ich habe die zukunft gesehen

felix schwenzel, in wirres.net    

meine lieblingsverunglimpfung von mario sixtus ist von fonsi: er nannte ihn mal web-esoteriker (oder so). andere nannten ihn das orakel vom niederrhein. aber der wild gestikulierende typ den mario hier mitte januar abgefilmt hat, schlägt ihn nochmal um längen. ich bin, nachdem ich das gesehen habe, zum kultur-optimisten geworden. von mir aus auch, zum esoteriker. grandios.

[nachtrag]
das interview mit marissa mayer ist fast noch einleuchtender als das mit marc canter. ich bewundere wie mario in den paar minuten die ihm zur verfügung standen wirklich allle wichtigen und richtigen fragen stellte und marissa mayer mit der frage nach künstlicher intelligenz-forschung sogar einmal kurz zum lächeln brachte. respekt an mario sixtus. ich wünsche ihm neidvoll jeden preis und jede auszeichnung dieser welt für seinen „elektrischen reporter“ an den hals. warum? weil er es wirklich verdient hat.

[vollständiger wortlaut des interviews mit marissa mayer, artikel im handelsblatt dazu]

pornify youtube

felix schwenzel, in wirres.net    

hihi. mark cuban sagt google lügt, wenn sie behaupten sie könnten es nicht verhindern, dass die benutzer filme auf youtube oder google-video hochladen die anderer leute urheberrechte verletzen. er präsentiert einen einleuchtenden beweis: weder auf youtube noch auf google video findet man pornos.

um seine these zu prüfen ruft er auf, youtube mit jedermanns persönlicher porno-sammlung zu beladen um zu gucken ob die durchkommen. mark cuban lügt zwar vermutlich auch, wenn er behauptet er habe keine persönliche pornosammlung mehr, weil er verheiratet sei. und ich glaube in deutschland kann man sich ordentlich die finger mit porno-verteilung verbrennen, aber mal schaun was die amis da so veranstalten. via dave winer.

maxim biller über denis johnson

felix schwenzel, in wirres.net    

ich mag maxim biller nicht. ich hasse sein selbstgefälliges geplapper, seine kolummne in der zitty ist unerträglich. trotzdem habe ich heute seine rezension von denis johnsons „[-werbelink] in der hölle” in der fas gelesen. und plötzlich, eine zeitungsseite lang liebte ich maxim biller. ein grandioser text über ein offenbar grandioses buch. denis johnson berichtet in mehreren reportagen aus „der hölle des liberianischen irrsinns”. er beschreibt wie der liberianische warlord „prince johnson” zuerst mit einer „gar nicht so üblen” rebellen-band raggae spielt und ihn danach empfängt:

Hinter ihm hängen die Bilder von Jesus und Arafat, und er sagt, er habe den expräsidenten Doe gar nicht hingerichtet. Er habe ihn nur verhört, hier in diesem Rauzm, und Doe sei später komischerweise gstorben, seine Schuld. „[…] Ja, ich habe ihm die Ohren abgeschhnitten und ihm befohlen sie zu essen.” Dann zeigt er dem Schriftsteller das Videoband, auf dem man den nackten, weinenden, flehenden Expräsidenten sieht, zuerst mit, dann ohne Ohren. Ein schrecklicher, feiner Moment.

biller überzeugte mich, das johnsons schreibe grandios sei: unprätentiöse, „inhaltistische“” reportageliteratur.

ich habe die englische version des buches („[-werbelink] seek”) gerade bestellt. [-werbelink] hier gibts die deutsche. keine ahnung wann ich das alles lesen soll.

journalistische gespräche

felix schwenzel, , in wirres.net    

klum bei beckmann mit sachen zwischen den zehen

stutenbissigkeit ist meist peinlich. ich beisse ja auch ab und an rum, bilde mir aber ganz unbescheiden ein dabei zumindest auf arroganz zu verzichten. gestern las ich einen satz aus reinhold beckmanns mund bei dem sich vor meinem inneren auge augenblicklich das bild eines streitgesprächs zwischen zwei pennern entfaltete: die beiden penner stinken unerträglich, sind unrasiert und haben sich gerade die hosen vollgepinkelt. der eine der beiden fühlt sich dem anderen allerdings überlegen, weil der sich auch noch in die hose geschissen hat.

ich übertreibe und flunkere natürlich — das „bild“ stammt nicht aus meiner phantasie sondern meiner erfahrung — aber ich wundere mich dass beckmann wirklich meint, das sein impertinentes und pathetische rumgeschnüffel in den privatangelegenheiten seiner gäste („wie fühlt man sich dabei?“) „journalistische gespräche“ seien:

[Johannes B. Kerner] bekam noch von Reinhold Beckmann einen mit: zwischen ihm und Kerner gebe es endgültig keine Konkurrenz mehr, da der ZDF-Moderator „kaum noch journalistische Gespräche“, sondern Verbraucher- und Kochsendungen mache. (quelle)

die pillen die dieser mann benutzt hätte ich auch gerne.

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lächeln?

felix schwenzel, in wirres.net    

die journalistin die mich kürzlich anrief um mit mir zu plaudern, hat mir heute nen fotografen an den hals gehetzt. dummerweise habe ich mich heute in alller frühe (13 uhr) mit ihm im manolo verabredet. samstags, 13 uhr im manolo mit einem fotografen der für ein boulevard-magazin fotografiert: keine gute idee. er verlangte unmenschliches von mir: ich am laptop, lächelnd! mit zähnen! erstmal: welcher normale mensch sitzt frühmorgens im café am laptop und lächelt? na gut ich gebe zu, sowas sieht man immer wieder, vor allem wenn die leute chatten. aber welcher normale mensch sitzt mit zusammengeklapptem laptop in der einen hand, einem kaffee-latte in der anderen, mitten im café auf einem barhocker, lächelnd?

und noch etwas anderes habe ich heute erstmals in meinem leben getan. ich habe vorher noch nie hinter meinem aufgeklapppten laptop gesessen, die eine hand auf dem bildschirm, in der anderen einem kaffee-latte und dabei gelächelt.

nächste woche erscheint mein persönliches waterloo in der zeitung. in einem springer-blatt. uhhhh.

[noch absurder: nächsten monat evtl. ein foto und worte von mir in einem „fussball-lifestyle-magazin“.]