hard­ware re­set

felix schwenzel

mitt­ler­wei­le ma­che ich mit mei­nem XDA fast mo­nat­lich ei­nen hard­ware-re­set. der hard­ware-re­set am XDA setzt das ge­rät kom­plett in den aus­lie­fe­rungs­zu­stand zu­rück, eine dan­kens­wer­te funk­ti­on, wenn man das han­dy weg­schmeis­sen oder weg­ge­ben möch­te, weil da­nach alle per­sön­li­chen da­ten weg sind. aber eine qual, wenn man lie­be­voll da­ten in sein han­dy ein­gibt und die we­gen firm­ware­up­dates, start­ver­wei­ge­rung und man­gel­haf­ter, bzw. feh­len­der back­up­funk­ti­on ver­liert.

ges­tern habe ich den XDA (mal wie­der) zu­rück­ge­setzt, weil mir die dame an der o2 „da­ten-hot­line“ sag­te, dass mit ei­nem hard­ware-re­set der schwar­ze fleck und die weis­sen li­ni­en die mei­nen xda seit ei­ner wo­che zie­ren weg­ge­hen wür­den. ob­wohl sie sprach wie eine früh­stücks­ra­dio-mo­de­ra­to­rin, schenk­te ich ihr glau­ben und drück­te die win­dows- und die OK-tas­te wäh­rend ich den stift in das re­set-loch steck­te.

der hard­ware­feh­ler blieb, die da­ten wa­ren wie­der weg. im­mer­hin brach­te der nächs­te an­ruf bei der hotl­ne dann das ver­spre­chen, dass GLS mir in­ner­halb von 48 stun­den ein er­satz­ge­rät brin­gen wür­de und das alte mit­ne­hemn wür­de.

mitt­ler­wei­le bin ich nach dem jung­fräu­lich-ma­chen des XDAs ziem­lich flott dar­in das ding wie­der ei­ni­ger­mas­sen brauch­bar zu ma­chen. dank goo­gles und nue­va syn­cs ac­ti­ve-sync-dings, sind mei­ne adres­sen und ter­mi­ne nach 10 mi­nu­ten wie­der so wie vor­her auf dem XDA und mei­ne drei IMAP-mail-kon­ten kann ich mitt­ler­wei­le auch im halb­schlaf kon­fi­gu­rie­ren. nur dass ich alle le­se­zei­chen und pass­wör­ter im­mer wie­der neu in den brow­ser ge­ben muss nervt.

aber da­für hat mi­cro­soft win­dows mo­bi­le ja auch er­fun­den. zum ner­ven.

[nach­trag 17.02.2009, 23h]
o2 hat heu­et tat­säch­lich ei­nen neu­en XDA ge­lie­fert. das win­dows da­drauf ist nach wie vor scheis­se zu be­die­nen, aber der bild­schirm hat kei­ne fle­cken. ka­len­der und adres­sen sind drauf, das tom­tom auf der spei­cher­kar­te funk­tio­niert und te­le­fo­nie­ren und den mac in in­ter­net brin­gen geht auch nach 10 mi­nu­ten kon­fi­gu­ra­ti­on.


an­droid auf dem ab­stei­gen­den vor­marsch?

felix schwenzel

manch­mal wenn ich im zug sit­ze und es draus­sen dun­kel ist, weiss ich auch nicht in wel­che rcih­tung der zug fährt. ich nen­ne mich aber auch nicht jour­na­list. wür­de ich mich jour­na­list nen­nen, wür­de ich im­mer be­haup­ten zu wis­sen in wel­che rich­tung ich fah­re.

[quel­len turi2, dar­ing fire­ball]


e-pa­per ist fürn arsch

felix schwenzel

sag ich schon im­mer.


das ist …

felix schwenzel

kein witz. ix muss­te trotz­dem ein biss­chen la­chen.


was ich noch zum spree­blick-in­ter­view mit pe­ter mül­ler sa­gen woll­te

felix schwenzel


ideen

felix schwenzel

vor etwa 6 jah­ren hat­te ich die idee für die huf­fing­ton post. qua­si. wir soll­ten da­mals die web­sei­te für ein neu­es ma­ga­zin kon­zi­pie­ren und bau­en und ich dach­te, es kön­ne eine gute idee sein auf der site au­toren, aber auch pro­mi­nen­te, dazu zu mo­ti­vie­ren, über das was sie ken­nen, lie­ben oder has­sen schrei­ben zu las­sen und so et­was über das ge­druck­te heft hin­aus­ge­hen­de zu schaf­fen. die idee schei­te­r­erte nicht nur an un­se­rer man­geln­den ver­net­zung mit pro­mi­nen­ten oder in­ter­es­san­ten, schreib­wil­li­gen per­so­nen, son­dern über­leb­te auch das ers­te brain­stor­ming nicht. es blieb eine idee von vie­len an­de­ren, die auf der hand lag, in den letz­ten 6 jah­ren wahr­schein­lich von 2000 men­schen ge­dacht wur­de und nur von frau huf­fing­ton so um­ge­setzt wur­de, dass sie am ende zu ei­ner rea­li­sier­ten, gran­dio­sen idee wur­de.

das ist das elend an ideen. wenn man nicht weiss wie man sie um­setzt, aus ih­nen geld mel­ken kann oder sorg­fäl­tig gross­zieht dass sie re­le­vant und wahr­nehm­bar wer­den, sind sie nicht viel wert. ideen müs­sen um­ge­setzt, aus­for­mu­liert und gross­ge­zo­gen wer­den um zu ei­ner ech­ten, brauch­ba­ren idee zu wer­den.

an­fang de­zem­ber hat­te ich eine idee, dis­ku­tier­te sie mit ein paar leu­ten die ich schät­ze, ver­gass sie über weih­nach­ten und mei­ne hoch­zeit wie­der und wur­de heu­te wie­der von mei­nem feed­rea­der und ein paar as­so­zia­tio­nen dar­an er­in­nert. da ich von an­fang an nicht wuss­te, was ich mit der idee ma­chen soll­te und vor al­lem nicht wuss­te ob ich die kraft und en­er­gie hät­te sie gross­zu­zie­hen, dach­te ich von an­fang an dar­über nach sie ein­fach auf­zu­schrei­ben und zu ver­öf­fent­li­chen. heu­te riet mir je­mand ge­nau das zu tun, also ma­che ich es jetzt.

die idee kam mir beim durch­blät­tern ir­gend­ei­ner FAS im de­zem­ber. den ar­ti­kel fin­de ich na­tür­lich bei faz.net nicht mehr, macht abr auch nix. es ging um die auf le­bens­mit­tel auf­ge­druck­te nähr­stoff-am­pel ge­gen die sich die le­bens­mit­tel­in­dus­trie seit jah­ren er­folg­reich wehrt. und um ir­gend­ei­ne nähr­wert-for­mel die ein wis­sen­schaft­ler sich aus­ge­dacht hat, die ein­fach si­gna­li­siert „ge­sund“ oder „fett­ma­chend“ und die na­tür­lich auch nicht in na­her zu­kunft auf le­bens­mit­teln er­schei­nen wird.

ix hat­te dann die idee, ana­log zu ei­ner an­droid ap­pli­ka­ti­on, die ei­nem glau­be ich prei­se und ver­gleichs­tests lie­fert, so­bald man den strich­code scannt, bzw. fo­to­gra­fiert. war­um nicht eine mo­bi­le ap­pli­ka­ti­on bau­en die die strich­codes von le­bens­mit­teln scannt und in ei­ner (on­line-) da­ten­bank nach­schaut wie die nähr­wer­te sind und ei­nem das nach dem scan so­fort an­zeigt.

in der da­ten­bank könn­ten dann, bei­spiels­wei­se, die nähr­stoff-am­pel ab­ge­spei­chert sein, aber auch die ka­lo­rien pro pa­ckung, por­ti­on oder 100 gramm, weight-wat­cher-punk­te oder an­de­re zau­ber­for­meln. also qua­si point’n’click um an neu­tra­le nähr­stoff­in­for­ma­tio­nen zu kom­men.

die da­ten­bank wird aus vor­han­de­nen (strich­code-) da­ten­ban­ken und be­nut­zer-ein­ga­ben ge­ne­riert. viel­leicht kann man auch part­ner ge­win­nen wie food­watch, das ge­sund­he­ist­mi­nis­te­ri­um, weight-wat­chers, wha­te­ver. aber vor al­lem soll­ten die be­nut­zer (eine com­mu­ni­ty) die da­ten pfle­gen, mo­di­fi­zie­ren und an­pas­sen kön­nen.

und huch, wie das mit ideen so ist, manch­mal hat­te sie schon je­mand an­ders. bei co­de­check.info muss man den EAN-code noch per hand ein­ge­ben, statt ihn fo­to­gra­fie­ren oder scan­nen zu kön­nen (oder nen lap­top mit web­cam und in­stal­lier­tem flash da­bei­ha­ben). aber es geht im prin­zip.

was na­tür­lich fehlt, ist die ein­fa­che be­nut­zung und die ein­fa­che prä­sen­ta­ti­on der er­geb­nis­se ohne viel blah­blah.

in spä­te­ren aus­bau­stu­fen der platt­form und der mo­bi­len ap­pli­ka­ti­on könn­te man auch per ein­fa­chem strich­code-scan al­les was man an ei­nem tag ge­ges­sen hat zu­sam­men­kli­cken, fo­tos von sa­chen die man ass und die noch nicht in der da­ten­bank sind in sein ac­count hoch­la­den und am ende sei­ne ka­lo­rien-, bal­last­stoff- oder vit­amin-sta­tis­tik ab­ru­fen. ka­lo­rien-zäh­len mit dem han­dy.

fas­zi­nie­rend find ich vor al­lem die kern­idee. so ein ge­rät kann — ein­fa­che be­die­nung vor­aus­ge­setzt — eine art „aug­men­ted rea­li­ty“, ei­nen vir­tu­el­len over­lay aus dem in­ter­net auf die rea­li­tät er­zeu­gen.

naja. wie ge­sagt ist halt ne idee. viel­leicht soll­te ich mal an­fan­gen pro­gram­mie­ren zu ler­nen?


le­sen und gu­cken

felix schwenzel

* watch­men ge­kauft, weil wil wea­ton es sehr ein­dring­lich emp­foh­len hat.
[die ers­ten sei­ten ma­chen lust das ding in ei­nem rutsch durch­zu­le­sen. ich frag mich nur, ist es klug erst die vor­la­ge zu le­sen und dann ins kino zu ge­hen?]

* das­Frei­tag ge­kauft und bei­na­he we­gen der blöd­sin­ni­gen an­gli­zis­men, bläh-wor­ten und sprach­li­cher spa­ckig­keit wie­der weg­ge­schmis­sen.
[al­lein schon der un­ter­ti­tel „Das Mei­nungs­me­di­um“, über­all steht „Blog­gen Sie mit!“ und über­all wird „das blog“ „der blog“ ge­nannt. über­all hin­wei­se dar­auf, dass man in der „Com­mu­ni­ty“ le­ser beim dis­ku­tie­ren be­ob­ach­ten kön­ne oder selbst dis­ku­tie­ren kön­ne. ein pro­bo­abo wird un­er­klär­li­cher­wei­se „Das mei­nungs­star­ke Kurz­abo“ ge­nannt, eine stink­nor­ma­le ko­lum­ne von adria­ne se­li­ger, die ei­nem als in ber­lin le­be­ne­de pu­bli­zis­tin vor­ge­stellt wird, wird „Blog­kom­men­tar“ über­schrie­ben, wohl­ge­merkt in der print­aus­ga­be. in der ei­gen­wer­bung für die frei­tag.de-site steht un­ge­lo­gen „Sie wol­len mehr als nur kom­men­tie­ren? Set­zen Sie ei­ge­ne The­men und Ak­zen­te! Fül­len Sie Ihr Pro­fil aus und star­ten Sie ihre ei­ge­nen Blog.“

klar, das sind al­les klei­nig­kei­ten, aber ge­ra­de die zeu­gen nor­ma­ler­wei­se von der lei­den­schaft der ma­cher ei­nes dings. de­tails sind wie her­pes, wer auf sie scheisst, wird ruck­zuck von ih­nen zu­ge­deckt. an­de­rer­seits; auf ei­ni­ge de­tails ha­ben die ma­cher vom frei­tag sehr sorg­fäl­tig ge­ach­tet, das lay­out und for­mat ist enorm lie­be­voll zu­sam­men- und ab­ge­kup­fert.

auch die tex­te selbst, die die ich bis jetzt in der print­aus­ga­be ge­le­sen habe, sind ganz ok. selbst der spie­gel­fech­ter wirkt im print nicht mehr so lang­at­mig und aus­schwei­fend wie in sei­nem blog­dings. das klug­scheis­se­ri­sche und er­klär­bä­ri­ge hat er sich frei­lich bei­be­hal­ten, passt da­mit aber auch ganz wun­der­bar in den print-jour­na­lis­mus.

was ich mich al­ler­dings wirk­lich fra­ge, wer soll den gan­zen mei­nungs­scheiss auf frei­tag.de le­sen? wozu die­nen die vie­len neu­en blogs bei frei­tag.de? wie und wo er­ken­ne ich re­le­van­tes, her­aus­ra­gen­des, le­sens­wer­tes? nach spä­tes­tens 10 klicks auf frei­tag.de bin ich müde, ver­lo­ren, ver­wirrt und habe die schnau­ze voll vom schril­len und be­lie­bi­gen rum­ge­mei­ne auf der site.]

* mal wie­der gla­ser ge­le­sen. ich fra­ge mich wie man sol­chen mas­sen an text pro­du­zie­ren kann, bei gleich­blei­bend ho­her qua­li­tät. sät­ze die ich in stein meis­seln möch­te:

  • „Bei man­chen Mo­bil­te­le­fo­nen muss man fast schon auf­pas­sen, sie nicht un­ab­sicht­lich ein­zu­at­men.“
  • „Die­ses son­der­ba­re Be­dürf­nis, es sich schwe­rer zu ma­chen als nö­tig, fin­det sich in fast je­dem mo­der­nen Ge­rät.“
  • Le­wis Mum­ford: „In der gan­zen or­ga­ni­schen Welt be­ruht Ent­wick­lung auf An­stren­gung, In­ter­es­se und ak­ti­ver Teil­nah­me - nicht zu­letzt auf der sti­mu­lie­ren­den Wir­kung von Wi­der­stän­den, Kon­flik­ten und Ver­zö­ge­run­gen. Selbst bei den Rat­ten kommt vor der Paa­rung die Wer­bung.“

* bau­er­feind ge­guckt. nein, ich habs nicht ge­guckt, ich hab mich durch­ge­quält.
[al­lein als kat­rin bau­er­feind ganz am an­fang sag­te „bär­äck oba­ma“, roll­ten sich schon mei­ne fuss­nä­gel hoch. wenn sie schon aus den ers­ten bei­den „a“ ein „ä“ macht, war­um nicht auch mit dem drit­ten „a“? wenn schon falsch, dann bit­te ganz falsch, „bär­äck obä­ma“. dann die­se blö­de num­mer, dass sie, of­fen­sicht­lich von ih­rer re­dak­ti­on ge­tex­tet und von ihr aus­wen­dig auf­ge­sagt, be­haup­te­te, in der sen­dung al­les al­lei­ne zu ma­chen: „und weil ge­ra­de kri­se ist, ha­ben wir ein paar leu­te gar nicht erst ein­ge­stellt, das heisst ich mach jetzt hier al­les sel­ber, bin die per­so­nal­uni­on, ich star­te bei­trä­ge, ich stop­pe bei­trä­ge […].“ was zur fol­ge hat, dass sie so tut als ob sie mit ei­ner maus und re­tor­ten-maus­klick-ge­räu­schen bei­trä­ge star­tet, bei­trä­ge un­ter­bricht oder bei­trä­ge stoppt.

rum­faken, so tun als ob — das ist nicht in­no­va­tiv, mo­dern oder au­then­tisch, das ist nicht aus­zu­hal­ten­des, prä­ten­tiö­ses po­sen.

ich fra­ge mich war­um es dem deut­schen fern­se­hen so schwer fällt ech­te im­pro­vi­sa­ti­on, ech­tes mo­gu­lus­ar­ti­ges di­le­tie­ren zu zei­gen, statt es zu glät­ten und zu faken? müll fin­de ich ok, aber hoch­glanz­müll läuft im fern­se­hen ohne dass ich zu­gu­cke.]


ich­will.net

felix schwenzel

ge­schick­te do­main-wahl:


der ge­sund­heit früh­zei­tig vor­beu­gen

felix schwenzel

manch­mal habe ich das ge­fühl, xing ist kein „busi­ness“-dings, son­dern ein guck-mal-wie-pein­lich-ich-bin-dings.

was treibt leu­te dazu sich ei­ner grup­pe die mit „Ge­sund­heits­prä­ven­ti­on“ wirbt bei­zu­tre­ten? war­um wol­len leu­te die „Le­bens­zu­frie­den­heit“ er­rei­chen wol­len der ge­sund­heit vor­beu­gen?

ich dach­te im­mer ge­sund­heit sei für eso­te­rik- und psy­cho­sch­mu-af­fi­ne was gu­tes?


„re­dak­tio­nel­le in­hal­te“ an wer­bung

felix schwenzel

hier las ix heu­te, dass ir­gend­ei­ne news- oder topnews-sei­te von ir­gend­ei­nem tex­til­händ­ler ab­ge­mahnt wor­den sei, weil der tex­til­händ­ler die wer­bung auf der news-sei­te für ir­gend­wie un­lau­ter oder un­pas­send oder doof hält. also zu­min­dest auf der sei­te wo laut news-sei­ten-be­trei­ber „re­dak­tio­nel­ler Be­richt­erstat­tung“ über den tex­til­händ­ler steht.

be­ein­dru­ckend fin­de ix vor al­lem das ver­hält­nis die­ser „re­dak­tio­nel­len Be­richt­erstat­tung“ (rot) zur ge­schal­te­ten wer­bung (grün):

im ge­gen­teil zum ab­ge­mahn­ten news-sei­ten-be­trei­ber, glau­be ich nicht, dass der tex­til­händ­ler mit der ab­mah­nung „das welt­weit be­deu­tends­te Ge­schäfts­mo­dell für On­line-Wer­bung in Fra­ge“ stellt. ich glau­be so ein ge­schäfts­mo­dell, das kaum er­kenn­bar ad­sen­se in pseu­do­re­dak­tio­nel­le-winz­tex­te mischt und da­mit auf vor­nehm­lich auf ver­wir­rung des klick­viehs setzt, stellt sich selbst in fra­ge. tex­til­händ­ler die we­gen sol­cher la­pa­li­en ihre an­wäl­te los­schi­cken, al­ler­dings auch.


fern­seh­kos­ten

felix schwenzel

en­tou­ra­ge auf kauf-DVD gu­cken, staf­fel 1, £8.98 (1,22 euro pro fol­ge, als uk.im­port im deut­schen ama­zon-store 3,24 euro), staf­fel 2 £9.58 (0,74 euro pro fol­ge, als uk.im­port im deut­schen ama­zon-store 1,99 euro pro fol­ge), im itu­nes store kos­tet jede fol­ge $1.99 (1,52 euro pro fol­ge) oder in der DVD­thek kos­tet die ers­te staf­fel 6 euro (0,21 euro pro fol­ge) und die zwei­te staf­fel 9 euro (0,64 euro pro fol­ge).

  • der vor­teil der DVD­thek-fil­me ist: ich kann sie rip­pen.
  • der vor­teil der kauf-DVDs ist: ich kann sie wie­der ver­kau­fen.
  • der vor­teil­der kauf-DVDs und der itu­nes-epi­so­den: ich kann staf­fel 3 und 4 be­kom­men.

was mach ich jetzt um an die staf­feln drei, vier und fünf zu kom­men?

[stand der ama­zon-prei­se 03.02.2008, prei­se der DVD­thek: eine DVD am abend aus­ge­lie­hen und am mor­gen zu­rück­ge­bracht: 3 euro]


fo­cus­sier­te wer­bung auf fo­cus.de

felix schwenzel


co­me­dy-diens­tag auf bahn.tv

felix schwenzel

ab­mah­nun­gen zu be­kom­men oder ganz all­ge­mein, mit ju­ris­ten zu re­den, ist nicht un­be­dingt lus­tig. im ge­gen­teil. ge­nau wie bei schrei­ben vom fi­nanz­amt, be­kom­me ich beim öff­nen und le­sen von an­walts­post meis­tens ein un­an­ge­neh­mes zie­hen in steiss­bein-nähe, so in etwa ver­gleich­bar dem ge­fühl dass ix be­kom­me, wenn ich an der kan­te vom grand can­yon oder aus dem fens­ter vom ber­li­ner fern­seh­turm nach un­ten gu­cke. aus­ser­dem steigt der blut­druck fühl­bar und hält sich für ein paar tage auf ho­hem ni­veau.

das ei­gent­lich scho­ckie­ren­de bei ab­mah­nun­gen oder an­ru­fen von an­wäl­ten die ei­nen un­ter druck set­zen wol­len sind die dro­hun­gen. ex­pli­zit, zwi­schen den zei­len oder beim aus­ma­len der kon­se­quen­zen die je­der schritt nach der ab­mah­nung be­deu­ten könn­te. ge­nüss­lich wie­sen mich bis­her alle an­wäl­te die sich die mühe mach­ten mich für ihre man­dan­ten zu kon­tak­tie­ren dar­auf hin, dass un­ter um­stän­den nicht un­er­heb­li­che kos­ten auf mich zu­kom­men wür­den. das ist das ei­gent­lich un­an­ge­neh­me an ab­mah­nun­gen. dass da je­mand ist, der ei­nem ein­fach droht, ei­nen ver­sucht ein­zu­schüch­tern und es, manch­mal all­zu of­fen­sicht­lich, ge­niesst in ei­ner po­si­ti­on der stär­ke zu ste­hen — statt ei­nen ein­fach um et­was zu bit­ten.

durch die wahl ei­ner spra­che die un­ge­fähr alle die nie jura stu­diert ha­ben nicht ver­ste­hen, zwin­gen ei­nen an­wäl­te auch meist ihre spiel­re­geln auf. sie ent­zie­hen ih­rem schrei­ben je­den rest von er­kenn­ba­rer mensch­lich­keit und zwin­gen ei­nen sich hil­fe und rat ein­zu­ho­len, bei je­man­dem der die­se spra­che ver­steht.

trotz alle dem, ob­wohl ich weiss wie un­an­gen­hem es ist, eine ab­mah­nung zu be­kom­men, habe ich eben laut los­ge­lacht, als ich las, dass die deut­sche bahn mar­kus be­cke­dahl heu­te ab­ge­mahnt hat um ein in­ter­nes memo, dass er ver­öf­fent­licht hat, „ver­schwin­den“ zu las­sen.

fie­te ste­gers weist zwar in ei­nem kom­men­tar dar­auf hin, dass das schrei­ben der bahn „für ei­nen Ju­ris­ten­schrieb […] sach­lich, fast schon nett for­mu­liert“ er­schei­ne, un­ter an­de­rem weil da „kei­ne be­son­de­ren Dro­hun­gen drin oder so et­was“ stün­den. trotz­dem. wie macht­trun­ken muss man sein, zu mei­nen, mit ei­ner sol­chen ak­tio­nen er­folg zu ha­ben. als ob die ak­tu­el­le öf­fent­lich­keits­wir­kung nicht schon schlecht ge­nug sei, lässt man die ju­ris­ten, ohne be­son­de­re, son­dern nur mit nor­ma­len dro­hun­gen (einst­wei­li­ge ver­fü­gung, vor­be­halt von gel­tend­ma­chung von scha­dens­er­satz­an­sprü­chen) in den por­zel­lan­la­den lau­fen. als ob man das nicht mit ein paar er­fah­re­nen pres­se- oder PR-fuz­zis und ein paar freund­li­chen te­le­fo­na­ten laut­lo­ser und ele­gan­ter hät­te ma­chen kön­nen.

ich fand das wit­zig. noch wit­zi­ger fand ich ro­bin mey­er-luchts emp­feh­lung an die bahn zur ver­bes­se­rung der öf­fent­lich­keits­ar­beit:

Ple­on, fi­sche­r­Ap­pelt über­neh­men Sie. (*

ab­ge­se­hen da­von, er­klärt er noch­mal sehr an­schau­lich in 10 punk­ten, war­um die bahn kei­ne chan­ce ge­gen mar­kus be­cke­dahl hat.

pop­korn!

*) sie­he die­ses und je­nes.

[nach­trag 20:16]
spon, der wes­ten be­rich­ten mitt­ler­wei­le (irre. frü­her hat es vier tage ge­dau­ert bis ab­mah­nun­gen von blog­gern auf spon auf­tauch­ten. jetzt gehts in 5 stun­den.) und mar­kus be­cke­dahl lässt das memo vor­erst on­line.

[nach­trag 07.02.2009]
mar­kus be­cke­dahl schreibt, dass die bahn auf­ge­be. er­staun­lich trotz­dem die sper­rig­keit mit der ein nicht na­ment­lich ge­nannt wer­den wol­len­der „spre­cher“ der bahn im ge­spräch mit mat­thi­as schind­ler rum­druckst. le­sens­wert ist auch die nun über­flüs­si­ge ant­wort von mar­kus be­cke­dah­ls an­wäl­ten an die bahn.


goog­le-pho­ne für ar­me

felix schwenzel

als ich zu weih­nach­ten in ame­ri­ka war, hat mein xda in las ve­gas ei­nen neu­start nicht über­lebt. er woll­te ein­fach nicht mehr boo­ten. das hat mich leicht in pa­nik ver­setzt, da ich mir ex­tra für das tom­tom-na­vi­ga­ti­ons­sys­tem auf dem xda eine USA-kar­te be­sorgt hat­te und ich im glau­ben an die tech­nik auch kei­ne pa­pier-back­up-kar­ten da­bei­hat­te. wie soll­te ich da den weg zum grand can­yon oder nach san die­go fin­den? aus­ser­dem hat­te ich alle mei­ne pins und adres­sen und emails auf dem teil. im­mer­hin, in wei­ser vor­aus­sicht hat­te ich die wich­tigs­ten pins und pass­wör­ter in eine goog­le-docs da­tei ko­piert, aber trotz­dem. es fühl­te sich an, als ob mein hal­bes le­ben sich wei­ger­te zu boo­ten.

schliess­lich liess sich der xda doch noch zum boo­ten über­re­den, mit ei­nem hard re­set, der al­ler­dings so­wohl alle ein­stel­lun­gen, als auch alle auf dem te­le­fon­spei­cher in­stal­lier­ten pro­gram­me, adres­sen und ka­len­der­da­ten lösch­te. der xda war nach dem re­set qua­si jung­fräu­lich und leer. im­mer­hin funk­tio­nier­te das tom­tom noch, da es alle da­ten auf der speich­rkar­te ab­legt. alle ein­stel­lun­gen, alle kon­tak­te und alle im te­le­fon­spei­cher ab­ge­leg­ten pro­gram­me hat­te ich kurz vor­her schon ein­mal vom xda ver­lo­ren, als ich dem xda eine neue firm­ware ge­gönnt habe. durch die­sen kran­ken mi­cro­soft-scheiss ver­lor ich end­gül­tig die lust das han­dy zum zwei­ten mal kom­plett neu zu kon­fi­gu­re­ren und leb­te seit­dem mit ei­nem un­kon­fi­gu­rier­ten han­dy. na gut, mit miss­ing sync hab ich noch­mal ein paar adres­sen und ka­len­der­da­ten ver­sucht drauf­zu­syn­cro­ni­sie­ren. aber auch das war eine der­mas­se­ne qual, dass ich es auch sein liess — und es mir auch egal war.

heu­te las ich bei vol­ker we­ber, dass Nue­va­Sync „di­rect, over-the-air, na­ti­ve syn­chro­niza­ti­on of cer­tain smart pho­nes and PDA de­vices“ er­lau­be. also an­ge­mel­det, nue­va­sync.com den zu­griff auf mei­ne goog­le-ka­len­der- und kon­takt-da­ten er­laubt, den xda kon­fi­gu­riert und — boom — wa­ren die da­ten auf dem han­dy. durch die luft, au­to­ma­tisch. dank bu­sy­sync, das ich mir vor ei­ner wei­le ge­leis­tet habe um mit mei­ner freun­din frau ex-freun­din ein paar ka­len­der lo­kal zu syn­chro­ni­sie­ren (klappt auch supa), syn­chro­ni­sie­ren auch mei­ne lo­ka­len ka­len­der au­to­ma­tisch mit goog­le-ca­len­dar. das adress­buch syn­chro­ni­siert ja sein 10.5 auch mit goog­le, wenn auch nur über ein paar um­we­ge.

jetzt bin ich zwar goog­le auf ge­deih und ver­derb aus­ge­lie­fert (die wis­sen jetzt wirk­lich al­les von mir), aber da­für muss ich mich nicht mehr mit dem holp­ri­gen „miss­ing sync“ rum­schla­gen, mei­ne han­dy-ter­mi­ne und adres­sen sind im­mer mit de­nen von mei­nem lap­top syn­chron.

ich füh­le mich wie in ei­ner wol­ke.


mei­nun­gen und arsch­lö­cher

felix schwenzel

gran­dio­ses ja-aber-be­find­lich­keits und rum­dif­fe­ren­zie­rungs ge­blog­ge beim kut­ter zum frei­tag re­launch. aus­ser­dem ein zi­tat nach mei­nem ge­schmack:

Der Ma­gnum-Phi­lo­soph Har­ry Ca­la­han sag­te ein­mal: Opi­ni­ons are like ass­ho­les. Ever­y­bo­dy has one. Aber möch­te man auch da­mit be­hel­ligt wer­den?

[ges­tern ge­schrie­ben, heu­te ans ver­öf­fent­li­chen er­in­nert von malo]


po­li­ti­ker und so

felix schwenzel

sued­wild.de hat mir ein paar fra­gen ge­stellt und ich habe sie be­ant­wor­tet:

1. wie wür­dest du den ty­pi­schen blog­ger be­schrei­ben?

ty­pisch an blog­gern ist vor­nehm­lich, dass sie nicht ty­pisch sind. blog­ger sind ge­nau­so he­te­ro­gen wie die men­schen auf ei­nem markt­platz. je­der kann blog­gen. wie und war­um sie das tun ist nicht auf ei­nen nen­ner zu brin­gen. kurz: blog­ger sind ein enorm he­te­ro­ge­ner hau­fen.

2. was un­ter­schei­det ihn vom ty­pi­schen po­li­ti­ker?

der un­ter­schied zwi­schen blog­gern und po­li­ti­kern ist in etwa ver­gleich­bar mit dem un­ter­schied zwi­schen wäh­lern und po­li­ti­kern. bei­de teil­men­gen über­schnei­den sich mit­un­ter, un­ter­schei­den sich aber auch an vie­len stel­len. des­halb wür­de ich lie­ber die fra­ge be­ant­wor­ten, wel­che mo­ti­ve po­li­ti­ker ha­ben, zu blog­gen, zu twit­tern oder — all­ge­mei­ner — das in­ter­net zu nut­zen. da ist die ant­wort näm­lich re­la­tiv ein­fach: po­li­ti­ker nut­zen das in­ter­net mei­nem ein­druck nach eher um wahl­kampf zu ma­chen als zu kom­mu­ni­zie­ren. so wie man schau­spie­ler in talk­shows nur dann sieht, wenn sie ge­ra­de für et­was wer­bung ma­chen kön­nen, sieht man po­li­ti­ker eher auf dem markt­platz oder im in­ter­net, wenn sie ge­ra­de wahl­kampf ma­chen. an­de­rer­seits: po­li­ti­ker ma­chen ja ei­gent­lich im­mer wahl­kampf.

3. soll­ten po­li­ti­ker ih­ren wahl­kampf in blogs, bei twit­ter, you­tube & Co füh­ren?

na klar. po­li­ti­ker soll­ten wahl­kampf dort füh­ren, wo sie die men­schen er­rei­chen. ob das nun auf markt­plät­zen, im fern­se­her, auf you­tube, twit­ter oder auf ab­ge­ord­ne­ten­watch.de statt­fin­det ist nicht das ent­schei­den­de. ent­schei­dend ist nach mei­nem po­li­tik­ver­ständ­nis, dass sie glaub­haft ver­ständ­lich ma­chen, für was sie ste­hen, was sie vor­ha­ben und dass sie für ihre ent­schei­dun­gen öf­fent­lich rede und ant­wort ste­hen und ver­ant­wor­tung über­neh­men.

4. Glaub­wür­dig­keit von Po­li­ti­kern: Steigt oder sinkt sie im Web?

rein theor­he­tisch ist das in­ter­net ein pri­ma werk­zeug um sich zu pro­fi­lie­ren, schwie­ri­ge sach­ver­hal­te und ent­schei­dungs­pro­zes­se trans­pa­rent dar­zu­stel­len und gros­se men­schen­mas­sen zu er­rei­chen. so, wie das im prin­zip, bei al­len mas­sen­me­di­en der fall ist. ein un­ter­schied zu klas­si­schen mas­sen­me­di­en ist al­ler­dings, dass man im web mit re­la­tiv ge­rin­gem auf­wand gros­se men­schen­mas­sen di­rekt und un­ge­fil­tert er­rei­chen kann. das ist ei­ner­seits eine gros­se chan­ce um un­fass­bar vie­le men­schen zu er­rei­chen und zu über­zeu­gen, an­de­rer­seits wird die­se chan­ce meist nur dazu ge­nutzt, um un­fass­bar vie­le men­schen un­glaub­lich zu lang­wei­len und in ih­rem vor­ur­teil zu be­stär­ken, dass po­li­ti­ker von ei­nem an­de­ren stern sind.

ob al­ler­dings ein po­li­ti­ker nun im fern­se­hen blöd­sinn re­det, in ei­nem in­ter­view un­glaub­wür­di­ges, un­ver­ständ­li­ches oder pein­li­ches zeug von sich gibt, ist un­term strich ja ei­gent­lich egal. an­de­rer­seits ist ein tweet oder ein blog­ein­trag, der im ei­fer des ge­fechts ver­öf­fent­licht wur­de, nicht so leicht zu­rück­zu­zie­hen wie das bei ei­nem in­ter­view zu ma­chen ist. bei klas­si­schen in­ter­views kann man durch sei­nen mit­ar­bei­ter­stab bei der au­to­ri­sier­sie­rung alle spit­zen raus­neh­men las­sen, spä­ter al­les auf „miss­ver­ständ­nis­se“ schie­ben und leug­nen oder sich aus dem zu­sam­men­hang zi­tiert se­hen. ein­mal ins in­ter­net ge­schrie­be­nes je­doch bleibt dort in der re­gel lan­ge er­hal­ten, selbst wenn es gleich ge­löscht wie­der ge­löscht wird. sie­he dazu bei­spiels­wei­se die­ses klei­ne tsg-miss­ge­schick.

kurz: die glaub­wür­dig­keit von po­li­ti­kern hängt nicht vom me­di­um ab, über dass kom­mu­ni­ziert wird, son­dern vor al­lem da­von, wie glaub­wür­dig dies ge­schieht. es ist aber durch­aus mög­lich, dass sich po­li­ti­ker in ei­nem für sie neu­en me­di­um so un­be­hol­fen be­we­gen, dass sie sich da­mit bla­mie­ren.

5. ge­hen po­li­ti­sche in­hal­te beim wahl­kampf im web ver­lo­ren?

ich glau­be, po­li­ti­sche in­hal­te ge­hen im wahl­kampf so­wie­so ver­lo­ren. oder an­ders ge­sagt: po­li­ti­sche in­hal­te wer­den seit je­her im wahl­kampf auf wort­hül­sen, knap­pe sprü­che und lee­re for­meln re­du­ziert.
die fra­ge könn­te aber auch lau­ten, ob durch das fern­se­hen po­li­ti­sche in­hal­te ver­lo­ren gin­gen und durch die kon­zen­tra­ti­on auf die ver­meint­li­che per­sön­lich­keit, die aus­strah­lung, das cha­ris­ma oder den teint nicht be­reits al­les sub­stan­zi­el­le aus der po­li­tik ent­weicht. im web zu­min­dest ist das po­ten­zi­al vor­han­den, dass wie­der po­li­ti­sche in­hal­te in den vor­der­grund ge­rückt wer­den und sich ech­te dia­lo­ge ent­wi­ckeln. ob die­se po­ten­zia­le al­ler­dings ge­nutzt wer­den ist, wie ge­sagt, we­ni­ger eine fra­ge des me­di­ums, als des wahl­kampf- oder po­li­ti­schen stils.

6. wahl­kampf im web als zu­kunft?

das in­ter­net ist si­cher­lich ei­nes der wich­ti­gen mas­sen­me­di­en der zu­kunft. des­halb wird sich kein po­li­ti­ker, der eine brei­te mas­se von men­schen er­rei­chen möch­te, leis­ten kön­nen, dem in­ter­net fern zu blei­ben.

7. ist oba­ma eine aus­nah­me? gibt es eine ver­gleich­ba­re per­son in deutsch­land?

oba­ma ist si­cher­lich eine aus­nah­me. al­ler­dings nicht nur des­halb, weil er frü­her und vor al­lem bes­ser als sei­ne kon­kur­ren­ten be­grif­fen hat, dass man sich im in­ter­net nicht nur wahl­kampf­spen­den be­sor­gen kann, son­dern auch sei­ne wahl­kampf­hel­fer bes­ser und ef­fek­ti­ver als je zu­vor bei ei­nem wahl­kampf or­ga­ni­sie­ren kann. er hat an­ders als mc­cain be­grif­fen, dass er im netz mehr men­schen di­rekt er­rei­chen kann als mit klas­si­schen „dia­log­me­di­en“ (post­wurf­sen­dun­gen, au­to­ma­ti­sier­te oder durch call­cen­ter durch­ge­führ­te te­le­fon­an­ru­fe), dass er ein­sei­ti­ge me­di­en­be­rich­te und kam­pa­gnen im netz ein­fa­cher ab­fe­dern konn­te als durch die klas­si­schen mas­sen­me­di­en und vor al­lem hat er er­kannt, dass man im in­ter­net tol­le fo­tos und fil­me von sich selbst ver­öf­fent­li­chen kann. nur: ohne oba­mas fä­hig­keit men­schen zu be­ein­dru­cken, zu eu­pho­ri­sie­ren und dazu zu in­spi­rie­ren, sich für ihn ein­zu­set­zen, ohne sei­ne fä­hig­keit sich glaub­wür­dig dar­zu­stel­len und vor al­lem ohne sein un­glaub­lich pro­fes­sio­nell und dis­zi­pli­niert or­ga­ni­sier­tes und agie­ren­des wahl­kampf­team, hät­te ihm das gan­ze in­ter­net-web2.0-brim­bo­ri­um auch nichts ge­hol­fen.

po­li­ti­kern die sich (heim­lich) als kom­men­den oba­ma se­hen, nur weil sie twit­tern, eine ei­ge­ne home­page mit ab­ge­run­de­ten ecken ha­ben oder „yes we can“ sa­gen kön­nen, wür­de ich sa­gen: wenn man ei­nen weis­sen kit­tel und gum­mi­hand­schu­he an­zieht ist man noch lan­ge kein chir­urg.

ob­wohl wil­li brandt be­reits tot ist, glau­be ich, dass es in deutsch­land min­des­tens eine ver­gleich­ba­re per­son gibt. da bin ich ganz si­cher. nur hat sie bis­her kei­ner ge­fun­den. die­se per­son müss­te vie­le ei­gen­schaf­ten in sich ver­ei­nen, mit de­nen sich po­li­ti­ker der­zeit eher schwer tun. hu­mor zum bei­spiel oder die fä­hig­keit sich über sich selbst lus­tig zu ma­chen [sie­he ba­rack oba­mas auf­tritt bei jay leno oder da­vid let­ter­man] oder die fä­hig­keit nicht nur zu re­den, son­dern zur ab­wechs­lung auch et­was zu sa­gen.

8. was hälst du von durch­ge­plan­ten wahl­kampf-stra­te­gien im netz, be­son­ders in „web 2.0“-an­wen­dun­gen (so wie oba­mas wahl­kampf)?

ich habe es ja oben schon an­ge­deu­tet. wer glaubt, ein­fach die werk­zeu­ge von oba­ma zu be­nut­zen ohne sie auch nur an­satz­wei­se ver­stan­den zu ha­ben, wird den er­folg von oba­ma nicht wie­der­ho­len kön­nen und sich eine blu­ti­ge nase ho­len. zu­mal der ame­ri­ka­ni­sche wahl­kampf schwer mit dem deut­schen zu ver­glei­chen ist und es sehr frag­lich ist, ob man mit ame­ri­ka­ni­schen wahl­kampf­stra­te­gien in deutsch­land er­folg ha­ben wird.

an­de­rer­seits ist es na­tür­lich toll, wenn deut­sche po­li­ti­ker das po­ten­ti­al des in­ter­nets er­ken­nen und sich da­mit aus­ein­an­der­set­zen. wenn sie dann er­ken­nen, dass das in­ter­net nicht nur für por­no­gra­fie, ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen oder na­zi­pro­pa­gan­da ge­nutzt wird. je mehr sich po­li­ti­ker mit dem in­ter­net be­schäf­ti­gen, des­to we­ni­ger po­li­ti­ker wer­den sich künf­tig ihre emails noch aus­dru­cken las­sen, PDF-da­tei­en fa­xen oder ver­su­chen das in­ter­net „sper­ren“ zu las­sen.

und ge­gen ei­nen pro­fes­sio­nell or­ga­ni­sier­ten wahl­kampf, eine über­zeu­gend um­ge­setz­te wahl­kampf-stra­te­gie, zur not auch mit web 2.0-ge­döns ist auch nichts ein­zu­wen­den. im ge­gen­teil, ich wäre be­geis­tert. doch selbst wenn die par­tei­en es schaf­fen soll­ten, im netz gute ar­beit zu leis­ten (was ich stark be­zweif­le), gibt es noch ein an­de­res, viel grös­se­res pro­blem: der gross­teil des po­li­ti­schen es­tab­lish­ments, quer durch alle par­tei­en, hat in den letz­ten jah­ren und mo­na­ten je­den fun­ken glaub­wür­dig­keit, kom­pen­tenz und sym­pa­thie beim wäh­ler ver­spielt – fast ganz ohne web 2.0 und in­ter­net.

[das in­ter­view kann man jetzt auch auf sued­wild.de le­sen, kräf­tig of­fent­lich-recht­lich re­di­giert (dan­ke!) und mit gross- und klein­schrei­bung.]


voss schreibt holp­rig

felix schwenzel

ich kann mich über sol­che über­schrif­ten und ers­te sät­ze ja sche­ckig la­chen. ix weiss nur nicht ob jo­chen voss das wit­zig ge­meint hat:

„über Wech­sel­jah­re“ dre­hen, ein „The­ma“ an­ge­hen, ein „weib­li­ches“ auch noch — wie kommt man auf sol­che be­nach­tei­lig­ten sät­ze? ist „voss“ viel­leicht so eine art pseud­onym für „schläm­mer“?


pein­li­che ge­stal­ten im fern­se­her

felix schwenzel

in den letz­ten ta­gen habe ich mal wie­der mehr fern­se­hen ge­guckt. un­ter an­de­rem litt ich an ei­ner selt­sa­men, sucht­ar­ti­gen lust „holt mich hier raus, ich bin ein star“ zu gu­cken. ek­lig fand ich da al­ler­dings we­der die „prü­fun­gen“ oder die art der mo­de­ra­ti­on, oder gar, wie ei­ni­ge, ei­nen der mo­de­ra­to­ren, son­dern die schrei­end pein­li­che selbst­über­schät­zung und selbst­ge­fäl­lig­keit man­cher c-pro­mis. ne­ben die­sem ekel und hef­ti­gen fremd­schäm-at­ta­cken, wur­de ich beim dschun­gel­camp aber auch da­von über­rascht, wie sym­pa­thisch ei­nem ver­meint­li­che freaks oder dep­pen oder alte omas wer­den kön­nen, wenn man ih­nen eine wei­le bei ih­rem trei­ben zu­sieht. eben­so über­ascht wur­de ich da­von, nach jah­ren der ent­halt­sam­keit mal wie­der über mo­de­ra­to­ren-wit­ze la­chen zu kön­nen.

eine wie­der­keh­ren­de er­kennt­nis der letz­ten tage, war aber die be­ob­ach­tung, dass selbst leu­te die ver­meint­lich ei­ni­ges an er­fah­rung vor der ka­me­ra ha­ben, es schaf­fen, sich vor lau­ter selbst­schutz und furcht schwä­chen zu zei­gen, un­glaub­lich und ir­repa­ra­bel ent­blös­sen. bei pe­ter bond und gui­lia sie­gel hat das je­der ge­merkt der „holt mich hier raus, ich bin ein star“ ge­se­hen hat, bei jörg pi­la­wa in „wet­ten, dass?“ war die ma­cker­haf­te und viel zu dick auf­ge­tra­ge­ne cool­ness so pein­lich, dass so­gar ei­nem fern­seh­jour­na­lis­ten der kra­gen ge­platzt ist. das ver­hal­ten von jörg pi­la­wa in „wet­ten, dass?“ hät­te bei ei­nem teen­ager zur straf­ver­set­zung auf die son­der­schu­le ge­reicht. da­ge­gen wirkt ein mit „fot­zen­se­kret“ und stauf­fen­berg-kos­tü­men han­tie­ren­der oli­ver po­cher wie ein bra­ves, de­mü­ti­ges milch­ge­sicht.

was we­der dem me­di­en­jour­na­lis­ten „cla­ris­sa“, noch dem blog­ger john­ny haeus­ler auf­fiel (oder nicht wei­ter er­wäh­nens­wert er­schien), war, wie pein­lich hen­ryk m. bro­der sich in die­ser sen­dung an kai diek­mann ran­wanz­te, um bei ihm an­er­ken­nung zu er­hei­schen. wie ein streb­sa­mer schul­jun­ge der sei­nen leh­rer be­ein­dru­cken möch­te bal­ler­te er diek­mann sorg­sam vor­be­rei­te­te gags, ver­klei­dun­gen, bon­mots und ge­sin­nungs­auf­sa­ät­ze vor den latz, lei­der all­zu of­fen­sicht­lich, nur um diek­man zu be­ein­dru­cken und ein biss­chen von ihm zu­rück­ge­liebt und -be­wun­dert zu wer­den. ganz of­fen­sicht­lich be­fürch­te­te er, dass sein ran­wan­zen als sol­ches wahr­ge­nom­men wer­den könn­te und be­rei­te­te des­halb auch das eine oder an­de­re kri­ti­sche wort vor. trotz die­ser halb­her­zi­gen ge­gen­mass­nah­men war das of­fen­sicht­li­che ran­wan­zen nicht zu über­se­hen. und es war un­er­träg­lich, nicht nur weil bro­der diek­mann of­fen­kun­dig nicht die boh­ne in­ter­es­sier­te und er mit tau­send an­de­ren sa­chen, nur nicht bro­der be­schäf­tigt war. diek­mann liess bro­der ein­fach re­den sich prä­sen­tie­ren und stock­te das ge­spräch, brach­te er es mit kur­zen fra­gen wie­der in den fluss.

was treibt men­schen dazu, sich im fern­se­hen hin­zu­stel­len und zu ver­su­chen sich durch un­ver­blüm­tes ei­gen­lob, durch pein­li­ches und eit­les ma­cker-ge­ha­be, tap­si­ge, ar­ro­ganz- und igno­ranz-ge­tränk­te pro­fi­lie­rungs­ver­su­che zu ent­blös­sen?

das mit der ei­tel­keit scheint ein ech­tes pro­blem zu sein. und die ek­ligs­ten auf­trit­te fin­den of­fen­bar nicht un­be­dingt im pri­vat­fern­se­hen statt.


claus schenk graf von stauf­fen­berg

felix schwenzel

das SWR-rund­funk­rats­mit­glied the­re­se wie­land:

Und es ist nicht hin­nehm­bar, dass man den Hel­den des deut­schen Wi­der­stan­des so ins Lä­cher­li­che zieht. (quel­le)

der bri­ti­sche his­to­ri­ker ri­chard j. evans:

[…] Vor al­lem an­ge­sichts der Tat­sa­che, dass es ge­ra­de Her­ren wie Stauf­fen­berg wa­ren, die das Hit­ler­re­gime, den Ho­lo­caust und ins­be­son­de­re den Zwei­ten Welt­krieg erst mög­lich ge­macht und bis 10 Mo­na­te vor sei­nem Ende un­ter­stützt ha­ben, ver­bie­tet es sich, Stauf­fen­berg und die Her­ren des 20. Juli als Hel­den zu ver­eh­ren. (quel­le)

der schau­spie­ler tom crui­se:

ha­ha­ha­ha­ha! (quel­le: ge­däch­nis)

don dah­l­mann

felix schwenzel

ist min­des­tens so klug wie die­ser dirk bach.

[und mark pohl­mann ist auch nicht doof. nicht nur weil er mich ge­le­gent­lich in key­notes zi­tiert.]


dirk bach

felix schwenzel

chris­ti­an ja­ku­betz:

Ir­gend­wann ges­tern abend, als Dirk Bach im In­ter­view Giu­lia Sie­gel hin­rich­te­te, dach­te ich mir für ei­nen kur­zen Mo­ment, dass die­ser Dirk Bach nicht nur ei­ner der wit­zigs­ten, son­dern auch der klügs­ten und char­man­tes­ten Köp­fe im deut­schen TV ist.

ich kann mich über dirk bach ka­putt­la­chen wenn ich ihn nur lau­fen oder sit­ze sehe. aber auch sonst. und ich war auch be­ein­druckt, wie er auf dem draht­seil ba­lan­cier­te als er giu­lia sie­gel hin­rich­te­te in­ter­view­te.

und nicht erst seit die­sem in­ter­view von ste­fan nig­ge­mei­er mit dirk bach bin ich be­reit je­dem be­lie­bi­gen dirk-bach-fan­club bei­zu­tre­ten, von mir aus auch mit chris­ti­an ja­ku­betz.