quirksmode

tom sagt: „ich behaupte mal, eine nützliche seite. hilft einem über manch fröhliche minute weg.“ ich sag, das stimmt. bookmarkbefehl.
tom sagt: „ich behaupte mal, eine nützliche seite. hilft einem über manch fröhliche minute weg.“ ich sag, das stimmt. bookmarkbefehl.
meine schwester berichtet per email aus brasilien. in der mail weist sie nochmal darauf hin, dass „maenner cellulite gar nicht sehen“. über unser gemeinsames hobby:
Salvador war wunderschoen [...]. Eine Nacht haben wir uns ganz bitter mit Caipirinha (das bedeutet hier ein grosses WAsserglas mit Schnaps in dem zwei Limonen und ein Stueck Eis schwimmen) betrunken.
das wollte ich mal allen barkeepernhaltern zurufen, die meinen, caipirinha müsse in cocktailgläsern mit firlefanz serviert werden. die süsse plörre ist dann selbst nach 10 minuten verkünsteltem werkeln ungeniessbar und unbezahlbar. einzig und allein in stuttgart hatten einst ein paar leute geschnallt wie man das mit dem caipirinha macht: er gehört in wassergläser! doo.
vichy hat ein neues produkt gegen orangenhaut. cellulite. das ist etwas was frauen jedes alters in panik versetzt. meine schwester behauptet stets und steif und fest, sie leide darunter. auf meine aufforderung es mir zu zeigen, quetschte sie mit beiden händen die haut eines ihres oberschenkels zusammen und sagte stolz: „da siehste, wie eklig“. das die wölbungen der haut ohne zuhilfenahme ihrer hände nicht da waren, im gegenteil, ihre oberschenkel glatt und völlig streifenfrei waren akzeptierte sie nicht.
vichy greift diese angst der frauen nun geschickt auf, wirbt aber äusserst geschmacklos für das neue produkt liposyne, indem es suggeriert man könnne die olle haut damit ausziehen. kürzlich habe ich das animiert im fernsehen gesehen, eine frau die ihre ornagenhauthose einfach auszog und darunter dann knackige, feste, rosige haut trug. als ich das erstmals sah wusste ich nicht ob ich schockiert sein sollte angesichts solcher splatterbilder oder einfach laut lachen sollte. ich entschied mich laut zu lachen. jetzt hat vichy eine massive printkampagne gestartet.
→ weiterlesen„zuvieldienst“, ein blöder alter zivi-gag. ich bin vor ein paar tagen über die website meiner alten zivi-stelle gestolpert. witzig. das ist jetzt schon fünfzehn jahre her dass ich in dort meinen zivildienst gemacht habe. eine schöne zeit, an die ich gerne zurückdenke. lange nicht mehr gemacht. aber meine jüngsten mitfahrer in berliner s- und u-bahnen haben mich an meien zivildienstzeit erinnert, auch karsten van rhyssen, als ich ihn kürzlich sah.
ich bin damals in der „lebensgemeinschaft“ sassen als zivi in der holzwerkstatt gelandet. dort wurden vogelnistkästen hergestellt. ziemlich viele. irre gut liefen damals auch „schaukelschienen“, mit denen sich seitlich schaukelnde kinderwiegen zu längs schaukelnden wiegen umbauen liessen. vielen antroposophen war das damals (und wahrscheinlich auch noch heute) ein ernsthaftes anliegen. aber vor allem wurden dort nistkästen gebaut. gebaut wurden die kästen von erwachsenen behinderten, die dort nicht „behinderte“ sondern „dörfler“ genannt wurden. intern ab&an auch liebevoll heiopeis. zum teil hatten die erstaunliche fähigkeiten und konnten eigentlich mit hilfe von schablonen und festen arbeitsabläufen alle arbeiten bis zum fertigen nistkasten ausführen. nur die zuschnitte und arbeiten an den grossen maschinen wurden von zivis oder festangestellten ausgeführt.
in der zeit in der ich da war, kam irgendwoher ein ehrgeiz ein paar neue produkte zu entwickeln. war allem das klassische sassener futterhäuschen war eigentlich scheisse, im wahrsten sinne des wortes, weil die vögel beim fressen bekanntlich auch scheissen - und das in diesem falle direkt ins fressen. ich habe dann eine einfache kiste mit deckel gebaut, ein paar löcher gebohrt aus denen die körner rausfallen und dann ein paar kanten schräg abgeschnitten, damit es nach einem antroposophischem produkt aussah. heutzutage würde man sowas design nennen. beim design für den briefkasten, habe ich den antroposophen ein paar ganz scharfe rechte winkel untergejubelt. trotzdem verkauft sich das ding offenbar auch nach 15 jahren unverändert gut. das ich die dinger aus heutiger sicht nicht besonders gelungen halte, wird durch meine freude darüber aufgewogen, dass sich die dinger heute noch im sortiment befinden. das ist heutzutage ja nicht jedem produkt vergönnt.
die antroposophen, ja das ganze leben in sassen zeichnet sich durch eine gewisse nachhaltigkeit und ablehnung von mode aus. die belegschaft der holzwerkstatt ist der von vor 15jahren noch sehr ähnlich. nur dass die herren zum teil haare verloren haben, etwas ergraut oder gebückter aussehen. mist. ich erinnere mich kaum noch an die namen. beschämend. wo sind die namen hin? ich bin sicher, alle der jungs die sprechen können würden meinen namen noch kennen und von denen die nicht sprechen können würden mich auch noch mindestens 50% erkennen. constantin ist nicht mehr da. wahrscheinlich in der nachbarwerkstatt am richthof gelandet. constantin war super. er hat damals immer ein selbstkomponiertes lied gesungen, es hiess „audi“. auch der text bestand lediglich aus diesem einen wort. das lag daran, dass seine eltern damals einen audi fuhren. an eduard kann ich mich gerade auch noch erinnern, er schliff und brach kanten wie ein weltmeister. der ist ganz weiss am kopf geworden. ich habe in den über zwei jahren nie gelernt zu verstehen was er sagte. ich wusste zwar immer was er wollte, aber was er sagte wusste ich nie. was er sagte war aber immer alles bestens gelaunt.
sensationell auch meine erinnerung an die sozialpädagogig-praktikanten. die wollten nicht nistkästen streichen sondern therapeutische gespräche führen. das zementierte bei mir das eine oder andere vorurteil.
in sassen traf ich übrigens auch einen jungen mann, der jedem beliebigen datum den wochentag zuordenn konnte. im kopf, ohne kalender. kai hiess er. sonst redete er nicht viel. konnte aber begnadet weben. herzallerliebst auch christopher, ein autist der schwierigkeiten mit den worten hatte, dafür aber einen siebten sinn für versteckte nahrungsmittel hatte. die verschlang er nach dem fund immer etrem schnell. zahnpasta, leinöl und spülmittel ordenete er übrigens auch den lebensmiteln zu. am essenstisch wurde er zum langsam-essen und sprechen angehalten. da er mit der zuordnung der worte schwierigkeiten hatte, brauchte er manchmal vier bis fünf anläufe, bis er das wort für butter fand (bitte den käse haben!? bitte das brot haben!? bitte das tartex haben!?). seine stimmlage und art zu sprechen nachzumachen lockert noch heute jedes beerdigungsessen auf zu dem ich eingeladen werde.
apropos „heiopeis“; im kino ist derzeit ein film zu sehen in dem „behinderte“ die wahren stars sind: kroko. gerade mal die hauptdarstellerin franziska jünger kann mit den behinderten mithalten (+der dicke auch). die behinderten wiederum werden von mitgliedern des ensembles des theater thikwa dargestelllt. grandios dargestellt - nicht gespielt.
äusserst amüsant und (in meinen erinnerungen) rührend, der film.
alter schwede, ich fühle mich geschmeichelt. schmeichelhafter kontext. hab ganz viel honig am mund.
nachdem wiglaf droste kürzlich leicht angetrunken bei einer lesung von thor kunkels buch „endstufe“ in der berliner kalkscheune randaliert hatte, randaliert er jetzt in der taz. ein ziemlicher rundumschlag, aber wie immer bei droste ist auch was dran an dem was er schreibt:
Johannes Rau ist eine Geißel Gottes, zweifellos. Aber mit den Plagen der Welt muss man gewitzt fertig werden, auch mit dieser.
[via mehrzweckbeutel]
diese einsortierung habe ich irgendwo auf bloglines gesehen. veregssen wo.
was das wohl bedeutet?
sven k. hat ein bild von harald schmidt entdeckt auf dem er extrem „rau“ (im sinne von präsidentschaft) und grau aussieht.
max-planck-gymnasiums in berlin mitte. us-aussenminister colin powell will mit „jungen deutschen“ reden. ein schüler fragt, welche rolle das irakische öl bei der entscheidung für den krieg gespielt habe.
powell: „das öl gehört den irakern. wir wollen es nicht stehlen.“
der schüler gibts sich damit nicht zufrieden: „versprechen sie das?“
powell sagt: „ich schwör“, und schüttelt dem schüler später die hand.
irre. stand so oder so ähnlich im tagesspiegel.
wladimir kaminer in der aktuellen zitty über berlin :
jeder kann seine eigenen regeln aufstellen, aber zum glück nicht durchsetzen.
auf tele5 ist gerade eine frau zu sehen, die in der badewanne sitzt und ihre unterschenkel betrachetet. jetzt ist sie fertig mit unterschenkel betrachten und fummelt an ihrem bauchnabelpiercing rum. jetzt guckt sie doof. macht sie eigentlich schon länger, fällt mir aber erst jetzt auf. wieder das piercing. richtet sie es aus? will sie es entfernen? seufzer. die unterschenkel sind wieder dran. jetzt die achseln. oh gott. jetzt guckt sie ob ihre titten in ordnung sind. gähnt. die augenbrauen von ihr sind angemalt. das sieht scheisse aus, ist ihr aber egal. nu betrachtet sie die wand. ziemlich lange. jetzt den wasserhahn. genug vom wasserhahn, sie entdeckt ein cremetöpfchen und leert ihn mit ihren weisslackierten fingern fast aus. schmiert sich damit ein. betrachtet jetzt ihre oberschenkel. lehnt sich zurück und guckt noch blöder. fetich. jetzt sieht man idioten am pool suppe essen.
fernsehen macht echt blöd.
[bild via nachtfalke]
dieses in der dvdhek stehen, vor den regalen, manchmal stunden irre lang, und sich nicht entscheiden können. angst sich schrott mit nachhause zu nehmen. dagegen wirkt in der tat, wie mb es in letzter zeit macht, stets einen zettel in der tasche zu haben, auf dem steht was man gucken könnte, was andere einem empfohlen haben oder filme von denen man gutes gehört hat.
dieses giftgrüne cover, mit zwei fickenden plüsch-bären hätte ich wohl nie ausgeliehen, wenn mich nicht herr müller drauf aufmerksam gemacht hätte; „unterhaltend, unkonventionell, schnell und frech“ - das hat mich doch neugierig gemacht.
anbei meine aufmerksam-machung auf the rules of attraction:
am anfang faszinierend. in der story ab und an zurückzuspulen, um verschiedene zeit- und handlungsebenen miteinander zu verknüpfen: überraschend gut. die geschichte fängt mittendrin an. danach wird die story ziemlich wirr und mit ständigen ablenkungsmanövern von hinten aufgerollt. die story ist eigentlich gar keine. der film lebt von witzigen inszenierungen/inszenatorischen überraschungen. es geht ums ficken, drogen nehmen und selbstmord, nicht viel mehr. a fickt mit b, c will mit d, e und f ficken, g fickt h obwohl er i ficken will, j will g ficken, kommt aber nicht zum zug. am ende ist der anfang. zwischendurch ein paar wirklich hübsche details. das ende geht dann doch über den anfang hinaus und ist brutal abgeschnitten. der abspann läuft rückwärts. der anfang auch, wie gesagt. eigentlich ein guter film, obwohl alles irgendwie falschrum ist. am ende faszinierend.
bis jetzt der beste, ausserdem in fast allen berliner zeitungen zu lesen: axel schulz kandidiert für den brandenburgischen landtag. motto: „Aufwärtshaken für Brandenburg“.
wolfgang joop legt in einem artikel im tagesspiegel einigen mitgliedern der bundesregierung nahe eine burka zu tragen.
wolfgang joop sollte eigentlich über den „stil“ des afganischen ministerpräsidenten hamid karsai schreiben. der habe seiner meinung nach „einfach ein gesicht“. eines, das man gern betrachte. dann kommt joop aus unerklärlichen gründen von hamid karsais gesicht auf die „burka“. die sei in hamid karsais fall eine „katastrophe“ (wegen des gesichts das man gerne betrachte), „als mitbringsel fürs bundeskabinett allerdings in vielen fällen eine gnade.“ der schnitt der burka eigne sich für jede figur und jedes geschlecht.
bleibt eigentlich nur offen wen er meint und warum joop seine rolf-eden-fresse nicht auch hinter einem handtuch verhüllt.
→ weiterlesen[via supatyp]
alles über die schuldisko und tipps für den „diskjockei“ im ostblog:
das ist ein reise-„tresor“. erschütternd.
ich frage mich warum man das für 9 dollar kaufen sollte und nicht selbst macht. eine weisse unterhose und nutella sollten soch in jedem haushalt zu finden sein!?
[via das netzbuch]
→ weiterlesenhelge schneider im tagesspeigel-interview. anlass ist natürlich der neue film von helge schneider. die fragen kann man weglassen, die antworten sind ganz amüsant:
Ich lasse mir übrigens gerade die Haare wachsen, falls Sie es noch nicht bemerkt haben sollten. Aus Protest.
[...]
Wir wollten zeigen, dass wir genug Filmmaterial hatten.
hier ist übrigens noch ein ganz hervoragendes helge schneider foto von mark wohlrab.
zitate der woche aus dem zeitnewsletter:
du kannst den hintern schminken, wie du willst, es wird nie ein ordentliches gesicht draus.
ludwig stiegler, neuer bayerischer spd-vorsitzender, auf dem landesparteitag mit einem lichtenberg- aphorismus über ministerpraesident edmund stoiber
jetzt lasse ich mir die nase richten. da schlägt niemand mehr drauf.
sven ottke, box-weltmeister, nach seinem rücktritt vom profisport
diese namen sind komisch, aber zum grossen teil fake, „Hans Heinrich Sorgenfrei, 25495 Kummerfeld“ gibts laut skurile ortsnamen wirklich.
aber dass es einen fussballspieler der lahm heisst - das finde ich erstaunlich und beinahe rufschädigend.