katzen-content für hunde
sachen gibts, eine „Katze Domina“ aus latex als hundespielzeug. für hunde die weniger kinky sind, gibts dann auch ein „Kanguru Boxer“.

palastruine

[nachtrag 07.11.2008]
ich habe mir eben, hier, noch ein paar gedanken um den palast gemacht.
doofe geschäftmodelle, teil 4623
vor nicht allzu langer zeit war die deutsche bahn der meinung, dass es gut und richtig sei, dass ihre kunden für fahrplanauskünfte zahlen müssten. genaugenommen ist es schon eine weile her, damals hat mein internetzugang bei der einwahl noch geräusche gemacht und tcp/ip-stacks musste man damals noch per hand nachinstallieren.
immerhin hatte die bahn auch schon früh im internet eine fahrplanauskunft, aber anfangs musste sich dafür anmelden und eben bezahlen. „erst“ 1997 bot die bahn mit ihrem technischen dienstleister hacon eine funktonierende, kostenlose bahnauskunft an, vorher hatte ein karlsruher informatik-student eine kursbuch-CD mit einem online-frontend ausgestattet, das die anfragen allerdings wegen überlastung meist erst 5-6 stunden später per email beantwortete.
heute erinnerte ich mich daran, als ich bei tim las, dass die BVG einem findigen bastler untersagte den streckenplan der BVG aus „copyright“-gründen untersagte den streckenplan für seine iphone-applikation zu nutzen.
da kommt man aus dem staunen nicht mehr heraus. normalerweise denkt man ja, es wäre im interesse eine unternehmens, dass alle informationen so einfach wie möglich für alle zugänglich sind. manche bezahlen sogar geld dafür („werbung“, webseiten), damit diese informationen möglichst viele menschen erreichen. bei der BVG möchte man offensichtlich regulieren und kontrollieren wer die fahrplaninformationen, bzw. streckenpläne wie benutzt. irre.
die anderen sind immer schuld
der surfguard meint:
Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher: Der wenig zufriedenstellende kommerzielle Erfolg dieses Blogs liegt im wesentlichen darin begründet, dass Spiegel Online kostenlos Nachrichten und Meinungen in die Welt rausbläst.
blogger vs. journalisten
ursula pidun droht lanu mit dem anwalt. vielleicht, weil sich lanu noch nicht ordentlich genug mit dem „bürgerjournalismus“ auseinandergesetzt hat? oder weil anonyme blogger „bäh“ sind?
Das mit dem Bloggen
Einige Leser haben es sicher gemerkt: Ich schreibe seit einiger Zeit nicht mehr allzu regelmäßig ins Internet. Das fiel mir natürlich auch irgendwann auf und die Ausrede „zu viel zu tun“ zieht nur eine Weile, denn die tatsächliche Veränderung ist längerfristig, als daß man sie mit kurzfristigen Gründen erklären könnte.
Also überlegte ich, was es sein könnte und da ich ja schon von Berufs wegen ganz gut geübt im Analysieren von Content bin, fand ich heraus, daß ich so drei hauptsächliche Themengebiete hier beackere: Politische und soziale Themen, Internetkultur und -technik und einen einigermaßen klar abgesteckte Ausschnitte aus meinem Privatleben.
Die Einträge mit politischen und sozialen Themen sind in letzter Zeit klar zurückgegangen, aber das taten sie so nach und nach schon länger. Der Grund ist einfach gefunden: Es gibt nicht mehr so viele neue Erkenntnisse und die alten hab ich inzwischen schon einige Male variiert hier untergebracht. Okay, das Thema Finanzkrise interessiert mich zwar, dazu schreibe ich aber nicht viel, weil es mich wohl zu sehr frustrieren würde und ich auf dem Gebiet der Finanzen auch privat eher unqualifiziert bin. Auch wenn es mich reizen würde dieses Gefühl der Machtlosigkeit gegenüber solchen globalen Entwicklungen mal auszuformulieren, würde es mich wohl doch zu sehr anstrengen, so daß ich es lieber gleich ganz lasse. Aus demselben Grund hält sich übrigens mein Bedürfnis in Grenzen, über Ökologiethemen zu schreiben wie z.B. die neusten Erkenntnisse über die Eisschmelze.
Das Internet und seine Kultur ist sicherlich noch immer ein Thema bei mir, aber das verlagert sich ein wenig: Ich schreibe zwar nach wie vor gerne über die Nutzung und Eigenarten von Technik, nutze sie aber auch einfach, wie z.B. Twitter. Das nimmt hier natürlich Aufmerksamkeit weg, vor allem die spontanen Meinungsäusserungen.
Am überraschendsten für mich selbst ist jedoch festzustellen, daß obwohl sich bei mir privat in den letzten 32 Monate wirklich erstaunlich viel geändert hat, fast nichts davon hier zu erkennen ist. Was natürlich daran liegt, daß ich darüber auch wenig geschrieben habe. Das war früher anders und tatsächlich scheint sich mein Mitteilungsbedürfnis hier reduziert zu haben. Nicht daß ich plötzlich irgendwann bewusst meinte, das geht niemanden was an oder dachte, ich müßte hier irgendwie zurückhaltender werden. Es ist wohl eher so, daß sich das Leben inzwischen ein wenig aus dem Internet und den dortigen Verbindungen gelöst hat und wieder realer geworden ist. Meine Freundin schreibt zwar auch ins Internet, aber insgesamt ist mein Umfeld ist im Laufe des letzten Jahre fleischlicher geworden.
Auch bin ich (gottseidank) nicht mehr so oft alleine und nutze die spärliche Freizeit dadurch ganz anders - ich sitze in der Folge ganz klar weniger oft alleine am Rechner herum und die in den letzten fünf/sechs Jahren entstandene Schnittstelle in die virtuellen Räume des Internet, vor allem der Blogosphäre, hat sich damit wieder ziemlich eingegrenzt.
Ich werde jedoch auch weiterhin keine bewussten großen Ankündigungen machen. Einmal, weil es meinem Selbstbild als Blogger und meiner Auffassung, was Bloggen ist, widerspricht. Zum Anderen auch, weil ich das hier nie mit Druck oder Vorsatz gemacht habe und jetzt auch gar nicht damit anfangen will.
Allerdings bin ich gespannt, wie sich das weiterentwickeln wird, denn - wie man sieht - manchmal hab ix durchaus noch Lust darauf, auch mal wieder einen richtig langen Text zu klauen …
microsoft pennt
mein xda-taschentelefon ist gar nicht mal so doof. voller stolz, mit einem eigenen hinweis, vermeldete es am sonntag morgen, als ich ihn meines ersten blickes würdigte, dass es die sommerzeit auf winterzeit umgestellt habe. meine anderen uhren, der funk-wecker und die uhr in meinem macbook stellten die zeit ohne ansage, einfach so um.
aber — und ich halte das für microsoft-typisch — so richtig wollte der xda sich dann doch nicht auf die winterzeit einstellen. ich habe den xda angewiesen, mich montags morgens stets um viertel vor fünf zu wecken. aus irgendeinem unerfindlichem grund weckte mich der xda heute aber um viertel vor vier, also eigentlich 4:45h nach sommerzeit. leider bemerkte ich diese grandiose fehlleistung heute früh erst auf dem s-bahnsteig. als ich mich dann um vier für eine weitere stunde ins bett legte hatte ich ausreichend zeit über microsofts programmierkünste nachzudenken. ich fragte mich beim einschlafen, ob bei microsoft niemand jemals die 2001 features testet, die man in windows (mobile) einbaut oder ob das sogar absicht sei und man bei microsoft irgendeiner verqueren logik folge, die ich nicht verstehe. vielleicht ist es ja logisch, dass ein wecker, den man auf montags 4:45h stellt, einen um 3:45h weckt, wenn am tag vorher die sommerzeit zur winterzeit wechselt? nur warum zeigt die weckzeit dann unverdrossen 4:45h an?
vielleicht sollte ich mir keine weiteren grossen gedanken drum machen und bei meinem vorurteil bleiben, dass microsoft absichtlich schrott produziert oder einfach unfähig ist.
der elektrische reporter sendet wieder
bald:
Ab 28.11. geht es hier weiter - frisch renoviert und ganz neu angestrichen. Mehr dazu demnächst. Bleiben Sie am Apparat! [quelle]
aber so lange bleibe ich jetzt nicht am apparat.
[nachtrag 27.10.2008]
der eletrische reporter sendet künftig auch im fernsehen. irgendein sender den man nur mit irgendwelchem digitalen gedöns empfangen kann, aber immerhin. berichtet meedia.
„bräsige Arroganz“
das ZDF entlarvt sich selbst, stefan niggemeier hilft dabei es kristallklar zu erkennen, ws für ein armseliger, kleinkarierter und seichter sender das zdf ist.
freiheit am hindukusch
so richtig beeindruckendende fortschritte macht die leicht blutige demokratisierungsoffensive der us-armee und bundeswehr in afghanistan noch nicht: zwanzig jahre knast für den ausdruck und das verteilen eines flugblattes zu frauenrechten. zuerst wurde parwez kambakhsh vor einem jahr wegen „blashemie“ zum tode verurteilt, jetzt wurde die strafe zu 20 jahren knast umgewandelt.
obwohl, vielleicht passt das ja, manche wollen ja auch blasphemie in bayern wieder härter bestrafen.
web2expo, zweiter tag
der zweite tag auf der web2.0expo fing heute bei mir im bett an. weil ich ein höflicher mensch bin, habe ich gestern das klingelgeräusch meines taschentelefons zur expo abgestellt und leider am abend nicht mehr reaktiviert, so dass ich als markus beckedahl über cc-lizenzen sprach noch am frühstücken war. dafür habe ich mir dann gina poole angehört, die über die praktische nutzung von web2.0-anwendnungen, oder genauer sozialen-webanwendungen bei ibm sprach. ich fand das ziemlich interessant und angeehm vorgetragen. gina poole achtete vor allem darauf nicht allzuviel pr-gewäsch zu blubbern, sprach von der praxis, den erfolgen und schwierigkeiten ohne dass man das gefühl bekam sie wolle werbung für ibm-produkte machen (hier die folien von gina poole). ganz im gegenteil zu robin daniels von salesforce.com, bzw. force.com, der sich noch nichtmal mühe gab ein ganz klein wenig neutral zu wirken und knallhart marketing-stuss absonderte. vertriebler, egal ob am telefon oder hinter einem podium lösen bei mir fluchtreflexe aus. nach 10 minuten (davon gingen acht für einen uneraträglichen force.com-werbefilm drauf) verliess ich den raum.
interessant am mittag war noch rafi haladjian von violet.net, der über vernetzte alltagsgegenstände sprach. violet.net bietet einen einfachen, günstigen rfid-leser an („mirror“), der aufklebbare rfid-tags („ztamps“) einliest, mit eine datenbank im netz abgleicht und dann einen angeschlossenen computer vordefinierte aktionen ausführen lässt. das wedeln mit regenschirm vorm rechner, könnte dann beispielsweise auslösen, dass der rechner den wetterbericht vorliest. hört sich doof an, war aber dank der kurzen, prägnanten und witzigen präsentation von rafi haladjian ziemlich beeindruckend („what are our goals? first step: connect rabbits, second step: connet everything else.“). wenn ich recht gelauscht habe, schreibt torsten kleinz vom reisebüro redaktionsbüro kleinz morgen für heise etwas darüber. gegen 17 uhr habe ich die expo noch entspannter und ausgeschlafener als gestern verlassen.
web2expo, erster tag
abgesehen davon, dass es ungefähr 200 offizielle, teilweise völlig blödsinnige tags zum verschlagworten von tweets, blogeinträgen und fotos gibt (#w2eb #w2e #w2e_ux #w2e_europe #w2e_europe08 #web2expoEU #web2expoEU08) scheint mir die #web2.0expo2008europe prima organisiert. es gab keine probleme beim akkreditieren, es gibt essen aus porzellan-schalen, statt aus tüten und der ort ist sehr benutzerfreundlich mitten in mitte im bcc. die berlinblase hat einen videodurchlauf gefilm, der einem einen ganz guten eindruck vom berliner congress center verschafft.
apropos berlinblase, die jungs und mädchen decken die veranstaltung mit ihrem live-getwitter, live-geblogge und so prima ab, so dass man eigentlich gleich zuhause bleiben kann. aber auch wenn man im bcc ist, ist man dank mitte nur schritte vom nächsten kaffee-latte oder sushi oder burger entfernt.
kein grund zur klage auch bezüglich tim o’really reillys eröffnungsrede. die keynote war zwar gut, was aber nicht unbedingt ein grund ist, tim o’reilly gleich in den arm zu nehmen, was yossi vardi nach der rede umgehend tat. yossi vardi kannte ich bisher nur als den mann, der hubert burda auf der bühne küsste. da scheint eine methode hinter zu stehen.
tim o’reilly schaffte es, der internet-branche ganz obama-mässig in zeiten der finanzkrise gleich mit zwei „robusten strategien“ hoffnung und sinn zu verleihen:
- Robust Strategy #1: Work on stuff that matters!
- Robust Strategy #2: Create more value than you capture
- Have HUGE and GREAT goals.
die zwei workshops die ich mir bisher angesehen habe waren sehr OK, wenn man sich das was man sich so über das web durch anschauung, erfahrung und ausprobieren gerne von hochbezahlten, eigens eingeflogenen amerikanern oder ausralierinnen bestätigen lassen möchte. das klingt jetzt arrogant, ist aber gar nicht so gemeint.
dion hinchcliffe beispielsweise hat demonstriert, dass er ein enormes fachwissen in sich rumträgt und tolle, bunte diagramme mit buzzwords und technologien malen (lassen) kann und dass man durch das einordnen von bekanntem durchaus neue perspektiven auf ebendieses gewinnen kann.
und darauf, auf die folien von leisa reichelts vortrags auf slideshare nochmal einen blick zu werfen, freu ich mich sehr. sie hat viele kluge, interessante sachen zitiert und viele quellen zur vertiefung des themas usability genannt, aber leider auch immer ungefähr 20 bis 30 sätze zu lange gebraucht bis sie zum eigentlichen punkt kam. zuviel smalltalk hinter dem podium macht mich fertig. manchmal wünsche ich mir eine speaker-fast-forward-taste.
einen vorteil hatte die relativ leichte kost des ersten tages allerdings: es war sehr entspannend.
[nachtrag]
leisa reichelts folien [via]
mccain
mir fallen gerade lauter doofe fragen zu john mccains namen ein. macht der eigentlich auch wahlkampf bei mcdonalds? gäbe es einen „mccain“ bei mcdonalds, würde man ihn dann auch mit käse bekommen? wurde nicht gerade ein auf einem PC-spiel basierend ein film gedreht der john mcpain heisst?
apropos mccain. peter breuer hat mir eben dieses bild geschickt.

assoziations-dings

dieser kommentar zum kommentar zu diesem video gefällt mir, auch wenn ich kein adjektiv abbekommen habe:
Warum eigentlich schmeißen sich die TV-Fritzen in der Regel immer auf die drei gleichen Hirnis: Den blödelnden Irokesen, den Pseudointellektuellen aus Düsseldoof und Felix Schwenzel. Aua!
kann das jemand erklären, dass leute die sascha lobo und mario sixtus sehen, auch an felix schwenzel denken?
→ weiterlesenwasserfall
hallo herr jakobs!
Ich habe mein SZ-Abo gekündigt, weil ich sueddeutsche.de unter aller Würde finde. Und ich weiß nicht, warum eine so gute Zeitung wie die SZ es nicht schafft, ein entsprechendes Onlineangebot hinzukriegen. (weiterlesen)
exklusiver zugang über google?
was philipp lenssen hier über ein neues google-feature schreibt ist ziemlich interessant. google bietet sites mit verschlossenen oder zu bezahlenden inhalten an diese zu indexieren, wenn sie google-benutzern diese inhalte kostenlos zur verfügug stellen.
ich hab so ein gefühl, dass google hier einen entscheidenden schritt zu weit geht und sich von mehreren seiten gehörigen ärger einhandeln könnte. bisher hat google immer versucht, bei neuen projekten oder features kritikern den wind aus den segeln zu nehmen, indem man sich zur quelloffenheit oder grösstmöglicher transparenz bekannte oder die konkurenz gleich mit ins boot holte. das XML-sitemap-protokoll ist so ein fall oder die weiterentwicklung des robots.txt-formats.
dieses „first click free“-dings stinkt meiner meinung nach einen ticken zu viel nach unfairer ausnutzung einer marktbeherrschenden stellung. ausserdem verlässt google seine bisherige, relativ neutrale position und wählt einen technisch minderwertigen und völlig blödsinnigen weg bei der umsetzung dieses features.
ich glaube dieser schuss ins google-knie könnte als kopfschuss enden.
focus.de vs. spiegel.de
am samstag in hamburg sah ich den chefredakteure von spiegel.de und focus.de dabei zu, wie sie sich bemühten ihren jeweiligen online-auftritten journalistische qualität, markt- und meinungsführerschaft zuzuschreiben. spiegel.de lese ich zwar sehr selten, würde der nachrichtensite aber attestieren lernfähig und, abgesehen von sporadischem abgleiten ins unerträglich boulevardesque oder tittenblattige, ziemlich informativ zu sein. focus.de zieht völlig unbeachtet an mir vorbei, lediglich sein chefredakteur inspieriert mich hin und wieder zu lobeshymnen.
also habe ich mir gedacht, schau dir die beiden sites doch mal zusammen an und vor allem, guck mal, ob focus.de vielleicht doch brauchbarer oder lesenswerter als das blatt selbst ist (das blatt werde ich nach einem testkauf vor vielen jahren, noch nicht einmal mehr mit der kneifzange oder beim friseur anfassen).
heute abend, nachdem ich den halben tag übernächtigt und erschöpft im bett verbracht habe und die andere hälfte kaffee-trinkend und fas-lesend im kaffee — also völlig ahnungslos von der aktuellen weltlage war — habe ich parallell beide seiten aufgerufen um mich auf den letzten stand der dinge zu bringen.
spiegel.de machte mit der meldung auf, dass colin powell barack obama unterstütze: „Powell zieht für Obama in den Wahlkampf“, focus mit der meldung, dass frank-walter steinmeier „bauchschmerzen“ (wegen hessen) habe. hessen und steinmeier interessierten mich heute abend nicht, der erste klick ging an spiegel.de. der artikel im spiegel.de über colin powell war informativ und ziemlich OK. auf focus.de ist die story an zweiter stelle und mit „Bushs Ex-Außenminister unterstützt Obama“ überschrieben. das ist etwas genauer als spons „Powell zieht für Obama in den Wahlkampf“, da, wie ich sowohl auf spiegel.de, als auch focus.de las, powell nur seine bereitschaft für obama in den wahlkampf zu ziehen erklärte. eigentümlich, dass ich nur auf focus.de lese, dass mccain in umfragen „gewaltig“ aufhole: „Obama dürfte sich über die Unterstützung freuen, zumal sein Kontrahent, der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain, nur noch drei Prozentpunkte zurück liegt. Das ergaben Umfragen, die im Auftrag der Nachrichtenagentur Reuters und C-Span erhoben wurden.“ auf spiegel.de keine silbe von diesen umfragen.
die ergebnisse des formel1-rennen heute früh interessierten mich auch, da ich das rennen komplett verpennt hatte. sowohl spiegel.de, als auch focus.de war das rennen keinen aufmacher mehr wert. artikel über das rennen waren auf beiden seiten an die zweite stelle der sport-teaser gerutscht, bei spiegel.de unter eine fussball-meldung, auf focus.de unter einen omninöse teaser auf denen man ameriaknische cheerleader erkennen kann die ihre ärsche in die kamera recken, was der teaser-textende focus-redakteur „Verwirrende Cheerleader-Posen“ nannte. mich machen solche arsch-und-titten-teaser wahnsinnig aggressiv. selbst wenn so ein aufgeilungs-schrott kräftig geklickt wird, wie kann sich ein chefredakteur ohne rot zu werden auf ein podium setzen und von qualität schwadronieren? spiegel.de ist da auch nicht so viel besser, verpackt seine arsch-und-titten-story aber feuilleton-artig als besprechung eines fotobandes.
der focus.de-formel1-artikel auf der homepage beschränkt sich leider auf die ferrari-stallorder („Formel 1: Übler Stallordergeruch“), nicht schlecht geschrieben, aber weder fand ich im artikel einen hinweis auf eien zusammenfassung des ganzen rennens, noch hatte ich lust mich durch die focus.de-ressortübersicht durchzuklicken um einen zu finden. ausserdem war der artikel auf zwei seiten verteilt, was mich nach dem aufgeil-arsch-teaser innerhalb von zwei minuten erneut voll aggro werden liess. die spiegel.de-rennzusammenfassung („Hamilton-Sieg in China: Silberpfeil zielt auf Gold“) war sauber geschrieben, informativ und am ende wusste ich alles was ich wissen wollte — im gegenteil zum focus.de, der mich nur partiell informierte.
was mich auch interessierte, auch wenn ich schon ein paar stunden vorher das original gesehen hatte, war der auftritt von sarah palin bei saturday night live. spiegel.de titelt „Saturday-Night-Live-Auftritt: Sarah Palin floppt in der Comedy-Show“, focus.de „Gute Miene zu böser TV-Parodie“. die überschriften zeigen deutlich, dass sowohl spiegel.de als auch focus.de windschief sind: spiegel.de neigt sich nach links, focus.de nach rechts. ich tendiere rein subjektiv zur spiegel.de-perspektive, zumal ich tina fey nicht böse, sondern urkomisch finde.
focus.de schreibt über den fernsehauftritt palins eine kurze zusammenfassung, die OK ist, aber keine sonderliche tiefe aufweist. vor allem gibts keinen link zur show oder zu einem video. bei spiegel.de schon. ausserdem schreibt sich marc pitzke aus „new york“ (warum muss man das betonen?) einen wolf, liefert sehr viele hintergrund- und nebeninformationen, so dass ich mich auch hier von spiegel.de ungefähr 34mal besser informiert fühle.
meine aufmerksamkeitsspanne ist bei spiegel.de nun erschöpft, ausser den oben beschriebenen artikeln erregt nichts weiter mein interesse. focus.de hat irgendwo am unteren ende der seite noch eine meldung die ich klicke: „Apple-Interview mit kuriosen Momenten“. auf der homepage wird angekündigt: „Apple gilt als höchst verschwiegenes Unternehmen ─ doch FOCUS-Redakteur Ulf Hanneman konnte mit Vertriebsvorstand Ron Johnson sprechen.“ nach dem klick wird schnell klar, dass focus.de mich hier erneut zu verarschen versucht. der artikel ist lediglich ein hohler teaser, diesmal nicht mit arsch und titten, sondern mit äpfeln. nach drei absätzen in denen lediglich über den unglaublichen, unfassbaren widrigen interview-bedingungen lamentiert wird, lese ich: „Das komplette Interview lesen Sie in der aktuellen FOCUS-Ausgabe auf Seite 130.“
nein, focus.de, spar dir deine werbe-imperative. ganz sicher lese ich das nicht.
vielleicht bin ich ja zu anspruchsvoll, zu erwarten, auf einer nachrichtenseite umfassend informiert zu werden, hinter teasern das zu erwarten was im teaser steht und von altmänner-titten-und-arsch-ködern verschont zu bleiben. fakt ist, ausser dem etwas besseren colin-powell-artikel hatte der focus.de keine chance gegen spiegel.de. im gegenteil, vom focus.de kam ich mir auch noch mehrfach verschauckelt vor. wenns um mein subjektives informationsbedürfnis geht, kommt mir spiegel.de sehr viel mehr entgegen. den ranzigen eindruck den ich vom focus auf papier habe, konnte die online-version nicht abschütteln. spiegel.de schafft das einigermassen.
zeugnissverweigerungsrecht
wenn ich als schüler etwas vom zeugnissverweigerungsrecht gewusst hätte, wäre mein notenspiegel sicher besser gewesen.
alicia keys
heuet abend hat mich o2 in die o2-arena eingeladen um mir das alicia keys konzert anzuhören. das hatte mit dem von ethority organisierten xda-projekt zu tun, bei dem zwei blogger (er und ix) und vier forums-affine menschen einen xda und eine telefonflatrate zum testen bekamen und darüber schreiben sollten.
im rahmen dieses projektes sollten also mal alle teilnehmer zusammenkommen und bekamen auf den xda und die 6-monatige-o2-flatrate also noch eine konzertkarte und eine premium-dings-zugangs-karte. damit sollten kost und logis kostenlos sein. weil ich vorher noch in hamburg war, kam ich etwas später und erfuhr erst nach der schrecklichen vorgruppe, dass ich meine premium-dings-karte in ein blaues armband umwandeln könne, mit dem ich dann frei saufen und eine vorspeise und ein hauptgericht essen dürfte.
als mir nach einer halben stunde alicia keys die ohren klingelten (o2 arena, ohren klingeln: höhö), ging ich raus um in der premium-lounge ein bier zu trinken. leider konnten mir weder die kellner oder die zahlreichen anderen rumstehenden aufpasser, kartenabreisser kartenscanner und sicherheitsleute sagen wo ich dieses ominöse blaue band bekommen würde. selbst die voll wichtig aussehende dame an die mich ein nicht minder wichtig aussehender kartenscanner verwies, konnte mir das nicht sagen. und das, obwohl die dame sogar ein klemmbrett trug, also definitiv die wichtigste von allen in sichtweite sein musste. so ging ich übelgelaunt zurück zur bar und liess die herumstehenden, zahlreichen, wichtig aussehenden angestellten weiter wichtige abstimmungsgespräche führen, wo sich, als ich schon für mein bier bezahlen wollte, eine bardame meines premium-dings-passes erbarmte und mir das bier so gab und mich endlich mal ein bisschen wichtig fühlen liess.
zu essen bekam ich nach dem konzert auch noch ein bisschen (crabmeat-burger mit mango und chili von „borcherts-catering“ — war triefig, aber ganz OK), aber nur weil sich unser ethority-gastgeber verbal kräftig ins zeug legte.
das konzert war so lala. irgendwer meinte hinterher „gute show“. kann ich nicht sagen. alicia keys sprang zuerst ein bisschen auf der bühne rum, setzte sich dann irgendwann an den flügel und liess ihre band rumspringen. sie hat die ganze zeit gesungen, was lobenswert ist, und leider zwischenzeitlich auch immer wieder geredet, was grausam war. sänger sollten nicht reden, genauso wie moderatoren nicht singen sollten. beides ist peinlich, vor allem wenn man seinem publikum verbal in den hintern steigt um dafür applaus einzuheimsen und das dann auch noch 5mal textgleich wiederholt.
ich bin mittlerweile so weit, dass ich musik nur noch mit einer „skip“-taste ertrage. zuhause kann ich schreckliche lieder vorspulen, im konzert muss man sie unerbittlich ertragen. leider hat alicia keys einige unerträgliche lieder im repertoire, bei denen sie mitunter auch ganz schrecklich laut singt. ihre stimme ist ja durchaus angenehm, sie dringt mir teilweise auch unter die haut und erzeugt eine leichte gänsehaut, aber 1,5 stunden sind dann doch ungefähr 1,2 stunden zu viel für mich.
die o2-arena ist jetzt ungefähr 5 wochen alt und schon ganz enorm runtergerockt. aus den armlehnen kam bereits der schaumstoff gequollen, die toiletten sehen aus und riechen wie bei die mir zuhause und die halle hat den charme eines fünf jahre alten ikea-warenlagers (auch farblich). bei der gastronomie im „premium“-bereich erwartet man dann auch eher borcherts-köttbülar und wird auch ähnlich zuvorkommend bedient. nur die kostenlose babynahrung und free-refills fehlen.
eine stunde nach dem konzert wurden wir vor die wahl gestellt uns einschliessen zu lassen, oder zu gehen. das mit dem premium-service muss man in der o2-arena noch ein wenig üben. sonst wars aber super. echt.