offensichtlich habe ich eine neue kamera. ich bin sehr begeistert vom neuen weitwinkel, den meine 7 jahre alte kamera nicht hatte. auch die selfie kamera ist merklich besser, auch wenn ich trotzdem leicht verschrumpelt aussehe. gestern abend, beim abendspaziergang war es bereits ziemlich dunkel und ich war sehr angetan davon, was die kamera aus dem schummrigen restlicht herausgeholt hat.
die bedienoberfläche der neuen kamera soll an flüssiges glas erinnern. find ich nicht und stört mich nicht wirklich, auch wenns an manchen stellen bling macht. ich glaube diese kamera behalte ich jetzt auch für sieben jahre, wenn sie mich nicht vorher im stich lässt.
… dachte ich: eigenartig wie viele pysikalische phänomene wir zur visualisierung oder umschreibung von psychischen vorgängen benutzen. manchmal knicken wir, wenn der druck auf uns zu hoch ist („Unter Knicken versteht man [...] den Verlust der Stabilität bis hin zum schlagartigen und gewaltsamen Versagen [...]“) und sehnen uns nach jemanden der uns wieder rauszieht aus der faltung in die wir geknickt sind — denn unter zug knickt nichts, da reisst höchsten mal was.
auch interessant: züge ziehen uns anderswo hin, autos fahren uns nur.
in deconstructing harry ist plötzlich ein schauspieler „out of focus“ und wird immer unfokussierter. um ihn wieder scharf zu sehen, empfiehlt ein arzt den verwandten brillen zu tragen. im film wird das dann so verallgemeinert, dass wir von anderen menschen immer wieder erwarten, dass sie die verzerrungen, die unschärfen korrigieren, mit denen wir sie konfrontieren. selten fokussieren wir uns selbst neu. vielleicht wegen trägheit oder weil wir uns vor der beschleunigung fürchten und lieber den einmal eingeschlagenen kurs halten. so kann man vielleicht auch sagen: acceleration is feared, velocity is comfortable.
aber man muss natürlich auch vorsichtig sein um materialermüdung durch absurdes vergleichen zu vermeiden. deshalb noch zwei bilder: frida out of focus (obwohl sie konzentriert ist) und der mond, der mich eben beim schreiben blendete (obwohl er gar nicht mal so hell war, aber ich im dark mode).
ich habe chatgpt gebeten meinen letzten selfie in plastilin zu stilisieren. nicht schlecht, würd ich sagen. von wem hat es diesen stil geklaut?
das foto hab ich in meinem fotoarchiv gefunden. ich weiss noch, dass wir die fehlenden statuen auf den sockeln nachstellen wollten, aber ich wusste nicht mehr wo das war. chatGPT erkannte den palastgarten in trier. das muss damals in der neunten klasse gewesen sein, die ich wiederholt habe, also so um die 16 jähre alt war.