kategorie: links ×

  herzdamengeschichten.de: Woanders – Der Wirtschaftsteil

der wirtschaftsteil von maximilian buddenbohm hat es heute sogar in die krautreporter-morgenpost geschafft, ganz zu recht. viele lesenswerte geschichten um das thema flucht und flüchtlinge und menschlichkeit. ganz besonders gut gefallen hat mir die geschichte von kurt saar-schnitts oma, die auch mal flüchtling war. oder den „schau in meine welt“-film über liiban, den ich vor einem monat auch schon mal verlinkt hatte.


  narrative.ly: As My Face Disappeared So Did My Mother and Father

howard shulman:

Three days after his birth, a perfect baby, the carrier of his young parents’ dreams and ambitions, became what some might call a monster. Like ants on honey, a bacterial infection consumed his face, and as quickly as his face disappeared, so did his mother and father. The newborn that his parents had expected to take home and raise as their cherished son was no longer the child they had the courage to claim.

I was that baby.

die erschütternde, aber sehr einfühlsam und fast distanziert aufgeschriebene lebensgeschichte von howard shulman.


  rottentomatoes.com: Shaun the Sheep (2015)

der shaun-das-schaf-film hat auf rotten tomatoes 99%. das ist mehr als mad max: fury road. (via)


  sueddeutsche.de: Warum Flüchtlinge Smartphones haben

eigentlich schlimm, dass das klima hier so von missgunst und empathielosigkeit geprägt ist, dass solche selbstverständlichkeiten in der süddeutschen erklärt werden müssen.


  taz.de: Krisenjugend in Europa: Keine neue Heimat für Marta

In der EU herrscht Freizügigkeit. Doch seit Januar gelten schärfere Regelungen. Wer Beihilfen beantragt, riskiert sein Aufenthaltsrecht. Martas Geschichte.

wenn man das so liest, könnte man das gefühl bekommen, dass eines der hauptziele der CSU und anderen splittergruppen, die dem vermeintlichen volkswillen hinterherhecheln, mittlerweile erreicht wurde: missgunst und neid verstärken und die europäische idee von innen aushöhlen, indem man missgunst, neid und unmenschlichkeit institutionalisiert.


  spiegel.de/einestages: Ali Mitgutsch: Erfinder der Wimmelbücher wird 80
schöner text über ali mitgutsch, seine bücher und sein wimmelleben. fast genau schön ist, dass die bilderstrecke sehr viele seiner wimmelmotive zeigt, einige der klassiker die ich noch aus der kindergartenzeit kenne und die ich witzigerweise nie vergessen habe. dass ist alles so grossartig, dass ich mir nicht nur die biographie von mitgutsch kaufen möchte, sondern auch gleich einen haufen grossformatiger wimmelbücher.


  zeit.de: Ein Abgrund von Landesverrat

bundesrichter thomas fischer:

Diese Sache wird dennoch vieles beschädigt zurücklassen: Ein Bundesministerium, das beim Feldgeschrei einer abgedreht hysterisierten Presse einknickte wie ein welker Halm, aus lauter Angst, es sich mit der "öffentlichen Meinung" zu verderben. Einen obersten Strafverfolger der Republik, der dahinschwankte und im Nebel verschwand. Einen Verein der Bundesrichter, der das Maul aufreißt, wo es nichts (mehr) kostet, und untertänig klatscht, wenn ihm befohlen wird, das Recht für 80 Millionen Bürger mit derselben Personalstärke zu vollziehen wie für 60 Millionen Bürger – und halt einfach ein bisschen oberflächlicher zu arbeiten. Helden, wohin man blickt.

kurzversion: alle doof, inkompentent, feige, hysterisch. alle. ich und du, die journalisten, „deren intellektuelle Fähigkeiten und Fachkenntnisse gerade eben zum Zubinden der Schuhe […] ausreichen“. die lange version zu lesen lohnt sich aber dennoch sehr, weil’s ein selten nüchterner und distanzierter blick auf die #landesverrat-sache ist und jeder bekommt sein fett weg. jeder ausser thomas fischer natürlich.


  telegraph.co.uk: Mad Max: Fury Road review

robbie collin sagt im telegraph eigentlich alles was zu mad max: fury road zu sagen ist und kommt mit diesem einzelnen satz dem nagel-kopf recht nahe:

Imagine if Cirque du Soleil reenacted a Hieronymus Bosch painting and someone set the theatre on fire. This is more or less what Miller has come up with.

ich habe mir, entgegen dem rat den mir einige leute eindringlich gegeben haben, den film nicht im kino angesehen, sondern als HD-version im (US) itunes-store gekauft. dann habe ich mir den film zusammen mit der beifahrerin auf unserem (relativ) neuen und grossen HD-fernseher angeguckt. normalerweise halten wir es nicht aus, gemeinsam filme oder serien zu sehen, unter anderem weil die beifahrerin der überzeugung ist, dass sie alles und jeden dialog verstehen muss und ich der glaubensrichtung folge, dass sich der sinn aus dem zusammenhang ergibt. dieses mal hat es gepasst, weil es bei fury road nicht so viele dialoge zu verstehen gibt.

tatsächlich hat das auf dem fernseher sehr gut funktioniert und der beste nebeneffekt, den das kino auch nicht bieten kann, sind die extras, die mit der itunes HD-version mitgeliefert werden. denn das making of, die produktion, bieten nochmal, neben ein paar wikipedia-artikeln zum film, ein paar stunden beste unterhaltung.


  deutschlandradiokultur.de: Debatte über Meinungsmache - Wenn Medienkritiker unkritisch werden

Es gibt einzelne Fälle, in denen Leser meinen Beitrag loben, obwohl sie meine Ansicht nicht teilen. Man kann sie an den Fingern einer Hand abzählen. Noch nie aber hat sich irgendein Leser beschwert, mein Beitrag sei zwar ein mieses, manipulatives Stück Journalismus. Sie seien aber ganz meiner Meinung. Ich finde: Genau so ein dialektisches Urteil wäre richtig gute Medienkritik.

ich mag diesen artikel, bzw. bin ganz der meinung des hauptgedankens dieses artikels — ich würde aber gerne gleichzeitig die totale verallgemeinerung in diesem artikel anprangern, die ihn zu einem „miesen, manipulativen Stück Journalismus“ macht (SCNR).

ja, medienkritiker sollten texte kritisieren, unabhängig davon ob sie ihre meinung wiedergeben oder nicht. aber warum nennt markus reiter nur allgemeine beispiele und keine konkreten texte? wer sind diese „Medienkritiker“ von denen er redet? wir sind doch im zeitalter des blogdings und social-media-gedöns alle medienkritiker, meint er uns alle? meint er medienkritiker die eine zeitungskolumne haben? meint er stefan niggemeier? das bildblog? oder matthias kalle? joachim huber? irgendwelche blogger? facebookkommentatoren?

ja medienkritiker sollten auch bei texten die ihre meinung wiedergeben kritisch sein. aber sie sollten auch so konkret wie möglich sein. allgemeines rumgemeine ohne konkrete textarbeit ist wie ein lauter furz: erregt kurz aufmerksamkeit, hinterlässt aber keinen bleibenden eindruck. (via)


  humansofnewyork.com

ich glaube ich hab das erst kürzlich empfohlen, aber eigentlich kann man humansofnewyork.com nicht oft genug empfehlen. die fragmente und bilder aus dem leben anderer menschen sind durch ihre kürze und relativ zurückhaltende inszenierung ohne pathos und doch berührend und erhellend. im moment reist brandon stanton (offenbar) durch pakistan, humans of new york sind im moment also of pakistan.


die sendung mit der baumschule

felix schwenzel

in vier folgen hat die sendung mit der maus erklärt wie bäume entstehen. denn bäume wachsen nicht einfach aus baumsamen, das ist alles viel komplizierter.

teil 1, teil 2, teil 3 und teil 4 auf wdrmaus.de, oder teil eins hier eingebettet:





  nerdcore.de: This is where I leave you. (For a while.)
rené walter über den zustand des webs und über nerdcore.de. lang und unbedingt lesenswert, nach meinem urlaub gebe ich sicherlich nochmal mehr senf dazu ab.


  tagesspiegel.de: Vincent Klinks Essig-Essenz

Der Sternekoch aus Stuttgart lässt gern mal einen Rotwein stehen. Aus den Resten macht er noch etwas Gutes. Hier erklärt er, wie die Neige zu Essig wird.

toll, aus weinresten essig machen. leider haben wir nie weinreste. wir trinken den wein aus kartons, darin hält er sich — im gegenteil zu flaschen — schön lange (bis der karton alle ist). und in den kartons (vielleicht sollte ich besser sagen im schlauch?) wird der wein eben durch luftausschluss über wochen nicht schlecht, aber alle. aber vielleicht kauf ichmal ne flasche um das auszuprobieren. (via)


  blogs.taz.de/riotmama: what a cheeky cunt

das ist möglicherweise die einzig vernünftige reaktion auf franz josef wagner: noch mehr wahnsinn und eine ladung rekursive ironie.


  boingboing.net: Fabulous fan video for William Shatner's cover of Pulp’s

als ich das video ansah, konnte ich die augen nicht mehr abwenden. wie bei einem toten tier auf der strasse. grässlich, aber man muss hinsehen.


  mentalfloss.com: 10 Fascinating Facts About Ravens

When it comes to intelligence, these birds rate up there with chimpanzees and dolphins. In one logic test, the raven had to get a hanging piece of food by pulling up a bit of the string, anchoring it with its claw, and repeating until the food was in reach. Many ravens got the food on the first try, some within 30 seconds. In the wild, ravens have pushed rocks on people to keep them from climbing to their nests, stolen fish by pulling a fishermen’s line out of ice holes, and played dead beside a beaver carcass to scare other ravens away from a delicious feast.

If a raven knows another raven is watching it hide its food, it will pretend to put the food in one place while really hiding it in another. Since the other ravens are smart too, this only works sometimes.

würde mich irgendeine macht dazu zwingen mich für ein haustier zu entscheiden, ich entschiede mich nicht für einen hund oder eine katze, sondern einen raben. ersatzweise ein graupapagei. (via)


  zeit-magazin.de: Nacktheit: Das Paradies wird abgeschafft
annabel wahba zitiert den britischen soziologe frank furedi:

„Erwachsene wenden ihre eigenen sexuellen Normen auf Kinder an, und plötzlich bekommt etwa das kindliche Doktorspiel eine sexuelle Konnotation, die es gar nicht hat.“ Zugleich setze sich immer mehr der Verdacht durch, Pädophile seien überall. „In unserer Vorstellung lauern sie hinter jeder Ecke – das verkennt die Realität bei Weitem.“ Es gibt nicht mehr Fälle von Kindesmissbrauch, wir haben nur mehr Angst davor.

mir scheint das bei mehr oder weniger allen gefühlten gefahren der fall zu sein: wir schaffen es kaum noch realistisch risiken einzuschätzen. vielleicht konnten wir das auch noch nie. unsere ängste vor gift im essen, islamistischem terror oder dem fliegen allgemein sind so extrem vom wahren risiko entfernt, dass man an allgemein vorhandener vernunft und rationalität zweifeln könnte.

umgekehrt ist es nicht besser: unsere hoffnung sind oft so unrealistisch (hoffnung auf einen lottogewinn, der glaube der fussball würde wieder gut, wenn nur der blatter schnell zurücktreten würde) dass wir uns eigentlich generalisierte angst- und hoffnungsstörungen attestieren müssten. oder platt ausgedrückt: ein bisschen impfgegner-irrationalität steckt in uns allen.


  priceonomics.com: How to Charge $1,000 for Absolutely Nothing
die geschichte der „i am rich“-app.


  jezebel.com: When a Magazine Only Wants You If You're Willing to Pose Nude
die schauspielerin und feministin caitlin stasey über ihre website herself.com (nsfw) und ein paar arschlöcher, die das was sie tun wohl journalismus nennen.


  well.blogs.nytimes.com: How Walking in Nature Changes the Brain

A walk in the park may soothe the mind and, in the process, change the workings of our brains in ways that improve our mental health, according to an interesting new study of the physical effects on the brain of visiting nature.

ich bin ja immer skeptisch wenn irgendwo steht „new studies have shown“ oder „wissenschaftler an einer universität haben herausgefunden“. hier auch. es scheint aber so zu sein, dass es uns eher beruhigt durch einen grünen park zu laufen, als an der autobahn entlangzulaufen. gut zu wissen.