alles

Photo by felix schwenzel in Berliner Straße / Breite Straße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

es frühlingt. #wet­ter­jet­lag


Ist Deutsch­land be­reit für den ers­ten Kanz­ler mit drei Ar­men? pic.twit­ter.com/P5IpS­aDL3Y

An­dre­as Laux (@teu­to­bur­ger19.11.2016 9:30



„wich­ti­ge por­no­sei­ten“. ist das post-fak­tisch oder hy­per-sub­jek­tiv, @JensT­wie­haus? http://www.turi2.de/ak­tu­ell/frue­he­rer-por­no-koe­nig-fa­bi­an-thyl­mann-be­en­det-steu­er­pro­zess-mit-geld/


I'm not too proud to ad­mit that I cried at the ope­ning se­quence of @the­grand­tour. They'­re back. A mor­sel of joy in the­se trou­bled times.

Craig Fer­gu­son (@Crai­gy­Ferg18.11.2016 7:18


bout to make mil­li­ons on my new don­gle de­sign pic.twit­ter.com/cl7C6xFGLG

ραυι (@paulc­pe­der­son27.10.2016 18:55



fern­se­hen im sep­tem­ber, ok­to­ber und no­vem­ber

felix schwenzel in gesehen

die se­rie, auf de­ren ein­zel­nen fol­gen ich mich im ok­to­ber und no­vem­ber am meis­ten freue, ist na­tür­lich west­world. mein ers­ter ein­druck hat sich im lau­fe der ers­ten sie­ben fol­gen voll be­stä­tigt. ein tol­les en­sem­ble, in­ter­es­sant ver­schach­tel­te er­zähl­strän­ge, ein­ge­packt in eine auf­wän­di­ge und sorg­fäl­tig die er­zäh­lung ver­schlei­ern­de in­sze­nie­rung. scha­de nur, dass die in­sze­nie­rung so auf­wän­dig ist, dass die pro­duk­ti­on der nächs­ten staf­fel wohl län­ger als ein jahr dau­ern wird. (läuft auf HBO.)

ähn­lich auf­wän­dig in­sze­niert und gut be­setzt: the crown, eine se­rie, in der (auf net­flix) die ers­ten zehn jah­re von kö­ni­gin eli­sa­beth er­zählt wer­den. die (na­tür­lich) er­fun­de­nen dia­lo­ge sind so gut ge­schrie­ben, dass ich nach die­ser ers­ten staf­fel tat­säch­lich den ein­druck hat­te, et­was da­zu­ge­lernt zu ha­ben. im prin­zip be­wegt sich die se­rie auf the west wing-ni­veau. die­se art von doku-fic­tion ver­mit­telt ver­ständ­nis für po­li­ti­sche vor­gän­ge und die mech­nis­men von macht. vie­le dreh­buch­schrei­ber be­kom­men das nicht hin. aa­ron sor­kin hat das für west wing ge­schafft, pe­ter mor­gan hat das in the queen ge­schafft und eben auch in the crown. zu­erst leicht ir­ri­tie­rend, dann im lau­fe der se­rie im­mer über­zeu­gen­der: der ame­ri­ka­ner john lith­gow als win­s­ton chur­chill. sel­ten habe ich ei­nen 71-jäh­ri­gen ei­nen 80-jäh­ri­gen so über­zeu­gend spie­len ge­se­hen (kei­ne iro­nie). auch clai­re foy und matt smith als kö­ni­gin eli­sa­beth und prinz phil­ip spie­len mehr als pas­sa­bel.

die ers­te fol­ge der drit­ten staf­fel black mir­ror (auf net­flix) fand ich furcht­bar. zu pas­tel­lig, zu dick auf­ge­tra­gen, gräss­lich über­spielt, un­raf­fi­niert, ver­kack­tes ende. auf die zwei­te fol­ge hat­te ich dann gar kei­ne lust mehr und habe über eine wo­che ge­braucht, um mich wie­der auf­zu­raf­fen um sie zu se­hen. die fand ich raf­fi­nier­ter, et­was her­aus­for­dern­der, aber die hin­ter­ge­dan­ken, er­zähl­mus­ter und auf­lö­sung am ende kam mir aus dem weih­nachts­spe­cial von vor zwei jah­ren be­kannt und ein biss­chen aus­ge­lutscht vor. die idee, zeit im kopf durch tech­no­lo­gi­sche ma­ni­pu­la­ti­on zu stau­chen, ist an sich na­tür­lich gran­di­os und aus­wäl­zens­wert, aber sie ver­liert dann auch schnell ih­ren reiz.

ich habe mir dann noch die vier­te fol­ge black mir­ror an­ge­se­hen, weil ich auf den vor­schau­bil­dern ge­se­hen habe, dass dort ma­cken­zie da­vis mit­spielt, die ich in halt and catch fire sehr ger­ne ge­se­hen habe. im ers­ten teil der fol­ge ent­stand der ein­druck, dass ma­cken­zie da­vis in ei­ner art 80zi­ger jah­re be­set­zungs­fal­le steckt und ver­dammt zu sein scheint, bis in alle ewig­keit acht­zi­ger-cha­rak­te­re zu spie­len. nor­ma­lerwei­e­se bin ich kein gros­ser ver­tei­di­ger von hap­py ends, im ge­gen­teil, mich ner­ven die oft, aber im rah­men ei­ner staf­fel black mir­ror, in der nichts und nie­mand hap­py en­det, war das eine gros­se er­leich­te­rung. trotz­dem noch nicht wei­ter­ge­guckt als die­se drei fol­gen.

die ak­tu­el­le staf­fel der gra­ham nor­ton show kommt mir ge­ra­de et­was saft­los vor. es man­gelt (na­tür­lich) nicht an pro­mis, aber in die­ser staf­fel hat die sen­dung bei mir noch nicht zün­den kön­nen. in ei­ner der fol­gen hat rob­bie wil­liams zwar eine wit­zi­ge ge­schich­te er­zählt und tom crui­se die ex­akt glei­che ge­schich­te wie bei jim­my kim­mel — und das wars auch schon so un­ge­fähr, was hän­gen­blieb.

nach­dem ich in der ers­ten staf­fel nach vier fol­gen lu­ci­fer auf­ge­hört habe die se­rie zu gu­cken, dach­te ich kürz­lich: kann ich ja noch­mal rein­schau­en. nach drei fol­gen hat­te ich die nase dann schon wie­der voll. die haupt­rol­len sind zu schön, oder ge­nau­er hol­ly­wood-kli­schee­haft be­setzt, die ge­schich­te win­det sich am bo­den, auf der su­che nach sinn und ge­halt und die dreh­bü­cher ma­chen den ein­druck als wür­den sie nicht ge­schrie­ben, son­dern ge­kotzt. ei­gent­lich scha­de, weil die se­rie ein paar ele­men­te und ideen hat, die ei­gent­lich po­ten­zi­al hät­ten.

po­ten­zi­al hat im prin­zip auch le­thal we­paon, die se­ri­en­ad­ap­ti­on der film­rei­he von da­mals™ mit mel gib­son und dan­ny glover. in den ers­ten paar fol­gen konn­te man die mühe die­se po­ten­zia­le her­aus­zu­ar­bei­ten noch er­ken­nen, nach un­ge­fähr drei fol­gen hat sich das al­les ein­ge­schlif­fen zu ei­nem gräss­li­chen kli­scheesa­lat mit ste­reo­ty­pen­dres­sing. furcht­ba­rer hö­he­punkt ist die mo­ra­li­sie­ren­de fol­ge 6 in der mei­ne sämt­li­chen warn­lam­pen für müll an­fin­gen zu leuch­ten: schwa­che frau­en die von rau­hen hel­den be­schützt wer­den müs­sen, pa­the­ti­sche gar­di­nen­prdig­ten für fa­mi­li­en­wer­te, mo­ral­vor­stel­lun­gen aus den 50er jah­ren, die sel­fie-pos­ten­den kin­dern, ohne iro­ni­schen bruch, an den kopf ge­schleu­dert wer­den und die schen­kel­klop­fen­de ver­herr­li­chung von kor­rup­ti­on und po­li­zei-will­kür und -ge­walt. im prin­zip hat die se­rie jetzt bei mir voll ver­kackt.

auch gräss­lich: ber­lin sta­ti­on, ein ge­heim­dienst-dings des „pre­mi­um en­ter­tain­ment net­work“ epix. in­ter­es­sant ist, dass die se­rie, wie der name na­he­legt, kom­plett in ber­lin spielt und dem­entspre­chend (lei­der) eine men­ge deut­scher schau­spiel­kunst of­fe­riert. mir ge­fiel im pi­lo­ten der wil­de ritt durch ber­lin und das wie­der­erken­nen von spiel­or­ten und dass die haupt­fi­gur der se­rie be­reits nach 10 mi­nu­ten tot auf pots­da­mer platz lag. der rest ist lei­der mies ge­mach­ter se­ri­en­trash. schlim­me dia­lo­ge, ab­sur­de hand­lungs­strän­ge, zwei­fel­haf­te si­cher­heits­be­hör­den- und über­wa­chungs­wahn­ver­herr­li­chung und stumpf­sin­ni­ge in­sze­nie­run­gen wie die­se hier:

hier sieht man die eli­te der ame­ri­ka­ni­schen aus­lands­ge­heim­diens­te, wie sie auf ei­nen im büro lau­fen­den fern­se­her star­ren, in dem ein be­richt über eine zei­tungs­sto­ry (der ber­li­ner zei­tung) zu se­hen ist — und alle schei­nen schwer ge­schockt zu sein. eine se­rie die sug­ge­riert, dass ei­ner der ef­fek­tivs­ten und mäch­tigs­ten ge­heim­diens­te der welt neu­ig­kei­ten, die in ei­ner zei­tung ste­hen, aus dem fern­se­her er­fährt, kann und will ich ein­fach nicht ernst­neh­men. an­sons­ten der üb­li­che, lieb­lo­se in­sze­nie­rung­s­chrott aus hol­ly­wood: com­pu­ter­hack­ing mit ani­ma­tio­nen wie aus tron, ge­hei­me tref­fen in den ab­hör­an­la­gen­rui­nen auf dem teu­fels­berg und ro­meo-agen­ten die je­den und jede, mit dem sie in kon­takt tre­ten in null-kom­ma-nix ins bett und treu er­ge­ben be­kom­men. schrei­en­der un­sinn.

im ver­gleich sehr lie­be­voll in­sze­niert hin­ge­gen: izom­bie. eine ganz gut an­ge­leg­te ge­schich­te mit ei­ner (re­la­tiv) star­ken weib­li­chen haupt­rol­le, nach­voll­zieh­ba­ren zom­bies und kri­mi­nal­fäl­len. über den blöd­sinn, den die sto­ry im­mer wie­der ver­zapft kann ich gut hin­weg­se­hen, weils un­ter­halt­sam und nicht all zu stö­rend ste­reo­typ in­sze­niert und ge­schrie­ben ist. die se­rie be­dient kon­se­quent, aber re­la­tiv ge­konnt, das lieb­lings­re­zept mit­tel­gu­ter fern­seh­pro­duk­tio­nen: ein lan­ger ro­ter fa­den mit ent­wick­lungs­po­ten­zi­al und das ta­ges­ge­schäft wird mit fol­gen­lan­gen kri­mi­nal­fäl­len ab­ge­han­delt. so las­sen sich un­auf­wän­dig vie­le stun­den fern­se­hen ma­chen und zu­schau­er am ro­ten span­nungs­fa­den hal­ten. ich habe bis­her nur zwei oder drei fol­gen ge­se­hen, wer­de aber wohl noch ein biss­chen wei­ter gu­cken.

luke cage (auf net­flix) hat mir hin­ge­gen rich­tig gut ge­fal­len. in we­ni­gen ta­gen weg­ge­guckt und ob­wohl die pro­duk­ti­on teil­wei­se sehr of­fen­sicht­lich ein sehr spar­sa­mes bud­get hat­te, mach­ten das dreh­buch und der gross­ar­ti­ge mike col­ter das al­les mehr als wett. die hand­lung und die mo­ti­ve von luke cage blie­ben in je­dem mo­ment der se­rie nach­voll­zieh­bar, die bö­se­wich­ter ka­men bei­na­he an dare­de­vils wil­son fisk her­an.

mehr als eine fol­ge von tre­pa­li­um (auf net­flix) habe ich nicht aus­ge­hal­ten. an­ge­nehm fand ich das fran­zö­sisch, schlimm die däm­lich und durch­sich­tig auf­ge­bau­te ge­schich­te und die gröss­ten­teils schreck­li­che schau­spie­le­rei. sci­ence-fic­tion wie er mir ge­stoh­len blei­ben kann.

die zwei­te staf­fel nar­cos (auf net­flix) habe ich mir zwar bis zum ende an­ge­se­hen, aber es war ein biss­chen zäh. die se­rie ist wirk­lich gut ge­macht, ich habe das ge­fühl, sie ist zum al­ler­gröss­ten teil ak­ku­rat und im his­to­ri­schen rah­men, aber auch ein biss­chen ein­tö­nig, auch wenn sich buch und re­gie gros­se mühe ge­ben dem wahn von pa­blo es­co­bar und dem ame­ri­ka­ni­schen dro­gen­krieg ein biss­chen far­be ein­zu­hau­chen. das ist al­les lehr­buch­mäs­sig in­sze­niert und dra­ma­ti­siert und schafft es so­gar, wenn man die er­zähl­te ge­schich­te kennt, hier und da über­ra­schun­gen ein­zu­bau­en. an­de­rer­seits ist das al­les auch ir­gend­wie ab­stos­send, weil ich mich stän­dig da­bei er­wisch­te, mich mit arsch­lö­chern zu em­pa­thi­sie­ren. denn, und das ist der ei­gent­li­che witz, die se­rie han­delt fast aus­schliess­lich von arsch­lö­chern, auf al­len sei­ten.


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  blogs.taz.de/riot­ma­ma: iden­ti­ty po­li­tics

gran­di­os, wie ja­c­in­ta nan­di (auf deng­lisch) hier ihre ge­dan­ken zu den grün­den trump ge­wählt zu ha­ben auf­drö­selt.


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  hackr.de: Was man von Big Brot­her über Trump ler­nen kann   #

ich bin im­mer noch über­rascht von trumps wahl­sieg und gleich­zei­tig schon müde, von den er­klä­rungs­ver­su­chen und hand­lungs­auf­for­de­run­gen die jetzt über­all in mei­nen fil­ter­bla­sen auf­tau­chen. das glei­che ober­che­cker­tum wie vor der wahl, mit dem glei­chen all­wis­sen­den un­ter­tön­nen, jetzt nur mit ei­nem an­de­ren vor­zei­chen. die nach­träg­li­chen ein­sich­ten füh­ren auch nicht zu de­mut und be­sin­nung, son­dern zu ei­nem rie­sen­schwall wei­te­rer schnell­schüs­se, schein­ana­ly­sen und, eben, ober­che­cker­tum.

des­halb fin­de ich die­se ana­ly­se von mar­kus spath er­fri­schend. auch wenn ihm das ober­che­cker­tum nicht fremd ist, hier hat er mich mit klu­ger ana­ly­se und be­ob­ach­tung­tung von re­ak­ti­ons­mus­tern, fan­tum und ko­gni­ti­ven dis­so­nan­zen im müll­fern­se­hen sehr nach­denk­lich ge­macht.

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  you­tube.com: Pre­si­dent-Elect Trump: Last Week To­night with John Oli­ver (HBO)   #

kann man sich nicht an­se­hen, weil HBO das nicht in eu­ro­pa ge­se­hen ha­ben will, aber ich habs mir trotz­dem an­ge­se­hen. john oli­ver hat sich eine gan­ze sen­dung über ge­wun­dert und ge­är­gert, dass do­nald trump zum ame­ri­ka­ni­schen prä­si­den­ten ge­wählt wur­de. das pu­bli­kum hat sich amü­siert, auch wenn es we­nig wit­zig war. das war al­les vor­her­seh­bar (und durch­aus se­hens­wert), aber am ende kommt john oli­ver zu ei­ner ein­fa­chen, aber klu­gen schluss­fol­ge­rung, was wir jetzt un­ter an­de­rem tun müs­sen. an­de­re un­ter­stüt­zen die jetzt in ge­fahr sind und de­nen hel­fen die ge­gen all das kämp­fen (und an­schrei­ben), für das trump steht. kurz: so­li­da­ri­tät und vie­le zei­tungs­abos ge­gen trump. hört sich n biss­chen wie ein witz an, ist aber wohl ge­nau das, was jetzt an­steht.

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  cof­fee­andtv.de: Wir müs­sen re­den!   #

ach ja. ne­ben so­li­da­ri­tät und zei­tungs­abos ist dif­fe­ren­zie­ren auch ne gute idee. das macht lu­kas hein­ser hier.

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  me­t­abe­ne.de: #399   #

das ist jetzt schon ein klas­si­ker, ob­wohl die zeich­nung erst ein paar tage alt ist.

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  kott­ke.org: An­tho­ny Hop­kins can still bring it   #

ein biss­chen zu eu­pho­ri­sche ode an an­tho­ny hop­kins’ schau­spiel in west­world. ei­ner­seits hat evan puschak mit sei­nem über­schwäng­li­chen lob recht, an­de­rer­seits war ich in der ak­tu­el­len sieb­ten fol­ge dann doch ein biss­chen ge­nervt von hop­kins’ et­was zu dick auf­ge­tra­ge­ner mi­mik. aber viel­leicht soll­te ich auch ein­fach auf­hö­ren so deut­lich beim spiel hin­zu­se­hen und die ge­schich­te wir­ken las­sen. und die ist in west­world er­freu­lich frisch und über­ra­schend, auch wenn ein­zel­ne span­nungs­ele­men­te furcht­bar flach, durch­schau­bar und bil­lig in­sze­niert sind. bis­her war die se­rie je­den­falls ein gros­ses ver­gnü­gen.

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  dlis­ted.com: Hos­ted By Mc­Do­nald’s Ita­ly In­tro­du­cing The Nu­tel­la Bur­ger   #

jam­jam.


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au­to­ma­ti­sie­rung ist kom­pli­ziert

felix schwenzel in notiert

als mei­ne ob­ses­si­on mit der woh­nungs­au­to­ma­ti­sie­rung an­fing, war der grund­ge­dan­ke ei­gent­lich ganz sim­pel: ein paar steck­do­sen per wlan ein und aus­schal­ten und die­se schal­ter in der home-app mei­nes te­le­fons ab­bil­den. kurz nach­dem ich das ei­ni­ger­mas­sen zu­ver­läs­sig zum lau­fen ge­bracht hat­te, bro­del­ten neue be­gehr­lich­kei­ten in mir. ich woll­te ste­cker und (vor­han­de­ne) lich­ter ger­ne (ein biss­chen) au­to­ma­ti­sie­ren, op­ti­ma­ler­wei­se mit ei­nem be­we­gungs­mel­der. ein pro­blem da­bei: die home-app wei­ger­te sich, mir bei die­sem vor­ha­ben zur sei­te zu ste­hen.

für au­to­ma­ti­sie­rung, meint ap­ple, soll­te ich mir ein neu­es ap­ple tv kau­fen — oder ein ipad, das aber dann op­ti­ma­ler­wei­se im­mer zu­hau­se lie­gen sol­le. die op­ti­on, so­was mit der von ap­ple seit vie­len jah­ren stief­mütt­ler­lich be­hand­le­ten os-x-ser­ver-soft­ware, die auch auf un­se­rem mac-mini läuft, ist of­fen­bar nicht vor­ge­se­hen.

mitt­ler­wei­le ver­ste­he ich in an­sät­zen war­um das so ist. au­to­ma­ti­sie­rung ist kom­pli­ziert — und zwar auf meh­re­ren ebe­nen. der wich­tigs­te punkt: um ei­ni­ger­mas­sen wirk­sam zu sein, müs­sen au­to­ma­ti­sie­run­gen fle­xi­bel und kom­plex sein. das habe ich beim an sich ein­fa­chen vor­ha­ben ei­nes au­to­ma­ti­schen lichts im flur be­merkt. ei­gent­lich ein­fach: mel­det ein be­we­gungs­mel­der be­we­gung, schal­te das licht ein. op­ti­ma­ler­wei­se nur wenn es dun­kel ist oder kei­ne an­de­ren lich­ter bren­nen. aus­ser­dem soll­te das licht nicht aus­ge­hen, so­lan­ge be­we­gung im flur de­tek­tiert wird. da­mit ist man aber schon bei po­ten­zi­ell 2-3 pa­ra­me­tern: dem sta­tus vor­han­de­ner lich­ter, hel­lig­keit (ta­ges­zeit oder son­nen­stand) und zeit (ak­ti­vie­rungs­zeit­raum, der bei be­we­gung ver­län­gert wird). man kann die kom­ple­xi­tät aber be­lie­big in die höhe schrau­ben: was ist wenn nie­mand zu­hau­se ist und der be­we­gungs­mel­der aus­schlägt? soll­te das licht nachts we­ni­ger hell leuch­ten und zwi­schen mit­ter­nacht und 6 uhr mor­gens viel­leicht auch gleich das bad­licht mit ein­schal­ten? soll­te es für das put­zen eine son­der­schal­tung ge­ben, die hel­ler leuch­tet und das licht nicht stän­dig au­to­ma­tisch aus­schal­tet? soll­te das flur­licht nicht schon an­ge­hen, wenn ich nach­hau­se kom­me und vor der tür ste­he?

noch kom­pli­zier­ter wur­de es im wohn­zim­mer, in dem ich ei­nen selbst­ge­bau­ten be­we­gungs­mel­der in­stal­lier­te, vor al­lem um das nacht­licht­pro­blem zu lö­sen: wenn ich nachts aufs klo ge­hen muss, hät­te ich ger­ne ein (biss­chen) licht für den weg durchs wohn­zim­mer. nicht zu viel, nur ein biss­chen ge­dimm­tes licht. ei­gent­lich ein­fach: wenn das wohn­zim­mer dun­kel ist und die son­ne un­ter­ge­gan­gen ist (und nur dann) schal­te die steh­lam­pe mit der hue-bir­ne nach de­tek­tier­ter be­we­gung für 5 mi­nu­ten auf 20% hel­lig­keit. mit dem ho­me­as­sistant sind das stol­ze 24 zei­len code und zwei mit­ein­an­der ver­schach­tel­te scrip­te:

das er­geb­nis war für mich (ei­gent­lich) sehr be­frie­di­gend: nachts, wenn ich die tür zum wohn­zim­mer auf­ma­che, geht ein ge­dimm­ter licht­kor­ri­dor vom wohn­zim­mer ins bad an und nach ein paar mi­nu­ten wie­der aus. jetzt hat­te aber die bei­fah­re­rin das pro­blem, dass ihre steh­lam­pe mor­gens, wenn sie sich ins wohn­zim­mer setz­te, nur ge­dimmt an­ging, wenn sie ihre hue-lam­pen ein­schal­te­te. aus­ser­dem ging die steh­lam­pe mor­gens und abends ge­le­gent­lich nach 5 mi­nu­ten ein­fach aus. also habe ich eine zu­sätz­li­che au­to­ma­ti­on ge­schrie­ben, die mor­gens, kurz nach son­nen­auf­gang, ein­mal bei­de wohn­zim­mer­lich­ter auf 100% hel­lig­keit schal­tet und dann wie­der aus­macht. die­se hel­lig­keit mer­ken sich die hue-lam­pen und die bei­fah­re­rin hat es mor­gens aus­rei­chend hell. das aus­schal­ten lag dar­an, dass ich ein sze­na­rio über­se­hen habe: dass je­mand das dunk­le wohn­zim­mer nach son­nen­un­ter­gang be­tritt und nicht auf dem weg zum klo ist, son­dern im wohn­zim­mer blei­ben will. mei­ne ein­fa­che au­to­ma­ti­sie­rungs­re­gel oben hat das nicht be­dacht, son­dern schal­tet nach be­we­gung, nach son­nen­un­ter­gang die steh­lam­pe kon­se­quent wie­der aus, auch wenn zwi­schen­zeit­lich an­de­re lich­ter ein­ge­schal­tet wur­den. auch das liess sich mit 8 zei­len zu­sätz­li­chem code be­he­ben (bis ein wei­te­res sze­na­rio auf­taucht, dass ich auch über­se­hen habe. was ist zum bei­spiel, wenn wir gäs­te ha­ben, die im wohn­zim­mer schla­fen?):


die heim­au­to­ma­ti­sie­rung ist voll mit sol­chen bei­spie­len, de­ren lö­sung man sich nur lang­sam anäh­ren kann, durch aus­pro­bie­ren, nach­den­ken, be­ob­ach­ten und ler­nen. ent­schei­dend ist al­ler­dings, dass man das ge­lern­te nach wie vor kom­plett ma­nu­ell au­to­ma­ti­sie­ren muss. ent­we­der mit ei­ner vom schwei­ne­teu­ren ap­ple-tv-un­ter­stüt­zen ap­ple lö­sung oder ei­ner open source lö­sung wie home-as­sistant oder fhem, open­hab, domo­tics oder sons­ti­gen. nur ist das er­geb­nis dann eben kein smart home, son­dern ein an­ge­lern­tes heim. je kom­ple­xer man die au­to­ma­tis­e­rung kon­zi­piert, des­to fle­xi­bler wird die steue­rung und des­to mehr wird der ein­druck er­weckt, hier sei smart­ness oder in­tel­li­genz am werk. ist es aber nicht. al­les was smart ho­mes heu­te leis­ten ist ak­ti­on, re­ak­ti­on, kom­mu­ni­ka­ti­on und fern­be­die­nung.

ich stö­re mich ganz of­fen­sicht­lich am be­griff smart home. denn der ist wirk­lich ir­re­füh­rend, aus­ser man in­ter­pre­tiert ihn so, dass man re­leativ smart sein muss, um au­to­ma­ti­sie­run­gen ei­ni­ger­mas­sen be­frie­di­gend zum lau­fen zu be­kom­men.

aus­ser­dem bin ich mir auch noch nicht ganz si­cher, ob ich ein wirk­lich smar­tes, also selbst­ler­nen­des zu­hau­se über­haupt ha­ben möch­te. ei­ner­seits weil an­satz­wei­se ler­nen­de sys­te­me der­zeit, wenn über­haupt, nur über eine clou­dan­bin­dung an­ge­bo­ten wer­den und an­de­rer­seits weil ich aus ei­ge­ner er­fah­rung weiss, wie feh­ler­an­fäl­lig das al­les sein kann und zu wel­chen un­vor­her­ge­se­he­nen er­eig­nis­sen und stö­run­gen be­stimm­te re­geln po­ten­zi­ell füh­ren. selbst hoch­prei­si­ge lö­sun­gen von phil­ips (und nicht etwa nur bil­li­ge chi­ne­si­sche im­port­wa­re) ha­ben feh­ler oder schwach­stel­len ins sys­tem ein­ge­ba­cken, die ver­her­ren­de fol­gen ha­ben könn­ten. von vier fa­brik­neu­en tado-ge­rä­ten, die ich zum tes­ten er­hielt, muss ich mitt­ler­wei­le ge­nau die hälf­te we­gen leich­ter oder schwer­wie­gen­der de­fek­te zu­rück­schi­cken (ne­ben dem de­fek­ten heiz­kör­per­ther­mo­stat, scheint auch die in­ter­net­bridge de­fekt zu sein und spo­ra­disch jede lust auf kom­mu­ni­ka­ti­on zu ver­lie­ren). den home-as­sis­tent und sei­nen ei­gent­lich grund­so­li­den py­thon-code zer­fa­sert es bei je­dem zwei­ten ver­si­ons-up­date. manch­mal schla­gen die be­we­gungs­mel­der auch bei luft­be­we­gung aus. manch­mal geht un­ser flur­lich an statt aus und nicht an, wenn ei­ner von uns den flur be­tritt.

trotz­dem, auch wenn das al­les über­haupt nicht smart ist und stän­dig nach­ge­steu­ert, neu­ge­star­tet oder nach­ge­bes­sert wer­den muss: das macht al­les im­mer noch gros­sen spass. das nächs­te pro­jekt auf das ich mich nach weih­nach­ten freue: ein per wlan steu­er­ba­rer, per but­ton aus­lös­ba­rer oder au­to­ma­ti­sier­ba­rer gong-schlag-me­cha­nis­mus mit ei­nem schritt­mo­tor (grob nach die­sem vor­bild). im rah­men des­sen wer­de ich wohl nicht nur ein biss­chen elek­tro­nik zu­sam­men­flan­schen müs­sen, son­dern auch ent­we­der ein paar tei­le 3D-dru­cken oder CNC-frä­sen müs­sen. da­für habe ich ges­tern test­wei­se mal das hap­py­lab in ber­lin an­ge­schnüf­felt und das sieht al­les sehr viel­ver­spre­chend aus.


noch­mal zu­rück zu ap­ple, de­ren au­to­ma­ti­sie­rungs­lö­sung ich we­gen man­gel an ei­nem neu­en ap­ple-tv oder ipad nicht aus­pro­bie­ren kann. ich ver­mu­te, dass auch die ap­ple lö­sung au­to­ma­ti­sie­rungs­pro­ble­me nur in an­sät­zen be­frie­di­gend löst und kom­ple­xi­tät ein­fach aus­sperrt und de­ren lö­sung ent­we­der an die an­ge­schlos­se­nen ge­rä­te aus­la­gert — oder auf spä­ter ver­schiebt. aber wer die­se nuss, bie­die­nungs­freund­li­che und trotz­dem nicht un­ter­kom­ple­xe oder un­si­che­re heim­au­to­ma­ti­sie­rung, lö­sen kann, der wird sehr, sehr viel geld ver­die­nen. bis da­hin bas­te­le ich fröh­lich wei­ter.


la­sa­gne

felix schwenzel in gekocht

(nach die­sem re­zept, al­ler­dings hab ich noch ne pa­ckung cham­pi­ons in die bo­lo­gne­se ge­schnit­ten.)


po­li­tisch ist das ame­ri­ka­ni­sche wahl­er­geb­nis eine ka­ta­stro­phe. aber die äs­the­ti­schen fol­gen, dürf­ten min­des­tens ge­nau­so schlimm sein.


heu­te früh sind sehr, sehr vie­le fil­ter­bla­sen ge­platzt.



De­li­ka­tes­sen aus Lon­don. (Jaha, ich weiß, kann man auch sel­ber­ma­chen. Dau­ert nur so lang, bis ein Glas voll ist.) pic.twit­ter.com/46VsrKhT­QK

Ralph Cas­pers (@hy­per­jinx06.11.2016 19:18


oli­ver kalk­ofe ist ge­gen ei­gen­wer­bung

felix schwenzel in notiert

auf spie­gel on­line die­sen „klas­si­ker“ von oli­ver kalk­o­fes matt­schei­be ge­fun­den und an­ge­se­hen. dar­in macht er sich (zu recht) über bibi und ih­ren „tasty do­nut“ dusch­schaum lus­tig.

youtube-video laden, info, direktlink

ich konn­te mich für kalk­o­fes matt­schei­be noch nie be­geis­tern und ich glau­be in die­sem vi­deo wur­de mir auch klar war­um: er per­si­fliert sei­ne op­fer nicht, er äfft sie nach. das kann auch wit­zig sein, kalk­o­fes hu­mo­ris­ti­sches ta­lent reicht da­für aber nicht ganz aus. un­term strich fin­de ich bei­de gleich­schlimm, bibi und olli. bi­bis ekel­haf­te und durch­schau­bar be­rech­nen­de ei­gen­wer­bung, ihre halb­wahr­hei­ten („ich habe mei­ne ei­ge­ne be­au­ty­mar­ke ent­wi­ckelt“) und ihr ge­drech­sel­tes mar­ke­ting­deutsch („das pro­dukt ist zu 100% ve­gan, das pro­dukt hat von dem der­ma­test note sehr gut be­kom­men, […]“). al­les ek­lig. aber kalk­ofe auch. er tri­via­li­siert bu­le­mie, nennt die zu­schau­er von bibi dumm und nennt bibi (in­di­rekt) raff­gie­rig („gree­dy bitch“). na­tür­lich ist die art und wei­se wie bibi (und an­de­re you­tuber, blog­ger, zeit­schrif­ten und zei­tun­gen) wer­bung be­trei­ben oft kri­ti­sie­rens­wert und zum über­wie­gen­den teil ver­ach­tens­wert. aber statt poin­tier­ter kri­tik (oder wit­zen) über die me­tho­den, über­zieht kalk­ofe al­les mit klas­si­schem, deut­schem neid­de­bat­ten­lack:

wer­bung ma­chen bringt schon rich­tig koh­le, aber wer­bung für ei­ge­ne pro­duk­te ma­chen … und dann noch ver­die­nen an den vi­de­os die all die dum­men tee­nie mä­dels an­kli­cken, das ist … bin­go!

wer­bung ma­chen für ei­ge­ne pro­duk­te ist ver­ach­tens­wert? kurz nach sei­ner bibi-nach­äf­fung kann man im vi­deo se­hen, wie kalk­ofe wer­bung für sei­ne sen­dung auf dem pre­mi­um-ka­nal tele5 macht, sei­ne twit­ter- und face­book-ka­nä­le an­preist und (sei­ne „dum­men“ fans?) dazu auf­for­dert sei­nen you­tube­ka­nal zu abon­nie­ren.

das hat mich al­ler­dings nicht vor­nehm­lich des­halb ir­ri­tiert, weil er kurz nach sei­ner (im­pli­zi­ten) kri­tik an klick­hei­sche­rei, selbst um klicks bit­tet, son­dern weil die bibi-stim­me of­fen­bar gar kei­ne nach­äf­fe­rei ist, son­dern sei­ne na­tür­li­che stim­me zu sein scheint.


wirk­lich wit­zig fin­de ich, dass dm den bibi „Dusch­schaum Tasty Do­nut“ mit fol­gen­dem warn­hin­weis ver­sieht:

Rutsch­ge­fahr. Nicht zum Ver­zehr ge­eig­net. Au­gen­kon­takt ver­mei­den.
Darf nicht in die Hän­de von Kin­dern ge­lan­gen.


#twin­peaks ist ja wohl die per­fek­te herbst-se­rie! ers­te mal 1994 auf VHS, selbst auf­ge­nom­men ausm tv, syn­chro­ni­siert, nix ka­piert. jetzt ja

ka­tia (@kne­tag­abo05.11.2016 20:39


"die 80ger sind so lan­ge her wie die 50ger in der 80gern" (zi­tat @di­plix beim ahm­brot)

ka­tia (@kne­tag­abo05.11.2016 20:42