Photo by felix schwenzel in ESMT Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

im­mer wie­der ein er­staun­li­ches fo­to­mo­tiv, die­ser fern­seh­turm.


Photo by felix schwenzel on December 29, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

win­ter hat ge­kom­men. #skrwt



links vom 29.12.2014

felix schwenzel

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  you­tube.com: 31C3 - Mit Kunst die Ge­sell­schaft ha­cken   #

ste­fan pel­zer und phil­ipp ruch vom zen­trum für po­li­ti­sche schön­heit re­den auf dem ccc-kon­gress über ihre ar­beit. ob­wohl ich ei­nen gross­teil der ak­tio­nen schon kann­te, hab ich mir das gan­ze vi­deo an­ge­se­hen. das ist lei­der teil­wei­se schwer er­träg­lich, weil ste­fan pel­zer die gan­ze zeit schreit. mög­li­cher­wei­se hängt das da­mit zu­sam­men, dass er im zen­trum für po­li­ti­sche schön­heit „be­auf­trag­ter für es­ka­la­ti­on“ ist oder weil er sich der schön­heit der öf­fent­li­chen rede ver­wei­gert. was mir auch un­an­ge­nehm an­zu­se­hen war: das rum­ha­cken auf am­nes­ty in­ter­na­tio­nal. das hat­te phil­ipp ruch auch schon auf dem zünd­funk netz­kon­gress ((war­um auch im­mer) ge­kürz­tes vi­deo vom vor­trag) so ge­hand­habt, dort al­ler­dings eher in ein zwei sät­zen, am ran­de.

ich kann die ent­täu­schung ver­ste­hen, dass am­nes­ty das po­ten­zi­al von 3 mil­lio­nen mit­glie­dern (welt­weit) nicht so öf­fent­lich­keits­wirk­sam mo­bi­li­siert, wie es das zen­trum für po­li­ti­sche schön­heit im­mer wie­der mit sei­nen eig­nen ak­tio­nen vor­macht, aber die art und wei­se der öf­fent­li­chen kri­tik, war mir dann doch zu plump und selbst­ver­liebt. auch hier soll­te man, wenns schon an ar­gu­men­ten fehlt, we­nigs­tens auf die schön­heit und äs­the­tik der kri­tik ach­ten.

wenn man über die rhe­to­ri­sche fehl­leis­tung von ste­fan pel­zer hin­weg­se­hen kann und ge­le­gent­lich un­schö­ne po­le­mik ohne fremd­scham über­steht, lohnt es sich aber durch­aus den bei­den ne stun­de lang zu­zu­hö­ren. und zum spen­den für das zen­trum für po­li­ti­sche schön­heit rufe ich nach wie vor auf.

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  me­tro­naut.de: Mau­er­fall-Ak­ti­on: Hat CDU-Ab­ge­ord­ne­ter Ein­fluss auf Er­mitt­lun­gen an­ge­bo­ten? (Up­date)   #

noch­mal zum vor­trag des zen­trums für po­li­ti­sche schön­heit: der vor­trag schlägt ein paar wel­len, weil ste­fan pel­zer und phil­ipp ruch ei­nen SMS-dia­log mit ma­ri­an wendt zeig­ten, der ein­deu­tig die ei­tel­keit von ma­ri­an wendt vor­führt und in dem ma­ri­an wendt schein­bar an­deu­tet, er kön­ne staats­an­walt­li­che er­mitt­lun­gen be­ein­flus­sen. das hängt mög­li­cher­wei­se eben­falls mit der ei­tel­keit von wendt zu­sam­men, mög­li­cher­wei­se aber auch mit ei­nem ver­korks­ten ver­ständ­nis von ge­wal­ten­tei­lung. ma­ri­an wendt selbst sagt, der vor­wurf der ein­fluss­nah­me auf die staats­an­walts­an­walt­schaft sei „voll­kom­men ab­we­gig“.

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  you­tube.com: From Com­pu­ta­ti­on to Con­scious­ness [31c3]   #

mind bogg­ling: „A pre­sen­ta­ti­on ex­plai­ning con­scious­ness, uni­ver­se and ever­y­thing.

jo­sha bachs emp­feh­lun­gen:

What should we do?

Push back en­tro­py! Love Build Ar­ti­fi­ci­al In­tel­li­gence!
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  netz­po­li­tik.org: #31c3: „Wir be­tei­li­gen uns ak­tiv an den Dis­kus­sio­nen“   #

schö­ner und in­ter­es­san­ter talk von mar­tin haa­se, in dem er die „di­gi­ta­le agen­da“ der bun­des­re­gie­rung aus­ein­an­der­nimmt. vor al­lem stellt er fest (ex­pli­zit erst beim fra­ge-ant­wort-teil), dass die bun­des­re­gie­rung ein neo-li­be­ra­les kon­zept beim breit­band­aus­bau ver­folgt, also nicht mehr als ei­nen ord­nungs­rah­men vor­zu­ge­ben, nichts aus­zu­ge­ben und den rest dem markt zu über­las­sen (und ihn da­bei „ak­tiv zu be­glei­ten“).

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  thi­sis­not­porn.net: Ro­bert De Niro   #

A 7 year old Ro­bert De Niro.


links vom 28.12.2014

felix schwenzel

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  twit­ter.com/di­plix/sta­tus/549103982149652480   #

nicht ver­ges­sen: heu­te nacht um mit­ter­nacht fängt die KW01 an!

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  spie­gel.de: Weih­nach­ten: Be­sinn­lich­keit im In­ter­net   #

sa­scha lobo schreibt et­was klu­ges als re­plik auf ei­nen ziem­lich dum­men text von wolf­gang her­les. und er er­kennt den witz, dass her­les, der fern­seh­mensch, neil post­man zi­tiert um „die ver­meint­lich feh­len­de Tie­fe der so­zia­len Me­di­en“ zu be­kla­gen.

ich sehe das mit den so­zia­len me­di­en und die­sem in­ter­net üb­ri­gens wie eine tür — oder ein fens­ter. mit mei­nem te­le­fon oder lap­top kann ich die tür zu ei­ner mit­un­ter recht lau­ten und bun­ten welt auf­stos­sen. die tür die ich auf­stos­se hat ma­gi­sche fä­hig­kei­ten, denn dort zeigt sich fast nur das, was ich se­hen will, was mich in­ter­es­siert. ich kann qua­si in die aspek­te der welt die mich in­ter­es­sie­ren rein­zoo­men und al­les an­de­re weg­zoo­men. aber das bes­te, ganz un­ma­gi­sche, an die­ser tür oder die­sen fens­tern: ich kann sie schlies­sen. je­der­zeit, für eine stun­de, eine wo­che — so lan­ge ich will. die tür mit der auf­schrift deut­sches fern­se­hen ist schon so lan­ge zu, dass sie be­reits ver­staubt ist. vor un­ge­fähr 10 jah­ren stand sie noch ge­le­gent­lich of­fen. da dach­te ich aus ir­gend­wel­chen grün­den, dass das mor­gen­ma­ga­zin mir ei­nen gu­ten über­blick über die welt­la­ge ge­ben könn­te. manch­mal stand dann plötz­lich ein schlecht­ge­launt aus­se­hen­der wolf­gang her­les an mei­ner schwel­le und er­zähl­te mir sa­chen die mich nur am ran­de in­ter­es­sier­ten. heu­te bin ich froh, dass ich mir die­ses schlecht in­sze­nier­te und mit viel war­mer luft auf­ge­bla­se­ne mor­gen­ma­ga­zin nicht mehr an­se­hen muss und mich (end­lich) auf die ro­si­nen kon­zen­trie­ren kann.

und wo ich ge­ra­de bei me­ta­phern bin: wolf­gang her­les blick aufs in­ter­net gleicht dem ei­nes skep­ti­kers auf ein ra­dio: wenn man so eine kis­te noch nie be­dient hat und ein­schal­tet, hört man nur rau­schen und fie­pen. dass es auf die aus­wahl der sen­der an­kommt und mehr noch — auf die qua­li­tät der sen­der — er­schliesst sich eben nicht so­fort.

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  io9.com: The 10 Most No­to­rious Pa­ra­nor­mal Ho­axes in Histo­ry   #

schö­ne lis­te mit be­trü­gern und fakern die pa­ra­nor­ma­le phä­no­me­ne in die welt­ge­schich­te und un­se­re er­in­ne­run­gen pflanz­ten. eine gute ge­le­gen­heit, mal wie­der den klas­si­ker (von 1993) von ja­mes ran­di an­zu­se­hen: Se­crets of the Psy­chics (00:54, you­tube)

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  out­side­the­belt­way.com: Air­lines Want You Mi­se­ra­ble and It Ser­ves You Right   #

kai bier­mann auf face­book zu die­sem link:

Wo­hin es führt, wenn es kei­ne Netz­neu­tra­li­tät mehr gibt, lässt sich pri­ma am Bei­spiel Flug­rei­sen se­hen... Der Ba­sis-Ser­vice ist kal­ku­lier­ter­wei­se so mies, dass mög­lichst vie­le ver­su­chen, ihm zu ent­flie­hen, in­dem sie zu­sätz­li­che Kos­ten, Fees, Ser­vice-Char­ges etc in Kauf neh­men. An de­nen die Air­lines präch­tig ver­die­nen, wes­we­gen sie den Ba­sis­ser­vice im­mer mie­ser ma­chen. Zi­tat:

The roo­mie­st eco­no­my seats you can book on the na­ti­on's four lar­gest air­lines are nar­rower than the tigh­test eco­no­my seats of­fe­red in the 1990s.

wo­bei der ver­link­te text nicht nur zeigt, wo­hin es führt, wenn es kei­ne netz­neu­tra­li­tät mehr gibt, son­dern auch wo­hin uns die in­ter­net-wirt­schaft be­reits ge­bracht hat. da­durch das über das in­ter­net ver­trei­be­ne wa­ren oder dienst­leis­tun­gen oft um ein viel­fa­ches güns­ti­ger an­ge­bo­ten wer­den kön­nen, krem­peln wir mit un­se­rem kauf­ver­hal­ten auch gan­ze in­dus­trien um — nicht im­mer in un­se­rem bes­ten ei­ge­nen in­ter­es­se. oder an­ders ge­sagt, dem reiz von nied­ri­gen prei­sen kön­nen wir kaum wi­der­ste­hen — aber vor al­lem kön­nen wir kaum den preis er­ken­nen, den wir (oder an­de­re) für die­se ver­meint­li­chen ein­spa­run­gen schluss­end­lich zah­len.

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  faz.net: Mit Ger­hard Polt im Wirts­haus: „Die meis­ten Tä­ter kom­men pas­sa­bel da­her“   #

schö­nes in­ter­view von timo frasch mit ger­hard polt, zu des­sen hu­mor ich nie so recht ei­nen zu­gang hat­te:

Im Mo­ment gibt es un­ter Di­dak­ti­kern ja eine Ten­denz zu­rück zum Dia­lekt.

Was die Di­dak­ti­ker ma­chen, ist wurscht, das ist viel zu ab­ge­ho­ben. Aber klar ist: Fast alle gro­ßen deut­schen Li­te­ra­ten wa­ren Dia­lekt­spre­cher, vom Schil­ler bis zum Goe­the. Auch Mu­si­ker, der Mo­zart, die ha­ben alle Dia­lekt ge­spro­chen.

Tho­mas Mann?

Der nicht. Der ist aber auch un­an­ge­nehm auf­ge­fal­len.

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  zeit.de/zeit-ma­ga­zin: Ro­nald Po­falla: Der Mann, den sie Ron­ny nann­ten   #

schö­nes por­trait von ro­nald po­falla von ste­fan wil­le­ke.

Wann Ro­nald Po­falla be­schlos­sen hat, sich in Luft auf­zu­lö­sen, lässt sich nicht mehr mit Be­stimmt­heit sa­gen. Fest steht, dass es ihn nach wie vor gibt. Fest steht aber auch, dass er schon da­mit be­gon­nen hat, sein Ver­schwin­den zu or­ga­ni­sie­ren, lan­ge be­vor ich ihn zum ers­ten Mal er­rei­chen will.

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  sued­deut­sche.de: Die­ses Ge­sicht er­zählt eine Ge­schich­te. Und die be­ginnt schon, be­vor Tom­my Lee Jo­nes über­haupt den Mund auf­macht.   #

schö­nes klei­nes in­ter­view/por­trait von tom­my lee jo­nes von to­bi­as „glatt­ge­sicht“ knie­be.

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  an­mut­und­de­mut.de: Mi­cha­el Kohl­haas   #

die in­ter­pre­ta­ti­on des films von ben_ ist ei­nen ti­cken bes­ser als der film selbst.

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  zeit.de: Bio­me­trie: Mit der Ka­me­ra Mer­kels Fin­ger­ab­druck ha­cken   #

aus aus­rei­chend gu­ten fo­tos kann man fin­ger­ab­drü­cke ex­tra­hie­ren und nut­zen. mit schlüs­seln ist das min­des­tens ge­nau­so schlimm. ir­gend­wo hab ich kürz­lich ge­le­sen, dass schlüs­sel als kom­pro­mit­tiert gel­ten müs­sen, so­bald je­mand ein foto von ih­nen an­fer­tigt. schlüs­sel aus ei­nem foto nach­zu­bau­en ist kein prom­lem.


links vom 27.12.2014

felix schwenzel

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  you­tube.com: Jer­ry Sein­feld Stand-Up   #

jer­ry sein­feld, sehr weih­nacht­lich und lus­tig über müll und dass un­se­re be­hau­sun­gen nichts an­de­res sind als müll­ver­ar­bei­tungs­an­la­gen.

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  digg.com: How A Por­sche 911 En­gi­ne Is Made   #

die über­schrift ver­spricht ein biss­chen zu viel, aber man kann ein paar (be­weg­te) bil­der aus der por­sche mo­to­ren­pro­duk­ti­on se­hen, ganz ohne er­klä­ren­den kom­men­tar.

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  spie­gel.de: A Char­ter Pi­lo­t's Run-In With Ve­ne­zue­lan Drug Lords   #

das muss man wahr­schein­lich nicht ver­ste­hen, war­um der spie­gel eine ganz le­sens­wer­te ge­schich­te aus dem heft #50 vom 8. de­zem­ber nur auf eng­lisch zu­gäng­lich macht, die deut­sche va­ri­an­te aber hin­ter der be­zahl­mau­er be­lässt. dann ver­linkt ich eben die eng­li­sche va­ri­an­te. /bei digg.com ge­fun­den

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  the­dai­ly­be­ast.com: No, North Ko­rea Did­n't Hack Sony   #

marc ro­gers be­zwei­felt die theo­rie, dass der sony-hack aus nord­ko­rea or­ches­triert wur­de:

4. You don't need to be a con­spi­ra­cy theo­rist to see that bla­ming North Ko­rea is quite con­ve­ni­ent for the FBI and the cur­rent U.S. ad­mi­nis­tra­ti­on. It's the per­fect ex­cu­se to push th­rough wha­te­ver new, strong, cy­ber-laws they feel are ap­pro­pria­te, safe in the know­ledge that an ou­tra­ged pu­blic is fair­ly li­kely to sup­port them.

I am no fan of the North Ko­re­an re­gime. Ho­we­ver I be­lie­ve that cal­ling out a for­eign na­ti­on over a cy­ber­crime of this ma­gni­tu­de should never have been un­der­ta­ken on such weak evi­dence.

The evi­dence used to at­tri­bu­te a na­ti­on sta­te in such a case should be so­lid en­ough that it would be both ad­mis­si­ble and ef­fec­ti­ve in a court of law. As it stands, I do not be­lie­ve we are any­whe­re clo­se to mee­ting that stan­dard.

/bo­ing­bo­ing.net

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  twit­ter.com/da­ka­mi/sta­tus/547732239518158849   #

The New Yor­ker wins. pic.twit­ter.com/23XKNhWPUa

— Dan Ka­min­sky (@da­ka­mi) 24.12.2014 13:35

JoE­DA­TOR legt oba­ma fol­gen­des in den mund:

Let me assu­re the Ame­ri­can peo­p­le that we are not vul­nerable to any fur­ther cy­ber-van­da­lism at­tacks, and we will “Never gon­na give you up, never gon­ny let you down, never gon­na run around and de­sert you ..."

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  tech­dirt.com: Iro­ny: Sony Turns To Goog­le, The Com­pa­ny It Was Plot­ting Against, To Stream The In­ter­view | Tech­dirt   #

das soll­te man sich bei den dis­kus­sio­nen um spo­ti­fy und strea­ming-diens­te im­mer in er­in­ne­rung ru­fen: fast alle neu­en tech­no­lo­gien wur­den von der un­ter­hal­tungs­in­dus­trie (und künst­lern) am an­fang be­kämpft, bis sich nach ei­ni­gen jah­ren her­aus­stell­te, dass man mit ih­nen ton­nen­wei­se pro­fi­te ein­fah­ren kann. ra­dio, kas­set­ten­re­kor­der, vi­deo­re­kor­der, mp3, you­tube -- alle gal­ten als to­ten­grä­ber der kul­tur und ha­ben doch ge­nau das ge­gen­teil be­wirkt.


Photo by felix schwenzel on December 25, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

oma, von @ka­ti­as_bil­der ge­malt.


Photo shared by felix schwenzel on December 25, 2014 tagging @diplix. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

dia­abend mit al­ten fo­tos von opa und oma.



fro­he weih­nach­ten!

felix schwenzel


links vom 24.12.2014

felix schwenzel

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  edi­ti­on.bar­nim­kan­te.com: In den Tie­fen der Blogs   #

Tex­te aus 19 Blogs und die Men­schen da­hin­ter

ein kos­ten­lo­ses e-book zum run­ter­la­den und le­sen, zu­sam­men­ge­stellt von jana ku­nath und vol­ker bus­se. ich fin­de das ist sehr schön ge­wor­den, ein text von mir ist auch drin. ganz toll fand ich ja­mes r. cabmans ge­schich­te über sei­ne ju­gend­lie­be. ganz, ganz toll fand ich die so­gar. und am ende der ge­schich­te dann ein link zu ei­nem you­tube-vi­deo, dass die ge­schich­te ab­run­det und noch greif­ba­rer macht.

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  bug­gisch.word­press.com: Pe­gi­da und die „Lü­gen­pres­se“ - ein Be­griff und sei­ne Ge­schich­te   #

chris­ti­an bug­gisch:

Wenn Pe­gi­da-An­hän­ger den Jour­na­lis­mus in Deutsch­land als “Lü­gen­pres­se" dif­fa­mie­ren, wirkt das nicht nur ku­ri­os in ei­nem de­mo­kra­ti­schen Land, des­sen Me­di­en­viel­falt so groß ist wie nie zu­vor in der Ge­schich­te. Es ver­weist auch auf eine in­ten­si­ve, na­he­zu be­deu­tungs­glei­che Ver­wen­dung des Be­griffs in völ­ki­schen und na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Zei­ten. Das macht noch nicht alle Pe­gi­da-An­hän­ger zu Na­zis, doch wer sich - bes­ten­falls ah­nungs­los, schlimms­ten­falls be­wusst - aus dem Sprach­fundus des Drit­ten Reichs be­dient, braucht sich über ei­nen Auf­stand der An­stän­di­gen nicht zu wun­dern.

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  kott­ke.org: The Most Ama­zing Sci­ence Images Of 2014   #

tol­le, im wei­tes­ten sin­ne, wis­sen­schafts-bil­der bei io9.com.

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  taz.de: DDR-Op­po­si­tio­nel­le über Pe­gi­da: „Je­sus hät­te ge­kotzt“   #

vor ein paar ta­gen frag­te die zeit, war­um DDR-bür­ger­recht­ler nichts zu #pe­gi­da ge­sagt ha­ben (auch von mir ver­linkt). jetzt ant­wor­ten ein paar bür­ger­recht­ler von da­mals (in ei­nem text der der taz „vor­liegt“, den sie aber vor­zieht nicht in gämnze zu ver­öf­fent­li­chen):

„Je­sus hät­te ge­kotzt, hät­te er euch ge­trof­fen“, lau­tet eine Zei­le des zehn­stro­phi­gen Tex­tes. Und wei­ter: „Wir sind das Volk, ruft ihr. Frei­heit, To­le­ranz, welt­of­fen mein­te das '89. Vi­sa­frei bis Ha­waii, war die De­vi­se. Und: die Mau­er muss weg. // Ihr aber wollt: Vi­sa­frei nur für uns. Die Mau­er muss weg nur für uns. Die Mau­er muss her am Mit­tel­meer - 25 Jah­re nach dem Mau­er­fall.“

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  on­line­mar­ke­ting­rock­stars.de: Unge vs. Me­dia­kraft: Die Kraft von You­tube   #

durch ei­nen link un­ter si­mon unge tren­nungs­vi­deo brach die on­line­mar­ke­ting­rock­stars.de zeit­wei­se zu­sam­men und mit­ar­bei­ter er­hiel­ten droh­an­ru­fe und -mails. er­in­nert mich an alte to­kio-ho­tel-zei­ten, als die jun­gen fans kopf­los amok in di­ver­sen kom­men­tar­spal­ten lie­fen, die sie per goog­le oder wa­sauch­im­mer fan­den.

das unge-vs-me­dia­craft-dings er­in­nert mich aber auch gleich­zei­tig an ame­ri­ka­ni­sche fern­seh­ver­hält­nis­se. mo­de­ra­to­ren oder künst­ler die sich von ih­rem netz­werk schlecht be­han­delt füh­len sorg­ten dort auch im­mer wie­der für gros­ses auf­se­hen. was sich dort je­des mal zeig­te: po­pu­lä­re künst­ler sit­zen auf lan­ge sicht meist am län­ge­ren he­bel als die sen­de- oder ver­mark­tungs­netz­wer­ke. und kne­bel­ver­trä­ge für die künst­ler un­vor­teil­haf­te ver­trä­ge loh­nen sich auf lan­ge sicht nicht. un­glück­li­che künst­ler ma­chen nie­man­den froh.


links vom 23.12.2014

felix schwenzel

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  the­glo­be­and­mail.com: Da­vid Carr: All the views he's fit to print   #

ja­mes brad­shaw por­trai­tiert den new-york-times re­por­ter da­vid carr. john gru­ber mag carr of­fen­bar sehr.

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  paulg­ra­ham.com: How to Be an Ex­pert in a Chan­ging World   #

ges­tern schon ver­linkt mit der er­kennt­nis, dass ex­per­ten manch­mal ex­per­ti­se nur von vor­he­ri­gen ver­sio­nen der welt be­sit­zen, ver­lin­ke ich es heu­te noch­mal mit die­ser er­kennt­nis, die in al­len bis­he­ri­gen ver­sio­nen der welt die ich er­lebt habe gilt:

It's ok to have working hy­po­the­ses, even though they may cons­train you a bit, be­cau­se they also mo­ti­va­te you. It's ex­ci­ting to cha­se things and ex­ci­ting to try to guess ans­wers. But you have to be di­sci­pli­ned about not let­ting your hy­po­the­ses har­den into any­thing more.

ich nen­ne das manch­mal tem­po­rä­re vor­ur­tei­le, aber ar­beits­hy­po­the­sen hört sich na­tür­lich bes­ser an. es gilt aber wei­ter­hin: wahr­heit ist so flies­send, so ak­tua­li­sie­rungs­be­dürf­tig und ar­beits­in­ten­siv, dass wir den be­griff ei­gent­lich ver­mei­den soll­ten.

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  faz.net: Böh­mer­mann vs. You­tube: #Böh­mer­ga­te hält Twit­ter in Be­we­gung   #

jan böh­mer­mann:

Und was hat es mir ge­bracht: jede Men­ge Fun, Fun, Fun!

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  you­tube.com: Week 16: Mar­shawn Lynch 79 Yard Touch­down vs Ari­zo­na Car­di­nals   #

er­staun­lich, wie mar­shawn lynch durch das feld pflügt. auf die­ser sei­te gib­t's auch ein GIF aus ei­ner an­de­ren per­spek­ti­ve. das GIF habe ich mir, glau­be ich, 10 mi­nu­ten lang stau­nend an­ge­se­hen.

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  blog.gil­ly.ws: Und dann ge­winnt IKEA mit die­sem Wer­be­spot Weih­nach­ten   #

schreck­lich. gut.

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  ti­ta­nic-ma­ga­zin.de: Power­sät­ze für die Pe­gi­da-Kund­ge­bung   #

glei­cher gag wie beim pos­til­lon, aber bes­ser (knap­per) aus­ge­führt.

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  twit­ter.com/an­ke­groe­ner: „Scheint zu stim­men.“   #

haha.

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  twit­ter.com/herr­ur­bach: „Ich prä­sen­tie­re ih­nen die eu­ro­päi­sche Ma­ri­an­ne! (Gu­ten Mor­gen, der Tag ist da­mit durch­ge­spielt)“   #

OMG. LOL.

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  chris­toph-koch.net: Vom Le­ben ge­lernt: Ju­dith Ho­lo­fer­nes   #

ju­dith ho­lo­fer­nes:

Die „Bild“-Zei­tung nutzt es nicht nur auf ver­ab­scheu­ungs­wür­di­ge und men­schen­ver­ach­ten­de Art und Wei­se aus, wenn Men­schen in ei­ner Po­si­ti­on der Schwä­che sind - son­dern sie macht auch Po­li­tik, in­dem sie Angst und Neid schürt.

wer (in) die „bild“-zei­tung schreibt, ern­tet #pe­gi­da.


«When ex­perts are wrong, it's of­ten be­cau­se they'­re ex­perts on an ear­lier ver­si­on of the world.» paulg­ra­ham.com/ecw.html / via @mme­ckel

— Th­om­Na­gy (@Th­om­Na­gy) 22.12.2014 10:51



Photo by felix schwenzel in Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ver­las­se­ne stadt. fehlt noch ein biss­chen #tumb­lweed


links vom 22.12.2014

felix schwenzel

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  gnupg.org/blog: 20141214-gnupg-and-g10   #

gnupg is espe­ci­al­ly im­portant as it is is both free of char­ge and free­ly li­cen­sed. That se­cond point is cri­ti­cal, it me­ans that gnupg is open to scru­ti­ny from any ex­pert to help en­su­re it is free of back doors or other pro­blems that might com­pro­mi­se its ef­fec­ti­ve­ness. For users of al­ter­na­te ope­ra­ting sys­tems like BSD and Li­nux, it is of­ten the only choice for cer­tain ap­pli­ca­ti­ons of en­cryp­ti­on. Thank­ful­ly, it hap­pens to be a usable and useful one that in­ter­ope­ra­tes with the com­mer­cial, pro­prie­ta­ry choices available to users of more main­stream ope­ra­ting sys­tems.

die ent­wick­ler von GnuPGbrau­chen un­ter­stüt­zung. die von der osx-ver­si­on, die ich ger­ne nut­ze, auch.

ver­schlüs­se­lung nut­zen ist ein­fach. spen­den auch. /dank an cory doc­to­row für die er­in­ne­rung

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  me­dia­steak.com: Die Him­mels­läu­fer von New York | ARD   #

mit die­sen wor­ten fängt die doku über mo­hawk-in­dia­ner die als stahl­ar­bei­ter in gros­sen ame­ri­ka­ni­schen städ­ten ar­bei­ten an:

was die we­nigs­ten wis­sen: es sind mo­hawk-in­dia­ner die die sky­line von ame­ri­ka bis heu­te prä­gen.

droht manch­mal ins pa­the­ti­sche ab­zu­kip­pen, kann man aber an­se­hen, wenn man 40 mi­nu­ten zeit hat.

[nach­trag 23.12.2014] der film ist schon wie­der „de­pu­bli­ziert“.

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  gaw­ker.com: Jus­ti­ne Sac­co Is Good At Her Job, And How I Came To Peace With Her   #

sam bidd­le über jus­ti­ne sac­co und iro­nie die em­pö­rungs­stür­me ern­tet. und: ich glau­be, dass sol­che ar­ti­kel um ein viel­fac­ches bes­ser funk­tio­nie­ren, als ein bei such­ma­schi­nen durch­ge­setz­tes „recht auf ver­ges­sen“.

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  grue­ne-ju­gend.de: Udo Jür­gens und Po­li­tik?   #

mal­te spitz 2002 über udo jür­gens:

Nun klingt das al­les noch nicht so po­li­tisch. Udo Jür­gens hat we­der Auf­stän­de an­ge­zet­telt noch ist er in den Un­ter­grund ge­gan­gen. Er hat sich nicht an Schie­nen ge­ket­tet und ist kei­ner Par­tei bei­getre­ten.

Sein En­ga­ge­ment ist eher stil­ler Na­tur.

/@mal­te­spitz

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  sued­deut­sche.de: Zum Tod von Udo Jür­gens - Grö­ßer als die Wahr­heit   #

ger­hard mat­zig über udo jür­gens:

Weil er et­was tun konn­te, was sel­ten ge­wor­den ist: Er konn­te sei­ne Lie­der - mehr als 1000 hat er kom­po­niert, und zwar tat­säch­lich: kom­po­niert, als kom­ple­xes Gan­zes -, er konn­te sei­ne Lie­der also uns nah und für uns doch selt­sam er­ha­ben wir­ken las­sen. Ja, auch pa­the­tisch. Sie wa­ren, sie sind, denn sie blei­ben: wahr. Auch dann, wenn sie na­tür­lich ge­lo­gen wa­ren - wie jede gro­ße Kunst nicht al­lein der Wahr­heit ver­pflich­tet ist, son­dern dem, was grö­ßer ist: der Ge­wiss­heit, dass et­was so sein könn­te, wie es klingt, un­ab­hän­gig von der Rea­li­tät.

/in der kraut­re­por­ter-mor­gen­post ge­fun­den.

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  you­tube.com: Tom und Jer­ry ger­man In­tro   #

das ist ei­gent­lich das am häu­figs­ten von mir ge­hör­te udo-jür­gens-lied.

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  soup.fh.vc: beep­beep­blurp   #

das GIF ist bein­dru­ckend, zeigt aber nicht, wie die erde ohne was­ser aus­se­hen wür­de. das zeigt (bei­spiels­wei­se) die­ses vi­deo (mit gräss­li­cher mu­sik un­ter­malt). was das bild zeigt ist das das geo­id (ver­ein­facht ge­sagt, das gra­vi­ta­ti­ons­feld) der erde — und das auch noch, für die vi­sua­li­sie­rung, sie­ben­tau­send­fach ver­stärkt. das bild ba­siert auf mes­sun­gen der esa von vor ein paar jah­ren und der new sci­en­tist ver­such­te das 2011 zu er­klä­ren.

sie­he auch what if zum the­ma: was pas­siert wenn je­mand das was­ser der ozea­ne ab­lässt?

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  me­tro­naut.de: Frucht­ba­rer Bo­den   #

Me­di­en spie­len eine ge­wich­ti­ge Rol­le in der „ras­sis­ti­schen Ra­di­ka­li­sie­rungs­spi­ra­le“ - sie müs­sen sich ih­rer Ver­ant­wor­tung bei Aus­wahl und Prä­sen­ta­ti­on der The­men be­wuss­ter wer­den, wol­len sie nicht wil­li­ger Play­er in der Dis­kri­mi­nie­rung von Min­der­hei­ten und Mar­gi­na­li­sier­ten blei­ben.


links vom 21.12.2014

felix schwenzel

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  qlod.org: Fünf­zehn­tau­send   #

auch ne hal­tung mit der ich sympha­ti­sie­ren kann:

Macht bit­te wei­ter. Wer­det mehr und mehr. Nichts ist schö­ner, als Idio­ten bei der Selbst­ent­blös­sung zu­zu­se­hen.

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  digg.com: Craig Fer­gu­son's Fi­nal Mo­no­lo­gue On 'The Late Late Show'   #

craig fer­go­s­uns letz­ter an­fangs­mo­no­log für die „late late show“. wie im­mer: pa­thos nur ge­bro­chen und wit­ze ohne poin­te aber meis­ter­haft or­ches­triert.

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  bo­red­pan­da.com: This Cou­ple Thought They Ad­opted A Mini-Pig, But It Grew Up Into 670 Pounds Of Cu­ten­ess   #

nöööd­lich!

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  ctrl-ver­lust.net: #Pe­Gi­Da und der Kon­troll­ver­lust   #

mi­cha­el see­mann über #pe­gi­da:

Doch die Re­so­nanz­räu­me er­mög­li­chen so­wohl Ver­net­zung als auch Ab­schot­tung. Her­me­ti­sche Welt­bil­der, die Evi­denz durch zir­ku­lä­res zi­tie­ren und den aus­schließ­lich ne­ga­ti­ven Be­zug auf die me­dia­le Au­ßen­welt be­zieht: “Sie wol­len uns als Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker ver­un­glimp­fen, also muss es wahr sein!" Wis­sen ist nichts an­de­res als ein hin­rei­chend dich­tes Netz aus In­for­ma­tio­nen, schrei­be ich in mei­nem Buch. Un­ter gu­ten Ver­net­zungs­vor­aus­set­zung kann also al­les zum Wis­sen wer­den - zur Wahr­heit - zu­min­dest aus ei­ner be­stimm­ten Query her­aus ge­se­hen.
Das Re­sul­tat se­hen wir heu­te: Die Ver­schwö­rungs­theo­re­ti­ker äu­ßern ihre Wahr­hei­ten nicht mehr hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand. Die Res­sen­ti­ments ge­gen Frem­de (oder die, die als Fremd emp­fun­den wer­den), wer­den nicht mehr ge­flüs­tert oder ver­blei­ben am Stamm­tisch. Die Ver­net­zung mit Gleich­den­ken­den gibt Kraft, So­li­da­ri­tät und Mut - was für den ara­bi­schen Früh­ling und bei #Auf­schrei funk­tio­nier­te, funk­tio­niert glei­cher­ma­ßen für #Pe­Gi­Da.


links vom 20.12.2014

felix schwenzel

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  you­tube.com: pro­bo­no Ma­ga­zin Fol­ge 24 (18.12.2014): Su­shi-Gauck und Flücht­lings-WGs   #

ge­fällt mir. aber kann mir je­mand sa­gen, war­um lu­kas hein­ser sei­ne eis­ho­ckey-aus­rüs­tung bei der mo­de­ra­ti­on trägt?

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  you­tube.com: Kon­takt­ver­such: „Lü­gen­pres­se“ trifft Pe­gi­da   #

den pan­ora­ma-bei­trag hat mitt­ler­wei­le wahr­schein­lich je­der ge­se­hen. mir fiel dazu ei­gent­lich nichts an­de­res ein als das wort „dumm­heit“. aber das fasst na­tür­lich viel zu kurz. das ein­zi­ge was mir spä­ter dazu ein­fiel, dass die­se plump ar­gu­men­tie­ren­den, sehr wü­ten­den merk­be­frei­ten men­schen ei­gent­lich „ichi­chich“ mei­nen wenn sie „wir“ sa­gen: „war­um küm­mert sich kei­ner um mi­ch­mi­ch­mich? war­um kann ichi­chich nicht mein le­ben in ruhe, wohl­stand und ver­ach­tung von al­lem was an­ders ist als ichi­chich füh­ren?“

was even­tu­ell für ein biss­chen aus­glei­chen­de ge­rech­tig­keit sorgt: ich bin si­cher die meis­ten men­schen die in dem vi­deo zu se­hen sind ha­ben auch fürch­ter­li­che angst vor blitz und don­ner und kon­dens­strei­fen am him­mel.

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  zeit.de: Pe­gi­da: Bür­ger­recht­ler, war­um schweigt Ihr?   #

ma­xi­mi­li­an probst, ju­dith schol­ter und chris­ti­an staas wun­dern sich, war­um die DDR-bür­ger­recht­ler, die sich kürz­lich noch über eine ak­ti­on des zen­trums für po­li­ti­sche schön­heit echauf­fiert ha­ben, sich nicht über die in­stru­men­ta­li­sie­rung der „mon­tags­de­mons­tra­ti­on­ne“ auf­re­gen:

Vor 25 Jah­ren zogt Ihr durch die Stra­ßen, je­den Mon­tag wart Ihr mehr. Es war ein mu­ti­ger Pro­test, denn er rich­te­te sich ge­gen Stär­ke­re, ge­gen ei­nen au­to­ri­tä­ren Staat, der sei­ne Bür­ger un­ter­drückt und ein­ge­sperrt hat. Auch heu­te ge­hen Mon­tag für Mon­tag mehr Leu­te auf die Stra­ße. Ihr Pro­test rich­tet sich ge­gen die Schwächs­ten der Schwa­chen.

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  twit­ter.com/bri­ans­hall/sta­tus/545774763172327425   #

Ever­y­thing pic.twit­ter.com/IcgmEv­FU­BA

— Bri­an S Hall (@bri­ans­hall) 19.12.2014 3:56

/thi­sisnt­hap­pi­ness.com

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  zeit.de: De­bat­te: Deutsch­land braucht kei­ne Su­per-Fe­mi­nis­tin   #

anne wiz­o­rek stellt fest, dass „es ver­schie­de­ne Her­an­ge­hens­wei­sen an Fe­mi­nis­mus gibt“ und fragt: „War­um wird im­mer wie­der aufs Neue das Eine ge­gen das An­de­re aus­ge­spielt?“ ins­ge­samt eine be­wun­ders­wert ru­hi­ge re­plik auf han­nah lüh­manns pau­schal-nör­ge­lei am „neu­en netz-fe­mi­nis­mus“.

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  ben­ja­min­ni­ckel.com: fo­tos   #

ben­ja­min ni­ckel hat 3000 ge­sichts­aus­drü­cke für „Das­geht­mi­rauf­die­ner­ven“.


old-ams­ter­dam-pum­per­ni­ckel-haus in der ham­bur­ger ha­fen­ci­ty

felix schwenzel

heu­te früh habe ich mein früh­stück (pum­per­ni­ckel und al­ten gou­da) fo­to­gra­fiert und auf face­book ge­stellt. kurz da­nach habe ich es in der ham­bur­ger ha­fen­ci­ty wie­der­ge­fun­den. dan­ke alex­an­der svens­son!


der barm­her­zi­ge sa­ma­ri­ter und der ka­cken­de hund

felix schwenzel

schön. rem­brands ra­die­rung „der barm­her­zi­ge sa­ma­ri­ter“ von 1633 mit ei­nem ka­cken­den hund in der bild­mit­te. ge­fun­den im per­len­tau­cher efeu, wo auf chris­ti­an tho­mas text zu ei­ner rem­brand-aus­stel­lung im goe­the­haus frank­furt hin­ge­wei­sen wird. dort schreibt chris­ti­an tho­mas:

Goe­thes faus­ti­scher Na­tur war be­stimmt nichts fremd. In der in­ten­si­ven, ja mi­nu­ziö­sen Be­schrei­bung der Ra­die­rung vom Hl. Sa­ma­ri­ter igno­rier­te er den in der Bild­mit­te ka­cken­den Hund. Rem­brandts krea­tür­li­cher Na­tur war auf an­de­re Wei­se nichts fremd.

bild­quel­le


war­um $na­me sich nicht $be­zeich­nung nen­nen will

felix schwenzel

das schreibt an­nett mei­ritz heu­te (un­ter an­de­rem) un­ter der über­schrift¹ „War­um ich kei­ne Fe­mi­nis­tin sein will“ auf spie­gel-on­line :

Trotz­dem will ich nicht das Eti­kett "Fe­mi­nis­tin" tra­gen. War­um, fra­gen Freun­din­nen und Be­kann­te.

Lei­der wirkt der mo­der­ne Fe­mi­nis­mus zu­neh­mend wie eine Be­we­gung, die nicht über­zeu­gen, son­dern mit dem Vor­schlag­ham­mer be­keh­ren will. Klu­ge und wich­ti­ge Ar­gu­men­te wer­den über­la­gert von ag­gres­si­ven Tö­nen, ob im Netz oder im Café. Klu­ge und wich­ti­ge Wort­füh­re­rin­nen, die be­tont be­hut­sam auf­tre­ten, wer­den gleich mit über­tönt. […]

Wie­der mehr zu­hö­ren

Durch die­ses Prin­zip macht sich der mo­der­ne Fe­mi­nis­mus an­greif­bar. Er macht dicht, er grenzt sich ab, er grollt und schlägt um sich. Da­bei soll­te er wie­der mehr zu­hö­ren, auch wenn es schwer­fällt, nach Grün­den fra­gen, nach Mo­ti­ven. […]

Es wird für all das Ar­gu­men­te ge­ben. In­dem man sie igno­riert oder mit Ver­ach­tung über­zieht, ver­schwin­den sie nicht. Ganz im Ge­gen­teil. […]

Wer es tut, wird so­fort zum geis­ti­gen Feind de­kla­riert. Es gibt dann rich­tig und falsch, und viel zu we­nig Raum für al­les, was da­zwi­schen liegt. Im Ei­fer der Aus­ein­an­der­set­zung zie­hen dann nicht nur Pöb­ler (zu Recht!) Zorn auf sich, son­dern mit­un­ter auch Men­schen, die ein­fach ihre Sicht der Din­ge be­schrei­ben wol­len. Fe­mi­nis­tin­nen, die stän­dig und über­all den "Kampf ge­gen die Mas­kus" aus­ru­fen - dazu möch­te ich nicht ge­hö­ren.

Ich glau­be nicht, dass der Fe­mi­nis­mus eine neue Füh­rungs­fi­gur braucht, wie die "Zeit" kürz­lich for­der­te. Was er braucht, ist eine neue Will­kom­mens­kul­tur. Eine kla­re Hal­tung mit kla­ren Bot­schaf­ten kann auch mal laut und wü­tend ar­ti­ku­liert wer­den. Aber dann bit­te klug do­siert, nicht re­flex­haft.

ich habe (auf twit­ter) mal test­wei­se die wor­te fe­mi­nis­mus ge­gen jour­na­lis­mus ge­tauscht (und „Kampf ge­gen die Mas­kus“ mit „Kampf ge­gen ir­gend­was“ ge­tauscht). das kommt dann da­bei raus:

Trotz­dem will ich nicht das Eti­kett "Jour­na­lis­tin" tra­gen. War­um, fra­gen Freun­din­nen und Be­kann­te.

Lei­der wirkt der mo­der­ne Jour­na­lis­mus zu­neh­mend wie eine Be­we­gung, die nicht über­zeu­gen, son­dern mit dem Vor­schlag­ham­mer be­keh­ren will. Klu­ge und wich­ti­ge Ar­gu­men­te wer­den über­la­gert von ag­gres­si­ven Tö­nen, ob im Netz oder im Café. Klu­ge und wich­ti­ge Jour­na­lis­ten, die be­tont be­hut­sam auf­tre­ten, wer­den gleich mit über­tönt. […]

Wie­der mehr zu­hö­ren

Durch die­ses Prin­zip macht sich der mo­der­ne Jour­na­lis­mus an­greif­bar. Er macht dicht, er grenzt sich ab, er grollt und schlägt um sich. Da­bei soll­te er wie­der mehr zu­hö­ren, auch wenn es schwer­fällt, nach Grün­den fra­gen, nach Mo­ti­ven. […]

Es wird für all das Ar­gu­men­te ge­ben. In­dem man sie igno­riert oder mit Ver­ach­tung über­zieht, ver­schwin­den sie nicht. Ganz im Ge­gen­teil. […]

Wer es tut, wird so­fort zum geis­ti­gen Feind de­kla­riert. Es gibt dann rich­tig und falsch, und viel zu we­nig Raum für al­les, was da­zwi­schen liegt. Im Ei­fer der Aus­ein­an­der­set­zung zie­hen dann nicht nur Pöb­ler (zu Recht!) Zorn auf sich, son­dern mit­un­ter auch Men­schen, die ein­fach ihre Sicht der Din­ge be­schrei­ben wol­len. Jour­na­lis­ten, die stän­dig und über­all den "Kampf ge­gen Ir­gend­was" aus­ru­fen - dazu möch­te ich nicht ge­hö­ren.

Ich glau­be nicht, dass der Jour­na­lis­mus eine neue Füh­rungs­fi­gur braucht, wie die "Zeit" kürz­lich for­der­te. Was er braucht, ist eine neue Will­kom­mens­kul­tur. Eine kla­re Hal­tung mit kla­ren Bot­schaf­ten kann auch mal laut und wü­tend ar­ti­ku­liert wer­den. Aber dann bit­te klug do­siert, nicht re­flex­haft.


1) laut url lau­te­te die über­schrift vor­her: „Fe­mi­nis­mus — war­um Ag­gres­si­vi­taet nicht funk­tio­niert“