üb­ri­gens: ent­ge­gen an­ders­lau­ten­der ver­mu­tun­gen: ich las­se mich nicht ge­hen. ich las­se mich fah­ren.

— fe­lix schwen­zel (@di­plix) 02.11.2014 23:02


the gra­ham nor­ton show s12e06

felix schwenzel

jake gyl­len­haal, joan ri­vers, je­re­my clark­son, ja­mes may und ke­sha zu gast bei gra­ham nor­ton. das sind 40 sehr wit­zi­ge mi­nu­ten. vor al­lem über joan ri­vers muss­te ich sehr la­chen, mehr­fach auch laut, ob­wohl ich ganz al­lei­ne war.

/nach ei­nem hin­weis von @das­nuf ge­guckt.


links vom 19.11.2014

felix schwenzel

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  faz.net: Gen­der­ge­rech­te Spra­che: Sa­gen Sie bit­te Profx. zu mir   #

an­to­nia baum mit ei­nem wun­der­ba­ren ar­ti­kel über lann horn­scheidt, bzw. dar­über, wie man­che leu­te auf be­stimm­te aus­se­run­gen re­agie­ren und „völ­lig aus­flip­pen“.

lann horn­scheidt:

Für mich fehlt die­ser Ge­sell­schaft die Be­reit­schaft, Dif­fe­ren­zen ste­hen zu las­sen.

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  dar­ing­fi­re­ball.net: Na­ti­ve Apps Are Part of the Web   #

na­tür­lich hat john gru­ber recht, wenn er sagt, dass app und das of­fe­ne web das glei­che sind und nur je­weils an an­de­ren stel­len sit­zen. das bes­te bei­spiel ist, fin­de ich, wie ich rss nut­ze:
fe­ver lebt auf mei­nem ser­ver und holt sich ein paar hun­dert rss-feeds aus dem netz und spei­chert sie auf dem ser­ver. sit­ze ich am lap­top, lese ich die in fe­ver ge­spei­cher­ten ar­ti­kel im brow­ser. das funk­tio­niert gut, weil mein lap­top-brow­ser meis­tens mit dem in­ter­net ver­bun­den ist, ei­nen gros­sen bild­schirm und eine tas­ta­tur hat und mir et­li­che book­mar­klets zur wei­ter­ver­ar­bei­tung zur ver­fü­gung ste­hen. ich kann ar­ti­kel so eben nicht nur le­sen, ich kann sie ins pin­board spei­chern, kom­men­tie­ren, ziat­te ko­pie­ren und ein­set­zen, links oder fak­ten von an­ders­wo, in an­de­ren tabs re­cher­chie­ren und ein­set­zen, ich habe tas­ta­tur­short­cuts um html-mark­up zu er­zeu­gen. al­les im brow­ser.

auf dem te­le­fon sind mei­ne mit­tel ein­ge­schränk­ter: kei­ne tas­ta­tur, oft kein netz, ein klei­ner bild­schirm, ein­ge­schränk­tes mul­ti­tas­king. die­se ein­schrän­kun­gen las­sen sich mit ei­ner app wie dem ree­der ganz gut ab­fe­dern: er holt sich die ar­ti­kel von fe­ver im hin­ter­grund, das heisst, wenn ich off­line in der ubahn sit­ze, kann ich die ar­ti­kel trotz­dem le­sen und zu pin­board spei­chern. das zwi­schen­spei­chern der ar­ti­kel lässt mich vor al­lem schnel­ler durch die ar­ti­kel brau­sen, als das mit dem smart­fo­ne-brow­ser mög­lich wäre.

die app macht im prin­zip nichts an­de­res als der brow­ser auf mei­nem rech­ner, die app gleicht le­dig­lich ein paar ein­schrän­kun­gen aus, die dem te­le­fon in­hä­rent sind. bei­de, web und app, ar­bei­ten mit dem glei­chen ma­te­ri­al, spre­chen über die sel­ben ports mit den glei­chen ser­vern.

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  ope­ra­ti­on-ha­ra­ki­ri.de: Es hört nicht auf zu wir­ken   #

ralf heimann:

Ver­su­chen Sie mal, sich vor­zu­stel­len, dass es mor­gens an der Tür klin­gelt, Sie auf­ma­chen, drau­ßen ste­hen zwei Män­ner, ei­ner hat ein Holz­fass in der Hand, und der an­de­re sagt: „Gu­ten Tag, wir sind Kü­fer. Wir stel­len Fäs­ser her. Wie Sie viel­leicht wis­sen, wer­den Fäs­ser nicht mehr ganz so oft ge­kauft. Aber Fäs­ser sind im­mer noch gut. Und wir Kü­fer sind ge­kom­men, um zu blei­ben.“

Tja, was ma­chen Sie da? Die Män­ner se­hen ganz nett aus. Sie fin­den Fäs­ser ja im Grun­de toll. Das ist noch ech­te Hand­ar­beit. Da kann man pri­ma Re­gen­was­ser drin auf­be­wah­ren. Aber seit an­dert­halb Jah­ren ha­ben Sie eine Plas­tik­ton­ne, die das Was­ser auch noch fil­tert. Und mit der sind Sie ei­gent­lich sehr zu­frie­den. Viel­leicht schen­ken Sie den Män­nern zehn Euro. Viel­leicht ge­ben Sie Ih­nen was zu es­sen mit auf den Weg. Aber das Holz­fass wer­den Sie ih­nen wahr­schein­lich nicht ab­kau­fen.

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  wa­shing­ton­post.com: Sci­en­tist apo­lo­gi­zes for his se­xist shirt, but the In­ter­net still wants wo­men to shut up and die   #

die­se über­schrift ist ein klei­nes kunst­stück: sie fasst hun­der­te tweets, blog­ar­ti­kel und el­len­lan­ge dis­kus­sio­nen in ein paar wor­ten zu­sam­men.

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  kraut­re­por­ter.de: „Au­weh“   #

mar­cus ert­le te­le­fo­niert mit her­mes phett­berg:

Ich muss­te frü­her in der Mess­fei­er im­mer wei­nen, wenn die Or­gel zu spie­len be­gann, aus Er­in­ne­rung an mei­ne Kind­heit, da war ich em­si­ger Mi­nis­trant beim Pfar­rer Alo­is Mein­rad Sch­mei­ser. Al­ler­dings hat Ci­pralex nicht nur die Ne­ben­wir­kung, dass ich sehr schön träu­me, son­dern lei­der auch die, dass ich nicht mehr zu wei­nen ver­mag. Kürz­lich hat mein Bru­der mein Haus ver­kau­fen müs­sen, das ich von mei­nen El­tern ver­erbt be­kom­men hat­te, weil sonst der Ge­richts­voll­zie­her ge­kom­men wäre und es mir weg­ge­pfän­det hät­te, weil ich kein Geld mehr hat­te und so­viel Steu­er­schul­den schon hat­te. Das Haus wur­de dann nie­der­ge­ris­sen. Das tut weh.Das hat mich sehr ge­kränkt, da hät­te ich ger­ne ge­weint.

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  pan­do.com: The mo­ment I lear­ned just how far Uber will go to si­lence jour­na­lists and at­tack wo­men   #

uber scheint nicht nur zwei­fel­haf­ten ge­schäfts­prak­ti­ken nach­zu­ge­hen, son­dern scheint auch dumpf­ba­cken in der füh­rungs­rie­ge zu ha­ben:

Be­cau­se step one of an il­le­gal smear cam­paign against a wo­man is: Don't brag about it to a jour­na­list at a par­ty.

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  web­logs.evan­ge­lisch.de/alt­pa­pier: Wer­te und Nor­men im Jour­na­lis­mus   #

sehr schö­ne, dif­fe­ren­zier­te be­trach­tung über den stand des jour­na­lis­mus in deutsch­land von frank lüb­ber­ding.


Photo by felix schwenzel on November 18, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wie ich mal ver­such­te ei­nen na­gel in die wand zu hau­en.


links vom 18.11.2014

felix schwenzel

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  ole­reiss­mann.de: Ko­pier­ter Spruch: Twit­ter-Nut­zer är­gert sich über „Zeit Ma­ga­zin“   #

schwie­ri­ges the­ma, das mitt­ler­wei­le zu ei­nem glück­li­chen ende ge­fun­den hat. wer die sa­che nach­ver­fol­gen möch­te, fin­det bei ole reiß­mann ei­nen gu­ten ein­stieg.

nach mehr als 10 jah­ren blog­gen und ins in­ter­net rein­schrei­ben, nach mini-skan­da­len um ma­ri­ons koch­buch, ku­chen-py­thons, ge­lie­he­nen tweets auf der ti­tel­sei­te der welt-kom­pakt, bil­der-klau von der bild-zei­tung, af­fen­sel­fies oder mi­cha­el see­manns raus­schmiss bei faz.net we­gen der nut­zung von bil­dern mit un­ge­klär­ten rech­ten, hab ich nach wie vor kei­ne ah­nung wie man am bes­ten mit frem­den in­hal­ten um­geht die man nut­zen möch­te — oder wie ich möch­te, dass die din­ge die ich pro­du­zie­re, ge­nutzt wer­den. die in­hal­te die ich hier ver­öf­fent­li­che ste­hen un­ter ei­ner gross­zü­gi­gen li­zenz und ich er­war­te nicht, dass mich ir­gend­wer für de­ren nut­zung be­zahlt. aber ich lebe auch nicht von dem was ich hier ma­che, zu­min­dest nicht fi­nan­zi­ell. das gibt mir ei­ner­seits frei­heit, an­de­rer­seits schränkt es mei­ne mög­lich­kei­ten ein biss­chen ein. wür­de ich das hier voll­zeit ma­chen hät­te ich si­cher­lich mehr zeit, mehr mög­lich­kei­ten mehr op­tio­nen sa­chen für das blog zu pro­du­zie­ren als ich der­zeit habe, aber mög­li­cher­wei­se auch mehr zwän­ge.

was ich sa­gen will: pu­bli­zie­ren macht mühe, pro­du­zie­ren kos­tet en­er­gie und zeit, re­cher­chie­ren, rech­te klä­ren auch. manch­mal nimmt man ab­kür­zun­gen, manch­mal geht man den gan­zen weg. ich gebe mir gros­se mühe kei­ne un­wahr­hei­ten zu ver­brei­ten (meis­tens klappt das auch) und wenn ich quatsch ver­brei­te habe ich in den meis­ten fäl­len kein pro­blem da­mit, mei­ne feh­ler zu kor­ri­gie­ren und dazu zu ste­hen. ich ver­su­che kei­ne rech­te drit­ter zu ver­let­zen und ich glau­be meis­ten klappt das auch. ich weiss aber auch, dass ich mich oft in grau­be­rei­chen be­we­ge und dass es mit ei­ner quel­len­an­ga­be al­lein oft nicht ge­tan ist.

die fra­ge ist eben auch, wel­chen an­spruch, wel­che zie­le man mit dem pu­bli­zie­ren ver­folgt. will man le­ser­strö­me len­ken, le­ser bin­den, auf­klä­ren, be­rich­ten, un­ter­hal­ten, zum nach­den­ken an­re­gen, strei­ten, pro­vo­zie­ren, ex­pe­ri­men­tie­ren? will man aus­ge­ruht, se­ri­ös, zu­ver­läs­sig wir­ken oder un­ter­halt­sam? wel­che ziel­grup­pe will man an­spre­chen? wel­che mühe und sorg­falt will man da­für auf­wen­den und nach wel­chen richt­li­ni­en will man sein han­deln jus­tie­ren?

wenn man ein paar die­ser fra­gen be­ant­wor­tet hat, klä­ren sich manch­mal fra­gen wie die nach der to­na­li­tät, mit der man dem le­ser, dem pu­bli­kum ge­gen­über­tritt, wel­che in­hal­te man pro­du­ziert (oder pro­du­zie­ren lässt), wie man die­se in­hal­te ver­mark­tet und be­kannt macht oder so mul­ti­pli­zie­ren lässt, dass sie die an­vi­sier­te ziel­grup­pe err­rei­chen.

bei den so­cial-me­dia, bzw. face­book-auf­trit­ten von man­chen me­di­en fra­ge ich mich al­ler­dings manch­mal: was zum teu­fel den­ken die sich ei­gent­lich? ha­ben die eine ziel­grup­pe vor sich, ein ziel oder sind es nur zah­len und me­tri­ken die sie in­ter­es­sie­ren?

war­um teilt ein ma­ga­zin, dass sich über jah­re ei­nen ruf als so­li­des blatt er­ar­bei­tet hat, ein ma­ga­zin das nicht nur über tel­ler­rän­der und um ecken schaut, son­dern auch nach al­len sei­ten re­cher­chiert, ein witz-vi­deo ohne es ein­zu­ord­nen, hin­ter­grün­de zu re­cher­chie­ren oder ur­he­ber aus­fin­dig zu ma­chen? so wie je­der hinz und kunz das oh­ne­hin schon auf face­book macht? (hier zum bei­spiel vor ner wei­le mal die brand­eins)

war­um ko­ope­riert das zeit-ma­ga­zin für sei­ne face­book­sei­te mit ei­ner sei­te, die ka­len­der­sprü­che aus dem j.w.d. auf­klaubt und als „vi­su­el­le state­ments“ ver­mark­tet und ver­öf­fent­licht die un­be­se­hen?

wäre ich mar­ke­ting-mensch wür­de ich wahr­schein­lich be­haup­ten, dass et­li­che me­di­en­häu­ser im netz ih­rem mar­ken­kern auf­wei­chen. als le­ser sage ich es ein­fa­cher: och nö. da geh ich doch lie­ber wo­an­ders hin, zum bei­spiel zu leu­ten, die wis­sen was sie tun. das netz ist gross.

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  spie­gel.de: Bill Cos­by: US-Ko­mi­ker soll meh­re­re Frau­en ver­ge­wal­tigt ha­ben   #

ei­gent­lich kann man so ei­nen kor­re­spon­den­ten-job auch be­quem aus dem feed­rea­der ma­chen. marc pitz­ke fasst hier die ein­trä­ge der letz­ten mo­na­te aus mei­nem feed­rea­der und mei­nen time­lines zu­sam­men. die­se wo­che hat sich eine wei­te­re frau ent­schlos­sen über ihre er­fah­run­gen mit bill cos­by zu re­den: „ Joan Tarshis has de­ci­ded to share her own, heret­ofo­re pri­va­te sto­ry about her un­fort­u­na­te en­coun­ter with Cos­by back in 1969“.

sie­he auch: links vom 05.02.2014 und links vom 18.02.2014.

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  wired.com: Vi­deo: Ken Block Shreds LA in a Lu­dicrous 845-HP Mus­tang   #

ich mag los an­ge­les.

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  bo­ing­bo­ing.net: “You com­ple­te me."   #

hihi.


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  taz.de: Die Wahr­heit: „Wir sind völ­lig nor­mal“   #

die wahr­heit:

Tilo Jung ist die Zu­kunft des deut­schen Jour­na­lis­mus. Für sei­nen Vi­deo-Blog „Jung & Naiv“ wur­de er mit dem Grim­me On­line Award aus­ge­zeich­net. Das Er­folgs­re­zept: Tilo Jung in­ter­viewt pro­mi­nen­te Po­li­ti­ker und stellt sich da­bei noch düm­mer, als er in Wirk­lich­keit schon ist. Auf die­se Wei­se ge­lingt es ihm, auch Men­schen für das po­li­ti­sche Ge­sche­hen zu in­ter­es­sie­ren, bei de­nen man bis­lang froh war, dass sie sich mit Po­li­tik nicht be­fass­ten. Tilo Jung zeigt bei sei­nen In­ter­views auch gro­ßen Mut. Er wagt sich in schlimms­te Kri­sen­ge­bie­te wie die SPD, den Va­ti­kan oder jüngst den Na­hen Os­ten. Nach­dem er dort schon den Is­rae­lis und den Pa­läs­ti­nen­sern auf den Zahn fühl­te, ge­lang ihm nun ein Ex­klu­siv­in­ter­view mit dem Ka­li­fen des Is­la­mi­schen Staa­tes.

ich muss­te ein paar­mal sehr la­chen, auch wenn ich wie chris­toph kap­pes das ende da­ne­ben fin­de. wo­bei ich mar­cel weiss wi­der­spre­chen muss:

(Aus­ge­rech­net) die taz hat Angst vor @ti­lo­jung http://t.co/zlow­TyN­jRs

— Mar­cel Weiss (@mar­cel­weiss) 17. No­vem­ber 2014

ich glau­be man macht sich über an­de­re aus an­de­ren grün­den als angst lus­tig. und mal im ernst: war­um soll­te man vor tilo jung angst ha­ben?

sie­he auch riv­va.de


herbst!


plopp!

felix schwenzel

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  sie­mens-home.de: Sie­mens - SR65E000EU - speed­Ma­tic45 Ge­schirr­spü­ler 45 cm Voll­in­te­grier­bar   #

man­che leu­te kau­fen sich ja au­tos we­gen des sat­ten schliess­ge­räuschs der tü­ren. wenn man on­line ne spül­ma­schi­ne kauft, kann man das na­tür­lich nicht vor­her wis­sen, aber die­se ma­schi­ne hat ein be­ein­dru­ckend sat­tes ins-schloss-fal­len-ge­räusch. da die tür, dank der auf­ge­schraub­ten deko-tür, sehr schwer ist und die fe­der ent­spre­chend stark, schliesst die tür auch im­mer selbst, aus­ser man lehnt sie ganz vor­sich­tig ans schloss. als die bei­fah­re­rin mich kürz­lich da­bei er­wisch­te, wie ich die dich­tun­gen sanft mit ei­nem feuch­ten lap­pen ab­wisch­te, brach­te sie es auf den punkt: „du liebst die neue spül­ma­schi­ne sehr, oder?“

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links vom 17.11.2014

felix schwenzel

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  surf­guard.word­press.com: Tho­mas Mid­del­hoff, oder der Mann, für den nur noch fal­sche Di­cho­to­mien spre­chen.   #

der surf­guard setzt sich mit rai­ner hanks ver­tei­di­gung von thi­mas mid­del­hoff (the hoff 2) in der FAS aus­ein­an­der:

Es ge­hört sich nicht, Wein zu trin­ken, und Was­ser zu pre­di­gen. Es nimmt der Un­ter­neh­mens­füh­rung die Le­git­mität. Es ist un­mo­ra­lisch.

Aber schließ­lich schreibt Rai­ner Hank: „Der neue Mo­ra­lis­mus ver­treibt die Ex­zen­tri­ker und Cha­ris­ma­ti­ker.“ Wirk­lich? Sind Cha­ris­ma­ti­ker im­mer un­mo­ra­lisch? Sind es Ex­zen­tri­ker? Man muss nicht den no­to­ri­schen Wolf­gang Grupp an­füh­ren, um zu ver­deut­li­chen, dass Ex­zen­trik (Drei­tei­ler, Wer­bung mit Affe, Haus­die­ner!) und mo­ra­li­sche Ver­ant­wor­tung sehr wohl Hand in Hand ge­hen kön­nen.

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  www.an­ne­wiz­o­rek.de: Wenn schon, denn schon.   #

anne witz­o­rek freut sich dar­über dass jan böh­mer­mann sich über sie lus­tig ge­macht hat wer­bung für sie macht. die aus­ga­be kann man sich in der 2DF-me­dia­thek an­se­hen: NEO MA­GA­ZIN vom 13.11.2014

ich fin­de die vie­len meta-ebe­nen die jan böh­mer­mann in sei­ner sen­dung spannt ei­gent­lich ganz fas­zi­nie­rend. auch die tat­sa­che, dass er und sei­ne re­dak­ti­on of­fen­bar in den glei­chen fil­ter­bla­sen zu­hau­se sind wie ich und ich so im­mer­hin ein paar sei­ner an­deu­tun­gen und me­ta­ver­wei­se ver­ste­hen kann, ge­fällt mir. mir ge­fällt so­gar, dass die gäs­te in der sen­dung nicht mal an­satz­wei­se zu wort kom­men und fast aus­schliess­lich halb­ga­re pro­vo­ka­tio­nen über sich er­ge­hen las­sen müs­sen. was mich aber wirk­lich lang­weilt, sind doo­fe spiel­chen die schon bei ha­rald schmidt lang­wei­lig wa­ren, bei de­nen sich jan böh­mer­mann auf sein im­pro­vi­sa­ti­ons­ta­lent ver­lässt. die zeit wäre mit fips-as­mus­sen-wit­chen bes­ser ge­nutzt ge­we­sen.

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  herz­da­men­ge­schich­ten.de: Dem­nächst in die­sem Thea­ter   #

ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm schreibt, dass sohn I, der ge­ra­de le­sen und schrei­ben lernt, in sei­nem blog mit­liest:

Sohn I, der jetzt recht zü­gig Le­sen und Schrei­ben lernt, hat neu­lich den ers­ten Blog­ar­ti­kel hier selbst ge­le­sen, das war eine be­son­de­re Pre­mie­re für mich. Das wird na­tür­lich auch Fol­gen für mein Schrei­ben ha­ben, dass er jetzt manch­mal mit­liest, das habe ich schon seit ei­ner Wei­le er­war­tet, das ist ein­ge­plant. Da saß er jetzt also tat­säch­lich mit dem iPad auf dem Schoß im Bett und buch­sta­bier­te sich den Ar­ti­kel über Hall­ama­ti 2014 selbst zu­sam­men, sehr an­ge­tan da­von, dass der Be­griff in der Über­schrift von ihm selbst war. Ich lag da­ne­ben, hör­te ihm zu und war mir plötz­lich nicht mehr ganz si­cher, was er ei­gent­lich über das Blog­gen al­les wuss­te, über die­ses Blog im Be­son­de­ren, über die Sa­che mit dem In­ter­net, den so­zia­len Netz­wer­ken und das al­les.

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Su­per-Sym­bol­bil­der: „Pu­tin, ein­sam und ver­las­sen“   #

von der ta­ges­schau ist mir auch ge­nau die­ses bild im ge­däch­nis ge­blie­ben. und jetzt füh­le ich mich von der ta­ges­schau aufs glatt­eis ge­führt. ich fra­ge mich wirk­lich, war­um die ta­ges­schau sich so­was durch­ge­hen lässt. die ma­chen doch am ers­ten april auch kei­ne april­scher­ze.


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  netz­wer­tig.com: In­ter­es­sen­ver­tre­tung für ein frei­es In­ter­net: War­um ich Chro­me ge­löscht habe und wie­der Fire­fox nut­ze   #

ich be­nut­ze jetzt (wie­der) sa­fa­ri statt chro­me. ich gebe sa­fa­ri mit je­dem neu­en os-x-re­lease eine neue chan­ce, meis­tens bin ich aber nach ein paar ta­gen im­mer wie­der zu chro­me zu­rück­ge­kehrt. die ge­schwind­lig­keit, die be­dien­bar­keit, die ant­wort­zei­ten — all das war meis­ten in chro­me ein­fach bes­ser. mit dem sa­fa­ri-re­lease das mit os x yo­se­mi­te kam hat sa­fa­ri al­ler­dings ei­nen zu­stand er­reicht, der an den von chro­me her­an­reicht, wie ich fin­de. chro­me nut­ze ich der­zeit nur noch, wenn mal eine sei­te un­be­dingt nach ado­be-flash ver­langt.

ne­ben ein paar ab­stri­chen, ge­fal­len mir der­zeit aber ein paar din­ge an sa­fa­ri be­son­ders: ein­mal die schmerz­lo­se in­te­gra­ti­on von duck­duck­go, das ich nach wie vor als stan­dard such­ma­schi­ne be­vor­zu­ge (auch weil man dank der !bangs schnell weg­kommt). aus­ser­dem lässt sa­fa­ri den web­sei­ten mehr platz als chro­me. ich kann auf die book­mar­kleis­te ver­zich­ten, weil mei­ne oft ge­brauch­ten book­marks oder book­mar­klets nach be­fehl-l oder klick in die url-leis­te auf­tau­chen:

ein schritt nach vor­ne ist auch das fens­ter-ori­en­tier­te op­tio­na­le an­ony­me brow­sern mit be­fehl-shift-n. al­ler­dings de­ak­ti­viert sa­fa­ri in an­ony­men fens­tern nicht alle plug­ins — wie chro­me das tut. eben­falls schmerz­haft: die feh­len­den fa­vicons in der url-leis­te.

ganz gross­ar­tig ist na­tür­lich die in­te­gra­ti­on mit ios, also mit dem te­le­fon. nicht nur dass ich mir die of­fe­nen tabs auf dem te­le­fon an­se­hen kann, ich kann sie auch schlies­sen. auch das sa­fa­ri han­do­ver-fea­ture habe ich schon sehr oft ge­nutzt.

fire­fox läuft noch auf mei­nem rech­ner, aber da­mit kom­me ich über­haupt nicht zu­recht. das ding ist ein spa­ni­sches dorf für mich.


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  zeit.de/zeit-ma­ga­zin: Yo­tam Ot­to­lenghi: Der Koch der Stun­de   #

ilka piep­gras über yo­tam ot­to­lenghi:

Mit sei­nem neu­es­ten Buch, das Mit­te Ok­to­ber in Deutsch­land er­scheint, knüpft Ot­to­lenghi an sei­nen Erst­ling Ge­nuss­voll ve­ge­ta­risch an: Wie­der sind aus­schließ­lich fleisch­lo­se Re­zep­te ver­sam­melt. Jetzt wer­den Zi­tro­nen ge­rös­tet und Oli­ven pa­niert, wird Sa­lat ge­düns­tet und Rote Bete ge­räu­chert. Man fin­det Kom­bi­na­tio­nen wie „Ge­düns­te­te Brom­bee­ren mit Lor­beer-Creme und Gin“, und so durch­ge­knallt das al­les klin­gen mag - es fügt sich naht­los in Ot­to­lenghis gro­ßen Plan: „Mir geht es dar­um, neue Tech­ni­ken zu zei­gen, wie man Ge­mü­se zu­be­rei­ten kann. In Nord­eu­ro­pa kennt man tau­send Va­ri­an­ten, Fleisch zu­zu­be­rei­ten, aber nur eine, Blu­men­kohl zu ko­chen. Das will ich än­dern.“

ich ha­b's, glau­be ich, schon ein paar mal ge­sagt: was mich an ot­to­lenghis re­zep­ten fas­zi­niert ist ei­ner­seits die un­prä­ten­tiö­se ein­fach­heit der zu­ta­ten und der zu­be­rei­tung und an­de­rer­seits die un­kon­ven­tio­nel­len kom­bi­na­tio­nen von zu­ta­ten, die au­gen­öff­nend und über­ra­schend ist. man er­kennt nach ei­ner wei­le na­tür­lich mus­ter (im­mer sehr viel oli­ven­öl, lan­ges und sanf­tes schmor­ren von zwie­beln (statt „an­schwit­zen“), zwie­beln im­mer wie­der in kom­bi­na­ti­on mit to­ma­ten­mark, kein ku­chen mit we­ni­ger als ei­nem vier­tel kilo fett), aber ist auch nach dem x-ten re­zept, bin ix im­mer wie­der über­rascht vom er­geb­nis.


oran­gen-man­del-ku­chen

felix schwenzel

ich ner­ve seit ge­rau­mer zeit (oder zwei wo­chen) mei­ne face­book­time­line mit fo­tos von es­sen das ich nach die­sen zwei koch­bü­chern von yo­tam ot­to­lenghi ge­kocht habe. die bei­den bü­cher hab ich mir kürz­lich ge­kauft und ich kann sie wirk­lich je­dem ans herz le­gen (bü­cher­links sind ama­zon-wer­be­links):

in „das koch­buch“ ist das re­zept für ei­nen oran­gen-man­del-ku­chen das ich heu­te nach­ge­kocht habe (und ver­face­boo­ked habe).

weil der ku­chen so ex­trem le­cker war, schreib ich mal auf wie ich ihn ge­macht habe.

  • 50 gramm wei­zen­mehl
  • 1 tee­löf­fel Back­pul­ver (ich hab mehr ge­nom­men)
  • ½ tee­löf­fel salz
  • 200 gramm but­ter
  • 200 gramm zu­cker
  • 3 eier
  • 2 tee­löf­fel oran­gen­blü­ten­was­ser
  • 240 gramm ge­mah­le­ne man­deln
  • 120 gramm in­stant­po­len­ta
  • 4 ess­löf­fel oran­gen­mar­me­la­de

für den ka­ra­mell­über­zug

  • 90 gramm zu­cker
  • 20 gramm but­ter
  • 2-3 bio-oran­gen

ka­ra­mel­li­sie­ren geht bei mir zu 50 pro­zent schief. auch dies­mal. erst beim zwei­ten mal hat es bei mir ge­klappt. des­halb be­schrei­be ich es mal schritt für schritt: ich habe 2-3 ess­löf­fel was­ser zu­sam­men mit den 90 gramm zu­cker in eine heis­se pfan­ne ge­kippt und so lan­ge ge­rührt, bis das was­ser ver­dampft war. auch da­nach habe ich wei­ter­ge­rührt. man soll die zu­cker­mas­se dann vom herd neh­men, wenn sie „eine schö­ne gol­de­ne far­be“ an­ge­nom­men habe. bei mir ist der schritt von ganz leicht gol­den zu pech­schwarz im­mer sehr kurz. des­halb habe ich die zu­cker­mas­se, glau­be ich, kurz be­vor sie schön gol­den war vom herd ge­nom­men und die but­ter (sehr schnell) un­ter­ge­rührt.

so­bald die but­ter gut ver­rührt ist, so­fort die zu­cker­mas­se in die back­form gies­sen. dort wird sie sehr schnell zäh­flüs­sig und dann stein­hart. das ist, so­weit ich das ver­stan­den habe, auch so ge­dacht.

mei­ne ku­chen­form (ø 20 cm) ist aus si­li­kon und hat sich beim gleich­mäs­si­gen ver­tei­len auf dem bo­den et­was an­ge­stellt. am ende habe ich aber ge­won­nen. bei nor­ma­len rund­for­men soll­te man un­be­dingt den bo­den mit back­pa­pier aus­le­gen, be­vor die ka­ra­mell­mas­se drauf­kommt.

da­nach habe ich die ab­ge­wa­sche­nen (bio) oran­gen mit mei­nem heu­te neu ge­kauf­ten mi­cro­pla­ne rei­be (wer­be­link) von ih­rer haut be­freit. die ab­ge­ras­pel­te oran­gen­haut kann dann bei­sei­te ge­stellt wer­den und vor sich hin duf­ten. da­nach habe ich die oran­gen gross­zü­gig mit ei­nem schar­fen mes­ser ge­schält, so dass fast nichts weis­ses mehr dran­bleibt, die oran­gen aber wei­ter rund sind. jede oran­ge in un­ge­fähr 6 schei­ben schnei­den und auf dem aus­ge­här­te­ten ka­ra­mell ver­tei­len, so dass der bo­den der back­form kom­plett mit oran­gen­schei­ben be­deckt ist.

in an­de­ren re­zep­ten steht hier im­mer: but­ter und zu­cker „schau­mig“ rüh­ren. das ist mir noch nie ge­lun­gen. wenn ich but­ter und zu­cker ver­rüh­re, ent­steht im­mer eine but­ter­creme. nie­mals schaum

jetzt zum teig. die 200 gramm but­ter und 200 gramm zu­cker (uff) hab ich in der lang­sam­lau­fen­den kü­chen­ma­schi­ne zu­sam­men­ge­rührt. jetzt soll­te die ma­schi­ne bei nied­ri­ger ge­schwin­dig­keit wei­ter­lau­fen und nach und nach wer­den die drei eier hin­zu­ge­fügt, die ab­ge­rie­be­ne oran­gen­scha­le, das oran­gen­blü­ten­was­ser (hat­te ich nicht und habs folg­lich weg­ge­las­sen), die 240 gr­anmm man­deln, die po­len­ta und das mehl, das back­pul­ver und et­was salz. das er­gab ei­nen grob­kör­ni­gen und schön kleb­ri­gen teig.

der soll­te jetzt so in die ku­chen­form ge­bracht wer­den, dass die oran­gen­schei­ben nicht ver­rut­schen. ich habe mir ein­ge­bil­det, dass es dem ku­chen, bzw. der po­len­ta beim quel­len hül­fe jetzt noch ne wei­le durch­zu­zie­hen, aber ver­mut­lich kann er gleich in den ofen (170°). da hat die po­len­ta dann zeit ne stun­de zu quel­len.

nach ge­nau ei­ner stun­de hab ich den ku­chen mit ei­nem ess­stäb­chen an­ge­sto­chen und er schien per­fekt zu sein. nach 5 mi­nu­ten aus­küh­len hab ich ihn auf ei­nen tel­ler ge­stürzt und so­lan­ge er noch warm war mit oran­gen­mar­me­la­de be­stri­chen. (ot­to­lenghi meint man sol­le die mar­me­la­de mit et­was was­ser in ei­nem topf auf­ko­chen, durch ein sieb pas­sie­ren und dann auf den ku­chen strei­chen. ich fin­de das kann man sich spa­ren.)


tat­säch­lich ist der ku­chen nicht nur sehr ge­schmack­voll, son­dern hat durch die po­len­ta auch ne ziem­lich in­ter­es­san­te kon­sis­tenz zwi­schen (im sand­ku­chen-sinn) san­dig, saf­tig und bis­sig. die mo­no­the­ma­ti­sche wür­zung (oran­gen­scha­le im teig, oran­gen­schei­ben oben und bit­te­re­re oran­gen­mar­me­la­de ganz oben) ist auch sehr ent­span­nend.


noch­mal die wer­be­links:


ach­dusch­eis­se.


zapp fin­det un­ter­halt­sam prä­sen­tier­ten jour­na­lis­mus sa­ti­risch

felix schwenzel

zapp be­haup­tet hier (ab mi­nu­te 1:07), john oli­vers last week to­night sei eine „sa­ti­re­sen­dung“, bzw. dass man, wenn man sein pu­bli­kum nicht täu­schen wol­le, dar­auf hin­wei­sen müs­se, dass last week to­night eine „sa­ti­re­sen­dung“ sei. da­bei gilt ge­ra­de die­se sen­dung als glän­zen­des bei­spiel für eine neue art von jour­na­lis­mus, der zwar wit­zig und un­ter­halt­sam prä­sen­tiert wird, aber an des­sen jour­na­lis­ti­scher qua­li­tät und re­cher­che­tie­fe es nichts aus­zu­set­zen gibt.

selbst die AP (bzw. da­vid bau­der von der AP) nennt das was john oli­ver macht „in­ves­ti­ga­ti­ven jour­na­lis­mus“.

asa­win sueb­saeng wi­der­spricht in the dai­ly be­ast john oli­ver selbst, der sagt das was er ma­che sei kein jour­na­lis­mus, son­dern an ers­ter stel­le un­ter­hal­tung („co­me­dy“) und and zwei­ter stel­le un­ter­hal­tung:

I call bull­shit.

[…] Last Week To­night with John Oli­ver is cle­ar­ly, at least in part, a jour­na­li­stic en­ter­pri­se. Oli­ver and his staff should own up to it. Even if they don’t want to, they’ve ear­ned prai­se from one of the coun­try’s most vi­si­ble me­dia re­por­ters.

ma­ri­na weis­band fin­det in john oli­vers sen­dung jour­na­lis­mus, den sie sich „in Zu­kunft wün­sche. In­ves­ti­ga­tiv & ernst in The­men, un­ter­halt­sam dar­ge­bracht.“

auch se­bas­ti­an dal­kow­ski glaubt, dass john oli­ver sei­ne be­haup­tung, er ma­che un­ter­hal­tung und kei­nen jour­na­li­mus, nicht mehr lan­ge auf­recht hal­ten kön­ne und nennt john oli­ver ei­nen „in­ves­ti­ga­ti­ven Ko­mö­di­an­ten“.

john oli­vers sen­dung in eine schub­la­de mit dem pos­til­li­on zu ste­cken, wie zapp das in dem aus­schnitt tut ist, hat min­des­tens die qua­li­tät des­sen, was zapp rt­deutsch vor­wirft: es täuscht. zapp macht es sich hier ein biss­chen zu leicht.

ge­fun­den über ste­fan nig­ge­mei­ers in­ter­view mit ni­co­laj ge­ri­cke von rt­deutsch­land, in dem ste­fan nig­ge­mei­er schreibt:

Der NDR hat sich in sei­nem Me­di­en­ma­ga­zin „Zapp“ ges­tern mit den ers­ten Ar­ti­keln und Vi­de­os von „RT deutsch“ be­schäf­tigt und zeigt an ei­ni­gen kon­kre­ten Bei­spie­len, wie die Re­dak­ti­on sich die Wahr­heit zu­recht­dreht.

Ver­mut­lich eher in Er­in­ne­rung blei­ben wird aber lei­der eine Be­geg­nung zwi­schen ei­nem Ka­me­ra­team von „Zapp“, das sich nicht da­mit ab­fin­den woll­te, kein In­ter­view von „RT deutsch“ zu be­kom­men, und „RT deutsch“-Mit­ar­bei­tern vor dem Fir­men­sitz am Pots­da­mer Platz in Ber­lin. Die „RT deutsch“-Leu­te bo­ten plötz­lich ein In­ter­view an, wenn auch der „Zapp“-Mit­ar­bei­ter ein In­ter­view ge­ben wür­de, und film­ten zu­rück, wo­bei kei­ner der Be­tei­lig­ten gut aus­sah, be­son­ders un­glück­lich aber der „Zapp“-Mann. Das Zu­sam­men­tref­fen ist nun in zwei Ver­sio­nen do­ku­men­tiert: der von „RT deutsch“ und der von „Zapp“.


ma­ni­fest 15

felix schwenzel

ben weist auf dirk hes­ses (und an­dre­as döl­lings) ma­ni­fest 15 hin. vor al­lem fiel mir da­durch auf, dass aus un­er­find­li­chen grün­den dirk hes­se mit sei­nem li­gne clai­re nicht mehr in mei­nem feed­rea­der ist. das habe ich gleich be­ho­ben. li­gne clai­re ge­hört in je­den feed­rea­der.

das ma­ni­fest der bei­den fin­de ich auch gut. ich wür­de es aber ger­ne trotz­dem an­pas­sen und er­gän­zen.

1

Lass dir von nie­man­dem er­zäh­len, wel­che al­ler­neu­es­ten Werk­zeu­ge du für dei­ne Ar­beit un­be­dingt brauchst.

sei of­fen für neu­es, aber nut­ze die werk­zeu­ge die du be­herrschst und liebst.

2

Die sta­ti­sche HTML-Web­site ist nicht tot. Be­hal­te sie für klei­ne Pro­jek­te im Re­per­toire. Sie ist si­cher, sie ist fle­xi­bel, und sie braucht kei­ne Up­dates. – Vie­le Kun­den wer­den es dir spä­ter dan­ken, wenn sie sich für eine Text­än­de­rung nicht vor das CMS ho­cken müs­sen, son­dern ein­fach dir Be­scheid ge­ben.

baue be­vor­zugt web­sites die aut­ark auf ih­rem ser­ver le­ben kön­nen. das kann auch eine sta­ti­sche HTML-web­site sein. ver­mei­de nach kräf­ten web­sites die du le­dig­lich auf dei­nem rech­ner er­zeu­gen kannst, sei es per app oder script­samm­lung. das geht im­mer schief.

3

Lass dich nie­mals auf Web-Pro­jek­te ein, die von Print-De­si­gnern kon­zi­piert wur­den. Nie­mals – egal, wie nö­tig du das Geld brauchst!

ar­bei­te be­vor­zugt mit leu­ten, die wis­sen was sie tun — oder die be­reit sind zu ler­nen oder um­zu­den­ken.

4

Di­let­tie­re dei­ner­seits nicht als Print-De­si­gner. Print-De­sign ist ein ei­ge­nes, gro­ßes Fach. – Wenn es dich in­ter­es­siert, ler­ne es.

fürch­te dei­nen di­let­tan­tis­mus nicht, aber ken­ne dei­ne gren­zen. lass dich nur für ar­bei­ten be­zah­len, die du auch wirk­lich gut kannst (sie­he 12). de­le­gie­re al­les an­de­re an leu­te, die wis­sen was sie tun (sie­he 3).

5

Das Web ist für den Men­schen da, nicht für Suchro­bo­ter.

ver­giss such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung. baue sehr gute web­sei­ten.

6

Das Web ist Spra­che. Lies noch ein­mal, was du ge­schrie­ben hast. Und noch ein­mal.

ver­su­che dich or­dent­lich aus­zu­drü­cken.

7

Hab den Mut und An­stand, dei­ne Kun­den von Dumm­hei­ten ab­zu­hal­ten. Auch wenn du durch die­se Dumm­hei­ten mehr Geld ver­die­nen könn­test.

sei im­mer ehr­lich. kon­zen­trie­re dich auf qua­li­tät, nicht das ho­no­rar. sei an­walt dei­nes kun­den.

8

Häss­li­ches und Nichts­sa­gen­des wird auch mit 1873 dpi nicht schön.

sie­he 7.

9

Nie­mand stirbt an ei­ner nicht-va­li­den Web­site. Auch nicht, wenn je­mand „Alt-Tag“ sagt.

ach­te auf qua­li­tät, aber blei­be im­mer prag­ma­tisch.

10

Du sollst nicht la­chen, wenn Leu­te, die mit De­sign nichts am Hut ha­ben, Co­mic Sans be­nut­zen.

su­che feh­ler stets zu­erst bei dir, nicht bei an­de­ren.

11

Ver­traue nicht auf das, was ir­gend­wel­che Ge­eks sa­gen, son­dern auf dei­ne Le­bens­er­fah­rung. Dies gilt umso mehr, je mehr Le­bens­er­fah­rung du hast.

ge­stal­tung ist mehr als de­sign. ver­su­che nicht nur mit den au­gen, son­dern mit den hän­den zu se­hen.

12

Ver­kau­fe dich nicht un­ter Wert.

wenn du et­was sehr gut kannst, lass es dir sehr gut be­zah­len.

13

Er­wei­te­re dei­nen Ho­ri­zont.

höre nie auf zu ler­nen. aber fol­ge nicht nur dei­nen lei­den­schaf­ten.

14

Und im­mer noch und im­mer wie­der: mach es ein­fach, und mach es ele­gant.

15

fas­se dich kurz.


links vom 13.11.2014

felix schwenzel

*

  the­guar­di­an.com: Da­vid Let­ter­man's Last Stand   #

paul macIn­nes hat sich die auf­zeich­nung ei­ner von da­vid let­ter­mans late shows an­ge­se­hen:

Let­ter­man has an acer­bic hu­mour, but one tha­t's un­der­lain by a ge­nui­ne warmth. He has a swag­ger, an ons­ta­ge ar­ro­gan­ce, but one tha­t's sur­pas­sed by his wil­ling­ness to mock hims­elf. By com­pa­ri­son, the young buck Jim­my Fallon (he's 40), is im­pish and sil­ly and in­ter­acts with his guests, not by ex­chan­ging zin­gers but per­sua­ding them to take part in games. It's a dif­fe­rent style, one more sui­ta­ble for the mo­dern ce­le­bri­ty age.

ich moch­te da­vid let­ter­man und sei­nen hu­mor schon im­mer. und in der tat, bricht er sei­ne büh­nen-ar­ro­ganz mit witz­chen über sich selbst und vor al­lem mit ei­ner di­cken schicht iro­nie, die nicht mal an­satz­wei­se den ge­dan­ken auf­kom­men lässt, dass er sich oder ir­gend­was was er macht ernst nimmt. was er na­tür­lich sehr ernst nimmt ist sei­ne pflicht zu un­ter­hal­ten und nicht zu lang­wei­len.

in ei­ner sei­ner letz­ten shows taucht wäh­rend sei­nes mo­no­lo­ges am an­fang je­mand mit ei­nem schuh in der hand auf der büh­ne auf und fragt let­ter­man, ob er die­sen schuh auch in 8 ½ habe. let­ter­man nimmt den schuh und sagt, er wür­de mal nach­schau­en. es ver­ge­hen 2-3 mi­nu­ten, bis er wie­der kommt. wäh­rend das pu­bli­kum und der mann mit dem schuh in der hand war­ten, lacht sich das pu­bli­kum ka­putt. let­ter­man kommt mit drei kar­tons zu­rück und er­klärt den schuh habe er nicht in 8 ½, aber da­für drei an­de­re mo­del­le. der mann mit dem schuh be­dau­ert, geht ab und da­vid let­ter­man macht mit sei­nem mo­no­log wei­ter.

letz­te wo­che war jay leno bei sei­nem nach­fol­ger jim­my fallon zu gast. zu­erst riss er als stan­dup-co­me­di­an ein paar schwa­che wit­ze auf der büh­ne ab, ganz so als sei er erst seit 2 jah­ren im hu­mor-ge­schäft. lang­wei­li­ge, harm­lo­se witz­chen, kei­ne über­lei­tun­gen aus­ser „hey, did you know ...?“. aus je­der pore kriecht leno ar­ro­ganz und über­heb­lich­keit die an kei­ner stel­le ge­bro­chen wird.

zu jim­my fallons ver­tei­di­gung muss man sa­gen, dass er jay leno, als der mit gros­sen ges­ten ne­ben ihm im gäs­testuhl platz nahm, im lau­fe des ge­sprächs ein­mal nach­äff­te. leno fand das, deut­lich be­merk­bar, nicht wit­zig und fallon liess es dann auch wohl­weiss­lich sein. auch wenn fallon zu al­len freund­lich und eu­pho­risch ist, ein krie­cher vor sei­nen gäs­ten ist er nicht. und: sei­ne en­thu­si­ans­mus ist so an­ste­ckend und freund­lich, dass ich jim­my fallon tat­säch­lich auch sehr ger­ne mag.

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  face­book.com: Pe­ter Breu­er - Wie leicht es in­zwi­schen ist, als Un­ter­neh­men un­ter...   #

heu­te oder ges­tern früh ist mir die­ses pos­ting von pia dries­sen in den brow­ser ge­spült wor­den, ver­mi­ut­lich über riv­va.de. dar­in ging es um eine ta­sche. oder um zwei. ir­gend­was war an der neu­en ta­sche an­ders als an der al­ten. ich konn­te nicht ganz nach­voll­zie­hen, was dar­an be­son­ders in­ter­es­sant sein soll­te und ver­gass den ar­ti­kel. hin­ter mei­nem rü­cken ha­ben sich dann aber wohl ein paar leu­te sehr em­pört. über ir­gend­was mit ta­schen, in­di­en, ma­no­m­ama und dm.

pe­ter breu­er hat sich das mal an­ge­guckt was da los war. ich ver­stehs trotz­dem nicht.

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  netz­po­li­tik.org: Wir weh­ren uns ge­gen die Ab­mah­nung der Deut­sche Wirt­schafts Nach­rich­ten   #

aus dem brief den der an­walt von netz­po­li­tik thors­ten feld­mann an den an­walt der deut­schen wirt­schafts nach­rich­ten ge­schrie­ben hat:

Es mu­tet ein we­nig selt­sam an, dass un­se­re Man­dan­ten ei­nen Bei­trag des ZDF aus ih­rem In­ter­net-An­ge­bot ent­fer­nen sol­len, den Ihre Man­dan­tin selbst öf­fent­lich zu­gäng­lich macht und mit dem sich die­se so­gar brüs­tet. Ein we­nig un­ap­pe­tit­lich fin­den wir das Vor­ge­hen Ih­rer Man­dan­tin, weil der ZDF-Bei­trag nur we­gen ei­ner klei­nen Rand­be­mer­kung be­an­stan­det wird, von der Ihre Man­dan­tin glaubt, dass sie nicht be­weis­bar sein wird, of­fen­sicht­lich ge­trie­ben von dem An­sin­nen, mög­lichst ein­fach den ge­sam­ten, für Ihre Man­dan­tin eher ne­ga­ti­ven ZDF-Film aus der Welt zu schaf­fen. Als Ge­schmacks­ver­stär­ker kommt hin­zu, dass die an­ge­grif­fe­ne Tat­sa­chen­be­haup­tung wahr ist, Mei­nun­gen un­ter­sagt wer­den sol­len und un­se­re Man­dan­ten schließ­lich auch noch zur Ab­ga­be ei­ner straf­be­wehr­te Un­ter­las­sungs-und Ver­pflich­tungs­er­klä­rung und zur Er­stat­tung hier­mit aus­drück­lich be­strit­te­ner Kos­ten auf­ge­for­dert wer­den.

Mit Ver­laub: Ein sol­ches Vor­ge­hen ist ei­nes jour­na­lis­tisch-re­dak­tio­nel­len Ma­ga­zins, das sich der frei­en Mei­nungs­äu­ße­rung ver­schrie­ben hat, eher un­wür­dig.

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  in­sta­gram.com/di­plix: würz­tipp: an­stel­le von pfef­fer ein­fach pfef­fer ver­wen­den   #

würztipp: anstelle von pfeffer einfach pfeffer verwenden
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  flickr.com: More Pho­tos of Co­met 67P From ESA   #

NAVCAM top 10 at 10 km - 8
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  you­tube.com/Num­ber­phi­le: Math and Mo­vies (Ani­ma­ti­on at Pix­ar)   #

sehr schö­ne vier­tel­ma­the­stun­de.

YouTube Video Vorschaubild
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Photo by felix schwenzel on November 13, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

würz­tipp: an­stel­le von pfef­fer ein­fach pfef­fer ver­wen­den.


Photo by felix schwenzel in Auswärtiges Amt Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kran­sa­lat nach ot­to­lenghi. oder so. #skrwt


Photo by felix schwenzel on November 13, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wenn man ein­mal das hit­ler­bärt­chen am ted­dy ge­se­hen hat, kann man es nicht mehr weg­se­hen.


links vom 11.11.2014

felix schwenzel

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  hei­se.de/tp: Kunst­ak­ti­on drang nicht zur neu­en EU-Mau­er durch   #

flo­ri­an röt­zer:

Die Ak­ti­on, die auf viel An­er­ken­nung stieß, mach­te auf je­den Fall klar, dass nicht nur die EU durch Mau­ern an der Gren­ze ge­gen­über Ein­wan­de­rern ge­schützt wird, son­dern auch ge­gen­über EU-Bür­ger, die sie in Fra­ge stel­len.

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  taz.de: Kunst­ak­ti­on „Eu­ro­päi­scher Mau­er­fall“: Künst­ler ma­chen Bul­ga­ri­en ner­vös   #

Den­noch hält die Grup­pe dar­an fest, fried­lich in „Sicht­wei­te der Gren­ze“, wie es Phil­ipp Ruch for­mu­lier­te, eine „Denk­ver­an­stal­tung zum Fall der eu­ro­päi­schen Mau­er“ ab­zu­hal­ten. Be­reits vor Wo­chen hat das Zen­trum für Po­li­ti­sche Schön­heit eine ent­spre­chen­de Ver­an­stal­tung an­ge­mel­det, sa­gen sie wei­ter. „Wir wol­len un­se­re Gren­ze se­hen“, das sei das Ziel.

wun­der­bar, wie phil­ipp ruch ste­reo­ty­pe sprach­wen­dun­gen auf­lädt und dreht.

*

  netz­po­li­tik.org: Wolf Bier­mann: NSA-Skan­dal ist nur „hys­te­ri­sche Pro­pa­gan­da-Idio­tie“ - die wol­len sich nur in der Welt in­for­mie­ren   #

völ­liug los­ge­löst von welt­li­chen und ak­tu­el­len ent­wick­lun­gen, aber vor al­lem vom ver­stand, singt und träl­lert es sich doch ganz schön.

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  kott­ke.org: Gor­ge­ous time lap­se of the Sun   #

ei­gen­ar­ti­ges ding, die­se son­ne.

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  buzzfeed.com: Wei­te­re Pos­ter zur ARD The­men­wo­che "To­le­ranz" auf­ge­taucht   #

hihi.

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  netz­po­li­tik.org: Deut­sche Wirt­schafts Nach­rich­ten schi­cken uns Ab­mah­nung   #

ui. die schei­nen ganz schön dünn­häu­tig bei den deut­schen wirt­schafts­nach­rich­ten zu sein.

*

  spie­gel.de: In­ter­view mit Her­bert Feu­er­stein   #

mnch­mal ver­ges­se ich, wie sehr her­bert feu­er­stein mein le­ben und mei­nen hu­mor ge­prägt hat. aber manch­mal er­in­nert er mich auch dar­an. hier zum bei­spiel.


Photo by felix schwenzel in Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

Ter­ror-
Staat