei der sich die ab­schluss­schü­ler bil­li­ge syn­the­tik-um­hän­ge an­zie­hen und ein qua­drat mit bom­mel auf den kopf set­zen. bei der ab­schluss­fei­er wer­den dann die ab­schluss­zeug­nis­se in ei­ner läng­li­chen ze­re­mo­nie über­ge­ben, ir­gend­wann die qua­dra­te mit bom­mel vom kopf ge­nom­men und in die luft ge­wor­fen und ir­gend­ein pro­mi­nen­ter hält eine so­ge­nann­te com­mence­ment speech.

an die com­mence­ment speech bei mei­ner ab­schluss­fei­er kann ich mich lei­der kaum noch er­in­nern. das kann dar­an lie­gen, dass die fei­er be­reits 25 jah­re her ist oder dass ich die gan­ze zeit ab­ge­lenkt war. die com­mence­ment speech spre­che­rin war eine nach­rich­ten­spre­che­rin ei­nes lo­ka­len fern­seh­sen­ders und ich wun­der­te mich die gan­ze zeit dar­über, wie nach­rich­ten­spre­cher es schaf­fen, sich je­der­zeit wie nach­rich­ten­spre­cher an­zu­hö­ren wenn sie spre­chen.

ich habe noch ein VHS-tape von der ver­an­stal­tung. im NTSC-for­mat. ich glau­be vor 10 jah­ren hat­te ich in wäh­rend des stu­di­ums mal die mög­lich­keit den film zu se­hen. ich kann mich aber an nichts er­in­nern.


com­mence­ment spee­ches sind im netz auch viel bes­ser auf­ge­ho­ben als auf VHS-bän­dern. ein klas­si­ker ist na­tür­lich ste­ve jobs com­mence­ment speech in stan­ford, die er 2005 hielt und die seit­dem min­des­tens sechs schril­lio­nen mal an­ge­se­hen wur­de. war­um com­mence­ment spee­ches so gran­di­os sind, wird bei ste­ve jobs rede ziem­lich deut­lich:

je­mand re­det aus­schliess­lich von sich und sei­nem le­ben — und dann eben doch nicht, son­dern vom künf­ti­gen le­ben und den po­ten­zia­len die in den zu­schau­ern ste­cken.

ein oft pro­mi­nen­ter und zu­min­dest in ir­gend­ei­ner form irre er­folg­rei­cher mensch re­det von sei­nen er­fol­gen und den gross­ar­ti­gen din­gen die er er­reicht hat — und dann eben doch nicht, son­dern von sei­nem schei­tern und sei­nen zwei­feln und schwä­chen.

vie­le com­mence­ment spee­ches las­sen sich wahr­schein­lich in ei­nem satz zu­sam­men­fas­sen: folgt eu­rem ei­ge­nen weg, hört nicht auf das was euch an­de­re sa­gen, aber tut et­was sinn­vol­les.


wes­halb ich über­haupt auf die­ses com­mence­ment-spee­ches-ding ge­kom­men bin, ist dass ich in den letz­ten ta­gen auf zwei re­den ge­stos­sen bin die mir bei­de ziem­lich gut ge­fal­len ha­ben und de­ren kon­trast zu­ein­an­der ich ziem­lich be­ein­dru­ckend fand. ei­ner­seits habe ich aa­ron sor­kins „com­mence­ment ad­dress“ vor der dies­jäh­ri­gen ab­schluss­klas­se der sy­ra­cu­se uni­ver­si­tät ge­se­hen, an­de­rer­seits neil gai­mans com­mence­ment speech vor der ab­schluss­klas­se der „uni­ver­si­ty of the arts“ in phil­adel­phia.

bei­de re­den sind bril­li­ant und ich kann sehr emp­feh­len, sie an­zu­se­hen. und ob­wohl ich aa­ron sor­kin für ei­nen der bes­ten dreh­buch­schrei­ber je­mals hal­te, fand ich es be­mer­kens­wert, wie viel käl­ter, un­sym­pa­thi­scher oder fast mis­an­thro­pisch sor­kin im kon­trast zu gai­man wirkt. nein. ich for­mu­lie­re das noch­mal um: ob­wohl ich sor­kin für ziem­lich sym­pa­thisch und bril­li­ant hal­te, war ich er­staunt, um wie­viel of­fe­ner, sym­pa­thi­scher und viel­leicht auch ehr­li­cher gai­man wirk­te. und wäh­rend ich das schrei­be, fällt mir auch auf war­um. sor­kin sagt an ei­ner stel­le:

You'll meet a lot of peo­p­le who, to put it sim­ply, don't know what they'­re tal­king about. In 1970 a CBS exe­cu­ti­ve fa­mously said that the­re were four things that we would never, ever see on te­le­vi­si­on: a di­vorced per­son, a Je­wish per­son, a per­son li­ving in New York City and a man with a mousta­che. By 1980, every show on te­le­vi­si­on was about a di­vorced Jew who li­ves in New York City and goes on a blind date with Tom Selleck.

I wish you the qua­li­ty of fri­ends I have and the qua­li­ty of col­le­agues I work with.  Base­ball play­ers say they don't have to look to see if they hit a home run, they can feel it.

ob­wohl sor­kin vor leu­ten warnt die kei­ne ah­nung ha­ben, macht er in sei­ner rede deut­lich, dass er voll die ah­nung hat. gai­man sagt wie­der­holt (im­pli­zit und ich glau­be auch ex­pli­zit), dass er kei­ne ah­nung habe wie das mit dem er­folg funk­tio­nie­re, aus­ser dass er be­ob­ach­tet habe, dass es manch­mal funk­tio­niert wenn man echt bock auf das hat was man tut. sor­kin has it all fi­gu­red out.


com­mence­ment spee­ches die ich vor ei­ner wei­le mal ge­se­hen habe und die mir sehr ge­fal­len ha­ben:


tim pritl­ove hat kürz­lich auf der re­pu­bli­ca dar­über ge­re­det, war­um pod­casts sei­ner mei­nung nach er­folg­reich sind. ab­ge­se­hen da­von, dass man sich tim pritl­oves auf­tritt auch gut ohne be­wegt­bild, also nur als pod­cast an­hö­ren kann, hat er glau­be ich in fast al­lem was er sagt sehr recht. vor al­lem, wenn er er­klärt war­um wir na­tür­lich lie­ber hö­ren wie je­mand re­det (eine rede hält), als das trans­skript zu le­sen. wo­bei tim al­ler­dings auch ein biss­chen ver­kennt, das gut ge­schrie­be­ne tex­te durch­aus auch ihre qua­li­tä­ten ha­ben, die mit­un­ter das ge­spro­che­ne wort mei­len­weit schla­gen kön­nen.

so oder so, mei­ne lan­ge-wo­chen­end-er­käl­tung hat mir ge­le­gen­heit ge­ge­ben fast eben­so­vie­len leu­ten zu­zu­hö­ren, wie ich ge­le­sen habe — und ich fand es gut.


*) ich wur­de tat­säch­lich von ei­ner aus­tausch­schü­le­rin an ei­ner an­de­ren schu­le in se­at­tle zum prom-date ge­fragt. kei­ne ah­nung ob das ge­gen die ame­ri­ka­ni­schen sit­ten anno 1987 ver­stiess. es hat sich auf je­den fall ge­lohnt zu­zu­sa­gen, da die prom-fei­er der schu­le in se­at­tle in der space need­le statt­fand und weil ich so noch an ein zwei­tes prom-foto kam.


links vom 20.05.2012

felix schwenzel

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  flickr.com: P051812PS-0868   #

das licht! (was ist das ge­gen­teil von cand­le-light din­ner? schein­wer­fer-light din­ner auf oba­mas land­sitz.) und was macht die mer­kel da? sms schrei­ben? be­ten?

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  ta­ges­spie­gel.de: Men­schen am Flug­ha­fen: Die heim­li­che Ge­sell­schaft der Fla­schen­samm­ler am TXL   #

sehr schö­ne re­por­ta­ge über fla­schen­samm­ler am flug­ha­fen (le­se­freund­li­che­re ver­si­on auf ei­ner sei­te). /via

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  buzzfeed.com: 48 Things That Will Make You Feel Old   #

/doo­ce.com

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  lo­we­ring­the­bar.net: TSA Gro­pes An­o­ther Se­ni­or Ci­ti­zen (Spe­ci­fi­cal­ly, Hen­ry Kis­sin­ger)   #

bo­ing­bo­ing.net hat­te die bes­se­re über­schrift: „TSA frisks ac­tu­al (but li­kely harm­less) mass mur­de­ring se­ri­al bom­ber“. so oder so: wit­zig ge­schrie­ben.

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  zel­dman.com: Zel­dman's Web De­sign Ma­ni­festo 2012   #

jef­frey zel­dman er­klärt das jüngs­te re­de­sign sei­ner pri­va­ten web­site:

This is my per­so­nal site. The­re are many like it, but this one is mine. De­si­gners with per­so­nal sites should ex­pe­ri­ment with new lay­out mo­dels when they can.

je län­ger ich drü­ber nach­den­ke, des­to mehr fra­ge ich mich war­um wir schrift ger­ne klein ha­ben wol­len. war­um nicht rie­si­ge schrift, wenns geht und nichts kos­tet? nein, gros­se typo schränkt auch die les­bar­keit nicht ein, sie ent­spricht nur nicht un­se­ren ge­wohn­hei­ten. und wir müs­sen mög­li­cher­wei­se mehr scrol­len oder öf­ter blät­tern. aber sonst, was spricht ge­gen ex­trem gros­se ty­po­gra­phie? fas­zi­nie­rend auch des­halb, weil man plötz­lich de­tails in den schrif­ten ent­deckt, die vor­her un­sicht­bar wa­ren.

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  guar­di­an.co.uk: Mi­les Da­vis: his ward­ro­be, his wit, his way with a bas­ket­ball ...   #

jon wil­de:

Da­vis was a man of few words. When he did speak, his words of­ten had a si­mi­lar ef­fect to a hand gre­na­de be­ing lob­bed into the room. In 1987, he was in­vi­ted to a White House din­ner by Ro­nald Rea­gan. Few of the guests ap­peared to know who he was. Du­ring din­ner, Nan­cy Rea­gan tur­ned to him and as­ked what he'd done with his life to me­rit an in­vi­ta­ti­on. Straight-faced, Da­vis re­pli­ed: "Well, I've ch­an­ged the cour­se of mu­sic five or six times. What have you done ex­cept fuck the pre­si­dent?"

/bo­ing­bo­ing.net

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  dan­har­mon.tumb­lr.com: HEY, DID I MISS ANY­THING?   #

dan har­mon wur­de von sony pic­tures als „show­run­ner“ von com­mu­ni­ty raus­ge­wor­fen. das hat sich in­so­fern ge­lohnt, dass dan har­mon ei­nen ziem­lich wit­zi­gen blog­ein­trag dazu ver­fasst hat und ich mir die ers­ten paar fol­gen von com­mu­ni­ty dem­nächst mal an­se­hen wer­de.

A few hours ago, I lan­ded in Los An­ge­les, tur­ned on my pho­ne, and con­firm­ed what you al­re­a­dy know. Sony Pic­tures Te­le­vi­si­on is re­pla­cing me as show­run­ner on Com­mu­ni­ty, with two sea­so­ned fel­lows that I'm sure are quite nice - ac­tual­ly, I have it on good aut­ho­ri­ty they'­re quite nice, be­cau­se they once crea­ted a show and cast my good fri­end Jeff Da­vis on it, so how bad can they be.

/dar­ing­fi­re­ball.net

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  fail­b­log.org: Face­book Does­n't Know HOW to Be Pri­va­te!   #

höhö.


links vom 19.05.2012

felix schwenzel

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  bo­ing­bo­ing.net: Space Hi­ja­ckers crea­te Of­fi­ci­al Pro­tes­ters pro­gram­me for the Lon­don 2012 Olym­pics   #

leah bor­ro­meo:

Bespo­ke trou­ble­ma­kers, the Space Hi­ja­ckers, have an­noun­ced that they are the Of­fi­ci­al Pro­tes­ters of the Lon­don 2012 Olym­pic Games. To this end, they'­ve laun­ched a site whe­re you can re­gis­ter for ti­ckets for the of­fi­ci­al pro­tests. They have also out­lined the top ten re­asons why the Olym­pics are worth pro­test­ing against.

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  faz.net: Das gro­ße Ber­li­ner Flug­ha­fen­de­sas­ter   #

ni­klas maak:

Gleich­zei­tig wird das Flie­gen im­mer un­at­trak­ti­ver: Wer eine Stun­de zum neu­en Ber­li­ner Groß­flug­ha­fen fah­ren, dann eine Stun­de lang ein­che­cken, Schlan­ge ste­hen, Kof­fer auf­ge­ben, Schu­he aus­zie­hen, von ei­nem lust­lo­sen Si­cher­heits­be­am­ten ab­ge­tas­tet wer­den und durch end­lo­se Ein­kaufs­al­leen zum Gate wan­dern muss, um dann eine Stun­de lang nach Mün­chen zu flie­gen, wo er wie­der­um auf den Kof­fer war­ten und eine Stun­de in die Stadt pen­deln muss: Der ist schnel­ler mit der Bahn oder dem Auto. Die neu­en Flug­hä­fen schaf­fen die Idee des Flie­gens ab: Das äs­the­ti­sche Ver­spre­chen ist weg, das rea­le Tem­po auch. Bau­ver­zö­ge­run­gen sind da das kleins­te Pro­blem.

/el­fen­gleich

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  busi­ness­week.com: How Mark Zu­cker­berg Ha­cked the Val­ley   #

brad stone und dou­glas macmil­lan:

Zu­cker­ber­g's true skill has al­ways been a fa­ci­li­ty for hack­ing. Tha­t's a foun­da­tio­nal verb at Face­book, to hack. In its of­fe­ring pro­s­pec­tus, Face­book re­pea­ted­ly de­scri­bes its cor­po­ra­te cul­tu­re as “the ha­cker way"; on its new cam­pus, a 57-acre of­fice park ab­ut­ting San Fran­cis­co Bay in Men­lo Park, Ca­lif., the­re's a buil­ding with a big sign that reads “The Ha­cker Com­pa­ny." Tho­se slo­gans don't mean Face­book is team­ing up with An­ony­mous or brea­king into NORAD. They'­re tal­king about achie­ving a goal in an un­con­ven­tio­nal way.


links vom 18.05.2012

felix schwenzel

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Mein Mulm in Baku   #

ste­fan nig­ge­mei­er über po­li­tik, jour­na­lis­ten und fas­sa­den in aser­bai­dschan. sehr sub­jek­tiv, sehr selbst­zwei­fe­lig und auch ein biss­chen ag­gres­siv.

Ich kann und will nie­man­dem et­was ver­bie­ten (au­ßer viel­leicht die­se »Darf man nicht mehr Freu­de ha­ben«- oder »Darf man Baku hübsch fin­den«-Rhe­to­rik, die auf per­ver­se Wei­se uns zu Op­fern macht). Ich stel­le nur fest, dass mei­ne Freu­de an die­ser wun­der­bar al­ber­nen Ver­an­stal­tung in die­sem Jahr ge­trübt ist. Es hat mir nie­mand das Fei­ern ver­bo­ten und ich darf si­cher auch mit dem kind­li­chem Stau­nen, mit dem ich im­mer schon vor LED-Wän­den stand, die Flam­men­tür­me be­wun­dern. Es ge­lingt mir nur nicht, das un­be­schwert zu tun.

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  ever­y­whe­reist.com: 7 Ba­d­ass Ba­va­ri­an Foods You Must Try   #

ge­ral­di­ne de­rui­ter über deut­sches es­sen. sehr wit­zig.

Ger­mans can schnit­zel the hell out of any­thing. First, they take a slab of meat and ham­mer it flat.

Tha­t's right: they are so damn ba­d­ass, they beat their food af­ter it's dead.

/quo­te.fm


links vom 17.05.2012

felix schwenzel

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  per­len­tau­cher.de/blog: Die schö­ne Sei­te der Kos­ten­los­men­ta­li­tät   #

thier­ry cher­vel mit dem der­zeit bes­ten text zum „kul­tur­kon­ser­va­ti­ven Rum­gen­öle“ deut­scher au­toren im auf­trag ih­rer ver­la­ge:

Der deut­sche Li­te­ra­tur­be­trieb soll­te sich ein­mal drin­gend und un­ter Ver­zicht auf das stän­di­ge apo­ka­lyp­ti­sche Weh­ge­schrei da­mit aus­ein­an­der­set­zen, wie das Netz das Bild des Schrei­bens und des Au­tors ver­än­dert. Nur dann kann er auch sei­ne ei­ge­ne Rol­le neu de­fi­nie­ren.

Nicht das Netz igno­riert die Ur­he­ber­rech­te, son­dern die Au­toren ha­ben kei­ne Ah­nung vom Netz. Zeit, dass sie sich da­mit be­fas­sen.

scha­de dass frank schirr­ma­cher und thier­ry cher­vel auf dem kriegs­pfad sind. der text ge­hört (or­dent­lich be­zahlt) in die FAZ. wenn man den text, an­ders als in der FAZ aus­dru­cken wür­de und den au­toren zu­schi­cken wür­de, wä­ren die wahr­schein­lich wie­der in­ti­mi­tiert, weil ihre pri­vat­sphä­re nicht re­spek­tiert wird wäh­rend sie sich weit und ah­nungs­los aus dem fens­ter hän­gen. scha­de ei­gent­lich, dass of­fen­bar 6000 deut­sche au­toren un­ter in­ter­net-an­alpha­be­tis­mus und kurz­sich­tig­keit lei­den und da­von nie et­was er­fah­ren wer­den.

(ob sich au­toren mit dem netz be­schäf­ti­gen sol­len, dis­ku­tie­ren se­bas­ti­an bau­mer und ix auf quo­te.fm)

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  neu­netz.com: Sie un­ter­schrei­ben Er­klä­run­gen und of­fe­ne Brie­fe, denn sie wis­sen nicht, dass sie blog­gen könn­ten.   #

schö­ne über­schrift. (mar­cel weiss über thier­ry cher­vels text)

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  zeit.de: Rech­te von Au­toren: Las­sen Sie mich durch, ich bin Ur­he­ber!   #

wolf­gang ti­scher schlägt in die glei­che ker­be wie thier­ry cher­vel: die au­toren ha­ben angst vor dem was sie nicht ken­nen und of­fen­bar auch nicht ken­nen wol­len. aus­ser­dem sind die selbst­er­nann­ten ur­he­ber (wir sind ur­he­ber, nicht ihr) in­kon­se­quent:

Ich habe nicht nach­ge­fragt, weil ich weiß, was ich als Ant­wort be­kom­men wer­de: "Ja, aber man kann sich dem nicht ver­schlie­ßen. Face­book nut­zen nun mal vie­le Men­schen und dort kön­nen wir sie er­rei­chen. Wir wis­sen, das ist nicht ganz ok, aber was will man ma­chen? So ma­chen es doch alle."

Wie wol­len solch in­kon­se­quen­te Au­toren ei­nem Schü­ler ver­mit­teln, dass er durch Her­un­ter­la­den ei­ner MP3-Da­tei Bö­ses ge­tan hat, wenn er ant­wor­tet: "Ja, aber ich woll­te nur ganz schnell die­sen Song ha­ben. Ich weiß, das ist nicht ganz ok, aber was will man ma­chen? So ma­chen es doch alle."

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  zeit.de: Mar­ten­stein: "Ich habe jetzt kei­nen Com­pu­ter mehr, kein Auto, kein Han­dy"   #

tra­gisch. lus­tig. mar­ten­stein.

An­ders­wo hun­gern die Men­schen, oder sie krie­gen Hartz IV. Ich be­kla­ge mich nicht. Es geht mir gut, bis auf den Haut­aus­schlag. Das juckt die gan­ze Zeit. In der Sa­hel­zo­ne wä­ren sie doch froh, wenn es sie nur ju­cken wür­de.

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  giz­mo­do.com: How Ya­hoo Kil­led Flickr and Lost the In­ter­net   #

wie ya­hoo flickr rui­niert hat. sehr lehr­reich. auch lehr­reich zu le­sen, wel­che rol­le mar­co bör­ries da­bei ge­spielt hat.

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Werk­zeu­ge der Kos­ten­los-Kul­tur   #

tors­ten kleinz:

Ach ja: Statt Sonn­tags­zei­tun­gen zu kau­fen, set­ze ich mich in Ca­fes, wo die­se aus­lie­gen.


links vom 16.05.2012

felix schwenzel

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  no­tes.un­wiel­dy.net: Pla­gia­rism   #

jo­shua gross be­schreibt wie then­ext­web.com eine sto­ry von ihm über­nahm und im ori­gi­nal sehr un­auf­fäl­lig zu ihm zu­rück­link­ten. der ar­ti­kel wur­de re­la­tiv schnell und ohne grös­se­re hin­wei­se ge­än­dert und then­ext­web.com ver­such­te sich ziem­lich un­sou­ve­rän aus der af­fä­re u zie­hen.

jo­shua gross be­kommt un­ter­stüt­zung von john gru­ber und rob be­schiz­za. mir kam dazu vor al­lem ein ge­dan­ke: auch bo­in­bo­ing hält sich nicht in je­dem fall an die ur­he­ber­rech­te und klärt bei­spiels­wei­se nicht im­mer alle bild­rech­te. was aber als gol­de­ne re­gel im­mer wie­der durch­scheint und als kleins­ter ge­mein­sa­mer nen­ner von den meis­ten ak­zep­tiert ist ist fair­ness. un­fai­res ver­hal­ten regt im­mer und zu­ver­läs­sig em­pö­rungs­wel­len an. wer sich un­fair ver­hält, be­kommt fast im­mer auf die müt­ze.

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  scrip­to­gr.am/ron­sens: nur der bodo mit blog bloggt im­mer noch   #

aha. der ron­sens wie­der mit so­was wie nem blog. und wenn der das emp­fiehlt, guck ich mir die­ses rai­nald-goetz-und-di­ed­rich-di­ede­rich­sen dings dann doch an.

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  ba­ku­b­log.tv: Iri­scher Hy­dro­pop und zy­prio­ti­sche Pu­ber­täts­tän­ze   #

toll wie seit drei (ge­fühlt 20) jah­ren, auch wenn der po­li­ti­sche teil ein biss­chen ge­stelzt und zu doll ge­wollt rü­ber­kam. aber die ka­lau­er sas­sen.

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  faz.net: Sucht und Tech­nik: Game Over   #

mar­cus jau­er kauft sei­nem kind eine nin­ten­do 3DS:

Da­nach zö­ger­ten wir die Ent­schei­dung eine Wei­le hin­aus, han­del­ten eine fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung des Kin­des aus, zahl­bar in Ra­ten vom Ta­schen­geld und fan­den am Abend zu­vor noch ei­nen Vi­deo­blog, in dem ein of­fen­sicht­lich kun­di­ger Ju­gend­li­cher sämt­li­che Nach­tei­le des Ge­rä­tes an­führ­te - der Akku sei schwach und von dem 3-D-Ef­fekt trän­ten ei­nem die Au­gen - wor­auf­hin sich un­ser Sohn em­pört dar­über zeig­te, was für ein Un­sinn im In­ter­net ver­brei­tet wer­den darf.

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  bo­ing­bo­ing.net: iPod Body Mod: ma­gne­tic wrist pier­cings be­co­me mount for Ap­ple iPod Nano   #

der tä­to­wie­rer dave hur­ban hat die ers­te arm­band­lo­se arm­band­uhr ent­wi­ckelt:

I just in­ven­ted the stra­p­less watch.

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  kott­ke.org: Fan­ta­stic time lap­se map of Eu­ro­pe, 1000 - 2005 A.D.   #

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  blog.stutt­gar­ter-zei­tung.de: Wie man bei Goog­le auf Platz 1 in den Tref­fer­lis­ten kommt   #

sehr wit­zi­ger matt cutts mas­hup.


„How To Use One Pa­per Towel“

felix schwenzel

john gru­ber hat (na­tür­lich) recht:

Se­rious­ly, this is a ter­ri­fic pre­sen­ta­ti­on

youtube-video laden, info, direktlink


aufs nächs­te jahr freu ich mich schon: „next year: toi­let pa­per.“ / dar­ing­fi­re­ball.net


links vom 15.05.2012

felix schwenzel

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  ruhr­ba­ro­ne.de: See­ho­fer: “Sie kön­nen das al­les sen­den"   #

ste­fan lau­rin:

Schö­nes In­ter­view mit dem baye­ri­schen Mi­nis­ter­prä­si­den­ten Horst See­ho­fer (CSU) im ZDF über die Kri­se der Bun­des­re­gie­rung und das Ver­sa­gen von Nor­bert Rött­gen- span­nend vor al­lem das Ge­spräch nach dem of­fi­zi­el­len In­ter­view ab Mi­nu­te 5.20.

in der tat span­nend.

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  then­ext­web.com: 5 ge­eky 'tricks' that make us app­re­cia­te search en­gi­ne Duck­Duck­Go even more   #

ich glaub es gibt da ne men­ge mehr „ge­eky tricks“. tat­sa­che ist aber, dass al­lei­ne die !bangs je­den euro wert sind, den sie nicht kos­ten.

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  car­ta.info: Jour­na­lis­mus hat sei­nen Preis   #

hans-jür­gen arlt und wolf­gang storz schrei­ben sie­ben „sach­dien­li­che hin­wei­se“ über die „miss­lun­ge­ne“ hen­ri-nan­nen-preis­ver­lei­hung 2012:

Das Pu­bli­kum be­klatsch­te den Preis­trä­ger „Bild“ sehr und die 'Spiel­ver­der­ber' von der „Süd­deut­schen Zei­tung“ kaum. Das Pu­bli­kum fei­er­te zu­gleich den bri­ti­schen Jour­na­lis­ten Nick Da­vies, der den Skan­dal um den Me­di­en­ty­coon Ru­pert Mur­doch und des­sen Bou­le­vard-Blät­ter auf­deck­te, und den Preis für „Pres­se­frei­heit“ er­hielt. Es klatsch­te auch, als Da­vies sag­te, die­sen Blät­tern gehe es nur um Ren­di­te und Macht - als sei die kurz zu­vor aus­ge­zeich­ne­te „Bild“ grund­sätz­lich an­ders.

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  blog.odem.org: Die un­be­grün­de­te Angst, Ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen und rechts­wid­ri­ge Web­sei­ten   #

al­var freu­de fragt erst­un­ter­zeich­ner der wir-sind-ur­he­ber-ak­ti­on nach den ge­fah­ren de­nen sie das ur­he­ber­recht aus­ge­setzt se­hen und wel­che kon­kre­ten vor­schlä­ge zum schutz des ur­he­ber­rechts sie sich vor­stel­len. vor ein paar ta­gen hat al­var freu­de den in­itia­tor der ak­ti­on da­nach ge­fragt, bis jetzt aber noch kei­ne ant­wort er­hal­ten.

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  fuenf-film­freun­de.de: JJ Abrams Re­vo­lu­ti­on - Trai­ler   #

mist. sieht gut aus. muss ich dann wohl auch ir­gend­wann mal gu­cken.


links vom 14.05.2012

felix schwenzel

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  taz.de/wortis­tik: Text­beu­ter   #

„text­beu­ter“. schön.
kann man si­cher auch wei­ter­dre­hen: film­beu­ter, fern­seh­beu­ter, öf­fent­lich­recht­lich­beu­ter, soft­beu­ter.

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  faz.net: Ur­he­ber­rechts­de­bat­te: Schluss mit dem Hass - Feuil­le­ton - FAZ   #

frank schirr­ma­cher sehr schön und über den din­gen schwen­bend über die­se ur­he­ber­rechts-ge­döns:

Vom An­fang muss re­den, wer den Ver­such ma­chen will, die ent­stan­de­ne Lage über­haupt erst zu ver­ste­hen. Die deut­sche Li­te­ra­tur hat kei­ne Bas­til­le, aber sie hat ihre „Fer­mes“. Es ist eine Ab­mahn­in­dus­trie, die in un­säg­lich auf­wen­di­gen und ex­trem teu­ren Ver­fah­ren IP-Adres­sen iden­ti­fi­ziert, je­den noch so klei­nen Re­gel­ver­stoß ahn­det, gro­tesk über­höh­te Straf­zöl­le mit ei­ner Durch­schnitts­sum­me von 1000 Euro er­hebt und da­mit, wie Con­stan­ze Kurz in der F.A.Z. schrieb, al­lein 2011 Ein­nah­men in Höhe von 190 Mil­lio­nen Euro ge­ne­rier­te, die in An­walts­kanz­lei­en und Ein­trei­ber­bü­ros größ­ten­teils ver­si­ckern. Zwar lebt die Ab­mahn­in­dus­trie noch vor al­lem von den For­de­run­gen der Mu­sik­bran­che und nur zu ei­nem Bruch­teil von der Li­te­ra­tur; aber es geht ja ge­ra­de erst los. (Et­was ganz an­de­res als die Mas­sen­ab­mah­nung ist na­tür­lich die Ab­mah­nung bei kom­mer­zi­el­len In­ter­es­sen.)

Wenn wir mit klei­nen Schrit­ten be­gin­nen wol­len, dann wäre der ers­te, dass den Prot­ago­nis­ten der Ab­mahn­in­dus­trie ein Name ge­ge­ben und ih­nen die Grund­la­gen ih­res Han­delns nicht nur ju­ris­tisch, son­dern auch mo­ra­lisch strei­tig ge­macht wür­de. Sie sind das, was die Steu­er­ein­trei­ber des An­ci­en Ré­gime wa­ren. Sie tau­chen plötz­lich auf und for­dern Ab­ga­ben je nach Lust und Lau­ne und wie es ih­nen ge­fällt. Und mit der Mi­schung, die seit Spar­ta­kus im­mer die Leu­te in Auf­ruhr ver­setzt hat: über­wa­chen, aus­spio­nie­ren, stra­fen. Und wie sie vor 1789 auf ei­ge­ne Faust ope­rier­ten und den Straf­auf­schlag für sich kas­sie­ren konn­ten, so las­sen sich vie­le von der In­dus­trie die For­de­run­gen ver­kau­fen, so dass der Zu­sam­men­hang zwi­schen Ab­sen­der und Emp­fän­ger er­lischt - was üb­ri­gens er­klärt, dass die Au­toren oft die letz­ten sind, die von der Pra­xis die­ser Ope­ra­ti­on Ge­naue­res wis­sen. Was er­war­tet ein Au­tor, ein Sän­ger, ein Den­ker, wenn die ers­te Be­geg­nung mit sei­nem Werk im Le­ben ei­nes Men­schen da­mit en­det, dass er in sei­nen Som­mer­fe­ri­en job­ben muss­te, um 1200 Euro Stra­fe zu be­zah­len?

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  crack­a­jack.de: John Clee­se is the De­vil and seeks Fun­ding for Hell   #

hihi.

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  post­dra­ma­ti­ker.de: Das Ur­he­ber­recht in der Wer­be­indus­trie - Ein­spruch Euer Eh­ren #adc12   #

post­dra­ma­ti­ker:

Jetzt hat auch der Art Di­rec­tors Club (ADC), der Krea­tiv­ver­band der Wer­be­indus­trie (des­sen Mit­glied ich bin) zur Ur­he­ber­rechts­de­bat­te Stel­lung be­zo­gen. Und sich ziem­lich bla­miert.

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  an­mut­und­de­mut.de: Kei­ne de­mo­kra­ti­sche Aus­bil­dung   #

mi­cha­el schlie­ben schreibt über den wahl­kampf in köln-chor­wei­ler und zi­tiert ei­nen SPD-po­li­ti­ker:

Vie­le Chor­wei­ler hät­ten "kei­ne de­mo­kra­ti­sche Aus­bil­dung" ge­nos­sen, sagt der SPD-Mann Kos­si­ski.

ben_ dazu:

"Kei­ne de­mo­kra­ti­sche Aus­bil­dung ge­nos­sen" im­pli­ziert, dass man erst­mal nicht als De­mo­krat ge­bo­ren wird, dass man von schlaue­ren Men­schen an die Hand ge­nom­men und zur De­mo­kra­tie hin­ge­führt wer­den muss. Wenn man das nicht wird, dann bleibt man ein Un­de­mo­krat, oder ein "Bar­bar" oder "Hei­de" wie das frü­her mal ge­nannt wur­de. De­mo­kra­tie als eine Art Er­leuch­tung, die den Nicht­er­leuch­te­ten (in Chor­wei­ler) von den Er­leuch­te­ten ge­bracht wer­den muss ... ich fin­de die­se In­ter­pre­ta­ti­on zu­tiefsts ver­ach­tend.

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  kar­rie­re­bi­bel.de: SEO-Be­ra­tung - 20 Grün­de, war­um Sie für Ihre Le­ser und nicht für Such­ma­schi­nen schrei­ben soll­ten   #

sag ich doch. das in­ter­net be­steht aus men­schen. und: Ver­ges­sen Sie Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung -- Op­ti­mie­ren Sie Ihre Web­site.

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  kunst­blog­ge­rin.blog­spot.de: frei­schaf­fen­der kunst­trin­ker   #

kunst­blog­ge­rin:

Im Kel­ler des Hau­ses stellt Huth eine Dru­cker­pres­se auf und pro­du­zier­te fort­an Le­bens­mit­tel­mar­ken und Blan­ko­aus­wei­se, mit de­nen er so man­chen vor dem KZ be­wahr­te: u.a. Lud­wig von Ham­mer­stein, Mit­ver­schwö­rer des miss­glück­ten Hit­ler­at­ten­tats vom 20. Juli., wur­de von Huth mit neu­en Pa­pie­ren ver­sorgt. Mit But­ter, die er durch sei­ne ge­fälsch­ten Le­bens­mit­tel­mar­ken er­hielt, be­lie­fer­te er zu­dem eine nicht un­er­heb­li­che An­zahl von Un­ter­ge­tauch­ten - und dies (um nicht auf­zu­fal­len) mit­un­ter auch in Frau­en­kla­mot­ten.

/quo­te.fm

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  me­qui­to.org: [...] Ein Scheiß­tag geht so ...   #

Aber ei­gent­lich war es gar kein Scheiß­tag.

/don dah­l­mann


1000 links

felix schwenzel

bei­na­he 1000 links habe ich jetzt mit der „neu­en“ pin­board tech­nik bei­na­he täg­lich ver­öf­fent­licht. zum ers­ten mal im juni letz­ten jah­res. so se­hen die 993-fa­vicons der ver­link­ten sites auf ei­nen blick aus:


links vom 13.05.2012

felix schwenzel

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  kat­rin­schus­ter.de: Me­di­en­pro­fis   #

ka­rin schus­ter über das „me­di­en­pro­fi“-ver­ständ­nis von „bild“-re­dak­teu­ren am bei­spiel von ein paar sze­nen ger­ma­nys next top mo­del.

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  tech­pre­si­dent.com: Mike Mas­nick: Ac­ci­den­tal Ac­ti­vist to Some, "Dem­ago­gue" to Others   #

mike-mas­nick-por­trait (tech­dirt.com) von sa­rah lai stir­land. /mar­cel weiss


ha­fen­fest ham­burg

felix schwenzel

das ha­fen­fest in ham­burg ist ein gros­ser spass. mal ver­an­stal­tet die stadt ham­burg zur fei­er des ha­fens kriegs­spie­le über dem ha­fen und lässt kampf­jets über die stadt flie­gen und mich lei­se „ramm­stein“ von ramm­stein sum­men. die brat­wurst, der schwei­ne­bauch und das bier das die stän­de am ha­fen­fest ver­kau­fen, wer­den uns frei-haus an die tür ge­lie­fert.

auch die um­lie­gen­den su­per­märk­te dürf­ten wäh­rend des ha­fen­fes­tes ih­ren al­ko­hol-ab­satz um ein viel­fa­ches stei­gern. lei­der gibts für ge­brauch­te brat­wurst und ver­dau­tes bier noch kei­ne pfand­re­ge­lung.

fres­sen, sau­fen, grö­len, pis­sen, kot­zen. das nennt man in ham­burg „kul­tur­för­de­rung“ und wahr­schein­lich auch „wohn­um­feld­ver­bes­se­rung“.