die ministerin für äusseres
man soll ja immer auf sein äusseres achten. seh ich ein. auch auf seine gesundheit soll man achten. logisch also, dass es gesundheitsminister gibt. aber minister für äusseres? halte ich für übertrieben.
berlin
abends vorm DVD-player sitzen, pausenlos „west wing“ gucken, der kühlschrank ist leer ist nicht vorhanden, puschen ausziehen (obwohl ix keine puschen hab), hose an, tür zuziehen, in den ruhigen innenhof mit müllduft, raus auf die strasse, an zwei, drei kneipen vorbei, den duft von verbrannter pizza, spätsommerluft und dunkelheit einatmen, im kiosk den vollen, hell erleuchteten kühlschrank mit glastüren beneiden, eine flasche bier kaufen und ein stück „hirtenkäse“, zurück an den kneipen mit aussenbewirtung, kerzenlichtern, pizzaduft, menschen, zurück in die stube. das ist grossstadt. grossstadt ist toll. hier kann man einsiedler sein, ohne sich allein zu fühlen.
was denn nun? „genialer Zug“ oder „Vabanque-Wette“?
der joffe, der alte fuchs, weiss genau, dass es scheissegal ist was er schreibt. hauptsache es hört sich so an als ob er voll die ahnung hätte. das geschwätz von gestern interessiert weder seine leser, noch ihn.
vor genau einer woche nannte josef joffe john mccains nominierung von sarah palin für das amt des vizepräsidenten einen „genialen Zug des John McFox“. heute ist aus „John McFox“ wieder „John McCain“ geworden der mit sarah palin, laut joffe, eine riskante wette eingegangen ist:
Vielleicht war McCains Vabanque-Wette auf Sarah Palin ein Glückstreffer. (quelle)
ich bin sicher, nächste woche schreibt joffe, palin war ein „vorhersehbarer fehler“. oder so.
immerhin ist joffe im heutigen kommentar selbstkritisch:
Das deutsche Kommentariat sieht die Dinge gern aus der eigenen Sicht und guckt deshalb nicht so genau hin.
schweinerechner
wie angekündigt. kann man hier kaufen.
stern view recherchiert per google
ich hab mir den „stern view“ noch nie gekauft. einmal beim friseur im urlaub auf dem campingplatz hab ich mal drin geblättert, aber nie gekauft. ich wäre auch nie auf die idee gekommen es mir zu kaufen. warum auch?
heute hatte ich ein unergründliches bedürfnis das heft zu kaufen, kaufte es mir, blätterete drin und sah ein foto das mir bekannt vorkam. es war diese kuckucksuhr von michael sans über die ich vor zwei jahren mal was in internet schrob.
in der bildunterschrift stand, dass die uhr derzeit im badischen landesmuseum ausgestellt wird und dass „das unverkäfliche Kunstwerk […] manche besucher“ inspiriere:
„Falls jemand einen toten Kuckuck findet, bitte bei mir melden“, schreibt ein Felix Schwenzel im Internet. „Dann bau ich mir das Ding nach.“
sowas. der spiegelfechter würde jetzt wahrscheinlich „zensur“ rufen oder „desinformation“, denn natürlich war ix kein besucher der ausstellung, sonden lediglich der website von michael sans.
trotzdem interessant zu sehen wie die texte neben den fotos in „view“ entstehen. ich habe das gefühl sie entstehen weniger durch vor-ort-recherche als durch intensives googlen.
→ weiterlesendas schwarze schaf
bloggern wird immer wieder gerne vorgeworfen, dass sie nicht richtig recherchieren würden. manchmal sagen das journalisten und meinen eigentlich, blogger recherchieren und schreiben nicht so wie sie. oft sagen das unternehmen oder vereine und meinen eigentlich, dass man zu richtiger recherche doch bitte mindestens mal anrufen sollte und sich das was das unternehmen, der verein oder deren anwalt geschrieben hat erst mal am telefon erklären lassen sollte, bevor man einfach mit vorhandenen informationen arbeitet. oft ist die klage über mangelnde recherche sogar völlig berechtigt, aber manchmal kann man auch beobachten, dass die klage über mangelnde recherche die einzige reaktion von kritisierten oder beschriebenen bleibt und die aufgeworfenen fragen einfach unbeantwortet bleiben.
wie gesagt, mag sein, dass es bloggern manchmal am klassischen (journalistischen) recherche-willen fehlt. ich beobachte das auch an mir selbst und prangere mich dafür in stillen stunden auch selbst an. aber wenn jemand öffentlich blödsinn schreibt oder sagt, dann nehme ich mir hin und wieder die freiheit den blödsinn blödsinn zu nennen, ohne denjenigen vorher anzurufen und mir den blödsinn den er von sich gab erklären zu lassen, festzustellen, dass er im persönlichen gespräch gar nicht so blöd wirkt wie geschrieben oder dass er es ja gar nicht so meinte.
was meiner meinung nach bloggern, aber ebenso gut journalisten und meinetwegen auch mir fehlt, sind eine grosse portion skepsis, nachdenklichkeit und reflektion. der herdentrieb entwickelt oft einen enormen sog. das was andere über andere schreiben was sie irgendwo aufgeschnappt haben wird oft für allzu bare münze genommen. wut und aufregung mögen einem die zunge lockern, sind aber oft wenig nachdenklich und differenziert. meinungen lassen sich leicht aufschnappen, aber bilden sich nur in ruhe und mit reflektion.
was ich sagen will: manchmal ist es wahnsinnig langweilig vorurteile, schnellschussfolgerungen oder chorstimmen in der xten variation zu lesen ohne einen einzigen originellen oder nachgedachten gedanken zu lesen. immer wieder erwischt man sich und leute die ins internet oder auf papier schreiben, wie sie auf dem schlauch stehen, mit einer grossen, ausladenden geste vom schlauch springen und gar nicht merken wie sie nach dem sprung wieder auf dem schlauch landen. vom schlauch kann man nur mit umsicht und ruhe treten, nicht mit hb-männchenartigem auf und ab hüpfen oder indem man den schlauch vollkotzt.
dass es anders geht zeigten mir heute johnny und max in einem allumfassenden rant gegen basic’sche schlampigkeit und trotteliges herden-chor-singen. das was johnny und max da heute mal wieder geschrieben haben ist einer der gründe warum blogs so grossartig sind und warum aus blogs wahrscheinlich nie was ganz grosses wird. oder eben doch.
[nachtrag 22:08]
ganz anderes thema, aber ein schönes beispiel dafür, dass nachfragen hin und wieder schon etwas bringt.
[nachtrag 05.09.2008]
johnny und max sind die autoren. nicht johnny. hab ix im text geändert. fiel mir auf als ich hier rumlas.
ein schwein
ix hab mir gerade ein schwein bestellt. das kleb ich mir hinten drauf und zwar aus genau dem selben grund aus dem ich vor ein paar monaten schwarzes gaffa-tape hinten drauf geklebt habe: einfach so.
vorne hatte ja nen anderen grund.
[gefunden bei herrn paulsen, frau creezy hats schon aufgeklebt.]
[nachtrag 04.09.2008]
ix habs auf gaffa-tape geklebt.
gefrorene pilze
faszinierend, was heutzutage alles so als neuigkeit durchgeht und unbesehen von den agenturen übernommen wird. focus.de:
Der Flughafen und die Polizei in Koblenz bestätigten am Dienstag eine Meldung des Südwestrundfunks (SWR), wonach ein Fluggast einen Beutel mit gefrorenen Pilzen ins Gepäckfach gelegt hatte. Während des Fluges von Budapest nach Dublin tauten die Pilze auf und Marinade tropfte auf einen anderen Fluggast. Dieser klagte dann über Schleimhautreizungen, weshalb die Maschine den Flughafen in Rheinland-Pfalz ansteuerte. Der Mann wurde nach den Angaben ins Krankenhaus nach Simmern transportiert.
palin, palin
apropos joffe.
josef joffe freute sich heute früh über einen „genialen zug“ von john mccain, weil der die gouverneurin von alaska, sarah palin, als seine kandidatin für das vizepräsidentenamt ausgewählt hat:
Aber Palin ist ein genialer Zug des John McFox. Sie projiziert ein akzeptableres Frauenbild, als Obamas heimliche Vize, seine toughe, auftrumpfende Gemahlin Michelle. Palin ist zugleich Mutter (fünf Kinder) und Macher, Küche und Karriere, Gattin und Gouverneurin und könnte so die 18 Millionen enttäuschten Hillary-Vorwählerinnen „abholen“, die Obama Clintons Marginalisierung übel nehmen.
dass die weibliche psyche vielleicht nicht so eindimensional arbeitet wie sich joffe das vorstellt, konnte man bereits vor zwei tagen im internet lesen. gail collins meint, dass palins nominierung keinesfalls vom schwung den hillary clinton aufgebaut hat profitieren kann, im gegenteil. hillary clinton versuchte sich für das amt des amerikanischen präsidenten zu bewerben, palin ist völlig unbekannt, steht vorerst für gar nix, ausser dass sie eine frau ist. nach der joffschen logik müsste kurt beck andrea ypsilani als vizekanzlerin nominieren um angela merkel und ihrer CDU stimmen abzujagen. joffe vermischt küchenpsychologie mit politischer analyse und wundert sich, dass sich die leute lieber im netz informieren als in seinen käsigen kolumnen.
aus inkompetenz verschwörung häkeln
wer bei sowas zensur schreit, nennt wahrscheinlich auch kommentar-spam-löschen „zensur“ und die schlümpfe neoliberal.
mal im ernst, was nutzen privatdefinitionen von zensur?
Wo fängt Zensur an? Wenn Informationen nach dem Willen eines Zensors manipuliert oder unterdrückt werden, so ist dies zweifelsohne ein Fall von Zensur.
ersten kann man ein wort nicht mit der wortdefinition definieren. das ist mindestens so blödsinnig, wie der versuch depression als das zu definieren, unter dem depressive leiden oder qualitäts-journalismus als das was journalisten machen zu definieren. es hilft nicht eine erkenntnis zu gewinnen und stumpft bei der wahrnehmung echter zensur ab. zweitens, wie stark muss man unter verfolgungswahn leiden, einen chaotenhaufen wie die tagesschau-redaktion einer durchorchestrierten informationsverschleierung zu verdächtigen? mit josef joffe verbindet mich nicht sonderlich viel, aber sein spruch findet auch hier anwendung:
Versuche nie durch Konspiration zu erklären, was auf Chaos oder Inkompetenz zurückgeführt werden muss.
leere flasche, natürlich leer
ohne konservierungsstoffe und ohne künstliche aromen? seit 1886? das ist beeindruckend. ich weiss ja nicht ob die werbefuzzis es gemerkt haben, aber die flasche ist leer. also ist natürlich auch nichts drin, keine flüssigkeit, kein zucker und keine phosphorsäure. also wirklich nix. ausser natürlich luft und damit auch das schädliche klimagas CO2. quasi.
vielleicht waren es ja die cola-juristen die auf nummer sicher gehen wollten und denen die behauptung cola enthalte keine „zugesetzten konservierungsstoffe“ und keine „künstlichen aromen“ doch zu steil war. denn soweit ich weiss, sind sowohl zucker, als auch phosphorsäure konservierungs- und aromastoffe. beide werden, soweit ich weiss, cola zugesetzt. nur mal so in die runde gefragt, wie natürlich ist diese phosphorsäure eigentlich?
die korrekte bildunterschrift für das bild oben lautet übrigens: „enthält quarzsand, natriumcarbonat, pottasche, feldspat, kalk, kohlendioxid, calciumoxid, dolomit und blei.“
5000
der erste artikel auf wirres erschien am am 20.04.2002, das macht bis heute 2326 tage und — auch wenn dies der artikel mit der ID 5000 und nicht der artikel mit der nummer 5000 ist — ungefähr 2 artikel pro tag.
in den 1304 tagen seit denen ich haloscan.com benutze, wurden 14274 kommentare abgegeben, was knapp 11 kommentare pro tag ergibt.
heute früh wog ix 108,5 kilogramm.
following trottelbot
umwerfend witziger twitter-stream von trottelbot. hier der beweis:
[hat die beifahrerin entdeckt und sich beim lesen nebenan bepisst vor lachen.]
nachbemerken und vergessen
peter glaser beendet „die kleine Kontroverse“ mit marco dettweiler in einer ausführlichen nachbemerkung und verspricht „in ein paar Tagen, wenn in den Kommentaren zu diesem Posting die wichtigsten Positionen zu Wort gekommen sein werden“ den artikel mit dettweilers mail und seine nachbemerkung zu löschen und mit einem „Text über die Kunst des Vergessens“ zu ersetzen.
das die diskussion damals recht weite kreise zog, wird das mit dem vergessen gar nicht mal so einfach.
klischeeforschung
matthias horx nennt sich „Trend- und Zukunftsforscher“ und wurde von „Die Presse“ zur zukunft interviewt. auf die frage ob zukünftig nur noch „die alten“ zeitung lesen würden und die jüngeren sich „lieber“ elektromisch informieren, antwortet er knapp an der frage vorbei:
Wir müssen zunächst die Soziokultur der Zeitung etwas tiefer beleuchten. Zeitungen sind Teil eines täglichen Rituals – man liest sie vor allem zum Frühstück als eine Art Upgrade der Information, und auch, um nicht immer mit dem Partner reden zu müssen, um im Kaffeehaus nicht andere Leute anstarren zu müssen oder in der U-Bahn etwas zu tun zu haben. Diese Sozialfunktion wird man immer brauchen. [weiterlesen,via]
völlig vergessen hat er natürlich, dass zeitungen gerne zum einpacken von fisch und porzellan genutzt werden, um ungeziefer zu erschlagen oder zur herstellung von pappmaschee-laternen. ausserdem kann man mit zeitungen lustige hüte basteln, löcher in wänden zustopfen, kaminfeuer entzünden und feuchte schuhe trocknen. angeblich können sie auch zum reinigen des afters nach dem stuhlgang genutzt werden. auch diese sozialfunktionen wird man immer brauchen.
aber mal im ernst. von tieferer beleuchtung oder sozio-kultur vermag ich in dieser antwort nichts zu erkennen, wohl aber eine unfassbar feinen beobachtungsgabe für gut abgehangene klischees. horx erzählt natürlich quatsch. offensichtlich hat er schon lange nicht mehr mit jemand anders als seiner frau gefrühstückt und war schon lange nicht mehr im kaffeehaus oder der ubahn. beim frühstück kann man sowohl seine informationen mit einem laptop oder handy „upgraden“ und mit diesen geräten das gespräch mit dem partner oder den kindern verhindern, genauso wie kaffeehäuser heutzutage voll mit leuten sind, die das anstarren anderer leute mit hilfe von laptops, handys oder iphones vermeiden. ebenso in ubahnen. lauter leute die ihre informationen mit handys und immer öfter auch mit laptops „upgraden“.
ob diese beobachtungen dazu taugen etwas über die zukunft gedruckter zeitungen auszusagen vermag ich nicht zu beurteilen, wohl aber, dass horx offenbar hinter dem mond wohnt.
naja. im laufe des interviews antwortet er dann doch noch auf ein paar fragen udn beweist damit, dass man von hinterm mond das eine oder andere richtig beobachten kann.
watchberlin schaltet (bald?) werbung vor die filme
das suggeriert zumindest dieser „TEST VIDEO 2“ genannte beitrag auf dem watchberlin-blog, bei dem einem martenstein-film ein ford-fiesta-werbespot vorgeschaltet wurde.
auf dem watchberlin-poprtal selbst laufen die filme noch werbefrei.
der springende p.
michelle obamas rede auf dem demokratischen parteitag
ich hab mir eben die rede von michelle obama auf dem demokratischen parteitag in denver angesehen (die rede kann man bei der huffington-post auch nachlesen).
ich fand die rede nicht schlecht, auch wenn ich mir beim gucken ständig einbildete, dem redenschreiber-team bei der arbeit über die schulter zu schauen. alle rhetorischen kniffe die einem so einfallen, wurden in der rede (sehr gekonnt) eingesetzt: ständige wiederholungen und aufzählungen (4 mal „I come here tonight as a …“, 3 mal „It’s what he did …“, etc.), patriotismus galore, versuche die menschen emotional zu berühren und einfache, eingängige sätze.
auch schön, sätze über die man stolpert, an denen man hängenbleibt, die aber selbstverständlich durchkomponiert sind. so sagte michelle obama nicht „I come here as a wife, who loves her husband“, sondern „I come here as a wife, who loves my husband“.
thematisch hat sie alle hausaufgaben erledigt. sie hat sich von ihrer emotionalen seite gezeigt, familienwerte über fast alles (ausser den patriotismus und den dienst am lande) gestellt und barack als netten, verantwortungsvollen, fleissigen und zielstrebigen mesnchen dargestellt, der zwar „einen komischen namen hat“, aber sonst alles mitbringt was ein präsident braucht. auch seinen wertekanon hat sie wunderbar idealisiert und zusammengefasst:
And Barack and I were raised with so many of the same values: that you work hard for what you want in life; that your word is your bond and you do what you say you’re going to do; that you treat people with dignity and respect, even if you don’t know them, and even if you don’t agree with them. [szenenapplaus]
dass ich die ganze zeit an redenschreiber denken musste mag mit meinem übermässigen konsum von „the west wing“ zusammenhängen *) — und in der tat könnte die rede so auch in „the west wing“ laufen — oder, leicht modifiziert, als plädoyer in „boston legal“. ich wette, dass an der rede ein paar dieser hollywood-onkel mitgeschrieben haben. nur ihr mimik-, gestik- und tonfall-coach hat — glaube ich — bei der arbeit ein bisschen viel an den furzenden prediger gedacht. das hat der rede aber trotzdem nicht allzuviel geschadet. schliesslich hat sie auch nicht gepupst. nicht einmal.
*) peinlich aber wahr, beim gucken von „the west wing“ kommen mir regelmässig tränen in die augen. bei michelle obamas rede passierte mir das nicht — anderen aber schon.
[nachtrag 27.08.2008]
barack obamas mitarbeiter verschicken einen ziemlich persönlich gehaltenen newsletter. betreff: „Did you see Michelle?“
differenzieren, doo!
ich hab mich kürzlich übrigens nicht die bohne über svenk aufgeregt, auch wenn ix unter anderem über ihn geschrieben habe und das irgendwie so rüberkam als hätte ich mich über ihn aufgeregt. ich hab mich eigentlich über diese ständig auf einen einprasselnde, mediale pauschalisierungs-kacke aufgeregt. von mir aus auch über diese tölpelhaften vereinfachungs-tendenzen in allen lebenslagen — die ich im übrigen gut verstehe. das leben, das schreiben und das witze machen fallen einem vereinfachend ja viel leichter.
heute hat malte dieses phänomen in einem wunderschönen absatz zusammengefasst:
Zur Verdeutlichung: Magersucht ist eine der denkbar tiefstgehenden Verhaltensstörungen - die soll durch Blättern in der Vogue ausgelöst werden? Die wird durch ein aufmunterndes Wurstbrot-Hinschieben geheilt? (weiterlesen)
der dunkle ritter
ich war trotz aller warnungen im kino und habe mir den neuen batman angeguckt. und ich fand ihn wie erwartet gut. heath ledger spielt den bösewicht wirklich verstörend böse, fast zum liebhaben, knuddelig-böse. besonders perfide fand ich ledgers imitation von helmut kohls oder anke engelkes tick, beim reden ständig die zunge kurz rauszustecken.
action-filme schaue ich mir auch nicht unbedingt an um von logik oder stringenz umflossen zu werden, auch charaktertiefe oder übermässig intelligente dialoge müssen nicht unbedingt sein. solange ein mindestmass an stringenz gewahrt wird und die dialoge nicht völlig plemplem sind („this is sparta!“), kann ich den meisten blödsinn ausblenden. ich muss zugeben, ich habe mich sogar ein, zweimal gegruselt und einmal erschreckt. am ende hab ich mich prima unterhalten gefühlt, kein langeweile-blähungen bekommen und konnte sogar über das grottenschlechte bat-motorad, die vocoder-batman-stimme und die blösinnige maske des späten staatsanwaltes hinwegsehen.
nur eins hat mich irritiert. nach dem film bin ich im supermarkt fast amok gelaufen als die kassiererin kurz bevor ich an der reihe war die frau müller über die sprechanlage ausrief, sich zurücklehnte, auf frau müller wartete und dann mit frau müller und der kundin vor mir darüber debattierte ob sie nun 1,20 für eine tüte milch kassieren sollte, oder 1,30. da hab ich fast die klarsichtfolie von meiner paprika abgerissen vor wut. aber vielleicht lags auch nicht am film, sondern daran dass ich keine emails empfangen konnte.