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  sleek-mag.com: Why Are All-Female Exhibitions So Problematic?

an paenhuysen über eine ausstellung in der saatchi gallery, die 14 frauen vorstellt:

[2010] the Brooklyn Museum showed “Seductive Subversion: Women Pop Artists, 1958-1968” and since then many have followed suit. Auction houses have also jumped on the bandwagon and last year Sotheby’s put on the exhibition “Cherchez la femme: Women and Surrealism”.

The droll thing is that it’s never the other way around: “Men and Pop”, “Men and Surrealism”. Why not? Because it’s considered to be norm, no need to emphasise the male gender. If Saatchi Gallery would have mounted an exhibition with 14 male artists, nobody would call it a male exhibition. I remember the shock I got in 2014 at the Hans Richter show in Martin Gropius Bau in Berlin, curated by Timothy Benson of LACMA. In this exhibition they showed Richter together with his colleagues Laszlo Moholy-Nagy (no, not his artist wife Lucia!), Viking Eggeling, Walter Ruttmann, Theo van Doesburg, John Cage, Marcel Duchamp, Fernand Léger, and Max Ernst. There was one woman who made it onto the wall, Irene Bayer-Hecht, for making a portrait of her husband Herbert Bayer. The preface of the exhibition catalogue was written by the five (male) directors of major institutions stating that Hans Richter worked with the “who’s who” of the 20th century avant garde – they were all male artists.

(hervorhebung von mir)

neben der tatsache, dass frauen sehr oft, sehr unberechtigterweise ignoriert werden, sei es bei der ausstellungskuratierung, besetzung von diskussionspanels oder der organisation von konferenzen, ist es eben immer noch bei vielen von uns so, dass wir wir einen männerüberschuss bei ausstellungen, konferenzen, führungspositionen, abgeordnetenplätzen oder regierungsämtern als normal empfinden — weil wir es so gewohnt sind. nun ist aber das argument „haben wir schon immer so gemacht“, das schlechteste, denkbare argument um etwas zu tun. eigentlich ist es auch kein argument, sondern ein hinweis darauf, dass man sehr an seinen gewohnheiten hängt und in gewisser weise faul und ignorant ist.

bequemlichkeit und ignoranz sind dinge, an denen wir alle leiden — und ich nehme mich da explizit nicht aus. ich hänge auch sehr an meinen gewohnheiten — und weil ich das weiss, versuche ich mich hin und wieder dazu zu bringen, bestimmte gewohnheiten und verhaltensmuster zu ändern. und ich freue mich über hinweise, die mir diese muster gelegentlich vor augen halten.

in diesem sinne nehme ich an paenhuysen’s oben verlinkten text auch nicht (in erster linie) als kritik an der saatchi-galerie wahr, sondern als hinweis, als aufforderung die alten denkmuster und gewohnheiten mal zu überdenken. und sie tut das auch sehr konstruktiv, wenn sie am ende sagt:

Okay, all good, but what exactly would be a radical thing to do for Saatchi Gallery? Well, it would have been, for instance, much more radical of them to make an exhibition about something as random as eyeglasses in the 20th century that just happened to feature only works by women artists. Would anybody notice? As it is, talking male and female seems to be so 20th century. Aren’t we living in a time that it’s generally acknowledged that there are more than two genders? Putting on an all-women exhibition is as original as making a show about let’s say Belgian artists – it repeats the boundaries in society and it pigeonholes artists. I personally have nothing against quotas and I would have loved it if Saatchi had declared that from now on 50% of every group exhibition will comprise works by female artists. And that would be the moment when we could start talking about a real shift in the art world.

eine quote.

ich habe mir in den letzten 10 jahren, in denen (gesetzliche) quoten hier diskutiert wurden, nie eine abschliessende meinung gebildet. allerdings haben mich die argumente pro quote stets besser überzeugt, als die gegenargumente. das schäbigste argument ist bekanntlich der spruch, dass es nicht ums geschlecht gehen solle, sondern stets um die qualifikation. dem widerspricht eine quote meiner meinung nach überhaupt nicht, natürlich soll es auch mit einer quote stets um die qualifikation gehen, aber eben unter berücksichtigung (auch) des geschlechts. das mag die suche nach geeigneten kandidaten und kandidatinnen erschweren oder in die länge ziehen, aber mangel an Geeigneten* heisst ja nicht, dass es keine gäbe, sondern dass es schwerer, aufwändiger oder teurer ist, welche zu finden die den vorgaben, erwartungen, qualifikationen und der quote entsprechen.

aber genau das, die einschränkung von optionen, das verbot von einfachen, bequemen oder gewohnten lösungen, ist genau das, was kreativität freisetzt und umdenken, neudenken anregt. das funktionsprinzip von solchen einschränkungen kann man bei twitter beobachten, wo das tägliche abkämpfen am 140-zeichen-limit teilweise zu kreativen höchstleistungen führt. genauso führt das abkämpfen an physikalischen gegebenheiten (siehe auch →gravitation) oder gesetzlichen vorgaben bei der architektur immer wieder zu lösungen, auf die man sonst nie und nimmer gekommen wäre (siehe auch →fractional horsepower).

sich an vorschriften oder einschränkungen abzukämpfen ist einerseits dünger für ideereichtum, aber andererseits alltag, in jedem bereich, in der wirtschaft, in der kultur, in der freizeit. in der wirtschaft hat derjenige am meisten erfolg, der sich durch den dschungel an vorschriften und einschränkungen besser durchwuselt, als die konkurenz. ohne rahmen, ohne einschränkungen und vorschriften oder spielregeln, gibt es keine exzellenz.

eine (frauen) quote wäre, aus meiner sicht, in sehr vielen bereichen ein hervorragendes hilfsmittel um unseren blick zu schärfen und eine aufforderung, uns von vermeintlichen normen zu lösen und besser hinzuschauen, anders hinzuschauen und am ende gerechter und fairer zu handeln.


im kleinen kann man meiner meinung nach aber auch viel tun, nämlich jedes mal laut darauf hinzuweisen, wenn veranstaltungen es vergessen auf ein ausgeglichenes teilnehmenfeld zu achten, oder diversität als unwichtg, niedrig priorisiert erachten. das passiert derzeit recht lautstark bei der oscar-verleihung, das passiert hin und wieder bei konferenzen, die ihre männer-only-teilnehmerliste stolz vorstellen, um dann später hinterherzuschieben, dass die liste natürlich nur vorläufig gewesen sei und dann nach und ein paar alibi-frauen nachschieben.

ich werde es mir jedenfalls zur gewohnheit machen, jedes mal wenn veranstalter (oder produzenten oder kuratoren) das mit der ausgeglichenheit oder diversität vergessen, etwas zu sagen und es danach unter „pimmelfechten“ zu kategorisieren.

(via katia’s facebook)


*) grossbuchstabe fürs verständnis eingefügt


  truthdig.com: Chris Hedges: The Mirage of Justice   #

guter punkt von chris hedges (der making a murderer ein bisschen spoilert): das problem der amerikanischen justiz ist systemimanent. ob steven avery oder sein neffe brendan dassey schufig sind, ist weniger die frage, sondern eher, ob es als armer in amerika überhaupt noch möglich ist, ein faires verfahren zu bekommen:

Once you are charged in America, whether you did the crime or not, you are almost always found guilty. Because of this, as many activists have discovered, the courts already are being used as a fundamental weapon of repression, and this abuse will explode in size should there be widespread unrest and dissent. Our civil liberties have been transformed into privileges—what Matt Taibbi in “The Divide: American Injustice in the Age of the Wealth Gap” calls “conditional rights and conditional citizenship”—that are, especially in poor communities, routinely revoked. Once rights become privileges, none of us are safe.

The reality is that almost no one who is imprisoned in America has gotten a trial. There is rarely an impartial investigation. A staggering 97 percent of all federal cases and 95 percent of all state felony cases are resolved through plea bargaining. Of the 2.2 million people we have incarcerated at the moment—25 percent of the world’s prison population—2 million never had a trial. And significant percentages of them are innocent.

das ist wirklich hart.

  indiskretionehrensache.de: Was Mediendeutschland braucht, ist Perspective Daily   #

beim vorstellungsvideo von perspective daily (eingebettet in diesen artikel von thomas knüwer), hab ich auch einmal lachen müssen.

  frauruth.de: Die Pferdekönigin will schweigen   #

toll. danach hier klicken und das ganze blog leerlesen.

  blendle.com: Unsagbar - Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung [€0,45, blendle-link]   #

sehr guter einwurf von jost kaiser zum ewigen gerede über „sprechverbote“, „denkverbote“ und gejammer über „political correctness“. in stefan niggemeiers facebook gefunden.


  mondaynote.com: Google’s AMP Poised To Take The Lead From Facebook’s And Apple’s Walled Gardens   #

frédéric filoux über google’s AMP-projekt. in wenigen wochen geht das projekt an den start, das webseiten sehr schnell bis sofort darstellen soll, beispielsweise aus einer mobilen googlesuche heraus. laut filoux hat google sogar das problem von kostenpflichtigen abos gelöst. gestern habe ich gesehen, dass im prinzip bereits das google CDN (content delivery network) am start ist, mit dem google die seiteninhalte auf seinen eigenen servern vorhält, um sie noch ein bisschen schneller auszuliefern (beispiel).

ich habe mich ja bereits im oktober weit aus dem fenster gelehnt und behauptet, das projekt sei „eine der spannensten sachen die dem web seit dem web 2.0 passiert ist“. warum? weil es grosse mengen publizierender dazu zwingt, sich zurückzunehmen und sich an einen optimierten, relativ minimalistischen standard zu halten, der auf auslieferungsqualität optimiert ist. das heisst nicht, dass die seiten uniform aussehen müssen, sondern dass sie erstens schnell da sind, auch bei extrem langsamen oder gestörten verbindungen, und andererseits die teilweise sehr nervigen freiheiten die sich werbevermarkter erlauben dürfen, radikal eingezäunt werden. keine popovers und flächigen anzeigen mehr, keine klickaktiven hintergründe mehr, bei denen ein klick auf eine leere, weisse fläche ein anzeigenaufpoppen auslöst (hallo spiegel.de), kein inhalterutschen mehr wegen nachladender werbung (hallo zeit.de). ich bin sehr gespannt wie viele publiziernde sich aus der deckung wagen und amp implementieren werden. die vorteile die durch die beschränkungen entstehen sind jedenfalls imens.

  surfguard.wordpress.com: Warum die FAS Praktika wieder verlängern möchte   #

sehr gut analysiert und geschimpft, sogar die offenlegung am ende ist korrekt verdenglischt.

  bbc.com: Could just two people repopulate Earth?   #

interessante neuigkeiten über inzucht, deren opfer wir offenbar (quasi) alle sind:

A 2012 study of the genetic differences between neighbouring groups of chimpanzees found more diversity in a single group than among all seven billion humans alive today.

  krautreporter.de: 66 Dinge, die du jetzt sofort wegwerfen solltest!   #

faszinierend, die buzzfeedisierung der krautreporter zu beobachten. enhält auch die berühmt-berüchtigte brigitte-kolumnen anspielung von bianka echtermeyer: „Skateboard fahren? Hör auf damit! Dafür bist du zu alt.“

(was ist eigentlich aus der krautreporter bezahlwand geworden, die vor vier monaten als „bald“ kommend angekündigt war?)

  digg.com: Kylo Ren Goes On 'Undercover Boss' And Learns The Plight Of The Average Starkiller Base Employee   #

star wars undercover boss parodie von saturday night live (SNL). relativ witzig, aber vor allem, weil die grässliche undercover boss standardramaturgie auf den punkt auf die schippe genommen wird. ich finde undercover boss vor allem deshalb so grässlich, weil ich gelegentlich auf die dramaturgie hereingefallen bin und mich gelegentlich davon emotional berühren habe lassen. (wer mit meinen gefühlen spielt und sich (von mir) beim faken erwischen lässt, muss sich danach (von mir) grässlich nennen lassen.)

  realvirtuality.info: Real Virtualinks 3/16   #

erinnerung an mich selbst: alles lesen, was alex matzkeit hier verlinkt hat.


  anmutunddemut.de: Wohin mit dem Saurier?

es ist ja nicht so als würde Open-Source nicht funktionieren und sogar bestehen. Wenn Joha den aktuellen Produkt-Chef von Mozilla zitiert „[Mozilla] sei der Test, ob eine gemeinnützige Organisation zum Wohl der Öffentlichkeit bessere Produkte bauen kann als die bestgeführten Firmen der Welt“, dann kann ich nur sagen: Der Test ist nicht mehr nötig. WordPress und Drupal haben das längst bewiesen.

sehr guter kommentar zu diesem artikel von johannes kuhn über die mozilla stiftung.


  freitag.de: Das geht #ausnahmslos alle etwas an   #

teresa bücker über #ausnahmslos. ein ziemlich eindrücklicher und undogmatischer text.

  perlentaucher.de: Ausnahmslos Differenz   #

thierry chervel über #ausnahmslos:

Liest man den Dreck, der auf Twitter zum #ausnahmslos-Aufruf veröffentlicht wird, möchte man den Autorinnen fast zustimmen. Aber das ist das Einzigartige an dieser Debatte. Sie ist von so viel Sprechverboten und Drohgebärden eingegrenzt, dass es kaum noch möglich ist, Position zu beziehen. Der Selberdenkende fühlt sich sozusagen allseitig angetanzt. Der Aufruf verdient nicht den Dreck, mit dem er beworfen wird, aber sehr wohl eine elaborierte Gegenposition.

die gegenpositionen die chervel in seinem text vertritt sind teilweise nachvollziehbar und valide. aber ich habe meine probleme damit, wenn jemand behauptet, andere würden irgendwas-verbote aussprechen, wenn sie ihre position öffentlich machen und dafür streiten. anderen „sprechverbote“ zu unterstellen, ist nichts anderes als eine elaborierte umformulierung von „das wird man ja wohl noch sagen dürfen“. genau das unterminiert aber das vorhaben von chervel, eine „elaborierte Gegenposition“ zu formulieren.

  theverge.com: The Dragnet   #

russell brandom über daniel rigmaiden, einen betrüger, der als er erwischt wurde, jahrelang recherchierte welches überwachungsinstrument ihn zur strecke brachte:

Cell-site simulators are now at least 20 years old, a long time for any one trick to stay secret. Police had been using the devices in secret for 12 years by the time they were trained on Rigmaiden. From there, it took another eight years to drag them into the light. Even that was only possible because of the chance alignment of a stubborn defendant, a legal shortcut, and a sympathetic judge. "If we hadn’t picked up the scent on this, they could have gotten another five or 10 years out of it," Soghoian says.

This is the logic of surveillance, an arms race between police and criminals, but also between police and the legal systems meant to keep them in check. After 10 years off the grid and five years in jail, Rigmaiden is now on the side of those systems — privacy groups, lawyers, judges. It’s a strange place to find himself. How did he make the turn from dodging surveillance to actually fighting it? He’s still not sure, although it probably has something to do with getting older.

sehr lang, aber gut zu lesen und, obwohl es ziemlich genau nachzeichnet, welches ausmass die alltägliche massenüberwachung hat, ohne skandalisierung oder übermässige aufregung geschrieben. und die geschichte zeigt, dass man das US-rechtsystem durchaus zu seinen gunsten ausser atem nerven kann, entsprechende resourcen oder intellektuelle kapazitäten vorausgesetzt.

  zeit.de: Frauenrechte: Mit der Fatwa für Feminismus   #

mely kiyak über kristina schröder, die einer reaktionären, christlichen glaubensgemeinschaft angehört.

  werd.io: How we built Known   #

ich prophezeie known eine grosse zukunft. noch ist allerdings viel zu tun.

  ndr.de: STADT | NDR.de - Fernsehen - TV-Programm - import   #

die langweiligste, jemals von stefan niggemeier (auf uebermedien.de) empfohlene sendung. aber schön, jaja.


heute startet uebermedien.de, die neue webseite von stefan niggemeier und boris rosenkranz. neu daran sind eigentlich zwei dinge: die beiden wollen regelmässiger ins internet schreiben und dafür von ihren lesern bezahlt werden. dafür hat blendle den beiden einen blendle-abo-button zur verfügung gestellt, mit dem man, nach der zahlung von 4 euro (monatsabo), zugriff auf alle artikel hat. ich hatte etwas früher zugriff auf uebermedien.de und konnte den button deshalb schon benutzen, bzw. ein blendle/übermedien-abo abschliessen.

es ist ja bekannt, dass die blendle-leute supernett sind und ihr anliegen, den journalismus besser zu machen, sehr ernst nehmen und vor allem technisch elegant umsetzen. bei blendle.de ist das so nahtlos und glatt, dass es mich bereits mehrfach zu öffentlichen begeisterungsstürmen geführt hat. die umsetzung des blendle-buttons auf uebermedien.de ist auch elegant, aber, zumindest gestern noch nicht, nicht ganz so nahtlos wie ich es mir vorgestellt hatte. das abo erforderte immer noch geschätzte 15 klicks. erschwerend kann hinzukommen, dass ich bei blendle noch keine zahlungsinformationen hinterlegt hatte, weil ich bei blendle ja freerider bin und ncht zahle. andererseits kann es gut sein, dass viele potenzielle abonennten von uebermedien.de ebenfalls noch keine zahlungsinformationen bei blendle hinterlegt haben — oder gar schon bledle-mitglied sind.

trotzdem, mir erscheint der blendle-buttons als das bisher eleganteste und freundlichste zahlungssystem für journalistische inhalte und ich bin sicher, das blendle sich hier noch einiges einfallen lässt, um die zahlung weiter zu vereinfachen oder zu verfreundlichen.

ich bin jedenfalls gespannt auf den launch und glaube dass das ding gut ankommen, bzw. fuktionieren wird. und es wird wahrscheinlich meine erste lieblingswebseite mit gekürztem RSS-feed sein. weil: is halt so.


  turi2.de: Stefan Niggemeier startet übermedien.de.   #

  sueddeutsche.de: Niggemeier lanciert neues Medienkritik-Portal   #

  dwdl.de: „Wir hoffen, dass unsere Leser uns bezahlen“   #

  twitter.com/uebermedien   #

  facebook.com/uebermedien   #

  youtube.com: Übermedien.de   #


[nachtrag 13.01.2016]

christoph kappes über übermedien und medienkritik allgemein. wunderbarer rundumblick.

[nachtrag 11:06 uhr]
uebermedien.de scheint jetzt zugänglich/gelauncht zu sein.

#kunde just launched uebermedien.de - bugreports bitte per fax an mich und @guidohandrick /by @uebermedien @niggi @der_rosenkranz

Markus Angermeier (@kosmar13.01.2016 11:06

youtube-video laden, info, direktlink

  spiegel.de: Sean Penn interviewt El Chapo: „Rolling Stone“ verteidigt Artikel   #

anna-lena roth/ap:

Bevor der Artikel über Guzmán am Samstag online gestellt wurde, konnte der Drogenboss ihn gegenlesen - eine unübliche Praxis im Journalismus und einer der Punkte, die Wenner nun vorgeworfen werden. Doch der Chefredakteur verteidigt auch diesen Schritt: Er habe damit bloß einen kleinen Preis dafür gezahlt, Zugang zum Drogenboss zu bekommen. Zudem habe „El Chapo“ keine Änderungen am Text vorgenommen.

ich habe das rolling-stone-interview mit „el chapo“ nicht gelesen und vermute es ist kreuzlangweilig. aber dass man im spiegel lesen kann, dass die autorisierung von interviews eine unübliche journalistische praxis sei, ist doch erstaunlich. eigentlich ist der spiegel ein grosser verteidiger dieser praxis, hier zum beispiel thomas tuma im oktober 2012, das magazin journalist nennt die autorisierungspraxis gar „eine deutsche Krankheit“.

die washington post differenziert die autorisierung in diesem fall etwas besser als anna-lena roth auf spiegel online:

The deal raised alarms among media watchers: Journalists occasionally give sources pre-publication approval over their quotes, but even that practice is considered controversial. The idea that an entire article would be submitted “for the subject’s approval” prior to publication is almost unheard of and raises the potential for unorthodox compromises.

“Allowing any source control over a story’s content is inexcusable,” Andrew Seaman, chairman of the ethics committee of the Society of Professional Journalists, wrote on the organization’s blog late Saturday night, shortly after Rolling Stone posted its story. “The practice of pre-approval discredits the entire story — whether the subject requests changes or not.”

wollen anna-lena roth und spiegel online nun sagen, dass zitat-autorisierung ok sei, einen fertigen artikel gegenlesen zu lassen aber nicht? zumindest der spiegel scheint bei der autorisierung nicht nur die zitate zum gegenlesen zu verschicken, sondern das gesamte interview. wie könnte sich thomas tuma sonst darüber beklagen, dass interviewte auch gleich die fragen umschreiben wollten?

Ich bekam schon Autorisierungen zurück, bei denen die Gesprächspartner glaubten, die Fragen gleich mit ändern zu dürfen.

aber so ist das wohl: wenn man aus der amerikanischen presse oder der assozierten presse abschreibt, dann schleichen sich schnell anglo-amerikanische journalistenstandards in einen text, die man in deutschland gar nicht pflegt. und dann vergisst man zu differenzieren, welche autorisierungspraxis denn nun „üblich“ und OK ist und welche nicht.

  realvirtuality.info: Das erneute Ende des großen Büffets   #

alex matzkeit:

Als Kultur noch an Trägermedien gebunden war, war der freie Markt unser großes Büffet. Wir konnten einfach so losgehen und uns die Kultur kaufen und dann hatten wir sie zu Hause. Das Internet hat diesen Prozess, Stichwort “Entbündelung“, auf noch kleinere Teile heruntergebrochen – Songs statt Alben, Artikel statt Zeitungen. Streamingdienste, mit ihrer Emulation des HBO-Modells im Digitalen, kehren zu einer vertikalen Integration zurück, wie sie im US-Kinomarkt beispielsweise in den 50er Jahren verboten wurde: Produktion, Bereitstellung und Auslieferung aus einer Hand.

  journelle.de: Call for Papers   #

auf diesen vortrag freue ich mich auf der #rpten: „Das Internet hat mich dick gemacht“

  bildblog.de: In eigener Sache: „6 vor 9“-Macher gesucht   #

das bildblog sucht einen neuen ronnie grob. in den letzten monaten steckten hinter 6 vor 9 wechselnde mitglieder der redaktion, ich meine relativ oft simon hurz rausgelesen zu haben, kann mich aber auch irren. ich kann den job empfehlen, macht spass, kaum arbeit und ist gut bezahlt, wenn man spagetti bolognese mag und für seine wohnung weniger als 200 euro miete im monat zahlt. also ideal für jemanden aus lichtenberg. (via)

  youtube.com: Ricky Gervais Opens the 2016 Golden Globes   #

ricky gervais’ eröffnungsansprache auf den golden globes 2016. unfassbar witzig.

  boingboing.net: Deeply weird animation of a clay man assembling himself   #

wunderbar.

  www.flickr.com: ... Epcot - concept!   #

kitsch ist manchmal sehr, sehr toll.


  spiegel.de: Der Kritiker: Wahrheit ist ein zartes Gut   #

guter, langer text von georg diez, mit einem etwas schwachen ende.
die wahrheit ist ja nicht nur ein zartes gut, sondern auch ein wort das man mit vorsicht geniessen sollte und, meiner meinung nach, nie ohne relativierungen. georg diez:

Das Wesen des neurechten Opferdiskurses ist es, dass der Rechte sagt, er werde unterdrückt in einem gleichgeschalteten Land, dabei sei er doch nur für die Freiheit der Rede - nur um dann allen, die die Freiheit der Rede nutzen und nicht seiner Meinung sind, "Totalitarismus" vorzuwerfen.

So ist er eben, der Rechte, er kann nicht anders. Er fühlt sich verfolgt, weil Gegnerschaft ein wesentlicher Teil seines Weltbildes ist. Er sieht überall Verschwörungen, weil er selbst so arbeitet. Er glaubt, dass alle um ihn herum lügen, weil er selbst ein gespaltenes Verhältnis zur Wahrheit hat. Aber die Wahrheit ist ein zartes Gut. Sie ist nicht für alle sichtbar und nicht zu jeder Zeit …

als georg diez seinen so artikel begann, dachte ich zunächst: „oh je, jetzt fängt er an mir „wahrheit“ um sich zu werfen, aber glücklicherweise folgten dann noch diese worte:

… und möglicherweise gibt es sogar mehrere Wahrheiten, die Postmoderne hat nicht in allem geirrt.

Das ist für manche schwer auszuhalten, vor allem für die, die sich schon immer im Besitz der Wahrheit wähnten.

  faz.net: Die Angriffe von Köln: Wären sie nur nicht so dumm   #

via stefan niggemeier, der den text treffend wie folgt kommentiert:

Wunderbar suchender, tastender, zweifelnder, persönlicher Blick von Antonia Baum auf die Ereignisse von Köln und das größere Bild dahinter.


  tvline.com: ‘Deadwood’ Reunion Movie on HBO — Premiere Date, Spoilers   #

Reports of a Deadwood comeback have not been greatly exaggerated. Quite the opposite, in fact.
HBO programming president Michael Lombardo confirmed to TVLine that he personally gave series creator David Milch the green light to resurrect the acclaimed yet painfully short-lived Western.

das ist eine sehr gute nachricht. deadwood war eine der besseren western-serien, wenn nicht sogar der western schlechthin. die serie lief ab 2004 drei staffeln lang auf HBO und wurde vorzeitig beendet. das ensemble der serie hat darunter nicht gelitten, ich glaube jeder einzelne mitwirkende hat nach deadwood in anderen serien karriere gemacht. die gesichter aus deadwood haben sich seither auf dutzende serien verteilt:

auch nach 10 jahren pause, sollten die charaktere übergangslos weitermachen können. in hollywood altern die gesichter in 10 jahren nämlich optisch nur um ungefähr ein halbes jahr. im westen war das damals™ natürlich ganz anders: da sind die gesichter in einem halben jahr um 10 jahre gealtert. passt ja auch. (via df und sj)

  newyorker.com: STX Entertainment: A New Hope for Hollywood?   #

grossartiges und (sehr) langes portrait des filmstudios STX und seines chefs adam fogelson.

Movie theatres are no longer where we go for stories about who we are. That’s become television’s job. We go to the movies now for the same reasons that Romans went to the Colosseum: to laugh, to scream, and to cheer.

One longtime film executive predicted, “With Google, Verizon, A. T. & T., Comcast, Hulu, YouTube, Facebook, Amazon, and Netflix getting into original content, studios won’t be able to compete with digital distribution. Within three years, Paramount won’t be in existence, Sony will disappear, Fox will buy Warner Bros., and you’ll have Fox, Disney, and Universal left.”

via

  techdirt.com: Cartoonist Who Claimed 'Kung Fu Panda' Ripped Off His Work Might Be Headed To Prison   #

uiuiui.

  flickr.com/photos/x-ray_delta_one: 1948 ... Tremaine House - Richard Neutra   #

ein paar bilder von richard neutras tremaine house vom grossartgen julius shulman. eins, zwei und drei.


  capital.de: Der digitale Lenin hinter der Blockchain   #

ziemlich euphorischer lobgesang auf den programmierer vitalik buterin und die revolutionäre kraft der blockchain.

Ein UBS-Vertreter sagt später, man versuche, die Kraft der Blockchain zum eigenen Vorteil zu nutzen. Ganze Geschäftsbereiche könnten automatisiert werden. Der Emissär der Bank of England spricht aus, was viele denken: Die Blockchain verändere alles. Die Bankenwelt werde sich so stark wandeln wie nie in den letzten 400 Jahren.

Was treibt diesen Vitalik Buterin an? Will er nicht auch eines Tages eine Familie gründen? Buterin fährt sich durchs struppige Haar. „Eher nicht. Ich finde es besser, meine Ideen weiterzugeben als mein Erbgut. Wenn 10 000 Leute meinen Blog lesen, dann ist das doch, als hätte ich 10 000 Kinder.“

auf blendle (€) gefunden.

  mspr0.de: Der Nerd ist eine Erzählung, die der Nerd sich auf Kongressen selbst erzählt   #

hatte ich im feed, aber rené hat mich mit diesen worten dann auch zum lesen gebracht:

Kluger Text von mspr0 zur Selbstwahrnehmung des Nerds: Der Nerd ist eine Erzählung, die der Nerd sich auf Kongressen selbst erzählt und eine mindestens ebenso kluge Ergänzung dazu von Günter Hack: „Der Nerd ist King in seinem System, der Nerdkritiker genauso. Es folgt die übliche Itchy-and-Scratchy-Show.

besonderes augenmerk sollte man vielleicht nochmal auf michael seemanns abhandlung zum fefismus lenken, wo er unter anderem fefe ein arschloch nennt und das auch begründet.

ebenfalls sehr lesenswert der kommentar von joscha bach (und die antwort von michael seemann) unter dem artikel.

  anmutunddemut.de: Radfahrer und Vegetarier   #

ben_:

Wenn erzkonservative, reaktionäre Nationalisten Angst vor Fahrradfahrer und Vegetariern haben, dann heisst das, dass die Welt sich genau dahin entwickelt. Und: Das ist gut so!

  nypl.org: NYPL Puts 180,000 Public Domain Images Online   #

grossartig. ganz viele public-domain-bilder. siehe auch was cory doctorow dazu zu sagen hat. (via, bildquelle)

  digg.com: What To Read When You're Done Watching 'Making A Murderer'   #

das werde ich alles lesen wenn ich damit fertig bin. alles!


  slate.com: Are GMOs safe? Yes. The case against them is full of fraud, lies, and errors.

peter skrodolies in meinen kommentaren:

Dieser Artikel von William Saletan hat mich dazu geführt, für GMO zu sein. Saletan's Twitter Bio ist "When people say 'don't go there.' I go there" - das finde ich ganz entzückend.

der artikel von william @saletan (vom juli 2015) ist sehr lang, aber auch sehr überzeugend. ich bleibe grundsätzlich (natürlich) skeptisch, ebenso, wie ich grundsätzlich nichts gegen genmanipulationen habe, auch wenn sie vom menschen durchgeführt werden. einerseits weil das erbgut von organismen sowieso seit jahrmillionen durch umwelteinflüsse, gifte, strahlen und geschlechtsverkehr brutal manipuliert und mutiert wird und andererseits, weil genamanipulation eine der ältesten kulturtechniken der menschheit ist. und manche menschen essen die produkte dieser jahrtausendealten genmanipulation angeblich sogar; zumindest habe ich davon gehört, dass chinesen hin und wieder hundefleisch essen.

meine skepsis bezieht sich eben nicht auf die genmanipulation selbst, sondern vor allem auf bestimmte effekte die die industrialisierung des essens (ebenso wie im technologiesektor) mit sich bringt: patentmissbrauch, kommerzialisierung und privatisierung von natürlichen resourcen oder öffentlichen gütern — oder die geringschätzung von artenreichtum (siehe zum bespiel dw.com: „Den Kartoffelreichtum in die Zukunft retten“).

aber selbst die industrialisierung der nahrungsmittelproduktion mag ich seit diesem artikel (erstmals verlinkt vor einem monat) nicht mehr so skeptisch sehen: industriell erzeugte lebensmittel sind unterm strich resourcenschonender und zukunftsfähiger als obst und gemüse aus traditionellem, regionalem anbau. und schmecken nicht unbedingt schlechter, im gegenteil.

oder anders gesagt: was in der gentechnikdebatte vor allem fehlt, ist differenzierung und das unterlassen von panikmache („fearmongering“) und FUD-techniken — auf allen seiten.

(die gegenrede zu saletans artikel lässt sich leicht googeln, hier ein beispiel.)


  fischundfleisch.com: Die Gewalt von Köln und was jetzt zu tun ist   #

antje schrupp differenziert, weil es offenbar immer wieder an differenzierung mangelt.

  techniktagebuch.tumblr.com: 2015 - Ich habe mehr Daten verprasst und weniger Geld dafür ausgegeben   #

kathrin passig über ihre mobilfunkrechnung(en). ich bin neuerdings sehr zufrieden mit dem o₂ blue all-in L tarif, bei dem 3 GB internet dabei sind und ich für maximal 1 GB kostenlos im europäischen ausland (schweiz, niederlande, polen — überall wo ich in den letzten monaten war) surfen kann. telefonate und SMS werden auch pauschal abgerechnet, nur auslands-SMS muss ich zahlen. regultär kostet das 40 euro im monat (die ersten 12 monate 10 euro günstiger). weil ich noch andere verträge (für beifahrerin und kind und DSL) bei o₂ habe, zahl ich im monat dauerhaft 30 euro und bin bisher noch nicht an die grenzen gestossen.

  blog.penelopetrunk.com: How to price the work you do   #

penelope trunk pinkelt gelegentlich in den garten und sinniert über ihren stundensatz. ich fand das lesenswert.

  nerdcore.de: -ach, -ingen, -zell: Visualisierung deutscher Ortsnamen-Suffixe   #

toll!

  sz-magazin.sueddeutsche.de: Der Sexualforscher Volkmar Sigusch im Interview: »Ich bin in Rage angesichts unserer Sexualkultur«   #

ich habe das im mai 2015 schonmal verlinkt, aber gestern wurde es mir erneut in die timeline gespült. und ich habe es nochmal gelesen. schön fand ich diese text/bild-kombination:

Das Erotische ist zermalmt, es wurde der Werbung geopfert.

  surfguard.wordpress.com: Warum ich Skeptiker und gegen GMOs bin   #

als skeptiker muss ich leider sagen: die überschrift widerspricht dem text darunter und ist leider zu pauschal.

  jezebel.com: Britney Spears' Instagram Has Become A Fascinating Journey Through Her Mind   #

ungewöhnlich und erfrischend, im internet einen text über eine prominente zu lesen, der nicht voll mit häme und gemeinheit ist. keine ironie.

  boingboing.net: Raccoon tries to wash cotton candy, but it dissolves instantly   #

nüdlich!

  konradlischka.info: Fünf Faustregeln für nachhaltige digitale Dienste – und ein großartiges Beispiel namens Known   #

konrad lischka entdeckt das indieweb. und das ist auch gut so.

  wirres.net: evelin lohbeck — animation video (noteboek)   #

ein (youtube-) video, in dem man ein paar youtubevideos sehen kann. animiert. zuerst 2009 gepostet, immer noch sehenswert.


  comediansincarsgettingcoffee.com: President Barack Obama - Just Tell Him You’re the President   #

gefunden bei christoph kappes, der die FAZ-kritik an der barack-obama-ausgabe von comedians getting coffee von michael hanfeld kritisiert.

ich fand die barack-obama-ausgabe von comedians getting coffee sehr unterhaltsam und stellenweise auch sehr klug („welche sportart ist politik am ehesten?“ — „[american] football“), aber natürlich auch albern und auf mehreren ebenen ironiegetränkt. so wie das mit guter unterhaltung auch sein sollte, vor allem selbstironie-getränkt. selbstironie oder auch nur selbstbetrachtung bringt michael hanfeld nicht auf. im prinzip ist hanfelds kritik nichts anderes als das was der focus ständig macht: etwas was man anderswo gelesen oder gesehen hat zusammenfassen und dabei auf jeden originellen, eigenen gedanken verzichten. hanfeld erweitert das konzept des focus-, bzw. des billig-journalismus-prinzips noch um ein paar unbegründete befindlichkeiten und unausgesprochene überzeugungen („sowas tut man nicht!“). aber das schlimmste ist tatsächlich: hanfelds text ist nicht (über die von obama und seinfeld geklauten gags hinaus) unterhaltsam.

  hapgood.us: Why Facebook Won, and Other Hard Truths   #

was ich immer schon sage: lasst die leute eure texte lesen wie sie wollen, nicht wie ihr es wollt. mike caulfield:

Or engage in a thought experiment. Imagine that every email you got during a day had different fonts, headings, layout, navigation, and scrolling bar behavior. Wouldn’t that be fun? Or even better, every email forced you to click, and go read it on a beautiful custom-designed website. Then you would reply by making that person come to your website and emailing them a link to your new GeoCities creation. Wouldn’t that be awesome?

No? Well here’s the thing. People read the web now at the level they read email — they look at a lot of stuff. And what they want (and what many people continue to shame them for) is a standard interface that allows them to do that without feeling stressed.

You want to win against Facebook? Let go of the idea of people reading your stuff on your site, and develop or support interfaces that put your readers in control of how they view the web instead of giving the control to the people with the servers. Support people looking into federated recommendation systems. Make friends with the idea of full copies of your stuff flowing across the web instead of links.

(via)

  womenwriteaboutcomics.com: Ex Machina: A (White) Feminist Parable for Our Time   #

Beyond its role as parable or warning, Ex Machina really displayed how perfectly robotics and artificial intelligence works as a stand-in for conversations about the objectification of women. In fact, I’m willing to say that it is the most perfect metaphor for objectification that I have ever seen.

(via anke gröner, die (zu recht) sagt, dass diese filmkritik von ex machina die beste sei, die sie gefunden habe)

  maxschoenherr.de: heaven 17 über copyright (1986)   #

maximilian schönherr über ein interview das er mit heaven 17 1986 geführt hat.

  spiegel.de: Sascha Lobo über Merkel, AfD, Pegida, Sündenböcke   #

sascha lobo:

tl;dr
Es wäre enorm unklug, einen Artikel über die Probleme zu großer Komplexitätsreduktion in einem 140-Zeichen-Satz zusammenfassen zu wollen.

ich möchte lösen: Es ist kompliziert und das ist auch gut so.

  spiegel.de: TV-Klassiker: Dinner for Every-One   #

hintergründe zu diner for one, zusammengetragen von sebastian knauer:

Im Jahr 1964 wird die Aufzeichnung erstmals in der ARD ausgestrahlt - im Juni. Von Kult ist noch keine Rede.

Vier Jahre später fällt Hauptdarsteller Frinton nach einem Auftritt im englischen Poole zu Hause tot um. Er hinterlässt seinen Kindern auch das legendäre Tigerfell, welches im Nackenbereich mit etwas Leopardenfell ausgebessert werden musste, da es gelegentlich bei Familienfeiern zum Einsatz kam und die Angehörigen nicht mit Frintons Präzision über den Kopf hüpfen. Spaß haben Frintons Nachfahren auch an den Überweisungen aus Deutschland. Denn bis heute bezieht die Familie vom NDR Lizenzgebühren für den Export von "Dinner for One" in 20 Länder, von Spanien bis Australien. Im Vertrag mit Warden und Frinton war ein pauschales Honorar von 4150 DM vereinbart worden, 622,50 DM waren an das Finanzamt in Hamburg abzuführen.


  nytimes.com: Dear Architects: Sound Matters   #

ein in mehrfacher hinsicht brillianter artikel in der new york times. einerseits ein guter, viel zu selten gedachter gedanke über städtebau und architektur, nämlich wie sehr geräusche, der sound raumwahrnehmung bestimmt, andererseits ist der artikel brilliant medial aufbereitet. kleine filme flimmern wie animierte gif im artikel — und wenn man die maus drüber bewegt spielen sie die geräusche der jeweiligen situation.

Sound may be invisible or only unconsciously perceived, but that doesn’t make it any less an architectural material than wood, glass, concrete, stone or light. It is shaped by design, albeit most architects rarely think much about it, except when their task is to come up with a pleasing concert hall or a raucous restaurant — and then acousticians are called in.

We talk admiringly about green or energy-efficient buildings, with roof gardens, cross-ventilation and stairways that encourage residents to walk, because good design can aspire to improve public health. But we don’t talk nearly enough about how sound in these buildings, and in all the other spaces we design, make us feel.

eine der szenen ist in einer wohnung mit offenem fenster aufgenommen. von draussen hört man das leben der stadt. gerade new york hat einen ganz besonderen sound, ein ganz besonderes rauschen. gerade im sommer hört man überall das rauschen der klimaanlagen, das omnipräsente sirenengeheul sowieso, man hört immer menschen, zu jeder tages- und nachtzeit. und in der grand central station schwillt das rauschen nicht nur zu einem unfassbar reichen rauschen an, man kann, wenn man an bestimmten stellen der halle steht auch die gespräche von anderen leuten, von der kuppel reflektiert hören.

ganz allgemein ist der wichtigste punkt des artikels wohl, dass wir bei der gestaltung oft zu selten darüber nachdenken, wie die gestaltung sich auf unser wohlbefinden auswirkt. ich habe vor meinem architekturstudium architektur mal als angewandte psychologie bezeichnet. im studium ist dieser gedanke definitiv zu kurz gekommen, aber ich glaube er ist weiterhin ein enorm wichtiger punkt, dem gestalter aus allen bereichen noch mehr aufmerksamkeit schenken sollten.

  youtube.com: How Donald Trump Answers A Question   #

brilliante analyse von donald trumps redestil. bester satz: „donald trump is a life-long salesman. the best salesman could sell you a tv without knowing anything about it, because the tv isn’t what matters.“

via boingboing:

Nerdwriter broke down the words Donald Trump uses when he answers questions. Trump's answers consist mainly of one-syllable words, and are at a forth grade reading level. He structures his sentences with a powerfully rhythmic cadence, and ends them on a strong word.

  medium.com/@fieldproducer: The Great Journalism Innovation Problem   #

neal mann plädiert dafür innovation im journlaismus richtig anzugehen, so wie technologieunternehmen:

This new interconnected world isn’t coming about as a one off ‘eureka!’ moment of inspiration and innovation, it’s being delivered to us through a steady stream of product launches and software updates. We’re being taken on this journey and it has been planned for a long time.

The question the journalism industry has to ask itself is what journey are we taking the consumer on?

guter text. (via)

  ennomane.de: Kommt alle zu Pocket!   #

pocket als reader alternative?


  anmutunddemut.de: Das Netz wieder entwerten

Fefe beendet seinen Artikel mit einer Schlussfolgerung: „Und dann fiel mir auf, dass zu jedem mir bekannten Thema Twitter aus den Leuten die schlechtesten Seiten herauskehrt. […] Wer einen Twitter-Account betreibt, ist Teil des Problems.“

Muss man hier vielleicht noch weiter gehen? Müssen wir das Netz, und gesellschaftliche Teilhabe hier vielleicht wieder abwerten? Oder ist es dafür schon zu spät, die Hass-Büchse des Pandora-Facebook-Stammtisch-Faschismus längst geöffnet und wir bekommen sie nicht mehr zu?

ben_ zitiert fefe und widerspricht ihm nicht. ich ignoriere den pauschalisierenden und dummen scheiss den fefe ins netz kotzt meistens. beide reaktionen, einerseits fefe (mehr oder weniger) widerspruchslos zu zitieren und andererseits pauschalisierende, dumme sprüche unkommentiert stehen zu lassen, sind wohl unzureichend, aber ich möchte mir zumindest die mühe machen, ben_ zu widersprechen, bzw. die aussagen und fragen in seinem artikel zu kommentieren.

das was ben_, etwas nebulös, „abwerung des netzes“ nennt, bzw. als problemlösung für radikalismus, meschenfeindlichkeit und allgemeeine arschlochigkeit im netz vorschlägt, scheint mir die schlechtesmögliche lösungsstrategie zu sein; emigration als problemlösung. sich von arschlöchern distanzieren, indem man wegläuft oder sich entfernt. oder den ort, an dem sich arschlöcher aufhalten, einfach als spielplatz, als unwichtig umzudeuten.

anderen möglichkeiten, den ort zu stabilisieren, zu zivilisieren, aufzubauen, (mit) zu gestalten, weicht man so elegant aus. anders gesagt: wenn in bussen und bahnen ständig gepöbelt und rumgedroht wird, sollte man dann sagen, busse und bahnen sind für pack, ich fahre ab jetzt lieber auto? oder sollte man versuchen busse und bahnen mit genau den menschen zu füllen, die sonst lieber auto fahren? sollte man versuchen die deppen mit vernünftigen menschen zum schweigen zu bringen, busse und bahnen mit aller kraft und phantasie zu zivilisieren, statt sich aus ihnen herausdrängen zu lassen?

der (kleine) schlossplatz in stuttgart war vor der jahrtausendwende ein unerfreulicher, stinkender, vernachlässigter, dunkler ort an dem sich abends nur unerquickliche menschen aufhielten. statt diesen unrühmlichen ort abzuwerten oder zu behaupten, er sei gescheitert, wurde er in privatinitiative aufgewertet: dort öffnete eine kneipe (pauls boutique). das brachte so viel leben, so viel energie auf den schlossplatz, dass er sich rasch zu einem der attraktivsten orte in stuttgart entwickelte. wenn ein ort nicht funktioniert oder seine nachteile die vorteile zu überwiegen scheinen, heisst das nicht unbedingt dass der ort gescheitert oder kaputt ist. es kann auch bedeuten, dass die bisherige nutzung falsch war, dass ideen fehlten, dass die richtigen menschen fehlten.

der kleine schlossplatz wurde 2005 in seiner ursprünglichen form abgerissen, bzw. neugestaltet. das grundprinzip der nutzung, gastronomie, läden und abendattraktionen, wurde aber aus der blütezeit von pauls boutique übernommen — und funktioniert nach wie vor. jetzt eben nicht mehr auf grund von privatinitiative, sondern institutionalisiert, von der stadtverwaltung geplant und ausgeführt.

ich glaube so müssen wir auch mit dem netz umgehen. wie in der fleischwelt gibt es dort unangenehme orte, es werden orte von leuten übernommen die hetzen, pöbeln und sich in ihrer arschlochigkeit gefallen. aber mit den richtigen strategien (die wir immer weiter entwickeln müssen) lassen sich diese plätze zurückerobern oder zivilisieren. nicht abwerten, aufwerten.


  umblaetterer.de: »Spiegel« lesen in Detroit   #

„dique“:

[I]n ausgesuchten Städten gab es den »Spiegel« dann bald schon am Sonntag um die Mittagszeit. Seit Wolfgang Büchners Intermezzo als Chefredakteur haben wir uns nun an den Samstags-»Spiegel« gewöhnt (also die, die ihn noch lesen, hehe). Jemand hat gerade errechnet, dass es bei dem aktuellen Tempo der Vorverlegung nur noch ca. 13,4 Jahre dauert, bis der »Spiegel« wieder, nach Freitag, Donnerstag etc. wieder am Montag erscheint.

  realvirtuality.info: Real Virtualitys Lieblingsfilme des Jahres 2015   #

alex matzkeit zählt die filme die er gesehen hat. das ist mir noch nie gelungen. vielleicht sollte ich ein artikelformat „gesehen“ auf wirres.net einführen. in den gesehen-artikeln könnte ich dann eventuelle kritiken zu denen ich mich durchringe verlinken oder empfehlungen aussprechen. und am ende des jahres könnte ich die artikel dann zählen. gleich mal anfangen …

  blog-cj.de: Die Digital-Trends 2016   #

stimmt, meiner meinung, nicht alles was christian jakubetz hier aufschreibt, aber es ist allerhand wahres vernünftiges dran. einen punkt möchte ich ergänzen:

4. Alte Medien sterben nicht, wandern aber in die Nische

auch neue medien wandern mehr und mehr in die nische. alles wandert in nischen, bis auf die wenigen angebote die ihr niveau so weit nach unten schrauben, dass sie ein massenpublikum erreichen oder angeln können. die grossen plattformen befinden sich selbst natürlich nicht in nischen, bedienen in ihrem inneren aber (fast ausschliesslich) nischen. ich glaube ich kann, ohne mich zu weit aus dem fenster zu lehnen, sagen: alles, bis auf wenige ausnahmen, wird nische.

  theawl.com: Beautiful   #

One day James got bored with our work and went to the mirror in my apartment and began to pat his hair down and nod.

“Look at that ugly son of a bitch,” I said. Which was a normal thing for me to say to him, or vice versa. We were both giant dudes and we made fun of each other all the time.

And he got a tiny bit serious-looking right then, and didn’t turn his head, just kept looking in the mirror, and said, firmly, “That’s a beautiful motherfucker.”

“Right,” I said.

“But look at this,” he said. “Just look at this beautiful motherfucker. Paul, that is an absolutely beautiful motherfucker right there.” He made a “hmm” noise, like he’d just eaten something wonderful, as if his beauty were delicious.

He kept saying it, three or four more times, beautiful, beautiful, beautiful, beautiful. As if I weren’t in the room. Until finally I said—

“Yeah, yeah, I got it. You’re a beautiful motherfucker. Let’s get back to work.”

“That’s right,” he said, and we got back to work.

hab ich schonmal gesagt, wie toll ich die eule ahle finde? the awl is a beautiful motherfucker.

  nerdcore.de: Clickbait doing the Fascist-Dance   #

der CBS-CEO freut sich über donald trumps hetze und eskalation, weil sie werbegelder generiert und hofft, dass trump schön weiter eskaliert.


  twitter.com/GOODNESSaidan: Carrie Fisher just dragging the fuck out of George Lucas in her autobiography is so festive   #

there’s no underwear in space.
— george lucas

  digg.com: The Opening Credits Of 'Spectre' Fit Surprisingly Well With Radiohead's Rejected Bond Theme   #

ich fand spectre extrem scheisse und die (nicht genomme) titelmusik von radiohead auch eher so lala.

(eigenartigerweise gefielen mir die craig-bonds davor ganz gut. entweder wurden bei spectre die bond-klischees überreizt oder ich hatte einfach die schnauze voll von der stumpfen art, die geschichte voranzubringen und bond jede explosion, jeden faustkampf, jeden einsturz unverletzt und ohne schrammen überleben zu lassen.)

  humana-conditio.de: Hypomnema (63)   #

sehr gute links zu katastrophalen zuständen bei der wikipedia, hass und hetze im netz und anderen relativ aktuellen themen.

  serienjunkies.de: The Returned: 5 Gründe für die französische Mysteryserie   #

stimmt alles. les revenants ist ganz grossartig, beide staffeln. unbedingt im französischen (untertitelten) original ansehen.

  schulesocialmedia.com: Normen weiblicher Teenager auf Instagram   #

Eine Beurteilung dieser Praktiken ist schwer vorzunehmen: Einerseits wird deutlich, wie viel Druck die soziale Vernetzung erzeugt. Andererseits sagen die jungen Frauen, dass die Komplimente ihnen Auftrieb geben – sie erhalten Wertschätzung über Social Media. Gleichzeitig gab es auch vor 10, 20, 30 und 40 Jahren unter Teenagern Praktiken, in denen Beziehungen ausgehandelt und interpretiert wurden.

wichtig bleibt immer wieder festzustellen: auch wenn sich alles ändert, das medium, die ausdruckarten, die übertragungs- und vernetzungswege, es bleibt (unter der oberfläche) doch alles gleich. via.

  mediasteak.com: Die Königin von Versailles   #

die ARD scheint aus dieser doku jetzt so eine art „diner for one“ machen zu wollen, indem sie sie jedes jahr wiederholt. ist aber auch trotz des hohen alters immer noch sehenswert.
(noch bis zum 3. januar abrufbar.)

  zeldman.com: The Year in Design   #

herr zeldmann fasst zusammen, was wichtig im webdesign ist.

(die irre grosse schrift auf seiner seite war vor drei (?) oder vier (?) jahren noch extrem gewöhnungsbedürftig und irritierend, mittlerweile bin ich soweit, kleinere schriften beinahe als persönliche beleidigung anzusehen. und auch wenn ich nicht alles was zeldmann macht knorke finde, er weiss wirklich von was er spricht und hat fast immer recht.)

  digiday.com: Copyranter: The 5 best ads you didn't see this year   #

vier werbespots (und eine anzeige) von denen ich tatsächlich zwei ganz witzig fand. noch witziger fad ich den teaser des copyranters in seinem blog:

Curated by me, the best ad critic in all dimensions across all universes.

  sixcolors.com: Our favorites: Mac apps   #

aufgelistet sind ein paar meiner lieblingsapps, aber auch einige die ich noch nicht kannte, bzw. nutze.

  buzzfeed.com: The Original Star Wars Concept Art Is Amazing   #

via

  facebook.com: David Schraven - Liebe Freunde. Ihr müsst jetzt tapfer sein. Und...   #

david schraven auf facebook:

Liebe Freunde.
Ihr müsst jetzt tapfer sein. Und hart. Es geht um Hardy Prothmann. Einige kennen ihn. Das ist der, der (angeblich neuen) Lokaljournalismus macht und sich über die (angeblich mangelnde) Qualität anderer Zeitungen das Maul zerreißt. Und nebenbei Pressemeldungen der lokalen Gemeinde auf seinem Blog raushaut. Der Hardy Prothmann.
Da gab es vor einiger Zeit eine Morddrohung. Und dann eine überraschende Wendung, die mich jetzt noch hintenüber wirft.
Lest selbst. Lest bitte erst die Morddrohung bis zum Ende. Auch wenn es wehtut. Und dann erst den zweiten Teil. Die irre Wendung. Die Auflösung. Kann man sich nicht ausdenken. Das ist geprothmannt.
Die Morddrohung
Die Auflösung


  54stories.de: Der gewünschte Gesprächspartner ist zur Zeit nicht erreichbar   #

Als wir wieder zu Hause waren, habe ich fast geweint, als Mama uns eröffnet hat, dass wir dieses Jahr mal ohne Baum feiern würden. Wir seien doch alle schon erwachsen.

schöne, unbesinnliche weihnachtsgeschichte von ruth herzberg.

p.s.: das ist unser weihnachtsbaum dieses jahr.

  zeit.de: zeitmagazin.de: Der Feind in unserem Netz   #

nicht besonders weihnachtlich-besinnlich, die geschichte des stalkings der familie mierau, aber gut geschrieben und mit einem relativ frohen ende.

  heise.de/tp: Atombomben auf Ost-Berlin   #

markus kompa über den wahnsinn des atomaren wettrüstens, bzw. hier speziell über die bisher geheime liste von zielen der amerikanischen atombomben von 1956.

wobei das wettrüsten wohl im Nachhinein als ziemlich einseitig anzusehen ist und die sowjetunion wohl vor allem damit beschäftigt war, stärke vorzutäuschen:

Als die USA 1961 durch verbesserte Spionagesatelliten erkannten, dass die Sowjets statt über 500 gerade einmal über vier einsatzfähige Interkontinentalraketen verfügten und daher keine reale Bedrohungslage bestand, ließ das Pentagon nicht etwa von seinen Plänen ab. Vielmehr schlug der damals ranghöchste Militär Lyman Louis Lemnitzer vor, den Gegner überraschend nuklear zu vernichten, solange er noch wehrlos sei – und China gleich mit, das damals noch keine Atomwaffen besaß. Die Regierung Kennedy lehnte ab.

dazu passt übrigens die analyse von gregor schöllgen im aktuellen cicero ganz gut: Putins Poker — Warum der russische Präsisent dem Westen immer einen Schritt voraus ist (0,35€ blende-bezahllink).

  digg.com: Brilliant Orangutan Builds Itself A Hammock   #

oh! orang-utans können knoten binden und lösen!


  welt.de: „Es wurde gekokst und gekifft“   #

gute überschrift, gutes interview mit stevan paul über seine zeit als koch und was er so macht.

  trendingtopics.at: Blendle-Gründer: „Clickbait funktioniert hier einfach nicht“   #

interview mit marten blankensteijn über blendle. enthält ein paar andeutungen, was blendle demnächst so vorhat.

  facebook.com/christianfenner: Kopf schlägt Kapital :-)   #

ein junger „hacker“ (george hotz) baut sich ein selbstlernendes, selbstfahrendes auto und bloomberg berichtet darüber (artikel in schriftform). mir schwingt bei den erklärungen von george hotz ein bisschen viel unangenehme selbstgefällig und obercheckertum mit. ohne frage ist das was er da macht beeindruckend — und zwar aus mehreren gründen. seine lösung scheint günstig, mit günstigen standardbauteilen umsetzbar, er verfolgt ein interessantes konzept (maschinenlernen) und sein prototyp scheint in ansätzen zu funktionieren.

aber vielelicht ist mir george hotz einfach nur unsympathisch und der bericht etwas zu undistanziert.

  nerdcore.de: Star Wars – The Force Awakens (No Spoilers Review)   #

gern gelesen und im übrigen hab ich den film noch nicht gesehen. spectre auch noch nicht. dafür bin ich jetzt bald mit allen folgen von the knick durch. auch schön.

  vice.com: Wie ich mit meiner Kippa auf dem Kopf einen Salafistenprozess besuchte   #

apropos , was yonatan shay hier aufschreibt, wirft kein gutes licht auf uns alle.

  bloomberg.com: Hospital Gear Could Save Your Life Or Hack Your Identity   #

die (technische) sicherheit in krankenhäusern, dürfte hier in deutschland ähnlich katastrophal sein, wie in den USA. die beispiele und die tatenlosigkeit sind ziemlich erschütternd, unter anderem wird beschrieben, wie identitätsdiebstahl über eine blut-analysemaschine funktioniert.

via nerdcores niuws (sehr zu empfehlen).

  thisisnotporn.net: Quentin Tarantino   #

quentin tarantino mit dem weihnachtsmann.


gute analyse der krise des offenen webs, mit einem prima cliffhanger zum noch unveröffentlichten zweiten artikelteil. michael seemann sagt darin viele kluge sachen, aber auch etwas eher nicht so kluges:

Ich persönlich habe für mich das Open Web bereits abgehakt. Es war eine gute Idee. So wie der Kommunismus eigentlich eine gute Idee war.

immerhin veröffentlicht er den text im offenen web und nicht auf facebook, dort teasert er ihn nur an. natürlich ist und war das web eine gute idee — aber vor allem eine, die (nach wie vor) gut funktioniert.

ich würde das vom kommunismus nicht behaupten wollen, der war weder eine gute idee, noch hat er jemals funktioniert. ich würde die entwicklung des offenen webs auch nicht mit dem kommunismus vergleichen, sondern eher mit der entwicklung von städten (oder staaten). oder mit der entwicklung des westens der USA. dort ging es in der frühzeit, in den ersten besiedlungsphasen, auch eher „frei“ und „offen“ zu, mit all seinen vor- und nachteilen und einer starken anarchischen komponente. der westen war offen, aber hatte recht hohe „transaktionskosten“, die man nicht selten mit dem leben bezahlte. die zivilisierung des westens durch regulierung, umzäunung, regelfestschreibung, die bildung von geschlossenen gemeinschaften (städte, bundesstaaten, mit jeweils eigenen regeln) senkte die transaktionskosten, bzw. erleichterte vielen menschen an der gemeinschaft, wirtschaftlich oder ideel, teilzunehmen, ohne für die eigene sicherheit sorgen zu müssen.

mittlerweile ist der westen durchreguliert und (mehr oder weniger) geschlossen, nach eigenen regeln organisiert, ähnlich wie die plattformen, die mittlerweile das web beherrschen. und trotzdem gilt der westen der USA immer noch als ein land der chancen, der freiheit und der unbegrenzten möglichkeiten.

und noch ein gedanke zum bedeutungsverlust des offenen webs. vielleicht hatte das web niemals die bedeutung (und relevanz) die wir ihm zuschreiben. die ersten 10 jahre die ich ins internet schrieb wurde ich von freunden und dem grossteil der welt belächelt, weil dieses web doch nicht ernstzunehmen war. erst als sich grössere player ins web setzten, stieg der wasserstand und liess das web (genauer: das netz) auch für skeptiker langsam interessant und relevant erscheinen. jetzt, wo die massen sich im netz befinden und seine potenziale entdecken (und sich zum teil gehen lassen), hat das web überhaupt relevanz erlangt. oder anders gesagt: das (offene) web war immer ein spielplatz von randgruppen (nerds, technikfreaks, selbstdarsteller, mitteilungswütigen) und wird es auch in zukunft bleiben.

oder nochmal anders gesagt: relevanz ist firlefanz und was kümmert es mich, ob sich die massen sich weiterhin in (sich transformierenden, aber stets ähnlich funktionierenden) massenmedien tummeln, solange ich ungeahnte möglichkeiten und potenziale habe, weiterhin die für mich relevanten randgruppen zu erreichen?


  tagesspiegel.de: Rekonstruktion eines Doppellebens — Wie der Tod die Lüge schützt   #

nach einem klick auf diesen link kann man zwei sachen tun: den werbeoverkill auf tagesspiegel.de betrachten oder diesen ziemlich erschütternden artikel darüber lesen, welche energien die erlangung von aufmerksamkeit in menschen freizusetzen vermag.

  campus.nzz.ch: Stoppen wir lügende Politiker!   #

servan grüninger erklärt björn höcke ausführlich und fundiert zum lügner und faktenverdreher:

[W]enn sich niemand die Mühe macht, Höckes Thesen Aussage um Aussage auseinanderzunehmen und ihnen die harten Fakten der wissenschaftlichen Realität entgegenzusetzen, dann geht sein pseudowissenschaftliches Gerede einfach weiter.

Rassismus ist deshalb falsch und verachtenswert, weil er Menschen aufgrund willkürlicher Kriterien in unterschiedliche Wertekategorien einteilt. Wenn wir nun zulassen, dass die Vertreter solcher Kategorisierungen ungestraft die Wissenschaft zur Untermauerung ihrer Ansichten missbrauchen dürfen, dann untergraben wir damit langfristig die Wirksamkeit unserer Gegenargumente.

Damit das nicht geschehen kann, sind alle Beteiligten in der Pflicht. Einerseits müssen die Medien noch viel stärker als bisher dafür sorgen, dass Lügen also solche entlarvt und Falschaussagen gebrandmarkt werden. Fakten- und Realitätschecks sollten die Regel, nicht die Ausnahme sein. Das gilt nicht nur im vorliegenden Fall, sondern ganz generell.

Wenn Politiker ungestraft Unwahrheiten verbreiten können, ohne dass diese Unwahrheiten auch geahndet werden, dann verschaffen wir ihnen einen Freipass zum Lügen. Die Tatsache, dass die beiden republikanischen Präsidentschaftskandidaten in den USA, welche zurzeit den grössten Zuspruch geniessen, gleichzeitig auch die beiden Kandidaten sind, welche die meisten Lügen und Unwahrheiten verbreiten, spricht Bände.

  augengeradeaus.net: „Operation Counter Daesh“: Erste Tornados für Syrien nicht tauglich   #

die wege der bundeswehr sind unergründlich, aber thomas wiegold erklärt das immer ziemlich gut und differenziert.

  oldbookillustrations.com: Lost Opportunity   #

via

  kottke.org: Black holes explained   #

video von kurzgesagt über schwarze löcher.

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