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ix hab nen sel­fie da­von ge­macht, wie wir nen sel­fie von uns ma­chen.


links vom 29.01.2015

felix schwenzel

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  kraut­re­por­ter.de: Ka­tar, Pe­tro­dol­lars und die Jour­na­lis­ten   #

hach. jens wein­reich über die hand­ball WM in ka­tar, für die ka­tar „rund 700 Jour­na­lis­ten die Rei­se­kos­ten be­zah­len“ will:

All je­nen, die die Of­fer­te er­hiel­ten, war ei­gent­lich ein fei­nes jour­na­lis­ti­sches The­ma ge­lie­fert wor­den. Sie hät­ten öf­fent­lich die Fra­ge er­ör­tern kön­nen, wie sich Ka­tar, das we­gen der WM 2022 und sei­nes skla­ven­hal­ter­ähn­li­chen Ka­fa­la-Sys­tems welt­weit in der Kri­tik steht, eine gute Pres­se or­ga­ni­sie­ren will. Der­lei Be­trach­tun­gen aber sucht man in Ar­chi­ven und im In­ter­net ver­geb­lich. Dar­in liegt viel­leicht eine ge­wis­se Lo­gik.

nor­ma­ler­wei­se nennt jens wein­reich das wor­über er schreibt sports and po­li­tics, was auf den ers­ten blick ähn­lich lang­wei­lig klingt wie „hand­ball-WM“. aber wenn man zum bei­spiel die­sen text liest, ist er­staunt, wie tief­grei­fend ka­putt und zy­nisch das gute alte sys­tem rund um „brot und spie­le“ ist.

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  ny­ti­mes.com: The Weird Sci­ence of Naming New Pro­ducts   #

neal gab­ler über den lang­wie­ri­gen und schwie­ri­gen pro­zess der na­mens(er)fin­dung für pro­duk­te oder fir­men. sehr lang, sehr de­tail­iert, sehr ein­leuch­tend (da­mit mei­ne ich den text, aber es passt auch auf den na­mens­fin­dungs­pro­zess) /per mail

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  taz.de: Track­ing auf Nach­rich­ten­sei­ten: Das Le­sen der Le­ser   #

sven­ja bednar­c­zyk über wer­be­track­ing bei jour­na­lis­ti­schen an­ge­bo­ten. mit of­fen­le­gung, was ja kei­nes­falls selbst­ver­ständ­lich ist:

Hin­weis: Auch taz.de trackt. Mehr dazu auf taz.de/!119279

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  spie­gel.de: Sa­scha Lobo: War­um Ver­schlüs­se­lung un­ver­zicht­bar ist   #

sa­scha lobo hat lei­der mal wie­der recht:

Das heißt auch: Egal wie groß ein Plan der Re­gie­rung in­sze­niert wird, ir­gend­et­was tun zu wol­len - im Zwei­fel ist er nichts wert. Null. Das ist nicht nur eine un­ter­skan­da­li­sier­te Kehrt­wen­de, das ist die Auf­kün­di­gung je­der po­li­ti­schen Ver­läss­lich­keit. Es han­delt sich um die Ge­wiss­heit, dass die Re­gie­rung Mer­kel al­les An­vi­sier­te, Ver­spro­che­ne, Her­bei­vi­sio­nier­te in der Se­kun­de ins Ge­gen­teil ver­keh­ren wird, in der es op­por­tun er­scheint.

auch wenn die bun­des­re­gie­rung na­tür­lich be­teu­ert, nichts ge­gen ver­schlüs­se­lung zu ha­ben, so­lan­ge eine hin­ter­tü­re für die be­hör­den exis­tiert, ist sie mit die­ser die­ser for­de­rung na­tür­lich de-fak­to ge­gen si­che­re ver­schlüs­se­lung, denn ver­schlüs­se­lung wird un­wirk­sam und un­brauch­bar, wenn sie mit ge­rin­gem auf­wand -- egal von wem und ob mit rich­ter­li­cher ge­neh­mi­gung oder nicht -- ge­knackt wer­den kann.


spie­gel-on­line klam­mert sich an flash

felix schwenzel

apro­pos spie­gel-on­line und apro­pos you­tube nutzt jetzt stan­dard­mäs­sig das HTML5 vi­deo-ele­ment:

auch wenn der „op­ti­miert für den in­ter­net-ex­plo­rer“-hin­weis fehlt, fühlt sich @SPIE­GELON­LINE doch sehr 90er an. pic.twit­ter.com/pVO5fIM0H8

— fe­lix schwen­zel (@di­plix) 28.01.2015 11:43

sehr lo­bens­wert, dass @spie­gelon­line auf mei­ne kla­ge, dass vi­de­os ohne flash-play­er ers­tens nicht funk­tio­nie­ren und zwei­tens of­fen­ba­ren dass UTF8 nichts für spie­gel-on­line-feh­ler­mel­dun­gen ist, ge­ant­wor­tet hat:

@di­plix Das wird sich in Zu­kunft si­cher än­dern, der­zeit geht es aber noch nicht ohne Flash. Tut uns leid!

— SPIE­GEL ON­LINE (@SPIE­GELON­LINE) 28.01.2015 11:47

was mich al­ler­dings wun­dert: war­um geht das in der mo­bi­len ver­si­on von spie­gel on­line, zum bei­spiel auf mei­nem ipho­ne-sa­fa­ri, das ja be­kannt­lich auch kein flash in­stal­liert hat? die­se fra­ge hat die freund­li­chen spie­gel-on­line-so­cial-me­dia-re­dak­ti­on dann of­fen­bar über­for­dert und blieb un­be­ant­wor­tet.

@spie­gelon­line aber die mo­bil­ver­si­on funk­tio­niert mit ohne flash — war­um nicht auch die desk­top-ver­si­on? pic.twit­ter.com/wCef57b4D1

— fe­lix schwen­zel (@di­plix) 28.01.2015 11:49

war ich zu un­freund­lich oder muss man „Tut uns leid!“ als fi­na­le ant­wort ak­zep­tie­ren? tech­nisch muss das doch easy-peasy funk­tio­nie­ren, zum bei­spiel mit ei­ner wei­ter­lei­tung für alle brow­ser mit der flash ver­si­on 0.0.0, auf die mo­bi­le ver­si­on von spie­gel.de. oder so.


[nach­trag 25.04.2015]
seit ein paar wo­chen funk­tio­nie­ren die vi­de­os auf spie­gel on­line auch mit de­instal­lier­tem flash auf desk­top-brow­sern.


schlüpf­ri­ger bou­le­vard

felix schwenzel

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  spie­gel.de: 80-jäh­ri­ge Judi Dench: Reif fürs ers­te Tat­too   #

spie­gel-on­line dich­tet sich hier eine nicht nur blöd­sin­ni­ge, son­dern auch fal­sche über­schrift zu­sam­men. judi dench hat sich be­reits den hin­tern tä­to­wie­ren las­sen, das er­zähl­te zu­min­dest der film­pro­du­zent har­vey weins­stein vor ein paar wo­chen in der gra­ham nor­ton show. den aus­schnitt kann man sich bei time.com (oder you­tube) an­se­hen. laut wi­ki­pe­dia, bzw. dem bou­le­vard­blatt new york post hat sie das auf ei­nem emp­fang auch mal selbst er­zählt:

“[He] said, 'Mrs. Brown' should be a film," Dench said of the 1997 pro­ject that laun­ched her Hol­ly­wood care­er af­ter Wein­stein took it from the BBC to US ci­ne­mas. “It was thanks to Har­vey, who­se name I have had tat­to­oed on my bum ever sin­ce," Dench jo­ked while ac­cep­ting a Bri­tish Film In­sti­tu­te award in Lon­don.

in der dpa-mel­dung steht auch nichts von ei­nem ers­ten tat­too, son­dern, dass dench „Lust auf eine Tä­to­wie­rung“ habe.

ganz ab­ge­se­hen da­von ist die aus­ga­be von mit­te ja­nu­ar der gra­ham nor­ton show sehr se­hens­wert.


links vom 28.01.2015

felix schwenzel

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  zeit.de: Jan Böh­mer­mann: Der Al­lein­un­ter­hal­ter   #

mat­thi­as kal­le über jan böh­mer­mann:

Er schreibt für eine Lo­kal­zei­tung, mit 18 Jah­ren wird er Re­por­ter bei Ra­dio Bre­men, dann geht er nach Köln, be­ginnt ein Stu­di­um, bricht es ab, ar­bei­tet für den Hör­funk­sen­der 1Live. 2005, Böh­mer­mann ist 24, er­fin­det er die Ra­dioru­brik Lu­kas' Ta­ge­buch, in der er den Fuß­bal­ler Lu­kas Po­dol­ski par­odiert. Dar­aus stammt der Satz: „Fuß­ball ist wie Schach, nur ohne Wür­fel“, von dem ei­ni­ge bis heu­te glau­ben, dass er tat­säch­lich von Po­dol­ski stammt. Der ver­klagt den WDR und ver­wei­gert der ARD wäh­rend der Welt­meis­ter­schaft 2006 In­ter­views. „Das war das ers­te Mal“, sagt Böh­mer­mann, „dass ich ahn­te, was ich an­rich­ten kann.“

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  you­tube.com: Unge & die You­Tuber Sze­ne: Jan Böh­mer­mann im In­ter­view bei Visa Vie (zqn­ce)   #

jan böh­mer­mann über you­tuber spe­zi­ell, aber ei­gent­lich über me­di­en­kom­pe­tenz und me­di­en­kri­tik. / ste­fan nig­ge­mei­er

YouTube Video Vorschaubild
youtube-video laden, info, direktlink
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  blog.so­books.de: Der ei­li­ge Gral der E-Book-Welt   #

sa­scha lobo über sicht­bar­keit und auf­find­bar­keit und emp­fehl­bar­keit von ele­tro­ni­schen bü­chern. was mich dar­an er­in­nert ...

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  se­ri­en­jun­kies.de: Bet­ter Call Saul: Ab Fe­bru­ar bei Net­flix Deutsch­land   #

le­cker:

Ab Mitt­woch, dem 11. Fe­bru­ar um 0.01 Uhr wer­den in Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz die ers­ten bei­den Epi­so­den von „Bet­ter Call Saul“ in der Ori­gi­nal­ver­si­on und der Syn­chron­fas­sung bei Net­flix ver­füg­bar ge­macht.

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  faz.net: Jung­brun­nen: Wie man Eier ent­kocht   #

fas­zi­nie­rend, es scheint mög­lich zu sein ver­koch­te, „de­na­tu­rier­te“ pro­te­ine wie­der her­zu­stel­len, also bei­spiels­wei­se ein ge­koch­tes ei wie­der flüs­sig zu ma­chen:

Der ent­schei­den­de Kick da­für kommt von ei­ner Art Mini-Zen­tri­fu­ge. Das Ei­weiß mit den de­na­tu­rier­ten Pro­te­inen wird ver­flüs­sigt, et­was Harn­säu­re dazu ge­ge­ben, und das Gan­ze in ei­nem Glas­zy­lin­der so hef­tig „ge­schleu­dert“, dass sich die Flüs­sig­keit als dün­ner Film an der Au­ßen­wand des Glas­be­häl­ters hef­tet und mit­dreht. Am Ende sind es die Scher­kräf­te in die­sem Schleu­der­topf, der da­für sorgt, dass sich die Ami­no­säu­re­ket­ten auf­lö­sen, ent­wir­ren und an­schlie­ßend in ei­nem fas­zi­nie­ren­den Pro­zess der Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on zu dem in­tak­ten Pro­te­in neu zu­sam­men fü­gen.

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  faz.net: Ver­schlüs­se­lungs­tech­nik: Ein staat­li­ches Mo­no­pol?   #

kon­stan­ze kurz er­klärt schlüs­sig, war­um de mai­ziè­re an­ti­ver­schlüs­se­lungs­be­geh­ren hinkt:

Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Tho­mas de Mai­ziè­re ver­sucht das An­sin­nen der Kryp­to­re­gu­lie­rung zu er­klä­ren, in­dem er ei­nen Ver­gleich mit Alarm­an­la­gen und an­de­ren Si­che­run­gen an Häu­sern her­an­zieht. Na­tür­lich hal­te der Staat die Bür­ger dazu an, das ei­ge­ne Haus zu ver­schlie­ßen und viel­leicht eine Alarm­an­la­ge an­zu­schaf­fen, trotz­dem habe die Po­li­zei „selbst­ver­ständ­lich das Recht, un­ter be­stimm­ten rechts­staat­li­chen Vor­aus­set­zun­gen in ein Haus ein­zu­drin­gen“. Was de Mai­ziè­re un­er­wähnt lässt: Der Staat ver­schafft sich da­bei den Zweit­schlüs­sel zu al­len Häu­sern, um heim­lich und ver­deckt ein­drin­gen zu kön­nen. Bis­her müs­sen auch noch kei­ne pa­trio­ti­schen Hin­ter­tü­ren ein­ge­baut wer­den, um im Fall der Fäl­le den Be­hör­den Zu­gang zu ver­schaf­fen. Auch ver­bie­tet kei­ne staat­li­che Stel­le, Ti­tan-Git­ter an den Fens­tern an­zu­brin­gen und di­cke Stahl­tü­ren ein­zu­bau­en, um Ein­dring­lin­ge ab­zu­weh­ren. Doch ge­nau das er­mög­licht in der vir­tu­el­len Welt die Kryp­to­gra­phie.

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  tres-click.com: Wie Dis­ney-Prin­zes­sin­nen mit rea­lis­ti­schen Haa­ren aus­se­hen wür­den   #

hihi.


per­son of in­te­rest: die haupt­sta­tis­tin

felix schwenzel

heu­te abend (auf net­flix) wie­der ein paar fol­gen per­son of in­te­rest (imdb) ge­guckt. eine mei­ner mei­nung nach ganz gute mit­tel­gu­te se­rie. die epi­so­den sind im­mer schön in sich ab­ge­schlos­sen, aber durch die staf­feln zie­hen sich ein paar rote fä­den, die die auf­merk­sam­keit und neu­gier ganz gut hal­ten kön­nen — trotz der vie­len un­ge­reimt­hei­ten, de­ren zeu­ge man jede fol­ge wird. jj abrams fun­gier­te zu­min­dest bei der fol­ge 22 der ers­ten staf­fel, ich ver­mu­te auch bei an­de­ren, als aus­füh­ren­der pro­du­zent; was wie­der­um das stück­chen­wei­se auf­lö­sen der ge­heim­nis­se der prot­ago­nis­ten er­klä­ren dürf­te.

was mir in die­ser s01-e22-fol­ge auf­fiel war eine ver­däch­ti­ge per­son, die den bei­den haupt­fi­gu­ren, finch und ree­se, stän­dig folg­te. da die bei­den die gan­ze fol­ge über kei­ne no­tiz von ihr nah­men, ver­mu­te ich sie war die haupt­sta­tis­tin in die­ser fol­ge. ich habe sie mal rot mar­kiert. die nächs­ten fol­gen schaue ich mir auch auf­merk­sam an, um zu se­hen ob es da ein mus­ter gibt.


links vom 27.01.2015

felix schwenzel

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  lin­ke­din.com: Big Idea 2015: The Co­ming Mi­cro­pay­ment Dis­rup­ti­on   #

wal­ter isaac­son:

An easy mi­cro­pay­ment sys­tem for di­gi­tal con­tent could help save jour­na­lism.

ein traum der jetzt seit min­des­tens 10 jah­ren ge­träumt wird und für das bis­her kei­ne lö­sung ge­fun­den wur­de. das hat na­tür­lich auch mit den zwei klei­nen un­schein­ba­ren ad­jek­ti­ven ein­fach und mi­cro zu tun. aber selbst wenn es das gäbe (an­sät­ze von flattr, easy-pay, etc. gibt es ja), den tip­ping-point zur ak­zep­tier­ten mas­sen­ak­zep­tanz zu er­rei­chen, ist fast noch schwe­rer. so ge­se­hen gibt es wohl kei­ne ret­tung für den jour­na­lis­mus.

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  in­ter­net­world.de: Blu­men­cron liest Agen­tur­chefs die Le­vi­ten   #

Zum Ab­schluss sei­ner Rede nahm Mül­ler von Blu­men­cron die an­we­sen­de On­line-Wer­ben­bran­che in die Pflicht: „Sie, lie­be Agen­tur­grün­der, müs­sen ler­nen, mo­bi­le Wer­bung zu ver­kau­fen. Wenn Sie das nicht ler­nen, dann wer­den wir alle un­ter­ge­hen, und zwar Sie zu­erst.“

naja. das mag schon stim­men. die agen­tu­ren müs­sen aber mög­li­cher­wei­se vor­her noch was ganz an­de­res ler­nen: gute mo­bi­le wer­bung, bzw. wer­be­kon­zep­te zu ma­chen.

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  netz­po­li­tik.org: Cor­po­ra­te Blog­ger: Te­le­kom ver­tei­digt Aus­kunfts­blo­cka­de im Un­ter­su­chungs­aus­schuss - und ver­plap­pert sich   #

der te­le­kom ist der schutz des ei­ge­nen image of­fen­bar wich­ti­ger, als der schutz der pri­vat­s­hä­re ih­rer kun­den. könn­te man mei­nen wenn man die­sen ar­ti­kel bei netz­po­li­tik.org liest oder in den kom­men­ta­ren zu die­sem te­le­kom-blog­ar­ti­kel.

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  sci­ence­b­logs.de: „Du wirst nie wie­der ru­hig schla­fen kön­nen. Wir wis­sen wo du wohnst!“: Net­te Fund­stü­cke aus mei­nem Post­fach   #

ich bin ein biss­chen nei­disch auf die fan­post die flo­ri­an frei­stet­ter be­kommt. oder eher doch nicht.

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  fu­si­on.net: Fact check: How many pri­va­te jets ac­tual­ly flew in to Da­vos?   #

sind mit­te ja­nu­ar wirk­lich 1.700 pri­vat­flug­zeu­ge auf dem weg nach da­vos ge­we­sen, wie cnn und an­de­re me­di­en be­rich­te­ten? na­tür­lich nicht. das ha­ben al­ler­dings auch schon an­de­re me­di­en ge­ra­de­ge­rückt.

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  blog.desk.pm: Does Spon­so­ring Dar­ing Fire­ball Ac­tual­ly Work?   #

app-ent­wick­ler john sad­ding­ton hat zwei­mal wer­bung bei dar­ing-fire­ball ge­schal­tet (je­weils für 8.000 bis 10.000 dol­lar) und schreibt hier auf wie und war­um das funk­tio­niert hat.

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  ge­ek­dad.com: Da­nish "Ar­cher" De­mons­tra­tes Gul­li­bi­li­ty of Au­di­ence   #

vor ein paar ta­gen hab ich ein vi­deo mit dem bo­gen­schüt­zen lars an­der­son ver­linkt. jim mac­quar­rie hat dad­rü­ber was zu sa­gen:

The­re's this vi­deo, which at least a do­zen peo­p­le have for­ward­ed to me, is cir­cu­la­ting the In­ter­net at the mo­ment pur­port­ing to “de­mo­lish every Hol­ly­wood myth" about ar­chery and “pro­ve that Hol­ly­wood ar­chery is not his­to­ri­cal." Sin­ce ap­par­ent­ly hundreds of sites have un­cri­ti­cal­ly re­pea­ted its many pre­pos­te­rous and un­sup­port­a­ble claims, with the re­sult that many peo­p­le have as­ked me about it, I thought I should of­fer a de­tail­ed ana­ly­sis.

The ques­ti­on re­al­ly co­mes down to th­ree se­pa­ra­te ca­te­go­ries; (1) the claims made in the nar­ra­ti­on; (2) the trick shots shown, and (3) An­der­sen's ac­tu­al ar­chery abili­ty.

We'll start with the third. An­der­sen's quick-shoo­ting tech­ni­que is ob­vious­ly ef­fec­ti­ve (if speed is the goal), in that he is able to fire a lot of ar­rows at a very ra­pid pace. It's worth not­ing that the nar­ra­tor goes to gre­at pains to ex­plain why shoo­ting at clo­se-up di­stances is so im­portant and de­ni­gra­tes “war­ri­or ar­chers only shoo­ting at long di­stances," (just one of many to­tal­ly fal­se claims) in or­der to pa­per over the fact that the man ob­vious­ly can't hit any­thing tha­t's more than about 20 feet away. No doubt the­re are li­te­ral­ly hundreds of fai­led at­tempts that were cut out of the careful­ly-edi­ted vi­deo. His gim­mick is speed, not ac­cu­ra­cy, and it's ob­vious to an­yo­ne who ac­tual­ly knows any­thing about ar­chery that his com­ple­te lack of any kind of con­sis­tent form is go­ing to re­qui­re ca­me­ra tricks and a lot of luck, which is exact­ly wha­t's on dis­play here. He may in fact be the fas­test ar­cher in the world; he just should­n't pre­tend to be ac­cu­ra­te.

/bo­ing­bo­ing.net


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  per­len­tau­cher.de: Me­di­en­ti­cker vom 26.01.2015   #

zi­tat des ta­ges im per­len­tau­cher-me­di­en­ti­cker von heu­te:

Wenn die Welt klar wäre, gäbe es kei­ne Kunst.

— Al­bert Ca­mus


links vom 26.01.2015

felix schwenzel

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  zeit.de: Ikea Ham­burg-Al­to­na: Pom­mes blau-gelb   #

elke span­ner über das sechs mo­na­te alte ikea al­to­na:

Ikea Al­to­na ist zum öf­fent­li­chen Raum ge­wor­den. Zum Ju­gend­treff. Zur Stadt­teil­men­sa.

Sa­rahs El­tern wa­ren ent­schie­den da­ge­gen, dass der Mö­bel­rie­se in die Nach­bar­schaft zieht. Sie ha­ben sich ge­schwo­ren, dort nie­mals hin­zu­ge­hen. Aber die Aver­si­on ge­gen den schwe­di­schen Be­sat­zer hat sich mit der Zeit et­was ge­legt. Denn hier, sagt Sa­rah, "krie­ge ich mit­tags zu­min­dest im­mer was War­mes".

öf­fent­li­cher raum ist das na­tür­lich nicht, weil ikea in sei­nen räu­men na­tür­lich das sa­gen hat und nicht die öf­fent­lich­keit. ich finds trotz­dem fas­zi­nie­rend, dass die bür­ger in­itia­ti­ven die das in­nen­stadt-ikea ver­hin­dern woll­ten, ei­gent­lich ge­gen sich selbst, ih­ren ei­ge­nen le­bens­stil pro­tes­tiert ha­ben, den sie jetzt bei 1 euro-kaf­fee in vol­len zü­gen ge­nies­sen.

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  me­di­um.com/@hank­green: Holy Shit, I In­ter­view­ed the Pre­si­dent   #

hank green über die le­gi­ti­mi­tät und re­le­vanz von me­di­en (und sich selbst). das ist er­staun­lich klug ge­schrie­ben und fein be­ob­ach­tet, be­zieht sich aber vor­nehm­lich auf die ka­ta­stro­pha­le me­di­en­land­schaft in ame­ri­ka. trotz­dem gibt es par­al­le­len, auch zur mitt­ler­wei­le jahr­zehn­te­lan­gen al­ten deut­schen dis­kus­si­on um re­le­vanz und le­gi­ti­mi­tät von blog­gern und jour­na­lis­ten.

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  scrip­ting.com: A note about blog­ging   #

dave wi­ner:

A good blog exists in­de­pendent­ly of peo­p­le re­a­ding it.

Even if no one read my blog, I'd still wri­te it. Not exact­ly sure why. May­be it's so­me­thing like this -- I would still cook even if I was the only per­son ea­ting.

schö­ne me­ta­pher. ich koch auch meis­tens nur das, was mir schmeckt. an­de­rer­seits freue ich mich na­tür­lich, wenns dem rest der fa­mi­lie schmeckt. und na­tür­lich wür­de ich auch für mich al­lei­ne ko­chen, aber wenn ich für an­de­re mit­ko­che, gebe ich mir sehr viel mehr mühe, als wenn ich für mich al­lei­ne ko­che. das kind mag kei­nen ko­ri­an­der, des­halb ver­zich­te ich beim ko­chen manch­mal auf ko­ri­an­der, manch­mal mach ich dem kind ne ex­tra­por­ti­on, aber manch­mal ar­bei­te ich den ko­ran­der so ein, dass das kind gar nicht merkt, dass im es­sen ko­ri­an­der ist.

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  1ppm.de: Of­fe­ner Brief an HD+   #

ich fin­de das auch er­staun­lich, was die pri­vat­sen­der da ver­an­stal­ten. für ein paar euro pro mo­nat kann ich tau­sen­de von se­ri­en und fil­men über net­flix, ama­zon prime in­stant vi­deo und manch­mal auch über den itu­nes-store be­kom­men, in bes­ter qua­li­tät, je­der­zeit stopp­bar, ab­ruf­bar zu den zei­ten zu de­nen es mir passt. und die pri­vat­sen­der wol­len ihr pro­gramm in bes­ter qua­li­tät an die be­din­gung knüp­fen, dass ich es nur zu vor­ge­ge­be­nen zei­ten an­se­hen kann, nicht pau­sie­ren kann und eine chip­kar­te muss ich auch bei ir­gend­wem be­an­tra­gen? ich habe mir die zu­kunft an­ders vor­ge­stellt. aber mir solls recht sein.

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  wired.com: The Weir­dest, Coo­le­st Stuff We'­ve Lear­ned About Ro­set­ta's Co­met So Far   #

fas­zi­nie­rend.


links vom 25.01.2015

felix schwenzel

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  qu­o­ra.com: Why Is Ste­phen Fry Such A Big Deal?   #

wun­der­ba­rer qu­o­ra-strang über ste­phen fry, der an­ge­führt wird von sei­ner ei­ge­nen ant­wort:

Ex­cel­lent ques­ti­on: may­be he is­n't?

auch mal wie­der se­hens­wert, ste­phen frys ar­gu­men­te, war­um die ka­tho­li­sche kir­che kei­ne kraft für das gute in der welt ist auf you­tube und eng­lisch.

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  an­mut­und­de­mut.de: Vi­kings - Staf­fel 1   #

ben fand vi­kings et­was blut­leer, ich nicht. auch wenn das al­les his­to­risch nicht 100% ak­ku­rat ist, fin­de ich fik­tio­na­le wi­kin­ger-ge­schich­ten an­zu­schau­en min­des­tens so span­nend wie die geo-epo­che über die wi­kin­ger zu le­sen. aber ab­ge­se­hen da­von fand ich so­wohl die ers­te, wie auch die zwei­te staf­fel je­weils ganz span­nend und un­ter­halt­sam -- und vor al­lem re­la­tiv we­nig ste­reo­typ.

apro­pos ste­reo­ty­pen; ganz all­ge­mein ist mir in den letz­ten jah­ren auf­ge­fal­len, dass ich mit­tel­gu­te fern­seh­se­ri­en ganz gut se­hen kann, so­lan­ge sie sich nicht all­zu vie­ler ste­reo­ty­pen be­die­nen oder, wenn sie doch vor­kom­men, sie von ei­ner me­ta­ebe­ne aus be­trach­ten oder sie mehr oder we­ni­ger ge­schickt de­kon­stru­ie­ren. oder noch­mal an­ders ge­sagt: wenn das strick­mus­ter der se­rie nicht nur ein­ge­schlif­fe­ne seh­ge­wohn­hei­ten be­dient, die se­rie sich mit dem pro­duk­ti­ons­de­sign ein biss­chen mühe gibt und die schau­spie­ler we­nigs­tens an­satz­wei­se über­zeu­gen, dann schau ich mir das fast im­mer an.

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  digg.com: Using Only Hand Tools To Make A Woo­den Spoon Is A Ter­ri­fic Pain In The Ass   #

kann man ma­chen: löf­fel mit der hand schnit­zen.

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  no­te­sof­ber­lin.com: Für Di­gi­tal Na­ti­ves   #

hihi, „ana­lo­ge e-books“ ...


links vom 24.01.2015

felix schwenzel

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  deutsch­land­funk.de: Staat­li­che Über­wa­chung - Be­fal­len vom Über­wa­chungs­vi­rus   #

frie­de­mann ka­rig kom­pe­tent und me­ta­phern­reich über staat­li­che über­wa­chung als vi­rus, der uns be­fal­len hat, aber sei­ne zer­stö­re­ri­sche wir­kung noch nicht ent­fal­tet hat. das es­say ist ziem­lich lang und er­scheint im rah­men der rei­he es­says und dis­kus in ei­ner fünf­tei­li­gen rei­he im deutsch­land­ra­dio. (ich habe auch ein es­say bei­gesteu­ert das am 1. fe­bru­ar dort er­scheint).

als ich frie­de­mann ka­rigs text las, kam mir auch eine me­ta­pher für die an­lass­lo­se er­fas­sung von me­ta­da­ten in den sinn: der staat be­ob­ach­tet uns zwar nicht beim ka­cken, weiss aber ge­nau wann wir ka­cken, wie lan­ge und wo. ich habe mei­ne ei­ge­nen feld­stu­di­en dazu aus­ge­führt und fra­ge seit ei­ner wei­le aus­ge­wähl­te kol­le­gen, wenn sie aus­tre­ten, was sie zu ma­chen ge­den­ken, gross oder klein. die­se me­ta­da­ten­ab­fra­ge stösst auf kei­ne gros­se ge­gen­lie­be. dar­aus kann man schlies­sen, dass vie­le dem staat mehr ver­trau­en ent­ge­gen­brin­gen als mir oder dass über­wa­chung so­lan­ge ok ist, wie nicht dar­über ge­re­det wird.

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  ne­wyor­ker.com: What the Web Said Yes­ter­day   #

jill le­po­re, un­ter an­de­rem, über das in­ter­net ar­chiv von brews­ter kah­le und dar­über, dass die be­haup­tung „das in­ter­net ver­gisst nie“ to­ta­ler quatsch ist:

The In­ter­net as most peo­p­le now know it--Web-ba­sed and com­mer­cial--be­gan in the mid-ni­ne­ties. Just as soon as it be­gan, it star­ted di­s­ap­pearing.

sehr lan­ges stück, mit sehr vie­len hin­ter­grün­den. /via

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  bo­ing­bo­ing.net: WATCH: In­cre­di­ble ar­cher shows his speed-shoo­ting skills   #

fas­zi­nie­rend was lars an­der­sen mit ei­nem bo­gen und pfei­len ver­an­stal­tet. und fas­zi­nie­rend, wie ah­nungs­los und ge­schichts­ver­ges­sen wir of­fen­bar in die ver­gan­gen­heit zu­rück­bli­cken.

[nach­trag 27.01.2015]
jim mac­quar­rie fin­det den kom­men­tar über dem vi­deo oben nicht gut und be­grün­det das auch aus­führ­lich:

“He uses for­got­ten his­to­ri­cal me­thods…” No, they were not for­got­ten. They just we­ren’t Eu­ro­pean. Ar­chery is one of the ol­dest hu­man ac­ti­vi­ties, found in vir­tual­ly every cul­tu­re on Earth, and da­ting back tens of thou­sands of ye­ars. The­re are wide va­ria­ti­ons in equip­ment and shoo­ting tech­ni­ques around the world, and An­der­sen’s “dis­co­veries” are well-known to an­yo­ne who has ever stu­di­ed Asi­an and Eas­tern Eu­ro­pean ar­chery, such as Mon­go­li­an, Ti­be­tan or Hun­ga­ri­an styl­es. The fa­mous Na­ti­ve Ame­ri­can ar­cher Ishi was known for shoo­ting in a style very si­mi­lar to An­der­sen’s, put­ting the ar­row on the out­side of the bow in the style of the Yahi Peo­p­le of the Pa­ci­fic Nor­thwest.

/via

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  pri.org: What it's like to dri­ve Sau­di Ara­bi­an prin­ces­ses around   #

The­re a small iro­ny in the fact that Lar­son, a wo­man, was hi­red to be the chauf­feur for the­se Sau­di wo­men, when wo­men are ban­ned from dri­ving in Sau­di Ara­bia. Ho­we­ver, Lar­son says that many of the par­ents of the teenage prin­ces­ses that she dro­ve around were fair­ly Wes­ter­ni­zed.

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  wired.com: How Flies Fly   #

wie flie­gen flie­gen.


links vom 23.01.2015

felix schwenzel

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  sued­deut­sche.de: Die Maus und ihr Ma­cher: Ar­min Mai­wald   #

klei­nes, net­tes por­trait über ar­min mai­wald.

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  en­no­len­ze.de: Mei­ne un­li­zen­zier­ten Fo­tos in den Me­di­en   #

enno len­ze hat un­ter an­de­rem bil­der und ein vi­deo mit dem FDP-po­li­ti­ker to­bi­as huch an­ge­fer­tigt und ver­öf­fent­licht, die ein für ein biss­chen auf­re­gung sorg­ten und „ge­ra­de durch die deut­schen Nach­rich­ten“ ge­hen. auch spie­gel on­line zeig­te das vi­deo:

Ich frag­te je­weils (un­ter mei­nem ech­ten Na­men) an, ob ich die Sze­nen, die To­bi­as Huch zei­gen, von ih­nen kau­fen kann. Das sind Sze­nen, die nun mal von mir stam­men und an de­nen sie kei­ne Rech­te ha­ben kön­nen. Bei Spie­gel On­line sag­te mir, dass ich das Ma­te­ri­al für ei­nen vier­stel­li­gen Be­trag kau­fen kann. Von den an­de­ren steht eine Ant­wort noch aus.

das ist ge­ni­al. wenn das stimmt, hat spie­gel on­line das pro­blem mit den lou­sy pen­nys, die man an­geb­lich on­line ver­die­nen kann, ge­löst!

[nach­trag 24.01.2015]
in den kom­men­ta­ren zum oben ver­link­ten ar­ti­kel hat sich sven chris­ti­an von spie­gel on­line ge­mel­det und sagt sinn­ge­mäss, dass die ant­wort auf die kauf­an­fra­ge für die be­wegt­bil­der eine all­ge­mei­ne, un­ge­prüf­te preis­aus­kunft ge­we­sen sei. zu ei­nem ver­kauf wäre es, sei­ner aus­sa­ge nach, nie ge­kom­men, we­der an len­ze, noch an drit­te.

sie­he auch was riv­va agg­re­giert.

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  kraut­re­por­ter.de: Olym­pia 2024: Spiel mit dem Feu­er   #

jens wein­reich:

So läuft das hier­zu­lan­de im­mer bei Olym­pia­be­wer­bun­gen. Da wächst nichts or­ga­nisch von un­ten, da sind kei­ne Vi­sio­nä­re am Werk, die Ri­si­ken ein­ge­hen und in der­lei Groß­pro­jek­te in­ves­tie­ren (Geist, Ar­beit, Geld), da to­ben sich Sport­bü­ro­kra­ten aus.

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  kick­star­ter.com: San Fran­cis­co Pi­xel Pos­ter   #

das pro­jekt ist ei­gent­lich das idea­le bei­spiel für das, was an crowd­fun­ding-kam­pa­gnen für krea­ti­ve ar­beit ganz gross­ar­tig sein kann. für 6 euro be­kommt man ein pos­ter, ab $500 kann man sich ins pos­ter rein­zeich­nen las­sen. /via

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  blogs.taz.de/pop­b­log: Boy­hood (Re­gie: Ri­chard Link­la­ter)   #

hm.ich fin­de den ti­tel ei­gent­lich so be­scheu­ert, dass ich mir den film nicht an­gu­cken woll­te. soll­te ich aber viel­leicht doch.

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  zeit.de: Down-Syn­drom: Wer darf le­ben?   #

Zwei Jun­gen mit Down-Syn­drom: Ben­ja­min lebt, Luca ist tot. Ent­schie­den ha­ben das ihre El­tern. Ein Di­lem­ma, in das Tests vor der Ge­burt im­mer mehr Paa­re stür­zen.

be­ein­dru­cken­des, lan­ges und dif­fe­ren­zier­tes le­se­stück.

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  me­di­um.com: Pi­ra­ting the 2015 Os­cars   #

ja­son snell:

The In­ter­ne­t's own Andy Baio con­ti­nues his ex­cel­lent tra­di­ti­on of fin­ding how Os­car mo­vies are be­ing pi­ra­ted.

/ja­son snell


ty­pi­scher tag ei­nes man­nes
😀😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏
😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😏😴

ty­pi­scher tag ei­ner frau
😀😒😣😱😖😑😠😡😶😇😘😨
😞😊😳😕😬😜😂😶😩😓😤😴


links vom 22.01.2015

felix schwenzel

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  en­no­ma­ne.de: Oer­tels Au­gen­brau­en   #

enno park:

Bit­te nennt also in Zu­kunft Na­zis, Arsch­lö­cher und Be­klopp­te ein­fach Na­zis, Arsch­lö­cher und Be­klopp­te und hört auf, dick, alt oder be­lie­bi­ges Aus­se­hen, das nicht eu­ren Schön­heits­idea­len ent­spricht, zum Schimpf­wort zu ma­chen und zum An­lass, sich über an­de­re Men­schen lus­tig zu ma­chen.

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  sta­si-me­dia­thek.de: Ka­me­ra­fahrt mit ei­nem PKW durch West-Ber­lin   #

sta­si-street-view, am an­fang durch den wed­ding in den — ver­mut­lich — 70er jah­ren.

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  blogs.taz.de/pop­b­log: Un­bro­ken (Re­gie: An­ge­li­na Jo­lie)   #

scheint man sich spa­ren zu kön­nen, den film. gut zu wis­sen.

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  nzz.ch: Sei­ten­blick: Die Uhr, die kei­ne ist   #

pe­ter gla­ser über ne uhr und ein te­le­fon:

Die Be­zeich­nung «Uhr» für das Ge­rät, das bei­läu­fig auch die Zeit an­zei­gen kann und am Hand­ge­lenk ge­tra­gen wird, ist üb­ri­gens eher ir­re­füh­rend, so wie ein iPho­ne - und mit ihm die gan­ze Gat­tung der Smart­phones - kein Te­le­fon ist, wie man ur­sprüng­lich an­ge­nom­men hat­te, son­dern eine Art Uni­ver­sal­fern­be­die­nung für un­ser Le­ben.

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  tech­crunch.com: How The Watch In­dus­try Will Save Its­elf   #

lan­ges le­se­stück mit re­la­tiv viel hin­ter­grund: john biggs über arm­band­uh­ren, schwei­zer uh­ren, die quarz­kri­se, die swatch und na­tür­lich auch ein biss­chen über die ap­ple-uhr und stra­te­gie.

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  wired.com: Wha­t's Up With That: Birds Bob Their Heads When They Walk   #

war­um vö­gel mit dem kopf wa­ckeln, wenn sie lau­fen.
(ei­gent­lich wa­ckeln sie gar nicht mit dem kopf, son­dern zie­hen ih­ren kopf vor, hal­ten ihn an ei­ner stel­le und zie­hen den kör­per drun­ter weg — bis sie den kopf wie­der vor­zie­hen)

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  ni­co­bruen­jes.de: Kri­tik der kri­ti­schen Kraut­kri­tik   #

da ist was dran: die zu­gäng­lich­keit (im wei­tes­ten sin­ne) der kraut­re­por­ter ist ver­bes­se­rungs­wür­dig. die web­site ist zum fin­den von (po­ten­zi­ell) in­ter­es­san­ten ar­ti­keln (die es gibt) na­he­zu un­ge­eig­net. der na­vi­ga­ti­ons­punkt „über­sicht“ öff­net eine chro­no­lo­gi­sche lis­te der letz­ten ar­ti­kel­über­schrif­ten — und das ist es. kei­ne aus­wahl nach re­por­ta­gen, meist­ge­le­se­nem oder the­men. das rss im­mer noch ohne au­toren­na­men. meta-in­hal­te wie die mor­gen­post sind nicht aus­blend­bar und bil­der wer­den bei mir auf di­ver­sen brow­sern im­mer noch ver­zerrt oder gar nicht an­ge­zeigt.

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  kraut­re­por­ter.de: Die Dik­ta­tur der Ler­chen   #

the­re­sia en­zens­ber­ger:

Die neo­li­be­ra­le Ten­denz, die Cra­ry in der Stig­ma­ti­sie­rung des Schlafs sieht, fin­det sich in un­se­ren Be­wäl­ti­gungs­stra­te­gien wie­der. Statt ef­fi­zi­ent schla­fen zu wol­len, soll­ten wir dem Schlaf viel­leicht ein­fach mit mehr Wohl­wol­len be­geg­nen und auf­hö­ren, im­mer so­fort eine Pa­tho­lo­gie zu ver­mu­ten. Manch­mal sind Viel­schlä­fer näm­lich auch völ­lig ge­sund - nach mei­nem Be­such im Schlaf­la­bor habe ich das jetzt so­gar schrift­lich.

den ar­ti­kel fand ich gut: aus ei­ner per­sön­li­chen er­fah­rung her­aus be­rich­ten, mit ex­per­ten­ge­sprä­chen und -mei­nun­gen an­rei­chern, al­les ein­fach, über­sicht­lich und ein biss­chen sub­jek­tiv hal­ten: so soll­ten gute blogs funk­tio­nie­ren.

ich sehe kraut­re­por­ter.de jetzt ein­fach als ein ge­mein­schafts­blog (nicht mehr als ma­ga­zin) mit ge­ho­be­nem an­spruch und ge­wöh­nungs­be­dürf­ti­gem CMS. ein blog mit der mis­si­on eine neue fi­nan­zie­rungs­form für blogs zu fin­den. (aber viel­leicht kann man das gan­ze dann lang­fris­tig doch auch auf word­press um­stel­len?)


links vom 21.01.2015

felix schwenzel

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  ope­ra­ti­on-ha­ra­ki­ri.de: Die ver­schleu­der­te Frei­heit   #

ralf heimann:

Wer Frei­heit ge­gen Geld ein­tauscht, hat schon re­la­tiv bald bei­des ver­lo­ren.

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  dld-con­fe­rence.com/vi­de­os: The In­ter­net is not the Ans­wer (An­drew Keen, Mike But­cher)   #

ich habe die­ses in­ter­view zwar auch an mei­ne buch­kri­tik zu an­drew keens „das di­gi­ta­le de­ba­kel“ ge­hängt, möch­te aber trotz­dem noch­mal ge­son­dert auf das ge­spräch mit mike but­cher auf dem dld hin­wei­sen. ich fin­de es näm­lich aus meh­re­ren grün­den ziem­lich gut (nen­ne aber nur ei­nen): keen ist de­fi­niv ein bes­se­rer red­ner als au­tor. aber viel­leicht muss man ab und zu ein buch schrei­ben (oder vor­trag vor­be­rei­ten oder blog­gen) um über din­ge nach­zu­den­ken — und zur not auch nur halb zu­en­de zu den­ken.

viel­leicht hät­te ich mir nur die­ses vi­deo an­se­hen sol­len, statt das buch zu le­sen.

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  nau­til.us/blog: How Bo­re­dom Can Boost Your Crea­ti­vi­ty   #

da­vid schulz:

As we all know, be­ing bo­red can feel awful, as though the mo­no­to­no­us tick-tock of time is slow­ly ea­ting your brain. This is why Can­dy Crush was in­ven­ted.

et­was erns­ter:

The ad­van­ta­ges of fee­ling dis­gust are ob­vious: The smell of de­cay for in­s­tance pro­tects us from ea­ting spoi­led, po­ten­ti­al­ly dan­ge­rous food. Si­mi­lar­ly, ac­cor­ding to Plut­chik, bo­re­dom may have evol­ved be­cau­se it pro­tects us from le­thar­gy.

und ganz gross­ar­tig, die­ses zi­tat vom nor­we­gi­schen phi­lo­so­phen lars svend­sen:

Bo­re­dom pulls things out of their usu­al con­texts. It can open ways up for a new con­fi­gu­ra­ti­on of things, and the­r­e­fo­re also for a new mea­ning, by vir­tue of the fact that it has al­re­a­dy de­pri­ved things of mea­ning.

als kind habe ich mei­ne lan­ge­wei­le sehr ge­mocht und ge­nos­sen. heu­te kom­me ich, aus­ser beim du­schen und spa­zie­ren ge­hen kaum noch dazu. hilf­reich is­ses auf je­den­fall vor dem lang­wei­len viel zu le­sen und nach­zu­den­ken und dann in der du­sche oder beim spa­zie­ren ge­hen ein­fach al­les fah­ren zu las­sen und ab­zu­drif­ten.

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  prenz­lau­er­berg-nach­rich­ten.de: Ne­ga­tive­land: Klap­pe, die letz­te   #

es fühlt sich wie eine ewig­keit an, dass ich das letz­te mal eine DVD ir­gend­wo rein­ge­scho­ben habe. noch vor ein paar jah­ren, schien es bei­na­he un­vor­stell­bar, dass fil­me und se­ri­en über eine fern­sprech­lei­tung ins auge ge­lan­gen, mitt­ler­wei­le klappt das aber so rei­bungs­los und be­quem, dass ich nie wie­der et­was mit DVDs zu tun ha­ben will. das ist na­tür­lich bit­ter für vi­deo- und DVDhe­ken, aber lei­der auch mehr oder we­ni­ger un­aus­weich­lich.

ich er­in­ne­re mich auch, die ers­ten fol­gen brea­king bad und the good wife im eng­lisch­spra­chi­gen im­port-re­gal der vi­deo coll­ec­tion in der schön­hau­ser al­lee ge­fun­den zu ha­ben, wo­für ich den ein­käu­fern der vi­deo coll­ec­tion da­mals sehr dank­bar war, aber das emp­feh­lungs- und aus­pro­bier­ge­döns funk­tio­niert auch im netz her­vor­ra­gend. dan­ke für den fisch je­den­falls.

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  es­qui­re.com: Ma­ri­lyn Man­son In­ter­view - Ma­ri­lyn Man­son on ’The Pale Em­per­or,‘ Grunge, Court­ney Love   #

Es­qui­re: What do you think the head­line of this ar­tic­le should be?

Ma­ri­lyn Man­son: “Ma­ri­lyn Man­son de­ser­ves to have his dick su­cked for crea­ting the word 'grunge,' and for also ma­king rock 'n' roll cool again, be­cau­se he's a hoo­li­gan."

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  taz.de: Die Wahr­heit: Plau­schen über die Welt   #

bru­ta­le re­plik auf bernd mat­thies über­le­gun­gen zu sa­ti­re.

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  buzzfeed.com: Die 21 ab­sur­des­ten Zei­tungs­mel­dun­gen aus Deutsch­land   #

hof­fent­lich wird phil­ipp jah­ner von buzzfeed gut be­zahlt. er ist näm­lich gold wert.


0800 2602601

felix schwenzel

ges­tern und heu­te meh­re­re an­ru­fe auf mei­nem (o₂-han­dy) von der 0800 2602601. je­des mal wenn ich ran­ge­he be­en­det sich die ver­bin­dung. die num­mer ist von o₂ deutsch­land, fin­de ich im in­ter­net herraus. das passt. o₂ ist nicht in der lage mit­tels sei­nes ei­ge­nen kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­zes eine ver­bin­dung zu sei­nen kun­den auf­zu­bau­en.

weil ich mir sor­gen ma­che, dass es um die um­schal­tung un­se­res DSL-an­schlus­ses ge­hen könn­te, die sich nun schon seit et­was mehr als 5 mo­na­ten hin­zieht, rufe ich o₂ zu­rück.

die dame in der DSL-ab­tei­lung liest mir die ein­trä­ge aus dem CRM vor, „um­ge­hend schal­ten …“, „tech­ni­sche pro­ble­me …“, „kun­den be­nach­rich­ti­gen so­bald …“

… ja, da gäbe es noch ein paar tech­ni­sche pro­ble­me bei der schal­tung. nor­ma­ler­wei­se wür­de die schal­tung selbst so un­ge­fähr zwei bis drei wo­chen dau­ern. da wo ich woh­ne, gäbe es aber wohl ge­ra­de tech­ni­sche pro­ble­me (ich ver­mu­te: vie­le DSL-kun­den), wes­halb es in mei­nem fall noch so um die 3 mo­na­te dau­ern wür­de bis der an­schluss ge­schal­tet wür­de. in­ter­net hät­te ich aber noch, fragt die dame be­sorgt nach. ja, ja, der 16k DSL-an­schluss, den ich ger­ne, seit über 5 mo­na­ten, zu ei­nem schnel­le­ren DSL-an­schluss um­wan­deln wür­de, funk­tio­niert ein­wand­frei.

die dame ist sich re­la­tiv si­cher, dass es zum DSL-an­schluss kei­ne rück­fra­gen an mich ge­ge­ben habe, wenn sie, die DSL-ab­tei­lung an­ru­fen wür­de, käme das mit ei­ner mün­che­ner ab­sen­der­num­mer bei mir an. wahr­schein­lich woll­te sich je­mand aus dem mar­ke­ting bei mir er­kun­di­gen, ob ich zu­frie­den mit mei­nen te­le­komu­ni­ka­ti­ons­dienst­leis­ter sei.


das oben habe ich mir heu­te früh no­tiert. eben, so ge­gen 13 uhr, klin­gel­te mein te­le­fon wie­der mit der 0800 2602601 und dies­mal klapp­te es mit der ver­bin­dung als ich den an­ruf an­nahm. wie­der eine sehr freund­li­che mit­ar­bei­te­rin, die sich „mal mel­den“ woll­te und be­scheid sa­gen woll­te, war­um es zu ver­zö­ge­run­gen bei mei­ner be­stel­lung ge­kom­men sei. es hät­te tech­ni­sche pro­ble­me bei der te­le­kom ge­ge­ben, die jetzt aber be­ho­ben sei­en und die auf­trä­ge wür­den jetzt wie­der nor­mal be­ar­bei­tet. die drei mo­na­te war­te­zeit die mir ihre kol­le­gin heu­te früh in aus­sicht ge­stellt habe, sei­en wohl eine sehr vor­sich­ti­ge schät­zung ge­we­sen, sie wol­le sich zwar nicht zu weit aus dem fens­ter leh­nen, glau­be aber, dass das sehr viel schnel­ler gehe. aus­ser­dem wür­de sie mir für „die ent­stan­de­nen un­an­nehm­lich­kei­ten“ eine gut­schrift von 30 euro an­bie­ten.

das habe ich ger­ne an­ge­nom­men und bin jetzt — wie seit un­ge­fähr fünf mo­na­ten — ge­spannt was als nächs­tes kommt. bei so ei­ner ark­tis-ex­pe­di­ti­on DSL-um­schal­tung kann ja ei­ni­ges schief­ge­hen.


links vom 20.01.2015

felix schwenzel

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  schrei­ben-was-wird.de: Die Kraut­re­por­ter: Kri­tik der Kri­ti­ker   #

kai schäch­te­le:

Seit zwei, drei Jah­ren ver­ge­hen kaum ein Mit­tag­essen oder ein Fei­er­abend­bier, ohne dass sich Jour­na­lis­ten dar­über be­klag­ten, aus den Ver­la­gen kä­men kei­ne oder zu we­ni­ge in­no­va­to­ri­sche Im­pul­se. Und dann ver­su­chen es ein paar Selb­stän­di­ge mit der Hy­bris und der Nai­vi­tät, die man für eine sol­che Un­ter­neh­mung braucht (mal eben knapp eine Mil­li­on Euro ein­zu­sam­meln, ohne zu wis­sen, wor­auf man sich da wirk­lich ein­lässt - das muss man sich erst­mal trau­en), ei­nen in­no­va­to­ri­schen Im­puls zu set­zen und krie­gen jetzt bei­na­he jede Wo­che Knüp­pel zwi­schen die Bei­ne ge­wor­fen. Be­zie­hungs­wei­se zwi­schen die Fin­ger. Wie un­ter sol­chen Be­din­gun­gen die drin­gend not­wen­di­gen In­no­va­tio­nen über un­se­re Bran­che kom­men sol­len, soll bit­te mal je­mand de­rer er­klä­ren, die sich jetzt über die Per­for­mance der Kraut­re­por­ter be­schwe­ren. Na­tür­lich ma­chen sie nicht al­les rich­tig im Mo­ment. Aber sie ma­chen auch nicht al­les falsch. Im Ge­gen­teil.

kai schäch­te­le hat (na­tür­lich) recht. aber war­um kri­tik von mit­glie­dern der in­no­va­ti­on und dem bes­ser­ma­chen im weg ste­hen soll, das ver­ste­he ich nicht.

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  pan­do.com: Dan Ly­ons' Care­er: An Ob­itua­ry   #

also ich fin­de das wit­zig.

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  scou­ting­ny.com: The Top 25 Bad Smells That Re­mind You You'­re In New York City   #

was fehlt ist der klas­si­sche u-bahn­ge­ruch aus ab­ge­rie­be­nem me­tall, gum­mi und öl. ob­wohl es den ei­gent­lich in je­der stadt mit ubahn gibt. ich kann mich also qua­si über­all per ge­ruch an new york er­in­nern.

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  czys­lan­sky.net: Die San­tan­der Con­su­mer Bank for­dert vom Blog Czys­lan­sky die Lö­schung ei­ner Kun­den­kri­tik zum Ser­vice der Bank   #

die san­tan­der con­su­mer bank scheint eine her­vor­ra­gen­de kom­mu­ni­ka­ti­ons­ab­tei­lung zu be­sit­zen.


„Rie­sen-Scheiss-Plei­te“

felix schwenzel

in der dank­sa­gung am ende sei­nes neu­en bu­ches be­schreibt an­drew keen, wie ihn der at­lan­tic-books-chef toby mun­dy über­re­de­te ein buch zu schrei­ben, in dem er sei­ne „Über­le­gun­gen zum In­ter­net“ zu­sam­men­fas­sen sol­le:

»Es ist ganz ein­fach«, ver­sprach er mir. »Schreib ein­fach al­les auf, was du über das In­ter­net denkst.«

keen hat das tat­säch­lich ge­macht und man kann das auch re­la­tiv kurz zu­sam­men­fas­sen: er denkt über das in­ter­net nicht viel gu­tes. das in­ter­net, schreibt er ein­mal in ei­nem ne­ben­satz, habe zwar ein paar gute sei­ten, sei un­term strich aber eine „Rie­sen-Scheiss-Plei­te“. die „Rie­sen-Scheiss-Plei­te“ ist ei­gent­lich ein zi­tat, das er in ka­pi­tel 8 ei­nem „un­ge­kämm­ten und un­ra­sier­ten Jun­gen“, der auf ei­ner kon­fer­nez ne­ben ihm sass, in den mund legt. im ori­gi­nal lau­te­te das zi­tat wahr­schein­lich „epic fuck­ing fail“. keen greift die­ses zi­tat auf den fol­gen­den sei­ten (oder im buch-pro­mo-ma­te­ri­al) wie­der auf, um zu be­schrei­ben was er über das in­ter­net denkt.

keen woll­te das buch ur­sprüng­lich auch „epic fail“ nen­nen, nann­te es dann im ori­gi­nal dann aber „the in­ter­net is not the ans­wer“. auf deutsch ent­schied sich die deut­sche ver­lags-an­stalt dann für den epi­schen ti­tel: „Das di­gi­ta­le De­ba­kel: War­um das In­ter­net ge­schei­tert ist - und wie wir es ret­ten kön­nen“.

der deut­sche ti­tel ist ver­ständ­li­cher­wei­se et­was auf ran­da­le ge­bürs­tet. nach der ver­lei­hung des frie­dens­prei­ses des deut­schen buch­han­dels an ja­ron la­nier er­war­tet der ver­lag of­fen­bar zu recht, dass die in­ter­net-kri­ti­schen deut­schen in­tel­lek­tu­el­len und feuil­le­tons neue nah­rung brau­chen. um ganz si­cher zu ge­hen, dass die ziel­grup­pe das buch auch als in­ter­net­kri­tisch er­kennt, hat man das buch dann gleich auf dem co­ver in 14 wor­ten zu­sam­men­ge­fasst.

auch beim um­schlag­text über­trieb man zur si­cher­heit gleich ein biss­chen und sagt über keen:

Er lehr­te an meh­re­ren US-ame­ri­ka­ni­schen Uni­ver­si­tä­ten und grün­de­te 1995 ein er­folg­rei­ches In­ter­net­un­ter­neh­men im Si­li­con Val­ley.

im buch schreibt keen auf sei­te 226 das ge­gen­teil:

Wäh­rend Ka­l­a­nick in den Neun­zi­gern mit Scour schei­ter­te, schei­ter­te ich mit mei­nem ei­ge­nen Mu­sik-Start-Up Au­dio­Ca­fe.


um die ein­lei­tung von keens buch zu le­sen, habe ich meh­re­re an­läu­fe ge­braucht. tex­te in de­nen mehr rum­be­haup­tet als ar­gu­men­tiert wird, ver­lie­ren ganz schnell mein in­ter­es­se. nach­dem er 5 sei­ten auf mi­cha­el und xochi birch und de­ren bat­tery-club rum­hackt, füllt er die rest­li­chen 7 ein­lei­tungs­sei­ten mit all­ge­mei­nem in­ter­net-ge­mä­kel, das der ver­lag im pro­mo­ti­on-ma­te­ri­al auf die­sen ab­satz zu­sam­men­ge­dampft hat:

Nicht die Ge­sell­schaft pro­fi­tiert von ei­ner „hy­per­ver­netz­ten“ Welt, son­dern eine eli­tä­re Grup­pe jun­ger wei­ßer Män­ner. Was ih­nen im­mer mehr Reich­tum be­schert, macht uns in vie­ler­lei Hin­sicht är­mer. Das In­ter­net ver­nich­tet Ar­beits­plät­ze, un­ter­bin­det den Wett­be­werb und be­för­dert In­to­le­ranz und Voy­eu­ris­mus. Es ist kein Ort der Frei­heit, son­dern ein Über­wa­chungs­ap­pa­rat, dem wir kos­ten- und be­den­ken­los zu­ar­bei­ten. Kurz­um: Das In­ter­net ist ein wirt­schaft­li­ches, kul­tu­rel­les und ge­sell­schaft­li­ches De­ba­kel.

ganz ein­fach: schreib ein­fach auf was du über das in­ter­net denkst — zack, ist die ein­lei­tung fer­tig!

ich habe keen ein paar mal live er­lebt und ge­se­hen und fand ihn mit sei­ner schnei­den­den stim­me und bril­li­an­ten rhe­to­rik im­mer sehr über­zeu­gend. ei­ner sei­ner vor­trä­ge auf der next-kon­fe­renz im jahr 2009 hat mich mass­geb­lich zu mei­nem vor­trag war­um das in­ter­net scheis­se ist in­spi­riert. aber ge­ra­de weil ich keen schät­ze, hat mich die feh­len­de tie­fe der ar­gu­men­ta­ti­on in der ein­lei­tung be­son­ders ge­nervt.

die fol­gen­den ka­pi­tel kom­men ei­ner ana­ly­se dann schon et­was nä­her. keen zeich­net die ent­ste­hung des in­ter­nets und des world wide webs nach und hält sich mit dem, was er über das in­ter­net denkt, ein biss­chen zu­rück. er zi­tiert freund und feind und ir­gend­wann beim le­sen wird ei­nem klar, dass keen ei­gent­lich gar nicht das in­ter­net scheis­se fin­det, son­dern den ka­pi­ta­lis­mus.

Die Spiel­re­geln der New Eco­no­my sind da­her die­sel­ben wie die der Old Eco­no­my — nur mit Auf­putsch­mit­teln.

Si­mon Head vom In­sti­tu­te for Pu­plic Know­ledge an der New York Uni­ver­si­ty er­klärt, da­mit sei Ama­zon zu­sam­men mit Wal-Mart »das un­ver­schämt rück­sichts­lo­ses­te Un­ter­neh­men der Ver­ei­nig­ten Staa­ten«.

im prin­zip er­füllt keen also sa­scha lo­bos for­de­rung, kei­nen quark zu er­zäh­len:

Be­schleu­ni­gungs­kri­tik ohne Ka­pi­ta­lis­mus­kri­tik ist Quark.

tat­säch­lich dif­fe­ren­ziert an­drew keen in sei­nen ana­ly­se-ka­pi­teln auch ge­le­gent­lich und räumt ein, dass die pro­ble­me die das in­ter­net ver­ur­sacht auch schon in der welt ohne in­ter­net exis­tier­ten. aber lei­der ver­ein­facht er mit­un­ter auch so sehr, dass das bild, das er zeich­net, mir stel­len­wei­se sehr ver­zerrt er­scheint.

in keens welt­bild ist das in­ter­net am nie­der­gang der kul­tur schuld. sei­ne lieb­lings­bei­spie­le sind der buch­han­del und die mu­sik­bran­che. er be­klagt sich so­gar dar­über, dass es kaum noch vi­nyl-plat­ten gebe und sieht die schuld im nie­der­gang der mu­sik­in­dus­trie nicht nur in pi­ra­te­rie, der „Mo­no­po­li­sie­rung des On­line-Mu­sik­markts durch An­bie­ter wie iTu­nes und Ama­zon“ (und spo­ti­fy und you­tube und sound­cloud [sic!]), son­dern auch in ei­ner von ihm per­sön­lich aus­ge­dach­ten neu­en ge­fahr, der „Ty­ran­nei der über­gros­sen Aus­wahl“. stö­ren­de fak­ten lässt keen ein­fach weg. bei ihm liest sich der nie­der­gang der buch­bran­che wie eine lo­gi­sche fol­ge von ama­zon:

Im Jahr 2014 gab es rund 3440 im Bör­sen­ver­ein des Deut­schen Buch­han­dels or­ga­ni­sier­te Buch­lä­den und da­mit fast ein Drit­tel we­ni­ger als noch 1999.

keen ver­liert kein wort dar­über, dass ende der neun­zi­ger jah­re ein bru­ta­ler kon­zen­tra­ti­ons­pro­zess im buch­han­del be­gann, bei dem fi­lia­lis­ten wie tha­lia oder hu­gen­du­bel ag­gres­siv ex­pan­dier­ten. tors­ten mei­ni­cke, ein buch­häd­ler aus ham­burg, er­in­ner­te im deutsch­land­funk dar­an, wel­che pro­ble­me in den neun­zi­ger jah­ren auch er­kenn­bar wa­ren:

Es sind zu vie­le Bü­cher, wir müs­sen we­ni­ger pro­du­zie­ren. Mit dem Er­geb­nis, dass bei der nächs­ten Herbst­vor­schau die Ti­tel­zahl der Neu­erschei­nun­gen noch ein­mal er­höht wor­den ist. Das hat sehr lan­ge ge­dau­ert, bis ein paar Sa­chen erst­mals zu­rück­ge­fah­ren wur­den.

ganz ohne die hil­fe des in­ter­nets kre­ierte die buch­bran­che eine „Ty­ran­nei der über­gros­sen Aus­wahl“; 1969 lag die an­zahl der neu­erschei­nun­gen und neu­auf­la­gen bei 35.577, um 40 jah­re spä­ter, 2007 und 2011, auf re­kord­wer­te von über 96.000 zu stei­gen. kon­zen­tra­ti­ons­pro­zes­se, „eine Fo­kus­sie­rung des Ge­schäfts auf im­mer we­ni­ger und schnell­le­bi­ge­re Ti­tel“ (noch­mal deutsch­land­funk) und vie­le an­de­re fak­to­ren, sor­gen da­für, dass sich die buch­bran­che seit jahr­zehn­ten in un­ru­hi­gen ge­wäs­sern be­fin­det — aber für keen ist die ant­wort ganz ein­fach: ama­zon, in­ter­net — die sind schuld.

„Mir per­sön­lich ge­fällt das, was ich da sehe, nicht.“ an­drew keen über in­sta­gram, aber ei­gent­lich über das in­ter­net.

keen schreckt auch vor un­sin­ni­gen be­haup­tun­gen nicht zu­rück. ba­sie­rend auf sei­ner un­be­grün­de­ten, ein­fach in den raum ge­stell­ten the­se, dass „das pu­bli­kum“ schlech­ter in­for­miert denn je sei, ver­steigt er sich zu der ge­wag­ten the­se, dass frü­her™, als es noch me­di­en gab die „un­ein­ge­schränkt ver­trau­ens­wür­dig“ wa­ren, so­gar über krie­ge wahr­heits­ge­mäss, ob­jek­tiv und ohne jede pro­pa­gan­da be­rich­tet wur­de. das sei jetzt „an­ge­sichts der Macht und Po­pu­la­ri­tät der so­zia­len Me­di­en“ vor­bei. plötz­lich, we­gen des in­ter­nets, blei­be die wahr­heit bei der kriegs­be­richt­erstat­tung auf der stre­cke.

die­se ver­ein­fa­chun­gen, zu­spit­zun­gen, ein­sei­tig­kei­ten und blöd­sin­nig­kei­ten, die sich durch das gan­ze buch zie­hen, rau­ben keens ana­ly­se ei­ni­ges an glaub­wür­dig­keit und durch­schlag­kraft. das ist scha­de, denn vie­les an sei­ner ana­ly­se ist na­tür­lich rich­tig und dis­kus­si­ons­wür­dig.

die feh­len­de tie­fe der ana­ly­se und die teil­wei­se ge­ra­de­zu schlam­pi­ge an­ein­an­der­rei­hung von be­ge­ben­hei­ten, zi­ta­ten, be­schimp­fun­gen und stei­len the­sen ist die gröss­te ent­täu­chung an keens buch. viel­leicht hat sich keen aber auch ein­fach nicht ge­traut, das gros­se fass auf­zu­ma­chen, näm­lich statt in­ter­net­kri­tik ge­sell­schafts­kri­tik zu üben. so­gar sei­ne hin und wie­der durch­schei­nen­de ka­pi­ta­lis­mus­kri­tik re­la­ti­viert er mehr­fach, of­fen­bar um das fass ge­schlos­sen zu hal­ten. er kon­zen­triert sich lie­ber dar­auf, „jun­ge wei­ße“ in­ter­net­fuz­zis wie mark zu­cker­berg, tra­vis ka­l­a­nick, eric schmidt oder ste­ve jobs [sic!] (zu recht) an­zu­pran­gern — aber ver­zich­tet dar­auf, die sel­ben struk­tu­rel­len miss­stän­de im fi­nanz­sek­tor, jus­tiz­sys­tem oder glo­ba­len han­del auf­zu­zei­gen. flap­sig und ver­ein­fa­chend aus­ge­drückt, für an­drew keen ist das in­ter­net nicht scheis­se, weil die welt scheis­se ist, son­dern das in­ter­net ist für ihn scheis­se, weil das in­ter­net scheis­se ist und al­les zer­stört.

teil­wei­se sind keens aus­las­sun­gen auch frap­pie­rend. über mi­cro­soft oder den ehe­mals eli­tä­ren „jun­gen wei­ßen Mann“ bill gates ver­liert keen nicht ein ein­zi­ges ne­ga­ti­ves wort. wenn es um das böse geht, schreibt er im­mer von der drei­er­kom­bi­na­ti­on goog­le, ap­ple, face­book — manch­mal er­gänzt von uber, in­sta­gram und twit­ter. und wäh­rend er sei­ten­wei­se über jun­ge, weis­se, gross­kot­zi­ge män­ner wie zu­cker­berg, ke­vin systrom, lar­ry page, tra­vis ka­l­a­nick schimpft, die sich ihre je­weils un­ge­fähr 30 mil­li­ar­den dol­lar pri­vat­ver­mö­gen aus „un­se­rer Ar­beit, un­se­rer Pro­duk­ti­vi­tät“ zu­sam­men­ge­klaubt hät­ten, er­wähnt er men­schen wie craig new­mark gar nicht. der hat zwar auch, wie die vor­her ge­nann­ten, eine gan­ze bran­che zer­stört, aber sich dar­an nicht „gross­kot­zig“ be­rei­chert. das passt keen dann ein­fach nicht ins nar­ra­tiv von der „ei­nen eli­tä­re Grup­pe jun­ger wei­ßer Män­ner“ und so lässt er es ein­fach aus.

keen re­det auch un­ab­läs­sig vom nie­der­gang der kul­tur, vor al­lem we­gen des von ihm fest­ge­stell­ten ab­sur­den kult um ama­teu­re, der „Ty­ran­nei der über­gros­sen Aus­wahl“, der pi­ra­te­rie und kos­ten­lo­s­kul­tur, ver­gisst aber zu er­wäh­nen, dass der­zeit alle welt zeu­ge ei­ner re­nais­sance des qua­li­täts-fern­se­hens wird, die nicht un­we­sent­lich durch die ver­net­zung und das in­ter­net be­feu­ert wird. keen bie­tet aman­da pal­mer als zeu­gin ge­gen die schlech­te be­zah­lung von künst­lern durch spo­ti­fy auf, er­wähnt aber nicht, dass sie eine gros­se ver­fech­te­rin der „kos­ten­los-“ und „sha­ring-kul­tur“ ist, die keen so sehr ver­ach­tet und als eu­phe­mis­men für pi­ra­te­rie ver­steht.

aman­da pal­mer:

Free Di­gi­tal Con­tent (and Tits) for Ever­y­bo­dy.

an­drew keen:

»Kos­ten­lo­se« In­hal­te ha­ben in Wirk­lich­keit ei­nen un­be­zahl­ba­ren Preis. Und der Er­folg des In­ter­nets ist in Wirk­lich­keit eine rie­si­ge Plei­te. Eine Rie­sen-Scheiß-Plei­te.

noch­mal zum pro­mo-ma­te­ri­al des ver­lags. dort heisst es:

An­drew Keen lie­fert eine schar­fe, poin­tier­te Ana­ly­se un­se­rer ver­netz­ten Welt und zeigt, was sich än­dern muss, um ein end­gül­ti­ges Schei­tern des In­ter­nets zu ver­hin­dern.

tat­säch­lich ver­sucht keen nach 248 sei­ten die ant­wort (auf 22 ½ sei­ten) dar­auf zu ge­ben, wie man das schei­tern des in­ter­nets ver­hin­dern könn­te. auch das kann man flott zu­sam­men­fas­sen: re­gu­lie­rung, glo­ba­le steu­ern für olig­ar­chen und ei­nen neu­en ge­sell­schafts­ver­trag an den sich alle hal­ten:

Die Ant­wort ist, das In­ter­net mit Ge­set­zen und Ver­ord­nun­gen aus sei­ner Dau­er­pu­ber­tät zu ho­len.

»Was für eine Ge­sell­schaft schaf­fen wir hier ei­gent­lich?«, fragt Jeff Jar­vis. Die­se Fra­ge soll­te am An­fang je­des Ge­sprächs über das In­ter­net ste­hen.

das ist nicht falsch, aber auch irre un­kon­kret. im­mer­hin ha­ben wir das jahr 2015 und nicht nur das in­ter­net soll­te aus sei­ner „Dau­er­pu­ber­tät“, in der es sich zwei­fel­los be­fin­det, ge­holt wer­den, auch die in­ter­net­kri­tik soll­te mitt­ler­wei­le et­was wei­ter sein, als le­dig­lich „re­gu­lie­rung“ zu ru­fen oder auf re­gie­run­gen zu hof­fen, die „Goog­le die Stirn bie­ten“. die­se for­de­run­gen er­hob an­drew keen schon, als ich ihn 2009 erst­mals sah. dass es auch kon­kre­ter und klü­ger geht, zeigt üb­ri­gens ein an­de­res jüngst er­schie­nes buch: mi­cha­el see­manns „das neue spiel“. sei­ne ana­ly­se ist der von keen sehr ähn­lich (al­ler­dings im ge­gen­teil zu keen, ohne häme, ge­spött und ad-ho­mi­nem-an­grif­fe auf­ge­schrie­ben), aber sei­ne „10 re­geln für das neue spiel“ sind kon­kre­ter, klü­ger und dif­fe­ren­zier­ter als keens gan­zes buch. aber das, und stra­te­gien für den um­gang mit dem in­ter­net, sind das the­ma ei­nes ei­ge­nen texts, der wahr­schein­lich an­fang fe­bru­ar im in­ter­net er­scheint.


nach­dem ich das buch ge­le­sen habe, fiel mir ein bes­se­rer, pas­sen­de­rer um­schlag­text für an­drew keens buch ein als das ori­gi­nal:

Das In­ter­net hat ver­sagt. Trotz sei­ner of­fe­nen, de­zen­tra­len Struk­tur hat es uns nicht mehr Chan­cen­gleich­heit und Viel­falt ge­bracht, im Ge­gen­teil: Es ver­grö­ßert die wirt­schaft­li­che und kul­tu­rel­le Un­gleich­heit. Der Gra­ben zwi­schen zwi­schen ei­ner Hand­voll jun­ger wei­ßer Män­ner, die an Reich­tum und Ein­fluss ge­win­nen, und dem Rest der Ge­sell­schaft wird im­mer grö­ßer. Bis­sig und poin­tiert rech­net Si­li­con-Val­ley-In­si­der An­drew keen mit un­se­rer ver­netz­ten Ge­sell­schaft ab und for­dert uns auf, staat­li­cher Un­tä­tig­keit und In­ter­net­mo­no­po­lis­ten wie Goog­le und Ama­zon den Kampf an­zu­sa­gen.

das ist mein vor­schlag:

Das In­ter­net ist nicht ge­schei­tert, wir ha­ben nur noch nicht die rich­ti­gen Stra­te­gien ent­wi­ckelt da­mit um­zu­ge­hen. An­drew Keen hat­te sich fest vor­ge­nom­men sich ein paar Stra­te­gien aus­zu­den­ken, es aber in der kür­ze der Zeit bis zur Druck­le­gung nicht ge­schafft sie aus­zu­for­mu­lie­ren. Da­für hat er bis­sig und poin­tiert auf­ge­schrie­ben, wie das In­ter­net ent­stan­den ist und was er über das In­ter­net denkt.


an­de­re über das buch:

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ich habe das buch vom ver­lag als re­zen­si­ons­exem­plar (als ge­bun­de­ne aus­ga­be) zur ver­fü­gung ge­stellt be­kom­men.


links vom 19.01.2015

felix schwenzel

*

  face­book.com: Pe­ter Breu­er - Til Schwei­ger, ich will mein Geld zu­rück ...   #

pe­ter breu­er hat ho­nig im kopf nicht so gut ge­fal­len. hier schreibt er auf war­um.

*

  con­nec­ted.tan­te.cc: Ich kann dich das nicht tun las­sen, Dave   #

Der Pro­fes­sor, der sich an mei­ner Hoch­schu­le am meis­ten mit künst­li­cher In­tel­li­genz be­schäf­tig­te, sag­te im­mer: „Wirk­li­che künst­li­che In­tel­li­genz ist nur noch 20 Jah­re weg. Und das ist sie schon seit 40 Jah­ren.“

*

  brand­eins.de: Kurt Star­ke im In­ter­view: „Die Lie­be ist nicht tot­zu­krie­gen“   #

gu­tes in­ter­view mit dem se­xu­al­for­scher kurt star­ke.

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  soup.fh.vc: gif ei­ner kat­ze die et­was, in etwa 1,70 me­ter höhe, in der luft fängt, in den mund steckt und auf den füs­sen lan­det   #

mehr oder we­ni­ger das kat­zen-gif des jah­res.


Aus­zeit? Nö. (t3n 38)

felix schwenzel in t3n

Als Mo­bil­te­le­fo­ne noch schwer und klo­big wa­ren und Un­men­gen von Geld ge­kos­tet ha­ben, habe ich vie­le Leu­te sa­gen hö­ren, dass der Be­sitz so ei­nes mo­bi­len Te­le­fons gräss­lich sein müs­se: „da ist man ja im­mer er­reich­bar.“ Die Pra­xis im lau­fe der letz­ten 30 Jah­re hat aber ge­zeigt, dass kaum je­mand hört wenn sein Han­dy klin­gelt und die Leu­te ge­nau­so gut oder schlecht zu er­rei­chen sind, wie zu Zei­ten der Deut­schen Bun­des­post.

Die Zu­kunft hat ge­gen­über Zu­kunfts­pes­si­mis­ten ei­nen ent­schei­den­den Vor­teil: sie ist nicht vor­her­seh­bar. Sie nimmt oft Wen­dun­gen, die nie­mand vor­her­ge­se­hen hat. Funk­lö­cher, lee­re Ak­kus, Whats­App-Ser­ver­aus­fäl­le sind In­no­va­tio­nen des 21. Jahr­hun­derts, die man in den acht­zi­ger Jah­ren un­mög­lich er­ah­nen konn­te.

Die Be­fürch­tun­gen von Fort­schritts­skep­ti­kern sind über die Jahr­hun­der­te hin­weg bei­na­he im­mer gleich­lau­tend: das Neue, fürch­ten sie, sei schlecht für das freie oder krea­ti­ve Den­ken, len­ke ab, schä­di­ge ir­gend­wie die Ge­sund­heit oder das Wohl­be­fin­den und man müs­se sich und an­de­re da­vor schüt­zen. Ja­ron La­nierr Karl G. Bau­er stell­te 1787 fest, dass die „er­zwun­ge­ne Lage und der Man­gel al­ler kör­per­li­chen Be­we­gung beim Le­sen, in Ver­bin­dung mit der so ge­walt­sa­men Ab­wechs­lung von Vor­stel­lun­gen und Emp­fin­dun­gen […] Schlaff­heit, Ver­schlei­mung, Blä­hun­gen und Ver­stop­fung in den Ein­ge­wei­den, […] Siech­heit und Weich­lich­keit im gan­zen Kör­per“ er­zeu­ge.

Mal war es das Le­sen, mal der Man­gel an Fröm­mig­keit, der Rock’n’Roll, das Fern­se­hen oder die Mo­bil­te­le­fo­ne, die den Men­schen scha­de­ten und Un­heil brach­ten, heu­te ist es das Netz, die E-Mail, das Smart­phone oder das Chat­ten, die die Pro­duk­ti­vi­tät oder gar das Aus­kos­ten des „wah­ren Le­bens“ hem­men. Das Netz zum Ver­gnü­gen zu be­nut­zen oder zum ziel­lo­sen Brow­sen scheint als ein Hoch­ver­rat am Ge­bot zur Pro­duk­ti­vi­tät und Dis­zi­plin an­ge­se­hen zu wer­den.

Wo­bei die An­nah­me, dass Din­ge, die Men­schen mit Ver­gnü­gen tun, nutz­los oder gar schäd­lich sein müss­ten, wahr­schein­lich min­des­tens so alt wie die Mensch­heit ist.

Frü­her war es der Kle­rus, der sich Vor­schrif­ten er­sann, wie man ein from­mes und Gott­ge­fäl­li­ges Le­ben zu füh­ren habe. Heu­te sind es Herr­scha­ren von Be­ra­tern, Trai­nern oder Selbst­op­ti­mie­rungs­gu­rus die sich Tipps und An­lei­tun­gen aus­den­ken, wie man ein ge­sun­des, glück­li­ches und pro­duk­ti­ves Le­ben füh­ren kann. Ge­bo­te und Dog­men wur­den ab­ge­schwächt zu Tipps oder Op­ti­mie­rungs­an­lei­tun­gen, aber die Ziel­rich­tung ist im­mer noch die Glei­che: das Ge­wis­sen. Auf das Ge­wis­sen wird aus al­len Roh­ren ge­feu­ert, in der Hoff­nung dar­über kon­for­mes Ver­hal­ten zu for­men. Men­schen die pro­duk­ti­ver, leis­tungs­fä­hi­ger und ge­sün­der sind. Men­schen, die sich an vor­ge­ge­be­ne Re­geln hal­ten.

Was wir statt­des­sen för­dern soll­ten, sei es in der Schu­le, der Aus­bil­dung, im Be­ruf, ist ech­tes Selbst­be­wusst­sein. Selbst­be­wusst­sein im Sin­ne von rea­lis­ti­scher Ei­gen­wahr­neh­mung, In­tui­ti­on und der Fä­hig­keit die Si­gna­le des ei­ge­nen Kör­pers und Geis­tes rich­tig zu deu­ten. Men­schen, die ihre Acht­sam­keit und ihre Selbst­wahr­neh­mung trai­nie­ren, ach­ten meis­tens ganz gut auf Ihre Ge­sund­heit und be­mer­ken auch ohne Re­gel­kor­sett, wenn sie sich ver­aus­ga­ben oder in all­zu viel Ab­len­kung ver­lie­ren¹. Wer sich selbst und sei­nen ver­meint­lich ver­steck­ten Si­gna­len zu­hört, muss kei­ne Aus­zeit vom Netz neh­men, um zu sich selbst zu fin­den oder zum ge­fühl­ten Pro­duk­ti­vi­täts­ni­veu­au der Acht­zi­ger Jah­re zu­rück zu keh­ren.

Zu­mal Fla­nie­ren, schein­bar ziel­lo­ses Um­her­strei­fen oder Rum­dad­deln im Netz, den glei­chen Sinn hat, wie kind­li­ches Spie­len; wäh­rend wir uns spie­le­risch in ihr be­we­gen, ler­nen wir die (di­gi­ta­le) Welt zu be­grei­fen, zu ver­ste­hen und schliess­lich auch zu for­men. Ohne eine ge­wis­se Miss­ach­tung von Re­geln, ent­ste­hen kei­ne neu­en Din­ge, gibt es kei­ne Krea­ti­vi­tät. In­no­va­ti­on ent­steht nicht, in­dem man mal eine Aus­zeit nimmt, son­dern in­dem man das Selbst­be­wusst­sein der Men­schen för­dert und sie er­mun­tert auf ihre In­tui­ti­on zu hö­ren — statt auf Bes­ser­wis­ser, die Ent­halt­sam­keit pre­di­gen.

Die Furcht vor Tech­no­lo­gie, bzw. Fort­schritt­ängs­te sind eng ver­knüpft mit der Furcht vor selbst­be­stimm­ten, eman­zi­pier­ten Men­schen. Das passt auch gut zu­sam­men, weil bei­des ei­gent­lich Furcht vor dem Un­be­kann­ten und Un­be­re­chen­ba­ren ist. So­wohl Men­schen, die tun was sie für rich­tig hal­ten, als auch Tech­no­lo­gie, die sich im­mer wei­ter ent­wi­ckelt, wer­den nicht ein­fach ver­schwin­den. Dar­auf soll­ten wir uns ein­stel­len.


1) Sie­he auch Pa­trick Brei­ten­bach: „[Es] scheint sich ein ganz wich­ti­ges neu­es Bil­dungs- und Kom­pe­tenz­ziel zu kris­tal­li­sie­ren: Wir be­nö­ti­gen in Zu­kunft Men­schen mit ei­ner ge­üb­ten und ent­wi­ckel­ten Selbst­wahr­neh­mung und Selbst­ach­tung.“


an­mer­kung: das ist der text mei­ner ers­ten ko­lum­ne im (ge­druck­ten) t3n-ma­ga­zin. die ko­lum­ne ist im ak­tu­el­len heft num­mer 38. in ein paar wo­chen kommt die neue aus­ga­be, mit ei­ner neu­en ko­lum­ne von mir. die taucht dann in ca. drei mo­na­ten hier auf.

weil ich für die ko­lum­ne be­zahlt wer­de, ent­hält es auch gross und klein­schrei­bung. zwei links habe ich hin­zu­ge­fügt. ei­ni­ges an in­spi­ra­ti­on stammt (of­fen­sicht­lich) aus kat­rin pas­sigs stan­dard­si­tu­al­tio­nen der tech­no­lo­gie­kri­tik und tech­no­lo­gie­be­geis­te­rung.


links vom 18.01.2015

felix schwenzel

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  buzzfeed.com: 27 Wort­wit­ze, die Dich zur Weiß­glut brin­gen   #

wirk­lich wit­zig wäre na­tür­lich die­se gif-rei­he mal auf die büh­ne zu brin­gen. also nach­zu­spie­len. oder so. na gut. mit­tel­wit­zig. ein biss­chen. ach egal.

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  se­ri­en­jun­kies.de: Batt­le Creek: Trai­ler zur neu­en Se­rie von Vin­ce Gil­ligan   #

sieht gut aus.