ode an jo­chen weg­ner

felix schwenzel

jo­chen weg­ner ist der ba­rack oba­ma des fo­cus. ich kann das heft nicht lei­den und der on­line auf­tritt rauscht kom­plett an mei­ner auf­merk­sam­keits­schwel­le vor­bei. ich glau­be zum letz­ten mal hab ich die fo­cus.de-sei­te zur ce­bit auf­ge­ru­fen. oder zur fuss­ball wm. ich fra­ge mich ge­ra­de obs schon­mal nen fo­cus.de-ar­ti­kel in riv­va (huch: riv­va-leit­me­di­en platz 433) gab? weg­ner hin­ge­gen fin­de ich su­per.

jo­chen weg­ner wür­de ich, wenn er auf po­di­en spricht, so­gar hin­ter­her­rei­sen. wenn er auf ei­nem po­di­um et­was sagt, hal­te ich das im­mer für wahn­sin­nig in­tel­li­gent (hier ist kein iro­nie­tag ver­steckt!) und er kommt mir völ­lig un­ei­tel und sym­pa­thisch vor. wenn ich mark­wort sehe, platzt er vor ei­tel­keit, re­det po­pu­lis­ti­sches, seich­test, un­in­ter­es­san­tes zeug und ich füh­le mich durch ihn be­stä­tigt, dass fo­cus ein kä­se­blatt ist.

weg­ner ver­leiht dem fo­cus ein mensch­li­ches ant­litz, er gibt mir das ge­fühl, wenn ich ihn re­den höre, das fo­cus.de doch ein pro­fun­des, in­ter­es­san­tes pro­dukt sein könn­te. wenn weg­ner ba­rack oba­ma ist, ist hel­mut mark­wort ge­or­ge w. bush. er per­so­ni­fi­ziert al­les was mir am ge­druck­ten fo­cus (und am jour­na­lis­mus) un­sym­pa­thisch ist: ober­fläch­lich­keit, po­pu­lis­mus, rechts­las­ti­ger kam­pa­gnen-jour­na­lis­mus, selbst­ver­liebt­heit, in­fo­tain­ment und hu­mor­lo­sig­keit.

weg­ner gab mir heu­te hoff­nung, dass das mit dem on­line­jour­na­lis­mus in deutsch­land doch noch was wer­den könn­te. heu­te auf dem ers­te po­di­um der ver­an­stal­tung „bes­ser on­line“ sass er zu­sam­men mit ste­fan keu­chel, dem aal­glat­ten press­spre­cher von goog­le, man­fred hart, dem stam­meln­den und of­fen­bar an ei­ner schwe­ren ar­gu­men­te-all­er­gie lei­de­nen chef­re­dak­teur von bild.de, wolf­gang büch­ner, dem haa­ri­gen, aber ziem­lich über­zeu­gen­den chef­re­dak­teur von spie­gel-on­line und jörg sadro­zinski, dem re­dak­ti­ons­lei­ter von ta­ges­schau.de, dem man jede gre­mi­en­sit­zung die er er­lei­den muss­te, an sei­ner bü­ro­kra­tisch-dif­fe­ren­ziert spra­che ab­le­sen kann, auf dem po­di­um (aus­ser sadro­zinski sprach nie­mand von „jour­na­lis­tin­nen und jour­na­lis­ten“ und aus­ser der mo­de­ra­to­rin mi­chae­la skott, war nie­mand so sehr (ver­geb­lich) auf aus­gleich be­müht wie er).

ob­wohl frau skott in der tat „die un­er­träg­li­che kunst, aus span­nen­den dis­kus­sio­nen durch zwi­schen­mo­de­ra­tio­nen die luft zu neh­men“ be­herrscht, blie­be dank weg­ner (und büch­ner) am ende der dis­kus­si­on hoff­nung.

hoff­nung, dass es leu­te gibt die das in­ter­net ver­ste­hen, oder ge­nau­er ver­ste­hen wol­len und die po­ten­zia­le und chan­cen er­ken­nen und dar­aus, im bes­ten fal­le, gu­ten jour­na­lis­mus ma­chen. am deut­lichs­ten zeig­te sich das für mich bei der dis­kus­si­on, als es um goog­le ging. ver­le­ger und chef­re­dak­teu­re ha­ben ja ein ziem­lich ge­spal­te­nes ver­hält­nis zu goog­le. ei­ner­seits schau­felt goog­le ih­nen mas­sig traf­fic ins haus, weg­ner mein­te bei fo­cus sei­en es 40%, bei an­de­ren blät­tern auch gut und ger­ne mal 60-70%. an­de­rer­seits arg­men­tie­ren vie­le, vor al­lem bel­gi­sche, zei­tungs­ver­le­ger, dass das was goog­le und goog­le-news ma­che con­tent-klau und pa­ra­si­tär sei. oder wie man­fred hart von bild.de ne­bu­lös sag­te, jour­na­lis­ten mö­gen es nicht, wie gog­le mit ih­nen um­geht. wenn ich mich recht er­in­ner­te be­haup­te­te er so­gar, dass die ur­auf­ga­ben des jour­na­lis­mus, re­cher­che, ein­ordung und zu­sam­men­fas­sung von er­eig­nis­sen von goog­le „ver­hin­dert“ (oder ver­än­dert?) wür­den. weg­ner rei­cher­te harts wor­te mit ein paar durch­aus nach­voll­zieh­ba­ren und klu­gen ar­gu­men­ten an: das pro­blem mit goog­le sei vor al­lem die man­geln­de trans­pa­renz. die re­geln nach de­nen goog­le bei­spiels­wei­se hin und wie­der web­sei­ten ab­straft, sei­en nicht trans­pa­rent, bzw. schwer nach­voll­zieh­bar bis will­kür­lich. zu­min­dest sei es schwer her­aus­zu­fin­den, wenn man mal aus dem in­dex ge­flo­gen sei, wes­halb und was man tun kann um wie­der rein­zu­kom­men. goog­le wer­de durch sein qua­si-mo­no­pol in deutsch­land, wo ca. 90% der in­ter­net­nut­zer goog­le als such­ma­schi­ne nut­zen, zu ei­ner art neu­em gate­kee­per (kein wun­der dass da jour­na­lis­ten fuch­sig wer­den).

der pres­se­spre­cher von goog­le wich dem man­geln­de-trans­pa­renz-vor­wurf ge­schickt aus, in­dem er ant­wor­te­te, er kön­ne das nicht nach­voll­zie­hen, war­um goog­le zum feind­bild sti­li­siert wür­de. er häte auch ex­tra mal die de­fi­ni­ti­on von mo­no­pol nach­ge­schla­gen (ich auch). goog­le sei nun­mal ein­fach eine such­ma­schi­ne (was so auch nicht mehr wirk­lich stimmt) die sich durch­aus har­ter kon­ku­renz aus­ge­setzt sehe: mi­cro­soft, ya­hoo, äh, ich glau­be er nann­te auch eine drit­te, aber die fällt mir jetzt par­tout nicht mehr ein. dass goog­le mit ya­hoo bei der on­line wer­bung zu­sam­men­ar­bei­ten (möch­te) ver­gass er zu er­wäh­nen. da­für wies er dar­auf hin, dass die be­nut­zer ja auch über so­zia­le netz­wer­ke, face­book, twit­ter, my­space an in­for­ma­tio­nen kä­men, dass man das mit der star­ken stel­lung von goog­le also nicht über­be­wer­ten sol­le. dass goog­le auch im be­reich so­zia­le netz­wer­ke schwe­re ge­schüt­ze ge­gen die kon­ku­renz auf­fährt und man mit my­space eine mil­li­ar­den­schwe­re wer­be-ko­ope­ra­ti­on hat, er­wähn­te er auch nicht (das prä­zi­sier­te weg­ner spä­ter, als er sag­te, goog­le wer­de mehr und mehr zum „web“ selbst). aber er wur­de nicht müde, zu be­to­nen, dass goog­le vie­len web­sei­ten sehr viel traf­fic zu­spü­le, auch klei­ne­ren sei­ten. traf­fic, den weg­ner üb­ri­gens sehr hoch­wer­tig nann­te. le­ser, die von goog­le kä­men sei­en im nut­zer­ver­hal­ten kaum von de­nen zu un­ter­schei­den, die über die home­page kä­men.

zu such­ma­schi­nen und such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung sag­te weg­ner auch noch zwei din­ge die mir aus der see­le spra­chen. für ein schlech­tes pro­dukt kön­ne man so viel wer­bung ma­chen wie man wol­le, nur wird da­durch das schlech­te pro­dukt nicht bes­ser. im ge­gen­teil, mehr leu­te be­mer­ken, dass das pro­dukt schlecht ist. in­so­fern stö­re ihn exes­si­ve such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung bei der kon­ku­renz gar nicht. im ge­gen­teil, manch­mal wün­sche er sich beim le­sen von pa­pier-zei­tun­gen, dass man dort mal ein biss­chen such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung be­trei­be. gute such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung, bei­spiels­wei­se mit über­schrif­ten die auch mal was mit dem in­halt des artiels zu tun hät­ten, hel­fe den le­sern eben auch, das wich­ti­ge auf ei­nen blick zu er­ken­nen.

wolf­gang büch­ner, von spieg­le on­line stiess in das sel­be horn: an ers­ter stel­le käme die qua­li­tät, dann erst sol­le man sich um reich­wei­te küm­mern und dann um mo­ne­ta­ri­sie­rung. am an­fang der dis­kus­si­on scher­ze büch­ner auch mit man­fred hart, der ihm an­droh­te, dass bild.de nächs­tes jahr spie­gel on­line bei den le­ser­zah­len über­ho­len wür­de, dass ihm das wirk­lich nix aus­ma­chen wür­de, so­lan­ge man sie nicht bei der qua­li­tät über­hol­ten. das be­fürch­te er al­ler­dings nicht.

und no­chet­was be­ein­druck­te mich an weg­ners aus­füh­run­gen. bei fo­cus.de habe man work­flows im con­tent-ma­nag­ment-sys­tem ent­wi­ckelt und um­ge­setzt, die die re­dak­teu­re dazu an­hal­ten auf le­ser­kom­men­ta­re mit in­halt­li­cher kri­tik oder kor­rek­tur­vor­schlä­gen zu re­agie­ren, ent­we­der in kom­men­tar­form oder durch eine kor­rek­tur des ar­ti­kels.

und um die­se elo­ge auf jo­chen weg­ner end­lich ab­zu­schlies­sen, möch­te ich noch ei­nes er­wäh­nen was er sag­te und was sich ent­we­der als pro­phe­tisch oder ein­fach blöd da­hin ge­sagt her­aus­stel­len könn­te: er kön­ne sich vor­stel­len, dass an­ge­sichts des ste­tig wei­ter­wach­sen­den such­ma­schi­nen-traf­fics, dem vor­marsch von ag­gre­ga­to­ren und feed­rea­dern, jour­na­lis­ten in zu­kunft viel­leicht rei­ne feed­pro­du­zen­ten wer­den. an­ge­sichts mei­ner feedb­ur­ner zah­len (kon­stant um die 3000 abos) und da­ge­gen bei­na­he lä­cher­li­chen le­ser­zah­len, könn­te da was dran sein.

was mir aus­ser­dem noch so auf­fiel:

  • nie­mand trug schlips
  • aus­ser weg­ner sag­ten auch an­de­re vie­le klu­ge sa­chen, aber die hab ich mir of­fen­bar nciht auf­ge­schrie­ben — oder die no­ti­zen ver­lo­ren
  • es wur­de mehr fo­to­gra­fiert als get­wit­tert
  • es gab kein bier
  • chris­ti­an ja­ku­betz schrieb sich ei­nen wolf, was sich ziem­lich gut liest, aber beim tip­pen sehr laut war.
  • jour­na­lis­ten man­gelt es manch­mal an hu­mor. (mir auch).
  • ich habe mich, drei bis vier­mal (zwei­mal nach auf­for­de­rung) zu wort ge­mel­det und je­des­mal nach­dem ich auf­hör­te zu re­den das ge­fühl, mich um kopf und kra­gen ge­re­det zu ha­ben.
  • nach der dis­kus­si­on zwi­schen ste­fan nig­ge­mei­er und lutz till­manns kam ich zur er­kennt­nis, dass der deut­sche pres­se­rat „ko­ko­lo­res“ ist. lei­der hab ich das auch laut ge­sagt.
  • bei alex­an­der svens­son „bes­ser tren­dig“-ver­an­stal­tung habe ich ge­lernt, dass es ei­nen so­ge­nann­ten „gart­ner hype cy­cle“ gibt.
  • nach zwei bröt­chen in der zwölf-uhr-pau­se konn­te ich bis 17 uhr 30 nichts mehr es­sen.

[nach­trag 19.10.2008]
pe­ter schink hat die ers­te po­di­ums­dis­kus­si­on schön knapp zu­sam­men­ge­fasst.
alex­an­der svens­son hat sei­ne fo­li­en on­line.

[nach­trag 22.10.2008]
jo­chen weg­ner hat sich am sams­tag sechs mi­nu­ten vor der ka­me­ra zu den plä­nen von fo­cus.de ge­äus­sert, wie ix fin­de sehr in­ter­es­sant. ich habe mich auch zu ir­gend­was ge­äus­sert. ach­so, ste­fan nig­ge­mei­er auch.


hy­bris­ver­la­ge

felix schwenzel

die­ser ar­ti­kel von pe­ter gla­ser ist ein au­gen­öff­ner. ein au­gen­öff­ner da­für, dass die deut­schen (und wahr­schein­lich auch alle an­de­ren) zei­tungs­ver­la­ge on­line bis­her so ei­ni­ger­mas­sen al­les ver­geigt ha­ben was zu ver­gei­gen ist.

das kon­zept be­zahl­ter in­hal­te war kein irr­weg, es war von an­fang an dumm. es war dumm zu glau­ben, dass le­ser mas­sen­haft für in­hal­te, für nach­rich­ten be­zah­len wür­den. es war vor al­lem auch von an­fang an ver­lo­gen zu be­haup­ten, für „qua­li­täts­jour­na­lis­mus“ müs­se der le­ser eben zah­len. die wäh­rung mit der zei­tungs­ver­le­ger schon im­mer kal­ku­lier­ten ist auf­merk­sam­keit. die auf­la­ge ei­ner (pa­pier-) zei­tung misst nicht die ein­nah­men aus dem ver­kauf, son­dern die reich­wei­te, die auf­merk­sam­keit die ihr die le­ser schen­ken. die­se auf­merk­sam­keit lässt sich wie­der­um mit wer­be­ein­nah­men ver­gol­den. auch wenn es in deutsch­land bis jetzt kaum gra­tis-zei­tun­gen gibt, wa­ren zei­tun­gen ge­nau be­trach­tet schon im­mer kos­ten­los. zei­tun­gen und zeit­schrif­ten lie­gen in ca­fés aus, beim fri­seur, im flug­zeug, sie wer­den in le­se­zir­keln in um­lauf ge­bracht, selbst in der dunk­len zeit ohne in­ter­net, la­gen bei mir zu­hau­se stets meh­re­re zei­tun­gen und zeit­schrif­ten auf dem kü­chen­tisch aus, die ich kos­ten­los le­sen konn­te. aber zei­tun­gen wur­den doch auch im­mer ver­kauft? ja­nee. die kos­ten eine zei­tung zu dru­cken und zu ver­trei­ben über­stei­gen den ver­kaufs­preis bei wei­tem. pa­pier, druck und ver­trieb ei­ner zei­tung die für 80 cent ver­kauft wird, dür­fe den ver­lag so um die zwei euro fünf­zig kos­ten. und bei abos zählt nicht der abo­preis, son­dern die bin­dung der abon­nen­ten die wie­der­um in wer­be­er­lö­se um­zu­set­zen ist.

zei­tun­gen und zeit­schrif­ten fi­nan­zie­ren sich schon im­mer aus den wer­be­ein­nah­men.

aber die ver­le­ger mein­ten sie sei­en pfif­fig ge­nug und könn­ten mal eben im in­ter­net ein neu­es ge­schäfts­mo­dell kre­ieren; sich über den ver­kauf re­fi­nan­zie­ren, statt über wer­bung. die­ses mo­dell ist kom­plett in die hose ge­gan­gen, zei­tun­gen ver­lo­ren auf­merk­sam­keit, re­le­vanz, be­deu­tung und le­ser weil die sich ihre in­for­ma­tio­nen (wei­ter­hin) dort hol­ten wo sie kos­ten­los oder leicht zu­gäng­lich la­gen und lie­gen.

die ver­le­ger wur­den, wäh­rend sie sich in ih­rer hy­bris sonn­ten, rechts und links über­holt. goog­le per­fek­tio­nier­te das tra­di­tio­nel­le re­fi­nan­zie­rungs­mo­dell der ver­le­ger und schaff­te es (frem­de) in­hal­te mit wer­bung zu ver­gol­den. selbst die gute alte cash­cow klein­an­zei­gen wird mitt­ler­wei­le von an­de­ren als den ver­le­gern ge­mol­ken. zwi­schen­zeit­lich „ebay“, jetzt „craigs­list“, „ama­zon mar­ket­place“ und tau­send an­de­re web­sites öff­nen märk­te, die die klein­an­zei­gen­tei­le der zei­tun­gen sehr alt, sehr un­prak­tisch und sehr teu­er aus­se­hen las­sen.

und was ma­chen die ver­le­ger? statt end­lich die po­ten­zia­le zu er­ken­nen und zu nut­zen jam­mern und kla­gen sie, lü­gen sich in die ta­schen und quä­len uns mit blö­den sprü­chen dar­über, dass qua­li­tät nur auf pa­pier ent­ste­hen kann.

es ist die auf­merk­sam­keit um die es geht, nicht das me­di­um.


ach: blöd­sinn ist blöd­sinn?

felix schwenzel

noch blöd­sin­ni­ger und lang­wei­li­ger als blöd­sin­ni­ges und lang­wei­li­ges fern­se­hen oder blöd­sin­ni­ge und lang­wei­li­ge fern­seh-ju­bel­shows mit ei­nem gast­auf­tritt von je­man­dem, der die blöd­sin­ni­ge und lang­wei­li­ge show „blöd­sin­nig und lang­wei­lig“ nennt, sind die blöd­sin­ni­gen und lang­wei­li­gen be­rich­te, kom­men­ta­re und in­ter­views die dazu im nach­hin­ein aus nicht min­der blöd­sin­ni­gen me­di­en spru­deln.

ich sehe es schon kom­men: bald wird es ein ber­li­ner auf die ti­tel- und start­sei­ten schaf­fen weil er in ei­nem hau­fen hun­de­scheis­se scheis­se er­kann­te und den mut hat­te das vor ei­ner ka­me­ra ei­nem hau­fen hun­de­be­sit­zer ins ge­sicht zu sa­gen.

[bild­quel­le]

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ich

felix schwenzel

rené fasst es ganz gut zu­sam­men:

Es geht mir beim Blog­gen also vor al­lem le­dig­lich ummichundmei­neWeb­site und den Con­tent, den ich da ha­ben will. Und ich ver­ste­he es tat­säch­lichüber­hauptnicht, war­um ich da an­de­re Web­sites zum Maß­stab ma­chen soll. [im zu­sam­men­hang le­sen]

ix er­gän­ze: war­um (und vor al­lem wie) soll­te ich das was an­de­re leu­te (oder gar mei­ne le­ser) in­ter­es­siert zum mass­stab ma­chen?


buch­vor­stel­lung „din­ge ge­re­gelt krie­gen oh­ne ei­nen fun­ken selbst­dis­zi­plin“ im ra­di­al-sys­tem

felix schwenzel

ne­ben vie­len an­de­ren, war dies mein lieb­lings-zi­tat heu­te abend: „auch un­fer­ti­ges kann sei­nen zwec


de­mo „Frei­heit statt Angst“ am 11. ok­to­ber in ber­lin

felix schwenzel

ich bin lei­der zu müde um noch zu ver­su­chen mich ir­gend­wie klug zum the­ma zu äus­sern — und zwar müde im ganz prak­ti­schen sin­ne, als auch im all­ge­mei­nen. das the­ma vorts­da­ten­spei­che­rung, da­ten­schutz und ei­gent­lich auch web2.0 und web ganz all­ge­mein ist ei­gent­lich viel zu akut und wich­tig um es mit ei­nem denk­boy­kott aus mü­dig­keit zu be­le­gen.

mir kommt ei­ner­seits enorm viel dazu in den sinn und an­de­rer­seits nichts sinn­vol­les aus der fe­der. trotz­dem, mir fiel in den letz­ten ta­gen auf, dass zu dem the­ma viel zu we­nig ge­dacht wird, viel zu we­nig be­wusst­seins­bil­dung und auf­klä­rungs­ar­beit statt­fin­den und dass wenn das the­ma dis­ku­tiert wird, die dis­kus­si­on meist angst­be­setzt oder von ak­tu­el­len da­ten­skan­da­len ent­facht wird (und nach we­ni­gen ta­gen wie­der aus dem be­wusst­sein ver­schwin­det).

mit dem glo­ba­len, gren­zen­lo­sen in­ter­net ha­ben wir ziem­lich un­vor­be­rei­tet neu­land be­tre­ten, vie­le le­ben in die­sem neu­en le­bens­raum, des­sen ge­setz­mäs­sig­kei­ten tech­nisch und po­li­tisch noch nicht ein­mal an­satz­wei­se aus­ge­lo­tet sind, aber un­se­re le­bens­wirk­lich­keit be­reits ent­schei­dend be­ein­flusst.

dass da­ten über­haupt in die­sem nie da­ge­we­se­nen um­fang ge­sam­melt und ge­spei­chert wer­den kön­nen, trifft alle be­tei­lig­ten völ­lig un­vor­be­rei­tet, an­bie­ter, nut­zer und po­li­tik glei­cher­mas­sen. auch weil alle glei­cher­mas­sen rat­los (oder ahn­ung­los) vor den durch die­se neue welt auf­ge­wor­fe­nen fra­gen ste­hen, fin­de ich es wich­tig und rich­tig sich zu­sam­men­zu­tun und zu ver­su­chen die gren­zen aus­zu­lo­ten, sich mei­nun­gen zu bil­den, zu strei­ten, zu de­bat­tie­ren. ein an­fang ist ge­gen ufer­lo­se da­ten­sam­mel­wut zu de­mons­trie­ren, sich zu­sam­men­zu­rot­ten und auf­zu­ste­hen und zu sa­gen „ich habe rech­te“. ich weiss zwar noch nicht ge­nau wel­che, ich habe noch nicht al­les zu­en­de ge­dacht, ich bin müde, aber ein­fach so wei­ter­ma­chen, die tech­ni­ker, die tech­no­kra­ten, die po­li­ti­ker ein­fach be­stim­men zu las­sen wo es lang­ge­hen soll ist nicht der rich­ti­ge weg.

des­halb, auch wenn es sich viel­leicht doof an­hört, lohnt es sich ganz be­stimmt jetzt zu de­mons­trie­ren.

und es be­steht mei­ner mei­nung nach, ganz im ge­gen­teil zu gre­gor keu­sch­nigs ein­wand, kein ge­gen­satz zwi­schen pro­test und auf­klä­rung. es geht dar­um ein be­wusst­sein zu schaf­fen, wach­zu­rüt­teln (zur not sich selbst) und vor al­lem sei­nen arsch hoch zu krie­gen.


po­li­tisch kor­rekt durch die kri­se

felix schwenzel

ges­tern habe ich mit hal­bem ohr in der ta­ges­schau auf­ge­schnappt, wie an­ge­la mer­kel da­von sprach, dass sich die „spare­rin­nen und spa­rer“ kei­ne sor­gen ma­chen müss­ten weil po­li­ti­ker und po­li­ti­ke­rin­nen, ban­ker und ban­ke­rin­nen, ver­si­che­rungs­ma­na­ger und ver­si­che­rungs­ma­na­ge­rin­nen, auf­sichts­be­hör­den und auf­sicht­be­hör­din­nen und vor al­lem ex­per­ten und ex­per­tin­nen küm­mern wür­den. ir­gend­wer wol­le auch mit ir­gend­was bür­gen, für die spa­rer und spare­rin­nen, bzw. de­ren ein­la­gen. und die­se ein­la­gen be­tref­fen, wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, nicht nur die spare­rin­nen.


dwdl hält ha­rald schmidt für ei­nen günst­ling von oli­ver po­cher

felix schwenzel

dwdl.de:

In ei­nem In­ter­view be­kräf­tigt Oli­ver Po­cher, dass es zwi­schen ihm und sei­nemPro­te­geeHa­rald Schmidt kei­ne Span­nun­gen gab oder gibt. Al­ler­dings sieht Po­cher sich auch in der Lage, eine Sen­dung al­lei­ne zu be­strei­ten.

ge­nau. nach die­ser lo­gik ist woo­dy al­len die muse von scar­lett jo­hans­son und do­nald su­t­her­land der fi­li­us von kie­fer su­t­her­land.

[nach­trag 07.10.2008]
aus dem „pro­te­gee“ ha­rald schmidt ist bei jetzt dwdl.de der „ar­beit­ge­ber“ ha­rald schmidt ge­wor­den.

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KW43: web-wo­che ber­lin

felix schwenzel

nicht nur um das kom­pli­ment zu­rück­zu­ge­ben, son­dern weil es mir tat­säch­lich be­reits vor ein paar ta­gen auf­ge­fal­len ist, das über­sicht­lichs­te web 2.0 expo ich-will-um­sonst-rein-ge­blog­ge macht chris­ti­an hel­ler. bei ihm habe ich zum ersten­mal die preis­struk­tu­ren der web 2.0 expo ver­stan­den und be­wun­de­re, dass er glaub­haft den ein­druck ver­mit­telt, er habe sich be­reits ei­nen über­blick über die ver­an­stal­tung ver­schafft.

apro­pos über­blick. die wo­che vom 20. bis zum 24. ok­to­ber (KW43) scheint ziem­lich un­über­sicht­lich, bzw. voll­ge­packt mit in­ter­net-fuz­zi-zeug zu wer­den.


web 2.0 ex­po ka­len­der-dings

felix schwenzel

letz­tes jahr und auch die­ses jahr habe ich mich bit­ter­lich be­klagt, dass das kon­fe­renz­pro­gramm so hin­ter­wäl­de­risch und eins­nul­lig da­her­kam. das pro­gramm wur­de da­mals auf eine html-sei­te ge­schmiert und am ein­gang zur kon­fe­renz gab ein eine ge­druck­te aus­ga­be die zwar schön bunt, aber eben­so un­ver­ständ­lich da­her­kam. eine prak­ti­sche .ics-ka­len­der­da­tei die man in sei­nem desk­top-ka­len­der abo­nie­ren konn­te und mit sei­nem ta­schen­te­le­fon syn­chro­ni­sie­ren konn­te bot o’reil­ly da­mals nicht an und über­liess die ar­beit, dann doch wie­der ein biss­chen zweinul­lig, den be­nut­zern selbst. da­mals hat sich je­re­my keith die mühe ge­macht die ein­zel­nen work­shops und key­notes in das ics-for­mat zu über­tra­gen.

die­ses jahr hat­te ich ja be­reits der hoff­nung aus­druck ver­lie­hen, dass die ver­an­stal­ter lern­fä­hig sind. in sa­chen ter­min-pla­nung schei­nen sich mei­ne hoff­nun­gen zu er­fül­len. o’reil­ly ko­ope­riert of­fen­bar mit dem to­tal zweinul­li­gen „crowd­vi­ne.com“, ei­ner web­an­wen­dung zum or­ga­ni­sie­ren und com­mu­ni­ti­sie­ren von kon­fe­ren­zen oder an­de­ren ver­an­stal­tun­gen. crowd­vi­ne ver­spricht:

Crowd­Vi­ne, foun­ded in 2007, builds simp­le and powerful so­cial soft­ware to help peo­p­le con­nect. While we be­lie­ve our pro­ducts are very good, the kil­ler fea­ture of so­cial soft­ware is peo­p­le.

mark zu­cker­berg hat ja mal ge­sagt, dass man „on­line com­mu­ni­ties“ nicht er­zwin­gen, bzw. bau­en kann, son­dern den men­schen ei­gen­tich nur gute werk­zeu­ge ge­ben muss, um die her­um sich dann im bes­ten fall ge­mein­schaf­ten bil­den könn­ten. crowd­vi­ne für die web 2.0 expo er­füllt die­sen an­spruch. kurz und schmerz­frei an­mel­den (schön da­ten­spar­sam, man muss le­dig­lich ei­nen spitz­na­me, sei­ne email­adres­se und ein pass­wort ein­ge­ben) klickt man sich in­dem man auf ein gros­ses „+“ klickt sei­ne ses­si­ons und key­notes für die man sich in­ter­es­siert zu­sam­men.

am ende hat man dann eine lis­te mit den ver­an­stal­tun­gen die ei­nen in­ter­es­sie­ren, sieht wer sich eben­falls für die ver­an­stal­tung in­ter­es­siert, wo und wann sie statt­fin­det, wenn man will kann man sich ziem­lich vie­le in­for­ma­tio­nen über die re­fe­ren­ten an­se­hen und sich ein netz­werk mit be­kan­ten zu­sam­men­kli­cken. und an kann sich die ter­mi­ne mit ei­nem klick als .ics-da­tei-abo oder -down­load in sei­nen desk­top-ka­len­der zie­hen. das sieht dann bei mir so aus:

sehr lo­bens­wert. die web 2.0 expo und ix könn­ten noch freun­de wer­den. tech­nisch. in­halt­lich habe ich nichts ge­fun­den was mich eu­pho­ri­sie­ren wür­de. vie­le der work­shops dre­hen sich dar­um, wie man in­hal­te und an­wen­dun­gen auf ta­schen­te­le­fo­ne be­kommt, man liest von all­ge­mein­plät­zen („Buil­ding Suc­cessful Next Ge­ne­ra­ti­on Web 2.0 Ap­pli­ca­ti­ons“) und über­all steht was von „so­cial-“, „cloud-“ und „lo­ca­ti­on ba­sed-“ ge­döns. mal schaun, manch­mal lernt man ja auch was, wenn man ein buch zum zwölf­ten mal liest. viel­leicht lernt man ja auch was, wenn man ei­nen re­fe­ren­ten zum zwölf­ten mal zu­hört.

mein pro­fil auf crowd­vi­ne, mei­ne expo-ka­len­der­da­tei.


le­sun­gen am wo­chen­en­de

felix schwenzel

am sonn­tag war ich, statt for­mel1 zu gu­cken, mal wie­der auf ei­ner kaf­fee.satz-le­sung. das schö­ne an sol­chen le­sun­gen ist, man sich pri­ma in­spi­rie­ren las­sen (mir kom­men auf le­sun­gen im­mer un­heim­lich vie­le gute ideen in den kopf die ich kurz nach der le­sung al­ler­dings alle wie­der ver­ges­sen habe) und viel über sich selbst ler­nen.

ich habe ges­tern bei­spiels­wei­se be­merkt, dass ich mich mehr und mehr in ein in­to­le­ran­tes, vor­ur­teils­be­la­de­nes arsch­loch ver­wand­le (oder schon im­mer eins war). wenn je­mand ei­nen text vor­liest der nicht 100 pro­zen­tig mei­nen hör- oder le­se­ge­wohn­hei­ten ent­spricht schal­te ich erst­mal auf stur und las­se den text aus for­ma­len grün­den auf der ei­nen sei­te rein und auf der an­de­ren sei­te gleich wie­der raus ohne ihn auch nur an­satz­wei­se ver­ste­hen zu wol­len. wohl­ge­merkt aus for­ma­len grün­den, weil mir ir­gend­was am satz­bau oder an der er­zähl­form nicht passt.

am sonn­tag wa­ren es die tex­te von an­dre­as stich­mann, den jo­chen rei­ne­cke hier ad­äquat ge­wür­digt hat. erst als das hal­be pu­bli­kum sich sche­ckig lach­te, liess ich mich her­ab den text über­haupt wahr­zu­neh­men, hin­ter die for­ma­le fas­sa­de, an die man sich als to­le­ran­ter mensch ja auch ein­fach so ge­wöh­nen kann, zu bli­cken um dort wun­der­ba­re und ur­ko­mi­sche ge­dan­ken, frag­men­te und be­ob­ach­tun­gen wahr­zu­neh­men. als je­mand, der von an­de­ren ver­langt, über for­ma­li­en wie recht­schrei­bung oder gross- und klein­schrei­bung hin­weg­zu­se­hen, ist so eine hal­tung schon ganz schön dreist.

noch ar­ro­gan­ter und in­to­le­ra­ter war ich bei der wahr­neh­mung des gast­ge­bers. je­des­mal wenn ich ihn sehe, wenn er sich breit grin­send, wild ges­ti­ku­lie­rend, selbst­ver­liebt und ir­gend­wel­chen spon­tan aus­ge­dach­ten quatsch er­zäh­lend vor das pu­bli­kum stellt, emp­fin­de ich ab­scheu. muss man sich mal auf der zun­ge zer­ge­hen las­sen, ich sitz bei dem in der woh­nung und fin­de ihn ein­fach doof ob­wohl er doch das glei­che macht wie je­der der ein pu­bli­kum hat. er ver­sucht sein pu­bli­kum nicht zu lang­wei­len, lus­tig zu sein, zu un­ter­hal­ten und will ein­fach nur ge­mocht wer­den. bes­tens ver­ständ­li­che mo­ti­ve, die auch mich (manch­mal) in mei­nen hel­len stun­den an­trei­ben.

auch ich bin selbst­ge­fäl­lig, drän­ge mich in den vor­der­grund und tue das, was ich tue oft mit hand­werk­li­chen feh­lern. ich bin so ver­mes­sen schlecht oder gar nicht vor­be­rei­tet vor mein pu­bli­kum zu tre­ten, sie mit ol­len ka­mel­len zu lang­wei­len und ver­lei­he mei­ner ich-be­zo­gen­heit bru­tals­mög­lich aus­druck. und nur bei die­sem schau­spie­ler stört es mich. aber viel­leicht nerv­te mich auch gar nicht der schau­spie­ler so sehr, son­dern das pu­bli­kum. war­um la­chen und klat­schen die bei wit­zen die ei­nem ei­gent­lich die fuss­nä­gel auf­rol­len soll­ten, war­um schreit eine aus dem pu­bli­kum „mehr!“, als die qual­vol­le per­for­mance end­lich zu­en­de geht?

an­sons­ten fand ich die le­sung üb­ri­gens ganz gran­di­os. und ich bin mitt­ler­wei­le be­reit, jo­chen rei­ne­cke zum wit­zigs­ten men­schen den ich ken­ne zu er­klä­ren — und das ob­wohl er aus­sieht wie ein ju­ra­stu­dent mit leich­tem hang zur adi­po­si­tas, frisch aus dem ver­bin­dungs­haus.

die an­de­re le­sung, am sams­tag, war üb­ri­gens auch ganz fa­mos. ton­do­ku­men­te da­von gibt es auch ein paar.


der wort­spiel­kö­nig …

felix schwenzel

… hat­te ges­tern of­fen­bar die auf­ga­be über­schrif­ten für den ta­ges­spie­gel zu ka­lau­ern. im kul­tur­teil las ix „Die Kir­che im Cas­torf las­sen“, auf sei­te zwei über „Schwund und Süh­ne“ und auf dem ti­tel stand et­was von „Kreisch­sä­gen“.

tis­sy bruhns hat den wort­spiel­kö­nig al­ler­dings nicht an ih­ren ar­ti­kel ge­las­sen und, wie ix fand, tref­fend das „Ende des »bür­ger­li­chen La­gers«“ ana­ly­siert. oder hat­te der wort­spiel­kö­nig vor dem le­sen von bruhns schon mein hirn er­weicht? 


der dings-kom­plex

felix schwenzel

mal­te wel­ding:

Adolf Hit­ler, der den BKA-Prä­si­den­ten Horst He­rold spielt, ist bis zur Schluss­sze­ne die ein­zi­ge Fi­gur, durch die die Au­toren zu uns spre­chen. [satz im zu­sa­men­hang le­sen]

gran­dio­se film­kri­tik, gran­dio­ser schluss­satz.


po­di­ums­di­us­kus­si­on zum „Sys­tem Goog­le“ in der aka­de­mie der küns­te

felix schwenzel

ich bin mir noch nicht ganz klar, war­um, aber ich bin er­schüt­tert. nach­dem ich heu­te mit­tag im de:bug-blog über eine dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung in der aka­de­mie der küns­te ge­le­sen hat­te, ent­schoss ich mich re­la­tiv spon­tan mir heu­te abend das „Aka­de­mie-Ge­spräch“ über „Das Sys­tem Goog­le“ an­zu­se­hen. das po­di­um war ziem­lich hoch­ka­rä­tig be­setzt:

  • an­net­te kroeber riel, die eu­ro­päi­sche lob­by-tan­te für goog­le in deutsch­land, ös­te­reich und der schweiz („Goog­le’s Eu­ro­pean Po­li­cy Coun­sel für Deutsch­land, Ös­ter­reich und die Schweiz“)
  • thier­ry cher­vel, jour­na­list und mit­be­grün­der des per­len­tau­cher.de
  • ge­rald rei­schl, au­tor des bu­ches „Die Goog­le-Fal­le
  • pe­ter schaar, bun­des­be­auf­trag­ter für den da­ten­schutz und die in­for­ma­ti­ons­frei­heit
  • klaus staeck, prä­si­dent der aka­de­mie der küns­te und pla­kat­ge­stal­ter
  • und mer­ce­des bunz, chefre­deu­rin des ta­ges­pie­gel.de als mo­de­ra­to­rin

wäh­rend mer­ce­des bunz 15 lan­ge mi­nu­ten von adam und eva die 10jäh­ri­ge ge­schich­te von goog­le nach­er­zähl­te und er­klär­te was man mit goog­le so al­les ma­chen kann, mach­te sich an­net­te kroeber riel be­reits fleis­sig no­ti­zen und guck­te la­tent ge­nervt. kei­ne ah­nung ob sie von mer­ce­des bunz et­was neu­es er­fuhr oder sich noch ak­tiv auf ihre re­de­bei­trä­ge vor­be­rei­te­te. ich habe zu­min­dest in den ers­ten 15 mi­nu­ten nichts neu­es er­fah­ren.

cher­vel, schaar und rei­schl er­öff­ne­ten die dis­kus­si­on mit re­de­bei­trä­gen die sich kurz mit fol­gen­den wor­ten zu­sam­men­fas­sen las­sen: „goog­le und was goog­le macht, ist nicht ganz un­pro­ble­ma­tisch.“ ich glau­be rei­schl fass­te es fol­gen­der­mas­sen zu­sam­men „goog­le ist cool, goo­gles da­ten­sam­mel­wut ist un­cool.“ schaar be­müh­te für die­se aus­sa­ge eine klei­ne ana­lo­gie: kin­dern müs­se man beim fern­se­hen an­fangs er­klä­ren, dass die men­schen im fern­se­her ei­nen gar nicht se­hen kön­nen, dass das nur so aus­se­he und dass sie ru­hig „in der nase boh­ren“ könn­ten, die men­schen im fern­se­hen sä­hen ei­nen da­bei nicht. im in­ter­net sei das an­ders, da hin­ter­lies­se zwar nicht das na­se­boh­ren, aber je­der schritt spu­ren. bei den da­ten die da ge­sam­melt wür­den, fing es an kom­pli­ziert zu wer­den. ip-adres­sen wür­den zu­sam­men mit such­an­fra­gen ge­spei­chert, über coo­kies könn­ten die such­an­fra­gen und ip-adres­sen „theo­re­tisch“ zu pro­fi­len ge­formt wer­den und goog­le wis­se so, wer man sei. die ip-adres­sen und such­an­fra­gen sei­en frü­her „un­be­fris­tet“ ge­spei­chert wor­den, da­ten­schüt­zer hät­ten aber er­reicht, dass goog­le die da­ten jetzt noch für 18 mo­na­te spei­che­re und da­von rede, die da­ten künf­tig nur noch 9 mo­na­te zu spei­chern. wel­che da­ten nun ge­nau ge­spei­chert wür­den und vor al­lem wozu, wis­se er aber auch nicht ge­nau. aus­ser­dem be­klag­te er, dass den be­nut­zern oft das be­wusst­sein feh­le dass sie da­ten­spu­ren hin­ter­lies­sen. die ant­wort von an­net­te kroeber riel von goog­le auf die fra­ge wozu goog­le die­se da­ten be­nut­ze fiel dann lei­der auch un­be­frie­di­gend aus und deu­te­te be­reits das di­le­ma der gan­zen dis­kus­si­on um goog­le, in­ter­net und da­ten­schutz heu­te abend, aber auch dar­über hin­aus an.

goog­le nut­ze die da­ten da­für die pro­duk­te zu ver­bes­sern und „die si­cher­heit“ zu ver­bes­sern. bei­des präz­si­s­ier­te sie zwar noch noch, in­dem sie sag­te, die da­ten der such­ab­fra­gen wür­den bei­spiels­wei­se da­für ge­nutzt die sucherge­nis­se „klei­ner“ spra­chen zu ver­bes­sern, man brau­che ein­fach eine ge­wis­se zahl an da­ten um gute er­geb­nis­se zu lie­fern, bei gros­sen spra­chen wie eng­lisch oder deutsch deut­lich we­ni­ger, als für klei­ne spra­chen. lei­der sag­te sie das nicht, aber ver­mut­lich mein­te sie da­mit funk­tio­nen wie kor­rek­tur­vor­schlä­ge, se­man­ti­sche ana­ly­sen über sta­tis­ti­sche aus­wer­tung um ähn­li­che wort­be­deu­tun­gen zu er­fas­sen und bei­spiels­wei­se bei der su­che nach ei­nem wort im sin­gu­lar auch die plu­ral­for­men im such­ergeb­niss an­zu­zei­gen. eben­so­we­nig sag­te sie, wozu da­für ip-adres­sen oder da­ten aus de­nen po­ten­zi­ell pro­fi­le kon­stru­iert wer­den kön­nen, ge­spei­chert wer­den müss­ten. auch als sie spä­ter auf nach­fra­ge den recht ge­ne­ri­schen be­griff der „si­cher­heit“ et­was dif­fe­ren­zier­te, blieb sie eine ant­wort schul­dig wozu die­se po­ten­zi­ell per­sön­li­chen da­ten denn über­haupt und vor al­lem so lan­ge ge­spei­chert wer­den müss­ten.

das di­le­ma der dis­kus­si­on lau­tet ah­nungs­lo­sig­keit. der da­ten­schutz­be­auf­trag­te der bun­des­re­gie­rung weiss nicht wel­che da­ten ge­spei­chert wer­den und wozu, die goog­le-lob­by­is­tin weiss es auch nicht und kann es noch we­ni­ger plau­si­bel er­klä­ren, so dass so­wohl die nut­zer als auch die zu­hö­rer der dis­kus­si­on es nicht er­fah­ren, ge­schwei­ge denn ver­ste­hen und am ende blei­ben dif­fu­se ängs­te, ver­däch­ti­gun­gen und wil­de spe­ku­la­tio­nen.

ir­gend­wann sag­te an­net­te kroeber riel zu pe­ter schaar, goog­le habe auf die an­fra­ge der eu­ro­päi­schen da­ten­schüt­zer „aus­führ­lich dar­ge­legt“ wozu goog­le die da­ten sam­melt. prä­zi­se und be­frie­di­gend wie­der­ho­len konn­te oder woll­te sie es aber nicht. eben­so schien es im spä­te­ren dis­kus­si­ons­ver­lauf, dass pe­ter schaar we­der ver­ste­hen wol­le oder kön­ne, wozu die­se da­ten ge­nutzt wer­den, ge­schwei­ge denn, dass der nor­ma­le be­nut­zer oder zu­hö­rer in der dis­kus­si­on es ver­stün­de.

klaus staeck ver­deut­lich­te spä­ter mit sei­nen zwei oder drei re­de­bei­trä­ge­en das elen­de di­le­ma, als er sei­ner ah­nungs­lo­sig­keit don­nernd aus­druck ver­lieh, in­dem er das „sys­tem goog­le“ in sein bei­na­he wahn­haf­tes ge­sell­schafts­bild und sei­ne fun­da­men­ta­le ka­pi­ta­lis­mus­kri­tik ein­zu­mon­tie­ren ver­such­te und wild rum­sug­ge­rier­te, ob das „sys­tem goog­le“ nicht die de­mo­kra­tie in fra­ge stel­le. er kipp­te eine gan­ze LKW-la­dung vor­ur­tei­le und hys­te­rie aus und nann­te das spä­ter „kri­tik üben“.

ein zu­hö­rer fass­te die­se ab­sur­de si­tua­ti­on am ende mit ei­nem film­zi­tat zu­sam­men: „wenn dich die kom­ple­xi­tät nicht schafft, dann tuts am ende der wi­der­spruch.“ noch­mal lang­sam zum mit­den­ken: goog­le schafft un­ge­heu­er kom­ple­xe tech­ni­sche sys­te­me, die we­gen ih­rer über­ra­gen­der qua­li­tät oft eine markt­be­herr­schen­de stel­lung er­rei­chen, schafft es aber nicht die be­den­ken die durch die­se si­tua­ti­on ent­ste­hen glaub­wür­dig zu ent­kräf­ten. auf der an­de­ren sei­te sind die­je­ni­gen die sich mit oder ohne man­dat dazu be­ru­fen füh­len die­ses sys­tem zu kon­trol­lie­ren, zu re­gu­lie­ren oder zu kri­ti­sie­ren völ­lig von der kom­ple­xi­tät, den tech­ni­schen und po­li­ti­schen ge­ge­ben­hei­ten über­for­dert. sie ver­ste­hen we­der wie es funk­tio­niert, noch wis­sen sie was sie ei­gent­lich for­dern wol­len oder sol­len. gänz­lich über­for­dert schei­nen die ge­mei­nen nut­zer zu sein. sie hö­ren mal fun­dier­te war­nun­gen, mal unfun­dier­tes vor­ur­teils- und hys­te­rie-ge­plär­re und bas­teln sich aus lü­cken­haf­tem wis­sen, mangl­haf­ter me­di­en­kom­pe­tenz und vor­ur­tei­len eine ge­fähr­li­che amgst-me­lan­ge zu­sam­men, die dann zu äus­se­run­gen führt wie „wie kann ich ver­hin­dern, dass mei­ne gan­zen per­sön­li­chen da­ten ver­öf­fent­licht wer­den“ oder zur ab­sur­den be­haup­tung, dass frü­her die viel auf­wän­di­ge­re re­cher­che in bil­bio­the­ken oder en­zy­klo­pä­dien den re­cher­chie­ren­den viel klü­ger ge­macht hät­ten als das heu­ti­ge „goog­le-ge­kli­cke“.

der grund für mei­ne er­schüt­te­rung nach die­ser dis­kus­si­on ist, dass ich so­wohl auf dem po­di­um, also auch bei der goog­le-ver­tre­te­rin, als auch im pu­bli­kum völ­li­ge ah­nungs­lo­sig­keit fest­ge­stellt habe. und ich will das gar nicht als vor­wurf for­mu­lie­ren, son­dern eben als eine er­schüt­tern­de er­kennt­nis. und auch der goog­le-ver­tre­te­rin will ich nicht zu nahe tre­ten, sie war um­ge­ben von agres­si­on, ei­nen brä­sig-ag­gres­si­ven ge­rald rei­schl, der sich bit­ter­lich be­klag­te nicht ge­nug ge­sprächs­part­ner bei goog­le zu fin­den, ei­nem on­ke­lig-ag­gres­si­ven pe­ter schaar, der rhe­to­risch glän­zend aber auch ste­tig halb­wis­sen de­mons­trie­rend rum­nör­gel­te und ei­nem vor klas­sen­kampf-ag­gro-rhe­to­rik bei­na­he plat­zen­dem klaus staeck. das pu­bli­kum strahl­te eben­so kon­stant eine la­ten­te ag­gres­si­vi­tät aus. da ist es si­cher­lich nicht ein­fach ge­gen­zu­hal­ten, aber ein we­nig rhe­to­ri­sche bril­li­anz und wis­sen hät­ten da si­cher nicht ge­scha­det.

kei­en fra­ge, goog­le muss kon­trol­liert wer­den, bzw. braucht star­ke ge­gen­spie­ler die es ver­ste­hen und klar in sei­ne schran­ken ver­wei­sen (kön­nen). nur müs­sen die­se ge­gen­spie­ler ver­ste­hen um was es geht, müs­sen die tech­ni­sche kom­pe­tenz be­sit­zen um ein­zu­schät­zen was goog­le über­haupt treibt, ein­schät­zen kön­nen was fort­schritt ist und was rück­schritt und vor al­lem ver­ste­hen was im in­ter­es­se der be­nut­zer ist. letzt­end­lich geht es um die fä­hig­keit zu for­mu­lie­ren was wir, die bür­ger, die be­nut­zer ei­gent­lich wol­len, es geht um po­li­ti­sche wil­lens­bil­dung, um auf­klä­rung, um fun­dier­te kri­tik. ein ge­dan­ke von pe­ter schaar blieb mir hän­gen, ein ge­winn­ori­en­tier­tes un­ter­neh­men wie goog­le, das an den nut­zern ei­nen rie­sen­hau­fen geld ver­dient hat eine ver­pflich­tung den nut­zern mög­lich­kei­ten zu bie­ten, sich spu­ren­los und ohne angst vor re­pres­si­on im netz zu be­we­gen. nur wie? nie­mand will auf die gran­dio­sen diens­te von goog­le ver­zich­ten und trotz­dem muss das di­gi­ta­le le­ben so­et­was wie kla­re, un­ver­rück­ba­re men­schen­rech­te bie­ten. mit den bis­he­ri­gen gestzli­chen rah­men kom­men wir da nicht un­be­dingt viel wei­ter, wir brau­chen eine po­li­ti­sche wil­lens­bil­dung, um uns klar zu wer­den was „in­for­ma­ti­ons­frei­heit“ über­haupt be­deu­tet, wie de­mo­kra­tie und frei­heit im netz funk­tio­nie­ren sol­len und wir brau­chen kom­pe­ten­te po­li­ti­ker (oder da­ten­schüt­zer) die die­se auf au­gen­hö­he mit dem ge­setz­ge­ber oder un­ter­neh­men wie goog­le durch­set­zen kön­nen.

und wir brau­chen auf­klä­rung. bil­dung. trans­pa­renz. goog­le muss deut­lich kla­rer und trans­pa­ren­ter agie­ren und soll­te ein grösst­mög­li­ches in­ter­es­se dar­an ha­ben, den nut­zer zu er­klä­ren was sie tun, was mit ih­ren da­ten ge­schieht und — wich­ti­ger noch — den nut­zern die macht über ihre da­ten (zu­rück)ge­ben. eine lob­by­is­tin die auf ei­ner po­di­ums­dis­kus­si­on auf fast alle fra­gen stot­ternd ant­wor­tet, dass die das ei­gent­lich nicht wis­se, ist da nicht hilf­reich. eine mini-aus­ga­be von os­kar la­fon­taine die auf dem po­di­um cho­le­risch, dem­ago­gisch und ah­nungs­los vor­ur­tei­le raus­po­saunt und von de­mo­kra­tie schwa­felt ist da eben­so­we­nig hilf­reich. und ein au­tor der ein „kri­ti­sches“ buch zu goog­le ver­fasst, aber aus­ser kla­gen, dass er von goog­le bis­her nicht als ge­sprächs­part­ner ak­zep­tiert wur­de so gut wie nichts sub­stan­zi­el­les sagt ist auch nicht hilf­reich.

ich glau­be goog­le täte sich ei­nen rie­sen­ge­fal­len sei­ne ver­tre­ter in der öf­fent­lich­keit nicht nur me­di­en­kom­pe­tenz for­dern zu las­sen, son­dern die­se auch ak­tiv und agres­siv zu för­dern. war­um gibt goog­le kein geld, um in schu­len me­di­en- und in­ter­net-kom­pe­tenz-un­tericht zu för­dern? was hält goog­le da­von ab, men­schen bei­zu­brin­gen wie sie ihre da­ten schüt­zen, wie sie sich si­cher, an­onym im in­ter­net, auf goog­le be­we­gen? nicht „don’t be evil“: „do good.“

vor­ur­tei­le, halb­wis­sen, pa­ra­noia, ängs­te sind die gröss­ten kon­ku­ren­ten von goog­le, nicht mi­cro­soft oder ap­ple oder die zeit­schrif­ten­ver­le­ger oder der per­len­tau­cher.

aber: das was ich heu­te abend ge­se­hen habe, stimmt mich nicht zu­ver­sicht­lich, im ge­gen­teil. ich bin er­schüt­tert.

[die dis­kus­si­on wur­de auf­ge­zeich­net, ich ver­mu­te sie wird ir­gend­wann in den nächs­ten wo­chen hier zu se­hen sein.]

[nach­trag 02.10.2008]
volk­hard bode schreibt auf boer­sen­blatt.de un­ge­fähr von den glei­chen ein­drü­cken wie ix. ge­fun­den beim per­len­tau­cher.

[nach­trag 05.10.2008]
ein paar zi­ta­te von der ver­an­stal­tung beim deutsch­land­funk, zu­sam­men­ge­tra­gen von frank hes­sen­land.


zen­tra­le la­ge

felix schwenzel

letz­tes jahr fand die web 2.0 expo auf dem ber­li­ner mes­se­ge­län­de statt. es war schreck­lich weit­läu­fig, leer und über­di­men­sio­niert und vor al­lem kom­plett ab vom schuss (foto von dort). die­ses jahr fin­det die kon­fe­renz im „ber­li­ner con­gress cen­ter“ (das ist deng­lisch für „ber­li­ner kon­gress-zen­trum“) statt, mit­ten in ber­lin, zen­tral ge­le­gen:

Co-pro­du­ced by O’Reil­ly Me­dia and Tech­Web, the se­cond Web 2.0 Expo Eu­ro­pe, ta­king place 21-23 Oc­to­ber, will wel­co­me de­le­ga­tes to a new ve­nue - the Ber­li­ner Con­gress Cen­ter, a beau­tiful­ly-de­si­gned space in a cen­tral Ber­lin lo­ca­ti­on. [quel­le]

bei o’reil­ly ist man also durch­aus be­reit da­zu­zu­ler­nen (wie heisst noch­mal das ge­gen­teil von be­ra­tungs­re­sis­tent?). letz­tes jahr las man die gröss­ten kla­gen über die web 2.0 expo über die räum­lich­kei­ten und die ver­sor­gung mit nah­rungs­mit­teln. selbst kaf­fee-eng­päs­se wa­ren letz­tes jahr zu be­kla­gen.

in­halt­lich war ich letz­tes jahr nicht un­zu­frie­den. ich fand tim o’reil­lys key­note in­spi­rie­rend, die an­de­ren vor­trä­ge die ich sah eben­so — wenn ich sie denn fand. die ver­tei­lung der vor­trä­ge, der work­shops, die gan­ze or­ga­ni­sa­ti­on war, nun ja, tho­mas knü­wer nann­te es da­mals so:

Das Pro­gramm zur Expo ist un­über­sicht­lich und die Or­ga­ni­sa­ti­on oh­ne­hin grau­sam schlecht. Im Pres­se­raum wir­belt da­für eine huhn­hys­te­ri­sche Tan­ja-Anja und stellt Jour­na­lis­ten aus dem glei­chen Land wahl­los ein­an­der vor.

nach letz­tem jahr kann es also ei­gent­lich nur bes­ser wer­den.

  • beim ort wirds si­cher bes­ser und vor al­lem en­ger. ku­sche­li­ger viel­leicht gar.
  • feh­ler beim es­sen füh­ren die­ses jahr si­cher­lich zu ei­nem auf­stand. leu­te die um die 1000 euro für eine kon­fe­renz zah­len las­sen sich si­cher nicht ein zwei­tes mal mit ei­nem ap­fel, nem sand­wich, was­ser und kei­nem kaf­fee ab­spei­sen.
  • die pro­gramm-über­sicht scheint die­ses mal über­sicht­li­cher und vor al­lem be­nutz­bar zu sein.
  • über­haupt, das pro­gramm. ne­ben­bei, im wind­schat­ten der expo, fin­den un­ge­fähr zehn­tau­send an­de­re ver­an­stal­tun­gen statt. durch die zen­tra­le lage der ver­an­stal­tung die­ses jahr wird das si­cher zu ei­nem an­ge­neh­men ge­wu­sel füh­ren.

bleibt nur noch eine fra­ge: was ist mit den in­hal­ten? wird man die­ses jahr wie­der, wie letz­tes jahr von of­fe­nen stan­dards, von of­fe­nen schnitt­stel­len, von der wid­ge­ti­sie­rung und zu­neh­men­den ge­rä­te­un­ab­hän­gig­keit des webs re­den?

ver­mut­lich. wird aber si­cher trotz­dem span­nend.

sie­he auch: web 2.0 expo ber­lin (29.09.2008)
nächs­ter ar­ti­kel zur web2expo: ein blick auf das pro­gramm der web 2.0 expo die­ses jahr.


neu auf mei­ner blogrol­le

felix schwenzel

nut­ri­cu­lina­ry.word­press.com von herrn paul­sen. es geht da­drin ums es­sen, eine tä­tig­keit der ich auch sehr ger­ne nach­ge­he, neu­er­dings auch wie­der ver­mehrt der zu­be­rei­tung der­sel­ben. ich moch­te zwar auch im­mer paul­sen ge­mischt­wa­ren-ki­osk, aber of­fen­bar sind fach­blogs, bzw. the­ma­tisch eng ge­fass­te blogs jetzt ir­gend­wie ein gros­ses ding.
apro­pos es­sen. jo­chen rei­ne­cke hat am sonn­tag auf der kaf­fee-satz-le­sung auch nur übers es­sen ge­le­sen. er scheint so be­schäf­tigt mit es­sen und übers es­sen-schrei­ben, dass er jetzt fürs nor­ma­le rum­eie­rern­de ge­blog­ge gar kei­ne zeit mehr zu ha­ben scheint. scha­de.

[„neu auf mei­ner blogrol­le“ ist üb­ri­gens nur so ein spruch, auch wenns stimmt. ei­gent­lich be­deu­tet das „neu in mei­nem feed­rea­der“.]


12 kg!

felix schwenzel

die kol­le­gin hat­te heu­te drei win­deln auf ih­rem schreib­tisch lie­gen. als ich sie frag­te ob das ihre win­deln sei­en, be­jah­te sie und bot mir freund­li­cher­wei­se auch eine win­del an: „du kannst ger­ne auch eine ha­ben, die ge­hen al­ler­dings nur bis 12 kilo.“

das er­staun­te mich wirk­lich sehr und ich ant­wor­te­te ihr, dass das ja irre lieb von ihr sei, aber dass ich ma­xi­mal so um die 700 gramm schaf­fen wür­de und das auch meist ziel­ge­nau an­ders­wo ver­sen­ken kön­ne.


SPA­NI­ER!

felix schwenzel

spa­ni­er re­den im­mer so als wür­den sie ge­ra­de als volks­tri­bun eine wich­ti­ge re­den hal­ten. auch wenn sie ih­rer freun­din nur sa­gen, dass der kaf­fee sehr le­cker schme­cken wür­de und dass sie spä­ter un­be­dingt noch zum bran­den­bur­ger tor lau­fen müss­ten. ES SCHEINT SPA­NI­ERN SEHR WICH­TIG ZU SEIN, LAUT ZU RE­DEN!

[im weg ste­hen sie auch im­mer.]


such und ruf a rad

felix schwenzel

kürz­lich dach­te ich, wäre doch toll, wenn es ei­nen mas­hup aus goog­le-maps und frei­en call-a-bikes gäbe (goog­le maps­hup, qua­si). schliess­lich lie­gen die da­ten der frei­en miet­fahr­rä­der vor und so ein mas­hup soll ja an­geb­lich so leicht zu pro­gram­mie­ren sein, dass selbst leu­te wie du und ich das kön­nen sol­len kön­nen. und sie­he da, die bahn hat es tat­säch­lich ge­tan, es gibt ei­nen call-a-bike-mas­hup.

dass die kar­te irre um­ständ­lich zu be­die­nen ist und auf dem ta­schen-te­le­fon nicht funk­tio­niert scheint der bahn so­was wie eine eh­ren­sa­che zu sein.

apro­pos „ta­schen-te­le­fon“. vor ein paar wo­chen habe ich mir ein taxi be­stellt, um 00:19h hat­te ich die ta­xi­zen­tra­le an­ge­ru­fen und um 00:21h be­kam ich eine SMS in der stand, dass mein „Taxi 809“ vom „Hal­te­platz Wis­mar­platz“ kom­men wür­de und dass man sich be­dan­ke, dass ich 0800 222 22 55 ge­wählt hät­te. sehr lo­bens­wert.


web 2.0 ex­po ber­lin

felix schwenzel

web2.0, lan­ge nix mehr von ge­hört. in letz­ter zeit re­den ja alle von goog­le und von te­le­fo­nen, aber von web2.0 und 2econd life hört man fast nix mehr. jetzt, mit­te ok­to­ber, will der er­fin­der der zahl „2.0“ wie­der nach ber­lin kom­men, vom 21. bis zum 23. ok­to­ber, da­mit wie­der mehr von die­sem zweinull-dings re­den.

ehr­lich­ge­sagt hab ich von der kon­fe­renz bis vor ein paar ta­gen auch nichts ge­hört. ge­hört in dem sin­ne, dass da­von fast nichts in mei­nen rss-rea­der ge­spült wur­de. ei­gent­lich er­staun­lich, da man die­ses jahr ver­sucht, be­reits weit im vor­feld blog­ger die um­sonst auf die kon­fe­renz wol­len für pr-mass­nah­men ein­zu­span­nen:

The way the blog­ging pro­gram­me will work is that we’ll ask par­ti­ci­pan­ts to do the­se few things bet­ween now and 6th Oc­to­ber:pu­blish at least 4 Web 2.0 Expo-re­la­ted blog posts, pod­cast epi­so­des or vi­deo­casts, e.g. an­nounce­ment of the event, spea­k­er in­for­ma­ti­on, spea­k­er in­ter­views, or any other event-re­la­ted stuff en­cou­ra­ge rea­ders, fri­ends, and/or com­mu­ni­ty to re­gis­ter for the event dis­play the Web 2.0 Expo logo on their blog, with a link to the re­gis­tra­ti­on page, un­til the day of the con­fe­rence

[…]
In re­turn, blog­gers will get a full con­fe­rence pass that to eit­her use them­sel­ves or give away to rea­ders.

kann auch sein, dass ich in letz­ter zeit noch igno­ran­ter als sonst bin, aber, aus­ser die­sem ar­ti­kel hab ich noch nir­gend­wo ei­nen ar­ti­kel zur web2.0 expo ge­le­sen. auch als ich auf ven­te­ria.com nach „web2.0-expo“ ge­sucht habe, fand ich zu­erst nix. ich hät­te na­tür­lich nach „web 2.0 expo“ su­chen müs­sen um den expo-ein­trag zu fin­den. ni­co­le si­mon meint das sei klar, dass auf ven­te­ria nix zu fin­den sei, da die meis­ten teil­neh­mer nicht aus deutsch­land kä­men und es lei­der „schlich­te in­ter­na­tio­na­le Rea­li­tät“ sei, dass teil­neh­mer an ei­ner web2.0-kon­fe­renz sich web2.0-diens­ten wie ven­te­ria oder up­co­ming ver­schlies­sen wür­den.

soll mir recht sein. trotz­dem hört sich das für mich so ein biss­chen da­nach an, dass sich we­der ver­an­stal­ter, noch gäs­te ei­ner web2.0-kon­fe­renz für schödes web2.0-zeug in­ter­es­sie­ren. schluss­end­lich ist das ja auch kon­se­quent, be­nut­zer-ge­ne­rier­te in­hal­te den be­nut­zern zu über­las­sen, bzw. das gan­ze ge­döns was ei­nem im in­ter­net jetzt zur ver­fü­gung steht ein­fach links lie­gen zu las­sen. das event ist we­der bei qype noch bei xing an­ge­legt, es gibt wie­der kei­ne abo­nier­ba­re oder run­ter­zu­la­den­de .ics-ka­len­der­da­tei von der ver­an­stal­tung (oder sie ist wie­der zu gut ver­steckt, bzw. nicht der start­sei­te wür­dig) und selbst so völ­lig un­auf­wen­dig um­zu­set­zen­de klei­nig­kei­ten wie das hcal-mi­cro­for­mat zur ma­schi­nen­les­ba­ren aus­zeich­nung von ka­len­der­da­ten sucht man ver­geb­lich bei o’reil­ly.

mir bleibt jetzt nix an­de­res üb­rig als dar­auf hin­zu­wei­sen, dass man sich hier für die kon­fe­renz re­gis­trie­ren kann, wen man ver­stan­den hat wie, auch mit ra­batt. da­mit ich um­sonst an der kon­fe­renz tel­neh­men kann, schreib ich jetzt die gan­ze wo­che über die web2.0-expo.


ei­gen­lob

felix schwenzel

wenn sich kom­men­ta­re so äh­neln wie die bei­den hier und im dum­my­b­log ab­ge­ge­be­nen, wenn der text dann auch noch so nach pr-ge­wäsch klingt und sich die ip-adres­se des kom­men­ta­tors auch noch er­staun­lich nah an der im­pres­sums-adres­se des ge­prie­se­nen un­ter­neh­mens be­fin­det, dann riecht es ein biss­chen nach ei­gen­lob, do­sen­fleisch oder tan­ja-anja-par­fum.

apro­pos ei­gen­lob. ich habe ges­tern fri­ka­del­len ge­bra­ten, mit der bei­fah­re­rin ein paar da­von ge­ges­sen und dann mit­tags­schlaf ge­macht. nor­ma­ler­wei­se habe ich nach­dem ich aus ei­nem mit­tags­schlaf auf­wa­che ein un­bän­di­ges ver­lan­gen nach scho­ko­la­de oder ei­nem nu­tel­la-brot. ges­tern wach­te ich auf und hat­te ein un­bän­di­ges ver­lan­gen nach mei­nen üb­ri­gen fri­ka­del­len. eine er­staun­li­che er­fah­rung. die fri­ka­del­len warn aber auch le­cker. des­halb hier das „bul­le­ten­re­zept“:

  • 500g rin­der­hack
  • 2 zwie­beln, re­la­tiv fein­ge­hackt
  • 1 klei­ne dose ki­cher­erb­sen (ki­cher­erb­sen wa­schen und po­lie­ren pü­rie­ren)
  • 1 mitt­le­gros­ses stück, in klei­ne wür­fel ge­schnit­te­ner, feta-käse
  • 1 ei ohne scha­le
  • salz, pfef­fer
  • 2 tee­löf­fel kräu­ter der pro­vence

al­les mi­schen, ku­geln, würst­chen oder häuf­chen dar­aus for­men, bra­ten.

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