übrigens: entgegen anderslautender vermutungen: ich lasse mich nicht gehen. ich lasse mich fahren.
— felix schwenzel (@diplix) 02.11.2014 23:02
the graham norton show s12e06
jake gyllenhaal, joan rivers, jeremy clarkson, james may und kesha zu gast bei graham norton. das sind 40 sehr witzige minuten. vor allem über joan rivers musste ich sehr lachen, mehrfach auch laut, obwohl ich ganz alleine war.
/nach einem hinweis von @dasnuf geguckt.
links vom 19.11.2014
faz.net: Gendergerechte Sprache: Sagen Sie bitte Profx. zu mir #
antonia baum mit einem wunderbaren artikel über lann hornscheidt, bzw. darüber, wie manche leute auf bestimmte ausserungen reagieren und „völlig ausflippen“.
lann hornscheidt:
Für mich fehlt dieser Gesellschaft die Bereitschaft, Differenzen stehen zu lassen.
daringfireball.net: Native Apps Are Part of the Web #
natürlich hat john gruber recht, wenn er sagt, dass app und das offene web das gleiche sind und nur jeweils an anderen stellen sitzen. das beste beispiel ist, finde ich, wie ich rss nutze:
fever lebt auf meinem server und holt sich ein paar hundert rss-feeds aus dem netz und speichert sie auf dem server. sitze ich am laptop, lese ich die in fever gespeicherten artikel im browser. das funktioniert gut, weil mein laptop-browser meistens mit dem internet verbunden ist, einen grossen bildschirm und eine tastatur hat und mir etliche bookmarklets zur weiterverarbeitung zur verfügung stehen. ich kann artikel so eben nicht nur lesen, ich kann sie ins pinboard speichern, kommentieren, ziatte kopieren und einsetzen, links oder fakten von anderswo, in anderen tabs recherchieren und einsetzen, ich habe tastaturshortcuts um html-markup zu erzeugen. alles im browser.
auf dem telefon sind meine mittel eingeschränkter: keine tastatur, oft kein netz, ein kleiner bildschirm, eingeschränktes multitasking. diese einschränkungen lassen sich mit einer app wie dem reeder ganz gut abfedern: er holt sich die artikel von fever im hintergrund, das heisst, wenn ich offline in der ubahn sitze, kann ich die artikel trotzdem lesen und zu pinboard speichern. das zwischenspeichern der artikel lässt mich vor allem schneller durch die artikel brausen, als das mit dem smartfone-browser möglich wäre.
die app macht im prinzip nichts anderes als der browser auf meinem rechner, die app gleicht lediglich ein paar einschränkungen aus, die dem telefon inhärent sind. beide, web und app, arbeiten mit dem gleichen material, sprechen über die selben ports mit den gleichen servern.
operation-harakiri.de: Es hört nicht auf zu wirken #
ralf heimann:
Versuchen Sie mal, sich vorzustellen, dass es morgens an der Tür klingelt, Sie aufmachen, draußen stehen zwei Männer, einer hat ein Holzfass in der Hand, und der andere sagt: „Guten Tag, wir sind Küfer. Wir stellen Fässer her. Wie Sie vielleicht wissen, werden Fässer nicht mehr ganz so oft gekauft. Aber Fässer sind immer noch gut. Und wir Küfer sind gekommen, um zu bleiben.“
Tja, was machen Sie da? Die Männer sehen ganz nett aus. Sie finden Fässer ja im Grunde toll. Das ist noch echte Handarbeit. Da kann man prima Regenwasser drin aufbewahren. Aber seit anderthalb Jahren haben Sie eine Plastiktonne, die das Wasser auch noch filtert. Und mit der sind Sie eigentlich sehr zufrieden. Vielleicht schenken Sie den Männern zehn Euro. Vielleicht geben Sie Ihnen was zu essen mit auf den Weg. Aber das Holzfass werden Sie ihnen wahrscheinlich nicht abkaufen.
washingtonpost.com: Scientist apologizes for his sexist shirt, but the Internet still wants women to shut up and die #
diese überschrift ist ein kleines kunststück: sie fasst hunderte tweets, blogartikel und ellenlange diskussionen in ein paar worten zusammen.
krautreporter.de: „Auweh“ #
marcus ertle telefoniert mit hermes phettberg:
Ich musste früher in der Messfeier immer weinen, wenn die Orgel zu spielen begann, aus Erinnerung an meine Kindheit, da war ich emsiger Ministrant beim Pfarrer Alois Meinrad Schmeiser. Allerdings hat Cipralex nicht nur die Nebenwirkung, dass ich sehr schön träume, sondern leider auch die, dass ich nicht mehr zu weinen vermag. Kürzlich hat mein Bruder mein Haus verkaufen müssen, das ich von meinen Eltern vererbt bekommen hatte, weil sonst der Gerichtsvollzieher gekommen wäre und es mir weggepfändet hätte, weil ich kein Geld mehr hatte und soviel Steuerschulden schon hatte. Das Haus wurde dann niedergerissen. Das tut weh.Das hat mich sehr gekränkt, da hätte ich gerne geweint.
pando.com: The moment I learned just how far Uber will go to silence journalists and attack women #
uber scheint nicht nur zweifelhaften geschäftspraktiken nachzugehen, sondern scheint auch dumpfbacken in der führungsriege zu haben:
Because step one of an illegal smear campaign against a woman is: Don't brag about it to a journalist at a party.
weblogs.evangelisch.de/altpapier: Werte und Normen im Journalismus #
sehr schöne, differenzierte betrachtung über den stand des journalismus in deutschland von frank lübberding.
links vom 18.11.2014
olereissmann.de: Kopierter Spruch: Twitter-Nutzer ärgert sich über „Zeit Magazin“ #
schwieriges thema, das mittlerweile zu einem glücklichen ende gefunden hat. wer die sache nachverfolgen möchte, findet bei ole reißmann einen guten einstieg.
nach mehr als 10 jahren bloggen und ins internet reinschreiben, nach mini-skandalen um marions kochbuch, kuchen-pythons, geliehenen tweets auf der titelseite der welt-kompakt, bilder-klau von der bild-zeitung, affenselfies oder michael seemanns rausschmiss bei faz.net wegen der nutzung von bildern mit ungeklärten rechten, hab ich nach wie vor keine ahnung wie man am besten mit fremden inhalten umgeht die man nutzen möchte — oder wie ich möchte, dass die dinge die ich produziere, genutzt werden. die inhalte die ich hier veröffentliche stehen unter einer grosszügigen lizenz und ich erwarte nicht, dass mich irgendwer für deren nutzung bezahlt. aber ich lebe auch nicht von dem was ich hier mache, zumindest nicht finanziell. das gibt mir einerseits freiheit, andererseits schränkt es meine möglichkeiten ein bisschen ein. würde ich das hier vollzeit machen hätte ich sicherlich mehr zeit, mehr möglichkeiten mehr optionen sachen für das blog zu produzieren als ich derzeit habe, aber möglicherweise auch mehr zwänge.
was ich sagen will: publizieren macht mühe, produzieren kostet energie und zeit, recherchieren, rechte klären auch. manchmal nimmt man abkürzungen, manchmal geht man den ganzen weg. ich gebe mir grosse mühe keine unwahrheiten zu verbreiten (meistens klappt das auch) und wenn ich quatsch verbreite habe ich in den meisten fällen kein problem damit, meine fehler zu korrigieren und dazu zu stehen. ich versuche keine rechte dritter zu verletzen und ich glaube meisten klappt das auch. ich weiss aber auch, dass ich mich oft in graubereichen bewege und dass es mit einer quellenangabe allein oft nicht getan ist.
die frage ist eben auch, welchen anspruch, welche ziele man mit dem publizieren verfolgt. will man leserströme lenken, leser binden, aufklären, berichten, unterhalten, zum nachdenken anregen, streiten, provozieren, experimentieren? will man ausgeruht, seriös, zuverlässig wirken oder unterhaltsam? welche zielgruppe will man ansprechen? welche mühe und sorgfalt will man dafür aufwenden und nach welchen richtlinien will man sein handeln justieren?
wenn man ein paar dieser fragen beantwortet hat, klären sich manchmal fragen wie die nach der tonalität, mit der man dem leser, dem publikum gegenübertritt, welche inhalte man produziert (oder produzieren lässt), wie man diese inhalte vermarktet und bekannt macht oder so multiplizieren lässt, dass sie die anvisierte zielgruppe errreichen.
bei den social-media, bzw. facebook-auftritten von manchen medien frage ich mich allerdings manchmal: was zum teufel denken die sich eigentlich? haben die eine zielgruppe vor sich, ein ziel oder sind es nur zahlen und metriken die sie interessieren?
warum teilt ein magazin, dass sich über jahre einen ruf als solides blatt erarbeitet hat, ein magazin das nicht nur über tellerränder und um ecken schaut, sondern auch nach allen seiten recherchiert, ein witz-video ohne es einzuordnen, hintergründe zu recherchieren oder urheber ausfindig zu machen? so wie jeder hinz und kunz das ohnehin schon auf facebook macht? (hier zum beispiel vor ner weile mal die brandeins)
warum kooperiert das zeit-magazin für seine facebookseite mit einer seite, die kalendersprüche aus dem j.w.d. aufklaubt und als „visuelle statements“ vermarktet und veröffentlicht die unbesehen?
wäre ich marketing-mensch würde ich wahrscheinlich behaupten, dass etliche medienhäuser im netz ihrem markenkern aufweichen. als leser sage ich es einfacher: och nö. da geh ich doch lieber woanders hin, zum beispiel zu leuten, die wissen was sie tun. das netz ist gross.
spiegel.de: Bill Cosby: US-Komiker soll mehrere Frauen vergewaltigt haben #
eigentlich kann man so einen korrespondenten-job auch bequem aus dem feedreader machen. marc pitzke fasst hier die einträge der letzten monate aus meinem feedreader und meinen timelines zusammen. diese woche hat sich eine weitere frau entschlossen über ihre erfahrungen mit bill cosby zu reden: „ Joan Tarshis has decided to share her own, heretofore private story about her unfortunate encounter with Cosby back in 1969“.
siehe auch: links vom 05.02.2014 und links vom 18.02.2014.
wired.com: Video: Ken Block Shreds LA in a Ludicrous 845-HP Mustang #
ich mag los angeles.
boingboing.net: “You complete me." #
hihi.
taz.de: Die Wahrheit: „Wir sind völlig normal“ #
die wahrheit:
Tilo Jung ist die Zukunft des deutschen Journalismus. Für seinen Video-Blog „Jung & Naiv“ wurde er mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Das Erfolgsrezept: Tilo Jung interviewt prominente Politiker und stellt sich dabei noch dümmer, als er in Wirklichkeit schon ist. Auf diese Weise gelingt es ihm, auch Menschen für das politische Geschehen zu interessieren, bei denen man bislang froh war, dass sie sich mit Politik nicht befassten. Tilo Jung zeigt bei seinen Interviews auch großen Mut. Er wagt sich in schlimmste Krisengebiete wie die SPD, den Vatikan oder jüngst den Nahen Osten. Nachdem er dort schon den Israelis und den Palästinensern auf den Zahn fühlte, gelang ihm nun ein Exklusivinterview mit dem Kalifen des Islamischen Staates.
ich musste ein paarmal sehr lachen, auch wenn ich wie christoph kappes das ende daneben finde. wobei ich marcel weiss widersprechen muss:
(Ausgerechnet) die taz hat Angst vor @tilojung http://t.co/zlowTyNjRs
— Marcel Weiss (@marcelweiss) 17. November 2014
ich glaube man macht sich über andere aus anderen gründen als angst lustig. und mal im ernst: warum sollte man vor tilo jung angst haben?
herbst!
plopp!
siemens-home.de: Siemens - SR65E000EU - speedMatic45 Geschirrspüler 45 cm Vollintegrierbar #
manche leute kaufen sich ja autos wegen des satten schliessgeräuschs der türen. wenn man online ne spülmaschine kauft, kann man das natürlich nicht vorher wissen, aber diese maschine hat ein beeindruckend sattes ins-schloss-fallen-geräusch. da die tür, dank der aufgeschraubten deko-tür, sehr schwer ist und die feder entsprechend stark, schliesst die tür auch immer selbst, ausser man lehnt sie ganz vorsichtig ans schloss. als die beifahrerin mich kürzlich dabei erwischte, wie ich die dichtungen sanft mit einem feuchten lappen abwischte, brachte sie es auf den punkt: „du liebst die neue spülmaschine sehr, oder?“
links vom 17.11.2014
surfguard.wordpress.com: Thomas Middelhoff, oder der Mann, für den nur noch falsche Dichotomien sprechen. #
der surfguard setzt sich mit rainer hanks verteidigung von thimas middelhoff (the hoff 2) in der FAS auseinander:
Es gehört sich nicht, Wein zu trinken, und Wasser zu predigen. Es nimmt der Unternehmensführung die Legitmität. Es ist unmoralisch.
Aber schließlich schreibt Rainer Hank: „Der neue Moralismus vertreibt die Exzentriker und Charismatiker.“ Wirklich? Sind Charismatiker immer unmoralisch? Sind es Exzentriker? Man muss nicht den notorischen Wolfgang Grupp anführen, um zu verdeutlichen, dass Exzentrik (Dreiteiler, Werbung mit Affe, Hausdiener!) und moralische Verantwortung sehr wohl Hand in Hand gehen können.
www.annewizorek.de: Wenn schon, denn schon. #
anne witzorek freut sich darüber dass jan böhmermann sich über sie lustig gemacht hat werbung für sie macht. die ausgabe kann man sich in der 2DF-mediathek ansehen: NEO MAGAZIN vom 13.11.2014
ich finde die vielen meta-ebenen die jan böhmermann in seiner sendung spannt eigentlich ganz faszinierend. auch die tatsache, dass er und seine redaktion offenbar in den gleichen filterblasen zuhause sind wie ich und ich so immerhin ein paar seiner andeutungen und metaverweise verstehen kann, gefällt mir. mir gefällt sogar, dass die gäste in der sendung nicht mal ansatzweise zu wort kommen und fast ausschliesslich halbgare provokationen über sich ergehen lassen müssen. was mich aber wirklich langweilt, sind doofe spielchen die schon bei harald schmidt langweilig waren, bei denen sich jan böhmermann auf sein improvisationstalent verlässt. die zeit wäre mit fips-asmussen-witchen besser genutzt gewesen.
herzdamengeschichten.de: Demnächst in diesem Theater #
maximilian buddenbohm schreibt, dass sohn I, der gerade lesen und schreiben lernt, in seinem blog mitliest:
Sohn I, der jetzt recht zügig Lesen und Schreiben lernt, hat neulich den ersten Blogartikel hier selbst gelesen, das war eine besondere Premiere für mich. Das wird natürlich auch Folgen für mein Schreiben haben, dass er jetzt manchmal mitliest, das habe ich schon seit einer Weile erwartet, das ist eingeplant. Da saß er jetzt also tatsächlich mit dem iPad auf dem Schoß im Bett und buchstabierte sich den Artikel über Hallamati 2014 selbst zusammen, sehr angetan davon, dass der Begriff in der Überschrift von ihm selbst war. Ich lag daneben, hörte ihm zu und war mir plötzlich nicht mehr ganz sicher, was er eigentlich über das Bloggen alles wusste, über dieses Blog im Besonderen, über die Sache mit dem Internet, den sozialen Netzwerken und das alles.
stefan-niggemeier.de: Super-Symbolbilder: „Putin, einsam und verlassen“ #
von der tagesschau ist mir auch genau dieses bild im gedächnis geblieben. und jetzt fühle ich mich von der tagesschau aufs glatteis geführt. ich frage mich wirklich, warum die tagesschau sich sowas durchgehen lässt. die machen doch am ersten april auch keine aprilscherze.
netzwertig.com: Interessenvertretung für ein freies Internet: Warum ich Chrome gelöscht habe und wieder Firefox nutze #
ich benutze jetzt (wieder) safari statt chrome. ich gebe safari mit jedem neuen os-x-release eine neue chance, meistens bin ich aber nach ein paar tagen immer wieder zu chrome zurückgekehrt. die geschwindligkeit, die bedienbarkeit, die antwortzeiten — all das war meisten in chrome einfach besser. mit dem safari-release das mit os x yosemite kam hat safari allerdings einen zustand erreicht, der an den von chrome heranreicht, wie ich finde. chrome nutze ich derzeit nur noch, wenn mal eine seite unbedingt nach adobe-flash verlangt.
neben ein paar abstrichen, gefallen mir derzeit aber ein paar dinge an safari besonders: einmal die schmerzlose integration von duckduckgo, das ich nach wie vor als standard suchmaschine bevorzuge (auch weil man dank der !bangs schnell wegkommt). ausserdem lässt safari den webseiten mehr platz als chrome. ich kann auf die bookmarkleiste verzichten, weil meine oft gebrauchten bookmarks oder bookmarklets nach befehl-l oder klick in die url-leiste auftauchen:

ein schritt nach vorne ist auch das fenster-orientierte optionale anonyme browsern mit befehl-shift-n. allerdings deaktiviert safari in anonymen fenstern nicht alle plugins — wie chrome das tut. ebenfalls schmerzhaft: die fehlenden favicons in der url-leiste.
ganz grossartig ist natürlich die integration mit ios, also mit dem telefon. nicht nur dass ich mir die offenen tabs auf dem telefon ansehen kann, ich kann sie auch schliessen. auch das safari handover-feature habe ich schon sehr oft genutzt.
firefox läuft noch auf meinem rechner, aber damit komme ich überhaupt nicht zurecht. das ding ist ein spanisches dorf für mich.
zeit.de/zeit-magazin: Yotam Ottolenghi: Der Koch der Stunde #
ilka piepgras über yotam ottolenghi:
Mit seinem neuesten Buch, das Mitte Oktober in Deutschland erscheint, knüpft Ottolenghi an seinen Erstling Genussvoll vegetarisch an: Wieder sind ausschließlich fleischlose Rezepte versammelt. Jetzt werden Zitronen geröstet und Oliven paniert, wird Salat gedünstet und Rote Bete geräuchert. Man findet Kombinationen wie „Gedünstete Brombeeren mit Lorbeer-Creme und Gin“, und so durchgeknallt das alles klingen mag - es fügt sich nahtlos in Ottolenghis großen Plan: „Mir geht es darum, neue Techniken zu zeigen, wie man Gemüse zubereiten kann. In Nordeuropa kennt man tausend Varianten, Fleisch zuzubereiten, aber nur eine, Blumenkohl zu kochen. Das will ich ändern.“
ich hab's, glaube ich, schon ein paar mal gesagt: was mich an ottolenghis rezepten fasziniert ist einerseits die unprätentiöse einfachheit der zutaten und der zubereitung und andererseits die unkonventionellen kombinationen von zutaten, die augenöffnend und überraschend ist. man erkennt nach einer weile natürlich muster (immer sehr viel olivenöl, langes und sanftes schmorren von zwiebeln (statt „anschwitzen“), zwiebeln immer wieder in kombination mit tomatenmark, kein kuchen mit weniger als einem viertel kilo fett), aber ist auch nach dem x-ten rezept, bin ix immer wieder überrascht vom ergebnis.
orangen-mandel-kuchen
ich nerve seit geraumer zeit (oder zwei wochen) meine facebooktimeline mit fotos von essen das ich nach diesen zwei kochbüchern von yotam ottolenghi gekocht habe. die beiden bücher hab ich mir kürzlich gekauft und ich kann sie wirklich jedem ans herz legen (bücherlinks sind amazon-werbelinks):


in „das kochbuch“ ist das rezept für einen orangen-mandel-kuchen das ich heute nachgekocht habe (und verfacebooked habe).
weil der kuchen so extrem lecker war, schreib ich mal auf wie ich ihn gemacht habe.
- 50 gramm weizenmehl
- 1 teelöffel Backpulver (ich hab mehr genommen)
- ½ teelöffel salz
- 200 gramm butter
- 200 gramm zucker
- 3 eier
- 2 teelöffel orangenblütenwasser
- 240 gramm gemahlene mandeln
- 120 gramm instantpolenta
- 4 esslöffel orangenmarmelade
für den karamellüberzug
- 90 gramm zucker
- 20 gramm butter
- 2-3 bio-orangen

karamellisieren geht bei mir zu 50 prozent schief. auch diesmal. erst beim zweiten mal hat es bei mir geklappt. deshalb beschreibe ich es mal schritt für schritt: ich habe 2-3 esslöffel wasser zusammen mit den 90 gramm zucker in eine heisse pfanne gekippt und so lange gerührt, bis das wasser verdampft war. auch danach habe ich weitergerührt. man soll die zuckermasse dann vom herd nehmen, wenn sie „eine schöne goldene farbe“ angenommen habe. bei mir ist der schritt von ganz leicht golden zu pechschwarz immer sehr kurz. deshalb habe ich die zuckermasse, glaube ich, kurz bevor sie schön golden war vom herd genommen und die butter (sehr schnell) untergerührt.
sobald die butter gut verrührt ist, sofort die zuckermasse in die backform giessen. dort wird sie sehr schnell zähflüssig und dann steinhart. das ist, soweit ich das verstanden habe, auch so gedacht.
meine kuchenform (ø 20 cm) ist aus silikon und hat sich beim gleichmässigen verteilen auf dem boden etwas angestellt. am ende habe ich aber gewonnen. bei normalen rundformen sollte man unbedingt den boden mit backpapier auslegen, bevor die karamellmasse draufkommt.
danach habe ich die abgewaschenen (bio) orangen mit meinem heute neu gekauften microplane reibe (werbelink) von ihrer haut befreit. die abgeraspelte orangenhaut kann dann beiseite gestellt werden und vor sich hin duften. danach habe ich die orangen grosszügig mit einem scharfen messer geschält, so dass fast nichts weisses mehr dranbleibt, die orangen aber weiter rund sind. jede orange in ungefähr 6 scheiben schneiden und auf dem ausgehärteten karamell verteilen, so dass der boden der backform komplett mit orangenscheiben bedeckt ist.
in anderen rezepten steht hier immer: butter und zucker „schaumig“ rühren. das ist mir noch nie gelungen. wenn ich butter und zucker verrühre, entsteht immer eine buttercreme. niemals schaum
jetzt zum teig. die 200 gramm butter und 200 gramm zucker (uff) hab ich in der langsamlaufenden küchenmaschine zusammengerührt. jetzt sollte die maschine bei niedriger geschwindigkeit weiterlaufen und nach und nach werden die drei eier hinzugefügt, die abgeriebene orangenschale, das orangenblütenwasser (hatte ich nicht und habs folglich weggelassen), die 240 granmm mandeln, die polenta und das mehl, das backpulver und etwas salz. das ergab einen grobkörnigen und schön klebrigen teig.
der sollte jetzt so in die kuchenform gebracht werden, dass die orangenscheiben nicht verrutschen. ich habe mir eingebildet, dass es dem kuchen, bzw. der polenta beim quellen hülfe jetzt noch ne weile durchzuziehen, aber vermutlich kann er gleich in den ofen (170°). da hat die polenta dann zeit ne stunde zu quellen.
nach genau einer stunde hab ich den kuchen mit einem essstäbchen angestochen und er schien perfekt zu sein. nach 5 minuten auskühlen hab ich ihn auf einen teller gestürzt und solange er noch warm war mit orangenmarmelade bestrichen. (ottolenghi meint man solle die marmelade mit etwas wasser in einem topf aufkochen, durch ein sieb passieren und dann auf den kuchen streichen. ich finde das kann man sich sparen.)
tatsächlich ist der kuchen nicht nur sehr geschmackvoll, sondern hat durch die polenta auch ne ziemlich interessante konsistenz zwischen (im sandkuchen-sinn) sandig, saftig und bissig. die monothematische würzung (orangenschale im teig, orangenscheiben oben und bitterere orangenmarmelade ganz oben) ist auch sehr entspannend.
nochmal die werbelinks:
- „Das Kochbuch“ („mediterran, orientalisch, raffiniert“), rezept auf seite 205
- „Vegetarische Köstlichkeiten“
zapp findet unterhaltsam präsentierten journalismus satirisch

zapp behauptet hier (ab minute 1:07), john olivers last week tonight sei eine „satiresendung“, bzw. dass man, wenn man sein publikum nicht täuschen wolle, darauf hinweisen müsse, dass last week tonight eine „satiresendung“ sei. dabei gilt gerade diese sendung als glänzendes beispiel für eine neue art von journalismus, der zwar witzig und unterhaltsam präsentiert wird, aber an dessen journalistischer qualität und recherchetiefe es nichts auszusetzen gibt.
selbst die AP (bzw. david bauder von der AP) nennt das was john oliver macht „investigativen journalismus“.
asawin suebsaeng widerspricht in the daily beast john oliver selbst, der sagt das was er mache sei kein journalismus, sondern an erster stelle unterhaltung („comedy“) und and zweiter stelle unterhaltung:
I call bullshit.
[…] Last Week Tonight with John Oliver is clearly, at least in part, a journalistic enterprise. Oliver and his staff should own up to it. Even if they don’t want to, they’ve earned praise from one of the country’s most visible media reporters.
marina weisband findet in john olivers sendung journalismus, den sie sich „in Zukunft wünsche. Investigativ & ernst in Themen, unterhaltsam dargebracht.“
auch sebastian dalkowski glaubt, dass john oliver seine behauptung, er mache unterhaltung und keinen journalimus, nicht mehr lange aufrecht halten könne und nennt john oliver einen „investigativen Komödianten“.
john olivers sendung in eine schublade mit dem postillion zu stecken, wie zapp das in dem ausschnitt tut ist, hat mindestens die qualität dessen, was zapp rtdeutsch vorwirft: es täuscht. zapp macht es sich hier ein bisschen zu leicht.
gefunden über stefan niggemeiers interview mit nicolaj gericke von rtdeutschland, in dem stefan niggemeier schreibt:
Der NDR hat sich in seinem Medienmagazin „Zapp“ gestern mit den ersten Artikeln und Videos von „RT deutsch“ beschäftigt und zeigt an einigen konkreten Beispielen, wie die Redaktion sich die Wahrheit zurechtdreht.
Vermutlich eher in Erinnerung bleiben wird aber leider eine Begegnung zwischen einem Kamerateam von „Zapp“, das sich nicht damit abfinden wollte, kein Interview von „RT deutsch“ zu bekommen, und „RT deutsch“-Mitarbeitern vor dem Firmensitz am Potsdamer Platz in Berlin. Die „RT deutsch“-Leute boten plötzlich ein Interview an, wenn auch der „Zapp“-Mitarbeiter ein Interview geben würde, und filmten zurück, wobei keiner der Beteiligten gut aussah, besonders unglücklich aber der „Zapp“-Mann. Das Zusammentreffen ist nun in zwei Versionen dokumentiert: der von „RT deutsch“ und der von „Zapp“.
manifest 15

ben weist auf dirk hesses (und andreas döllings) manifest 15 hin. vor allem fiel mir dadurch auf, dass aus unerfindlichen gründen dirk hesse mit seinem ligne claire nicht mehr in meinem feedreader ist. das habe ich gleich behoben. ligne claire gehört in jeden feedreader.
das manifest der beiden finde ich auch gut. ich würde es aber gerne trotzdem anpassen und ergänzen.
1
Lass dir von niemandem erzählen, welche allerneuesten Werkzeuge du für deine Arbeit unbedingt brauchst.
sei offen für neues, aber nutze die werkzeuge die du beherrschst und liebst.
2
Die statische HTML-Website ist nicht tot. Behalte sie für kleine Projekte im Repertoire. Sie ist sicher, sie ist flexibel, und sie braucht keine Updates. – Viele Kunden werden es dir später danken, wenn sie sich für eine Textänderung nicht vor das CMS hocken müssen, sondern einfach dir Bescheid geben.
baue bevorzugt websites die autark auf ihrem server leben können. das kann auch eine statische HTML-website sein. vermeide nach kräften websites die du lediglich auf deinem rechner erzeugen kannst, sei es per app oder scriptsammlung. das geht immer schief.
3
Lass dich niemals auf Web-Projekte ein, die von Print-Designern konzipiert wurden. Niemals – egal, wie nötig du das Geld brauchst!
arbeite bevorzugt mit leuten, die wissen was sie tun — oder die bereit sind zu lernen oder umzudenken.
4
Dilettiere deinerseits nicht als Print-Designer. Print-Design ist ein eigenes, großes Fach. – Wenn es dich interessiert, lerne es.
fürchte deinen dilettantismus nicht, aber kenne deine grenzen. lass dich nur für arbeiten bezahlen, die du auch wirklich gut kannst (siehe 12). delegiere alles andere an leute, die wissen was sie tun (siehe 3).
5
Das Web ist für den Menschen da, nicht für Suchroboter.
vergiss suchmaschinenoptimierung. baue sehr gute webseiten.
6
Das Web ist Sprache. Lies noch einmal, was du geschrieben hast. Und noch einmal.
versuche dich ordentlich auszudrücken.
7
Hab den Mut und Anstand, deine Kunden von Dummheiten abzuhalten. Auch wenn du durch diese Dummheiten mehr Geld verdienen könntest.
sei immer ehrlich. konzentriere dich auf qualität, nicht das honorar. sei anwalt deines kunden.
8
Hässliches und Nichtssagendes wird auch mit 1873 dpi nicht schön.
siehe 7.
9
Niemand stirbt an einer nicht-validen Website. Auch nicht, wenn jemand „Alt-Tag“ sagt.
achte auf qualität, aber bleibe immer pragmatisch.
10
Du sollst nicht lachen, wenn Leute, die mit Design nichts am Hut haben, Comic Sans benutzen.
suche fehler stets zuerst bei dir, nicht bei anderen.
11
Vertraue nicht auf das, was irgendwelche Geeks sagen, sondern auf deine Lebenserfahrung. Dies gilt umso mehr, je mehr Lebenserfahrung du hast.
gestaltung ist mehr als design. versuche nicht nur mit den augen, sondern mit den händen zu sehen.
12
Verkaufe dich nicht unter Wert.
wenn du etwas sehr gut kannst, lass es dir sehr gut bezahlen.
13
Erweitere deinen Horizont.
höre nie auf zu lernen. aber folge nicht nur deinen leidenschaften.
14
Und immer noch und immer wieder: mach es einfach, und mach es elegant.
15
fasse dich kurz.
links vom 13.11.2014
theguardian.com: David Letterman's Last Stand #
paul macInnes hat sich die aufzeichnung einer von david lettermans late shows angesehen:
Letterman has an acerbic humour, but one that's underlain by a genuine warmth. He has a swagger, an onstage arrogance, but one that's surpassed by his willingness to mock himself. By comparison, the young buck Jimmy Fallon (he's 40), is impish and silly and interacts with his guests, not by exchanging zingers but persuading them to take part in games. It's a different style, one more suitable for the modern celebrity age.
ich mochte david letterman und seinen humor schon immer. und in der tat, bricht er seine bühnen-arroganz mit witzchen über sich selbst und vor allem mit einer dicken schicht ironie, die nicht mal ansatzweise den gedanken aufkommen lässt, dass er sich oder irgendwas was er macht ernst nimmt. was er natürlich sehr ernst nimmt ist seine pflicht zu unterhalten und nicht zu langweilen.
in einer seiner letzten shows taucht während seines monologes am anfang jemand mit einem schuh in der hand auf der bühne auf und fragt letterman, ob er diesen schuh auch in 8 ½ habe. letterman nimmt den schuh und sagt, er würde mal nachschauen. es vergehen 2-3 minuten, bis er wieder kommt. während das publikum und der mann mit dem schuh in der hand warten, lacht sich das publikum kaputt. letterman kommt mit drei kartons zurück und erklärt den schuh habe er nicht in 8 ½, aber dafür drei andere modelle. der mann mit dem schuh bedauert, geht ab und david letterman macht mit seinem monolog weiter.
letzte woche war jay leno bei seinem nachfolger jimmy fallon zu gast. zuerst riss er als standup-comedian ein paar schwache witze auf der bühne ab, ganz so als sei er erst seit 2 jahren im humor-geschäft. langweilige, harmlose witzchen, keine überleitungen ausser „hey, did you know ...?“. aus jeder pore kriecht leno arroganz und überheblichkeit die an keiner stelle gebrochen wird.
zu jimmy fallons verteidigung muss man sagen, dass er jay leno, als der mit grossen gesten neben ihm im gästestuhl platz nahm, im laufe des gesprächs einmal nachäffte. leno fand das, deutlich bemerkbar, nicht witzig und fallon liess es dann auch wohlweisslich sein. auch wenn fallon zu allen freundlich und euphorisch ist, ein kriecher vor seinen gästen ist er nicht. und: seine enthusiansmus ist so ansteckend und freundlich, dass ich jimmy fallon tatsächlich auch sehr gerne mag.
facebook.com: Peter Breuer - Wie leicht es inzwischen ist, als Unternehmen unter... #
heute oder gestern früh ist mir dieses posting von pia driessen in den browser gespült worden, vermiutlich über rivva.de. darin ging es um eine tasche. oder um zwei. irgendwas war an der neuen tasche anders als an der alten. ich konnte nicht ganz nachvollziehen, was daran besonders interessant sein sollte und vergass den artikel. hinter meinem rücken haben sich dann aber wohl ein paar leute sehr empört. über irgendwas mit taschen, indien, manomama und dm.
peter breuer hat sich das mal angeguckt was da los war. ich verstehs trotzdem nicht.
netzpolitik.org: Wir wehren uns gegen die Abmahnung der Deutsche Wirtschafts Nachrichten #
aus dem brief den der anwalt von netzpolitik thorsten feldmann an den anwalt der deutschen wirtschafts nachrichten geschrieben hat:
Es mutet ein wenig seltsam an, dass unsere Mandanten einen Beitrag des ZDF aus ihrem Internet-Angebot entfernen sollen, den Ihre Mandantin selbst öffentlich zugänglich macht und mit dem sich diese sogar brüstet. Ein wenig unappetitlich finden wir das Vorgehen Ihrer Mandantin, weil der ZDF-Beitrag nur wegen einer kleinen Randbemerkung beanstandet wird, von der Ihre Mandantin glaubt, dass sie nicht beweisbar sein wird, offensichtlich getrieben von dem Ansinnen, möglichst einfach den gesamten, für Ihre Mandantin eher negativen ZDF-Film aus der Welt zu schaffen. Als Geschmacksverstärker kommt hinzu, dass die angegriffene Tatsachenbehauptung wahr ist, Meinungen untersagt werden sollen und unsere Mandanten schließlich auch noch zur Abgabe einer strafbewehrte Unterlassungs-und Verpflichtungserklärung und zur Erstattung hiermit ausdrücklich bestrittener Kosten aufgefordert werden.
Mit Verlaub: Ein solches Vorgehen ist eines journalistisch-redaktionellen Magazins, das sich der freien Meinungsäußerung verschrieben hat, eher unwürdig.
instagram.com/diplix: würztipp: anstelle von pfeffer einfach pfeffer verwenden #

flickr.com: More Photos of Comet 67P From ESA #

youtube.com/Numberphile: Math and Movies (Animation at Pixar) #
sehr schöne viertelmathestunde.

kransalat nach ottolenghi. oder so. #skrwt
links vom 11.11.2014
heise.de/tp: Kunstaktion drang nicht zur neuen EU-Mauer durch #
florian rötzer:
Die Aktion, die auf viel Anerkennung stieß, machte auf jeden Fall klar, dass nicht nur die EU durch Mauern an der Grenze gegenüber Einwanderern geschützt wird, sondern auch gegenüber EU-Bürger, die sie in Frage stellen.
taz.de: Kunstaktion „Europäischer Mauerfall“: Künstler machen Bulgarien nervös #
Dennoch hält die Gruppe daran fest, friedlich in „Sichtweite der Grenze“, wie es Philipp Ruch formulierte, eine „Denkveranstaltung zum Fall der europäischen Mauer“ abzuhalten. Bereits vor Wochen hat das Zentrum für Politische Schönheit eine entsprechende Veranstaltung angemeldet, sagen sie weiter. „Wir wollen unsere Grenze sehen“, das sei das Ziel.
wunderbar, wie philipp ruch stereotype sprachwendungen auflädt und dreht.
netzpolitik.org: Wolf Biermann: NSA-Skandal ist nur „hysterische Propaganda-Idiotie“ - die wollen sich nur in der Welt informieren #
völliug losgelöst von weltlichen und aktuellen entwicklungen, aber vor allem vom verstand, singt und trällert es sich doch ganz schön.
kottke.org: Gorgeous time lapse of the Sun #
eigenartiges ding, diese sonne.
buzzfeed.com: Weitere Poster zur ARD Themenwoche "Toleranz" aufgetaucht #
hihi.
netzpolitik.org: Deutsche Wirtschafts Nachrichten schicken uns Abmahnung #
ui. die scheinen ganz schön dünnhäutig bei den deutschen wirtschaftsnachrichten zu sein.
spiegel.de: Interview mit Herbert Feuerstein #
mnchmal vergesse ich, wie sehr herbert feuerstein mein leben und meinen humor geprägt hat. aber manchmal erinnert er mich auch daran. hier zum beispiel.